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Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmeerzeugendes Gerät mit im Betrieb reduzierter Oberflächentemperatur und mit einem ein Stahlblech umfassenden Gehäuse und mit einem Innenraum, wobei das Gehäuse dem Innenraum des Geräts zugewandte innenliegende Oberflächen und dem Innenraum des Geräts abgewandte außenliegende Oberflächen umfasst. Auch betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines wärmeerzeugenden Gerätes mit im Betrieb reduzierter Oberflächentemperatur. Ferner betrifft die Erfindung ein Stahlblech mit Oberflächen.
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Es ist bekannt, dass sich wärmeerzeugende Geräte wie Elektrogeräte, beispielsweise Haushalts- oder Küchengeräte, während der Benutzung erwärmen. In Abhängigkeit von der Art des Elektrogerätes und der Benutzungsdauer können die Geräte dabei lokal so heiß werden, dass ohne entsprechende Gegenmaßnahmen die Gefahr von erheblichen Verbrennungen eines Bedieners beziehungsweise von Personen besteht, die eine aufgeheizte externe Oberfläche des Gerätes mit ihrer Haut kontaktieren.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 103 46 964 A1 ist ein Geschirrspüler mit variabler Wärmedämmung bekannt, wobei ein Spülbehälter zumindest teilweise von einer Wärmedämmschicht mit variabler Wärmeleitfähigkeit umgeben ist, die auf mindestens zwei unterschiedliche Wärmeleitfähigkeitswerte einstellbar ist.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2005 061 805 A1 offenbart eine Geschirrspülmaschine mit wärme- und schallgedämpftem Spülbehälter. Die Wärmedämmschicht ist bevorzugt eine Kunststoffschicht.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2014 203 014 A1 ist ein Kältegerät mit einer Flächenheizeinrichtung bekannt. Der Korpus des Kältegeräts umfasst eine Innenwand und eine Außenwand, wobei zwischen den beiden Wänden eine Wärmedämmschicht vorgesehen ist. Die Außenwand umfasst eine Flächenheizeinrichtung zum Verhindern von Kondensation an der Außenwand.
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Beispielsweise gibt die EU-Verordnung IEC 60335-2-11 AMD2, Abschnitt 11 vor, dass Gehäuseteile von Trommeltrocknern oberhalb einer bestimmten Oberflächentemperatur mit einer dicken und wenig wärmeleitenden organischen Beschichtung zu versehen sind, damit sich der Bediener während oder in Folge des Betriebs des Gerätes nicht sofort verbrennen kann. Die genaue Dicke der organischen Beschichtung hängt daher von der maximal erreichbaren Oberflächentemperatur des Gerätes ab. Beispielsweise sind metallische Oberflächen elektrischer Trommeltrockner, die an Seitenflächen oder der Rückseite Temperaturen oberhalb von 74 °C erreichen können, mit einer mindestens 400 µm dicken organischen Beschichtung zu versehen.
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Auch eine Wärmedämmung der Innenseite des Gehäuses wird zum Hitzeschutz eingesetzt, ist aber vergleichsweise arbeitsintensiv und führt daher zu erheblichen Zusatzkosten.
Eine weitere vorbekannte Lösung zur Reduzierung der Oberflächentemperatur elektrischer, wärmeerzeugender Geräte besteht darin, zusätzliche Bauteile in die Geräte einzubauen, die als Wärmesenke fungieren beziehungsweise die im Betrieb entstehende Wärme verteilen.
