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Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung in einem Getriebe, insbesondere in einem Automatgetriebe eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Anordnungen zum Lagern einer Welle in oder an einem Gehäuse oder einem anderen Bauteil eines Getriebes sind aus der Praxis vielfältig bekannt. 1 zeigt in selbsterklärender Weise eine gängige Anordnung mit einem Kugellager als Festlager 1 und einem Rollen- oder Nadellager als Loslager 2 zum Lagern einer Welle 3 in einem Bauteil 4 eines Getriebes. Bekanntlich benötigt das Kugellager einen vergleichsweise großen Bauraum, wenn für die Lageranordnung eine hohe Tragfähigkeit gefordert ist. Kegelrollenlager zeichnen sich gegenüber Kugellagern vergleichbarer Abmessungen durch eine höhere Tragfähigkeit aus. Ein selbsterklärendes Beispiel für eine ebenfalls gängige Lageranordnung mit zwei Kegelrollenlagern ist in 2 dargestellt, wobei eine derartige Konstruktion hinsichtlich Temperaturdehnung problematisch ist, wenn Welle 3 und Bauteil 4 aus unterschiedlichem Werkstoff hergestellt sind.
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Aus der
DE 103 39 425 A1 ist eine gattungsgemäße Anordnung zum Lagern einer von einem schrägverzahnten Antriebszahnrad angetriebenen Welle in einem Gehäuse eines Achsgetriebes bekannt, bei dem ein Kegelrollenlager und ein Axialnadellager zusammen ein Festlager bilden, welches die aus den Zahneingriffspunkten im Zug- und Schubbetrieb entstehenden Radial- und Axiallasten am Gehäuse abgestützt. Hierzu ist das Kegelrollenlager so angeordnet, dass es die Radiallasten im Zug- und im Schubbetrieb und zusätzlich die im Zugbetrieb auftretenden Axiallasten aufnehmen kann. Das Axialnadellager hingegen nimmt die Axiallasten der Lagervorspannung des Kegelrollenlagers sowie dessen induzierte Axiallasten und die Axiallasten aus dem Schubbetrieb auf. Demnach wird davon ausgegangen, dass im Zugbetrieb höhere Lasten auf die Lageranordnung wirken als im Schubbetrieb.
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Dabei ist axial zwischen dem Kegelrollenlager und dem Axialnadellager eine Gehäusewand angeordnet, sodass die im Zugbetrieb über eine Anlageschulter der Welle in den Lagerinnenring des Kegelrollenlagers eingeleiteten Axiallasten über den Lageraußenring des Kegelrollenlagers an derjenigen Seite der Gehäusewand abgestützt werden, die dem Axialnadellager abgewandt ist, wohingegen die im Schubbetrieb über das auf die Welle befestigte Antriebszahnrad in die Welle eingeleiteten Axiallasten über das Axialnadellager an der derjenigen Seite der Gehäusewand abgestützt werden, die dem Axiallager zugewandt ist.
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3 zeigt diese gattungsgemäße Lageranordnung. Die Welle ist hier als Ritzelwelle 30.1 ausgebildet, deren Ritzel 33.1 ein über ein schrägverzahntes Antriebszahnrads 31.1 in die Ritzelwelle 30.1 eingeleitetes Antriebsdrehmoment auf ein hier nicht näher dargestelltes kronenverzahntes Tellerrad überträgt. Axial zwischen Antriebszahnrad 31.1 und Ritzel 33.1 befindet sich eine Gehäusewand 55.1, die zur Abstützung von einem Kegelrollenlager 54.1 und einem Axialnadellager 62.1 ausgebildet ist.
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Bei dem axial zwischen Ritzel 33.1 und Gehäusewand 55.1 angeordneten Kegelrollenlager 54.1. schließen die Mittenachsen 56.1 der Kegelrollen 57.1 mit der Lagerachse 29.1 einen sich in Richtung Antriebszahnrad 33.1 öffnenden spitzen Einbauwinkel 58.1 ein. Der Innenlaufring 59.1 des Kegelrollenlagers 54.1 stützt sich in der von der Gehäusewand 55.1 auf das Ritzel 33.1 weisenden Richtung der Lagerachse 29.1 über eine Anlageschulter des Ritzels 33.1 an der Ritzelwelle 30.1 starr ab. Der Außenlaufring 60.1 des Kegelrollenlagers 54.1 hingegen stützt sich in der vom Ritzel 33.1 auf die Gehäusewand 55.1 weisenden Richtung der Lagerachse 29.1 an der Gehäusewand 55.1 starr ab.
