-
Eine Vorrichtung zur Geräuschminderung in einem Gehäuse eines Lineardämpfers und Verfahren zur Bereitstellung einer solchen Vorrichtung werden behandelt.
-
Einen Rotationsdämpfer enthaltende Lineardämpfer werden eingesetzt, um Bewegungen von Teilen wie Handschuhfachdeckeln oder bewegliche Klappen ab zu bremsen bzw. zu dämpfen. Solche Lineardämpfer mit darin enthaltenem Rotationsdämpfer sind zum Beispiel in den Patentschriften
EP 0 846 886 B1 ,
EP 1 344 958 B1 und
DE 10 2006 000 950 B4 beschrieben. Herkömmliche Rotationsdämpfer weisen einen Rotor auf, der im Innern des Rotationsdämpfers drehbar gelagert ist. Ein Bremsfluid, z.B. Silikonöl, zwischen Rotor und Außenwand des Rotationsdämpfers sorgt für eine bremsende Dämpfung bei einer Verdrehung des Rotors im Rotationsdämpfer. Auf der Rotorwelle sitzt üblicherweise ein Ritzel, das mit einem Zahnsegment, das z.B. Teil einer Zahnstange ist, kämmt. Ein solcher Rotationsdämpfer wird oft an einem stationären Gehäuseteil angebracht. Ferner ist eine lineare Führung für die Zahnstange vorgesehen, die um die Achse der Rotorwelle schwenkbar gelagert ist und die die Zahnstange mit dem Ritzel in Eingriff hält, unabhängig von der Drehlage der Zahnstange. Die Führung ermöglicht eine translatorische Bewegung der Zahnstange in der Führung und bewirkt damit eine entsprechende Verdrehung des Ritzels. Eine Verschwenkung der Zahnstange wird von der sich drehenden Führung aufgefangen. Jede Bewegung des zu dämpfenden Bauteils führt daher zu einer linearen Bewegung in der Führung und einer entsprechenden Dämpfung über den Rotationsdämpfer. Die exakte Führung der Zahnstange vermeidet Geräusche, sichert einen wirksamen Eingriff mit dem Dämpfer und verringert möglichen Verschleiß.
-
Da der Rotationsdämpfer im Gehäuse der Führung drehbar ist, ist er auf seinem gesamten äußeren Umfang mit einer Struktur versehen, über die ein Eingriff in das umgebende Gehäuse der Führung ermöglicht wird. Üblicherweise ist der äußere Umfang des Rotationsdämpfers wie ein Stirnzahnrad ausgeführt. Auf der Innenseite des Gehäuses, das den Rotationsdämpfer umgibt, ist eine entsprechende aufnehmende Struktur ausgeführt, die sich üblicherweise nicht über den gesamten inneren Umfang des Gehäuses erstreckt. Oft werden nur zwei oder vier Zähne bereitgestellt. Diese Zähne befinden sich an einer Stelle, an der der Rotationsdämpfer während der Bewegung des Ritzels an der Zahnstange am Gehäuse anliegt. So kommen die Zähne des Rotationsdämpfers mit dem gezahnten Abschnitt an der inneren umfänglichen Seite des Gehäuses der Führung in Eingriff.
-
Wenn die Bewegungsrichtung des zu dämpfenden Gehäuseteils umgekehrt wird, also wenn z.B. ein geöffneter Handschuhfachdeckel geschlossen wird, hebt der Rotationsdämpfer aufgrund der bei der Richtungsänderung erfolgenden linearen Bewegung des Rotationsdämpfers von etwa 1 mm von der Innenwand des Gehäuses ab und schlägt dann wieder auf der gegenüberliegenden Seite der Innenwand des Gehäuses auf. Dies führt zu einem kurzen Geräusch („Klick“/„Knack“ oder „Klack“) bei Richtungsänderung des zu dämpfenden Bauelements.
