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Technisches Gebiet
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Ausführungsbeispiele betreffen ein System für ein Fahrzeug zum Warnen von Insassen des Fahrzeugs vor kritischer UV-Strahlung sowie ein Fahrzeug mit einem derartigen System.
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Hintergrund
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Moderne Fahrzeuge bieten immer häufiger die Möglichkeit, neben den Seitenfenstern auch ein Dachfenster öffnen zu können (z.B. Panoramadachfenster oder auch Schiebedach). Bei Cabrios lässt sich sogar das ganze Verdeck öffnen, um den Insassen einen erhöhten Fahrgenuss bieten zu können.
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Beim Fahren solcher Fahrzeuge mit geöffnetem Verdeck oder Dachfenster kann es bei starker Sonnenstrahlung sein, dass die Insassen längere Zeit einer potentiell gesundheitsschädlichen ultravioletten Strahlung (UV-Strahlung) ausgesetzt sind. UV-Strahlung ist dann gesundheitsschädlich, wenn sie mit einer bestimmten Dosis über einen bestimmten Zeitraum auf die Haut einwirkt.
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Die möglichen Gefahren unkontrollierter Sonnenaussetzung und der dabei einwirkenden (UV-Strahlung), des daraus resultierenden Sonnenbrandes und potentieller Spätfolgen wie vorzeitiger Hautalterung oder Hautkrebs rückten bereits vor geraumer Zeit ins öffentliche Bewusstsein. Dementsprechend sind Anleitungen für verantwortungsvolles Sonnenbaden am Strand, auf Bergtouren oder in Solarien weit verbreitet, und Hilfsmittel zur Sonnenbrandvorbeugung sind erhältlich, beispielsweise Hautpflaster, die durch Verfärben eines Kontrollfensters die Sonnenintensität anzeigen. Trotz dieses verbreiteten Problembewusstseins in Bezug auf die möglichen Folgen der UV-Strahlung für die Haut besteht das Problem, dass entsprechende Gefahren beim Cabrio-Fahren bisher nicht verstärkt wahrgenommen wurden.
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Mögliche Gründe für das mangelnde Problembewusstsein von Fahrzeuginsassen eines Cabrios können sein, dass aufgrund der beim Cabrio-Fahren teilweise stark wechselnden Lichtverhältnisse die Gesamtdauer der UV-Einwirkung unterschätzt wird, durch den kühlenden Fahrtwind die Erwärmung oder Überhitzung des Körpers als mit der Anbahnung von Sonnenbrand üblicherweise assoziiertes Warnsignal wegfällt und mitunter eine nach dem Cabrio-Fahren gerötete Haut irrtümlicherweise nicht einem einsetzenden oder bestehenden Sonnenbrand, sondern einer Reizung der Haut durch den Fahrtwind zugeschrieben wird.
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Gerade als Fahrer kann bei zu hoher Aussetzung von Sonnenstrahlung auch ein Sonnenstich kritisch werden, da dieser zu Schwindel oder Übelkeit führen kann. Dies kann den Fahrer in seiner Fahrtauglichkeit beeinflussen.
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Aus der
DE 10 2010 006 676 A1 ist ein Verfahren zum Warnen der Fahrzeuginsassen vor Sonnenbrand mit Verwendung eines UV-Sensors zur Durchführung des Verfahrens bekannt. Dabei werden UV-Daten bezüglich der auf die Fahrzeuginsassen einwirkenden UV-Strahlung über wenigstens einen UV-Sensor erfasst. Anhand dieser erfassten UV-Daten sowie generischer und/oder individualisierter Daten zur UV-Anfälligkeit der Fahrzeuginsassen kann die Sonnenbrandgefahr der Fahrzeuginsassen ermittelt werden und mittels einer Ausgabeeinheit kann eine Rückmeldung bezüglich der ermittelten Sonnenbrandgefahr gegeben werden.
