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Die Erfindung betrifft eine Kompensationseinheit und ein entsprechendes Verfahren zur Kompensation einer beeinträchtigten Düse eines Druckkopfes einer Druckvorrichtung.
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Tintenstrahl-Druckvorrichtungen können zum Bedrucken von Aufzeichnungsträgern, wie z.B. Papier, eingesetzt werden. Dazu werden ein oder mehrere Druckköpfe mit jeweils ein oder mehreren Düsen verwendet, um Tintentropfen auf den Aufzeichnungsträger zu feuern und um so ein gewünschtes Druckbild auf dem Aufzeichnungsträger zu erzeugen.
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Während des Betriebs einer Tintenstrahl-Druckvorrichtung kann es zu einer Beeinträchtigung, z.B. zu einer Verstopfung oder zu einem Ausfall, einer Düse eines Druckkopfes kommen. Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, eine effiziente und zuverlässiger Kompensation einer beeinträchtigten Düse zu ermöglichen. Die Aufgabe wird jeweils durch die Merkmale des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs 1 und durch die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs 10 gelöst.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Kompensationseinheit für einen Druckriegel einer Druckvorrichtung beschrieben. Der Druckriegel umfasst zumindest einen Haupt-Druckkopf mit ein oder mehreren Haupt-Düsen, die eingerichtet sind, Bildpunkte in entsprechende ein oder mehrere Spalten auf einen Aufzeichnungsträger zu drucken, der entlang einer Transportrichtung an dem Haupt-Druckkopf vorbeigeführt wird.
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Die Kompensationseinheit umfasst zumindest einen Hilfs-Druckkopf mit zumindest einer Hilfs-Düse, wobei der Hilfs-Druckkopf ausgebildet ist, quer zu der Transportrichtung über den Aufzeichnungsträger bewegt zu werden. Des Weiteren umfasst die Kompensationseinheit ein Steuermodul, das eingerichtet ist, zu detektieren, dass eine Haupt-Düse des Haupt-Druckkopfes beeinträchtigt, z.B. ausgefallen, ist. Das Steuermodul ist ferner eingerichtet, zu bewirken, dass der Hilfs-Druckkopf derart über dem Aufzeichnungsträger positioniert wird, dass die beeinträchtigte Haupt-Düse des Haupt-Druckkopfes zumindest teilweise oder vollständig durch die Hilfs-Düse des Hilfs-Druckkopfes kompensierbar ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Kompensation einer beeinträchtigten Haupt-Düse eines Haupt-Druckkopfes einer Druckvorrichtung beschrieben. Der Haupt-Druckkopf umfasst ein oder mehrere Haupt-Düsen, die eingerichtet sind, Bildpunkte in entsprechende ein oder mehrere Spalten auf einen Aufzeichnungsträger zu drucken, der entlang einer Transportrichtung an dem Haupt-Druckkopf vorbeigeführt wird. Die Druckvorrichtung umfasst zumindest einen Hilfs-Druckkopf mit zumindest einer Hilfs-Düse, wobei der Hilfs-Druckkopf ausgebildet ist, quer zu der Transportrichtung über den Aufzeichnungsträger bewegt zu werden.
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Das Verfahren umfasst das Detektieren, dass eine Haupt-Düse des Haupt-Druckkopfes beeinträchtigt ist. Des Weiteren umfasst das Verfahren das Positionieren des Hilfs-Druckkopfs derart über dem Aufzeichnungsträger, dass die beeinträchtigte Haupt-Düse des Haupt-Druckkopfes zumindest teilweise oder vollständig durch die Hilfs-Düse des Hilfs-Druckkopfes kompensierbar ist.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 ein Blockdiagramm einer beispielhaften Tintenstrahl-Druckvorrichtung;
- 2a bis 2c unterschiedliche Zustände einer beispielhaften Kompensationseinheit; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Kompensation einer beeinträchtigten Düse.
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Die in 1 dargestellte Druckvorrichtung 100 ist für den Druck auf einen bandförmigen oder blattförmigen oder bogenförmigen Aufzeichnungsträger 120 ausgelegt. Der Aufzeichnungsträger 120 kann aus Papier, Pappe, Karton, Metall, Kunststoff, Textilien, einer Kombination davon und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Materialien hergestellt sein. Der Auszeichnungsträger 120 wird entlang der Transportrichtung 1, dargestellt durch einen Pfeil, durch das Druckwerk 140 der Druckvorrichtung 100 geführt.
