DE102009036712A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs. Erfindungsgemäß wird bei einem identifizierten Heckaufprall ein vor dem Heckaufprall vorgegebener Bremsdruck in einem Bremssystem (4) des Kraftfahrzeugs aufrechterhalten. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wobei ein Beschleunigungssensor (2) mit einer Steuereinheit (1) verbunden ist und den Heckaufprall detektiert, wobei die Steuereinheit (1) bei einem identifizierten Heckaufprall ein Signal an ein Bremsensteuergerät (3) sendet, welches den Bremsdruck in einem Bremssystem (4) des Kraftfahrzeugs aufrechterhält.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
  • In der Offenlegungsschrift DE 198 58 292 C2 ist ein Sicherheitssystem zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Darin wird bereits vor einem berechneten Heckaufprall eine voraussichtlich benötigte Bremskraft errechnet und ein entsprechend benötigter Bremsdruck aufgebaut.
  • In der Offenlegungsschrift DE 10 2004 055 399 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugs beschrieben, wobei im Falle einer Kollision des Fahrzeuges dieses automatisch gebremst wird, indem eine Bremse des Fahrzeugs betätigt wird, wobei eine Kollision identifiziert wird, falls ein gezündeter Airbag des Fahrzeuges identifiziert und/oder falls für eine Verzögerung des Fahrzeugs ein erster Grenzwert überschritten wird.
  • Die Offenlegungsschrift DE 10 2004 062 497 A1 beschreibt ein Verfahren zur Reduzierung der Gefahr eines Auffahrunfalls auf ein Heck eines ersten Fahrzeugs durch ein nachfolgendes zweites Fahrzeug. Darin wird ein Abstand und eine Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Fahrzeugen ermittelt und damit ein drohender Heckaufprall im Voraus erkannt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs anzugeben.
  • Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich der Vorrichtung durch die im Anspruch 6 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs wird bei einem identifizierten Heckaufprall ein Bremsdruck in einem Bremssystem des Kraftfahrzeugs aufrechterhalten. Dadurch wird vorteilhafterweise ein unkontrolliertes Wegrollen des Kraftfahrzeugs, welches durch einen Heckaufprall angestoßen wurde, verhindert. Das angestoßene Kraftfahrzeug bleibt zweckmäßigerweise auch dann gebremst, wenn ein Fuß eines Fahrers infolge des Heckaufpralls vom Bremspedal abgehoben werden sollte.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Beschleunigungssensor mit einer Steuereinheit verbunden und detektiert den Heckaufprall, wobei die Steuereinheit bei einem identifizierten Heckaufprall ein Signal an ein Bremsensteuergerät sendet, welches den Bremsdruck in einem Bremssystem des Kraftfahrzeugs aufrecht erhält.
  • Somit wird vorteilhafterweise ein unkontrolliert zurück gelegter Weg des angestoßenen Fahrzeuges begrenzt. Ein eventuell aus dem Anstoß resultierender Folgeaufprall, beispielsweise auf ein vor dem angestoßenen Kraftfahrzeug befindliches weiteres Fahrzeug, wird zweckmäßigerweise in seiner Energie reduziert oder möglicherweise sogar ganz vermieden.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
  • Dabei zeigt:
  • 1 eine Blockdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • In 1 ist eine Blockdarstellung einer Vorrichtung zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Diese Vorrichtung umfasst mindestens eine Steuereinheit 1, einen Beschleunigungssensor 2, ein Bremsensteuergerät 3 und ein Bremssystem 4.
  • Der Beschleunigungssensor 2 ist mit der Steuereinheit 1 verbunden und detektiert den Heckaufprall. Die Steuereinheit 1 ist mit dem Bremsensteuergerät 3 verbunden und sendet bei einem mittels des Beschleunigungssensors 2 identifizierten Heckaufprall ein Signal an das Bremsensteuergerät 3. Das Bremsensteuergerät 3 ist mit dem Bremssystem 4 verbunden und steuert den Bremsdruck im Bremssystem 4 des Kraftfahrzeugs.
  • Bei einem identifizierten und mittels Signal an das Bremsensteuergerät 3 übermittelten Heckaufprall wird der vorhandene Bremsdruck im Bremssystem 4 des Kraftfahrzeugs, welcher vor einem Heckaufprall vom Fahrer aufgebracht wurde, auch nach dem Heckaufprall aufrechterhalten. Durch die auch nach dem Heckaufprall andauernde Bremsung des Kraftfahrzeugs wird verhindert, dass das Kraftfahrzeug nach einer Kollision eventuell führerlos ungebremst weiterrollt. Die Gefahr weiterer Kollisionen wird vermindert. Vor eventuellen weiteren Kollisionen wird durch das Bremsen kinetische Energie abgebaut.
