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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transportsystem zum Transport von Paletten in einer Transportrichtung und ein Verfahren zur Zuführung von Paletten in einer Transportrichtung zu einer Handhabungsvorrichtung gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
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Aus dem Stand der Technik sind Palettiervorrichtungen zum Herstellen von Stückgutzusammenstellungen auf Paletten bekannt. Dabei wird eine zunächst leere Palette, häufig eine Holz-, Kunststoff- oder Euro- Palette in der Palettiervorrichtung bereitgestellt. Auf dieser Palette wird das Stückgut, insbesondere die Gebinde in Form von Flaschenkästen, Einweggebinden oder Ähnlichem angeordnet.
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Die Offenlegungsschrift
DE10 2008 020 301 A1 beschreibt eine solche Vorrichtung zur Palettierung von Gebinden. Eine weitere Vorrichtung ist beispielsweise in der Offenlegungsschrift
DE 10 2011 088 849 A1 beschrieben.
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Aus dem Stand der Technik ist insbesondere bekannt, dass die notwendigen Leerpaletten mittels Transporttechnik in liegender Anordnung zu den Palettiervorrichtungen zugeführt werden, wobei die Stapelfläche der Palette die Oberseite bildet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, in platzsparender Weise Ersatzpaletten bereitzustellen, um bei einer Störung in der Palettenzufuhr in schneller und kostengünstiger Weise einen Ersatz bereitzustellen.
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Die obige Aufgabe wird durch ein Transportsystem zum Transport von Paletten in einer Transportrichtung und ein Verfahren zur Zuführung von Paletten in einer Transportrichtung zu einer Handhabungsvorrichtung gelöst, die die Merkmale in den unabhängigen Patentansprüchen umfassen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die abhängigen Ansprüche beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Transportsystem zum Transport von Paletten in einer Transportrichtung zu einer Handhabungsvorrichtung, insbesondere zu einer Palettiervorrichtung oder einem Palettiermodul, in welchem Artikel, Gebinde o.ä. lagenweise auf einer Palette angeordnet werden, wird bevorzugt im Verpackungsbereich in der Getränkeindustrie eingesetzt.
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Hierbei werden vorzugsweise jeweils mehrere Artikel, insbesondere Dosen aus Metall oder Kunststoff oder Flaschen aus Glas oder Kunststoff, durch mindestens eine Umverpackung zu Verpackungseinheiten oder Gebinden zusammengefasst. Eine Mehrzahl der Verpackungseinheiten oder Gebinde wird anschließend zu einer Lage zusammengestellt.
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Mehrere Lagen werden übereinander auf eine Palette gestapelt, um größere Transport- oder Lagereinheiten bereitzustellen.
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Das Transportsystem umfasst eine Transportvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, Paletten in horizontaler Ausrichtung zu transportieren. Eine Palette weist eine Stapelfläche und eine parallel zur Stapelfläche angeordnete Standfläche auf.
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Zur Anordnung der Lagen auf der Palette wird diese derart angeordnet, dass die Stapelfläche die Oberseite der Palette bildet und im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene angeordnet ist. Diese Anordnung wird nachfolgend als horizontale Ausrichtung bzw. liegende Anordnung der Palette bezeichnet.
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Als vertikale Ausrichtung bzw. stehende Anordnung der Palette wird die Anordnung bezeichnet, bei der die Stapelfläche der Palette und die Standfläche der Palette jeweils in Vertikalebenen oder im Wesentlichen in Vertikalebenen angeordnet sind.
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Weiterhin umfasst das Transportsystem mindestens ein Transportmittel, welches dazu ausgebildet ist, mindestens eine Palette zumindest bereichsweise in einer vertikalen Ausrichtung zu transportieren.