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Das Druckwerk 140 der Druckvorrichtung 100 umfasst in dem dargestellten Beispiel zwei Druckriegel 102, wobei jeder Druckriegel 102 für das Drucken mit Tinte einer bestimmten Farbe verwendet werden kann, z.B. Schwarz, Cyan, Magenta und/oder Gelb und ggf. MICR-Tinte. Unterschiedliche Druckriegel 102 können für das Drucken mit jeweils unterschiedlichen Tinten verwendet werden. Des Weiteren umfasst die Druckvorrichtung 100 typischerweise zumindest eine Fixier- bzw. Trocknungseinheit, die eingerichtet ist, ein auf den Aufzeichnungsträger 120 gedrucktes Druckbild zu fixieren.
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Ein Druckriegel 102 kann ein oder mehrere Druckköpfe 103 umfassen, die ggf. in mehreren Reihen nebeneinander angeordnet sind, um die Bildpunkte unterschiedlicher Spalten 31, 32 eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 zu drucken. In dem in 1 dargestellten Beispiel umfasst ein Druckriegel 102 fünf Druckköpfe 103, wobei jeder Druckkopf 103 die Bildpunkte einer Gruppe von Spalten 31, 32 eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 druckt.
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Jeder Druckkopf 103 des Druckwerks 140 umfasst in der in 1 abgebildeten Ausführungsform mehrere Düsen 21, 22, wobei jede Düse 21, 22 eingerichtet ist, Tintentropfen auf den Aufzeichnungsträger 120 zu feuern oder zu stoßen. Ein Druckkopf 103 des Druckwerks 140 kann beispielsweise mehrere Tausend effektiv genutzte Düsen 21, 22 umfassen, die entlang mehrerer Reihen quer zur Transportrichtung 1 des Aufzeichnungsträgers 120 angeordnet sind. Mittels der Düsen 21, 22 eines Druckkopfs 103 des Druckwerks 140 können Bildpunkte einer Zeile eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 quer zur Transportrichtung 1, d.h. entlang der Breite des Aufzeichnungsträgers 120, gedruckt werden.
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Die Druckvorrichtung 100 umfasst ferner eine Steuereinheit 101, z.B. eine Ansteuer-Hardware und/oder einen Controller, die eingerichtet ist, die Aktuatoren der einzelnen Düsen 21, 22 der einzelnen Druckköpfe 103 des Druckwerks 140 anzusteuern, um in Abhängigkeit von Druckdaten das Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 120 aufzubringen. Die Druckdaten können für jede Düse 21, 22, d.h. für jede Spalte 31, 32 des Druckbildes, und für jede Zeile des Druckbildes jeweils anzeigen, ob ein Tintenausstoß erfolgen soll oder nicht, und ggf. welche Tintenmenge ausgestoßen werden soll.
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Das Druckwerk 140 der Druckvorrichtung 100 umfasst somit zumindest einen Druckriegel 102 mit K Düsen 21, 22, die mit einem bestimmten Zeilentakt angesteuert werden können, um eine Zeile, die quer zu der Transportrichtung 1 des Aufzeichnungsträgers 120 verläuft, mit K Pixeln bzw. K Spalten 31, 32 eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 zu drucken, z.B. mit K>1000. Die Düsen 21, 22 und/oder die Druckköpfe 103 sind in dem dargestellten Beispiel unbeweglich bzw. fest in der Druckvorrichtung 100 verbaut, und der Aufzeichnungsträger 120 wird mit einer bestimmten Transportgeschwindigkeit an den feststehenden Düsen 21, 22 und/oder Druckköpfen 103 vorbeigeführt.
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Während des Betriebs einer Druckvorrichtung 100 kann es zu einer Beeinträchtigung, insbesondere zu einem Ausfall, zumindest einer Düse 21, 22 eines Druckkopfes 103 kommen. Eine ausgefallende Düse 21, 22 kann ggf. teilweise durch ein oder mehrere benachbarte Düsen 21, 22 des Druckkopfes 103 kompensiert werden. Zu diesem Zweck können die Druckdaten angepasst werden. Dennoch führt der Ausfall einer oder mehrerer Düsen 21, 22 typischerweise zu einer Beeinträchtigung der Druckqualität der Druckvorrichtung 100.
