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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur, durch die Kaltwasser und Heißwasser zu einem Warmwasser mit einer gewünschten Warmwassertemperatur mischbar sind. Mittels derartiger Sanitärarmaturen ist das Warmwasser insbesondere an Waschbecken und/oder Spülbecken bereitstellbar.
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Sanitärarmaturen können beispielsweise nach Art von 2-Griff-Armaturen ausgebildet sein, bei denen das Kaltwasser und Heißwasser jeweils über ein Ventil zapfbar ist. Die Ventile sind über zwei separate Griffe betätigbar. 2-Griff-Armaturen weisen den Nachteil auf, dass die Warmwassertemperatur des Warmwassers nur über eine Betätigung beider Ventile einstellbar ist. Des Weiteren kann es bei Druckschwankungen des zugeführten Kaltwassers und/oder Heißwassers zu einer Änderung der eingestellten Warmwassertemperatur kommen, sodass die Warmwassertemperatur manuell über die beiden Ventile nachgestellt werden muss.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Sanitärarmatur anzugeben, bei der die Warmwassertemperatur komfortabel einstellbar ist und mit der Änderungen bzw. Schwankungen der eingestellten Warmwassertemperatur zumindest reduzierbar sind.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Sanitärarmatur gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt eine Sanitärarmatur bei, die zumindest Folgendes aufweist:
- - ein Armaturengehäuse mit einer Auslauföffnung;
- - ein Kaltwasserventil, mittels dem eine Abgabe von Kaltwasser über die Auslauföffnung steuerbar ist;
- - ein Warmwasserventil, mittels dem eine Abgabe von Warmwasser über die Auslauföffnung steuerbar ist; und
- - einen Thermostatmischer zum Mischen von Kaltwasser und Heißwasser zu dem Warmwasser.
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Die Sanitärarmatur kann insbesondere nach Art einer 2-Griff-Armatur oder 3-Griff-Armatur ausgebildet sein. Weiterhin weist die Sanitärarmatur ein Armaturengehäuse auf. Das Armaturengehäuse kann zumindest teilweise aus Kunststoff und/oder Metall, wie zum Beispiel Messing oder einer Zinklegierung, bestehen. Weiterhin ist das Armaturengehäuse insbesondere an einem Träger befestigbar, bei dem es sich beispielsweise um ein Waschbecken, Spülbecken oder eine (Küchen-)Arbeitsplatte handeln kann. Das Armaturengehäuse umfasst eine Auslauföffnung, die beispielsweise an einem Auslauf des Armaturengehäuses ausgebildet sein kann. Der Auslauf ist insbesondere drehbar mit dem Armaturengehäuse verbunden.
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Zudem dient die Sanitärarmatur insbesondere der Bereitstellung von Warmwasser an dem Waschbecken und/oder Spülbecken. Hierzu weist die Sanitärarmatur einen Thermostatmischer zum Mischen von Kaltwasser und Heißwasser zu dem Warmwasser auf. Das Kaltwasser ist dem Thermostatmischer, beispielsweise von einer Kaltwasserquelle, wie zum Beispiel einem öffentlichen Wasserversorgungsnetz, insbesondere über eine erste Zuführleitung und/oder das Heißwasser dem Thermostatmischer, beispielsweise von einer Heißwasserquelle, wie zum Beispiel einem Boiler, insbesondere über eine zweite Zuführleitung zuführbar. Bei der ersten Zuführleitung und/oder der zweiten Zuführleitung kann es sich beispielsweise um eine Rohrleitung oder einen flexiblen Schlauch handeln. Eine Kaltwassertemperatur des Kaltwassers beträgt insbesondere maximal 25 °C (Celsius), bevorzugt 1 °C bis 25 °C, besonders bevorzugt 5 °C bis 20 °C und/oder eine Heißwassertemperatur des Heißwassers insbesondere maximal 100 °C, bevorzugt 25 °C bis 100 °C, besonders bevorzugt 55 °C bis 65 °C. Das Kaltwasser und Heißwasser sind insbesondere in einem Warmwassermischraum des Thermostatmischers zu dem Warmwasser mischbar. Der Thermostatmischer kann zudem ein Dehnstoffelement und einen durch das Dehnstoffelement betätigbaren Schieber umfassen. Das Dehnstoffelement erstreckt sich insbesondere entlang einer ersten Längsachse und/oder ist zumindest teilweise rotationssymmetrisch um die zumindest eine erste Längsachse