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Die vorbekannten Lösungen zur Reduzierung der Oberflächentemperatur elektrischer, wärmeerzeugender Geräte bringen aufgrund des zusätzlichen Materialbedarfs (z. B. für die Wärmesenke oder die dicke organische Beschichtung) den Nachteil eines erhöhten Gewichts des Gerätes sowie insbesondere erhöhter Herstellungskosten mit sich.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Möglichkeit zur Reduzierung der Oberflächentemperatur wärmeerzeugender Geräte bereitzustellen, die die vorgenannten aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet. Bevorzugt sollen dabei wärmeerzeugende Geräte bereitgestellt werden, die im Betrieb den hohen Sicherheitsanforderungen genügen und auf alternative und bevorzugt kostengünstigere Weise einen Verbrennungsschutz bieten als es aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche und insbesondere durch ein wärmeerzeugendes Gerät mit einem ein Stahlblech umfassenden Gehäuse und mit einem Innenraum, wobei das Gehäuse dem Innenraum des Geräts zugewandte innenliegende Oberflächen und dem Innenraum des Geräts abgewandte außenliegende Oberflächen umfasst, wobei die innenliegenden Oberflächen des Gehäuses zumindest teilweise einen Infrarot (IR)-reflektierenden Bereich mit einem Emissionskoeffizient ε < 0,8, vorzugsweise 0,2 bis 0,7, insbesondere 0,3 bis 0,6, jeweils für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm umfassen. Vorzugsweise können die innenliegenden Oberflächen des Gehäuses nicht nur teilweise, sondern vollständig einen IR-reflektierenden Bereich umfassen oder daraus bestehen.
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Für die Zwecke der Erfindung wird unter einem wärmeerzeugenden Gerät insbesondere ein elektrisch betriebenes Gerät, insbesondere für Privathaushalte, verstanden. Ein besonderer Fokus der Erfindung liegt auf der Reduzierung der Oberflächentemperatur wärmeerzeugender Haushaltsgeräte, weshalb das erfindungsgemäße wärmeerzeugende Gerät vorzugsweise ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Haushaltsgroßgerät, ist.
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Insbesondere bei wärmeerzeugenden Haushaltsgeräten, die zum Waschen und/oder Trocknen von Wäsche oder Geschirr eingerichtet sind, wie z. B. Waschmaschinen, Trockner, Waschtrockner und Geschirrspülmaschinen, wurde in der Vergangenheit beobachtet, dass diese während des Betriebs in ihrem Innenraum eine enorme Hitze entwickelten, die auch das Gehäuse der Geräte lokal sehr heiß werden ließ, sodass eine Gefahr von Verbrennungen für den Benutzer sowie für andere Personen, die beispielsweise das Gerät im Vorbeigehen streiften, ausging.
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Während die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen für diese Geräte jeweils eine bessere Verteilung und Abschirmung der entstehenden Wärme vorsehen oder den Wärmeübergang zum Bediener durch zusätzliche dicke Beschichtungen reduzieren, wird durch die vorliegende Erfindung gewährleistet, dass der im Inneren der wärmeerzeugenden Geräte während des Betriebs entstehende Temperaturanstieg gar nicht erst ein zu starkes Aufheizen der Gehäuseoberfläche bewirkt, da die im Geräteinneren entstehende Wärme durch die IR-reflektierende Bereiche beziehungsweise Oberfläche des Gehäuses ins Innere der Geräte reflektiert und dann an einer anderen unkritischen Stelle abgeführt wird.
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Dazu weist das erfindungsgemäße wärmeerzeugende Gerät die IR-reflektierenden Bereiche auf.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das wärmeerzeugende Gerät ein Haushaltsgerät, insbesondere ein zum Waschen und/oder Trocknen von Wäsche oder Geschirr eingerichtetes Haushaltsgerät, z. B. eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, ein Waschtrockner oder eine Geschirrspülmaschine. Die Erfindung ist aber grundsätzlich geeignet für alle insbesondere in Privathaushalten verwendeten wärmeerzeugenden Geräte, beispielsweise auch für Mixer, Toaster, Küchengeräte, Pürierstab oder Staubsauger, sofern diese kein Gehäuse aus Kunststoff aufweisen, insbesondere aber für Haushaltsgroßgeräte wie Heizkessel, Gasthermen und Wärmepumpen.
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Bei herkömmlichen wärmeerzeugenden Geräten, insbesondere bei aus dem Stand der Technik bekannten Haushaltsgroßgeräten, umfasst das Gehäuse ein verzinktes Stahlblech, auf dessen dem Innenraum des Geräts zugewandten Seite ein Rückseitenschutzlack, z. B. auf Polyesterbasis, aufgetragen ist. Dieser weist in der Regel eine Dicke von 8 bis 15 µm auf und hat eine helle Farbe oder ist transparent oder lasierend. Aufgrund des Rückseitenschutzlackes ist der Emissionskoeffizient ε der innenliegenden Oberfläche des Gehäuses für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm > 0,8, d. h. weniger als 20 % der Wärmestrahlung werden in das Gehäuseinnere zurück reflektiert, während der größte Anteil vom Gehäuse absorbiert wird, sodass sich die außenliegenden Oberflächen des Gehäuses im Betrieb stark aufheizen.