-
Weiter ist es möglich, dass auch während der Bewegung in Dämpfungsrichtung ein Geräusch auftritt. Wenn zum Beispiel ein Handschuhfachdeckel geöffnet wird (Dämpfer steht noch auf Freilaufposititon) oder wenn während der öffnenden Bewegung, also in Dämpfungsrichtung, der Deckel gestoppt und leicht angehoben wird, geht der Rotationsdämpfer in einen Freilaufzustand über, in dem die Zähne nicht in Eingriff sind. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Dämpfer bei der Gegen-Bewegung vom Gehäuse zunächst abgehoben wird. Wenn danach die öffnende Bewegung wieder aufgenommen wird, kommen die Zähne des Rotationsdämpfers wieder in Eingriff mit den Zähnen im gezahnten Abschnitt an der inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses der Führung. Dabei kann es dazu kommen, dass die Zähne des Gehäuses und die Zähne des Rotationsdämpfers mit den Spitzen aufeinander stehen, bevor sie wieder in Eingriff kommen. Während dieses Verschiebens tritt ebenfalls ein kurzes Geräusch („Klicken“ oder „Klacken“) auf. Ein solches Geräusch wird als störend und nicht wertig empfunden. Ebenso kann der Bewegungsablauf ruckartig wirken, was ebenfalls als unangenehm empfunden wird.
-
Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Lineardämpfer im Hinblick auf Geräuschentwicklung und einen weicheren Bewegungsablauf zu verbessern.
-
Eine weitere Aufgabe besteht in der Bereitstellung von Verfahren zur Herstellung verbesserter Gehäuse eines Lineardämpfers.
-
Demgemäß wird ein Gehäuse eines Lineardämpfers bereitgestellt, das eine Führung für einen Rotationsdämpfer bildet und das mit mindestens einem Eingriffselement, dessen Längsausdehnung sich parallel zu einer axialen Richtung einer Drehbewegung des Rotationsdämpfers erstreckt, versehen ist, wobei der Rotationsdämpfer mit einer äußeren Struktur versehen ist, die ein korrespondierend zum Eingriffselement ausgebildetes Gegeneingriffselement ausbildet, und wobei ein Kontaktbereich mindestens eines Eingriffselements, in dem das Gegeneingriffselement des Rotationsdämpfers mit dem Eingriffselement des Gehäuses in Kontakt bei Bewegung in einer Bewegungsrichtung steht, aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Gehäuse gebildet ist.
-
Mit einem solchen Gehäuse eines Lineardämpfers kann die Entwicklung von Geräuschen bei der Umkehr oder bei Wiederaufnahme der Bewegung durch die Bereitstellung eines Kontaktbereichs aus einem Material, das ein geringeres Elastizitätsmodul als das umgebende Gehäuse hat, vermindert werden. Während der öffnenden Bewegung des bewegten Elements, z.B. eines Handschuhfachdeckels befindet sich der Rotationsdämpfer im Eingriff mit dem Gehäuse. Wird die Bewegung des Handschuhfachdeckels angehalten oder umgekehrt, bewegt sich der Rotationsdämpfer von der Seite des Gehäuses weg, an der der Rotationsdämpfer anliegt. So gelangt der Rotationsdämpfer in einen Zustand, in dem er in Bewegungsrichtung in einer Freilaufposition gegenüber dem Gehäuse ist. Wenn danach die Bewegung wieder aufgenommen wird, gelangt der Rotationsdämpfer wieder in Kontakt mit den Segmenten des Gehäuses. Um als störend empfundene Klickgeräusche auszuschalten, werden die Kontaktbereiche, in denen die Segmente des Gehäuses mit dem Rotationsdämpfer in Berührung kommen, in einem Material ausgeführt, das ein geringeres Elastizitätsmodul als das Gehäuse hat. Damit sind diese Kontaktbereiche weicher als das übrige Gehäuse. Dies dämpft Geräusche und führt weiter zu einem weniger ruckartigen Bewegungsablauf. Weiter wird die Druckbelastung für die vom Kontaktbereich bedeckten Teile des Gehäuses gleichmäßig verteilt.