ausgebildet. Weiterhin kann das Dehnstoffelement zumindest teilweise aus einem Wachs bestehen und/oder sich insbesondere in Abhängigkeit von der Warmwassertemperatur des Warmwassers, insbesondere parallel zu der ersten Längsachse, ausdehnen. Hierzu kann das Dehnstoffelement zumindest teilweise durch das Warmwasser umströmbar sein. Der Schieber kann zumindest teilweise aus Metall oder Kunststoff bestehen. Weiterhin kann der Schieber insbesondere zumindest teilweise zylinderförmig oder rohrförmig ausgebildet sein. Zudem kann der Schieber sich entlang einer zweiten Längsachse erstrecken. Der Schieber ist insbesondere derart mit dem Dehnstoffelement verbunden, dass eine Längenänderung des Dehnstoffelements zu einer Betätigung bzw. einer Bewegung des Schiebers, insbesondere in Richtung seiner zweiten Längsachse, führt. Durch die Betätigung bzw. Bewegung des Schiebers ist ein Mischungsverhältnis zwischen dem Kaltwasser und dem Heißwasser veränderbar, wodurch die Warmwassertemperatur des gemischten Warmwassers durch den Thermostatmischer beeinflussbar ist. Hierzu kann der Schieber insbesondere eine Spaltbreite eines Kaltwasserregelspalts und/oder eine Spaltbreite eines Heißwasserregelspalts des Thermostatmischers verändern. Das Kaltwasser ist dem Warmwassermischraum des Thermostatmischers insbesondere über den Kaltwasserregelspalt und/oder das Heißwasser dem Warmwassermischraum des Thermostatmischers insbesondere über den Heißwasserregelspalt zuführbar. Der Kaltwasserregelspalt und/oder der Heißwasserregelspalt sind insbesondere zwischen dem Schieber und einem Gehäuse des Thermostatmischers ausgebildet. Die Betätigung des Schiebers führt insbesondere zu einer gleichzeitigen Änderung der Spaltbreite des Kaltwasserregelspalts und des Heißwasserregelspalts. Eine Vergrößerung der Spaltbreite des Kaltwasserregelspalts führt dabei insbesondere zu einer Verkleinerung des Heißwasserregelspalts. Entsprechend führt eine Verkleinerung der Spaltbreite des Kaltwasserregelspalts insbesondere zu einer Vergrößerung des Heißwasserregelspalts. Weiterhin führt eine Ausdehnung bzw. eine Verlängerung des Dehnstoffelements insbesondere zu einer Vergrößerung der Spaltbreite des Kaltwasserregelspalts und einer Verkleinerung der Spaltbreite des Heißwasserregelspalts. Entsprechend führt eine Schrumpfung bzw. eine Verkürzung des Dehnstoffelements insbesondere zu einer Verkleinerung der Spaltbreite des Kaltwasserregelspalts und einer Vergrößerung der Spaltbreite des Heißwasserregelspalts. Die Warmwassertemperatur des Warmwassers kann beispielsweise 1 °C bis 60 °C betragen. Das durch den Thermostatmischer gemischte Warmwasser ist anschließend der Auslauföffnung des Armaturengehäuses zuführbar und/oder über die Auslauföffnung abgebbar. Durch den Thermostatmischer ist die Warmwassertemperatur komfortabel einstellbar und auch bei Druckschwankungen des zugeführten Kaltwassers und/oder Heißwassers (im Wesentlichen) konstant.
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Weiterhin weist die Sanitärarmatur ein Warmwasserventil auf, mittels dem die Abgabe des Warmwassers über die Auslauföffnung steuerbar ist. Das Warmwasserventil kann insbesondere nach Art eines Absperrventils ausgebildet sein.
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Zudem weist die Sanitärarmatur ein Kaltwasserventil auf, mittels dem eine Abgabe von Kaltwasser über die Auslauföffnung steuerbar ist. Das Kaltwasserventil kann ebenfalls nach Art eines Absperrventils ausgebildet und/oder über die erste Zuführleitung mit der Kaltwasserquelle verbunden sein. Weiterhin können das Kaltwasserventil und das Warmwasserventil strömungstechnisch parallel zueinander geschaltet bzw. angeordnet sein. Durch das Kaltwasserventil kann daher Kaltwasser ohne ein Verstellen des Thermostatmischers und/oder unter Umgehung des Thermostatmischers über die Auslauföffnung des Armaturengehäuses abgegeben werden. Das Kaltwasserventil, Warmwasserventil und/oder der Thermostatmischer sind insbesondere unter dem Träger und/oder außerhalb des Armaturengehäuses angeordnet.
