DE102020111418A1

DE102020111418A1 - Bremshebelanordnung für eine Bremsvorrichtung eines Fahrzeugs sowie Fahrzeug mit der Bremshebelanordnung

Info

Publication number: DE102020111418A1
Application number: DE102020111418.4A
Authority: DE
Inventors: Aurelien Grauss; Philippe Wagner; Julien Oster
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2020-04-27
Filing date: 2020-04-27
Publication date: 2021-10-28

Abstract

Es wird eine Bremshebelanordnung 8 für eine Bremsvorrichtung 7 eines Fahrzeugs 1, mit einem Gehäuse 12 zur Anordnung an einem Lenker 5 des Fahrzeugs 1, mit einem Bremshebel 9 zur Betätigung der Bremsvorrichtung 7, wobei der Bremshebel 9 zwischen einer Grundstellung GS und einer Bremsstellung BS um eine Schwenkachse S schwenkbar an dem Gehäuse 12 angeordnet ist, mit einer Erfassungseinrichtung 24 zur Erfassung einer Hebelstellung des Bremshebels 9, wobei die Erfassungseinrichtung 24 fest an dem Gehäuse 12 angeordnet ist, wobei der Bremshebel 9 eine durch die Erfassungseinrichtung 24 erfassbare Erfassungskontur 21 aufweist, wobei die Erfassungskontur 21 bei einer Betätigung des Bremshebels 9 zur Erfassung der Hebelstellung relativ zu der Erfassungseinrichtung 24 um die Schwenkachse S verschwenkbar ist, vorgeschlagen, wobei die Erfassungskontur 21 einen ersten und einen zweiten Erfassungsabschnitt 21a, b aufweist, wobei die Erfassungseinrichtung 24 wahlweise als eine berührungslose Erfassungseinrichtung 26 oder eine berührende Erfassungseinrichtung 29 ausgebildet ist, wobei der erste Erfassungsabschnitt 21a durch die berührungslose Erfassungseinrichtung 26 berührungslos erfassbar ist oder der zweite Erfassungsabschnitt 21b durch die berührende Erfassungseinrichtung 29 berührend erfassbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremshebelanordnung für eine Bremsvorrichtung eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit der Bremshebelanordnung.
Zum Bremsen von Zweirädern, z.B. Fahrräder oder Tretroller, werden üblicherweise mechanische oder hydraulische Bremsanlagen eingesetzt, welche z.B. als Felgenbremse oder Scheibenbremse für Vorder- und/oder Hinterräder ausgebildet sind. Zur Betätigung der Bremsanlage ist ein an einem Lenker des Zweirads befestigter Bremshebel angeordnet, welcher durch ein Verschwenken eine Bremskraft auf die Bremse überträgt. Beispielsweise kann eine Sensoreinrichtung im Bremshebel vorgesehen sein, welche beispielsweise zur Steuerung eines elektrisch erzeugten Bremssignals einen Zustand des Bremshebels erfasst.
Beispielsweise offenbart die Druckschrift DE 10317313 A1 einen elektrischen Bremssignalgeber für Fahrräder mit einem als elektrischer Schalter zum Öffnen bzw. Schließen eines elektrischen Stromkreises ausgebildeten Nehmer sowie einem den Nehmer berührungsfrei betätigenden Geber, wobei Geber und Nehmer an relativ zueinander beweglichen Teilen einer Bremsanlage des Fahrrades angeordnet bzw. anbringbar sind.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bremshebelanordnung vorzuschlagen, welche sich durch eine verbesserte Funktionalität sowie einen kompakten Aufbau auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch eine Bremshebelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
Die Erfindung betrifft eine Bremshebelanordnung, welche für eine Bremsvorrichtung eines Fahrzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient die Bremshebelanordnung zur Übertragung einer Bremskraft auf die Bremsvorrichtung des Fahrzeugs, um mindestens oder genau ein Rad des Fahrzeugs abzubremsen. Im Speziellen ist die Bremsvorrichtung an mindestens einem Hinterrad und/oder an mindestens einem Vorderrad des Fahrzeugs angeordnet. Vorzugsweise ist die Bremshebelanordnung als ein Bremsgeber ausgebildet, welcher mit einem Bremsnehmer der Bremsvorrichtung in Wirkverbindung steht. Die Bremsvorrichtung kann dabei mechanisch und/oder hydraulisch und/oder elektrisch mit der Bremshebelanordnung verbunden sein. Beispielsweise kann die Bremsvorrichtung als eine Trommelbremse, eine Scheibenbremse oder eine Felgenbremse ausgebildet sein. Im Speziellen ist die Bremsvorrichtung als eine konzentrisch zu dem Rad angeordnete Bremsvorrichtung ausgebildet, welche durch einen konzentrischen Bremszylinder (CBC) betätigbar ist.
