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Gebiet der Technik
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Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Gelenksystem für eine Erdbewegungsmaschine und insbesondere einen Hydraulikkreis für ein Gelenksystem einer Erdbewegungsmaschine.
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Hintergrund
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Erdbewegungsmaschinen, wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf Motorgrader, bestehen aus einem Vorderrahmen und einem Hinterrahmen, die mittels eines Gelenkes schwenkbar miteinander verbunden sind. Derartige Erdbewegungsmaschinen sind mit einem Gelenksystem ausgestattet, mit dem der Vorderrahmen im Verhältnis zum Hinterrahmen gelenkig gelagert werden kann. Das Gelenksystem beinhaltet in der Regel ein Paar doppeltwirkende Hydraulikzylinder, die an einem Paar gegenüberliegender Seiten der Maschine vorgesehen sind und sich zwischen den gegenüberliegenden Enden des Vorder- und Hinterrahmens befinden. Jeder dieser doppeltwirkenden Hydraulikzylinder beinhaltet typischerweise einen Kolben, der in einer Zylinderkammer angeordnet ist, um eine Kappenendkammer und eine Stangenendkammer zu definieren.
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Wenn der Vorderrahmen in einer ersten Richtung relativ zum Hinterrahmen artikuliert wird, z. B. im Uhrzeigersinn um eine Achse des Gelenks, können die Kappenendkammer eines ersten Hydraulikzylinders und die Stangenendkammer eines zweiten Hydraulikzylinders druckbeaufschlagt werden, während die Stangenendkammer des ersten Hydraulikzylinders und die Kappenendkammer des zweiten Hydraulikzylinders gleichzeitig druckentlastet werden, d. h. indem Flüssigkeit aus der Stangenendkammer des ersten Hydraulikzylinders und der Kappenendkammer des zweiten Hydraulikzylinders in einen Vorratsbehälter zurückfließen kann. Umgekehrt, wenn der Vorderrahmen in einer zweiten Richtung relativ zum Hinterrahmen artikuliert wird, z. B. gegen den Uhrzeigersinn um die Achse des Gelenks, können die Stangenendkammer des ersten Hydraulikzylinders und die Kappenendkammer des zweiten Hydraulikzylinders druckbeaufschlagt werden, während die Kappenendkammer des ersten Hydraulikzylinders und die Stangenendkammer des zweiten Hydraulikzylinders gleichzeitig druckentlastet werden.
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In einigen Fällen jedoch, zum Beispiel aufgrund der Alterung der Maschine, kann es zu einer Lockerung zwischen den Bolzen und Buchsen der Zylinder, den gegenüberliegenden Enden des Vorder- und Hinterrahmens und/oder des Gelenks selbst sowie zu einer Verschiebung, d. h. zu einer Abweichung von dem gewünschten oder erforderlichen Gelenkwinkel zwischen dem Vorder- und Hinterrahmen der Maschine kommen.
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Daher besteht Bedarf an einem verbesserten Gelenksystem, das die oben erwähnte Verschiebung zwischen dem Vorder- und Hinterrahmen der Maschine überwindet.
