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Die Erfindung betrifft eine Sanitäranlage zur Anbringung an eine Bestandswand einer zu renovierenden WC-/Nasszellenanlage gemäß dem unabhängigen Anspruch.
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Beim Renovieren von WC-/Nasszellenanlagen ist es bekannt, die zu renovierende, insbesondere die zu ersetzende, sanitäre Anlage, welche fest innerhalb der Nasszellenwände verbaut ist, vollständig aus der WC-/Nasszellenanlage zu entfernen. Hierbei muss ein beträchtlicher Teil der WC-/Nasszellenanlage zunächst aufgebrochen werden, um die zu entfernenden sanitären Anlagen zu beseitigen. Hiernach wird die neue sanitäre Anlage in die WC-/Nasszellenanlage eingebaut. Ein wesentlicher Nachteil dieses Vorgehens ist der erhebliche zeitliche und finanzielle Aufwand, welcher sowohl für das zumindest teilweise Entfernen des alten Rohr- und Kanalnetzes als auch für das Einbauen der neuen sanitären Anlage aufgebracht werden muss.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Sanitäranlage bereitzustellen, welche die Nachteile aus dem Stand der Technik überwindet und insbesondere zur Anbringung an eine Bestandswand einer zu renovierenden WC-/Nasszellenanlage in wenigen Arbeitsschritten geeignet ist.
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Die Aufgabe wird durch die Sanitäranlage gemäß dem unabhängigen Anspruch gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Die Erfindung umfasst eine Sanitäranlage zur Anbringung an eine Bestandswand einer zu renovierenden WC-/Nasszellenanlage. Ein auf einem Nasszellenboden anzuordnendes Bodenprofil ist parallel zur Bestandswand anordenbar. Die Sanitäranlage umfasst ferner mindestens einen mit dem Bodenprofil verbundenen Rahmen zur Aufnahme einer Sanitäreinrichtung und mindestens eine Verkleidungsplatte, die an dem mindestens einen Rahmen angeordnet ist. Die mindestens eine Verkleidungsplatte deckt eine Frontseite des mindestens einen Rahmens zumindest teilweise ab, um einen Sichtschutz auf die Bestandswand zu bilden. Das Bodenprofil kann derart lang ausgebildet sein, um entlang einer gesamten Länge der Bestandswand parallel zur Bestandswand anordenbar zu sein.
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Bevorzugt hat die mindestens eine Verkleidungsplatte eine Form und Größe, die derart ausgebildet ist, um die Frontseite des mindestens einen Rahmens vollständig abzudecken. Hierdurch ergibt sich ein Sichtschutz auf die hinter der Verkleidungsplatte befindliche Bestandswand der WC-/Nasszellenanlage.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt umfasst die Sanitäranlage ferner mindestens eine Klemmdichtung, welche innerhalb einer Seitenfuge zwischen der Verkleidungsplatte und dem Rahmen angeordnet ist. Die Klemmdichtung verläuft dabei vollständig längs der Seitenfuge zwischen der Verkleidungsplatte und dem Rahmen.
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Es ist ferner bevorzugt, dass die Sanitäranlage ferner eine Unterdichtung, welche innerhalb einer Unterfuge zwischen der Verkleidungsplatte und dem Bodenprofil angeordnet ist, umfasst. Die Unterdichtung verläuft dabei vollständig längs der Unterfuge zwischen der Verkleidungsplatte und dem Bodenprofil.
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Vorteilhafterweise umfasst die Sanitäranlage eine Sanitäreinrichtung, insbesondere eine Toilette, ein Waschbecken, ein Pissoir oder einen Spiegel, wobei die Sanitäreinrichtung an der Verkleidungsplatte angeordnet ist.
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Gemäß einem anderen vorteilhaften Aspekt umfasst die Sanitäranlage eine WC-Aufhängung, welche innerhalb des Rahmens angeordnet ist. Hierfür kann beispielsweise eine auf die WC-Aufhängung angepasste Rahmenaussparung innerhalb des Rahmens vorgesehen sein.
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Ein anderer vorteilhafter Aspekt sieht vor, dass die Sanitäranlage eine Waschbecken-Aufhängung umfasst.
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Bevorzugt umfasst die Sanitäranlage ferner mindestens ein Verbindungselement über das der Rahmen mit der Bestandswand verbindbar ist. Das Verbindungselement ist beispielsweise L-förmig ausgebildet.
