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Die Erfindung betrifft ein Kamerasystem für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
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In Fahrzeugen allgemein, aber insbesondere in Kraftfahrzeugen, wie insbesondere Personenkraftwagen (PKW) und Lastkraftwagen (LKW), werden in zunehmenden Maße Kamerasysteme eingesetzt. Im Innenraum des Fahrzeugs dienen diese dazu, den Innenraum zu überwachen. Dabei werden insbesondere die Insassen, deren Position und Bewegung erfasst, insbesondere aber des Fahrers. Diese Daten lassen sich beispielsweise nutzen, um gefährliche Situationen, Positionen und Zustände zu ermitteln und durch Hinweise oder Gegenmaßnahmen zu vermeiden.
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Um eine sichere Erkennung der Personen im Innenraum zu erreichen, werden typischerweise im infraroten Spektralbereich arbeitende Kameras eingesetzt, sogenannte Infrarotkameras. Diese erlauben eine gute Unterscheidung von Lebewesen und Fahrzeugbestandteilen. Damit die Erkennung bei allen Sichtverhältnissen, also insbesondere am Tag und in der Nacht, sicher funktioniert, wird eine infrarote Beleuchtung eingesetzt. Hierzu ist zumindest eine infrarote Lichtquelle vorgesehen. Diese wenigstens eine Lichtquelle sorgt für zumindest teilweise eine Ausleuchtung des Innenraums. Die infrarote Beleuchtung ist dabei vom Menschen nicht wahrnehmbar.
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Als Lichtquellen für den infraroten Bereich kommen insbesondere Leuchtdioden (LED) in Betracht. Geeignete infrarote Leuchtdioden geben ein relativ breites Spektrum im infraroten Bereich ab. Derartige infrarote Lichtquellen eignen sich gut zur Beleuchtung des Innenraums des Fahrzeugs, da infrarotes Licht für den Menschen normalerweise nicht sichtbar ist.
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Kameras wie auch Lichtquellen für den Innenraum eines Fahrzeugs befinden sich typischerweise hinter Abdeckungen im Innenraum des Fahrzeugs. Beispielsweise handelt es sich bei den Abdeckungen um Teile des Armaturenbretts, Displayeinheiten oder andere Verkleidungsteile. Im Sichtbereich der Kamera beziehungsweise des Abstrahlbereichs der Lichtquellen kann die jeweilige Abdeckung entsprechend Bereiche aufweisen, die einerseits transparent für das infrarote Licht sind, aber andererseits sichtbares Licht möglichst abschatten. Auf diese Weise sind die Kameras und Lichtquellen für Personen im Innenraum des Fahrzeugs normalerweise zumindest nicht direkt erkennbar. Diese Maßnahmen sind kostenintensiv.
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Allerdings geben die üblichen infraroten Lichtquellen in der Regel einen gewissen Teil ihres Lichts im gerade noch sichtbaren roten oder nahen infraroten Spektralbereich ab. Es handelt sich zwar um im Verhältnis zur Gesamtintensität der abgegebenen Lichtes typischerweise um kleine Anteile. Im Stand der Technik werden beispielsweise Anzeigebereiche mit speziellen Spektralfiltern versehen, um damit solches und anderes unerwünschtes Licht abzublocken.