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Kurzdarstellung der Offenbarung
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Hydraulikkreis für ein Zylinderpaar vorgesehen, das mit einem Gelenksystem einer Erdbewegungsmaschine verbunden ist. Der Hydraulikkreis beinhaltet eine Pumpe, einen Vorratsbehälter, ein Wegeventil, ein Aktorventilpaar und einen Gelenkladekreislauf. Das Wegeventil ist über eine Versorgungsleitung und eine Flüssigkeitsrückführleitung mit der Pumpe und dem Vorratsbehälter fluidisch gekoppelt. Das Wegeventil ist ebenfalls über ein Paar Zylinderversorgungsleitungen in Fluidverbindung mit dem Zylinderpaar angeordnet. Das Paar der Zylinderversorgungsleitungen weist ein Paar darin angeordneter Lastrückschlagventile auf. Das Aktorventilpaar ist über eine Pilotversorgungsleitung und das Wegeventil in Fluidverbindung mit der Pumpe angeordnet. Jedes Aktorventil ist so ausgebildet, dass es selektiv die Bewegung des Wegeventils auslöst. Der Gelenkladekreislauf ist mit der Pilotversorgungsleitung und dem Paar von Zylinderversorgungsleitungen stromabwärts des Paars von Lastrückschlagventilen verbunden. Der Gelenkladekreislauf verfügt über eine Pilotzuleitung, die von der Pilotversorgungsleitung an einem Punkt stromabwärts des Aktorventilpaares abgezweigt ist. Die Pilotzuleitung weist eine darin angeordnete Öffnung auf und ist so ausgebildet, dass sie sich stromabwärts der Öffnung in ein Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen verzweigt. Darüber hinaus ist das Paar der Pilotzufuhrzweigleitungen mit dem Paar der Zylinderversorgungsleitungen stromabwärts des Paars der Lastrückschlagventile fluidisch gekoppelt. Darüber hinaus ist das Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen mit einem Paar von Rückschlagventilen versehen, die darin derart angeordnet sind, dass jedes Rückschlagventil eine entsprechende Zylinderversorgungsleitung stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen über die Pilotzuleitung und die Öffnung mit Flüssigkeit aus der Pilotversorgungsleitung beaufschlagt, um einen Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen zu erhöhen, wenn der Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung unter den Druck der Flüssigkeit fällt, die der daran angeschlossenen Pilotzufuhrzweigleitung zugeordnet ist.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Offenbarung beinhaltet ein Gelenksystem einer Erdbewegungsmaschine ein Zylinderpaar, eine Pumpe, einen Vorratsbehälter, ein Wegeventil, ein Aktorventilpaar und einen Gelenkladekreislauf. Das Wegeventil ist über eine Versorgungsleitung und eine Flüssigkeitsrückführleitung mit der Pumpe und dem Vorratsbehälter fluidisch gekoppelt. Das Wegeventil ist ebenfalls über ein Paar Zylinderversorgungsleitungen in Fluidverbindung mit dem Zylinderpaar angeordnet. Das Paar der Zylinderversorgungsleitungen weist ein Paar darin angeordneter Lastrückschlagventile auf. Das Aktorventilpaar ist über eine Pilotversorgungsleitung und das Wegeventil in Fluidverbindung mit der Pumpe angeordnet. Jedes Aktorventil ist so ausgebildet, dass es selektiv die Bewegung des Wegeventils auslöst. Der Gelenkladekreislauf ist mit der Pilotversorgungsleitung und dem Paar von Zylinderversorgungsleitungen stromabwärts des Paars von Lastrückschlagventilen verbunden. Der Gelenkladekreislauf verfügt über eine Pilotzuleitung, die von der Pilotversorgungsleitung an einem Punkt stromabwärts des Aktorventilpaares abgezweigt ist. Die Pilotzuleitung weist eine darin angeordnete Öffnung auf und ist so ausgebildet, dass sie sich stromabwärts der Öffnung in ein Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen verzweigt. Darüber hinaus ist das Paar der Pilotzufuhrzweigleitungen mit dem Paar der Zylinderversorgungsleitungen stromabwärts des Paars der Lastrückschlagventile fluidisch gekoppelt. Darüber hinaus ist das Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen mit einem Paar von Rückschlagventilen versehen, die darin derart angeordnet sind, dass jedes Rückschlagventil eine entsprechende Zylinderversorgungsleitung stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen über die Pilotzuleitung und die Öffnung mit Flüssigkeit aus der Pilotversorgungsleitung beaufschlagt, um einen Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen zu erhöhen, wenn der Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung unter den Druck der Flüssigkeit fällt, die der daran angeschlossenen Pilotzufuhrzweigleitung zugeordnet ist.