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Bei dem axial zwischen Gehäusewand 55.1 und Antriebszahnrad 31.1 angeordneten Axialnadellager 62.1 stützen sich dessen Wälznadeln 63.1 in der auf das Ritzel 33.1 weisenden Richtung der Lagerachse 29.1 über einen Laufring des Axialnadellager 62.1 an der Gehäusewand 55.1 ab, in entgegengesetzter Richtung hingegen an der Ritzelwelle 30.1 über das mit letzterer bewegungsfest verbundene Antriebszahnrad 31.1.
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Aufgrund dieser Lagergestaltung bilden Kegelrollenlager 54.1 und Axialnadellager 62.1 insgesamt ein Festlager, weil die Ritzelwelle 30.1 in der vom Ritzel 33.1 auf das Antriebszahnrad 31.1 weisenden Richtung der Lagerachse 29.1 über das Ritzel 33.1 und den Außenlaufring 59.1 - in entgegengesetzter Richtung hingegen über das Antriebszahnrad 31.1 und das Axialnadellager 62.1 - jeweils gegenüber der Gehäusewand 55.1 bewegungsfest abgestützt ist.
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In nachteiliger Weise jedoch ist die in 3 gezeigte Lageranordnung nicht mehr zerstörungsfrei demontierbar, da sie axial zwischen Antriebszahnrad 31.1 und Ritzel 33.1 angeordnet ist und das Antriebszahnrad 31.1 nach dem Einbau von Kegelrollenlager 54.1 und Axialnadellager 62.1 beidseits der Gehäusewand 55.1 auf die Ritzelwelle 30.1 mittels Laserschweißnaht 81.1 aufgeschweißt ist.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine alternative Lageranordnung zu schaffen, welche sich durch hohe Tragfähigkeit und gleichzeitig kleine geometrische Abmessungen sowie geringes Axialspiel und Unempfindlichkeit gegenüber Wärmedehnung auszeichnet. Zudem soll die Lageranordnung zerstörungsfrei demontierbar sein. Diese Aufgabe wird durch eine Lageranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltung und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und er nachfolgenden Beschreibung hervor.
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Demnach geht die Erfindung aus von einen Lageranordnung in einem Getriebe, umfassend ein Festlager und ein Loslager, über die eine Welle des Getriebes an oder in einem Bauteil des Getriebes gelagert ist, wobei ein Kegelrollenlager und ein Axialnadellager zusammen das Festlager bilden, wohingegen das Loslager durch ein einzelnes Wälz- oder Gleitlager oder ein anderes Lager, welches zur Übertragung von Axialkräften ausgebildet ist und dabei mindestens einen Schiebesitz aufweist, gebildet wird. Dabei werden auf das Festlager wirkende Radiallasten und auf das Festlager in eine erste Kraftrichtung wirkende Axiallasten über das Kegelrollenlager abgestützt, wohingegen auf das Festlager in eine zweite Kraftrichtung wirkende Axiallasten über das Axialnadellager abgestützt werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die in die erste Kraftrichtung auf einen Lagerinnenring des Kegelrollenlagers wirkenden Axiallasten über einen Lageraußenring des Kegelrollenlagers an einem ersten Sicherungselement des Bauteils abgestützt werden, wohingegen die in die zweite Kraftrichtung auf den Lagerinnenring des Kegelrollenlagers wirkenden Axiallasten über das Axialnadellager an einem zweiten Sicherungselement des Bauteils abgestützt werden.
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Vorzugsweise sind dabei der Lagerinnenring des Kegelrollenlagers und das Axialnadellager axial unmittelbar benachbart zueinander angeordnet.
