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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Typischerweise werden Metallbearbeitungsvorgänge mit einem Schneideinsatz aus einem Hartmetall durchgeführt, der an einem Werkzeughalter befestigt ist. Der Werkzeughalter kann abnehmbar an einem Grundkörper befestigt sein, der Teil einer Maschine, wie beispielsweise einer Drehmaschine oder einer Fräsmaschine ist. Es sind verschiedene Anordnungen zum abnehmbaren Befestigen und/oder Justieren von Parametern des Werkzeughalters relativ zu dem Grundkörper, wie beispielsweise eine Klemmeinheit mit Verriegelungsstange und Federpaket, allgemein bekannt.
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Die Werkzeughalteranordnungen verwenden Federpakete, um die Klemmkraft zu erzeugen, sowie um in die Klemmeinheit einzugreifen. Die Federpakete sollen eine hohe Steifigkeit aufweisen, um eine hohe Klemmkraft bereitzustellen. Außerdem ist eine gewisse Menge an Konformität erforderlich, um die geometrische Toleranz von Standardwerkzeugen auszugleichen und eine ordnungsgemäße Klemmung zu gewährleisten. Das Problem bei Federpaketen besteht darin, dass sie viel Platz benötigen, um die Klemmeinheit innerhalb der Werkzeugmaschine zu montieren.
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Daher wäre es wünschenswert, eine verbesserte Werkzeughalteranordnung bereitzustellen, die die Einschränkungen, Mängel und/oder Nachteile herkömmlicher Werkzeughalteranordnungen überwindet.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Das Problem der Verwendung von Federpaketen in Klemmeinheiten wird dadurch gelöst, dass eine oder mehrere Biegemerkmale in der Ausgestaltung des Kanisters bereitgestellt werden, wodurch das Federpaket in der Klemmeinheit vollständig unnötig wird. Dadurch kann die Größe der Klemmeinheit stark reduziert werden.
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In einem Aspekt beinhaltet eine Werkzeughalteranordnung einen Werkzeughalter mit einem nach hinten gerichteten Werkzeughalterschaft und einem axialen hinteren Ende mit einer Innenbohrung, die das axiale hintere Ende schneidet, wobei der Werkzeughalterschaft eine Außenoberfläche und zumindest eine Verriegelungsöffnung aufweist, die sich von der Außenoberfläche zur Innenbohrung erstreckt. Die Werkzeughalteranordnung beinhaltet ferner einen Grundkörper mit einer Bohrung, der zur Aufnahme des Werkzeughalterschaftes konfiguriert ist; eine Verriegelungsstange mit einem axialen vorderen Ende und einem axialen hinteren Ende; und zumindest ein Verriegelungselement, das mit dem axialen vorderen Ende der Verriegelungsstange in Verbindung steht und zumindest teilweise in dem zumindest einen Verriegelungsdurchgang und/oder der mindestens einen Verriegelungsöffnung beweglich positioniert ist. Die Werkzeughalteranordnung beinhaltet ferner einen flexiblen Kanister, der in die Bohrung des Grundkörpers aufgenommen werden kann. Der flexible Kanister weist eine Außenoberfläche und eine sich in Längsrichtung in den flexiblen Kanister erstreckende Kanisterbohrung auf. Der flexible Kanister weist zumindest einen Verriegelungsdurchgang auf, der sich von der Außenoberfläche des flexiblen Kanisters zur Kanisterbohrung erstreckt. Der zumindest eine Verriegelungsdurchgang steht mit der zumindest einen Verriegelungsöffnung des Werkzeughalterschaftes in Verbindung, wenn die Werkzeughalteranordnung zusammengebaut ist. Der flexible Kanister beinhaltet zumindest ein flexibles Merkmal, das eine Steifigkeit des flexiblen Kanisters verringert.
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In einem anderen Aspekt wird ein flexibler Kanister so angepasst, dass er in einer Bohrung eines Grundkörpers einer Werkzeughalteranordnung aufgenommen werden kann. Der flexible Kanister weist eine Außenoberfläche und eine sich in Längsrichtung in den flexiblen Kanister erstreckende Kanisterbohrung auf. Der flexible Kanister weist zumindest einen Verriegelungsdurchgang auf, der sich von der Außenoberfläche des flexiblen Kanisters zur Kanisterbohrung erstreckt. Der zumindest eine Verriegelungsdurchgang steht mit zumindest einer Verriegelungsöffnung eines Werkzeughalterschaftes in Verbindung, wenn die Werkzeughalteranordnung zusammengebaut ist. Der flexible Kanister beinhaltet zumindest ein flexibles Merkmal, das eine Flexibilität des flexiblen Kanisters erhöht.