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Eine Druckvorrichtung 100 kann ein oder mehrere Sensoreinheiten 150, insbesondere Kameras, umfassen, die eingerichtet sind, Sensordaten in Bezug auf das von einem Druckkopf 103 bzw. von einem Druckriegel 102 gedruckte Druckbild zu erfassen. Die Steuereinheit 101 der Druckvorrichtung 100 kann eingerichtet sein, auf Basis der Sensordaten der ein oder mehreren Sensoreinheiten 150 eine beeinträchtigte Düse 21, 22 zu identifizieren. Insbesondere kann auf Basis der Sensordaten erkannt werden, in welcher Spalte 31, 32 des Druckbildes eine reduzierte Druckqualität vorliegt, und es kann daraufhin die mit der identifizierten Spalte 31, 32 assoziierte Düse 21, 22 als beeinträchtigte Düse 21, 22 detektiert werden. Es kann somit die Position, insbesondere die Spalte 31, 32, der beeinträchtigten Düse 21, 22 ermittelt werden.
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Die Druckvorrichtung 100 kann eine Kompensationseinheit 160 umfassen, die eingerichtet ist, die Auswirkungen von ein oder mehreren beeinträchtigten Düsen 21, 22 auf die Druckqualität zumindest teilweise oder vollständig zu kompensieren. Dabei kann ggf. für jeden Druckriegel 102 der Druckvorrichtung 100 eine dedizierte Kompensationseinheit 160 bereitgestellt werden. Insbesondere kann für jeden Typ von Tinte, der in der Druckvorrichtung 100 verwendet wird, eine dedizierte Kompensationseinheit 160 für den jeweiligen Tintentyp bereitgestellt werden.
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In den 2a bis 2c sind unterschiedliche Zustände einer beispielhaften Kompensationseinheit 160 für einen Druckriegel 102 mit ein oder mehreren Druckköpfen 103 dargestellt. Die ein oder mehrere Druckköpfe 103 des Druckriegels 102 werden im Folgenden als Haupt-Druckköpfe 103 mit jeweils ein oder mehreren Haupt-Düsen 21, 22 bezeichnet. Die Kompensationseinheit 160 umfasst zumindest einen verfahrbaren Hilfs-Druckkopf 203 mit ein oder mehreren Hilfs-Düsen 21, 22. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann ausgebildet sein, an die Position einer beeinträchtigten Haupt-Düse 21, 22 des Druckriegels 102 verfahren zu werden, insbesondere um die Beeinträchtigung der Haupt-Düse 21, 22 des Druckriegels 102 teilweise oder vollständig zu kompensieren. Beispielsweise kann der Hilfs-Druckkopf 103 beweglich an einer Führungsschiene 201 angeordnet sein, wobei die Führungsschiene 201 quer zu der Transportrichtung 1 des zu bedruckenden Aufzeichnungsträgers 120 verläuft. Der Hilfs-Druckkopf 103 kann z.B. mittels eines Antriebsmoduls 202, etwa mittels eines elektrischen Motors, entlang der Führungsschiene 201 an die Position der beeinträchtigten Haupt-Düse 21, 22 des Druckriegels 102 bewegt werden.
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In dem in 2a dargestellten Beispiel ist der Hilfs-Druckkopf 203 seitlich neben dem zu bedruckenden Aufzeichnungsträger 120 angeordnet. Diese Stellung kann der Hilfs-Druckkopf 203 z.B. einnehmen, wenn der Druckriegel 102 keine Haupt-Düse 21, 22 mit einer Beeinträchtigung aufweist. Wenn eine beeinträchtigte Haupt-Düse 21, 22 des Druckriegels 102 identifiziert wird, kann der Hilfs-Druckkopf 203, insbesondere entlang der Führungsschiene 201, derart über dem Aufzeichnungsträger 120 positioniert werden, dass eine Hilf-Düse 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 Bildpunkte in der mit der beeinträchtigten Haupt-Düse 21, 22 assoziierten Spalte 31, 32 drucken kann. In dem in 2b dargestellten Beispiel wird eine beeinträchtigte Haupt-Düse 221 in einem bestimmten Haupt-Druckkopf 103 des Druckriegels 102 identifiziert. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann dann über der Spalte 31, 32 der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 positioniert werden, um die Beeinträchtigung der Haupt-Düse 221 zumindest teilweise oder vollständig zu kompensieren. Insbesondere kann bewirkt werden, dass die für ein Druckbild von der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 zu druckenden Bildpunkte ersatzweise durch die Hilfs-Düse 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 gedruckt werden, die über der Spalte 31, 32 der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 positioniert wurde.