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Aus der
DE 10 2016 118 181 A1 ist eine Komfortfunktion im Zusammenhang mit Sonnenschein bekannt. Bei dem dort vorgeschlagenen Verfahren wird zumindest eine Verhaltensinformation für zumindest eine Person bereitgestellt. Diese Verhaltensinformation wird bezüglich einer örtlichen Einwirkung bzw. lokalen Wirkung der Sonnenstrahlen oder Sonneneinstrahlung erstellt. Es wird mit zumindest einem an einem Kraftfahrzeug angeordneten Sensor die Sonnenstrahlung erfasst und die Strahlungsintensität zumindest eines UV(ultraviolett)-Spektralbereichs dieser Sonnenstrahlung wird am Ort des Kraftfahrzeugs abhängig von Informationen des Sensors bzw. Sensorinformationen, die durch den Sensor erzeugt wurden, bestimmt. Abhängig davon wird dann zumindest eine für diesen Ort relevante Verhaltensinformation für die Person erzeugt und diese Verhaltensinformation wird an die Person ausgegeben. Es kann auch, basierend auf den Sensorinformationen, zumindest eine für diesen Ort relevante Information zur Intensität der Sonneneinstrahlung erzeugt werden und daraus die Verhaltensinformation für die Person erzeugt bzw. abgeleitet werden. Die Verhaltensinformation kann insbesondere eine Empfehlung an die Person sein, wie sich die Gesundheit gegenwärtig, und gegebenenfalls auch zukünftig, schützen lässt.
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Bei der Verwendung von UV-Sensoren zur Warnung von zu hoher Strahlungsaussetzung von Fahrzeuginsassen kann es jedoch zu Ungenauigkeiten bei der Warnung an den Nutzer oder sogar zu Fehlwarnungen kommen.
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Zusammenfassung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, verbesserte Konzepte für das Warnen von Fahrzeuginsassen vor zu hoher UV-Strahlung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst gemäß den Gegenständen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen werden in den abhängigen Patentansprüchen, der folgenden Beschreibung sowie in Verbindung mit den Figuren beschrieben.
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Entsprechend wird ein System für ein Fahrzeug vorgeschlagen, das zum Warnen von Insassen des Fahrzeugs vor kritischer UV-Strahlung ausgebildet ist. Das System umfasst eine Sensoreinrichtung (z.B. UV-Sensor oder Vorrichtung zum Empfangen von Wetterdaten von einem Wetterdienst insbesondere in Bezug auf eine auftretende UV-Strahlung im Bereich des Systems oder Fahrzeugs) zum Erfassen einer kritischen UV-Strahlung und eine Kameraeinrichtung zum Erkennen einer Körperbedeckung von zumindest einem Insassen des Fahrzeugs. Ferner umfasst das System eine Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben eines Warnhinweises bei Auftreten der kritischen UV-Strahlung.
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Das vorgeschlagene System ist ausgebildet, den Warnhinweis mittels der Ausgabeeinrichtung nur in dem Fall auszugeben, wenn kritische UV-Strahlung erfasst wurde und zugleich keine ausreichende Körperbedeckung zum Schutz des Insassen vor der kritischen UV-Strahlung erkannt wurde. Mit anderen Worten wird in dem Fall, dass vom System eine kritische UV-Strahlung detektiert wird und zugleich aber erkannt wird, dass der Insasse eine Körperbedeckung zum Schutz vor der UV-Strahlung trägt, kein Warnhinweis ausgegeben. In diesem Fall kann ein Warnhinweis unnötig sein und somit darauf verzichtet werden.