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Das Kaltwasserventil kann mit einem ersten Betätigungselement, das Warmwasserventil mit einem zweiten Betätigungselement und der Thermostatmischer mit einem dritten Betätigungselement betätigbar sein. Dies kann insbesondere bedeuten, dass mittels dem ersten Betätigungselement das Kaltwasserventil öffenbar und schließbar, mittels dem zweiten Betätigungselement das Warmwasserventil öffenbar und schließbar und/oder mittels dem dritten Betätigungselement die Warmwassertemperatur einstellbar sind. Das erste Betätigungselement, zweite Betätigungselement und/oder dritte Betätigungselement können beispielsweise nach Art eines Griffs oder Drehgriffs ausgebildet sein. Weiterhin können das erste Betätigungselement, zweite Betätigungselement und/oder dritte Betätigungselement insbesondere derart angeordnet sein, dass diese durch einen Benutzer bei der Benutzung der Sanitärarmatur zugänglich sind. Zudem können das erste Betätigungselement, zweite Betätigungselement und/oder dritte Betätigungselement an dem Träger und/oder an dem Armaturengehäuse angeordnet sein.
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Das zweite Betätigungselement und das dritte Betätigungselement können koaxial zueinander angeordnet sein. Dies kann insbesondere bedeuten, dass das zweite Betätigungselement und das dritte Betätigungselement um eine gemeinsame Drehachse drehbar sind.
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Das dritte Betätigungselement kann an dem zweiten Betätigungselement angeordnet sein. Dies kann insbesondere bedeuten, dass das dritte Betätigungselement an dem zweiten Betätigungselement (bewegbar und/oder drehbar) befestigt ist.
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Das dritte Betätigungselement kann zumindest teilweise ringförmig ausgebildet sein. Insbesondere kann das dritte Betätigungselement das zweite Betätigungselement oder das Armaturengehäuse umgeben.
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Das Warmwasserventil kann stromabwärts zu dem Thermostatmischer angeordnet sein. Hierzu kann das Warmwasserventil mit einem Ausgang des Thermostatmischers verbunden sein.
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Das Kaltwasser und Warmwasser können zu einem Mischwasser mischbar sein. Insbesondere können das Kaltwasser und das Warmwasser stromabwärts zu dem Thermostatmischer zu dem Mischwasser mischbar sein.
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Das Kaltwasser und Warmwasser können einer Auslaufleitung der Sanitärarmatur zuführbar sein. Die Auslaufleitung kann beispielsweise zumindest teilweise nach Art eines Rohrs und/oder eines (flexiblen) Schlauchs ausgebildet sein. Weiterhin kann sich die Auslaufleitung zumindest teilweise durch den Träger, das Armaturengehäuse und/oder den Auslauf erstrecken. Über die Auslaufleitung sind das Kaltwasser und das Warmwasser insbesondere der Auslauföffnung zuführbar. Weiterhin können das Kaltwasser und das Warmwasser in der Auslaufleitung zu dem Mischwasser mischbar sein.
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Das Kaltwasserventil kann über eine Kaltwasserleitung mit der Auslaufleitung verbunden sein. Die Kaltwasserleitung kann beispielsweise nach Art eines Rohrs oder eines (flexiblen) Schlauchs ausgebildet sein.
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Das Warmwasserventil oder der Thermostatmischer können über eine Warmwasserleitung mit der Auslaufleitung verbunden sein. Die Warmwasserleitung kann beispielsweise nach Art eines Rohrs oder eines (flexiblen) Schlauchs ausgebildet sein.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figur näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figur eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeigt, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es zeigt beispielhaft und schematisch:
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Die 1 zeigt eine Sanitärarmatur 1 mit einem Armaturengehäuse 2, das an einem Träger 13 befestigt ist, bei dem es sich hier um einen Waschtisch handelt. Das Armaturengehäuse 2 weist einen Auslauf 14 mit einer Auslauföffnung 3 auf, der drehbar an dem Armaturengehäuse 2 befestigt ist. Die Sanitärarmatur 1 umfasst ein Kaltwasserventil 4, das über eine erste Zuführleitung 16 mit einer Kaltwasserquelle 15 verbunden ist, sodass dem Kaltwasserventil 4 über die erste Zuführleitung 16 Kaltwasser zuführbar ist. Bei der Kaltwasserquelle 15 kann es sich beispielsweise um ein öffentliches Wasserversorgungsnetz handeln. Das Kaltwasserventil 4 ist zudem mit einer Kaltwasserleitung 11 an einer Auslaufleitung 10 angeschlossen, über die das Kaltwasser durch das Armaturengehäuse 2 und den Auslauf 14 zu der Auslauföffnung 3 strömen kann. Das Kaltwasserventil 4 ist über ein erstes Betätigungselement 7 betätigbar, das um eine erste Drehachse 17 drehbar ist. Somit kann ein Benutzer der Sanitärarmatur 1 das Kaltwasserventil 4 mithilfe des ersten Betätigungselements 7 öffnen und/oder schließen und damit eine Abgabe des Kaltwassers über die Auslauföffnung 3 steuern.