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Wie in 2b dargestellt, weist der Hilfs-Druckkopf 203 einen bestimmten Abstand 213 entlang der Transportrichtung 1 zu dem Haupt-Druckkopf 103 mit der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 auf. Der Abstand 213 zwischen dem Haupt-Druckkopf 103 und dem Hilfs-Druckkopf 203, insbesondere der Abstand 213 zwischen der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 und der zur Kompensation verwendeten Hilfs-Düse 21, 22, kann bei der Ansteuerung des Hilfs-Druckkopfes 203 berücksichtigt werden. Insbesondere kann von der Steuereinheit 101 der Druckvorrichtung 100 bewirkt werden, dass die von dem Hilfs-Druckkopf 203 zu druckenden Bildpunkt mit einem bestimmten zeitlichen Offset gedruckt werden, wobei der zeitliche Offset von dem Abstand 213 und von der Transportgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers 120 abhängt. So kann gewährleistet werden, dass sich die von dem Hilfs-Druckkopf 203 gedruckten Bildpunkte in die von dem Haupt-Druckkopf 103 gedruckten Bildpunkte einfügen und ein verzerrungsfreies Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 120 gedruckt.
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Der Hilfs-Druckkopf 203 kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Hilfs-Düsen 21, 22 aufweisen, die quer zu der Transportrichtung 1 nebeneinander angeordnet sind, so dass durch die unterschiedlichen Hilfs-Düsen 21, 22 Bildpunkt in unterschiedlichen Spalten 31, 32 des Aufzeichnungsträgers 120 gedruckt werden können. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann z.B. baugleich mit einem Haupt-Druckkopf 103 des Druckriegels 102 sein. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann somit ausgebildet sein, mehrere beeinträchtigte Haupt-Düsen 21, 22 des Druckriegels 102 zu kompensieren. Dabei können ggf. beeinträchtigte Haupt-Düsen 21, 22 in unterschiedlichen Haupt-Druckköpfen 103 des Druckriegels 102 kompensiert werden, wie beispielhaft in 2c dargestellt.
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2c zeigt eine Situation mit einer ersten beeinträchtigten Haupt-Düse 221 in einem ersten Haupt-Druckkopf 103 und mit einer zweiten beeinträchtigten Haupt-Düse 222 in einem, ggf. direkt benachbarten, zweiten Haupt-Druckkopf 103. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann derart über dem Aufzeichnungsträger 120 positioniert werden, dass die erste beeinträchtigte Haupt-Düse 221 durch eine erste Hilfs-Düse 21 und die zweite beeinträchtigte Haupt-Düse 222 durch eine zweite Hilfs-Düse 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 kompensiert werden können. Dabei kann bei der Ansteuerung der ersten Hilfs-Düse 21 des Hilfs-Druckkopfes 203 der erste Abstand 213 zwischen der ersten beeinträchtigten Haupts-Düse 221 und der ersten Hilfs-Düse 21 des Hilfs-Druckkopfes 203 berücksichtigt werden. In entsprechender Weise kann bei der Ansteuerung der zweiten Hilfs-Düse 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 der zweite Abstand 223 zwischen der zweiten beeinträchtigten Haupt-Düse 222 und der zweiten Hilfs-Düse 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 berücksichtigt werden.
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Der Hilfs-Druckkopf 203 der Kompensationseinheit 160 kann ausgebildet sein, einen Haupt-Druckkopf 103 vollständig zu ersetzen, z.B. wenn der Haupt-Druckkopf 103 eine relativ hohe Anzahl von beeinträchtigten Haupt-Düsen 221 aufweist. Zu diesem Zweck kann der Hilfs-Druckkopf 203 baugleich mit den einzelnen Haupt-Druckköpfen 103 eines Druckriegels 102 sein.