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Im Gegensatz dazu weisen die innenliegenden Oberflächen des Gehäuses eines erfindungsgemäßen wärmeerzeugenden Gerätes teilweise oder vollständig eine IR-reflektierende Oberfläche mit einem Emissionskoeffizient < 0,8 auf. Dadurch wird die Absorption der Wärmestrahlung aus dem Geräteinneren in das Gehäuse reduziert und es wird eine geringere Oberflächentemperatur an der Geräteaußenseite erreicht.
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Die Erfindung umfasst im Wesentlichen drei Ausführungsformen der IR-reflektierenden Oberfläche an der innenliegenden Oberfläche des Gehäuses eines wärmeerzeugenden Gerätes.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform ist der IR-reflektierende Bereich eine metallische oder metallhaltige, mit einem optionalen Korrosionsschutz versehene Oberfläche, beispielsweise mit oder aus Eisen oder Aluminium. Auch ein einfaches Blech aus Stahl, nichtrostendem Stahl oder verzinktem Stahl ist jedoch eine mögliche Ausführungsform des IR-reflektierenden Bereichs, da auch diese einen Emissionskoeffizient < 0,8 (für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm) aufweisen. Bei Geräten, die zumindest temporär wasserführend sind oder mit Feuchtigkeit arbeiten, ist jedoch im Hinblick auf eine angemessene Lebensdauer des Gerätes ein Korrosionsschutz der innenliegenden Oberflächen des Gehäuses unerlässlich.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform ist der IR-reflektierende Bereich eine metallische oder metallhaltige, mit einem optionalen Korrosionsschutz versehene Oberfläche, die auf der dem Innenraum des Geräts zugewandten Seite eine vorzugsweise organische Beschichtung mit einer Schichtdicke von < 3 µm, z. B. im Bereich von 0,5 bis 2,9 µm aufweist. Diese Beschichtung, die auch als Anti-Fingerprint-Beschichtung bezeichnet werden kann, ist für sich allein genommen nicht besonders IR-reflektierend, allerdings reduziert die Beschichtung aufgrund ihrer geringen Dicke die IR-reflektierenden Eigenschaften der darunterliegenden metallischen oder metallhaltigen, mit einem optionalen Korrosionsschutz versehenen Oberfläche nur gering, sodass diese auch mit einer dünnen organischen Beschichtung mit einer Schichtdicke von < 3 µm eine geeignete IR-reflektierende Oberfläche mit einem Emissionskoeffizienten < 0,8 (für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm) darstellt.
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Während die vorgenannte sehr dünne Anti-Fingerprint-Beschichtung sich nicht negativ auf die guten IR-reflektierenden Eigenschaften einer metallischen oder metallhaltigen Oberfläche auswirken, wird vom Kunden oftmals eine vergleichsweise dicke Beschichtung der Gehäuseoberflächen mit einer Funktionsorganik, beispielsweise zum Korrosionsschutz, gewünscht. Diese kann eine Schichtdicke von bis zu 20 µm oder sogar bis zu 30 µm aufweisen und weist keine IR-reflektierenden Eigenschaften auf, sondern trägt zur Umwandlung von IR-Strahlung in Wärmeleitung bei.
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Um auch diese Ausführungsform einer innenliegenden Gehäuseoberfläche im Sinne der Erfindung zu gestalten, wird ein IR-reflektierender Bereich als Schicht auf der Beschichtung mit der Funktionsorganik angeordnet oder eine entsprechende Funktion in die Schicht eingebaut. In dieser dritten und bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das erfindungsgemäße wärmeerzeugende Gerät daher innenliegende Oberflächen des Gehäuses auf, die zumindest teilweise eine organische Beschichtung aufweisen, auf deren dem Innenraum des Gehäuses zugewandten Seite die IR-reflektierende Oberfläche angeordnet ist oder IR-reflektierende Eigenschaften in die Beschichtung eingebaut sind.
