DE102020116625B4 - Beinhaltevorrichtung an einem Operationstisch - Google Patents
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Abstract
Beinhaltevorrichtung an einem Operationstisch, mit einer Fußschale (1) und einer Verstellschiene dafür, wobei die Fußschale (1) aus mehreren zusammengesetzten Kunststoffbauteilen besteht, einer abgewinkelten Grundschale (2) mit einem Wadenanteil (3) und einem davon abgewinkelten Fersenanteil (4), einem Fußanteil (5) und an dem Wadenanteil (3) gelenkig angeordneten Wadenflügelanteilen (6; 7) und die Anteile (2; 3; 4; 5; 6) gegenseitige mechanische Verriegelungsmittel aufweisen, die lösbar zusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Wadenanteil (3) beidseitig längs-seitige Aufnahmebuchsen (8) und die Wadenflügelanteile (6;7) seitlich vorstehende Zapfenarme (9) mit sich in Längsrichtung der Aufnahmebuchsen (8) erstreckenden Zapfen (10) mit endseitig vorstehenden elastischen Rasten (11) aufweisen und die Zapfen (10) die Aufnahmebuchsen (8) durchgreifen und darin mittels der Rasten (11) lösbar verrastet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Beinhaltevorrichtung an einem Operationstisch gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
- Es ist eine Operationshilfe für Kniegelenkprothetik bekannt,
DE 296 21 653 U1 , deren Fußschale in einem vorbestimmten Winkel an einer Verstellschiene angeordnet werden kann, wobei alle Bauteile im Wesentlichen aus Metall bestehen. - Nachteilig an dieser vorbekannten Operationshilfe ist, dass sie verhältnismäßig schwer ist und wenig Einstellmöglichkeiten hinsichtlich des zu haltenden Beines eines Patienten aufweist, ebenso wie die Konstruktion aus Edelstahl und deswegen sehr starr und wenig flexibel sowie unverhältnismäßig teuer und damit sehr unwirtschaftlich ist.
- Es ist weiterhin ein anatomisches Greifsystem zum Greifen des Beines und Fußes eines Patienten bei der Ausführung einer Hüftdistraktion und/ oder einer Beinpositionierung bekannt,
US 2018 / 0 221 190 A1 , das noch einen L-förmigen Metallbügel mit einer Arretiervorrichtung aufweist, aber bereits mit einer Fußsohlenschale, einer Wadenschale und einer Vorderschale aus Kunststoff ausgestattet ist, wobei die Schalen über mehrere aufwendige Kabelklemmmechanismen um einen Fuß und einen Unterschenkel eines Patienten verspannt werden können. Bekannt ist auch eine Extensions-Fußmanschette,DE 10 2018 110 900A1 , aus einer einteiligen L-förmigen Fußaufnahmeschale aus Kunststoff mit u-formartigen Spannbügeln zur Aufnahme in Schnellspannschnallen an der Fußaufnahmeschale, die nicht weiter an einen Fuß oder Unterschenkel angepasst werden kann als über eine Verspannung der Spannbügel. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine wirtschaftliche und optimal auf einen Fuß bzw. das Bein eines Patienten anpassbare Vorrichtung zu schaffen, die zudem leicht und optimal zu reinigen ist und während der Benutzung für einen Patienten angenehm zu tragen ist. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des ersten Patentanspruches, dass die Fußschale aus mehreren zusammengesetzten Kunststoffbauteilen besteht, nämlich aus einer abgewinkelten Grundschale mit einem Wadenanteil und einem davon abgewinkelten Fersenanteil, einem Fußanteil und an dem Wadenanteil gelenkig angeordneten Wadenflügelanteilen und die Anteile gegenseitige mechanische Verriegelungsmittel aufweisen, die lösbar zusammengesetzt sind, erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den technischen Merkmalen dessen kennzeichnenden Teils dadurch, dass der Wadenanteil beidseitig längsseitige Aufnahmebuchsen und die Wadenflügelanteile seitlich vorstehende Zapfenarme mit sich in Längsrichtung der Aufnahmebuchsen erstreckenden Zapfen mit endseitig vorstehenden elastischen Rasten aufweisen und die Zapfen die Aufnahmebuchsen durchgreifen und darin mittels der Rasten lösbar verrastet sind.
- Die Ausgestaltung aus mehreren zusammengesetzten Kunststoffbauteilen hat mehrere Vorteile, wie z.B. den, dass die gesamte Beinhalterung komplett zerlegbar ist, wodurch sie nach einer Benutzung außerordentlich gut zu reinigen und dadurch validiert resterilisierbar ist.
- Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Kunststoff sich auf der Haut eines Patienten sehr viel besser und angenehmer anfüllt, als kalter metallischer Stahl, sodass die Beinhaltevorrichtung besser von einem Patienten angenommen wird. Zudem ist Kunststoff sehr viel elastischer als Stahl und kann sich der Körperkontur optimal anpassen.
