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Die Erfindung betrifft eine Standleuchte mit einer ersten Leuchte, die diffuses Licht abstrahlt, und einer zweiten Leuchte, die gerichtetes Licht abstrahlt.
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Standleuchten sind im Stand der Technik natürlich hinlänglich bekannt. Bekannt sind insbesondere auf dem Fußboden stehende Standleuchten, die eine erste Leuchte aufweisen, die diffuses Licht erzeugt, beispielsweise durch eine milchige Glasschale, die von innen mit einer Glühbirne ausgeleuchtet wird, und einen zusätzlichen gerichteten Strahler, zum Beispiel in Form eines hinter einer Glühbirne angeordneten Parabolspiegels, der Licht auf einen Lesebereich lenkt.
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In der
DE 20 2014 102 936 U1 ist eine Einbauleuchte mit einer in Längsrichtung abstrahlenden Leuchte und einer senkrecht zur Längsrichtung gerichtetes Licht abstrahlenden Leuchte offenbart.
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In der
FR 2 683 618 A1 ist eine Stehlampe offenbart mit einem oberhalb einer Lichtröhre angeordneten Diffuser, der diffuses Licht entgegen der Längsrichtung und seitlich abstrahlt.
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In der
FR 2 211 625 A1 ist eine Stehleuchte offenbart mit einer Glühbirne, deren Licht seitlich über einen Brennpunkt verlaufend abgestrahlt wird.
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In der
JP 2002-369729 A ist ein Bett mit einer Rückenlehnenbeleuchtung offenbart, die gerichtetes Licht nach vorne und schräg unten, und gestreutes Licht nach oben zur Decke hin abstrahlt.
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In der
DE 20 2005 013 505 U1 ist eine Leuchte mit einem kubischen Gehäuse offenbart, das eine einzelne Lichtquelle im Inneren aufweist.
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Nachteilig an der genannten Leuchte ist, dass sie sich zur Ausleuchtung eines Videoarbeitsplatzes nur unzureichend eignet.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Standleuchte zur Verfügung zu stellen, die insbesondere zur Ausleuchtung von Videoarbeitsplätzen geeignet ist.
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Die Aufgabe wird durch eine eingangs genannte Standleuchte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erfüllt.
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Die eingangs genannte Standleuchte weist eine erste Lichtquelle LQ1 auf, deren gerichtetes Licht in die erste Leuchte strahlt und dort diffus gestreut wird und abstrahlt. Sie strahlt in einen weiten Raumwinkel von 3π oder größer bezogen auf die Einheitskugel ab. Es können aber grundsätzlich andere Raumwinkel verwirklicht werden. Sie sind hier auch offenbart. Die Standleuchte umfasst eine zweite Lichtquelle LQ2, deren gerichtetes Licht in die zweite Leuchte strahlt und dort reflektiert und als gerichtetes Licht abstrahlt. Die erste und die zweite Lichtquelle sind in einem Zwischenboden angeordnet, und in Längsrichtung oberhalb des Zwischenbodens sind die erste und daneben die zweite Leuchte angeordnet.
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Unter diffusem Licht wird hier das aufgeweitete Licht der ersten Lichtquelle verstanden, das aus der ersten Leuchte abstrahlt. Durch den Einsatz unterschiedlich stark streuender Gläser kann die Abstrahlcharakteristik der gewünschten Situation angepasst werden. Der senkrecht strahlende Lichtstrom der LQ1 kann somit auch ungehindert die Raumdecken anstrahlen und somit ein zusätzliches diffuses Grundlicht im Raum erzeugen. Der Lichtweitungsfaktor (LwF) hängt hierbei von den Streuungseigenschaften der eingesetzten Materialien ab. Ein leicht satiniertes, transparentes Material weitet den Lichtstrahl nur leicht, ein stärker satiniertes
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Material weitet den Lichtstrahl der LQ1 stärker. Grundsätzlich stellt die Diffusion eines Lichtstrahls einer annähernd punktförmigen Lichtquelle deren Zerlegung in eine Anzahl N Punktlichtquellen dar. Durch die Größe der streuenden Oberflächen und deren Satinierungsgrad wird das resultierende Licht in gewünschter Weise moduliert.