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Optional umfasst oder besteht der IR-reflektierende Bereich in dieser dritten Ausführungsform aus einer metallischen oder metallisierten Folie, wobei die Folie eine Schichtdicke von 1 bis 30 µm, insbesondere von 1 bis 20 µm, aufweist. Dabei ist wichtig, dass in Ausführungsformen, in denen nicht die gesamte Folie metallisch ist, die metallisierte Seite dem Innenraum des Gerätes zugewandt ist, während die Seite, mit der die Folie auf der Beschichtung aufgebracht ist, nicht notwendigerweise metallisiert sein muss.
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Als Alternative zu der metallisierten Folie kann der IR-reflektierende Bereich in der dritten Ausführungsform auch aus einer mit metallischen Bestandteilen pigmentierten Lackschicht bestehen.
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Sowohl die metallisierte Folie als auch der mit metallischen Bestandteilen pigmentierte Lack weisen dabei einen Emissionskoeffizienten < 0,8, vorzugsweise von 0,2 bis 0,7 und insbesondere von 0,3 bis 0,6 (für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm) und damit stark IR-reflektierende Eigenschaften auf, sodass während des Betriebs des Gerätes der Wärmestrom aus dem Inneren des Gerätes in das Gehäusebauteil reduziert und dadurch eine geringere Temperatur der außenliegenden Oberflächen des Gehäuses erreicht wird.
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Optional kann das erfindungsgemäße wärmeerzeugende Gerät zusätzlich zu dem IR-reflektierenden Bereich an den innenliegenden Oberflächen des Gehäuses auch eine Beschichtung, vorzugsweise eine organische Beschichtung, an den außenliegenden Oberflächen des Gehäuses aufweisen, um den Wärmeübergang der externen Geräteoberfläche zu senken und so die Erfindung auch für Maschinen, bei deren Betrieb es zu noch höheren Innentemperaturen kommt, nutzen zu können.
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Die Erfindung betrifft weiterhin auch ein Verfahren zur Herstellung eines wärmeerzeugenden Gerätes, insbesondere eines Haushaltsgerätes, mit im Betrieb reduzierter Oberflächentemperatur, umfassend einen Schritt des Anordnens eines Gehäuses um ein wärmeerzeugendes Gerät, wobei das Gehäuse dem Innenraum des Geräts zugewandte innenliegende Oberflächen und dem Innenraum des Geräts abgewandte außenliegende Oberflächen umfasst, und wobei die innenliegenden Oberflächen des Gehäuses zumindest teilweise oder alternativ vollständig einen IR-reflektierende Bereich mit einem Emissionskoeffizient ε umfassen, der < 0,8 ist, für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm.
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Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines wärmeerzeugenden Gerätes eingesetzte Gerät weist insbesondere die gleichen Eigenschaften auf wie im Voranstehenden mit Bezug auf das erfindungsgemäße wärmeerzeugende Gerät als solches beschrieben. D.h. insbesondere, dass
- - das in dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte wärmeerzeugende Gerät vorzugsweise ein Haushaltsgerät ist, insbesondere ein Haushaltsgroßgerät und/oder ein zum Waschen und/oder Trocknen von Wäsche oder Geschirr eingerichtetes Haushaltsgerät, beispielsweise eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, ein Waschtrockner oder eine Geschirrspülmaschine;
- - der Emissionskoeffizient ε des IR-reflektierenden Bereichs < 0,8 ist und vorzugsweise 0,2 bis 0,7 und insbesondere 0,3 bis 0,6 beträgt;
- - gemäß einer Ausführungsform als IR-reflektierender Bereich des Gehäuses eines in dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten wärmeerzeugenden Geräts eine metallische oder metallhaltige, mit einem optionalen Korrosionsschutz versehene Oberfläche verwendet wird, die optional eine Stahlblechoberfläche, eine verzinkte Stahlblechoberfläche oder eine Oberfläche aus nichtrostendem Stahl ist;
- - gemäß einer Ausführungsform des IR-reflektierenden Bereichs des Gehäuses eines in dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten wärmeerzeugenden Geräts auf der dem Innenraum des Geräts zugewandten Seite mit einer Beschichtung ausgestattet wird, die eine Schichtdicke von < 3 µm aufweist;
- - gemäß einer Ausführungsform die innenliegenden Oberflächen des Gehäuses eines in dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten wärmeerzeugenden Geräts zumindest teilweise eine Beschichtung aufweisen, auf deren dem Innenraum des Gehäuses zugewandten Seite der IR-reflektierende Bereich angeordnet wird, wobei der IR-reflektierende Bereich vorzugsweise eine metallische oder metallisierte Folie umfasst oder daraus besteht, oder wobei alternativ der IR-reflektierende Bereich aus einer mit metallischen Bestandteilen pigmentierten Lackschicht besteht.