-
Das Eingriffselement und das Gegeneingriffselement können jeweils eine Struktur aufweisen, die zum formschlüssigen Ineinandergreifen ausgebildet sind, wobei die Strukturen bspw. in Form einer Verzahnung ausgebildet sind.
-
Unter Strukturen zum formschlüssigen Ineinandergreifen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung alle geeigneten Profile bzw. Verzahnungen verstanden. Diese können rechteckförmig, wellenförmig, trapezförmig oder dreieckförmig ausgebildet sein.
-
In einer Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei mindestens ein Zahn als Eingriffselemente verwendet wird.
-
Wenn so wenig wie möglich Bauelemente wie z.B. Zähne in Kontakt mit dem Rotationsdämpfer kommen, kann der Aufbau des Gehäuses vereinfacht und somit die Fertigung des Gehäuses vereinfacht werden.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei der Kontaktbereich eine Dicke hat, die so gewählt wird, dass der Rotationsdämpfer noch in sicherem Eingriff mit dem Gehäuse ist, wenn das Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Gehäuse abgenutzt ist, das weniger abriebfest als das Material des übrigen Gehäuses ist.
-
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass eine hohe Betriebsdauer erzielt werden kann, obwohl ein Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses verwendet wird.
-
In dieser Ausführungsform beträgt die Dicke bzw. Überdeckung des Kontaktbereichs in etwa 0,1 mm oder 0,15 mm oder 0,3 mm bis 0,4 mm oder 0,6 mm und vorzugsweise 0,2 mm bis 0,5 mm.
-
Mit dieser Überdeckung wird einerseits eine gute Lebensdauer und andererseits gute Dämpfung der Geräusche erzielt.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei der Kontaktbereich in einer Aussparung des Gehäuses angeordnet wird und Abmessungen der Aussparung Abmessungen des Kontaktbereichs nicht überschreiten.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei das Gehäuse aus mindestens einer ersten Komponente und der Kontaktbereich aus mindestens einer zweiten Komponente mit einem geringeren Elastizitätsmodul als die mindestens eine erste Komponente, die das übrige Gehäuse bildet, in einem Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren gebildet sind.
-
Die Verwendung eines Mehrkomponenten-Spritzgießverfahrens bewirkt eine Vereinfachung der Herstellung des Gehäuses mit einem Kontaktbereich mit geringerem Elastizitätsmodul als das übrige Gehäuse und verringert die Zahl der nötigen Fertigungsschritte.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei der Kontaktbereich auf einer Flanke angeordnet ist.
-
Wenn der Kontaktbereich auf einer Flanke, z.B. eines Zahns oder einer Erweiterung des Gehäuses angeordnet ist, wird der Verbrauch an Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses reduziert. Unter dem Begriff Flanke wird hierbei verstanden, dass die so bezeichnete Fläche einen Winkel mit der inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses aufweist. Solche Flanken sind zum Beispiel die Flanken trapezförmiger oder dreieckiger Zähne oder der Übergangsbereich zwischen zwei inneren umfänglichen Flächen des Gehäuses mit unterschiedlichem Radius.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei der Kontaktbereich auf einer inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses angeordnet ist.
-
Wenn eine innere umfängliche Fläche des Gehäuses über einen Kontaktbereich aus einem Material mit geringerem Elastizitätsmodul als das übrige Gehäuse verfügt, können Geräusche, die auftreten, wenn der Rotationsdämpfer mit dem Gehäuse in Kontakt kommt, noch zuverlässiger vermieden werden.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei der Kontaktbereich auf einem Teil einer inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses und/oder einem Teil einer Flanke angeordnet ist.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei der Kontaktbereich drei Viertel oder die Hälfte oder ein Viertel der inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses und/oder der Flanke in axialer Richtung bedeckt.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gehäuse bereitgestellt, wobei das Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Gehäuse ein thermoplastisches Elastomer (TPE) ist.