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Nachteilig ist daran allerdings, dass das menschliche Auge diese Anteile im spektralen Übergangsbereich zwischen sichtbarem und infrarotem Licht durchaus noch wahrnehmen kann. In der Regel sind sie zwar nur als schwaches rotes Glimmen erkennbar. Allerdings können die Lichtquellen beziehungsweise Kameras im Innenraum des Fahrzeugs damit noch wahrgenommen werden, also hier insbesondere bei transmissiver Beleuchtung. Zwar ist das schwache Leuchten in der Regel nur im Dunkeln erkennbar. Es kann aber durchaus als störend empfunden werden. Außerdem sind die bekannten Verkleidungen für Lichtquellen und Kameras teilweise auch bei externer Lichteinstrahlung noch sichtbar, typischerweise als teilweise transparente, rötliche Bereiche, also hier insbesondere bei reflektiver Beleuchtung beziehungsweise im sogenannten Kaltzustand. Mit den bekannten Maßnahmen zur Abschattung mit teilweise transparenten Materialien lassen sich demnach keine hinreichenden Abschattungen erreichen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung diese Nachteile zu beseitigen. Insbesondere soll erreicht werden, dass das von den infraroten Lichtquellen abgesendete Licht gerade nicht mehr sichtbar ist. Es soll auch das Wahrnehmen eines schwachen Glimmens wirksam verhindert werden. Außerdem soll eine Sichtbarkeit auch bei externer Lichteinstrahlung vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kamerasystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Kamerasystem ist für den Innenraum eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wie vorzugsweise eines Personenkraftwagens oder eines Lastkraftwagens, vorgesehen. Es ist wenigstens eine Lichtquelle vorhanden, vorzugsweise eine Infrarotlichtquelle, zur Beleuchtung des Innenraums, insbesondere im infraroten Spektralbereich. Wenigstens eine Kamera, insbesondere eine Infrarotkamera, dient zur Überwachung und/oder Beobachtung des Innenraums, vorzugsweise dessen Insassen, wobei zwischen der Lichtquelle und/oder der Kamera und dem Innenraum eine Abdeckung angeordnet ist. Vorzugsweise ist im Bereich der Abdeckung auch wenigstens eine Anzeigefunktion vorhanden, wie beispielsweise ein Display. Das Kamerasystem zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Abdeckung wenigstens einen Polarisationsfilter zum Abblocken sichtbarer Anteile des Lichts der Lichtquelle aufweist. Damit wird insbesondere erreicht, dass lediglich nicht-sichtbares, vorzugsweise infrarotes Licht transmittiert und sichtbares Licht blockiert wird. Auf diese Weise kann das Kamerasystem hinter der Abdeckung versteckt werden. Sofern die wenigstens eine Lichtquelle allerdings bereits polarisiertes Licht abgibt, vorzugsweise linear oder zirkular polarisiertes Licht, kann gegebenenfalls auf einen der Polarisationsfilter verzichtet werden.
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Der wenigstens eine Polarisationsfilter weist in wenigstens einem nicht-sichtbaren Spektralbereich, vorzugsweise im infraroten Spektralbereich eine höhere Transmission auf als im sichtbaren Spektralbereich. Insbesondere ist die Transmission in wenigstens einem nicht-sichtbaren Spektralbereich, vorzugsweise im infraroten Spektralbereich deutlich höher als im sichtbaren Bereich. Die deutlich höhere Transmission von nicht-sichtbarem, vorzugsweise infrarotem Licht ermöglicht einen Einsatz als Teil der Abdeckung zur Abschattung.
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Vorzugsweise weist der wenigstens eine Polarisationsfilter in wenigstens einem nicht-sichtbaren Spektralbereich, vorzugsweise im infraroten Bereich unabhängig von der Polarisationsrichtung eine Transmission von wenigstens 50 Prozent, vorzugsweise wenigstens 70 Prozent, weiter vorzugsweise wenigstens 90 Prozent auf. Vorzugsweise weist der wenigstens eine Polarisationsfilter im sichtbaren Bereich in Sperrrichtung eine Transmission von höchstens 40 Prozent, vorzugsweise höchstens 20 Prozent, weiter vorzugsweise höchstens 10 Prozent auf. Derart unterschiedliche Transmission wird eine stärkere Abschattung nur des sichtbaren Anteils erreicht.
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Insbesondere sind zum Abblocken sichtbaren Lichts der Lichtquelle wenigstens zwei Polarisationsfilter vorgesehen sind. Die Polarisationsfilter sind vorzugsweise im Bereich der Abdeckung angeordnet. Die Kombination mehrerer Polarisationsfilter ermöglicht eine deutliche Reduzierung der Transmission des sichtbaren Lichts. Insbesondere kann damit ermöglicht werden, dass mittels einer Kamera durch ein Display hindurch der Innenraum beobachtet wird.
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Der Polarisationsfilter ist vorzugsweise formschlüssig mit der Abdeckung verbunden. Auf diese Weise kann eine sichere und dauerhafte Befestigung erreicht werden. Das Material des Filters kann dauerhaft oder lösbar mit der Abdeckung verbunden werden, vorzugsweise durch Verkleben.