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In noch einem anderen Aspekt, ein Verfahren zur Verringerung der Steifigkeit eines Kanisters für eine Werkzeughalteranordnung, umfassend:
- Einbringen zumindest eines flexiblen Merkmals in einen Kanister, wodurch eine Steifigkeit des Kanisters verringert wird.
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Figurenliste
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Während verschiedene Ausführungsformen der Erfindung veranschaulicht sind, sollten die bestimmten gezeigten Ausführungsformen nicht derart ausgelegt werden, dass sie die Ansprüche begrenzen. Es wird antizipiert, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen ausgeführt werden können, ohne vom Umfang dieser Erfindung abzuweichen.
- 1 veranschaulicht eine teilweise auseinandergezogene Darstellung einer Werkzeughalteranordnung gemäß einem Aspekt der Erfindung;
- 2 veranschaulicht eine auseinandergezogene Darstellung aus einem Teil der Werkzeughalteranordnung von 1 gemäß einem Aspekt der Erfindung;
- 3 veranschaulicht eine zusammengebaute Draufsicht auf die Werkzeughalteranordnung von 1 gemäß einem Aspekt der Erfindung;
- 4 veranschaulicht eine Schnittansicht entlang der Linie 4-4 von 3 und zeigt die Werkzeughalteranordnung in einer entriegelten Stellung gemäß einem Aspekt der Erfindung;
- 5 veranschaulicht eine Schnittansicht entlang der Linie 5-5 von 3 und zeigt die Werkzeughalteranordnung in einer verriegelten Stellung gemäß einem Aspekt der Erfindung; und
- 6 veranschaulicht eine Seitenansicht des flexiblen Kanisters gemäß einem Aspekt der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nachfolgend finden sich Veranschaulichungen und Erläuterungen für eine Version eines Werkzeughalters, der bei Dreh- und Fräsbearbeitungen und dergleichen verwendet wird, und zwar rechts-, links- oder neutralhändig. Es versteht sich jedoch, dass das Schneidwerkzeug derart konfiguriert sein kann, dass es sich für jede spezifische Anwendung, wie beispielsweise Reiben, Stirnfräsen und dergleichen, eignet und nicht nur auf das Beispiel in den Veranschaulichungen beschränkt ist.
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Die Beschreibung spezifischer Anwendungen hierin sollte keine Beschränkung des Umfangs und Ausmaßes des Gebrauchs des Schneidwerkzeugs sein.
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Die hierin verwendeten Richtungsausdrücke, wie beispielsweise links, rechts, vorne, hinten, oben, unten und Ableitungen davon, beziehen sich auf die Ausrichtung der in den Zeichnungen gezeigten Elemente und schränken die Ansprüche nicht ein, es sei denn, es ist darin ausdrücklich angegeben. Identische Teile sind in allen Zeichnungen mit der gleichen Bezugsnummer versehen.
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Die Annäherungssprache, wie sie hierin überall in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, kann angewendet werden, um irgendeine quantitative Darstellung zu modifizieren, die zulässig variieren könnte, ohne in einer Änderung der grundlegenden Funktion zu resultieren, auf die sie sich bezieht. Dementsprechend soll ein Wert, der durch einen Begriff oder Begriffe wie „etwa“, „annähernd“ und „im Wesentlichen“ modifiziert ist, nicht auf den exakten angegebenen Wert begrenzt werden. Zumindest bei einigen Fällen kann die Annäherungssprache der Präzision eines Instruments zum Messen des Werts entsprechen. Hier und in der gesamten Patentschrift und den Ansprüchen können Bereichsgrenzen kombiniert und/oder untereinander ausgetauscht werden und solche Bereiche werden identifiziert und umfassen alle Unterbereiche, die darin enthalten sind, es sei denn, dass Kontext oder Sprache es anderweitig angeben.
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Im gesamten Text und den Ansprüchen soll der Gebrauch des Wortes „etwa“ in Bezug auf einen Wertebereich (z. B. „etwa 22 bis 35 Gew.-%“) sowohl die angegebenen hohen als auch niedrigen Werte modifizieren und reflektiert die Penumbra der Variation, die mit Messung, bedeutsamen Stellen und Austauschbarkeit verbunden ist, alles, wie es von einem Durchschnittsfachmann verstanden wird, den diese Erfindung betrifft.