Insbesondere ist das Fahrzeug als ein einspuriges oder mehrspuriges Fahrzeug ausgebildet. Vorzugsweise ist das Fahrzeug als ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug ausgebildet. Insbesondere ist das Fahrzeug als ein Elektrokleinfahrzeug oder Elektrokleinstfahrzeug oder Elektromobil ausgebildet. Beispielsweise kann das Fahrzeug mit nur einem Rad als ein elektrisches Einrad, z.B. als ein sogenanntes Monowheel oder Solowheel ausgebildet sein. Mit zwei oder mehr Rädern ist das einspurige Fahrzeug bevorzugt als ein Fahrrad, insbesondere als ein Elektrofahrrad, z.B. als ein Pedelec oder E-Bike, oder als ein Motorrad, insbesondere als ein Elektromotorrad, oder als ein Motorroller, insbesondere als ein Elektroroller, oder als ein Elektrotretroller, auch als Elektroscooter oder E-Scooter bekannt, ausgebildet. Mit zwei oder mehr Rädern ist das mehrspurige Fahrzeug beispielsweise als ein Segway, Kickboard, Skateboard oder dergleichen ausgebildet. Im Speziellen ist das Fahrzeug als selbstbalancierendes Fahrzeug mit oder ohne Sitz zu verstehen. Alternativ ist das mehrspurige Fahrzeug mit drei oder mehr Rädern beispielsweise als ein Transport- oder Lastenrad, insbesondere ein motorisiertes bzw. elektrisch angetriebenes Transport- oder Lastenrad, im Speziellen ein Dreirad- oder Vierrad-Pedelec oder eine Rikscha ausgebildet.
Die Bremshebelanordnung weist ein Gehäuse auf, welches zur Anordnung an einem Lenker des Fahrzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Mittels des Lenkers kann ein Fahrer das Fahrzeug händisch lenken. Hierzu ist der Lenker mit dem mindestens einem Rad, insbesondere mindestens einem Vorderrad, des Fahrzeugs zur Durchführung einer Lenkbewegung schwenkbar verbunden ist. Bevorzugt weist der Lenker beidseitig jeweils einen Handgriff auf, wobei die Bremshebelanordnung vorzugsweise in einem Griffbereich von einem der Handgriffe angeordnet und/oder anordbar ist. Insbesondere ist die Bremshebelanordnung über das Gehäuse lösbar an dem Lenker, insbesondere benachbart zu dem jeweiligen Handgriff, montiert. Das Gehäuse kann einteilig ausgebildet sein oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Insbesondere weist das Gehäuse zumindest einen Gehäusegrundkörper und einen Gehäusedeckel auf, wobei der Gehäusedeckel mit dem Gehäusegrundkörper, vorzugsweise lösbar, verbunden ist.
Die Bremshebelanordnung weist einen Bremshebel auf, welcher zur Betätigung der Bremsvorrichtung ausgebildet und/oder geeignet ist. Im Speziellen betätigt der Fahrer den Bremshebel, um eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs zu reduzieren, dieses abzubremsen und/oder zu stoppen. Hierzu kann der Bremshebel mechanisch, z.B. über einen Seilzug, oder hydraulisch, z.B. über eine Fluidsäule, oder elektrisch, z.B. über einen Aktor, mit der Bremsvorrichtung verbunden sein. Insbesondere wird bei einer Betätigung des Bremshebels eine Bremskraft durch die Bremsvorrichtung auf das zu bremsende Rad übertragen.
Der Bremshebel ist dabei um eine Schwenkachse schwenkbar an dem Gehäuse angeordnet. Insbesondere ist der Bremshebel zwischen einer Grundstellung und einer Bremsstellung um die Schwenkachse verschwenkbar. Vorzugsweise weist der Bremshebel bei einer Betätigung des Bremshebels die Bremsstellung auf. Beispielsweise wird der Bremshebel von der Grundstellung in die Bremsstellung verschwenkt, wenn der Fahrer den Bremshebel betätigt, indem er Druck auf den Bremshebel ausübt. Vorzugsweise wird der Bremshebel selbsttätig in die Grundstellung zurückgestellt, wenn der Fahrer die Betätigung des Bremshebels beendet und den Druck von diesem löst.