-
Durch die Verwendung eines thermoplastischen Elastomers als Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses kann eine besonders hohe Geräuschminderung bewirkt werden.
-
Das Gehäuse ist aus einem Material wie z.B. Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyamid (PA) ausgebildet, welches gute Hafteigenschaften für das TPE aufweist.
-
Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses, das einen Rotationsdämpfer umgibt, durch Einbringen eines mit einem Kontaktbereich versehenen Teils bereitgestellt, wobei der Rotationsdämpfer am Kontaktbereich mit dem Gehäuse in Kontakt steht, wobei der Kontaktbereich des Teils aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Gehäuse gebildet ist.
-
Weiter wird ein Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses, das einen Rotationsdämpfer umgibt, durch Anformen eines Kontaktbereichs an ein bereits vorgeformtes übriges Gehäuse, bereitgestellt, wobei der Rotationsdämpfer am Kontaktbereich mit dem Gehäuse in Kontakt steht und wobei
der Kontaktbereich aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul gebildet ist als das übrige Gehäuse.
-
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses, das einen Rotationsdämpfer umgibt, mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgießverfahrens erfolgt durch Spritzgießen mindestens einer Komponente zur Bildung eines Gehäuses und
durch Spritzgießen mindestens einer weiteren Komponente zur Bildung eines Kontaktbereichs, in dem der Rotationsdämpfer mit dem Gehäuse in Kontakt steht, wobei die mindestens eine weitere Komponente aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses gebildet ist.
-
Nach diesen vorstehend genannten Verfahren kann ein Gehäuse für einen Rotationsdämpfer mit der Zusatzfunktion der Geräuschminderung besonders einfach, d.h. in wenigen Fertigungsschritten hergestellt werden.
-
Jedes der vorstehend genannten Verfahren kann verbessert werden, wenn das Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Gehäuse ein thermoplastisches Elastomer ist.
-
Durch die Verwendung eines thermoplastischen Elastomers als Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses in einem der vorstehend genannten Verfahren kann eine besonders hohe Geräuschminderung bewirkt werden.
-
Im Folgenden werden Vorrichtung und Verfahren anhand der Figuren detailliert dargestellt.
- 1 zeigt ein Gehäuse eines dämpfers, das einen Rotationsdämpfer enthält, mit zwei Anlageflächen und einem gezahnten Dämpfereinsatz;
- 2 zeigt ein Gehäuse eines dämpfers, das einen Rotationsdämpfer enthält, mit einer inneren Zahnreihe zum Eingriff in einen gezahnten Dämpfereinsatz;
- 3 zeigt ein Teil zum Einsetzen in das Gehäuse, das über einen Kontaktbereich aus einem Material mit geringerem Elastizitätsmodul als das Gehäuse verfügt;
- 4 zeigt ein Gehäuse, bei dem die Flächen der Flanken der Zähne vollständig mit einem Material mit geringerem Elastizitätsmodul als das Gehäuse versehen wurden,
- 5 zeigt ein Gehäuse, bei dem die Flächen der Flanken der Zähne zur Hälfte mit einem Material mit geringerem Elastizitätsmodul als das Gehäuse versehen wurden;
- 6 zeigt ein Gehäuse, bei dem die Flächen der Flanken der Zähne zu einem Viertel mit einem Material mit geringerem Elastizitätsmodul als das Gehäuse versehen wurden;
- 7 zeigt ein Gehäuse, bei dem die Flächen der Flanken der Zähne zu drei Vierteln mit einem Material mit geringerem Elastizitätsmodul als das Gehäuse versehen wurden;
- 8 ist eine andere Ansicht eines Gehäuses aus 4 - 7.