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Zum Zwecke dieser Patentschrift (außer in den Betriebsbeispielen) sollen, sofern nicht anders angegeben, alle Zahlen, die Quantitäten und Bereiche von Bestandteilen, Prozessbedingungen usw. ausdrücken, in allen Fällen als durch den Begriff „etwa“ modifiziert verstanden werden. Dementsprechend sind die in dieser Spezifikation und den beigefügten Ansprüchen angegebenen numerischen Parameter Annäherungen, die abhängig von den gewünschten Resultaten variieren können, die mit der vorliegenden Erfindung erlangt werden sollen. Zumindest, und nicht als ein Versuch, die Anwendung der Äquivalenzlehre auf den Umfang der Ansprüche zu begrenzen, sollte jeder numerische Parameter zumindest angesichts der Anzahl an angegebenen signifikanten Stellen und durch Anwenden gewöhnlicher Rundungstechniken ausgelegt werden. Wie in dieser Spezifikation und den angefügten Ansprüchen verwendet, sollen ferner die Singularformen „ein“, „eine“ und „der/die/das“ die Pluralformen einschließen, soweit sie nicht ausdrücklich und eindeutig auf eine Form begrenzt sind.
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Ungeachtet dessen, dass die numerischen Bereiche und Parameter, die den breiten Umfang der Erfindung darlegen, Annäherungen sind, werden die in den spezifischen Beispielen dargelegten numerischen Werte so präzise wie möglich berichtet. Jeder numerische Wert enthält jedoch grundsätzlich bestimmte Fehler, die sich zwangsläufig aus der Standardabweichung ergeben, die in den jeweiligen entsprechenden Testmessungen gefunden werden, einschließlich der in dem Messinstrument gefundenen. Es versteht sich außerdem, dass jeder hierin aufgeführte numerische Bereich alle darin zusammengefassten Unterbereiche umfassen soll. Ein Bereich von „1 bis 10“ soll beispielsweise alle Unterbereiche dazwischen einschließlich des aufgeführten Minimalwerts von 1 und des aufgeführten Maximalwerts von 10 umfassen, d. h., ein Bereich mit einem Minimalwert gleich oder größer als 1 und einem Maximalwert gleich oder kleiner als 10. Da die offenbarten numerischen Bereiche kontinuierlich sind, umfassen sie jeden Wert zwischen den Minimal- und Maximalwerten. Soweit es nicht ausdrücklich anders angegeben ist, sind die verschiedenen in dieser Anwendung spezifizierten numerischen Bereiche Annäherungen.
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In der folgenden Patentschrift und den Ansprüchen wird auf eine Anzahl an Begriffen Bezug genommen, welche die folgenden Bedeutungen aufweisen.
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Die Singularformen „ein“, „eine“ und „der/die/das“ umfassen den Plural es sei denn, dass der Kontext eindeutig etwas anderes diktiert.
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Wie hierin verwendet, bedeutet „optional“ oder „gegebenenfalls“, dass das nachfolgend beschriebene Ereignis oder der nachfolgend beschriebene Umstand eintreten kann oder nicht eintreten kann, und dass die Beschreibung Fälle umfasst, in denen das Ereignis eintritt, und Fälle, in denen es nicht eintritt.
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Wie hierin verwendet, bedeutet „in der Nähe“ den/das nächste(n) in Beziehung stehende(n) Gegenstand oder Element; unmittelbar. Zum Beispiel kann „in der Nähe“ gleichbedeutend sein mit nahe, näher, am nächsten, am nächstliegenden, nebenan, benachbart, angrenzend, anliegend, aneinanderstoßend, zusammenhängend und dergleichen.
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Wie hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „Zahl“ jede von Null verschiedene Quantität (d. h. eine oder jede Quantität größer als eins).
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Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff „Schlitz“ auf 1: jede enge Öffnung oder Nut und/oder 2) jeden engen Durchgang oder jede enge Einfassung.
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In den 1 bis 3 ist eine Werkzeughalteranordnung 10 gemäß Aspekten der Erfindung dargestellt. Die Werkzeughalteranordnung 10 beinhaltet im Allgemeinen einen Werkzeughalter 12 mit einem sich nach hinten gerichteten Schaft 14, einem Grundkörper 16 (teilweise als Flansch bezeichnet) mit einer Bohrung 18, die zur Aufnahme des Schaftes 14 konfiguriert ist, einem flexiblen Kanister 20, der zur Aufnahme in der Bohrung 18 des Grundkörpers 16 und einer Verriegelungsstange 22 konfiguriert ist.