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Es ist vorgesehen, dass die Paletten im regulären Betrieb der Handhabungsvorrichtung über die Transportvorrichtung in einer horizontalen Ausrichtung zugeführt werden. Im Falle einer Störung innerhalb der Palettenzuführung über die Transportvorrichtung ist gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Palettenzuführung eine Palette in vertikaler Ausrichtung zugeführt und in Transportrichtung vor der Störung auf der Palettenzuführung in horizontaler Ausrichtung abgelegt wird.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass im Falle einer Störung innerhalb der Palettenzuführung, der Handhabungsvorrichtung eine Palette in vertikaler Ausrichtung zugeführt und innerhalb der Handhabungsvorrichtung in horizontaler Ausrichtung abgelegt wird
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Die Transportvorrichtung für die Paletten in horizontaler Ausrichtung wird vorzugsweise durch ein Schienensystem, ein Förderband, beispielsweise einen Mattenkettenförderer oder einen Rollenförderer, oder eine andere geeignete, dem Fachmann bekannte Transportvorrichtung gebildet.
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Eine Ausführungsform kann vorsehen, dass das Transportmittel für die Paletten in vertikaler Ausrichtung durch ein Schienensystem, ein Förderband oder eine andere geeignete Fördereinrichtung gebildet wird, die sich insbesondere im Wesentlichen parallel zu der Transportvorrichtung für die Paletten in horizontaler Ausrichtung erstreckt.
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Um im Falle einer Störung die nachfolgende Handhabungsvorrichtung weiterhin im Wesentlichen kontinuierlich mit Paletten zu versorgen, und somit die Produktion aufrecht zu erhalten, ist vorgesehen, dass über das Transportmittel eine Palette in vertikaler Ausrichtung an der die Störung verursachenden, auf der Transportvorrichtung angeordneten Palette vorbei transportiert wird und in Transportrichtung vor der die Störung verursachenden Palette angeordnet wird, damit diese nunmehr der Handhabungsvorrichtung zugeführt werden kann. Alternativ kann die neu zugeführte Palette direkt in horizontaler Ausrichtung an die Handhabungsvorrichtung übergeben werden.
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Somit erfolgt eine Notversorgung an der Störung vorbei, wobei die in stehender Anordnung transportierte Ersatz-Palette die störende Palette überholt. Der Transport einer Palette in stehender, vertikaler Ausrichtung über das Transportmittel erfolgt insbesondere nur dann, wenn der Transport der Paletten in liegender, vertikaler Ausrichtung über die Transportvorrichtung gestört oder blockiert ist.
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Bei dem hier beschriebenen Transportsystem und dem hier beschriebenen Verfahren kann der laufende Betrieb der Handhabungsvorrichtung somit im Wesentlichen kontinuierlich aufrechterhalten werden, bis die Störung behoben ist. Die Störung wird beispielsweise behoben, indem die störende Palette von der Transportvorrichtung entfernt wird oder indem eine schief liegende Palette auf der Transportvorrichtung wieder korrekt ausgerichtet wird. Dies kann manuell durch einen Operator oder automatisiert durch einen entsprechenden Manipulator erfolgen.
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Im Unterschied zur Transportvorrichtung kann das Transportmittel vorzugsweise eine deutlich geringere Breite aufweisen, da das Transportmittel im Gegensatz zur Transportvorrichtung die Paletten in vertikaler Ausrichtung befördert.
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Um eine Störung in der Palettenzuführung zu erkennen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Beispielsweise gibt die Handhabungsvorrichtung ein Signal aus, wenn dieser keine Paletten zugeführt werden und somit die Produktion der Handhabungsvorrichtung gestört ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Störung im Palettenzulauf über mindestens ein erstes geeignetes Detektionsmittel erkannt wird, vorzugsweise über einen geeigneten Sensor, welcher insbesondere der Transportvorrichtung zugeordnet ist.
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Im Falle einer erkannten Störung übermittelt das erste Detektionsmittel eine entsprechende Information an eine Steuerungseinrichtung, die daraufhin entsprechende Maßnahmen zur Notfallversorgung der Handhabungsvorrichtung mit weiteren Paletten einleitet, indem durch die Steuerungseinrichtung entsprechende Maschinenkomponenten angesteuert und aktiviert werden.