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Alternativ oder ergänzend kann der Hilfs-Druckkopf 203 ausgebildet sein, automatisch, z.B. mittels eines Antriebsmoduls 202, und/oder manuell über einem Aufzeichnungsträger 120 positioniert zu werden. Dabei kann der Positionierungsmechanismus 201, 202 derart ausgebildet sein, dass eine Spalten-genaue Positionierung des Hilfs-Druckkopfes 203 ermöglicht wird.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften, ggf. Computer-implementierten, Verfahrens 300 zur Kompensation einer beeinträchtigten Haupt-Düse 221 eines Haupt-Druckkopfes 103 einer Druckvorrichtung 100. Der Haupt-Druckkopf 103 umfasst ein oder mehrere Haupt-Düsen 21, 22, die eingerichtet sind, Bildpunkte in entsprechende ein oder mehrere Spalten 31, 32 auf einen Aufzeichnungsträger 120 zu drucken, wobei der Aufzeichnungsträger 120 entlang einer Transportrichtung 1 an dem, typischerweise feststehenden, Haupt-Druckkopf 103 vorbeigeführt wird. Die ein oder mehreren Spalten 31, 32 verlaufen dabei typischerweise jeweils entlang der Transportrichtung 1. Jede einzelne Haupt-Düse 21, 22 kann eingerichtet sein, in einer Eins-zu-Eins-Beziehung die Bildpunkte der mit der jeweiligen Haupt-Düse 21, 22 assoziierten Spalte 31, 32 zu drucken. Typischerweise weist der Haupt-Druckkopf 103 K Düsen 21, 22 für entsprechende K Spalten 31, 32 auf, z.B. mit K>500 oder K>1000.
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Die Druckvorrichtung 100 umfasst zumindest einen Hilfs-Druckkopf 203 mit zumindest einer Hilfs-Düse 21, 22. Typischerweise weist der Hilfs-Druckkopf 203 eine Vielzahl von Hilfs-Düsen 21, 22 für eine entsprechende Vielzahl von Spalten 31, 32 auf. Insbesondere kann der Hilfs-Druckkopf 203 K Düsen 21, 22 für K unterschiedliche Spalten 31, 32 aufweisen. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann ausgebildet sein, quer zu der Transportrichtung 1 über den Aufzeichnungsträger 120 bewegt zu werden. Andererseits kann der Hilfs-Druckkopf 203 unbeweglich in Transportrichtung 1 sein. Ferner ist typischerweise der Abstand zwischen dem Hilfs-Druckkopf 203 und dem darunterliegenden Aufzeichnungsträger 120 konstant und/oder unveränderbar. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann baugleich mit dem Haupt-Druckkopf 103 sein.
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Das Verfahren 300 umfasst das Detektieren 301, dass eine Haupt-Düse 221 des Haupt-Druckkopfes 103 beeinträchtigt, z.B. ausgefallen, ist. Dies kann z.B. auf Basis der Sensordaten einer Sensoreinheit 150 der Druckvorrichtung 100 erkannt werden.
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Des Weiteren umfasst das Verfahren 300 das Positionieren 302 des Hilfs-Druckkopfs 203 derart über dem Aufzeichnungsträger 120, dass die beeinträchtigte Haupt-Düse 221 des Haupt-Druckkopfes 103 zumindest teilweise oder vollständig durch die Hilfs-Düse 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 kompensierbar ist. Insbesondere kann der Hilfs-Druckkopf 203 derart positioniert werden, dass die Hilfs-Düse 21, 22 Bildpunkte in die mit der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 assoziierte Spalte 31, 32 drucken kann.
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Zur Kompensation der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 kann ferner bewirkt werden, dass die Hilfs-Düse 21, 22 die Bildpunkte auf den Aufzeichnungsträger 120 druckt, die eigentlich durch die beeinträchtigte Haupt-Düse 221 auf den Aufzeichnungsträgers 120 gedruckt werden sollten. So kann in effizienter und zuverlässiger Weise eine hohe Druckqualität der Druckvorrichtung 100 beibehalten werden.