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In 2 ist in einer auseinandergezogenen Darstellung allgemein der Werkzeughalter 12, der flexible Kanister 20, die Verriegelungsstange 22 und zumindest ein Verriegelungsglied dargestellt, das in einem Aspekt Verriegelungskugeln 24a, 24b beinhaltet. Der Werkzeughalter 12 und der flexible Kanister 20 erstrecken sich entlang einer Längsachse A-A, während die Verriegelungsstange 22 um eine Längsachse B-B drehbar ist. In einem Aspekt ist die Längsachse A-A nicht parallel zur Längsachse B-B. Es ist zu berücksichtigen, dass der flexible Kanister 20 der Erfindung nicht durch die Art des Verriegelungsstangenmechanismus in der abgebildeten Ausführungsform begrenzt ist. Zum Beispiel braucht die Verriegelungsstange 22 nicht drehbar zu sein, und andere Arten von Verriegelungsstangenmechanismen können entlang der Achse B-B oder A-A seitwärts bewegt werden.
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Unter Bezugnahme auf 1 und 2 beinhaltet der Werkzeughalter 12 außerdem ein axiales hinteres Ende 26 mit einer Innenbohrung 28, die das axiale hintere Ende 26 schneidet. Der Werkzeughalterschaft 14 weist eine Außenoberfläche 30 und zumindest eine Verriegelungsöffnung 32 auf, die sich von der Außenoberfläche 30 zur Innenbohrung 28 erstreckt.
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2 veranschaulicht ferner, dass der flexible Kanister 20 der Erfindung eine Außenoberfläche 34 und eine Kanisterbohrung 36 aufweist, die sich in Längsrichtung entlang der Achse A-A in den flexiblen Kanister 20 erstreckt. In einer Ausführungsform kann sich die Kanisterbohrung 36 in Längsrichtung vollständig in den flexiblen Kanister 20 erstrecken. Der flexible Kanister 20 beinhaltet ferner zumindest einen Verriegelungsdurchgang 38, der sich von der Außenoberfläche 34 des Kanisters 20 bis zur Kanisterbohrung 36 erstreckt. In einem Aspekt ist der zumindest eine Verriegelungsdurchgang 38 mit der zumindest einen Verriegelungsöffnung 32 des Werkzeughalterschaftes 14 in Verbindung oder angrenzend. Außerdem weist der flexible Kanister 20 eine zusätzliche Bohrung 40 auf, die sich entlang der Längsachse B-B der Verriegelungsstange 22 erstreckt und zur Aufnahme der Verriegelungsstange 22 konfiguriert ist. Der flexible Kanister 20 beinhaltet einen Flansch 48, der als Sitzfläche innerhalb des Grundkörpers 16 der Werkzeughalteranordnung 10 dient.
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Die Verriegelungsstange 22 kann eine oder mehrere Nuten 64 beinhalten, die sich im Wesentlichen um die Verriegelungsstange 22 herum erstrecken. Jede Nut 64 ist so konfiguriert, dass sie mit einem Anschlagstift 62 zusammenwirkt, um im Allgemeinen ein Mittel zum Anhalten und/oder Begrenzen der Drehung der Verriegelungsstange 22 zwischen der verriegelten und der entriegelten Stellung zu bilden.
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4 und 5 veranschaulichen, wie die Verriegelungsstange 22 zwischen einer entriegelten oder entklemmten (4) und einer verriegelten oder geklemmten (5) Position gedreht werden kann, um den Werkzeughalter 12 leicht an der Werkzeughalteranordnung 10 befestigen bzw. von dieser entfernen zu können. Um die Verriegelungsstange 22 zu drehen, kann die Verriegelungsstange 22 eine Innensechskantöffnung 46 (siehe 1 und 2) zum Einsetzen eines Werkzeugs (nicht gezeigt) beinhalten, um eine Drehung der Verriegelungsstange 22 zu bewirken. Andere ähnliche Konfigurationen können auch zur Drehung bereitgestellt sein.