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Die Kameraeinrichtung kann ermöglichen, die Körperbedeckung von Insassen (z.B. des Fahrers oder eines Beifahrers) zu detektieren. Beispielsweise kann die Kameraeinrichtung ausgebildet sein, eine Kopfbedeckung, eine Schulterbedeckung und/oder eine Armbedeckung zu detektieren. Der Einsatz der Kameraeinrichtung kann vorteilhafterweise ermöglichen, zu erfassen, ob der Fahrzeuginsasse bereits einen ausreichenden Schutz vor der UV-Strahlung durch die Körperbedeckung hat. Wenn dies der Fall ist, kann auch bei vom UV-Sensor detektierter kritischer UV-Strahlung auf einen unnötigen Warnhinweis an den Fahrzeuginsassen verzichtet werden. Dadurch kann sich ein Fahrkomfort erhöhen, da die Insassen nicht unnötig mit irrelevanten Warnhinweisen gestört werden.
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Beispielsweise kann die Kameraeinrichtung ausgebildet sein, zu erkennen, ob Sonnenstrahlung durch ein geöffnetes Fenster oder ein geöffnetes Dach des Fahrzeugs auf ein unbedecktes Körperteil des Insassen trifft. Dazu kann die Kameraeinrichtung z.B. mit einem Bordcomputer des Fahrzeug verbunden sein, sodass ein Zustand (z.B. geschlossen, geöffnet, halb geöffnet) eines Fahrzeugfensters oder Fahrzeugdaches verfügbar sein kann. Beispielsweise kann auch ein Lichteinfall durch ein geöffnetes Seitenfenster detektiert werden, z.B. kann in diesem Fall eine zu hohe UV-Strahlung an einem Arm des Insassen vorliegen. Im Fall, dass z.B. ein zumindest teilweise geöffneter Zustand eines Fensters vorliegt, kann bei kritischer UV-Strahlung ein Warnhinweis gegeben werden, wenn die Kameraeinrichtung Sonnenstrahlung auf einer unbedeckten Hautpartie des Insassen detektiert. Umgekehrt kann das vorgeschlagene System ermöglichen auch bei (z.B. halb) geöffnetem Fenster und kritischer UV-Strahlung auf einen Warnhinweis zu verzichten, z.B. wenn die Bildanalyse signalisiert, dass keine Sonneneinstrahlung auf eine Hautpartie des Insassen trifft (z.B. aufgrund eines günstigen Winkels des Lichteinfalls durch das Fenster). Die Detektion kann z.B. basierend auf dem Erkennen von Licht bzw. Schatten auf dem Körper des Insassen erfolgen.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Inhalt des Warnhinweises in Abhängigkeit von dem detektierten unbedeckten Körperteil ausgegeben wird. Wenn beispielsweise kritische Sonneneinstrahlung auf den Kopf des Insassen detektiert wird, kann der Warnhinweis eine Information beinhalten, dass als Schutzmaßnahme eine Kopfbedeckung aufgesetzt werden sollte. Ähnlich kann bei Erkennen direkter Sonnenstrahlung auf unbedeckte Hautpartien von Armen oder Schultern informiert werden, dass es ratsam wäre, ein langärmliges Kleidungsstück anzuziehen. Dafür kann die Kameraeinrichtung gemäß einem Beispiel ausgebildet sein zu erkennen, ob der Insasse des Fahrzeugs entsprechend eine Kopfbedeckung und/oder eine Armbedeckung trägt. Ein Vorteil kann sein, dem Insassen zielgerichtet Warnhinweise für einzelne Körperpartien geben zu können, z.B. wenn die Arme unbedeckt sind, der Kopf jedoch bedeckt ist.
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Beispielsweise kann die Kameraeinrichtung ausgebildet sein, eine Körperbedeckung mehrerer Insassen des Fahrzeugs zu erkennen. Es kann möglich sein, per Bilderkennung mittels einer einzelnen Kamera mehrere Insassen zu erkennen und deren Körperbekleidung zu erfassen (z.B. auf Vorder- und Rückbank). Alternativ kann die Kameraeinrichtung mehrere Einzelkameras umfassen, die je verschiedene Insassen detektieren können (z.B. eine Kamera für Fahrer und Beifahrer und eine zweite Kamera für Insassen auf der Rückbank). Somit kann es besser möglich sein, gezielt Warnhinweise an bestimmte Insassen auszugeben.