  • Mit anderen Worten: Wenn der Fahrer eines Kraftfahrzeugs, das einen Heckaufprall erleidet, vor dem Heckaufprall das Bremspedal betätigt hatte, soll der vorhandene und der so vorgegebene Bremsdruck aufrecht erhalten werden, wenn mittels des Beschleunigungssensors 2 der Heckaufprall erkannt wurde. Das angestoßene Kraftfahrzeug bleibt dann gebremst, auch wenn der Fahrerfuß infolge des Heckaufpralls vom Bremspedal abgehoben werden sollte und der Fahrer selbst keinen Bremsdruck mehr erzeugen kann.
  • Durch die Betätigung des Bremspedals, das beispielsweise mit einem so genannten Drehwinkelsensor verbunden ist, gibt der Fahrer das einzustellende Bremsmoment vor. Der Drehwinkelsensor ist mit dem Bremsensteuergerät 3 verbunden und sendet ein mit dem einzustellenden Bremsmoment korrespondierendes Signal an das Bremsensteuergerät 3. Das Bremsensteuergerät 3 regelt den Bremsdruck im Bremssystem 4 in Abhängigkeit des einzustellenden Bremsmoments. Dabei ist der vor dem Heckaufprall vorhandene Bremsdruck der Bremsdruck, welcher dem vom Fahrer vorgegebenen Bremsmoment entspricht.
  • In einer möglichen Ausgestaltung bleibt nach einem dem Bremsen folgenden Stillstand des Kraftfahrzeugs die Bremse solange betätigt, bis eine Zündung des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet wird.
  • In weiteren, vorteilhaften Ausgestaltungen wird, falls ein Heckaufprall identifiziert wird, eine Warnblinkanlage des Kraftfahrzeugs automatisch eingeschaltet und/oder eine Unfall- oder Pannenhilfe automatisch informiert. Durch diese automatischen Maßnahmen werden andere Verkehrsteilnehmer auf den Heckaufprall aufmerksam gemacht, wodurch die Gefahr von Folgeunfällen verringert und/oder externe Hilfe angefordert wird, wodurch beispielsweise Rettungsmaßnahmen mit geringstmöglicher Verzögerung erfolgen können.
  • Die Steuereinheit 1 ist vorzugsweise als elektronisches Steuergerät ausgebildet und im Kraftfahrzeug an einer vor Umwelteinflüssen und großen Temperaturschwankungen geschützten Stelle angeordnet.
  • Der Beschleunigungssensor 2 zur Erfassung einer Verzögerung des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise in Form eines Dehnungsmessstreifens oder eines piezoelektrischen Beschleunigungssensors ausgebildet und in einer Airbagelektronik oder der Elektronik eines Stabilisierungsprogramms integriert sein. Spezielle, aufwendige Sensoren werden vorteilhafterweise nicht benötigt.
  • Das Bremsensteuergerät 3 ist vorteilhafterweise als herkömmliches, bereits im Fahrzeug vorhandenes Bremsensteuergerät ausgebildet und mittels einer zusätzlichen Verbindung an die Steuereinheit 1 angeschlossen.
  • Das Bremssystem 4 ist als ein herkömmliches, bereits in jedem Kraftfahrzeug vorhandenes, vorzugsweise hydraulisch und/oder elektrohydraulisch ausgeführtes Bremssystem ausgebildet.
  • Beim Verfahren zur Verminderung der Unfallfolgen beim Heckaufprall des Kraftfahrzeugs wird die Bremskraft bei einem identifiziertem Heckaufprall aufrechterhalten. Wenn das Kraftfahrzeug einen Heckaufprall erleidet, wird es durch den Stoß nach vorne beschleunigt. In der Folge dieser Fahrzeugbeschleunigung werden auch die Insassen des Kraftfahrzeugs beschleunigt, allerdings erst mit einem gewissen zeitlichen Versatz. Dieser zeitliche Versatz resultiert daraus, dass die Kraftübertragung auf die Fahrzeuginsassen hauptsächlich über die Rückenlehnen der Sitze erfolgt.