-
In 1 und 2 sind zwei Rotationsdämpfer 2 sowie entsprechende Gehäuse 1 von Dämpfern dargestellt. In diesen Gehäusen 1 sind die Rotationsdämpfer 2 in inneren Kammern 6 untergebracht. Die Gehäuse 1 dienen zur präzisen seitlichen Führung des Rotationsdämpfers. Über Flansche 4 und 5 können die Gehäuse 1 mit weiteren nicht gezeigten Bauelementen verbunden werden. Über ein Ritzel 20 stehen Rotationsdämpfer 2 und Gehäuse 1 in Verbindung mit einer nicht gezeigten Zahnstange. Zahnstange bzw. Flansche dienen der Verbindung entweder mit einem weiteren Bauelement wie einem Handschuhfachdeckel oder der Verbindung mit der übrigen Struktur, die zum Beispiel im Falle eines Handschuhfachdeckels das übrige Armaturenbrett darstellen kann. Dadurch, dass die Gehäuse 1 eine präzise Führung für die Rotationsdämpfer 2 bilden, wird der präzise Eingriff des mit dem Rotationsdämpfer verbundenen Ritzels 20 in die Zahnstange sichergestellt.
-
In 1 und 2 sind die Rotationsdämpfer 2 gezahnt. Während in 1 die einzelnen Zähne durch Nuten 7, also rillenförmige Vertiefungen getrennt sind und einen trapezförmlichen Querschnitt haben, ist in 2 der Rotationsdämpfer mit einer äußeren Zahnung 8 versehen, in der die einzelnen Zähne einen dreieckigen Querschnitt haben. In 1 verfügt das Gehäuse 1 über eine Erweiterung 9, d.h. einen Bereich, in dem der Krümmungsradius der inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses 1 größer ist als der Krümmungsradius der inneren umfänglichen Fläche des übrigen Gehäuses. Am Übergang dieses Bereichs 9 zur übrigen inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses bilden die Flanken (Eingriffsflanken) 10 und 11 Eingriffsbereiche, in die die Zähne mit trapezförmigem Querschnitt des Rotationsdämpfers 2 greifen können.
-
In 2 ist die Zahnung 8 am Rotationsdämpfer 2 mit Zähnen mit dreieckigem Querschnitt ausgeführt. Entsprechend ist an der inneren Umfangsfläche des Gehäuses 1 ein gezahnter Abschnitt 12 vorhanden. Dieser gezahnte Abschnitt 12 umfasst mindestens einen Zahn, bevorzugt sind jedoch zwei Zähne, wie es in den folgenden Figuren dargestellt ist. Auch können vier Zähne für den gezahnten Abschnitt 12 verwendet werden, wie in 2 gezeigt.
-
In 1 und 2 verläuft die Bewegungsrichtung von oben nach unten. Wenn Rotationsdämpfer und Gehäuse zum Beispiel für einen Handschuhfachdeckel verwendet werden, liegt der Rotationsdämpfer 2 an der Erweiterung 9 bzw. dem gezahnten Abschnitt 12 an, während der Handschuhfachdeckel geöffnet wird. Beim Schließen des Handschuhfachdeckels liegt der Rotationsdämpfer 2 wie in 1 und 2 gezeigt an dem Segment der unteren inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses an, das der Erweiterung 9 oder dem gezahnten Abschnitt 12 gegenüberliegt. Ein weiterer möglicher Betriebszustand tritt bei Umkehr der Bewegungsrichtung ein. Nach dem vollständigen oder teilweisen Öffnen des Handschuhfachdeckels liegt der Rotationsdämpfer 2 noch an der Erweiterung 9 oder dem gezahnten Abschnitt 12 an. Bei Beginn der Bewegung in die andere Richtung, also in Schließrichtung des Handschuhfachdeckels, hebt der Rotationsdämpfer 2 von der Erweiterung 9 bzw. dem gezahnten Abschnitt 12 ab, ohne bereits an dem in den Figuren unteren Segment der inneren umfänglichen Fläche des Gehäuses anzuliegen. Somit ist der Rotationsdämpfer 2 im Gehäuse 1 frei drehbar. Deshalb wird dieser Zustand als Freilauf bezeichnet.