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Darüber hinaus umfasst die Sanitärarmatur 1 einen Thermostatmischer 6, der ebenfalls über die erste Zuführleitung 16 mit der Kaltwasserquelle 15 und mit einer zweiten Zuführleitung 18 mit einer Heißwasserquelle 19 verbunden ist. Bei der Heißwasserquelle 19 kann es sich beispielsweise um einen Boiler handeln. Das über die erste Zuführleitung 16 zugeführte Kaltwasser und das über die zweite Zuführleitung 18 zugeführte Heißwasser sind durch den Thermostatmischer 6 zu Warmwasser mit einer gewünschten Warmwassertemperatur mischbar. Ein Ausgang 20 des Thermostatmischers 6 für das Warmwasser ist mit einem Warmwasserventil 5 verbunden. Das Warmwasserventil 5 ist zudem mit einer Warmwasserleitung 12 an die Auslaufleitung 10 angeschlossen, über die das Kaltwasser durch das Armaturengehäuse 2 und den Auslauf 14 zu der Auslauföffnung 3 strömen kann. Das Warmwasserventil 5 ist über ein zweites Betätigungselement 8 betätigbar, das um eine zweite Drehachse 21 drehbar ist. Somit kann der Benutzer der Sanitärarmatur 1 das Warmwasserventil 5 mithilfe des zweiten Betätigungselements 8 öffnen und/oder schließen und damit eine Abgabe des Warmwassers über die Auslauföffnung 3 steuern. An dem zweiten Betätigungselement 8 ist ein drittes Betätigungselement 9 angeordnet, mit dem der Thermostatmischer 6 betätigbar ist. Somit kann der Benutzer der Sanitärarmatur 1 über das dritte Betätigungselement 9 die Warmwassertemperatur des Warmwassers einstellen. Die Warmwassertemperatur bleibt durch den Thermostatmischer 6 auch bei Druckschwankungen in der ersten Zuführleitung 16 für das Kaltwasser und der zweiten Zuführleitung 18 für das Heißwasser konstant. Das dritte Betätigungselement 9 ist ebenfalls um die zweite Drehachse 21 drehbar und damit koaxial zu dem zweiten Betätigungselement 8 angeordnet. Das Kaltwasser und Warmwasser können mit der Sanitärarmatur 1 separat gezapft werden. Weiterhin können das Kaltwasser und Warmwasser in der Auslaufleitung 10 zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur gemischt werden, wenn das Kaltwasserventil 4 und das Warmwasserventil 5 gleichzeitig zumindest teilweise geöffnet werden.
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Durch die vorliegende Erfindung ist sowohl die Warmwassertemperatur komfortabel einstellbar als auch Änderungen bzw. Schwankungen der eingestellten Warmwassertemperatur reduzierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitärarmatur
- 2
- Armaturengehäuse
- 3
- Auslauföffnung
- 4
- Kaltwasserventil
- 5
- Warmwasserventil
- 6
- Thermostatmischer
- 7
- erstes Betätigungselement
- 8
- zweites Betätigungselement
- 9
- drittes Betätigungselement
- 10
- Auslaufleitung
- 11
- Kaltwasserleitung
- 12
- Warmwasserleitung
- 13
- Träger
- 14
- Auslauf
- 15
- Kaltwasserquelle
- 16
- erste Zuführleitung
- 17
- erste Drehachse
- 18
- zweite Zuführleitung
- 19
- Heißwasserquelle
- 20
- Ausgang
- 21
- zweite Drehachse