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Besonders bevorzugt umfasst die Sanitäranlage ferner eine Bodendichtung, welche Bodendichtung derart elastisch oder derart plastisch formbar ausgebildet ist, und welche Bodendichtung derart an einer Bodenprofilunterseite längs des Bodenprofils angeordnet ist, um im eingebauten Zustand eine zwischen der Bodenprofilunterseite und dem Nasszellenboden gebildete Bodenfuge zu verschließen. Die Bodenfuge kann dabei derart verschlossen werden, um einen wandseitigen Bereich von einem raumseitigen Bereich bis zu einer Überlaufhöhe über dem Nasszellenboden wasserdicht abzutrennen.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt weist die Bodendichtung einen Schwalbenschwanz auf und das Bodenprofil weist eine zum Schwalbenschwanz komplementär ausgebildete Nut auf, wobei die Nut mit dem Schwalbenschwanz in Eingriff gelangt. Der Schwalbenschwanz ist beispielsweise längs der Bodendichtung ausgebildet und die Nut ist beispielsweise längs des Bodenprofils ausgebildet.
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Es ist ferner bevorzugt, dass die Bodendichtung an einer Bodendichtungsunterseite regelmäßig parallel zueinander angeordnete und längs der Bodendichtung verlaufende Erhebungen umfasst. Die regelmäßig parallel zueinander angeordneten und längs der Bodendichtung verlaufenden Erhebungen sind beispielsweise elastisch ausgebildet, um im eingebauten Zustand die Bodenfuge wasserdicht zu verschließen.
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Vorteilhafterweise weist das Bodenprofil einen U-förmigen Profilquerschnitt auf. Ein Endabschnitt des Rahmens ist beispielsweise derart ausgebildet, um in das Bodenprofil mit U-förmigem Profilquerschnitt in Eingriff zu gelangen.
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Gemäß einem anderen vorteilhaften Aspekt sind eine Rahmenhöhe und/oder eine Verkleidungshöhe derart ausgebildet, sodass der Rahmen und/oder die Verkleidungsplatte mit einer Deckenwand der WC-/Nasszellenanlage bündig abschließen.
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Ein anderer vorteilhafter Aspekt sieht vor, dass der Rahmen mindestens ein Loch umfasst, das derart ausgebildet ist, um durch das mindestens eine Loch eine Wasserleitung zu legen. Die Verkleidungsplatte ist derart am Rahmen angeordnet, um einen Sichtschutz auf die Wasserleitung und das Loch zu bilden.
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Bevorzugt umfasst die Sanitäranlage mindestens einen ersten Rahmen und einen zweiten Rahmen, wobei der erste Rahmen und der zweite Rahmen einen Winkel zwischen 0° und 90° einschließen, und wobei der erste Rahmen und der zweite Rahmen über ein Seitenprofil miteinander verbunden sind.
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Es ist ferner bevorzugt, wenn die Sanitäranlage mindestens eine erste Sanitäreinrichtung umfasst, die an einer ersten Verkleidungsplatte des ersten Rahmens angeordnet ist, und eine zweite Sanitäreinrichtung umfasst, die an einer zweiten Verkleidungsplatte des zweiten Rahmens angeordnet ist. Die erste Sanitäreinrichtung ist beispielsweise ein WC und die zweite Sanitäreinrichtung ist beispielsweise ein Waschbecken.
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Ein zudem bevorzugter Aspekt der Erfindung sieht vor, dass mindestens die erste Sanitäreinrichtung und die zweite Sanitäreinrichtung eine gemeinsame Abwasserleitung umfassen.
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Ein anderer vorteilhafter Aspekt sieht vor, dass die Sanitäranlage eine gemeinsame Eckdichtung oder Flächendichtung, die innerhalb einer Stoßfuge zwischen der ersten Verkleidungsplatte und der zweiten Verkleidungsplatte angeordnet ist, umfasst. Die Eckdichtung oder Flächendichtung ist dabei beispielsweise vollständig längs der Stoßfuge angeordnet.