-
In 3 ist eine Ausführungsform des Gehäuses 1 gezeigt, in der ein Teil 3 bzw. ein Einsatzelement 3 auf seiner inneren umfänglichen Fläche 19 mit einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses beschichtet ist. Somit verfügt die innere umfängliche Fläche 19 dieses Gehäuseteils 3 über die gewünschte Eigenschaft der Geräuschminderung. Weiterhin ist im Bereich der Zähne ein kreissegmentartiges Abstützelement 21 vorgesehen. Dieses Abstützelement 21 ist optional und ist insbesondere vorgesehen, um den Rotationsdämpfer 2 abzustützen und um ein Verkippen desselben zu verhindern. Die innere Umfängliche Fläche 19 kann ebenfalls zum Abstützen und um ein Verkippen des Rotationsdämpfers 2 zu verhindern ausgebildet sein. Die Zähne 13, 14 müssen zur Erzielung einer hinreichenden Standfestigkeit aus demselben Material bestehen wie das übrige Gehäuse, ebenso wie die vom Rotationsdämpfer abgewandte Fläche des Gehäuseteils 3. Die Zähne 13, 14 werden deshalb ebenfalls mit demselben Material beschichtet, mit dem die innere umfängliche Fläche beschichtet ist. Dadurch besteht die gesamte Fläche des Kontaktbereichs aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses. Unter dem Begriff Kontaktbereich wird hier verstanden ein Bereich der inneren umfänglichen Fläche, in dem der Rotationsdämpfer 2 aus 1 oder 2 mit dem Gehäuse 1 während der Bewegung des Handschuhfachdeckels in Kontakt stehen kann.
-
In 5 ist gezeigt, wie der 3 dargestellte Einsatz 3 in ein Gehäuse 1 eingesetzt ist und die Geräuschminderung bewirken kann.
-
In den 5 - 7 sind weitere Ausführungsformen des Gehäuses 1 dargestellt, in denen nur Teile der Zähne 13 und 14 mit Kontaktbereichen 17 und 18 versehen sind. Auch wenn nicht die gesamte innere umfängliche Fläche des Gehäuses 1 mit Kontaktbereichen aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses ausgestattet ist, kann doch eine gute Geräuschminderung erzielt werden, wobei gleichzeitig Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses eingespart werden kann. Es versteht sich von selbst, dass die Kontaktbereiche 17 und 18 nicht an dem in den Fig. unteren Ende der Zähne 13 und 14 angeordnet sein müssen, sondern auch in der Mitte der axialen Ausdehnung der Zähne 13 und 14 oder an ihrem oberen Ende angebracht sein können. Weiter ist es nicht zwingend so, dass die Trennlinie zwischen Kontaktbereich 17 bzw. 18 in umfänglicher Richtung der Innenfläche des Gehäuses verlaufen muss. Sie kann auch in axialer oder einer anderen Richtung verlaufen.
-
In den nicht maßstäblichen 5 - 7 ist dargestellt, dass die Kontaktbereiche eine Verdickung der Zähne darstellen. Wenn die Überdeckung des Materials der Kontaktbereiche bevorzugt 0,2 mm beträgt, steht das Material mit geringerem Elastizitätsmodul z.B. 0,2 mm über die Bereiche der Zahnflanken über, die nicht mit einem Kontaktbereich versehen ist. Entsprechend sind die Flanken der Zähne in dem nicht sichtbaren Bereich unterhalb des Kontaktbereichs mit 0,2 mm tiefen Aussparungen versehen, in die das Material für die Kontaktbereiche eingebracht ist.
-
In 5 ist dargestellt, dass etwa die Hälfte der Fläche der Zahnflanken der Zähne 13 und 14 mit Kontaktbereichen 17 und 18 versehen sind. In 6 ist lediglich etwa ein Viertel der Fläche der Zahnflanken der Zähne 13 und 14 mit Kontaktbereichen 17 und 18 versehen, wodurch eine besonders hohe Einsparung an Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses erreicht werden kann. In 7 sind dagegen drei Viertel der Fläche der Zahnflanken der Zähne 13 und 14 mit Kontaktbereichen 17 und 18 versehen, wodurch eine gegenüber den in 5 und 6 dargestellten Gehäusen verbesserte Geräuschminderung bewirkt wird.