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Vorzugsweise ist das erste Sicherungselement als ein in eine Nut des Bauteils eingesetzter Sicherungsring ausgebildet, das zweite Sicherungselement hingegen als eine erste Anlageschulter des Bauteils. Alternativ hierzu kann das erste Sicherungselement beispielsweise als eine in das Bauteil eingeschraubte Schraube oder als eine auf das Bauteil aufgeschraubte Mutter oder auch als ein am Bauteil befestigtes Halteblech ausgebildet sein. Alternativ kann das zweite Sicherungselement beispielsweise auch als ein in eine Innennut des Bauteils eingesetzter Sicherungsring oder als eine in das Bauteil eingeschraubte Schraube oder auch als ein in dem Bauteil befestigten Halteblech ausgebildet sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die in die erste Kraftrichtung auf das Festlager wirkenden Axiallasten über einen in eine Nut der Welle eingesetzten Sicherungsring in den Lagerinnenring des Kegelrollenlagers eingeleitet. Montagetechnisch günstig ist, wenn dabei die in die zweite Kraftrichtung auf das Festlager wirkenden Axiallasten über eine Anlageschulter der Welle in den Lagerinnenring des Kegelrollenlagers eingeleitet.
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In einer Weiterbildung hierzu weist das Axialnadellager eine zur Aufnahme von Nadeln des Axialnadellagers vorgesehene Winkelscheibe auf, welche den in die Nut der Welle eingesetzten Sicherungsring in axialer Richtung gesehen radial überdeckt und hierdurch diesen Sicherungsring gegen ein radiales Austreten aus der Nut der Welle sichert. Diese Sicherungsfunktion kann zum einen durch die räumliche Lage des Axialnadellagers relativ zur räumlichen Lage des zu sichernden Sicherungsrings realisiert werden, zum anderen auch durch eine besondere Geometrie dieser Winkelscheibe.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, die Lageranordnung derart auszugestalten, dass deren Axiallagerspiel einstellbar ist. Hierzu kann an dem Bauteil im Bereich des Lagersitzes des Lageraußenrings des Kegelrollenlagers eine zweite Anlageschulter vorgesehen sein, an der sich der Lageraußenring des Kegelrollenlagers auf seiner dem in die Nut des Bauteils eingesetzten Sicherungsring gegenüberliegenden Seite abstützen kann. Eine Axialspieleinstellung kann in diesem Fall in bekannter Weise beispielsweise mittels zumindest einer Einstellscheibe erfolgen, deren Dicke sich aus dem geforderten Axiallagerspiel und den tatsächlichen Bauteiltoleranzen ergibt und die vorzugsweise axial zwischen dem zweiten Anschlag des Bauteils und dem Lageraußenring des Kegelrollenlagers eingelegt wird. Wenn ein Axialspiel unerwünscht ist, kann das Eliminieren des Axialspiels alternativ auch über den Sicherungsring selber erfolgen, indem ein spezieller Sicherungsring verwendet wird, der an einer Seite eine konische Flanke aufweist, wobei die korrespondierende Nut dann auf ihrer dem Lageraußenring des Kegelrollenlagers abgewandten Seite ebenfalls eine zur konischen Flanke des Sicherungsrings passende konische Flanke aufweisen muss. Vorzugsweise ist dabei der Lageraußenring mittels Presssitz im Lagersitz fixiert, unter Andrücken des Lageraußenrings gegen die zweite Anlageschulter des Bauteils.
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Die erfindungsgemäße Konzeption der Lageranordnung ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise eine zerstörungsfreie Demontage. Sodann ist die erfindungsgemäße Lageranordnung in vorteilhafter Weise geeignet für den Einbau im einem Getriebegehäuse ohne Gehäusezwischenwand.
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Vorzugsweise resultieren die in die erste Kraftrichtung wirkendenden Axiallasten aus einem Zugbetrieb einer auf die Welle wirkenden Schrägverzahnung und die in die zweite Kraftrichtung wirkendenden Axiallasten entsprechend aus einem Schubbetrieb dieser Schrägverzahnung. Typischerweise sind die in die erste Kraftrichtung wirkendenden Axiallasten vom Betrag her größer als die in die zweite Kraftrichtung wirkendenden Axiallasten.
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Je nach Anwendungsfall kann das Bauteil, an dem die Welle mittels der erfindungsgemäßen Lageranordnung gelagert ist, ein drehbares oder ein gehäusefestes Bauelement des Getriebes sein. Ist das Bauteil als gehäusefestes Bauelement ausgeführt, kann es wahlweise mit dem Gehäuse des Getriebes verbunden oder selber als Getriebegehäuse ausgebildet sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 4 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Lageranordnung gemäß der Erfindung, und
- 5 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Lageranordnung gemäß der Erfindung.