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Weiter bevorzugt ist Polarisationsfilterfolie als Polarisationsfilter vorgesehen. bei dem wenigstens einen Polarisationsfilter handelt es sich weiter bevorzugt um ein Laminat und/oder eine Klebefolie. Ein derartiges Material ist kostengünstig und lässt sich einfach verarbeiten. Alternativ oder zusätzlich kann auch Glas verwendet werden. Dies bietet den Vorteil, dass es nur einen geringen Einfluss auf die Polarisation des transmittierten Lichtes aufweist. Außerdem besitzt es eine hohe Transmission.
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Zum Abblocken sichtbaren Lichts sind vorzugsweise wenigstens zwei Polarisationsfilter vorgesehen. Die Polarisationsfilter sind insbesondere gekreuzt beziehungsweise rechtwinklig zueinander angeordnet. Durch eine solche Anordnung kann das sichtbare Licht geblockt werden, während infrarotes Licht transmittiert wird.
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Bei dem wenigstens einen Polarisationsfilter handelt es sich vorzugsweise um einen linearen oder zirkularen Polarisationsfilter. Vorzugsweise sind mehrere lineare oder mehrere zirkulare Polarisationsfiltern vorgesehen. Die Polarisationsfilter sind weiter vorzugsweise paarweise vorgesehen. Insbesondere handelt es sich um paarweise identische Polarisationsfilter, zumindest im Falle linearer Polarisationsfilter. Dies bietet den Vorteil, dass zwei vom Licht nacheinander durchlaufene Polarisationsfilter gerade für ein zumindest nahezu vollständiges Abblocken sichtbaren Lichts sorgen können.
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Insbesondere sind die jeweiligen Polarisationsrichtungen der Polarisationsfilter gekreuzt beziehungsweise senkrecht zueinander ausgerichtet. Nur bei korrekter Ausrichtung dieser Richtungen zueinander kann ein optimaler Effekt erreicht werden. Konkret führt dies zu einem Blockieren des sichtbaren Lichts.
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Die zwei oder mehr Polarisationsfilter sind für sichtbares Licht vorzugsweise zueinander in Sperrrichtung ausgerichtet. Dabei sind insbesondere die Polarisationsrichtungen der Polarisationsfilter senkrecht zueinander ausgerichtet. Dies kann bei linearen Polarisationsfilter und bei korrekt eingerichteten zirkularen Polarisationsfiltern der Fall sein. Diese Ausrichtung sorgt für den gewünschten Abblockeffekt für sichtbares Licht.
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Vorzugsweise stellt die Abdeckung einen Teil der Innenraumverkleidung und/oder einer Anzeige- und/oder Bedieneinheit des Fahrzeugs dar. Dies bedeutet, dass die Abdeckung als eine übliche Komponente im Innenraum des Fahrzeugs anzusehen ist. Eine erfindungsgemäße Abdeckung kann somit in den üblichen Innenraum integriert werden, vorzugsweise praktisch ohne aufzufallen.
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Die Abdeckung für die Kamera und/oder die Lichtquelle kann insbesondere eine Displayeinheit, insbesondere eine Anzeige- und/oder Bedieneinheit, sein. Vorzugsweise weist ein Display der Displayeinheit wenigstens einen Polarisationsfilter, insbesondere zwei gekreuzte Polarisationsfilter auf. Dies ist bei üblichen Displays bereits der Fall. Flüssigkristalldisplays weisen in der Regel funktionsbedingt bereits zwei bezüglich ihrer Polarisationsrichtung gekreuzt angeordnete Polarisationsfilter auf. Somit lassen sich diese auch für die erfindungsgemäßen Zwecke nutzen.
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Die Lichtquelle gibt insbesondere linear polarisiertes Licht ab. Vorzugsweise kann es sich um mittels eines Polarisationsfilters linear polarisiertes Licht handeln. Insbesondere kann auch eine linear polarisierte Lichtquelle verwendet werden. Linear polarisiertes Licht kann bereits mittels eines weiteren Polarisationsfilters abgeblockt werden.