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Gemäß einem anderen vorteilhaften Aspekt bilden die erste Verkleidungsplatte und die zweite Verkleidungsplatte zusammen einen durchgängig geschlossenen Sichtschutz auf die Bestandswand. Es können auf diese Weise weitere Rahmen mit Verkleidungsplatten bereitgestellt werden, um die gesamte Bestandswand der WC-/Nasszellenanlage abzudecken.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Beispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische und perspektivische Ansicht einer Vielzahl von Rahmen und Bodenprofilen innerhalb einer zu renovierenden WC-/Nasszellenanlage;
- 2 eine schematische Ansicht auf eine an eine Bestandswand einer zu renovierenden WC-/Nasszellenanlage angebrachten Sanitäranlage;
- 3 eine schematische Schnittansicht des Bodenprofils mit Bodendichtung;
- 4 eine schematische Schnittansicht des Bodenprofils aus 4 und der Verkleidungsplatte mit Unterdichtung;
- 5a eine schematische Schnittansicht eines Teils eines ersten Rahmens und eines zweiten Rahmens, die über ein Seitenprofil miteinander verbunden sind und einen Winkel von 0° einschließen, und eines Teils einer ersten Verkleidungsplatte und einer zweiten Verkleidungsplatte, und weiterhin einer Flächendichtung, die innerhalb einer Stoßfuge zwischen der ersten Verkleidungsplatte und der zweiten Verkleidungsplatte angeordnet ist; und
- 5b eine schematische Schnittansicht eines Teils eines ersten Rahmens und eines zweiten Rahmens, die über ein Seitenprofil miteinander verbunden sind und einen Winkel α = 90° einschließen, und eines Teils einer ersten Verkleidungsplatte und einer zweiten Verkleidungsplatte, und weiterhin einer Eckdichtung, die innerhalb einer Stoßfuge zwischen der ersten Verkleidungsplatte und der zweiten Verkleidungsplatte angeordnet ist.
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1 zeigt eine schematische und perspektivische Ansicht einer Vielzahl von Rahmen 12 und Bodenprofile 11 innerhalb einer zu renovierenden WC-/Nasszellenanlage 0.
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Auf dem Nasszellenboden 02 sind zwei Bodenprofile 11 angeordnet, wobei die Bodenprofilen 11 jeweils parallel zur Bestandswand 01 angeordnet sind. Die Bodenprofile sind derart lang ausgebildet, um entlang einer gesamten Länge der Bestandswand 01 parallel zur Bestandswand 01 angeordnet zu sein.
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Es sind fünf Rahmen 12 jeweils zur Aufnahme einer Sanitäreinrichtung (in 2 gezeigt) mit den Bodenprofilen 11 verbunden. An den gezeigten Rahmen 12 sind keine Verkleidungsplatten angeordnet. Die Verkleidungsplatten sind in 2 gezeigt.
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Innerhalb von zwei Rahmen 12 ist jeweils eine WC-Aufhängung 3a angeordnet. Innerhalb eines Rahmens 12 ist eine Waschbecken-Aufhängung 3b angeordnet. Hierfür ist jeweils eine auf die WC-Aufhängung 3a oder auf die Waschbecken-Aufhängung 3b angepasste Rahmenaussparung innerhalb des Rahmens 12 vorgesehen.
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2 zeigt eine schematische Ansicht auf eine an eine Bestandswand 01 einer zu renovierenden WC-/Nasszellenanlage 0 angebrachten Sanitäranlage 1.
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Es sind fünf Rahmen 12 jeweils zur Aufnahme einer Sanitäreinrichtung 2 gezeigt. An den gezeigten Rahmen 12 sind jeweils Verkleidungsplatten 13 angeordnet. Die Verkleidungsplatten 13 decken jeweils eine Frontseite der Rahmen 12 ab, um einen Sichtschutz auf die Bestandswand 01 zu bilden. Die Verkleidungsplatten 13 bilden zusammen einen durchgängig geschlossenen Sichtschutz auf die Bestandswand 01.
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Innerhalb von zwei Rahmen 12 ist jeweils eine WC-Aufhängung (in 1 gezeigt) angeordnet. Innerhalb eines Rahmens 12 ist eine Waschbecken-Aufhängung (in 1 gezeigt) angeordnet. Die gezeigte Sanitäranlage 1 umfasst drei Sanitäreinrichtungen 2, insbesondere zwei Toiletten, die an den WC-Aufhängungen (in 1 gezeigt) angeordnet sind, und ein Waschbecken, das an der Waschbecken-Aufhängung (in 1 gezeigt) angeordnet ist.