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Bei dem in 4 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä-ßen Lageranordnung ist eine Welle 300 über ein Festlager 100 und über ein Loslager 200 in einem feststehenden oder rotierbaren Bauteil 400 eines hier nicht näher dargestellten Getriebes rotierbar gelagert. Die Längsachse 301 der Welle 300 bildet gleichzeitig die Lagerachse von Festlager 100 und Loslager 200. Antreibbar ist die Welle 300 über eine Schrägverzahnung 302, die hier beispielhaft integraler Bestandteil der Welle 300 ist. Infolge dieser Schrägverzahnung 302 ist die Lagerung der Welle 300 im Bauteil 400 zusätzlich zu den Radiallasten auch Axiallasten unterworfen, die aufgrund der Verzahnungsgeometrie Schrägverzahnung 302 im Zugbetrieb größer sind als im Schubbetrieb. Vorliegend ist die im Zugbetrieb auf die Welle 300 wirkende Axialkraft Kraftrichtung mit FZ bezeichnet, die im Schubbetrieb auf die Welle 300 wirkende Axialkraft Kraftrichtung hingegen mit FS.
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Ein einfaches Wälzlager 230 bildet das Loslager 200, hier beispielhaft in Bauart eines lagerinnenringlosen Rollenlagers, dessen Lageraußenring 232 an einem Lagersitz 432 des Bauteils 400 in das Bauteil 400 eingesetzt ist. Dieser Lageraußenring 232 ist dabei mittels eines Sicherungsrings 433, der in eine zweite Innennut 433 des Bauteils 400 eingesetzt ist, gegen ein axiales Auswandern aus dem Lagersitz 432 gesichert. Infolge des hier nicht vorhandenen Lagerinnenrings des Rollenlagers wälzen sich die Rollen 231 des Letzteren direkt auf einer hierzu ausgebildeten Lauffläche 332 der Welle 1 ab.
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Das Festlager 100 wird durch eine Kombination von Axialnadellager 110 und Kegelrollenlager 120 gebildet und ist räumlich gesehen axial zwischen dem Loslager 200 und der Schrägverzahnung 302 der Welle 300 angeordnet. Dabei sind Axialnadellager 110 und Kegelrollenlager 120 unmittelbar benachbart zueinander angeordnet, wobei das Axialnadellager 110 dem Loslager 200 zugewandt ist, wohingegen das Kegelrollenlager 120 der Schrägverzahnung 302 zugewandt ist. Das Kegelrollenlager umfasst einen Lageraußenring 122, einen Lagerinnenring 123 und mehrere Kegelrollen 121, die sich jeweils am Lageraußenring 122 und am Lagerinnenring 123 abwälzen. Bei dem axial zwischen Schrägverzahnung 302 und Axiallager 110 angeordneten Kegelrollenlager 120 schließen die Mittenachsen der Kegelrollen 121 des Kegelrollenlagers 120 mit der Lagerachse 301 einen sich in Richtung des Axiallagers 110 öffnenden spitzen Einbauwinkel 114 ein. Neben den Nadeln 111 und einem Käfig für diese Nadeln 111 umfasst das Axialnadellager 110 eine Winkelscheibe 112, welche auf ihrer den Nadeln 111 abgewandten Seite an dem Lagerinnenring 123 des Kegelrollenlagers 120 anliegt.
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Sollte der Innenring 112 des Kegelrollenlagers 120 an seiner rechten Stirnseite eine geeignete Lagerlaufbahn aufweisen, kann die Winkelscheibe 112 auch entfallen. In diesem Fall entfällt die Sicherungswirkung der Winkelscheibe 112 für den Sicherungsring 324, sodass im Falle einer geforderten hohen Sicherheit gegen ein radiales Austreten des Sicherungsrings 324 entsprechende Ersatzmaßnahmen erforderliche sind, beispielsweise indem der Sicherungsrings 324 durch eine Wellenmutter ersetzt wird.