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Bevorzugt sind mehrere Polarisationsfilter flächig und/oder zumindest im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet. Insbesondere sind die Polarisationsfilter zumindest im Wesentlichen flächendeckend zueinander angeordnet. Vorzugsweise ist die Polarisationsrichtung zumindest des dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Polarisationsfilters horizontaler oder vertikaler Richtung ausgerichtet. Insbesondere sind die Polarisationsfilter vorzugsweise mit ihrer Polarisationsrichtung aber passend zur Polarisationsrichtung eventueller Brillen, insbesondere Sonnenbrillen, von Fahrzeuginsassen ausgerichtet. Spezielle Sonnenbrillen mit Polarisationsfilter weisen in der Regel vertikale Polarisation auf, um damit störende Reflektionen abzublocken, insbesondere solche unter dem Brewster-Winkel. Die Ausrichtung der Polarisationsfilter im Fahrzeug sollte demnach insbesondere parallel zur üblichen Polarisationsrichtung derartiger Brillen ausgerichtet sein, also typischerweise in vertikaler Richtung. Damit kann eine maximale Transparenz bei solchen Brillen erreicht werden. Zusätzliche Abschattungen könne damit vermieden werden.
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Die eingangs geschilderte Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem Kamerasystem nach obigen Beschreibungen. Ein derartiges Fahrzeug kann ein oder mehrere solcher Kamerasysteme aufweisen. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß ein Verstecken der Kamerasysteme ermöglicht.
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Die Erfindung lässt sich bei Fahrzeugen allgemein einsetzen, aber insbesondere in Kraftfahrzeugen, wie insbesondere Personenkraftwagen (PKW) und Lastkraftwagen (LKW) Grundsätzlich kann der Einsatz aber auch in anderen Fahrzeugarten, wie insbesondere Wasser- und Luftfahrzeugen, vorgesehen sein.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Kamerasystem in einer Einbausituation in einem Fahrzeug, und
- 2 eine Detaildarstellung eines erfindungsgemäßen Kamerasystems.
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In der 1 ist ein Ausschnitt aus einem Armaturenbrett 11 eines Fahrzeugs gezeigt. Bei dem Fahrzeug handelt es sich beispielsweise um ein Kraftfahrzeug oder auch konkreter beispielsweise um einen Personenkraftwagen PKW.
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Vor dem Armaturenbrett 11 ist hier ein Lenkrad 12 zum Steuern des Fahrzeugs gezeigt. Das hier gezeigte Armaturenbrett 11 weist außerdem beispielhaft zwei Instrumente 13, 14 auf. Hier sind dies zwei Zeigerinstrumente für Geschwindigkeit und Motordrehzahl. Die Instrumente 13, 14 sind Teil eines Displaybereichs beziehungsweise Displays 15 des Armaturenbretts 11.
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Hinter einem hier zentralen beziehungsweise mittleren Bereich 16 des Displays 15 ist ein Kamerasystem 17 angeordnet. Damit stellt das Display 15 eine Abdeckung 18 für das Kamerasystem 17 dar. Die Abdeckung 18 verdeckt das Kamerasystem 17 vor den Blicken von Personen, die sich in einem zu überwachenden Innenraum 19 des Fahrzeugs befinden.
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Das Kamerasystem 17, ein Ausschnitt der Abdeckung 18 und eine entsprechende Anordnung dieser Teile beziehungsweise Komponenten sind beispielhaft in 2 gezeigt.
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Das Kamerasystem 17 ist zur Beobachtung des Innenraums 19 des Fahrzeugs und darin befindlicher Insassen beziehungsweise Personen vorgesehen. Das Kamerasystem 17 beinhaltet dazu zumindest eine Lichtquelle 20 und eine Kamera 21 als dessen Komponenten.
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Bei der Kamera 21 handelt es sich um eine Infrarotkamera. Dies bedeutet, dass die Kamera infrarotes Licht empfindlich ist.