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Im Allgemeinen wird der Werkzeughalter 12 durch Drehen der Verriegelungsstange 22 gegen den Uhrzeigersinn von der FIG.-4-Position in die FIG.-5-Position verriegelt oder festgeklemmt. Die beschriebene Drehung der Verriegelungsstange 22 bewirkt, dass sich die Verriegelungskugeln 24a, 24b in den Verriegelungsdurchgängen 38 der Kanisterwand 42 radial nach außen bewegen. Die Verriegelungskugeln 24a, 24b werden durch die Konfiguration der Verriegelungsstange 22 durch die Verriegelungsdurchgänge 38 radial nach außen bewegt, wie hier ausführlich beschrieben wird. Wenn sich die Verriegelungskugeln 24a, 24b von den Verriegelungsdurchgängen 38 radial nach außen bewegen, greifen diese in die Verriegelungsöffnungen 32 innerhalb der Schaftwandoberfläche 30 ein und die Verriegelungskugeln 24a, 24b verkeilen sich darin und werden so zwischen den Verriegelungsöffnungen 32 und den Verriegelungsdurchgängen 38 verriegelt oder geklemmt, wie in 5 dargestellt. Eine Drehung der Verriegelungsstange 22 (in Pfeilrichtung R in 4) aus der FIG.-5-Position im Uhrzeigersinn bewirkt die Umkehrung des beschriebenen Vorgangs und damit das Entriegeln bzw. Entklemmen des Werkzeughalters 12.
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Zusätzlich veranschaulichen 2, 4 und 5, dass die Werkzeughalteranordnung 10 einen Ausstoßstift 44 für das Zusammenwirken mit der Verriegelungsstange 22 beinhalten kann, um das Ausstoßen des Werkzeughalters 12 aus der Bohrung 18 des Grundkörpers 16 während des Entriegelungs- oder Entklemmungsvorgangs zu unterstützen.
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Wie in 6 dargestellt, nimmt der flexible Kanister 20 der Erfindung die Flexibilität direkt in die Ausbildung des Kanisters 20 in Form eines oder mehrerer flexibler Merkmale mit auf, die allgemein bei 50 dargestellt sind, wodurch das Federpaket von einer herkömmlichen Werkzeughalteranordnung vollständig eliminiert wird. Im Allgemeinen wird zur Ausbildung des flexiblen Kanisters 20 der Erfindung aus den Fertigungstoleranzen der Klemmkomponenten eine erforderliche Flexibilität des Kanisters 20 (Δd) bestimmt. D. h., es ist die Veränderung der Klemmstellung der Verriegelungskugeln 24a, 24b. Der Kanister 20 ist so ausgebildet, dass die erforderliche Flexibilität eine Klemmkraft zwischen minimaler und maximaler Begrenzung über den gesamten Bereich von Klemmstellungen ergibt.
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In der veranschaulichten Ausführungsform umfasst das Biegeelement 50 zumindest einen Schlitz in der Nähe eines entsprechenden Verriegelungsdurchgangs 38, der sich von der Außenoberfläche 34 des Kanisters 20 nach innen in Richtung der Kanisterbohrung 36 erstreckt. Obwohl in den 2 und 6 nicht dargestellt, kann der flexible Kanister 20 einen anderen Schlitz beinhalten, der dem in den 2 und 6 dargestellten Schlitz 50 diametral gegenüberliegt. Es hat sich gezeigt, dass fünf Konstruktionsparameter des Schlitzes 50 die Flexibilität (bzw. Steifigkeit) und die Leistung des Kanisters 20 beeinflussen. Der erste Parameter ist die Schlitzposition, SP, die der Abstand zwischen dem Schlitz 50 und dem Verriegelungsdurchgang 38 ist. Je näher der Schlitz 50 an dem Verriegelungsdurchgang 38 liegt, desto flexibler (oder weniger steif) ist der Kanister 20. Der zweite Parameter ist die Schlitzbreite, SW. Je größer die Breite des Schlitzes 50 ist, desto flexibler (oder weniger steif) ist der Kanister 20. Der dritte Parameter ist die Schlitztiefe, SD. Je tiefer der Schlitz 50, desto flexibler (oder weniger steif) ist der Kanister 20. In der veranschaulichten Ausführungsform ist die Schlitztiefe SD kleiner als die Dicke der Kanisterwand 42. In einer Ausführungsform ist die Schlitztiefe SD jedoch gleich der Dicke der Kanisterwand 42 (d. h. maximale Schlitztiefe, SD). Es versteht sich, dass die Schlitztiefe SD kleiner als die Dicke der Kanisterwand 42 sein kann. Der vierte Parameter ist der Radius, R1, der bogenförmigen Seitenwände 50a, 50b des Schlitzes 50. Je größer der Radius R1 ist, desto flexibler (oder weniger steif) ist der Kanister 20. Der fünfte Parameter ist der Radius, R2, der bogenförmigen Stirnwände 50c, 50d des Schlitzes 50. Je größer der Radius R2 ist, desto flexibler (oder weniger steif) ist der Kanister 20.