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Der Lagerinnenring 123 des Kegelrollenlagers 120 ist auf einen Lagersitz 322 der Welle 300 aufgesetzt und stützt sich dabei an seiner der Schrägverzahnung 302 zugewandten Seite axial an eine Anlageschulter 320 der Welle 300 ab. Über diese Anlageschulter 320 erfolgt die Einleitung der Axiallasten in den Lagerinnenring 123 im Schubbetrieb FS. Auf der der Schrägverzahnung 302 abgewandten Seite des Lagerinnenrings 123 ist ein Sicherungsring 324 angeordnet, der in eine Außennut 323 der Welle 300 eingesetzt ist und den Lagerinnenring 123 gegen ein axiales Auswandern aus dem Lagersitz 322 sichert. Über diesen Sicherungsring 324 erfolgt auch die Einleitung der Axiallasten in den Lagerinnenring 123 im Zugbetrieb FZ. Als besonderes Konstruktionsdetail ist vorgesehen, dass Geometrie und räumlicher Lage der Winkelscheibe 112 des Axialnadellagers 110 angepasst sind, um den Sicherungsring 324 im Betrieb gegen ein radiales Austreten aus der Außennut 323 zu sichern.
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Der Lageraußenring 122 des Kegelrollenlagers 120 ist in einen Lagersitz 422 des Bauteils 400 eingesetzt. Auf derjenigen Seite dieses Lageraußenring 122, die dem Axialnadellager 120 abgewandt und damit der Schrägverzahnung 302 der Welle 300 zugewandt ist, ist an dem Bauteil 400 eine Innennut 423 angeordnet, in die ein Sicherungsring 424 eingesetzt ist. Über diesen Sicherungsring 424 stützt sich der Lageraußenring 122 und damit das Festlager 100 an dem Bauteil 400 in axialer Richtung ab, wenn im Zugbetrieb FZ eine Axiallast von der Well 300 in den Lagerinnenring 123 des Kegelrollenlagers 120 eingeleitet wird. Axial in Richtung des Axialnadellagers 110 gesehen ist für den Lageraußenring 122 des Kegelrollenlagers 120 kein Anschlag im Bauteil 400 vorgesehen.
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Alternativ zu der in 4 dargestellten Axialsicherung des Kegelrollenlager 120 mittels Sicherungsring 424 kann beispielsweise auch eine Schraube vorgesehen sein, welche dann auf derjenigen Seite des Lageraußenrings 122, die dem Axialnadellager 120 abgewandt und damit der Schrägverzahnung 302 der Welle 300 zugewandt ist, in das Bauteil 400 eingeschraubt ist. Alternativ kann als Axialsicherung des Kegelrollenlager 120 beispielsweise auch eine Mutter vorgesehen sein, die dann auf einem wellenförmigen Absatz des Bauteils 400 aufgeschraubt ist, welcher auf der dem Axialnadellager 120 abgewandten bzw. der Schrägverzahnung 302 zugewandten Seite des Lageraußenrings 122 angeordnet ist. Alternativ kann als Axialsicherung des Kegelrollenlager 120 beispielsweise auch ein an dem Bauteil 400 befestigtes Halteblech vorgesehen sein.
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Die in 4 dargestellte Lageranordnung funktioniert so, dass das Kegelrollenlager 120 alle im Zugbetrieb und Schubbetrieb auf das Festlager 100 wirkenden Radiallasten abgestützt, dass das Kegelrollenlager 120 nur die im Zugbetrieb in Kraftrichtung FZ auf das Festlager 100 wirkenden Axiallasten abstützt, und dass das Axialnadellager 110 nur die im Schubbetrieb in Kraftrichtung FS auf das Festlager 100 wirkende Axiallasten sowie die induzierten Axiallasten aus dem Kegelrollenlager 120 abgestützt. Auf das als Rollenlager 230 ausgebildete Loslager 200 wirken lediglich Radiallasten.
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Dabei zeichnet sich die in 4 dargestellte Lageranordnung dadurch aus, dass sie auch bei geforderter hoher Tragfähigkeit nur einen vergleichsweise geringen Bauraumbedarf benötigt, und dass sie uneingeschränkt zerstörungsfrei demontierbar ist.
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Gegenüber dem in 4 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lageranordnung ist das in 5 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lageranordnung mit einer Vorrichtung zum Einstellen des Axiallagerspiels des aus Axialnadellager 110 und Kegelrollenlager 120 gebildeten Festlagers 100 versehen.