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Beispielsweise kann das System ausgebildet sein, im Falle vorhandener kritischer UV-Strahlung einen Warnhinweis an den Insassen des Fahrzeugs auszugeben, wenn dieser seine Körperbedeckung abnimmt oder verliert. Dies kann insbesondere für Kinder auf dem Rücksitz nützlich sein, da der Fahrer diese dann nicht kontinuierlich beobachten muss. Im Fall, dass ein Kind (oder anderer Insasse) seine Körperbedeckung wie einen Hut abnimmt, kann bei fortbestehender kritischer UV-Strahlung eine Erinnerung ausgegeben werden, dass die kritische UV-Strahlung noch besteht, jedoch kein genügender Hautschutz mehr gegeben ist. Beispielsweise kann in diesem Fall zunächst ein entsprechender Warnhinweis an den betroffenen Insassen ausgegeben werden und im Fall, dass dieser nicht reagiert, ein Warnhinweis auch an den Fahrer ausgegeben werden (z.B. für die Erziehung eines Kindes verantwortliches Elternteil).
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Beispielsweise kann das System wie bereits erwähnt, ausgebildet sein, einen Warnhinweis individuell an diejenigen Insassen des Fahrzeugs auszugeben, bei denen keine ausreichende Körperbedeckung zum Schutz vor der kritischen UV-Strahlung erkannt wurde. Dazu kann die Ausgabevorrichtung ausgebildet sein, speziell die betroffenen Insassen zu adressieren. Beispielsweise kann eine dem Insassen zugewiesene Anzeige, z.B. Display, für die Ausgabe des Warnhinweises verwendet werden (z.B. Beifahrerdisplay oder Display an Rücksitzen). Beispielsweise kann eine zonale Audioausgabe für das Ausgeben des Warnhinweises verwendet werden, von der die nicht betroffenen Insassen nicht gestört werden.
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Beispielsweise kann das System ausgebildet sein, auch bei Erkennung unzureichender Körperbedeckung bei Auftreten von kritischer UV-Strahlung auf die Ausgabe eines Warnhinweises zu verzichten. Dies kann dann geschehen, wenn eine Einheit des Systems zur Vorhersage von UV-Strahlungswerten die Vorhersage trifft, dass die UV-Strahlung innerhalb einer kurzen, vordefinierten Zeitdauer einen Wert, der die kritische UV-Strahlung definiert, voraussichtlich unterschreiten wird. Beispielsweise kann bei sich verringernder UV-Intensität auf einen Warnhinweis verzichtet werden, wenn der Wert kritischer UV-Strahlung bald erreicht ist und voraussichtlich innerhalb der vordefinierten Zeitdauer unterschritten wird. Dazu kann z.B. eine vom UV-Sensor gemessene Veränderung der UV-Intensität oder eine Wetterprognose verwendet werden. Die Länge der vordefinierten Zeitdauer kann z.B. in Abhängigkeit eines Hauttyps des Fahrzeuginsassen bestimmt werden. Beispielsweise kann die Zeitdauer verwendet werden, für die ein natürlicher Sonnenschutz der Haut besteht, z.B. in Abhängigkeit der Stärke der UV-Strahlung (z.B. kann die vordefinierte Zeitdauer weniger als 20 min. oder weniger als 10 min. oder weniger als 5 min. betragen). In solchen Fällen ist es z.B. nicht notwendig, den Nutzer auf die Notwendigkeit eines Sonnenschutzes hinzuweisen, da nach kurzer Zeit die Notwendigkeit voraussichtlich nicht mehr bestehen wird und bei der voraussichtlich nur kurzen Strahlungsexposition z.B. kein Gesundheitsrisiko besteht.