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In einem weiteren Aspekt der Offenbarung beinhaltet eine Gelenkmaschine einen Vorderrahmen und einen Hinterrahmen, die durch ein Gelenk schwenkbar miteinander verbunden sind, sowie ein Gelenksystem, das mit dem Vorder- und Hinterrahmen verbunden ist. Das Gelenksystem beinhaltet ein Zylinderpaar, das zwischen dem Vorder- und Hinterrahmen angeordnet ist. Das Gelenksystem beinhaltet eine Pumpe, einen Vorratsbehälter, ein Wegeventil, ein Aktorventilpaar und einen Gelenkladekreislauf. Das Wegeventil ist über eine Versorgungsleitung und eine Flüssigkeitsrückführleitung mit der Pumpe und dem Vorratsbehälter fluidisch gekoppelt. Das Wegeventil ist ebenfalls über ein Paar Zylinderversorgungsleitungen in Fluidverbindung mit dem Zylinderpaar angeordnet. Das Paar der Zylinderversorgungsleitungen weist ein Paar darin angeordneter Lastrückschlagventile auf. Das Aktorventilpaar ist über eine Pilotversorgungsleitung und das Wegeventil in Fluidverbindung mit der Pumpe angeordnet. Jedes Aktorventil ist so ausgebildet, dass es selektiv die Bewegung des Wegeventils auslöst. Der Gelenkladekreislauf ist mit der Pilotversorgungsleitung und dem Paar von Zylinderversorgungsleitungen stromabwärts des Paars von Lastrückschlagventilen verbunden.
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Der Gelenkladekreislauf verfügt über eine Pilotzuleitung, die von der Pilotversorgungsleitung an einem Punkt stromabwärts des Aktorventilpaares abgezweigt ist. Die Pilotzuleitung weist eine darin angeordnete Öffnung auf und ist so ausgebildet, dass sie sich stromabwärts der Öffnung in ein Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen verzweigt. Darüber hinaus ist das Paar der Pilotzufuhrzweigleitungen mit dem Paar der Zylinderversorgungsleitungen stromabwärts des Paars der Lastrückschlagventile fluidisch gekoppelt. Darüber hinaus ist das Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen mit einem Paar von Rückschlagventilen versehen, die darin derart angeordnet sind, dass jedes Rückschlagventil eine entsprechende Zylinderversorgungsleitung stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen über die Pilotzuleitung und die Öffnung mit Flüssigkeit aus der Pilotversorgungsleitung beaufschlagt, um einen Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen zu erhöhen, wenn der Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung unter den Druck der Flüssigkeit fällt, die der daran angeschlossenen Pilotzufuhrzweigleitung zugeordnet ist.
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Andere Merkmale und Aspekte dieser Offenbarung werden aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich.
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Figurenliste
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- 1 ist eine Seitenansicht einer beispielhaften Erdbewegungsmaschine mit einem Vorderrahmen, einem Hinterrahmen und einem Gelenksystem, das mit dem Vorder- und Hinterrahmen verbunden ist, gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung; und
- 2 ist eine schematische Darstellung des Gelenksystems, gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung.
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Ausführliche Beschreibung
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Im Folgenden wird nun eine Erläuterung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen gegeben. Bezugsziffern, die in mehr als einer Figur erscheinen, geben in diesen jeweils dieselben oder entsprechende Teile an.
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Unter Bezugnahme auf 1 wird eine beispielhafte Erdbewegungsmaschine 100 dargestellt.
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Wie dargestellt, ist die Erdbewegungsmaschine 100 beispielhaft in Form eines Gelenkmotorgraders ausgeführt. Obwohl der Motorgrader abgebildet ist, beschränkt sich die vorliegende Offenbarung nicht auf eine Art von Erdbewegungsmaschine, die verwendet wird. Tatsächlich wird bei der Lektüre der vorliegenden Offenbarung von Fachleuten auf dem Gebiet anerkannt, dass Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in ähnlicher Weise auf andere Arten von Gelenkmaschinen angewandt werden können, ohne vom Sinn der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Die Erdbewegungsmaschine 100 wird im Folgenden der Einfachheit halber als „Maschine 100“ bezeichnet.