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Optional werden die IR-reflektierenden Bereiche in einem Bandbeschichtungsverfahren hergestellt. Dafür wird bevorzugt ein stahlhaltiges oder aus Stahl bestehendes Band mit dem IR-reflektierenden Bereich versehen.
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Weiterhin umfasst die Erfindung ein Stahlblech mit Oberflächen, wobei die Oberflächen zumindest teilweise einen IR-reflektierenden Bereich mit einem Emissionskoeffizient ε, der < 0,8, vorzugsweise 0,2 bis 0,7, insbesondere 0,3 bis 0,6 beträgt, für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm, aufweist. Dieses Stahlblech wird neben der Verwendung in einem wärmeerzeugenden Gerät als eigenständig erfinderisch angesehen. Unabhängig von dem wärmeerzeugenden Gerät sind die zuvor beschriebenen Ausgestaltungen des IR-reflektierenden Bereichs des Stahlblechs auch nur auf das Stahlblech anwendbar. Demnach ist vorgesehen, dass der IR-reflektierende Bereich metallisch oder metallhaltig und mit einem optionalen Korrosionsschutz versehen ist oder eine Stahlblechoberfläche oder eine verzinkte Stahlblechoberfläche oder eine Oberfläche aus nichtrostendem Stahl ist oder eine Beschichtung oder aus einer metallischen oder zumindest einseitig metallisierten Folie besteht, wobei die metallisierte Seite dem Innenraum zugewandt ist, oder aus einer mit metallischen Bestandteilen oder mit IR-reflektierenden Bestandteilen pigmentierten Lackschicht besteht.
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Auch umfasst die Erfindung die Verwendung dieses Stahlblechs für ein einen Innenraum aufweisendes Gehäuse eines wärmeerzeugenden Gerätes, wobei der IR-reflektierende Bereich zumindest teilweise an einer dem Innenraum des Gerätes zugewandten innenliegenden Oberfläche des Gehäuses angeordnet ist.
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Die Erfindung wird nun genauer anhand von Beispielen und mit Bezug auf die 1 beschrieben.
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Die 1 zeigt schematisch eine Skizze zur Funktionsweise der IR-reflektierenden Oberfläche eines erfindungsgemäßen wärmeerzeugenden Gerätes.
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Das erfindungsgemäße wärmeerzeugende Gerät weist ein Gehäuse 8 auf. Dieses umfasst einen Kern aus Stahlblech 1. Der Kern aus Stahlblech 1 weist in der gezeigten Ausführungsform beidseitig einen Korrosionsschutz 2 auf, der beispielsweise eine Zinkschicht sein kann. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die sich an den Wünschen vieler Kunden orientiert, ist auf dem beidseitigen Korrosionsschutz 2 ebenfalls beidseitig eine Beschichtung 3 angeordnet, die insbesondere eine Funktionsorganik umfassen oder daraus bestehen kann. Diese Beschichtung kann auf beiden Seiten unterschiedlich sein, da auf der Außenseite Anforderungen vor allem an Optik und Beständigkeit im Vordergrund stehen, wohingegen auf der Innenseite Korrosionsschutz und Umformhilfe wichtiger sind.