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Es wird somit in diesem Dokument eine Kompensationseinheit 160 für einen Druckriegel 102 einer Druckvorrichtung 100 beschrieben. Der Druckriegel 102 kann zumindest einen Haupt-Druckkopf 103 mit ein oder mehreren, insbesondere mit K, Haupt-Düsen 21, 22 umfassen, die eingerichtet sind, Bildpunkte in entsprechende ein oder mehrere, insbesondere K, unterschiedliche Spalten 31, 32 auf einen Aufzeichnungsträger 120 zu drucken, wobei der Aufzeichnungsträger 120 entlang der Transportrichtung 1 an dem, typischerweise feststehenden, Haupt-Druckkopf 103 vorbeigeführt wird. Der Druckriegel 102 kann mehrere Haupt-Druckköpfe 103, z.B. 5 oder mehr oder 10 oder mehr Haupt-Druckköpfe 103, aufweisen, die quer zu der Transportrichtung 1 nebeneinander angeordnet sind, um jeweils unterschiedliche Gruppen von Spalten 31, 32 auf dem Aufzeichnungsträger 120 zu bedrucken. Der Druckriegel 102 kann dazu verwendet werden, Tinte eines bestimmten Tintentyp, insbesondere einer bestimmten Farbe, zu drucken.
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Die Kompensationseinheit 160 umfasst zumindest einen Hilfs-Druckkopf 203 mit zumindest einer Hilfs-Düse 21, 22. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann eine Vielzahl von Hilfs-Düsen 21, 22 für eine entsprechende Vielzahl von Spalten 31, 32 aufweisen. Beispielsweise kann der Hilfs-Druckkopf 203 baugleich zu einem Haupt-Druckkopf 103 des Druckriegels 102 sein. Ferner kann der Hilfs-Druckkopf 203 dazu verwendet werden, Tinte des gleichen bestimmten Tintentyps, insbesondere der gleichen bestimmten Farbe, zu drucken, wie der Druckriegel 102.
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Der Hilfs-Druckkopf 203 ist ausgebildet, quer zu der Transportrichtung 1 über den Aufzeichnungsträger 120 bewegt zu werden. Zu diesem Zweck kann die Kompensationseinheit 160 einen Positionierungsmechanismus 201, 202 für den Hilfs-Druckkopf 203 aufweisen, der es ermöglicht, den Hilfs-Druckkopf 203 manuell und/oder automatisiert in unterschiedlichen Positionen, insbesondere an unterschiedlichen Spalten 31, 32, über dem Aufzeichnungsträger 120 zu positionieren. Der Positionierungsmechanismus 201, 202 kann dabei ausgebildet sein, eine Spalten-genaue Positionierung des Hilfs-Druckkopfes 203 zu ermöglichen. So kann es ermöglicht werden, dass eines bestimmte Hilfs-Düse 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 in präziser Weise über der Spalte 31, 32 einer beeinträchtigten Haupt-Düse 221, 222 ausgerichtet werden kann.
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Der Positionierungsmechanismus 201, 202 kann insbesondere eine quer zu der Transportrichtung 1 über den Aufzeichnungsträger 120 verlaufende Führungsschiene 201 umfassen, die ausgebildet ist, den Hilfs-Druckkopf 203 quer über den Aufzeichnungsträger 120 zu führen. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann dabei an der Führungsschiene 201 befestigt sein, z.B. an einem Wagen der Führungsschiene 201. Ferner kann der Positionierungsmechanismus 201, 202 ein Antriebsmodul 202, etwa einen elektrischen Motor, umfassen, das ausgebildet ist, den Hilfs-Druckkopf 203 automatisch entlang der Führungsschiene 201 zu bewegen und/oder zu positionieren. So kann eine besonders präzise Positionierung des Hilfs-Druckkopfes 203 ermöglicht werden.
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Die Kompensationseinheit 160 umfasst ferner ein Steuermodul 205, z.B. als Teil der Steuereinheit 101 der Druckvorrichtung 100, das eingerichtet ist, zu detektieren, dass eine Haupt-Düse 221 des Haupt-Druckkopfes 103 beeinträchtigt, insbesondere ausgefallen, ist.