Ferner weist die Bremshebelanordnung eine Erfassungseinrichtung auf, welche zur Erfassung mindestens oder genau einer Hebelstellung des Bremshebels ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist die Erfassungseinrichtung dazu ausgebildet, die Grundstellung und/oder die Bremsstellung des Bremshebels zu erfassen. Bevorzugt ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, die erfasste Hebelstellung an eine Steuerungseinrichtung des Fahrzeugs zu übermitteln.
Die Erfassungseinrichtung ist fest an dem Gehäuse angeordnet. Insbesondere ist die Erfassungseinrichtung zwischen dem Gehäusedeckel und dem Gehäusegrundkörper in einem Aufnahmeraum angeordnet. Dabei kann die Erfassungseinrichtung gegenüberliegend zu dem Bremshebel wahlweise an dem Gehäusedeckel oder an dem Gehäusegrundkörper angeordnet sein. Besonders bevorzugt verbleibt die Erfassungseinrichtung bei einer Verschwenkung des Bremshebels stationär an dem Gehäuse.
Der Bremshebel weist eine Erfassungskontur auf, welche durch die Erfassungseinrichtung erfassbar ist. Insbesondere ist die Erfassungskontur in einem Erfassungsbereich und/oder gegenüberliegend zu der Erfassungseinrichtung angeordnet und/oder anordbar. Dabei ist die Erfassungskontur bei einer Betätigung des Bremshebels zur Erfassung der Hebelstellung relativ zu der Erfassungseinrichtung um die Schwenkachse verschwenkbar. Bevorzugt ist die Erfassungskontur in Bezug auf die Schwenkachse exzentrisch angeordnet, sodass die Erfassungskontur bei einer Betätigung des Bremshebels auf einer Kreisbahn um die Schwenkachse verschwenkt wird.
Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass die Erfassungskontur einen ersten und einen zweiten Erfassungsabschnitt aufweist. Insbesondere sind die beiden Erfassungsabschnitte als zwei voneinander getrennte oder überlappende Teilabschnitte der Erfassungskontur ausgebildet. Vorzugsweise sind die beiden Erfassungsabschnitte an einer gemeinsamen, insbesondere der Erfassungseinrichtung zugewandten Seite der Erfassungskontur angeordnet. Die Erfassungseinrichtung ist wahlweise als eine berührungslose oder als eine berührende Erfassungseinrichtung ausgebildet. Der erste Erfassungsabschnitt ist durch die berührungslose Erfassungseinrichtung berührungslos erfassbar. Insbesondere ist die berührungslose Erfassungseinrichtung ausgebildet, den ersten Erfassungsabschnitt magnetisch und/oder optisch und/oder akustisch und/oder elektrisch zu erfassen. Im Speziellen ist die berührungslose Erfassungseinrichtung ausgebildet, einen Abstand zu dem ersten Erfassungsabschnitt und/oder eine Bewegung des ersten Erfassungsabschnitts in dem Erfassungsbereich zu erfassen. Alternativ ist der zweite Erfassungsabschnitt durch die berührende Erfassungseinrichtung berührend erfassbar. Insbesondere ist die berührende Erfassungseinrichtung ausgebildet, den zweiten Erfassungsabschnitt mechanisch und/oder elektrisch zu erfassen. Im Speziellen ist die berührende Erfassungseinrichtung ausgebildet, eine Berührung und/oder Kontaktierung durch den zweiten Erfassungsabschnitt zu erfassen.
Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass durch die beiden Erfassungsabschnitte ein Bremshebel vorgeschlagen wird, welcher für unterschiedliche Sensorvarianten vorbereitet ist. Durch die universelle Ausgestaltung kann eine kostengünstige Herstellung des Bremshebels für unterschiedliche Bremshebelanordnungen realisiert werden, da nur eine einzige Variante des Bremshebels in Serie produziert werden muss. Zudem kann durch die Anordnung der beiden Erfassungsabschnitte an der gemeinsamen Erfassungskontur eine besonders kompakte Ausgestaltung des Bremshebels realisiert werden.