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Infrarotes Licht eignet sich aufgrund hoher Kontraste besonders gut zur Beobachtung von Personen. Lebewesen geben auch selber infrarote Strahlung in Form langwelliger Wärmestrahlung ab, die daher gut mit einer Infrarotkamera aufnehmbar ist. Hierbei handelt es sich aber um sogenanntes fernes Infrarotlicht. Die Beleuchtung des Innenraums erfolgt daher vorzugsweise mit nahem Infrarotlicht, also im Vergleich zu Wärmestrahlung vergleichsweise kurzwelligem Infrarotlicht. Des Weiteren kann jederzeit eine Beleuchtung des Innenraums des Fahrzeugs mittels einer oder mehrerer zusätzlicher infraroter Lichtquellen erfolgen, da das menschliche Auge für infrarotes Licht grundsätzlich nicht empfindlich ist. Somit kann auch bei schlechten Sichtverhältnissen, wie insbesondere bei Nacht, eine Beleuchtung des Innenraums mit infrarotem Licht erfolgen.
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Als Lichtquelle 20 kann beispielsweise eine Leuchtdiode (LED) verwendet werden. Solche Halbleiterelemente sind stromsparend, gut integrierbar und kostengünstig verfügbar. Leuchtdioden im Infrarotbereich teilweise emittieren auch noch Licht im noch schwach sichtbaren Bereich, also im Übergangsbereich zwischen sichtbarem Licht und infrarotem Licht.
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Die Grenze zwischen sichtbarem und infrarotem Licht wird üblicherweise zwischen 700 nm und 800 nm Wellenlänge gezogen. Licht mit einer Wellenlänge von 780 nm wird dabei schon als „Nahes Infrarot“ bezeichnet. Die Empfindlichkeit des menschlichen Auges ist hier noch schwach gegeben, so dass Licht zumindest bei Dunkelheit als schwaches rotes Glimmen erkennbar ist. Beispielsweise beim üblichen Einsatz in Fernbedienungen ist dies gelegentlich erkennbar.
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Um eine solche schwache Erkennbarkeit von Kamerasystemen 17 im Fahrzeug zu unterbinden, kann erfindungsgemäß die Abdeckung 18 vorgesehen sein. Auf kostengünstige Art kann das rote Glimmen reduziert werden.
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Die Lichtquelle 20 emittiert hier entsprechend infrarotes Licht 22. Das Licht 22 wird dazu durch die Abdeckung 18 hindurch in den Innenraum 19 des Fahrzeugs abgestrahlt. Dort kann es beispielsweise auf eine darin befindliche Person 23 treffen, um von dieser reflektiert zu werden. Das entsprechend reflektierte Licht 24 kann dann nach erneutem Durchtritt durch die Abdeckung 18 von der Kamera 21 aufgenommen werden.
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Der prinzipielle Aufbau der Abdeckung 18 wird in der 2 ebenfalls beispielhaft in einem seitlichen Schnitt skizziert. Hier ist ein Trägermaterial 25 gezeigt. Dabei handelt es sich beispielsweise um ein Teil eines Displays 15 oder ein Teil der Innenraumverkleidung des Fahrzeugs. Das Trägermaterial 25 sollte zumindest für infrarotes Licht zumindest im Wesentlichen durchlässig, also transparent sein. Im Falle eines Displays 15 sollte natürlich auch sichtbares Licht transmittiert werden, um der Anzeigefunktion gerecht zu werden.
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Auf das Trägermaterial sind hier zwei Polarisationsfilter 26, 27 aufgebracht. Sie können beispielsweise als Folie mit dem Trägermaterial 25 der Abdeckung 18 verklebt beziehungsweise auf dieses auflaminiert sein. Die Polarisationsfilter 26, 27 sind hier unmittelbar aufeinander angeordnet, insbesondere flächendeckend. Sie können aber auch beanstandet voneinander angeordnet sein, in der Regel flächenparallel zueinander. Beispielsweise kann jeweils einer der Polarisationsfilter 26, 27 auf je einer der beiden Außenflächen des Trägermaterials 25 aufgebracht sein.