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Das Steuermodul 205 ist ferner eingerichtet, zu bewirken, dass der Hilfs-Druckkopf 203 derart über dem Aufzeichnungsträger 120 positioniert wird, dass die beeinträchtigte Haupt-Düse 221 des Haupt-Druckkopfes 103 zumindest teilweise oder vollständig durch die Hilfs-Düse 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 kompensierbar ist. Insbesondere kann das Steuermodul 205 eingerichtet sein, die mit der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 assoziierte Spalte 31 zu ermitteln. Es kann dann bewirkt werden, dass die Hilfs-Düse 21, 22 des Hilfs-Druckkopfs 203 derart über dem Aufzeichnungsträger 120 positioniert wird, dass durch die Hilfs-Düse 21, 22 Bildpunkte in die mit der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 assoziierte Spalte 31 gedruckt werden können. Insbesondere kann bewirkt werden, dass die Hilfs-Düse 21, 22 über der mit der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 assoziierten Spalte 31 positioniert wird.
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Es wird somit eine Kompensationseinheit 160 zur Kompensation zumindest einer beeinträchtigten Haupt-Düse 221 eines Haupt-Druckkopfes 103 einer Druckvorrichtung 100 beschrieben. Die Kompensationseinheit 160 weist einen Hilfs-Druckkopf 203 auf, der quer zu der Transportrichtung 1 eines zu bedruckenden Aufzeichnungsträgers 120 bewegt werden kann, so dass der Hilfs-Druckkopf 203 relativ zu der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 ausgerichtet werden kann, um die beeinträchtigte Haupt-Düse 221 in effizienter und zuverlässiger Weise kompensieren zu können. Insbesondere kann so bewirkt werden, dass die von der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 in eine Spalte 31, 32 zu druckenden Bildpunkte von der Hilfs-Düse 21, 22 gedruckt werden können.
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Wie bereits oben dargelegt, kann der Hilfs-Druckkopf 203 mehrere Hilfs-Düsen 21, 22 für mehrere unterschiedliche Spalten 31, 32 umfassen. Das Steuermodul 205 kann eingerichtet sein, mehrere beeinträchtigte Haupt-Düsen 221, 222 des Haupt-Druckkopfes 103 zu detektieren. Ferner kann das Steuermodul 205 eingerichtet sein, zu bewirken, dass der Hilfs-Druckkopf 203 derart über dem Aufzeichnungsträger 120 positioniert wird, dass die beeinträchtigten Haupt-Düsen 221, 222 des Haupt-Druckkopfes 103 zumindest teilweise oder vollständig durch die Hilfs-Düsen 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 kompensiert werden können. Insbesondere kann der Hilfs-Druckkopf 203 derart positioniert werden, dass die mit den beeinträchtigten Haupt-Düsen 221, 222 assoziierten Spalten 31, 32 durch die Hilfs-Düsen 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 bedruckt werden können. Dabei wird typischerweise jeder Hilfs-Düse 21, 22 genau eine Spalte 31, 32 zugewiesen. Ferner wird typischerweise jede Spalte 31, 32 nur durch genau eine Hilfs-Düse 21, 22 bedruckt. Die Kompensationseinheit 160 kann somit dazu genutzt werden, in effizienter Weise mehrere Düsen-Beeinträchtigungen zu kompensieren.
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Der Druckriegel 102 kann einen ersten Haupt-Druckkopf 103 und einen quer zu der Transportrichtung 1 danebenliegenden zweiten Haupt-Druckkopf 103 aufweisen, wie beispielhaft in 2c dargestellt. Das Steuermodul 205 kann eingerichtet sein, eine erste beeinträchtigte Haupt-Düse 221 des ersten Haupt-Druckkopfes 103 und eine zweite beeinträchtigte Haupt-Düse 222 des zweiten Haupt-Druckkopfes 103 zu detektieren. Es können somit beeinträchtigte Haupt-Düsen 221, 222 in unterschiedlichen, benachbarten, Haupt-Druckköpfen 103 detektiert werden.
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Das Steuermodul 205 kann ferner eingerichtet sein, zu bewirken, dass der Hilfs-Druckkopf 203 derart über dem Aufzeichnungsträger 120 positioniert wird, dass die erste beeinträchtigte Haupt-Düse 221 und die zweite beeinträchtigte Haupt-Düse 222 zumindest teilweise oder vollständig durch die Hilfs-Düsen 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 kompensiert werden können. Der Hilfs-Druckkopf 203 kann somit derart überlappend mit mehreren Haupt-Druckköpfen 103 positioniert werden, dass durch die Hilfs-Düsen 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 die mit unterschiedlichen Haupt-Druckköpfen 103 assoziierten Spalten 31, 32 bedruckt werden können. So kann eine besonders effiziente Kompensation von beeinträchtigten Haupt-Düsen 221, 222 bewirkt werden.