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Beispielsweise kann das System ferner ausgebildet sein, einen Hinweis an den Insassen des Fahrzeugs zu geben, wenn die UV-Strahlung einen Wert, der die kritische UV-Strahlung definiert, unterschreitet und der Insasse seine Körperbedeckung weiterhin trägt. Zum Beispiel kann der Hinweis darüber informieren, dass die Körperbedeckung (z.B. Kopfbedeckung) nun wieder abgenommen werden kann, da die Sonneneinstrahlung nicht mehr kritisch ist. Dadurch ist es für den Insassen möglich, dass er die Körperbedeckung nicht länger trägt als notwendig, z.B. wenn er sie gerne absetzen würde.
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Zur Erfassung der UV-Strahlung können z.B. ein oder mehrere UV-Sensoren verwendet werden. Eingesetzte UV-Sensoren sind z.B. empfindlich für die sogenannte UV-B-Strahlung im Wellenlängenbereich von ungefähr 315 nm bis 280 nm, die für Sonnenbrand und gegebenenfalls Hautkrebs in erster Linie verantwortlich gemacht wird. Die UV-Sensoren können auch empfindlich sein für sogenannte UV-A-Strahlung (380 nm bis 315 nm). Vorzugsweise sind die UV-Sensoren sowohl für UV-A-Strahlung als auch für UV-B-Strahlung empfindlich. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die UV-Sensoren empfindlich in einem Wellenlängenbereich von 250 nm bis 400 nm, der üblicherweise auch für die Bestimmung des international festgelegten UV-Index gemäß Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation und der Weltorganisation für Meteorologie verwendet wird. Dementsprechend kann mit den UV-Sensoren eine Bestimmung des UV-Index vorgenommen werden, wobei die sonnenbrandwirksame Strahlungsleistung in diesem Wellenlängenbereich gemessen und durch den UV-Index eine Abstufung in Schritten von 25 mW/m2 erfolgt, womit zum Beispiel einer Strahlungsleistung von 200 mW/m2 ein UV-Index von 8, einer Strahlungsleistung von 225 mW/m2 dagegen ein UV-Index von 9 zugeordnet wird. Zusätzlich zu den genannten Möglichkeiten kann noch Empfindlichkeit für UV-C-Strahlung (280 nm bis 100 nm) vorliegen, die jedoch üblicherweise nicht bis zur Erdoberfläche durch die Atmosphäre dringt (weswegen eine UV-Index-Bestimmung auch im Bereich von 290 nm bis 400 nm erfolgen kann). Beispielsweise kann ein separater UV-Sensor pro Sitzplatz des Fahrzeugs bereitgestellt sein, um eine genauere Bestimmung der Strahlungsexposition der einzelnen Insassen zu ermöglichen.
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Ein Aspekt betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Cabrio oder ein Fahrzeug mit Dachfenster, das ein im Vorangehenden und/oder Nachfolgenden beschriebenes System aufweist. Das Fahrzeug weist entsprechend ein offenes oder aufklappbares Verdeck auf oder zumindest ein Teil des Daches des Fahrzeugs ist ausgebildet, von einem Insassen des Fahrzeugs geöffnet zu werden.
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Das System kann es ermöglichen, Insassen des Fahrzeugs gezielter Warnhinweise zu geben, wenn eine erhöhte UV-Strahlung vorliegt, die ohne ausreichenden Schutz z.B. mittels Körperbedeckung gesundheitlich negative Auswirkungen auf die Insassen haben könnte.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein schematisches Beispiel eines Systems zum Warnen vor kritischer UV-Strahlung;
- 2 ein schematisches Beispiel eines Fahrzeugs mit einem System zum Warnen vor kritischer UV-Strahlung; und
- 3 a, b ein schematisches Beispiel eines Fahrers ohne und mit Kopfbedeckung.