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Die Steuerungseinrichtung kann hierbei ein Teil des Transportsystems bilden. Es kann sich aber auch um eine übergreifende Steuerungseinrichtung der Gesamt-Verpackungsanlage handeln, zu welcher das Transportsystem und die Handhabungseinrichtung gehören. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Steuerungseinrichtung und das Transportmittel des Transportsystems miteinander wirkverbunden sind.
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Bei dem Detektionsmittel kann es sich gemäß einer Ausführungsform um mindestens einen optischen Sensor handeln, beispielsweise um eine Kamera mit einer geeigneten Bildauswertungssoftware. Der optische Sensor detektiert die auf der Transportvorrichtung befindlichen Paletten und überprüft deren korrekte Anordnung auf der Transportvorrichtung. Befinden sich beispielsweise die Paletten in einer falschen, beispielsweise schiefen oder verdrehten Anordnung auf der Transportvorrichtung, so kann die Entgegennahme durch die Handhabungsvorrichtung und weitere Bearbeitung durch diese Fehlanordnung gestört werden. Bei Detektion einer Fehlanordnung wird ein entsprechendes Signal erzeugt und an die Steuerungseinrichtung übermittelt.
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Bei dem Detektionsmittel kann es sich alternativ um mindestens Kontaktsensor handeln, der insbesondere eine Fehlanordnung einer Palette auf der Transportvorrichtung erkennt. Gemäß einer Ausführungsform können zwei Kontaktsensoren in Form von sich beidseitig der Transportvorrichtung erstreckenden Kontaktbalken o.ä. vorgesehen sein. Befindet sich die Palette in korrekter Anordnung auf der Transportvorrichtung, dann berührt die Palette die Kontaktbalken nicht. Befindet sich die Palette dagegen in schiefer Anordnung auf der Transportvorrichtung, dann ragt diese bereichsweise seitlich weiter über die Transportvorrichtung hinaus und berührt somit mindestens einen der beiden Kontaktbalken. Das dadurch am Kontaktbalken erzeugte Signal wird an die Steuerungseinrichtung weitergeleitet und die Notversorgung der Handhabungsvorrichtung mit Paletten eingeleitet, welche Paletten über den Alternativweg des Transportmittels zugeführt werden.
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Das Transportsystem für Paletten zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Paletten bereichsweise und/oder temporär in vertikaler Ausrichtung transportiert werden können.
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Vorzugsweise werden sowohl die Paletten für die Zuführung in horizontaler Ausrichtung über die Transportvorrichtung als auch die Paletten für die Notfallversorgung über das Transportmittel in mindestens einem Magazin bereitgestellt. Dem mindestens einen Magazin ist mindestens eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme von Paletten aus dem Magazin und Positionierung der Paletten in horizontaler Ausrichtung auf der Transportvorrichtung und/oder zur Positionierung der Paletten in vertikaler Ausrichtung an dem Transportmittel zugeordnet.
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Hierbei kann es notwendig sein, dass die aus dem Magazin entnommenen Paletten aus einer ersten Anordnung in eine zweite Anordnung gebracht werden müssen. Eine Ausführungsform kann vorsehen, dass die Paletten für die Transportvorrichtung und die Paletten für das Transportmittel aus einem gemeinsamen Magazin entnommen werden, indem sich die Paletten in einer definierten Anordnung befinden. Sind die Paletten im Magazin beispielsweise liegend, d.h. in horizontaler Ausrichtung, angeordnet, so müssen sie für den Transport über das Transportmittel in die vertikale Ausrichtung überführt werden. Sind die Paletten im Magazin dagegen stehend angeordnet, so müssen sie für den Transport über die Transportvorrichtung in die horizontale Ausrichtung überführt werden.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem zwei Magazine mit Paletten umfasst. In diesem Fall ist ein erstes Magazin für Paletten und eine erste Entnahmevorrichtung zur Entnahme von Paletten aus dem ersten Magazin und Positionierung der Paletten in vertikaler Ausrichtung auf der Transportvorrichtung und ein zweites Magazin für Paletten und eine zweite Entnahmevorrichtung zur Entnahme von Paletten aus dem zweiten Magazin und Positionierung der Paletten in horizontaler Ausrichtung an dem Transportmittel vorgesehen. Besonders bevorzugt sind die Paletten im ersten Magazin in horizontaler Ausrichtung angeordnet und im zweiten Magazin in vertikaler Ausrichtung, so dass die jeweilige Entnahmevorrichtung keine Neuausrichtung der Paletten vornehmen muss.