- Gemäß der Erfindung sind die Anteile der Fußschale mit gegenseitigen mechanischen Verriegelungsmitteln ausgestattet, die lösbar zusammengesetzt sind, sodass sie zu Reinigungszwecken schnell und einfach sowie und ohne technische Hilfsmittel wieder zerlegbar sind. Aufgrund dessen, dass die Anteile der Fußschale aus Kunststoff bestehen, lassen sich die mechanischen Verriegelungsmittel vorteilhaft einteilig zusammen mit den Anteilen ausbilden und die Elastizität des Kunststoffmaterials optimal zur Ausgestaltung der elastischen Rasten nutzen.
- Die erfinderische Beinhaltevorrichtung weist vorteilhafterweise ein Wadenanteil mit beidseitig längsseitigen Aufnahmebuchsen auf sowie Wadenflügelanteile mit seitlich vorstehenden Zapfenarmen mit sich in Längsrichtung der Aufnahmebuchsen erstreckenden Zapfen mit endseitig vorstehenden elastischen Rastnasen, wobei die Zapfen im zusammengebauten Zustand der Fußschale die Aufnahmebuchsen durchgreifen und darin mittels der Rastnasen lösbar verrastet sind. Hierdurch wird es auf einfachste Art und Weise ermöglicht, die Wadenflügelanteile der Fußschale an dem Wadenanteil oder einen Endflügelanteil eines Wadenflügelanteils an einen Mittelflügelanteil eines Wadenflügelanteils zu befestigen, sodass der Umfang der Fußschale auf eine zartere oder kräftigere Wade eines zu stützendes Beines optimal eingestellt werden kann. Vorteilhaft wird durch die Ausbildung der oben am Wadenanteil angelenkten Wadenflügelanteile des Weiteren die dadurch erzeugte Aussparung im Bereich des Sprunggelenkes sowie durch die ein Bein nicht vollständig umschließenden Wadenflügelanteile das Erzeugen einer Aussparung für die Tibia, das Schienbein, verwirklicht.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung besteht die Fußschale aus im 3D-Druck gefertigten Fußschalenanteilen, sodass die Fertigung einer solchen erfinderischen Beinhaltevorrichtung äußerst wirtschaftlich erfolgen kann, ebenso wie diese Herstellungsart es einfach und wirtschaftlich ermöglicht, verschiedenartigste Fußschalenanteile in unterschiedlich langen und/ oder breiten Ausführungsformen auszubilden, beispielsweise mit verschieden langen Fußanteilen oder verschieden breiten Wadenanteilen der Grundschale oder auch verschieden langen oder breiten Wadenflügelanteilen.
- Um ein ungewolltes Zerfallen einer zusammengesetzten Fußschale zu verhindern, sind die Zapfenarme auf ihren Außenseiten vorteilhafterweise mit einer längsverlaufenden Hohlkehle versehen und der Wadenanteil im Bereich über einer unteren Aufnahmebuchse mit einer Ausnehmung von der Höhe des Zapfenarmes ausgestattet, sodass ein Flügelanteil in einer nach hinten in Richtung der Rückseite des Wadenanteils der Fußschale geschwenkten Position mit dem Zapfen des Zapfenarmes in die Aufnahmebuchse einführbar ist, während sich der Rand des Wadenanteils sich in die Hohlkehle erstreckt, woraufhin nach dem Einführen und nach dem nach vorne Schwenken des Wadenanteils um eine Wade der Rand der Ausnehmung des Wadenanteils den Zapfenarm von oben in Auszugsrichtung des Zapfen aus der Aufnahmebuchse formschlüssig verriegelt hält.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine räumliche Ansicht einer Fußschale, -
2 eine räumliche Ansicht einer Grundschale und eines Fußanteils der Fußschale in deren Montageposition, -
3 eine räumliche Ansicht der Grundschale und eines Mittelflügelanteiles eines Wadenflügels in einer Montageposition, -
4 eine räumliche Darstellung des Mittelflügelanteils der3 in montierter Position und -
5 eine formschlüssig verriegelte Position des Mittelflügelanteils gemäß den3 und4 . - Die Beinhaltevorrichtung an einem Operationstisch besteht aus einer Fußschale 1, die über eine fersenseitige Arretiervorrichtung 14 in einem vorbestimmten Winkel an einer zeichnerisch nicht dargestellten Verstellschiene angeordnet werden kann.
- Die Fußschale 1 besteht aus mehreren Kunststoffbauteilen, wie aus einer abgewinkelten Grundschale 2 mit einem Wadenanteil 3 und einem davon abgewinkelten Fersenanteil 4, einem Fußanteil 5 und an dem Wadenanteil 3 beidseitig gelenkig angeordneten Wadenflügelanteilen 6; 7, die alle gemeinsam lösbar zusammengesetzt sind.