In einer konkreten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der erste Erfassungsabschnitt eine Aufnahmetasche aufweist, welche zur Aufnahme eines Targetelements ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist das Targetelement formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig in der Aufnahmetasche aufgenommen. Beispielsweise kann das Targetelement in der Aufnahmetasche eingepresst und/oder eingeklebt und/oder eingeclipst sein. Das Targetelement weist vorzugsweise einen Werkstoff und/oder Geometrie und/oder Markierung auf, welche eindeutig durch die berührungslose Erfassungseinrichtung erfassbar ist. Bevorzugt können für unterschiedliche Ausgestaltungen der berührungslosen Erfassungseinrichtung unterschiedliche Targetelemente vorgesehen sein, wobei die unterschiedlichen Targetelemente in die Aufnahmetasche einsetzbar und/oder untereinander austauschbar sind. Dabei ist die Aufnahmetasche in einem Erfassungsbereich der berührungslosen Erfassungseinrichtung angeordnet. Vorzugsweise ist die Aufnahmetasche mit dem darin angeordneten Targetelement bei der Betätigung des Bremshebels innerhalb des Erfassungsbereich verschwenkbar. Bei einer Ausgestaltung der Erfassungseinrichtung als berührende Erfassungseinrichtung bleibt die Aufnahmetasche unbenutzt. Somit wird ein Bremshebel vorgeschlagen, welcher für eine berührungslose Erfassung vorbereitet ist, wobei bei Bedarf das entsprechende Targetelement in einfacher Weise in die Aufnahmetasche eingesetzt werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite Erfassungsabschnitt eine Kontaktfläche aufweist, welche zur Kontaktierung mit der berührenden Erfassungseinrichtung ausgebildet und/oder geeignet ist. Die Kontaktfläche ist dabei zu dem ersten Erfassungsabschnitt abgesetzt angeordnet. Insbesondere ist der zweite Erfassungsabschnitt hierzu gegenüber dem ersten Erfassungsabschnitt gestuft und/oder erhaben ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der zweite Erfassungsabschnitt durch eine, insbesondere zylindrische, Erhebung gebildet, wobei die Kontaktfläche durch eine ebene Grundfläche der Erhebung definiert ist. Durch die abgesetzte Kontaktfläche kann somit gewährleistet werden, dass die Erfassungskontur ausschließlich über die Kontaktfläche mit der berührenden Erfassungseinrichtung kontaktiert und/oder kontaktierbar ist. Alternativ oder optional ergänzend ist die Kontaktfläche überlappend zu dem ersten Erfassungsabschnitt angeordnet. Insbesondere ist die Kontaktfläche abschnittsweise, insbesondere in einem Überlappungsbereich, durch die Aufnahmetasche ausgeschnitten ist. Insbesondere ergibt sich durch die überlappende Anordnung des ersten und des zweiten Erfassungsabschnitts eine besonders kompakte Ausgestaltung der Erfassungskontur. Somit wird ein Bremshebel vorgeschlagen, welcher für eine berührende Erfassung vorbereitet ist, wobei der zweite Erfassungsabschnitt über die Kontaktfläche in einfacher Weise mit der berührenden Erfassungseinrichtung kontaktieren kann.
In einer Konkretisierung ist vorgesehen, dass die berührungslose Erfassungseinrichtung als ein Wegsensor ausgebildet ist, wobei ein Abstand zu dem ersten Erfassungsabschnitt, insbesondere zu dem Targetelement, durch den Wegsensor erfassbar ist. Bei einer Betätigung des Bremshebels ist die Erfassungskontur relativ zu dem Wegsensor, insbesondere in dessen Erfassungsbereich, bewegbar, wobei die daraus resultierende Abstandänderung durch den Wegsensor erfassbar ist. Insbesondere weist die Erfassungskontur in der Bremsstellung gegenüber der Grundstellung einen geänderten, insbesondere vergrößerten Abstand zu der Erfassungseinrichtung auf. Bevorzugt ist eine Hebelstellung, insbesondere die Bremsstellung, des Bremshebels basierend auf der erfassten Abstandsänderung durch die Steuerungseinrichtung ermittelbar. Insbesondere kann der Bremshebel je nach Bremsintensität beliebig viele Bremsstellungen einnehmen, wobei die unterschiedlichen Bremsstellungen unterschiedliche Abstände aufweisen, welche durch den Wegsensor stufenlos oder feinstufig erfassbar sind. Es ist somit eine Überlegung der Erfindung eine Bremshebelanordnung vorzuschlagen, welche sich durch eine genaue Erfassung der Hebelstellungen bzw. der unterschiedlichen Bremsstellungen des Bremshebels auszeichnet.