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Wie in 1 dargestellt, beinhaltet die Maschine 100 einen Vorderrahmen 102 und einen Hinterrahmen 104, die durch ein Gelenk 106 schwenkbar miteinander verbunden sind. Die Maschine 100 beinhaltet zudem ein Gelenksystem 108, das mit dem Vorder- und Hinterrahmen 102, 104 verbunden ist. Das Gelenksystem 108 beinhaltet ein Zylinderpaar 110, das zwischen dem Vorder- und Hinterrahmen 102, 104 angeordnet ist, von denen nur ein Zylinder 110b auf einer Seite der Maschine 100 abgebildet und in der Seitenansicht von 1 sichtbar ist. Ein weiterer Zylinder 110a (siehe 2) ist in ähnlicher Weise auf einer anderen Seite der Maschine 100 angeordnet und befindet sich zwischen dem Vorder- und Hinterrahmen 102, 104 der Maschine 100. Das Gelenksystem 108 ist derart ausgebildet, dass es den Vorderrahmen 102 relativ zum Hinterrahmen 104 gegenüber dem Zylinderpaar 110 funktionsfähig gelenkig lagert, d. h. eine Bewegung eines oder beider Zylinder 110 bewirkt, um z. B. den Vorderrahmen 102 im oder gegen den Uhrzeigersinn um eine Achse XX' des Gelenkes 106 zu drehen.
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Unter Bezugnahme auf 2 weist das Zylinderpaar 110 einen linken und einen rechten Zylinder auf, die jeweils durch die alphanumerischen Zeichen, 110a' und, 110b' gekennzeichnet sind. Jeder der linken und rechten Zylinder 110a, 110b ist ein doppeltwirkender Zylinder, in dem ein Kolben 112 gleitend angeordnet ist und der so ausgebildet ist, dass er zusammen mit dem zugehörigen Kolben 112 eine Kappenendkammer 114 und eine Stangenendkammer 116 definiert.
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Darüber hinaus beinhaltet das Gelenksystem 108, wie in der schematischen Darstellung von 2 gezeigt, auch einen Hydraulikkreis 118 mit einer Pumpe 120, einem Vorratsbehälter 122, einem Wegeventil 124, einem Aktorventilpaar 126a, 126b und einem Gelenkladekreislauf 128. Die Komponenten des Hydraulikkreises 118 und seine Funktionsweise werden im Folgenden erläutert.
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Wie dargestellt, ist das Wegeventil 124 über eine Versorgungsleitung 130 und eine Flüssigkeitsrückführleitung 132 mit der Pumpe 120 und dem Vorratsbehälter 122 fluidisch gekoppelt. Das Wegeventil 124 ist ebenfalls über ein Paar Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b in Fluidverbindung mit dem Zylinderpaar 110a, 110b angeordnet. Das Paar von Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b weist ein Paar darin angeordnete Lastrückschlagventile 138a, 138b auf.
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In einer beispielhaften Ausführungsform ist das Wegeventil 124 über ein elektrohydraulisch betätigtes Ventil mit 8 Anschlüssen und 3 Stellungen realisiert. In anderen Ausführungsformen kann das Wegeventil 124 jedoch auch als elektrohydraulisch betätigtes Ventil mit anderen Anschlusskonfigurationen und Betriebsstellungen als das hier gezeigte Ventil mit 8 Anschlüssen und 3 Stellungen ausgeführt sein.