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Alternativ kann ein gemeinsames Magazin vorgesehen sein, das ein erstes Palettenreservoir von übereinandergestapelten Paletten in horizontaler Ausrichtung und ein zweites Palettenreservoir von aneinander stehend angeordneten Palette umfasst. Eine Entnahmevorrichtung entnimmt Paletten vom ersten Palettenreservoir und ordnet sie auf der Transportvorrichtung an. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Entnahmevorrichtung Paletten vom zweiten Palettenreservoir für die Zuordnung zum Transportmittel entnimmt. Einem solchen Doppel- Magazin können alternativ auch zwei Entnahmevorrichtungen zugeordnet sein, wobei die erste Entnahmevorrichtung die Transportvorrichtung mit Paletten aus dem ersten Palettenreservoir versorgt und wobei die zweite Entnahmevorrichtung das Transportmittel mit Paletten aus dem zweiten Palettenreservoir versorgt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass ein Magazin mit Paletten direkt der Handhabungsvorrichtung zugeordnet ist oder direkt an der Transportvorrichtung angeordnet ist. Die Entnahmevorrichtung bildet in diesem Fall das Transportmittel. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Entnahmevorrichtung aus dem Magazin eine Palette in vertikaler Ausrichtung entnimmt und direkt auf der Transportvorrichtung oder innerhalb der Handhabungsvorrichtung anordnet, wobei die Palette in eine horizontale Ausrichtung überführt wird. Dabei kann die Palette beispielsweise auf der Transportvorrichtung in einem Übergangsbereich zur Handhabungsvorrichtung angeordnet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportmittel für die Paletten in vertikaler Ausrichtung durch ein fahrerloses Transportsystem (FTS) gebildet wird. Das fahrerloses Transportsystem kann dabei auf Schienen beweglich oder frei beweglich ausgebildet sein. Im Falle der freien Beweglichkeit sind die Möglichkeiten der Anordnung des Magazins relativ zum Transportsystem erhöht. Auch kann vorgesehen sein, dass sich das fahrerlose Transportsystem bei Bedarf eine Palette aus dem ersten Magazin holen kann, insbesondere wenn das zweite Magazin leer ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportmittel für die Paletten in vertikaler Ausrichtung durch einen entlang einer Deckenschiene o.ä. angeordneten Greifer gebildet wird. Die Palette wird in vertikaler Ausrichtung hängend an der Störung vorbei transportiert und in Transportrichtung vor der Störung, d.h. zwischen Störung und nachfolgender Handhabungsvorrichtung, auf der Transportvorrichtung in horizontaler Ausrichtung abgelegt. Dies stellt eine besonders platzsparende Variante dar, da die Notfallversorgung über einen Bereich oberhalb der Transportvorrichtung erfolgen kann, wodurch der footprint bzw. Platzbedarf der Anlage durch die Notversorgung nicht erhöht wird.
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Weiterhin kann dem Transportmittel mindestens ein Manipulator zugeordnet sein, der dazu ausgebildet ist, die Palette vom Transportmittel entgegen zu nehmen und in horizontaler Ausrichtung auf der Transportvorrichtung anzuordnen. Der Manipulator kann eine eigenständige Maschinenkomponente darstellen oder als Bestandteil des Transportmittels ausgebildet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass dem Manipulator mindestens ein weiteres, zweites Detektionsmittel zugeordnet ist, welches dazu ausgebildet ist, die korrekte Positionierung der Palette auf der Transportvorrichtung zu überwachen. Wird durch das zweite Detektionsmittel eine Fehlpositionierung der über das Transportmittel in vertikaler Ausrichtung zugeführten Palette auf der Transportvorrichtung detektiert, erhält die Steuerungseinrichtung ein entsprechendes Signal, woraufhin diese wiederum den Manipulator zur Vornahme entsprechender Korrekturmechanismen ansteuert.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann vorsehen, dass die Transportvorrichtung mindestens einen ersten Transportabschnitt oder Förderabschnitt und mindestens einen in Transportrichtung nachgeordneten zweiten Transportabschnitt oder Förderabschnitt umfasst, wobei der erste Transportabschnitt und der zweite Transportabschnitt jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen und unabhängig voneinander angesteuert werden können.