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Beschreibung
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Verschiedene Ausführungsbeispiele werden nun ausführlicher unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In den Figuren können die Dickenabmessungen von Linien, Schichten und/oder Regionen um der Deutlichkeit Willen übertrieben dargestellt sein. Bei der nachfolgenden Beschreibung der beigefügten Figuren, die lediglich einige exemplarische Ausführungsbeispiele zeigen, können gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten bezeichnen.
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Ein Element, das als mit einem anderen Element „verbunden“ oder „verkoppelt“ bezeichnet wird, mit dem anderen Element direkt verbunden oder verkoppelt sein kann oder dass dazwischenliegende Elemente vorhanden sein können. Solange nichts anderes definiert ist, haben sämtliche hierin verwendeten Begriffe (einschließlich von technischen und wissenschaftlichen Begriffen) die gleiche Bedeutung, die ihnen ein Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet, zu dem die Ausführungsbeispiele gehören, beimisst.
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Aus dem Stand der Technik sind Ausführungen bekannt, die es unter Verwendung eines Sensors zur Messung der aktuellen Sonneneinstrahlung ermöglichen, Fahrzeuginsassen zu warnen, wenn der Sensor einen erhöhten Wert von UV-Strahlung detektiert. Ein Warnhinweis (z.B. der Hinweis, eine Kopfbedeckung aufzusetzen) ist aber unnötig und kann als störend empfunden werden, z.B. wenn der Fahrzeuginsasse bereits eine Kopfbedeckung aufgesetzt hat.
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Im Folgenden werden daher Konzepte vorgeschlagen, die es ermöglichen können, auf unnötige Hinweise zu verzichten. Außerdem kann unter Verwendung der vorgeschlagenen Konzepte überprüft werden, ob einem derartigen Hinweis tatsächlich Folge geleistet wird oder ob der Hinweis z.B. erneut ausgegeben werden sollte. Beispielsweise kann bei erneuter Ausgabe des Hinweises dann stärker auf die Notwendigkeit eines Sonnenschutzes hingewiesen werden (z.B. visuell verstärkter Hinweis oder lautere Ausgabe eines akustischen Hinweises).
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1 zeigt ein schematisches Beispiel eines Systems 10 zum Warnen vor kritischer UV-Strahlung. Ein Grenzwert von Strahlungsintensität, ab der kritische UV-Strahlung vorliegt kann fahrerabhängig sein. Insbesondere kann als kritische UV-Strahlung eine UV-Strahlung mit einer Intensität angesehen werden, die gesundheitliche Risiken für den Fahrer oder Fahrzeuginsassen birgt. Eine zu lange Exposition der Haut im Sonnenschein bei kritischer UV-Strahlung kann z.B. einen Sonnenbrand oder einen Sonnenstich bewirken.
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Das vorgeschlagene System 10, das Insassen eines Fahrzeugs vor kritischer UV-Strahlung warnen kann umfasst eine Sensoreinrichtung 11 zum Erfassen der kritischen UV-Strahlung, eine Kameraeinrichtung 12 zum Erkennen einer Körperbedeckung von zumindest einem Insassen des Fahrzeugs und eine Ausgabeeinrichtung 13 zum Ausgeben eines Warnhinweises bei Auftreten der kritischen UV-Strahlung. Das System 10 ist ausgebildet, den Warnhinweis nur in dem Fall auszugeben, wenn kritische UV-Strahlung erfasst wurde und zugleich keine ausreichende Körperbedeckung zum Schutz des Insassen vor der kritischen UV-Strahlung erkannt wurde.
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Vorteilhafterweise kann mit dem vorgeschlagenen System 10 daher auf die Ausgabe von Warnhinweisen verzichtet werden, wenn trotz hoher Strahlungsexposition insbesondere im Bereich kritischer UV-Strahlung kein gesundheitliches Risiko für den Insassen besteht, wenn dieser bereits durch Tragen von Körperbedeckung vorgesorgt hat. Dadurch kann ermöglicht werden, auf unnötige und störende Warnhinweise vor hoher UV-Strahlung zu verzichten.