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Unter gerichtetem Licht wird hier das möglichst unveränderte Licht einer nahezu punktförmigen Lichtquelle verstanden. Dieses Licht erzeugt beim Auftreffen auf eine Oberfläche einen Glanzpunkt, und der entstehende Schatten zeichnet Verschattungskanten „hart“ nach. Dieses Licht ist besonders gut für eine Beleuchtung eines primären Arbeitsfeldes, z. B. auf einem Schreibtisch, geeignet. Seine gerichteten Eigenschaften werden möglichst wenig durch diffuse Transmission oder diffuse Reflexion verändert.
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Die erfindungsgemäße Leuchte zeichnet sich dadurch aus, dass sie zum einen diffuses Licht durch die erste Leuchte und zum anderen gerichtetes Licht durch die zweite Leuchte abstrahlt. Durch die Anordnung der ersten und zweiten Lichtquelle in einem vorzugsweise gemeinsamen Zwischenboden ist eine technisch einfache Ausbildung der Standleuchte möglich. Vorzugsweise sind die erste und die zweite Lichtquelle nebeneinander auf demselben Zwischenboden angeordnet. Der Zwischenboden ist vorzugsweise plan ausgebildet, so dass die erste und die zweite Lichtquelle senkrecht zur Längsrichtung auf einer gleichen Höhe angeordnet sind und vorzugsweise beide gerichtetes Licht in Längsrichtung abstrahlen.
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In einer anderen Ausführungsform ist der Zwischenboden wenigstens zweigeteilt in einen ersten und einen zweiten Teil. Die beiden Teile sind in Längsrichtung vorzugsweise versetzt angeordnet. Die erste Lichtquelle ist in dem ersten Teil und die zweite Lichtquelle in dem zweiten Teil des Zwischenbodens angeordnet.
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Günstigerweise sind die erste und/oder die zweite Lichtquelle als LEDs ausgestaltet, die günstigerweise im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen bei einer gleichen Leistung weniger Strom verbrauchen.
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Vorzugsweise ist in Längsrichtung, abgehend vom Zwischenboden, eine Lichttrennwand vorgesehen, welche die erste und die zweite Lichtquelle voneinander lichtundurchlässig trennt, und günstigerweise ist die zweite Lichtquelle zwischen der Lichttrennwand und einer seitlichen Abstrahlöffnung der zweiten Leuchte angeordnet. Dadurch ist es möglich, dass das Licht der ersten Lichtquelle getrennt vom Licht der zweiten Lichtquelle in die erste Leuchte geleitet wird und umgekehrt, während das Licht der zweiten Lichtquelle ausschließlich in die zweite Leuchte geleitet wird und umgekehrt. Das Licht der ersten Lichtquelle wird diffus verteilt, und das Licht der zweiten Lichtquelle wird gerichtet reflektiert und durch die Abstrahlöffnung abgestrahlt.
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Günstigerweise ist der zweiten Lichtquelle entlang der Lichttrennwand gegenüberliegend ein schräggestellter Spiegel vorgesehen, der in Richtung der seitlichen Abstrahlöffnung weist, so dass das von der zweiten Lichtquelle abgestrahlte gerichtete Licht vorzugsweise durch den schräggestellten Spiegel vorzugsweise vollständig reflektiert wird und aus der Abstrahlöffnung ein gerichteter Lichtstrahl abgestrahlt wird, der günstigerweise auf einen Arbeitsplatz, der beispielsweise ein Keyboard und eine Maus aufweist, fällt.
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Die erste Leuchte umfasst vorzugsweise einen Diffusor, der das von der ersten Lichtquelle eindringende Licht diffus streut und diffus abstrahlt. Für eine Videokonferenz wird ein möglichst schattenarmes diffuses Licht aus einer vorzugsweise waagerechten Strahlrichtung zum Gesichtsfeld der beteiligten Personen gewählt. Ein solches Licht lässt das Gesichtsfeld gut erkennbar erscheinen. Die erste Leuchte ermöglicht optional eine Deckenaufhellung. Durch das Auswechseln von Lichthauben an der Oberseite der ersten Leuchte können wahlweise diffus abstrahlende Varianten wie auch dekorativ lichtmodulierende zweite Leuchten eingesetzt werden.
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Gleichzeitig wird der umgebende Raum durch die erste Leuchte diffus ausgeleuchtet, und das Gesicht des Benutzers des Arbeitsplatzes wird somit weich angestrahlt, und beispielsweise für die anderen Teilnehmer einer Videokonferenz erscheint der Benutzer gut sichtbar. Das Gesichtsfeld des Benutzers wird durch die erste Leuchte ausgeleuchtet.