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Vorzugsweise ist die Detektionseinrichtung zu Erfassung einer Störung auf der Transportvorrichtung dem ersten Transportzuschnitt zugeordnet. Wird eine Störung detektiert, dann wird der Transport in dem ersten Transportabschnitt gestoppt, bis die Störung beseitigt ist. Über das Transportmittel wird nunmehr an der störenden Palette vorbei eine andere Palette in vertikaler Ausrichtung zugeführte und zwischen der störenden Palette und der Handhabungsvorrichtung auf dem zweiten Transportabschnitt der Transportvorrichtung angeordnet. Über den sich kontinuierlich bewegenden zweiten Transportabschnitt wird die neu zugeführte Palette der Handhabungsvorrichtung zugeführt. Bei dieser Ausführungsform ist insbesondere vorgesehen, dass die Palettenzuführung im Falle einer detektierten Störung zumindest bereichsweise angehalten wird.
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Die Erfindung besteht insbesondere in einer platzsparenden alternativen Zuführung von Leerpaletten im Falle einer Störung innerhalb einer Palettenzuführung. Gemäß einer Ausführungsform wird die als Notfallversorgung bereitgestellte Leerpalette in vertikaler Ausrichtung transportiert und vorzugsweise erst am Beladeplatz einer Palettiervorrichtung in die horizontale Ausrichtung umgelegt. Somit können Stillstandzeiten der Palettiervorrichtung überbrückt und Produktionsausfälle reduziert werden.
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Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Transportsystem erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen Transportsystem von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren.
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In umgekehrter Weise gilt dasselbe, so dass auch alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte des erfindungsgemäßen Transportsystems betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen Verfahren von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße Transportsystem.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
- 1 zeigt eine erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Transportsystems für Paletten.
- 2 zeigt eine zweite Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Transportsystems für Paletten.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung verwenden die Figuren in der Regel jeweils gleiche Bezugsziffern. Ferner sind der Übersicht halber in einigen Fällen nur solche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren verwendet, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die schematische Draufsicht der 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transportsystems 1 für Paletten 100. Das in der 1 gezeigte Transportsystem 1 umfasst eine Transportvorrichtung 2 für liegende Paletten 101 bzw. Paletten 100 in horizontaler Ausrichtung hA, die in einer Transportrichtung TR zur Palettierstation 7 befördert werden.
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Zumindest bereichsweise ist parallel zur Transportvorrichtung 2 ein Transportmittel 3 angeordnet, das in einer Weise ausgestattet und dafür ausgebildet ist, stehend angeordnete Paletten 102 bzw. Paletten in vertikaler Ausrichtung vA in der Transportrichtung TR zu transportieren.
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Im normalen Betrieb werden die Paletten 100 in liegender Anordnung bzw. horizontaler Ausrichtung hA über die Transportvorrichtung 2 transportiert. Hierbei sind eine Stapelfläche 105 der Palette 100 und eine Standfläche 107 der Palette 100 jeweils in einer Horizontalebene angeordnet, wobei die Stapelfläche 105 der Palette 100 die Oberseite 106 bildet und wobei die Standfläche 107 die Unterseite 108 bildet.
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Um im Falle einer Störung die Palettierstation 7 weiterhin mit Paletten 100 zu versorgen und somit die Produktion derselben auch im Störungsfall aufrecht zu erhalten, ist vorgesehen, dass über das Transportmittel 3 eine Palette 102 in vertikaler Ausrichtung vA an der die Störung verursachenden Palette 103 vorbei transportiert wird und in Transportrichtung TR vor der die Störung verursachenden Palette 103, d.h. stromabwärts (downstream) der störenden Palette 103, in horizontaler Ausrichtung auf der Transportvorrichtung 2 anzuordnen, damit diese nunmehr der Palettierstation 7 zugeführt werden kann.