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Hierzu ist auf derjenigen Seite des Lageraußenring 122 des Kegelrollenlagers 120, die dem Sicherungsring 424 abgewandt und damit dem Axialnadellager 110 zugewandt ist, an dem Bauteil 400 eine zweite Anlageschulter 420 vorgesehen, gegen die sich der Lageraußenring 122 des Kegelrollenlagers 120 axial in Richtung Axialnadellager 110 abstützen kann. Auf diese Weise kann der Lageraußenring 122 gezielt zwischen Anlageschulter 420 und Sicherungsring 424 unter Beachtung des konstruktiv gewünschten Axiallagerspiels eingespannt werden. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Eliminierung des Axiallagerspiels gewünscht. Dies wird erreicht, indem die Innennut 423 an ihrer dem Lageraußenring 122 abgewandten Seite eine konische Flanke aufweist und korrespondierend hierzu auch der in diese Innennut 423 eingesetzte Sicherungsring 424 an seiner dem Lageraußenring 122 abgewandten Seite eine konische Flanke aufweist. Der Lageraußenring 122 ist dabei vorzugsweise mittels Presssitz im Lagersitz 422 unter Andrücken gegen die Anlageschulter 420 fixiert, sodass das im Zuge der Montage erfolgende Anschlagen des Lageraußenrings 122 an der Anlageschulter 420 eine Beschädigung des Axiallagers 110 bei der Montage zuverlässig verhindert.
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Die übrigen konstruktiven Details des zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Lageranordnung sind dem anhand 4 detailliert beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel entnommen und bedürfen daher an dieser Stelle keiner Wiederholung.
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Im Übrigen kann auch die in 4 dargestellten Lageranordnung unter bestimmten geometrischen Bedingungen axialspielfrei sein, wenn der am Lageraußenring 122 des Kegelrollenlagers 120 vorgesehene Sicherungsring 424 als ein Sicherungsring mit konischer Flanke ausgebildet ist, welche mit einer ebenfalls konischen Flanke der Innennut 423 zusammenwirkt, und wenn dabei der Lageraußenring 122 axial verschieblich ist, wobei der Lageraußenring 122 dann mit einem gewissen geringe Radialspiel in den Lagersitz 422 eingesetzt ist, sodass die konische Form des Sicherungsring 424 den Lageraußenring 122 in axialspiel-mindernder Weise nach rechts drückt. Wenn die Toleranzen der beteiligen Bauteile kleiner sind als die Axialbewegung, die der jetzt konische Sicherungsring 424 zur Verfügung stellt, wird das Axialspiel am Lageraußenring 122 eliminiert.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Festlager
- 110
- Axiallager des Festlagers
- 111
- Nadeln des Axilalagers
- 112
- Winkelscheibe des Axilalagers
- 120
- Kegelrollenlager des Festlagers
- 121
- Kegelrollen des Kegelrollenlagers
- 122
- Lageraußenring des Kegelrollenlagers
- 123
- Lagerinnenring des Kegelrollenlagers
- 124
- Einbauwinkel
- 200
- Loslager
- 230
- Wälzlager; Gleitlager
- 231
- Rollen des Wälzlagers
- 232
- Lageraußenring des Wälzlagers
- 300
- Welle
- 301
- Längsachs der Welle; Lagerachse
- 302
- Schrägverzahnung
- 320
- Anlageschulter der Welle
- 322
- Lagersitz des Kegelrollenlagers
- 323
- Nut der Welle; Außennut
- 324
- Sicherungsring; Sicherung des Lagerinnenrings des Kegelrollenlagers
- 332
- Lauffläche der Welle
- 400
- Bauteil
- 410
- erste Anlageschulter des Bauteils
- 420
- zweite Anlageschulter des Bauteils
- 422
- Lagersitz des Kegelrollenlagers
- 423
- erste Nut des Bauteils; erste Innennut
- 424
- erster Sicherungsring; Sicherung des Lageraußenrings des Kegelrollenlagers
- 432
- Lagersitz des Wälzlagers
- 433
- zweite Nut des Bauteils; zweite Innennut
- 434
- zweiter Sicherungsring; Sicherung des Lageraußenrings des Wälzlagers
- FZ
- Axialkraft in erste Kraftrichtung; Axialkraft im Zugbetrieb
- FS
- Axialkraft in zweite Kraftrichtung; Axialkraft in Schubbetrieb
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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