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Vorzugsweise ist die zweite Leuchte durch einen öffen- und verschließbaren Mechanismus abnehmbar ausgestaltet und durch eine andere zweite Leuchte ersetzbar. Es kann sich bei dem Mechanismus um einen Schraubverschluss oder einen Drehverschluss mit Arretierung oder Ähnlichem handeln. So kann die Leuchte auch für andere Anwendungen zur Verfügung gestellt werden, beispielweise kann ein Diffusor durch eine weitere gerichtete Leuchte ersetzt werden, so dass zwei Bereiche mit gerichtetem Licht ausgeleuchtet werden, oder ein weißer Diffusor der ersten Leuchte kann beispielsweise durch einen anders gefärbten Diffusor ersetzt werden, so dass diffuses Licht in der anderen Farbe abgestrahlt wird. Die zweite Leuchte kann auch durch eine Designleuchte zur privaten abendlichen Nutzung ausgetauscht werden.
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Günstigerweise ist eine Säule austauschbar und mit einem weiteren öffen- und verschließbaren Mechanismus an der ersten und zweiten Leuchte angeordnet. Die Säule ist gegen eine weitere Säule anderer Länge austauschbar. Vorzugsweise ist ein Fuß ebenfalls abnehmbar ausgestaltet.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in vier Figuren beschrieben, dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Standleuchte,
- 2 eine Schnittansicht der Standleuchte in 1 entlang der Linie II - II,
- 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III - III in 1,
- 4 einen Anwendungsaufbau der Standleuchte zur Beleuchtung eines Arbeitsplatzes.
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Eine in 1 dargestellte Standleuchte 1 weist eine in einem Querschnitt entlang einer Längsrichtung L quadratisch ausgebildete Säule 2 auf, wobei die Ecken der Quadrate abgerundet sind und Seitenflächen konvex ausgebeult sind. Die Säule 2 steht auf einem Standleuchtenfuß 3, der im Querschnitt ebenfalls quadratisch mit abgerundeten Ecken und konvex ausgebildeten Seiten ausgeformt ist.
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Die Standleuchte 1 weist an einem dem Standleuchtenfuß 3 abgewandten Ende eine erste Leuchte 6 und eine zwischen dem Standleuchtenfuß 3 und der ersten Leuchte 6 angeordnete zweite Leuchte 7 auf.
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Der Querschnitt der Säule 2 ist über die gesamte Ausdehnung in Längsrichtung L gleich, bis auf einen Abschnitt, in dem eine Abstrahlöffnung 4 ausgebildet ist. Innenseitig der Abstrahlöffnung 4 ist in der zweiten Leuchte 7 eine Aussparung 9 vorgesehen, an deren Boden eine zweite Lichtquelle 8 angeordnet ist. Die Aussparung 9 ist standleuchteninnenseitig von einer Lichttrennwand 11 begrenzt. An einem oberen, der zweiten Lichtquelle 8 abgewandten Ende der Aussparung 9 ist ein in Richtung der Abstrahlöffnung 4 geneigter Spiegel 12 angeordnet.
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Die zweite Lichtquelle 8, der schräggestellte Spiegel und die Aussparung, einschließlich der Lichttrennwand 11, bilden die zweite Leuchte 7 aus.
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Die erste Leuchte 6 umfasst einen Diffusor 16, der von innenseitig der Standleuchte 1 durch eine erste Lichtquelle 13 mit Licht gespeist wird und das Licht in alle Richtungen streut, aber weniger Licht entgegen der Längsrichtung L zur Säule 2 streut als in einen gleichgroßen Raumwinkel in Längsrichtung L oder quer, vorzugsweise senkrecht zur Längsrichtung L. Der Diffusor 16 kann aus milchigem Glas, möglicherweise einigen schräggestellten Spiegeln innerhalb einer äußeren Diffusorhülle bestehen.
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Die zweite Leuchte 7 ist auf der Säule 2 arretierbar, beispielsweise durch einen Drehverschluss oder mit Hilfe eines Schraubgewindes, vorzugsweise also Verschlüssen, die von außen nicht oder kaum erkennbar sind. Je nach Anwendungsfall kann die erste Leuchte 6 durch eine andere erste Leuchte ersetzt werden, so dass der Diffusor 16 durch eine gerichtetes Licht erzeugende Leuchte oder eine andersfarbiges Licht abstrahlende erste Leuchte ersetzt wird.