  • Die Nachgiebigkeiten von Polsterung und Lehnenkonstruktion führen dazu, dass die Fahrzeuginsassen im Verlauf des Stoßes zunächst eine trägheitsbedingte Rückverlagerung erfahren, ehe sie eine in Betrag und Richtung nahezu gleiche Beschleunigung wie die Fahrzeugbeschleunigung erfahren.
  • Diese Rückverlagerung kann speziell beim Fahrer dazu führen, dass ein Kontakt und eine Kraftübertragung seiner Füße auf die Fahrzeugpedale reduziert oder gänzlich unterbrochen werden.
  • Diese physikalisch bedingte Auswirkung des Heckaufpralls ist vor allem dann nachteilig, wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt hatte, bevor der Heckaufprall erfolgte. In diesem Fall ist zumindest mit einer Reduzierung der Bremswirkung wegen der Rückverlagerung des Fahrers zu rechnen.
  • Bei starken Stößen kann der Fuß des Fahrers sogar vollständig vom Bremspedal abgehoben werden, so dass das angestoßene Kraftfahrzeug dann zunächst ungebremst weiterrollt.
  • Dieses freie, ungebremste Wegrollen wird dadurch verhindert, dass der zu Beginn des Heckaufpralls anliegende Bremsdruck aktiv aufrechterhalten wird. Dazu wird mittels des Beschleunigungssensors 2 und des Steuergerätes 1 der Heckaufprall detektiert. Der detektierte Heckaufprall wird, beispielsweise über ein im Fahrzeug verfügbares Kommunikationsprotokoll wie einen so genannten CAN-Bus oder einen so genannten LIN-Bus an das Bremsensteuergerät 3 übermittelt.
  • Sollte zu diesem Zeitpunkt ein bestimmter Bremsdruck anliegen, dann wird ein gegebenenfalls erfolgendes Absinken des Bremsdruckes, das durch ein Lösen des Bremspedals verursacht wird, verhindert. Der zum Zeitpunkt der Detektion des Heckaufpralls vorhandene, d. h. anliegende, Bremsdruck wird aufrechterhalten.
  • Erfolgt der Abfall des Bremsdruckes erst mit einem gewissen zeitlichen Versatz zum Heckaufprall-Signal (beispielsweise erst 1 s später), wird kein Zusammenhang mit dem Heckaufprall mehr angenommen und die Aufrechterhaltung des Bremsdruckes tritt nicht in Kraft.
  • Die Aufrechterhaltung des Bremsdruckes kann jederzeit durch eine Betätigung des Gaspedals abgebrochen und/oder übersteuert werden.
  • Der Nutzen der Erfindung liegt zum einen darin, dass die während des Stoßes anhaltende Bremswirkung die Beschleunigung und Geschwindigkeitsänderung des gestoßenen Fahrzeuges und damit auch die Insassenbelastungen reduziert. Zum anderen kann die Gefahr eines Sekundäraufpralls im Frontbereich vermindert werden, indem ein Bewegungsradius des gestoßenen Fahrzeuges reduziert wird. Hierdurch kann ein Sekundärunfall in seiner Stärke reduziert oder sogar ganz vermieden werden.
  • Mit anderen Worten: Das beschriebene Verfahren verhindert, dass nach einer Kollision das eigene Fahrzeug unkontrolliert weiter rollt und damit weitere Kollisionen erfährt und/oder verursacht oder zumindest vor weiteren Kollisionen möglichst viel kinetische Energie abbaut.
  • Ist nach einem Heckaufprall des Kraftfahrzeugs der Fahrer nicht mehr in der Lage, das Kraftfahrzeug zu führen, so besteht die Gefahr von unkontrollierten Folgekollisionen. Befindet sich das Fahrzeug auf einer Brücke oder nahe einem Abhang, kann es zu einem Absturz kommen. Dies wird durch die vorliegende Erfindung sicher vermieden.