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Die Polarisationsfilter 26, 27 sind erfindungsgemäß gekreuzt zueinander ausgerichtet, also mit ihrer Polarisationsrichtung senkrecht zueinander. Damit wird praktisch sämtliches Licht des Wellenlängenbereichs der Polarisationsfilter 26, 27 abgeblockt. Bei Durchtreten des ersten Polarisationsfilters 26 wird das Licht linear polarisiert. Da der zweite Polarisationsfilter 27 dann in Sperrrichtung liegt, wird sämtliches Licht geschluckt. Dies funktioniert bei linearen Polarisationsfiltern natürlich in beiden Richtungen. Auf diese Weise können alle sichtbaren Anteile
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Die verwendeten Polarisationsfilter 26, 27 sind für den sichtbaren Bereich des Spektrums vorgesehen. Insbesondere Polarisationsfolien weisen im Allgemeinen einen relativ engen Arbeitsbereich auf. Dies bedeutet, dass zwar nur eine geringe Transmission bei gekreuzten Polarisationsfiltern im sichtbaren Bereich erreicht wird. Im infraroten Spektralbereich befinden sich der Polarisationsfilter 26, 27 aber außerhalb des Arbeitsbereichs, so dass die Transmission für infrarotes Licht auch bei gekreuzten Filtern 26, 27 stark ansteigt.
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Damit kann ein nahezu vollständiges Abblocken sichtbarer Anteile erreicht werden. Währenddessen werden infrarote Anteile nur vergleichsweise schwach abgedämpft. Eine Sichtbarkeit eines roten Glimmens der Lichtquelle 20 eines hinter einer erfindungsgemäßen Abdeckung 18 versteckten Kamerasystems 17 kann so wirksam verhindert werden.
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Das Kamerasystem 17 kann sich dazu komplett hinter der Abdeckung 18 befinden. Auch können nur einzelne Teile des Kamerasystems 17 hinter einer Abdeckung 18 angeordnet sein. So lassen sich die einzelnen Komponenten des Kamerasystems 17 hinter verschiedenen Abdeckungen 18, wie beispielsweise Teilen der Innenraumverkleidung des Fahrzeugs verstecken.
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Falls die Abdeckung 18 durch eine Displayeinheit 15 gebildet wird, ergeben sich zusätzliche Vorteile. Es können zusätzliche Komponenten vermieden werden.
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Zumindest bei einem Flüssigkristalldisplay sind bereits zwei gekreuzte Polarisationsfilter vorhanden. Zwischen diesen Polarisationsfiltern sind die namensgebenden Flüssigkristalle angeordnet. Im gezeigten Beispiel würden die Flüssigkristalle zwischen die beiden Polarisationsfiltern 26 und 27 eingebracht.
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Die Flüssigkristalle lassen sich insbesondere durch elektrische Felder umorientieren. Diese Flüssigkristalle sorgen dabei je nach Orientierung für eine Polarisationsdrehung des eingestrahlten Lichtes. Bei geeigneter Orientierung kann demensprechend eine Polarisationsdrehung des durch den ersten Polarisationsfilter 26 linear polarisierten Lichtes erfolgen, so dass das Licht den zweiten gekreuzten Polarisationsfilter 27 passieren kann. In einem Bereich ohne Flüssigkristalle beziehungsweise ohne elektrische Ansteuerung der Orientierung lassen sich somit die erfindungsgemäßen Vorteile unmittelbar umsetzen.
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Die vorhandenen gekreuzten Polarisationsfilter 26, 27 werden einfach in einem ungenutzten Bereich 16 des Displays 15 zum Abblocken sichtbarer Anteile der Lichtquelle 20 genutzt. Da typischerweise bereits wenigstens ein Polarisationsfilter 26, 27 bei einem Display 15 vorhanden sind, kann der Einbau zusätzlicher Komponenten zumindest teilweise vermieden werden. Es wird eine kostengünstige Lösung erreicht.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Armaturenbrett
- 12
- Lenkrad
- 13
- Instrument
- 14
- Instrument
- 15
- Display
- 16
- Bereich
- 17
- Kamerasystem
- 18
- Abdeckung
- 19
- Innenraum
- 20
- Lichtquelle
- 21
- Kamera
- 22
- Licht
- 23
- Person
- 24
- Licht
- 25
- Trägermaterial
- 26
- Polarisationsfilter