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Gemäß einer alternativen, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann die über das Transportmittel 3 in vertikaler Ausrichtung vA zugeführte Palette 102 direkt in horizontaler Ausrichtung hA innerhalb der Palettierstation 7 angeordnet werden.
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Unter vertikaler Ausrichtung vA versteht man insbesondere eine Anordnung der Palette 100 in einer Weise, dass die Stapelfläche 105 der Palette 100 und die Standfläche 107 der Palette 100 jeweils in Vertikalebenen angeordnet sind.
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Über das Transportmittel 3 des Transportsystems 1 erfolgt somit bedarfsweise eine Notversorgung der Palettierstation 7 mit Paletten 100 an der Störung vorbei, wodurch der laufende Betrieb der Palettierstation 7 aufrechterhalten werden kann, bis die Störung auf der Transportvorrichtung 2 behoben ist, beispielsweise indem die störende Palette 103 von der Transportvorrichtung 2 entfernt wird oder indem beispielsweise eine schief liegende Palette 100 wieder korrekt ausgerichtet wird.
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Die Transportvorrichtung 2 wird durch eine dem Fachmann bekannte Fördereinrichtung gebildet; beispielsweise kann es sich hierbei um ein Förderband, ein Transportschienensystem oder ähnlichem handeln.
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Auch das Transportmittel 3 wird durch eine dem Fachmann bekannte Fördereinrichtung gebildet; beispielsweise kann es sich hierbei um ein Förderband, ein Transportschienensystem oder ähnlichem handeln. Im Unterschied zur Transportvorrichtung 2 weist das Transportmittel 3 eine deutlich geringere Breite auf.
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Die Störung wird beispielsweise über eine Detektionseinrichtung 5 in Form einer Kamera 6 oder einem anderen geeigneten Sensor erkannt. Die Kamera 6 kann beispielsweise mit einer geeigneten Bildauswertungssoftware ausgestattet sein, die eine Fehlanordnung oder falsche Ausrichtung der Palette 100 auf der Transportvorrichtung 2 erkennt.
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Das Transportsystem 1 für Paletten 100 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Paletten bereichsweise und/oder temporär stehend bzw. in vertikaler Ausrichtung transportiert werden.
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Sowohl die Paletten 100, 101 für den normalen Betriebsmodus und den normalen Transport in horizontaler Ausrichtung hA als auch die Paletten 100, 103 für die Notfallversorgung im Falle einer Störung werden in einem Magazin 4 bereitgestellt. Dabei können sowohl die Paletten 100, 101 für den normalen Betriebsmodus als auch die Paletten 100, 103 beispielsweise aus einem gemeinsamen Magazin 4 entnommen werden.
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Die Entnahme erfolgt über eine Entnahmevorrichtung 8, beispielsweise über einen Roboter 9, der geeignet ist die im Magazin 4 angeordneten Paletten 100 auf die Transportvorrichtung 2 oder auf das Transportmittel 3 zu überführen. Weiterhin ist der Roboter 9 dazu ausgebildet, die Paletten 100 hierbei bedarfsweise aus einer ersten Anordnung in eine zweite Anordnung zu bringen.
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Sind die Paletten 100 beispielsweise im Magazin 40 in vertikaler Ausrichtung vA angeordnet, so müssen diese für die Notfallversorgung über das Transportmittel 3 in eine horizontale Ausrichtung hA gebracht werden. Analog gilt: sind die Paletten 100 beispielsweise im Magazin 40 stehend angeordnet, so müssen diese für den Normaltransport über die Transportvorrichtung 2 in eine horizontale Ausrichtung hA gebracht werden.