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Jedes Aktorventil 126a, 126b ist so ausgebildet, dass es selektiv die Bewegung des Wegeventils 124 auslöst. In einer Ausführungsform kann es sich bei dem Aktorventilpaar 126a, 126b um elektromechanisch betätigte Ventile handeln, d. h. um federbelastete, elektromagnetisch betätigte elektromechanische Ventile, wie in der schematischen Darstellung von 2 dargestellt. In alternativen Ausführungsformen kann das Aktorventilpaar 126a, 126b in Abhängigkeit von den spezifischen Anforderungen einer Anwendung durch hydraulisch betätigte Ventile oder hydromechanisch betätigte Ventile realisiert werden. Wie dargestellt, ist das Aktorventilpaar 126a, 126b über eine Pilotversorgungsleitung 140 in Fluidverbindung mit der Pumpe 120 oder einer anderen druckbeaufschlagten Flüssigkeitsquelle (nicht dargestellt) angeordnet. Zusätzlich oder optional kann in der Pilotversorgungsleitung 140 ein Druckbegrenzungsventil 162 angeordnet werden, das sich vor dem Aktorpaar 126a, 126b befindet. Das Druckbegrenzungsventil ist derart ausgebildet, dass es der Pilotversorgungsleitung 140 einen vorgewählten Flüssigkeitsdruck zur Verfügung stellt, der auf spezifischen Anwendungsanforderungen basiert, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf die Verfügbarkeit des Pumpendrucks, des für das Aktorpaar 126a, 126b erforderlichen Betätigungsdrucks und/oder anderer Variablen, die zuvor beim Testen des Hydraulikkreises 118 ermittelt wurden, um jenen spezifischen Anwendungsanforderungen gerecht zu werden.
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Das Aktorventilpaar 126a, 126b ist ebenfalls in Fluidverbindung mit dem Vorratsbehälter 122 über eine Pilot-Rücklaufleitung 142 und dem Wegeventil 124 über ein Paar Flüssigkeitsbetätigungsleitungen 144a bzw. 144b angeordnet. Daher ist das hierin offenbarte Aktorventilpaar 126a, 126b zur Betätigung der Bewegung des Wegeventils 124 zur selektiven Fluidverbindung zwischen dem Zylinderpaar 110a, 110b und jeweils der Pumpe 120 und dem Vorratsbehälter 122 betreibbar.
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In einer Ausführungsform kann das Gelenksystem 108, wie in der schematischen Darstellung von 2 dargestellt, zusätzlich, oder optional, ein Druckausgleichsventil 146 aufweisen, das zwischen dem Wegeventil 124 und dem Zylinderpaar 110a, 110b angeordnet ist. In einer beispielhaften Ausführungsform kann das Druckausgleichsventil 146 durch ein federvorgespanntes, vorgesteuertes hydromechanisches Ventil realisiert werden, das so ausgebildet ist, dass es sich von einer normalerweise restriktiven Position in eine Position mit freiem Durchfluss bewegt, wenn ein Versorgungsdruck von Flüssigkeit eine Vorspannkraft der zugehörigen Feder überwindet.
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Darüber hinaus kann das Druckausgleichsventil 146 über einen Druckausgleichskreis (nicht abgebildet) mit dem Wegeventil 124 und dem Paar Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b fluidisch gekoppelt werden, wobei ein Paar Lasterfassungsleitungen 148a, 148b mit einem Verdrängungsregler 150 der Pumpe 120 verbunden ist, um eine von der Pumpe 120 verdrängte Flüssigkeitsmenge zu variieren. In der hierin dargestellten Ausführungsform kann die Pumpe 120 als solche eine Pumpe mit variablem Fördervolumen sein. Obwohl das Druckausgleichsventil 146 hierin offenbart wird, sei darauf hingewiesen, dass das Druckausgleichsventil 146 keine Einschränkung dieser Offenbarung darstellt. In anderen Ausführungsformen können das Druckausgleichsventil 146 und jegliche zugehörige Systemhardware aus dem Gelenksystem 108 der vorliegenden Offenbarung weggelassen werden, ohne den Umfang der vorliegenden Offenbarung, wie in den beigefügten Ansprüchen definiert, einzuschränken.