- Alle Anteile der Fußschale 1 sind im 3D-Druck gefertigt, sodass es technisch und wirtschaftlich einfach und kostengünstig möglich ist, unterschiedlich lange und/ oder breite Fußschalenanteile 2-6 bereitzuhalten. Der fußanteilsseitige Bereich des Fersenanteils 4 der Grundschale 2 weist beidseitig randseitig nach oben geöffnete C-förmige Ringstrukturen auf und der Fußanteil 5 beidseitige Laschen mit nach innen vorspringenden Absätzen, die von oben in die Öffnung der Ringstruktur eingeführt werden können, woraufhin der Fußanteil 5 um 90° nach vorne geschwenkt werden und über eine Verriegelung 15 in einer mit der Innenseite des Fersenanteils 4 fluchtenden Position verriegelt werden kann.
- Die Wadenanteile 3 weisen beidseitige längsseitige Aufnahmebuchsen 8 und die Wadenflügelanteile 6; 7 seitlich vorstehende Zapfenarme 9 mit sich in Längsrichtung der Aufnahmebuchsen 8 erstreckenden Zapfen 10 mit endseitig vorstehenden elastischen Rasten 11 auf, wobei die Zapfen 10 die Aufnahmebuchsen 8 durchgreifen und darin lösbar verrastet sind, die so ein Gelenkpaar bilden und zumindest ein Gelenkpaar je Seite mit einer formschlüssigen Verriegelung ausgestattet ist, die erst in einer Betriebsposition der Wadenflügelanteile 6; 7 vorliegt.
- Ein Zapfenarm 9 ist dazu auf seiner Außenseite mit einer parallel der Aufnahmebuchsen 8 längsverlaufenden Hohlkehle 12 versehen und der entsprechende Wadenanteil 3 im Bereich über einer unteren Aufnahmebuchse 8 mit einer Ausnehmung 13 von der Höhe des Zapfenarmes 9, sodass ein Flügelanteil 6; 7 in einer nach hinten geschwenkten Position mit dem Zapfen 10 des Zapfenarmes 9 in die Aufnahmebuchse 8 einführbar ist, da nur in dieser Position die Mittellängsachsen der Aufnahmebuchse 8 und des Zapfen 10 miteinander fluchten, während sich der Rand des Wadenanteils 3 in die parallel verlaufende Hohlkehle 12 erstreckt, sodass eine Bewegung der Wadenflügelanteile in Richtung der Zapfen 10 in die Aufnahmebuchsen 8 hinein möglich ist, wie dies in den
3 und4 dargestellt ist. - Die
1 und5 zeigen dagegen die formschlüssig verriegelte Position der Wadenflügelanteile 6; 7.
Claims (5)
- Beinhaltevorrichtung an einem Operationstisch, mit einer Fußschale (1) und einer Verstellschiene dafür, wobei die Fußschale (1) aus mehreren zusammengesetzten Kunststoffbauteilen besteht, einer abgewinkelten Grundschale (2) mit einem Wadenanteil (3) und einem davon abgewinkelten Fersenanteil (4), einem Fußanteil (5) und an dem Wadenanteil (3) gelenkig angeordneten Wadenflügelanteilen (6; 7) und die Anteile (2; 3; 4; 5; 6) gegenseitige mechanische Verriegelungsmittel aufweisen, die lösbar zusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Wadenanteil (3) beidseitig längs-seitige Aufnahmebuchsen (8) und die Wadenflügelanteile (6;7) seitlich vorstehende Zapfenarme (9) mit sich in Längsrichtung der Aufnahmebuchsen (8) erstreckenden Zapfen (10) mit endseitig vorstehenden elastischen Rasten (11) aufweisen und die Zapfen (10) die Aufnahmebuchsen (8) durchgreifen und darin mittels der Rasten (11) lösbar verrastet sind.
- Beinhaltevorrichtung nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußschale (1) aus in 3D-Druck gefertigten Fußschalenanteilen (2 - 6) besteht.
- Beinhaltevorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wadenflügelanteile (6; 7) mindestens aus jeweils einem Endflügelanteil (6) oder aus einem oder mehreren zwischen dem Wadenanteil (3) und dem Endflügelanteil (6) angeordneten Mittelfügelanteilen (7) bestehen.
- Beinhaltevorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußschalenanteile (2 - 6) verschieden lang und/ oder breit ausgebildet sind.
- Beinhaltevorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zapfenarme (9) auf ihre Außenseite eine parallel zu den Aufnahmebuchsen (8) längsverlaufende Hohlkehle (12) aufweisen und der Wadenanteil (3) im Bereich über einer unteren Aufnahmebuchse (8) eine Ausnehmung (13) von der Höhe des Zapfenarmes (9) aufweist und dass ein Flügelanteil (6;7) in einer nach hinten in Richtung der Rückseite des Wadenanteils (3) geschwenkten Position mit dem Zapfen (10) des Zapfenarmes (9) in die nun fluchtende Aufnahmebuchse (8) einführbar ist, während sich der Rand des Wadenanteils (3) in die Hohlkehle (12) erstreckt und dass in einer nach vorne geschwenkten Position des Flügelanteils (6; 7) der Rand der Ausnehmung (13) den Zapfenarm (9) in Auszugsrichtung des Zapfens (10) formschlüssig verriegelt hält.
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- 2020-06-24 DE DE102020116625.7A patent/DE102020116625B4/de active Active
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