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Zur Anordnung der über das Transportmittel 3 in vertikaler Ausrichtung vA an der Störung vorbeitransportierten Palette 102 auf der Transportvorrichtung 2 muss diese wieder in eine horizontale Ausrichtung hA überführt werden. Diese geschieht beispielsweise über einen Manipulator 10. Um diese Manipulation einer als Notfallversorgung dienen in vertikaler Ausrichtung vA herangeführten Palette 102 innerhalb des Transportsystems an beliebiger Position durchführen zu können, ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Manipulator 10 entlang der Transportvorrichtung 2 in und entgegen der Transportrichtung TR beweglich ausgebildet sein kann.
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Die schematische Draufsicht der 2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transportsystems 1 für Paletten 100.
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Hierbei ist der Transportvorrichtung 2, die ein Bestandteil des Transportsystems 1 ist, ein erstes Magazin 4a und eine erste Entnahmevorrichtung 8a zugeordnet.
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Vorzugsweise befinden sich die Paletten 100 im ersten Magazin 4a in horizontaler Ausrichtung hA, so dass beim Überführen der Paletten 100 auf die Transportvorrichtung 2 keine Veränderung der Lage der Paletten 100 vorgenommen werden muss.
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Weiterhin ist dem Transportmittel 3 ein zweites Magazin 4b und eine zweite Entnahmevorrichtung 8a zugeordnet. Vorzugsweise befinden sich die Paletten 100 im zweiten Magazin 4b in vertikaler Ausrichtung vA, so dass beim Überführen der Paletten 100 auf das Transportmittel 3 keine Veränderung der Lage der Paletten 100 vorgenommen werden muss.
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Das Transportmittel 3 wird bei der dargestellten Ausführungsform beispielsweise durch ein fahrerloses Transportsystem (FTS) 12 gebildet. Dabei ist die Bewegung der stehend zugeführten Paletten 102 nicht auf eine Bewegung parallel zur Transportrichtung TR beschränkt.
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Analog zur ersten Ausführungsform gemäß 1 ist ein Manipulator 10 vorhanden, um die stehend an der störenden Palette 103 vorbeigeführte Palette 102 in die notwendige horizontale Ausrichtung hA zu überführen.
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So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Manipulator 10 als Bestandteil des fahrerlosen Transportsystems 12 ausgebildet ist. Auch kann vorgesehen sein, dass die Entnahmevorrichtung 8b als Bestandteil des fahrerlosen Transportsystems 12 ausgebildet ist.
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Bei der hier dargestellten zweiten Ausführungsvariante wird die Detektionseinrichtung 5 durch Kontaktsensoren gebildet, insbesondere durch zwei sich beidseitig der Transportvorrichtung 2 erstreckenden Kontaktbalken 11. Befindet sich die Palette 100 in korrekter Anordnung auf der Transportvorrichtung 2, dann berührt die Palette 100 die Kontaktbalken 11 nicht. Befindet sich die Palette 100 dagegen in schiefer Anordnung auf der Transportvorrichtung 2 dann kann dies bei der nachfolgenden Bearbeitung in der Palettierstation 7 problematisch werden, da die Palette 100 beispielsweise nicht in korrekter Weise innerhalb der Palettierstation 7 angeordnet wird und/oder falsch durch einen Manipulator der Palettierstation 7 gegriffen wird o.ä.
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Die störende Palette 103 ragt bereichsweise seitlich weiter über die Transportvorrichtung 2 hinaus und berührt somit mindestens einen der beiden Kontaktbalken 11. Das dadurch erzeugte Signal wird an eine Steuerungseinrichtung 15 weitergeleitet, die daraufhin die Notversorgung mit Paletten 100 über das Transportmittel 3 ansteuert und/oder einleitet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass dem Manipulator mindestens ein weiteres Detektionsmittel 13 zugeordnet ist, welches dazu ausgebildet ist, die korrekte Positionierung der über das Transportmittel 3 in vertikaler Ausrichtung vA zugeführten Palette 102 auf der Transportvorrichtung 2 zu überwachen. Wird durch das Detektionsmittel 13 eine Fehlpositionierung der Palette 102 bei der Übergabe vom Transportmittel 3 auf die Transportvorrichtung 2 detektiert, erhält die Steuerungseinrichtung 15 ein entsprechendes Signal, woraufhin diese wiederum den Manipulator 10 zur Vornahme entsprechender Korrekturmechanismen ansteuert.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Transportvorrichtung 2 aus zwei unabhängig voneinander steuerbaren Förderabschnitten 2a, 2b besteht. Insbesondere ist vorgesehen, dass jedem Förderabschnitt 2a, 2b ein eigener Antrieb (nicht dargestellt) zugeordnet ist. Die Detektionseinrichtung 5 ist einem ersten Förderabschnitt 2a zugeordnet.