-
Die Ausführungsformen der 5 - 7 eignen sich für die Herstellung der Kontaktbereiche in einem Verfahren mit zwei Schritten. So wird zum Beispiel das Gehäuse zuerst durch Spritzgießen aus einem Kunststoff wie PA, PBT, PE, PP oder ABS hergestellt. Danach werden die Kontaktbereiche zum Beispiel an das Gehäuse angeformt, indem das Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses durch Beschichten z.B. mittels Spritzen aus einer Düse auf das Gehäuse gebracht wird.
-
Weiter eignen sich die Ausführungsformen der 5 - 7 dafür, das Material des eigentlichen Gehäuses und das Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses in einem Mehrkomponentenspritzgießverfahren gemeinsam herzustellen. Dadurch wird die Fertigung eines erfindungsgemäßen Gehäuses in besonders wenigen Fertigungsschritten möglich.
-
Als Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses wird bevorzugt ein thermoplastisches Elastomer verwendet.
-
In 8 ist ein Gehäuse 1 dargestellt, in dem der den Zähnen 13 und 14 gegenüberliegende Bereich sichtbar ist. An den gezeigten Berührrippen 15 und 16 läuft eine zylindrische Fläche, die sich noch mit am Dämpfer befindet ab, wenn der Dämpfer sich in der Freilaufstellung befindet.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Kontaktbereich 17, 18 in einer Aussparung des Gehäuses 1 angeordnet wird und Abmessungen der Aussparung Abmessungen des Kontaktbereichs nicht überschreiten.
-
Der Kontaktbereich 17, 18 kann auf einer Flanke 10, 11, 13, 14 angeordnet sein.
-
Der Kontaktbereich 17, 18 kann auf einer inneren umfänglichen Fläche 19 des Gehäuses 1 angeordnet sein.
-
Gemäß einem Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses 1 das einen Rotationsdämpfer 2 umgibt, ist vorgesehen, dass durch Einbringen eines zusätzlichen Teils 3 mit dem Kontaktbereich, in dem der Rotationsdämpfer 2 mit dem Gehäuse in Kontakt steht, wobei das Teil aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Gehäuse gebildet ist.
-
Gemäß einem weiteren Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses kann durch Anformen eines Kontaktbereichs, in dem der Rotationsdämpfer 2 mit dem Gehäuse 1 in Kontakt steht, an ein bereits vorgeformtes übriges Gehäuse, wobei der Kontaktbereich aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul gebildet ist als das übrige Gehäuse.
Weiterhin kann mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgießverfahrens,
durch Spritzgießen mindestens einer Komponente zur Bildung eines Gehäuses 1 und durch Spritzgießen mindestens einer weiteren Komponente zur Bildung eines Kontaktbereichs 17, 18, in dem der Rotationsdämpfer mit dem Gehäuse in Kontakt steht, wobei
die mindestens eine weitere Komponente aus einem Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Material des übrigen Gehäuses gebildet ist.
-
Als Material mit einem geringeren Elastizitätsmodul als das Gehäuse kann ein thermoplastisches Elastomer verwendet werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Rotationsdämpfer
- 3
- zusätzliches Teil
- 4, 5
- Flansch
- 6
- innere Kammer
- 7
- Nut (rillenförmige Vertiefung)
- 8
- Zahnung
- 9
- Erweiterung
- 10, 11
- Eingriffsflanke
- 12
- gezahnter Abschnitt
- 13, 14,
- Zahn
- 17, 18 15, 16
- Kontaktbereich
- 19
- innere umfängliche Fläche des Gehäuses
- 20
- Ritzel
- 21
- Abstützelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0846886 B1 [0002]
- EP 1344958 B1 [0002]
- DE 102006000950 B4 [0002]