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Des Weiteren wird in diesem Dokument eine Druckvorrichtung 100 zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers 120 beschrieben. Die Druckvorrichtung 100 umfasst zumindest einen Druckriegel 102 mit zumindest einen Haupt-Druckkopf 103, der ein oder mehrere Haupt-Düsen 21, 22 aufweist, die eingerichtet sind, Bildpunkte in entsprechende ein oder mehrere Spalten 31, 32 auf einen Aufzeichnungsträger 120 zu drucken, der entlang einer Transportrichtung 1 an dem Haupt-Druckkopf 103 vorbeigeführt wird. Des Weiteren umfasst die Druckvorrichtung 100 eine Kompensationseinheit 160, die wie in diesem Dokument beschrieben ausgebildet ist. Die Kompensationseinheit 160 umfasst zumindest einen Hilfs-Druckkopf 203. Dabei kann der Hilfs-Druckkopf 203 in Bezug auf die Transportrichtung 1 vor oder hinter dem Druckriegel 102 angeordnet sein.
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Die Druckvorrichtung 100 kann eine Steuereinheit 101 umfassen, die eingerichtet ist, während eine Hilfs-Düse 21, 22 des Hilfs-Druckkopfes 203 dazu genutzt wird, eine beeinträchtigte Haupt-Düse 221 des Haupt-Druckkopfes 103 zu kompensieren, und somit entsprechend über dem Aufzeichnungsträger 120 positioniert ist, Druckdaten in Bezug auf Bildpunkte zu ermitteln, die von der beeinträchtigten Haupt-Düse 221 gedruckt werden sollen. Die Druckdaten können dabei für jeden Bildpunkt anzeigen, ob ein Tintentropfen ausgestoßen werden soll und ggf. welche Tintenmenge ausgestoßen werden soll.
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Die Steuereinheit kann ferner eingerichtet sein, die Hilfs-Düse 21, 22 in Abhängigkeit von den Druckdaten und in Abhängigkeit von dem Abstand 213, 223 zwischen der Hilfs-Düse 21, 22 und der Haupt-Düse 221 anzusteuern, um zu bewirken, dass die Bildpunkte von der Hilfs-Düse 21, 22, und somit nicht durch die beeinträchtigte Haupt-Düse 221, gedruckt werden. Der Abstand 213, 223 kann dazu genutzt werden, die Ansteuerung der Hilfs-Düse 21, 22 derart gegenüber der Ansteuerung der Haupt-Düse 221 zeitlich zu verschieben, dass eine korrekte Positionierung der Bildpunkte in die korrekten Zeilen eines Druckbildes bewirkt wird. Zu diesem Zweck kann ferner die Transportgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers 120 berücksichtigt werden. So kann eine besonders zuverlässige und vollständige Kompensation einer beeinträchtigten Haupt-Düse 221 bewirkt werden.
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Durch die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen wird es dem Betreiber einer Druckvorrichtung 100 ermöglicht, in effizienter und flexibler Weise ein oder mehrere beeinträchtigte Düsen 221, 222 eines Druckriegels 102 einer Druckvorrichtung 100 zu kompensieren, um auch bei Vorliegen einer Düsen-Beeinträchtigung weiterhin eine hohe Druckqualität der Druckvorrichtung 100 bereitzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportrichtung
- 21, 22
- Haupt- oder Hilfs-Düse
- 31, 32
- Spalte (eines Druckbildes)
- 100
- Druckvorrichtung
- 101
- Steuereinheit
- 102
- Druckriegel
- 103
- Haupt-Druckkopf
- 120
- Aufzeichnungsträger
- 140
- Druckwerk
- 150
- Sensoreinheit
- 160
- Kompensationseinheit
- 201
- Führungsschiene
- 202
- Antriebsmodul
- 203
- Hilfs-Druckkopf
- 205
- Steuermodul
- 221, 222
- beeinträchtigte Haupt-Düse
- 300
- Verfahren zur Kompensation einer beeinträchtigten Haupt-Düse
- 301, 302
- Verfahrensschritte