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Wird eine Störung detektiert, dann wird der Transport im ersten Förderabschnitt 2a gestoppt, bis die Störung beseitigt ist. Die über das Transportmittel 3 in vertikaler Ausrichtung hA zugeführte Palette 102 wird insbesondere zwischen der störenden Palette 103 und der Palettierstation 7 auf dem zweiten Förderabschnitt 2b angeordnet und anschließend in Transportrichtung TR der Palettierstation 7 zugeführt.
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Mit der hier beschriebenen Umgehungslösung erfolgt eine platzsparende alternative Zuführung von Leerpaletten. Dadurch können Stillstandzeiten der Palettierstation 7 und somit Produktionsausfälle vermieden oder zumindest minimiert werden.
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Die Ausführungsformen, Beispiele und Varianten der vorhergehenden Absätze, die Ansprüche oder die folgende Beschreibung und die Figuren, einschließlich ihrer verschiedenen Ansichten oder jeweiligen individuellen Merkmale, können unabhängig voneinander oder in beliebiger Kombination verwendet werden. Merkmale, die in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben werden, sind für alle Ausführungsformen anwendbar, sofern die Merkmale nicht unvereinbar sind.
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Wenn auch im Zusammenhang der Figurenbeschreibung generell von „schematischen“ Darstellungen und Ansichten die Rede ist, so ist damit keineswegs gemeint, dass die Figurendarstellungen und deren Beschreibung hinsichtlich der Offenbarung der Erfindung von untergeordneter Bedeutung sein sollen. Der Fachmann ist durchaus in der Lage, aus den schematisch und abstrakt gezeichneten Darstellungen genug an Informationen zu entnehmen, die ihm das Verständnis der Erfindung erleichtern, ohne dass er etwa aus den gezeichneten und möglicherweise nicht exakt maßstabsgerechten des Transportsystems oder anderer gezeichneter Elemente in irgendeiner Weise in seinem Verständnis beeinträchtigt wäre. Die Figuren ermöglichen es dem Fachmann als Leser somit, anhand der konkreter erläuterten Umsetzungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der konkreter erläuterten Funktionsweise des erfindungsgemäßen Transportsystems und/oder der Transportvorrichtung ein besseres Verständnis für den in den Ansprüchen sowie im allgemeinen Teil der Beschreibung allgemeiner und/oder abstrakter formulierten Erfindungsgedanken abzuleiten.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportsystem
- 2
- Transportvorrichtung
- 2a, 2b
- Förderabschnitt
- 3
- Transportmittel
- 4, 4a, 4b
- Magazin
- 5
- Detektionseinrichtung
- 6
- Kamera
- 7
- Palettierstation
- 8, 8a, 8b
- Entnahmevorrichtung
- 9
- Roboter
- 10
- Manipulator
- 11
- Kontaktbalken
- 12
- fahrerloses Transportsystem
- 13
- Detektionsmittel
- 100
- Palette
- 101
- liegende Palette; Palette in liegender Anordnung bzw. Palette in horizontaler Ausrichtung
- 102
- stehende Palette; Palette in stehender Anordnung bzw. Palette in vertikaler Ausrichtung
- 103
- Störung verursachende Palette
- 105
- Stapelfläche
- 106
- Oberseite
- 107
- Standfläche
- 108
- Unterseite
- hA
- horizontale Ausrichtung
- TR
- Transportrichtung
- vA
- vertikale Ausrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008020301 A1 [0003]
- DE 102011088849 A1 [0003]