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2 zeigt ein schematisches Beispiel eines Fahrzeugs 20 mit einem System 10 zum Warnen vor kritischer UV-Strahlung. Das dargestellte System 10 hat drei separate Kameras 22a, 22b, 22c, die je zum Detektieren von Körperbedeckung verschiedener Insassen genutzt werden können. Zum Beispiel kann die erste Kamera 22a einen Fahrer A und einen Beifahrer B erfassen, die zweite Kamera 22b einen Insassen C auf der Rückbank und die dritte Kamera 22c einen Insassen D auf der Rückbank erfassen. Bei der Verwendung mehrere Kameras kann z.B. eine bessere Detektion von Körperbedeckungen, z.B. Kopfbedeckungen oder Armbedeckungen ermöglicht werden.
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Ein Aspekt betrifft das Erfassen der Insassen A - D mit Hilfe einer oder mehrerer Innenraumkameras 22a -22c. Beispielsweise können in effizienter Weise bereits bestehende Kameras des Fahrzeugs 20 für die Nutzung im System 10 integriert werden. Es kann genügen, mittels der Kameras 22a - 22c nur Teile, wie z.B. Köpfe und/oder Arme der Insassen A-D des Fahrzeugs 20, z.B. eines Cabrios, zu erfassen. Mit Hilfe von Objekt Detektion (engl. object detection), z.B. bekannter Bildanalyseverfahren, kann nun je Fahrzeuginsasse detektiert werden, ob dieser eine Kopfbedeckung aufgesetzt hat und/oder andere Körperbedeckung trägt.
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Wenn nun z.B. das Fahrzeugverdeck geöffnet ist und aus einer Datenquelle (z.B. UV-Sensor oder Wetterdaten) die Information bereitgestellt wird, dass eine potentielle gesundheitliche Gefährdung der Fahrzeuginsassen durch UV-Strahlung bevorsteht oder bereits vorliegt, können auf Basis der erfassten Information zur jeweiligen Körperbedeckung (z.B. Kopfbedeckungsinformation) verschiedene Funktionen realisiert werden.
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Beispielsweise kann der Hinweis, eine Kopfbedeckung oder andere Körperbedeckung aufzusetzen, gezielt an die Fahrzeuginsassen ausgegeben werden, die keine Kopfbedeckung oder andere Körperbedeckung aufgesetzt haben (bspw. Ausgabe über Lautsprecher, die sich direkt beim jeweiligen Fahrzeuginsassen befinden, oder auch persönliche Ansprache „[Name des Insassen], du solltest auch eine Kopfbedeckung aufsetzen“). Einzelne Sitzplätze oder auch Personen (unabhängig von ihrem Sitzplatz) können von Warnhinweisen ausgenommen werden, z.B. wenn deren Körperbedeckung bereits einen ausreichenden UV-Schutz bietet.
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Beispielsweise kann für einzelne Sitzplätze oder auch Personen (unabhängig von ihrem Sitzplatz) eine Überwachung konfiguriert werden, so dass während der durch die UV-Strahlung vorherrschende Gefährdung kontinuierlich überprüft wird, ob der sich auf einem überwachten Sitzplatz befindliche Fahrzeuginsasse seine Kopfbedeckung aufbehält. Beispielsweise kann damit festgestellt werden, ob insbesondere Kinder (z.B. Insassen C und D), die auf dem Rücksitz sitzen, ihre Kopfbedeckung abnehmen, und dann ein entsprechender Hinweis ausgegeben werden.