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2 zeigt die Standleuchte 1 in einer Schnittansicht entlang der Fläche II - II in 1. Die Standleuchte 1 weist einen Zwischenboden 14 auf. Die erste Lichtquelle 13 und die zweite Lichtquelle 8 sind auf dem Zwischenboden 14, der eine senkrecht zur Längsrichtung L ausgebildete Fläche und vorzugsweise Abstrahlfläche der beiden Lichtquellen 8, 13 aufweist, nebeneinander angeordnet. Die zweite Lichtquelle 8 ist neben der Abstrahlöffnung 4 angeordnet. Die erste Lichtquelle 13 ist außerhalb der Aussparung 9 angeordnet und von der ersten Lichtquelle 13 durch die Lichttrennwand 11 lichtundurchlässig getrennt. Die erste Lichtquelle 13 strahlt ein gerichtetes Licht ab, die zweite Lichtquelle 8 strahlt ebenfalls ein gerichtetes Licht ab. Vorzugsweise sind sowohl die erste Lichtquelle 13 als auch die zweite Lichtquelle 8 als LEDs ausgebildet.
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Zwischen der ersten Lichtquelle 13 und dem Diffusor 16 ist ein Lichtkanal 17 ausgebildet, der im Querschnitt der Säule 2 komplementär zur Aussparung 9 ausgebildet ist. Innenwände des Lichtkanals 17 können verspiegelt sein und leiten das gesamte der ersten Lichtquelle 8 entstammende Licht in den Diffusor 16 hinein, von dem aus das Licht dann in Raumrichtung reflektiert wird.
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Die zweite Lichtquelle 8 strahlt ebenfalls gerichtetes Licht ab, nämlich auf den schräggestellten Spiegel 12, von dem aus das Licht gerichtet durch die Abstrahlöffnung 4, vorzugsweise wie in 4 dargestellt, auf einen Arbeitsbereich des Benutzers gestrahlt wird.
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Es ist eine (nicht eingezeichnete) Verstelleinrichtung vorgesehen, mit der eine Verstellung der Schrägstellung des Spiegels 12 von außen möglich ist. Günstigerweise ist die Winkelstellung über zwei Achsen verstellbar, die in einer Spiegelebene angeordnet sind und vorzugsweise senkrecht aufeinander stehen, zumindest nicht parallel zueinander angeordnet sind.
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Die erste Lichtquelle 13 und die zweite Lichtquelle 8 können beide oder einzeln über einen nicht dargestellten Transformator mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden sein und durch dieses mit Strom gespeist werden, es ist auch denkbar, dass innenseitig der Säule 2, vorzugsweise am Fußende, ein Akkumulator angeordnet ist, der über das öffentliche Stromnetz geladen werden kann. Der Akkumulator kann austauschbar sein, beispielsweise indem der Standleuchtenfuß 3 von der Säule 2 abschraubbar ist. Es sind aber natürlich auch andere Anordnungen des Akkumulators in der Säule 2 der Standleuchte 1 denkbar. So kann der Akkumulator beispielsweise über eine seitlich öffenbare Klappe herausnehmbar sein.
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4 zeigt eine mögliche Verwendung der Standleuchte 1 zur Ausleuchtung eines Videoarbeitsplatzes. Dabei wird zum einen über die zweite Leuchte 7 ein Arbeitsplatz 18, das heißt das Keyboard und die Maus, mit einem gerichteten Licht ausgeleuchtet. Die Lichtstärke entspricht dabei den geltenden Vorschriften zur Ausleuchtung von Arbeitsplätzen gemäß DIN-EN 12464-1, ASR; VBG. Darüber hinaus leuchtet der Diffusor 16 der ersten Leuchte 6 den Raum und den Raum am Arbeitsplatz 18 aus, und insbesondere ermöglicht der Diffusor 16 es, das Gesicht des Benutzers weich auszuleuchten, ohne den Benutzer zu blenden oder zu irritieren, und den Benutzer so, insbesondere in Videokonferenzschaltungen, für andere Benutzer gut erkennbar auszuleuchten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Standleuchte
- 2
- Säule
- 3
- Standleuchtenfuß
- 4
- Abstrahlöffnung
- 6
- erste Leuchte
- 7
- zweite Leuchte
- 8
- zweite Lichtquelle
- 9
- Aussparung
- 11
- Lichttrennwand
- 12
- Spiegel
- 13
- erste Lichtquelle
- 14
- Zwischenboden
- 16
- Diffusor
- 17
- Lichtkanal
- 18
- Arbeitsplatz
- L
- Längsrichtung