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Die Steifigkeit des flexiblen Kanisters 20 der Erfindung wurde berechnet, indem die Position einer Verschlussstange, ähnlich der Verschlussstange 22, bei den von ISO 26622 vorgeschlagenen nominalen und maximalen Klemmkräften vor und nach dem Hinzufügen des Schlitzes 50 zum Kanister 20 gemessen wurde. Bei der Messung wurde eine Referenz des Verriegelungsdurchganges 38 mit einem Durchmesser von 9,075 mm verwendet. Die Konstruktionsparameter für den Schlitz 50 waren wie folgt:
- Schlitzposition (SP) = 2 mm
- Schlitzbreite (SW) = 6,5 mm
- Schlitztiefe (SD) = 3,5 mm
- R1 = 8 mm
- R2 = 1,25 mm
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Die Steifigkeit des Kanisters 20 ohne Schlitz wurde mit 8,28E+06 N/m ermittelt. Die Steifigkeit des Kanisters 20 mit dem Schlitz 50 hat sich als 5,87E+06 N/m erwiesen, was etwa eine 30%ige Verringerung der Steifigkeit im Vergleich zum Kanister ohne Schlitz ist.
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Es ist anzumerken, dass die Flexibilität des Kanisters 20 durch viele andere Ausführungen für das Flexibilitätsmerkmal 50 erreicht werden kann. Wie bereits erwähnt, ist der Flansch 48 des Kanisters 20 die Sitzfläche innerhalb des Grundkörpers 16 der Werkzeughalteranordnung 10. Wenn das Werkzeug geklemmt ist, wird der Kanister 20 gegen den Grundkörper 16 gezogen, wodurch das oder die flexiblen Merkmale 50 elastisch verformt werden. Flexible Merkmale, die ein Biegen des Kanisters 20 ermöglichen, beinhalten zum Beispiel ein flexibles Element (nicht dargestellt) um die Außenoberfläche 34 des Kanisters 20, eine federartige Ausbildung und Schlitze innerhalb, oberhalb oder unterhalb des Flansches 48. Diese flexiblen Merkmale können durch jede Kombination von Entlastungsschnitten, einer komplexen Bohrung, die aus der Rückseite des Kanisters 20 herausgeschnitten ist, Hinterschneidungen oberhalb und unterhalb des Flansches 48, Nuten oberhalb und unterhalb des Flansches 48, wellenartigen Merkmalen innerhalb des Flansches 48 und Schlitzen oberhalb oder unterhalb des Flansches 48 erzeugt werden. Um den Außendurchmesser des Kanisters kann direkt oberhalb des Flansches mit einem komplexen Lochmerkmal im unteren Zentrum des Kanisters ein großes Relief gebildet werden. Die Kombination dieser flexiblen Merkmale schafft ein flexibles Element um die gesamte Außenoberfläche 34 herum, wobei deren Konstruktion dazu dient, während des Biegevorgangs die Spannung durch das flexible Element zu entlasten und zu verteilen. Darüber hinaus können ein oder mehrere Schlitze über einer oder mehreren Bohrungen 38 gebildet werden, die der Kontur der Bohrung 38 folgen und als Druckfedern wirken. Die Schlitze oberhalb der Bohrung 38 in Verbindung mit dem flexiblen Element in dem Flansch 48 ermöglichen eine elastischere Deformierung mit weniger unstetigen Toleranzen in jedem jeweiligen Merkmal.
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Wie oben beschrieben, handelt es sich bei der hier vorgestellten erfinderischen Idee um eine innovative Konstruktion, bei der die Flexibilität des Kanisters 20 durch mehrere Merkmale innerhalb, unter und über dem Flansches 48 (Sitzfläche des Kanisters in der Klemmeinheitsanordnung) erreicht werden kann, die sich elastisch verformen sollen. Darüber hinaus können über einer oder mehreren Bohrungen 38 schlitzförmige Merkmale hinzugefügt werden, um diese zu komprimieren und für zusätzliche Konformität zu sorgen.
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Die Patente und Veröffentlichungen, auf die hierin Bezug genommen wird, werden hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.
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Während die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen beschrieben sind, kann die Erfindung innerhalb des Umfangs der angefügten Ansprüche anderweitig verkörpert werden.