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Darüber hinaus ist, wie dargestellt, der Gelenkladekreislauf 128 mit der Pilotversorgungsleitung 140 und dem Paar von Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b stromabwärts des Paars von Lastrückschlagventilen 138a, 138b verbunden. Der Gelenkladekreislauf 128 verfügt über eine Pilotzuleitung 152, die von der Pilotversorgungsleitung 140 an einem Punkt 154 stromabwärts des Aktorventilpaares 126a, 126b abgezweigt ist. Die Pilotzuleitung 152 weist eine darin angeordnete Öffnung 156 auf und ist so ausgebildet, dass sie sich stromabwärts der Öffnung 156 in ein Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen verzweigt.
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Darüber hinaus ist das Paar der Pilotzufuhrzweigleitungen mit dem Paar der Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b stromabwärts des Paars der Lastrückschlagventile 138a, 138b fluidisch gekoppelt. Darüber hinaus ist das Paar von Pilotzufuhrzweigleitungen mit einem Paar von Rückschlagventilen 160a, 160b versehen, die darin derart angeordnet sind, dass jedes Rückschlagventil 160a, 160b eine entsprechende Zylinderversorgungsleitung 136a, 136b stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen 138a, 138b über die Pilotzuleitung 140 und die Öffnung 156 mit Flüssigkeit aus der Pilotversorgungsleitung 152 beaufschlagt, um einen Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung 136a, 136b stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen 138a, 138b zu erhöhen, wenn der Druck in der entsprechenden Zylinderversorgungsleitung 136a, 136b unter den Druck der Flüssigkeit fällt, die der daran angeschlossenen Pilotzufuhrzweigleitung zugeordnet ist.
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In einer Ausführungsform kann die Öffnung 156 eine vorgegebene Breite aufweisen. In dieser Ausführungsform kann die vorgegebene Breite der Öffnung 156 gewählt werden, um die Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b stromabwärts des Paares der Lastrückschlagventile 138a, 138b mit Flüssigkeit mit einer vorgegebenen Durchflussrate zu füllen. In einer Ausführungsform kann die vorgegebene Breite der Öffnung 156 zwischen 0,1-5 Millimeter betragen. In einer beispielhaften Ausführungsform kann die vorgegebene Breite 1 Millimeter betragen.
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Während eines Gelenkvorgangs kann eines der Aktorventile 126a/126b angewiesen werden, die Bewegung des Wegeventils 124 in eine erste oder eine zweite Betriebsstellung zu betätigen, sodass Flüssigkeit zugeführt werden kann, um die Stangenendkammer 116 eines der Zylinder, z. B. des linken Zylinders 110a, und die Kappenendkammer 114 eines anderen Zylinders, z. B. des rechten Zylinders 110b, mit Druck zu beaufschlagen. Im Hinblick auf das Beispiel des vorstehenden Gelenkvorgangs werden die Kappenendkammer 114 eines der Zylinder, z. B. des linken Zylinders 110a, und die Stangenendkammer 116 des anderen Zylinders, z. B. des rechten Zylinders 110b, gleichzeitig druckentlastet, indem Flüssigkeit in den Vorratsbehälter 122 zurückfließen kann. Diese gleichzeitige Druckbeaufschlagung und Druckentlastung gegenüberliegender Kammern von den entsprechenden Zylindern 110a, 110b bewirkt eine Bewegung des Kolbenpaares 112 von den entsprechenden Zylindern 110a, 110b in ein Paar entgegengesetzter Richtungen, um den Vorderrahmen 102 der Maschine 100 relativ zum Hinterrahmen 104 zu bewegen.
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Während eines Haltevorgangs können die Kolben 112 aus den jeweiligen Zylindern 110a, 110b in einem stationären Zustand gehalten werden, d. h. in einem Zustand, in dem die Kolben 112 idealerweise keine Bewegung erfahren und keine Bewegung des Vorderrahmens 102 relativ zum Hinterrahmen 104 auftreten sollte. Um den Haltebetriebszustand zu realisieren, kann das Wegeventil 124 in einer dritten Betriebsstellung angeordnet werden, und folglich wird weder Flüssigkeit von der Pumpe 120 dem Zylinderpaar 110a, 110b zugeführt, noch wird Flüssigkeit von diesen Zylindern 110a, 110b zurück in den Vorratsbehälter 122 geleitet.