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3 zeigt eine schematische Schnittansicht des Bodenprofils 11 mit der Bodendichtung 112. Das Bodenprofil 11 weist im gezeigten Beispiel einen U-förmigen Profilquerschnitt auf.
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Weiterhin gezeigt ist die Bodendichtung 112, die in diesem Fall derart elastisch ausgebildet ist, und derart an einer Bodenprofilunterseite 111 längs des Bodenprofils 11 angeordnet ist, um, wie gezeigt, im eingebauten Zustand eine zwischen der Bodenprofilunterseite 111 und dem Nasszellenboden 02 gebildete Bodenfuge 114 zu verschließen. Die Bodenfuge 114 wird dabei derart verschlossen, um einen wandseitigen Bereich A von einem raumseitigen Bereich B bis zu einer Überlaufhöhe h über dem Nasszellenboden 02 wasserdicht abzutrennen.
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Dabei weist die Bodendichtung 112 einen Schwalbenschwanz 113 auf und das Bodenprofil 11 weist eine zum Schwalbenschwanz 113 komplementär ausgebildete Nut 115 auf. Es ist beispielhaft eine Ausführungsform des Schwalbenschwanzes 113 und der Nut 115 gezeigt, wie die Nut 115 mit dem Schwalbenschwanz 113 in Eingriff gelangt. Dabei ist der Schwalbenschwanz 113 vollständig längs der Bodendichtung 112 ausgebildet und die Nut 115 ist vollständig längs des Bodenprofils 11 ausgebildet.
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Die Bodendichtung 112 umfasst an einer Bodendichtungsunterseite 1121 sechs regelmäßig parallel zueinander angeordnete und vollständig längs der Bodendichtung 112 verlaufende Erhebungen 116. Die regelmäßig parallel zueinander angeordneten und längs der Bodendichtung 112 verlaufenden Erhebungen 116 sind beispielsweise elastisch ausgebildet, um im eingebauten Zustand die Bodenfuge 114 wasserdicht zu verschließen.
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4 zeigt eine schematische Schnittansicht des Bodenprofils 11, welche in 3 detailliert beschrieben ist und der Verkleidungsplatte 13 mit Unterdichtung 133. Die Unterdichtung 133 ist innerhalb einer Unterfuge 134 zwischen der Verkleidungsplatte 13 und dem Bodenprofil 11 angeordnet. Die Unterdichtung 133 verläuft dabei vollständig längs der Unterfuge 134 zwischen der Verkleidungsplatte 13 und dem Bodenprofil 11.
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5a und 5b werden nachfolgend zusammen beschrieben. Beide Figuren zeigen eine schematische Schnittansicht eines Teils eines ersten Rahmens 12a und eines zweiten Rahmens 12b, die über ein Seitenprofil 123 miteinander verbunden sind, und eines Teils einer ersten Verkleidungsplatte 13a und einer zweiten Verkleidungsplatte 13b, und weiterhin einer Flächendichtung 135, die innerhalb einer Stoßfuge 136 zwischen der ersten Verkleidungsplatte 13a und der zweiten Verkleidungsplatte 13b angeordnet ist. Die Flächendichtung 135 ist dabei vollständig längs entlang der Stoßfuge 136 angeordnet. Weiterhin ist eine erste Klemmdichtung 131a innerhalb einer ersten Seitenfuge 132a zwischen der ersten Verkleidungsplatte 13a und dem ersten Rahmen 12a angeordnet und eine zweite Klemmdichtung 131b innerhalb einer zweiten Seitenfuge 132b zwischen der zweiten Verkleidungsplatte 13b und dem zweiten Rahmen 12b angeordnet. Die erste und die zweite Klemmdichtung 131a, 131b verlaufen dabei jeweils vollständig längs der ersten und der zweiten Seitenfuge 132a, 132b.
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Dabei schließt der erste Rahmen 12a und der zweite Rahmen 12b in 5a einen Winkel von 0° ein. In 5b schließt der erste Rahmen 12a und der zweite Rahmen 12b einen Winkel α = 90° ein. Dabei ist zwischen der ersten Verkleidungsplatte 13a und der zweiten Verkleidungsplatte 13b eine Eckdichtung 137 angeordnet.