  • In anderen Worten kann die Erfindungsidee wie folgt zusammengefasst werden: Wenn ein Fahrzeug einen Heckaufprall erleidet, wird es durch den Stoß nach vorne beschleunigt. In der Folge der Fahrzeugbeschleunigung werden auch die Insassen beschleunigt, allerdings erst mit einem gewissen zeitlichen Versatz, der daraus resultiert, dass die Kraftübertragung auf die Insassen hauptsächlich über die Rückenlehnen der Sitze erfolgt. Die Nachgiebigkeiten von Polsterung und Lehnenkonstruktion führen dazu, dass die Fahrzeuginsassen im Verlauf des Stoßes zunächst eine trägheitsbedingte Rückverlagerung erfahren, ehe eine zunehmende Ankopplung an die Fahrzeugbeschleunigung erfolgt. Quantitative Auswertungen aus Heckaufprall-Crashversuchen haben gezeigt, dass die Rückverlagerung der Insassen bezüglich der Fahrgastzelle in der ersten Crashphase eine Größenordnung von 200 mm und mehr erreichen kann. Diese Rückverlagerung kann speziell beim Fahrer dazu führen, dass der Kontakt und die Kraftübertragung seiner Füße auf die Pedale reduziert oder gänzlich unterbrochen wird. Diese, rein physikalisch bedingte Auswirkung des Heckanstoßes ist vor allem dann nachteilig, wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt hatte, bevor der Stoß erfolgte. In diesem Fall ist mit einer Reduzierung der Bremswirkung wegen der Rückverlagerung des Fahrers zu rechnen. Bei starken Stößen kann der Fuß des Fahrers sogar vollständig vom Bremspedal abgehoben werden, so dass das angestoßene Fahrzeug dann zunächst ungebremst weiterrollt. Inhalt der Erfindung ist es, dieses freie Wegrollen dadurch zu unterbinden, dass ein zu Beginn eines Heckaufpralls anliegender Bremsdruck aktiv aufrechterhalten wird. Die Realisierung kann dadurch erfolgen, dass mittels eines Beschleunigungssensors und eines Steuergerätes ein Heckaufprall erkannt wird. Der erkannte Heckaufprall wird, vorteilhafterweise über ein im Fahrzeug verfügbares Kommunikationsprotokoll, an das Bremsregelsteuergerät weitergemeldet. Sollte zu diesem Zeitpunkt ein bestimmter Bremsdruck anliegen, dann wird ein ggf. folgendes Absinken des Bremsdruckes, welches durch ein Lösen des Bremspedals verursacht wird, unterbunden. Der zum Zeitpunkt der Heckaufprall-Meldung anliegende Bremsdruck wird gehalten. Wenn der Abfall des Bremsdruckes erst mit einem gewissen zeitlichen Versatz zum Heckaufprall-Signal erfolgt, beispielsweise erst 1 s später, dann wird kein Zusammenhang mit dem Heckaufprall mehr angenommen und die Aufrechterhaltung des Bremsdruckes tritt nicht in Kraft. Die Aufrechterhaltung des Bremsdruckes kann jederzeit durch Betätigung des Gaspedals abgebrochen und übersteuert werden. Der Nutzen der Erfindung liegt zum einen darin, dass die während des Stoßes anhaltende Bremswirkung die Beschleunigung und Geschwindigkeitsänderung des gestoßenen Fahrzeuges und damit auch die Insassenbelastungen reduziert. Zum anderen kann die Gefahr eines Sekundäraufpralls vermindert werden, indem der Bewegungsradius des gestoßenen Fahrzeuges reduziert wird. Hierdurch kann ein Sekundärunfall in seiner Stärke reduziert oder evtl. sogar ganz vermieden werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 19858292 C2 [0002]
    • - DE 102004055399 A1 [0003]
    • - DE 102004062497 A1 [0004]

Claims (6)

  1. Verfahren zur Verminderung der Unfallfolgen bei einem Heckaufprall eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem identifizierten Heckaufprall ein vor dem Heckaufprall vorgegebener Bremsdruck in einem Bremssystem (4) des Kraftfahrzeugs aufrechterhalten wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Heckaufprall mittels der Daten eines Beschleunigungssensors (2) identifiziert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Heckaufprall der vorhandene Bremsdruck im Bremssystem (4) des Kraftfahrzeugs so lange aufrecht erhalten wird, bis die Zündung des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet wird.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Heckaufprall eine Warnblinkanlage des Kraftfahrzeugs automatisch aktiviert wird.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Heckaufprall eine Unfall- oder Pannenhilfe automatisch informiert wird.
  6. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Beschleunigungssensor (2) mit einer Steuereinheit (1) verbunden ist und den Heckaufprall detektiert, wobei die Steuereinheit (1) bei einem identifizierten Heckaufprall ein Signal an ein Bremsensteuergerät (3) sendet, welches den Bremsdruck in einem Bremssystem (4) des Kraftfahrzeugs aufrechterhält.
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