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Wenn der Druck in einer oder beiden der Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b, stromabwärts des Paares von Lastrückschlagventilen 138a, 138b, während einer der beiden Betriebsphasen des Gelenkbetriebs oder des Haltebetriebs unter einen Flüssigkeitsdruck in der Pilotversorgungsleitung 140 fällt, oder insbesondere - der Pilotzuleitung 152 stromabwärts der Öffnung 156, oder insbesondere der entsprechenden Pilotzufuhrzweigleitungen 158a, 158b, dann öffnen die entsprechenden Rückschlagventile 160a, 160b zum Füllen einer oder beider Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b stromabwärts des Paars von Lastrückschlagventilen 138a, 138b mit Flüssigkeit aus der Pilotversorgungsleitung 140 über die Pilotzuleitung 152 und die Öffnung 156, um den Druck in den entsprechenden Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b stromabwärts des Paars von Lastrückschlagventilen 138a, 138b zu erhöhen, bis der Druck in den entsprechenden Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b stromabwärts des Paars von Lastrückschlagventilen 138a, 138b auf einen erhöhten Bereitschaftsdruckwert gebracht wird, d. h., einen Druckwert, der mit der Pilotversorgungsleitung 140, oder insbesondere - der Pilotzuleitung 152 stromabwärts der Öffnung 156, oder insbesondere den entsprechenden Pilotzufuhrzweigleitungen 158a, 158b verbunden ist.
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Der hierin offenbarte erhöhte Bereitschaftsdruckwert erlaubt es, die Kappen- und Stangenendkammern 114, 116 der beiden Zylinder 110a, 110b jederzeit druckbeaufschlagt zu halten. Auf diese Weise kann eine Verschiebung, d. h. eine gewünschte oder erforderliche Abweichung vom Gelenkwinkel zwischen dem Vorder- und Hinterrahmen 102, 104 der Maschine 100 verhindert werden.
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Verschiedene hierin offenbarte Ausführungsformen sind als veranschaulichend und erklärend gedacht und sollten in keiner Weise als die vorliegende Offenbarung einschränkend betrachtet werden. Alle Verbindungsverweise (z. B. zugeordnet, bereitgestellt, verbunden, gekoppelt und dergleichen) werden nur verwendet, um beim Verständnis der vorliegenden Offenbarung durch den Leser zu helfen, und können keine Beschränkungen entstehen lassen, insbesondere in Bezug auf die Position, Ausrichtung oder Verwendung der hierin offenbarten Steuermodule, der Systeme und/oder Verfahren. Daher sind Verbindungsverweise, falls vorhanden, im weitesten Sinn auszulegen. Darüber hinaus ist aus solchen Verbindungsverweisen nicht notwendigerweise zu schließen, dass zwei Elemente direkt miteinander verbunden sind.
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Darüber hinaus sollten alle nummerischen Begriffe, wie zum Beispiel, jedoch nicht nur, „erste/r“, „zweite/r“, „linke/r“, „rechte/r“ oder jedwede anderen Reihenfolge- und/oder nummerischen Begriffe auch nur als Kennungen zu verstehen sein, um das Verständnis des Lesers für die verschiedenen Elemente der vorliegenden Offenbarung zu unterstützen, und können keinerlei Beschränkungen entstehen lassen, insbesondere in Bezug auf die Reihenfolge oder Präferenz irgendeines Elements in Verbindung mit einem oder gegenüber einem anderen Element.