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Beispielsweise kann dann, wenn keine Gefährdung mehr vorliegt und auch absehbar ist, dass in näherer Zukunft keine weitere Gefährdung mehr vorliegen wird (z.B. Prognose aus Wetterdaten, z.B. Kombination aus zurückliegenden UV-Messdaten mit sinkender Strahlungsintensität und aktueller Uhrzeit) gezielt der Hinweis ausgegeben werden, dass die Kopfbedeckung wieder abgenommen werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Aspekte sind in Verbindung mit den vor- oder nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen erwähnt. Das in 2 gezeigte Ausführungsbeispiel kann ein oder mehrere optionale zusätzliche Merkmale aufweisen, die einem oder mehreren Aspekten entsprechen, die in Verbindung mit dem vorgeschlagenen Konzept oder mit einem oder mehreren vorstehend (z.B. 1) oder nachstehend (z.B. 3) beschriebenen Ausführungsbeispielen erwähnt sind.
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3 a, b zeigen ein schematisches Beispiel des Fahrers A im Fahrzeug 20 (s. auch 2) ohne und mit Kopfbedeckung.
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Im ersten Beispiel 30a erkennt das System 10 des Fahrzeugs 20 mittels des UV-Sensors z.B. eine kritische UV-Strahlung 31, d.h. ein kritischer Wert der UV-Intensität der Sonnenstrahlung liegt vor. Zum Beispiel kann das System 10 ferner erkennen, dass das Verdeck des Fahrzeugs 20 geöffnet ist und mittels der Kameraeinrichtung erfassen, dass der Fahrer A keine Kopfbedeckung trägt. In diesem Fall kann ein Warnhinweis erfolgen, dass eine kritische und potentiell gesundheitsgefährdende UV-Strahlung vorliegt. Zusätzlich kann der individuelle Hinweis erfolgen, dass das Aufsetzen einer Kopfbedeckung als Schutz geeignet wäre.
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Im zweiten Beispiel 30b erkennt das System 10 des Fahrzeugs 20 mittels des UV-Sensors ebenso die kritische UV-Strahlung 31 und das geöffnete Verdeck. Mittels der Kameraeinrichtung, z.B. mit Kamera 22a, kann hier jedoch detektiert werden, dass der Fahrer A eine Kopfbedeckung 32 trägt, die z.B. eine ausreichende Abdeckung der Kopfhaut bewirkt (z.B. kann mittels Bildverarbeitungsanalyse erfasst werden, dass die Kopfhaut im Schatten der Kopfbedeckung 32 liegt). In diesem Fall kann auf die Ausgabe eines unnötigen Warnhinweises an den Fahrer A verzichtet werden, sodass dieser seine Sonnenfahrt in vollen Zügen ohne Störungen genießen kann. Sollte der Fahrer A im Laufe der Fahrt jedoch seine Kopfbedeckung 32 abnehmen obwohl noch die kritische UV-Strahlung besteht kann situativ eine entsprechende Warnung ausgegeben werden, sodass auch im Laufe der Fahrt keine unbemerkte Gefährdung des Fahrers A durch UV-Strahlung auftritt.
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Weitere Einzelheiten und Aspekte sind in Verbindung mit den vor- oder nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen erwähnt. Das in 3 gezeigte Ausführungsbeispiel kann ein oder mehrere optionale zusätzliche Merkmale aufweisen, die einem oder mehreren Aspekten entsprechen, die in Verbindung mit dem vorgeschlagenen Konzept oder mit einem oder mehreren vorstehend (z.B. 1-2) oder nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen erwähnt sind.
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Beispiele beziehen sich auf eine kamerabasierte Überwachung von Kopfbedeckungen bei UV-Strahlung, insbesondere in Cabrios. In Fahrzeugen mit aufklappbarem Verdeck oder Dachfenster, z.B. Cabrios, besteht bei offenem Verdeck durch die UV-Strahlung der Sonne eine Gefahr für die Insassen (z.B. Sonnenbrand oder Sonnenstich), da beim Fahren durch den Fahrtwind oder die Klimatisierung die Intensität der Sonneneinstrahlung häufig nicht korrekt eingeschätzt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010006676 A1 [0007]
- DE 102016118181 A1 [0008]