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Im oberen Teil der 1 ist nun gezeigt, dass gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform auf der dem Innenraum 7 des Geräts zugewandten Seite der Beschichtung 3 der IR-reflektierende Bereich 4 mit einem Emissionskoeffizient ε < 0,8, für Wellenlängenbereiche von 6 bis 16 µm, angeordnet ist. Im unteren Teil der 1 fehlt dieser IR-reflektierende Bereich 4, um den Unterschied im Betrieb des Gerätes zu veranschaulichen.
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Während des Betriebs des Gerätes entsteht in dessen Innenraum 7 Wärme, die über Wärmeleitung durch die verschiedenen Schichten des Gehäuses 8 dringt und die externen Oberflächen des Gehäuses 8 aufheizt. Gemäß der erfindungsgemäßen im oberen Teil der Figur gezeigten Ausführungsform besteht das Gehäuse 8 aus dem Kern aus Stahlblech 1, einem darauf angeordneten beidseitigen Korrosionsschutz 2, einer auf diesem angeordneten beidseitigen Beschichtung 3, sowie des auf der dem Innenraum 7 zugewandten Seite der Beschichtung 3 angeordneten IR-reflektierenden Bereichs 4. Im unteren Teil der Figur, der ein nicht erfindungsgemäßes Gehäuse zeigt, fehlt der IR-reflektierende Bereich 4 bei ansonsten gleichem Aufbau des Gehäuses.
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Der Unterschied zwischen einem Gerät mit erfindungsgemäßem Gehäuse 8 und einem Gerät mit nicht erfindungsgemäßem Gehäuse liegt nun darin, dass beim Auftreffen von im Innenraum 7 des Geräts erzeugter Wärmestrahlung 5 auf die IR-reflektierende Schicht diese durch die IR-reflektierende Schicht zum Teil reflektiert wird, während nur ein Teil der Wärmestrahlung absorbiert wird und so die außenliegenden Oberflächen des Gehäuses erhitzt. Im Gegensatz dazu wird bei einem Gehäuse, das auf seiner innenliegenden Oberfläche keinen IR-reflektierenden Bereich 4 aufweist, die deutlich mehr entstehende Wärmestrahlung 6 absorbiert und trägt so stärker zur Erhitzung der außenliegenden Oberflächen des Gehäuses bei.
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Die Funktionsweise der Erfindung wurde in der Praxis gemäß folgendem Beispiel 1 getestet.
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Beispiel 1: Untersuchung des Einflusses eines IR-reflektierenden innenliegenden Bereichs des Gehäuses auf dessen Aufheizverhalten der externen Oberflächen.
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Um den Einfluss eines IR-reflektierenden Bereichs eines Gehäuses zu testen, wurden jeweils auf einem ungefüllten Becherglas in einem Abstand von 15 cm die folgenden Probestücke über einer Heizplatte angeordnet und der Temperaturanstieg gemessen:
- - ein verzinktes Stahlblech (Probestück 1);
- - ein mit einer ca. 2 µm dicken Beschichtung versehenes verzinktes Stahlblech (Probestück 2);
- - ein mit einer ca. 10 µm dicken Schicht eines Rückseitenschutzlackes auf Polyesterbasis beschichtetes verzinktes Stahlblech (Probestück 3);
- - ein verzinktes Stahlblech, das eine organische Beschichtung 3 aufweist, auf der eine IR-reflektierende Beschichtung angeordnet ist (Probestück 4).
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Alle Probestücke wurden für eine Dauer von 20 min über der Heizplatte angeordnet, die eine Temperatur von 350 °C aufwies. Der Temperaturanstieg wurde auf den jeweiligen der Heizplatte gegenüberliegenden Seiten der Probestücke bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt:
Tabelle 1: Temperaturanstieg der Probestücke an der der Heizplatte abgewandten Seite
Probestück | Temperaturanstieg [°C] |
1 erfindungsgemäß | 29 |
2 erfindungsgemäß | 37 |
3 nicht erfindungsgemäß | 42 |
4 erfindungsgemäß | 31 |
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Figur sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stahlblech
- 2
- Korrosionsschutz
- 3
- Beschichtung
- 4
- IR-reflektierender Bereich
- 5
- teilreflektierte Wärmestrahlung
- 6
- absorbierte Wärmestrahlung
- 7
- Innenraum des Gerätes
- 8
- Gehäuse