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Es ist selbstverständlich, dass individuelle Merkmale, die für eine Ausführungsform dargestellt oder beschrieben sind, mit individuellen Merkmalen kombiniert werden können, die für eine andere Ausführungsform dargestellt oder beschrieben sind. Die vorstehend beschriebene Implementierung beschränkt auf keine Weise den Umfang der vorliegenden Offenbarung. Daher ist es selbstverständlich, auch wenn einige Merkmale dargestellt oder beschrieben sind, um die Verwendung der vorliegenden Offenbarung im Kontext funktioneller Segmente zu beschreiben, dass solche Merkmale vom Umfang der vorliegenden Offenbarung ausgeschlossen werden können, ohne vom Sinn der vorliegenden Offenbarung, wie in den angehängten Ansprüchen beschrieben, abzuweichen
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Die vorliegende Offenbarung ist anwendbar auf Erdbewegungsmaschinen, insbesondere Gelenkmaschinen, bei denen die Maschine einen oder mehrere Gelenkabschnitte aufweist, z. B. einen Vorderrahmen und einen Hinterrahmen, die um ein Gelenk 106 schwenkbar miteinander verbunden sind und zwei oder mehr zusammenwirkende Hydraulikzylinder aufweisen, um den Vorderrahmen relativ zum Hinterrahmen zu bewegen.
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Mit der Implementierung des Gelenkladekreislaufs 128 in den Hydraulikkreis 118 des hierin offenbarten Gelenksystems 108 erhält das Gelenksystem 108 eine Funktion zur Verhinderung von Verschiebungen, bei der der Gelenkladekreislauf 128 im Hydraulikkreis 118 des Gelenksystems 108 sicherstellt, dass die Flüssigkeitsrücklaufkammern der jeweils zusammenwirkenden Zylinder 110a, 110b immer in einem Druckzustand in Höhe des erhöhten Bereitschaftsdrucks gehalten werden, wodurch eine Verschiebung, d. h. eine Abweichung von einem gewünschten oder erforderlichen Gelenkwinkel, verhindert wird. Zusammen mit der Verwendung des hierin offenbarten Gelenkladekreislaufs 128 können Erdbewegungsmaschinen, wie z. B. der hierin offenbarte Gelenkmotorgrader, den gewünschten oder erforderlichen Gelenkwinkel während des Straßenbetriebs oder sogar in Zeiten, in denen keine Gelenkbewegung des Vorderrahmens 102 befohlen wird, beibehalten. Es ist daher vorgesehen, dass während der Straßenarbeiten eine Qualität der Straßenarbeiten, die durch die hierin offenbarte Maschine 100 erreicht wird, konsistent und besser sein kann als die, die ohne die Implementierung und Verwendung des Gelenkladekreislaufs 128 erreicht wird.
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Obwohl andere Alternativen zur Implementierung des Gelenkladekreislaufs 128 für die Verwendung durch Fachkräfte auf dem Gebiet in Betracht gezogen werden können, z. B. durch die Bereitstellung einer speziellen Ladungspumpe für die Zylinderversorgungsleitungen 136a, 136b, ist der Gelenkladekreislauf 128 der vorliegenden Offenbarung eine einfache, leichte und kostengünstige Lösung, die so ausgebildet ist, dass eine Verschiebung zwischen dem Vorderrahmen 102 und dem Hinterrahmen 104 verhindert wird. Für die Implementierung des hierin offenbarten Gelenkladekreislaufs 128 können Hersteller einfach und bequem bestehende Komponenten modifizieren, z. B. durch Bearbeitung eines bestehenden Wegeventils und anderer Komponenten eines bestehenden Gelenkladekreislaufs einer Maschine.
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Während Aspekte der vorliegenden Offenbarung insbesondere unter Bezugnahme auf die vorstehenden Ausführungsformen dargestellt und beschrieben wurden, ist es für Fachleute auf dem Gebiet offensichtlich, dass durch die Modifikation der offenbarten Maschinen, Systeme und Verfahren verschiedene zusätzliche Ausführungsformen erwogen werden können, ohne vom Sinn und Umfang des Offenbarten abzuweichen. Es sollte verstanden werden, dass solche Ausführungsformen in den Umfang der vorliegenden Offenbarung fallen, wie sie basierend auf den Ansprüchen und irgendwelchen Entsprechungen davon bestimmt werden.