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Wegsensor als ein Magnetfeldsensor und dass das Targetelement als ein Magnet ausgebildet ist. Insbesondere dient der Magnetfeldsensor zur Messung eines Magnetfeldes bzw. zur Erfassung einer Änderung des Magnetfeldes. Prinzipiell kann die berührungslose Erfassungseinrichtung selbst das Magnetfeld erzeugen. Bevorzugt jedoch ist das Magnetfeld durch das als Magnet ausgebildete Targetelement erzeugt. Insbesondere ist der Magnet aus einem magnetischen oder magnetisierbaren Material gebildet. Bevorzugt ist der Magnet als ein Permanentmagnet ausgebildet, welcher ein dauerhaftes Magnetfeld als das Magnetfeld erzeugt. Der Magnetfeldsensor ist vorzugsweise als ein kapazitiver oder induktiver Magnetfeldsensor ausgebildet. Im Speziellen kann der Magnetfeldsensor als ein Hall-Sensor ausgebildet sein. Der Magnet ist dabei in der Grundstellung mit einem ersten Abstand und in der Bremsstellung mit einem zweiten Abstandet beabstandet zu dem Magnetfeldsensor in der Aufnahmetasche aufgenommen. Bei einer Betätigung des Bremshebels ist der Abstand bzw. die Hebelstellung, insbesondere die Bremsstellung, somit als eine Änderung des Magnetfeldes erfassbar. Im Speziellen ist der Magnet in der Grundstellung des Bremshebels mit einem minimalen Abstand, z.B. weniger als 10 mm, vorzugsweise weniger als 5 mm, im Speziellen weniger als 1 mm, zu dem Magnetfeldsensor angeordnet. Vorzugsweise ist das magnetische Targetelement in einer Bremsstellung des Bremshebels mit einem Abstand angeordnet, welcher größer als der minimale Abstand ist. Somit wird eine Erfassungseinrichtung vorgeschlagen, welche berührungslos und verschleißfrei arbeitet und zugleich unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und Verschmutzungen aufgebaut ist.
In einer alternativen Konkretisierung ist vorgesehen, dass die berührende Erfassungseinrichtung als ein Schalter ausgebildet ist. Insbesondere ist der Schalter durch die Erfassungskontur, insbesondere durch den zweiten Erfassungsabschnitt, durch eine mechanische und/oder elektrische Kontaktierung betätigbar. Vorzugsweise ist der Schalter als ein elektrischer Schalter zum Öffnen und Schließen eines elektrischen Stromkreises ausgebildet. In der Grundstellung ist der zweite Erfassungsabschnitt mit dem Schalter kontaktiert. In der Bremsstellung hingegen ist der zweite Erfassungsabschnitt nicht mit dem Schalter kontaktiert bzw. ein Kontakt zu dem Schalter unterbrochen. Vorzugsweise kann der elektrische Stromkreis in der Grundstellung des Bremshebels wahlweise geöffnet oder geschlossen sein. Bevorzugt ist eine Hebelstellung des Bremshebels somit als eine Änderung des Kontaktes bzw. des Stromkreises durch den Schalter erfassbar. Es ist somit eine Überlegung der Erfindung eine Bremshebelanordnung vorzuschlagen, welche sich durch eine besonders einfache und kostengünstige Erfassung der Grundstellung bzw. der Bremsstellung des Bremshebels auszeichnet.
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Schalter eine zu der Kontaktfläche komplementäre Gegenkontaktfläche aufweist. Insbesondere sind die Kontaktfläche und die Gegenkontaktfläche einander zugewandt und/oder einander gegenüberliegend angeordnet. Die Kontaktfläche und die Gegenkontaktfläche sind in der Grundstellung des Bremshebels miteinander kontaktiert und in der Bremsstellung voneinander beabstandet. Insbesondere kontaktieren die Kontaktfläche und die Gegenkontaktfläche in der Grundstellung flächig, insbesondere vollflächig, miteinander. Hierzu sind Kontaktfläche und die Gegenkontaktfläche vorzugsweise jeweils als ebene Flächen ausgebildet. Insbesondere sind die Kontaktfläche und die Gegenkontaktfläche in der Bremsstellung kontaktfrei zueinander angeordnet. Somit wird eine berührende Erfassungseinrichtung vorgeschlagen, welche besonders zuverlässig arbeitet und zugleich robust und kostengünstig aufgebaut ist.
In einer konstruktiven Umsetzung ist vorgesehen, dass der Bremshebel einen Schwenkabschnitt aufweist, welcher zur schwenkbaren Befestigung des Bremshebels an dem Gehäuse ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere weist der Schwenkabschnitt eine Lagerschnittstelle auf, welche zur eines Schwenklagers mit einem Lagerpartner ausgebildet und/oder geeignet ist. Vorzugsweise ist die Lagerschnittstelle hierzu als eine koaxial zu der Schwenkachse verlaufende Öffnung und der Lagerpartner als ein Lagerbolzen ausgebildet, wobei der Lagerbolzen in der Öffnung schwenkbar aufgenommen bzw. aufnehmbar ist. Des Weiteren weist der Bremshebel einen Hebelabschnitt auf. Insbesondere dient der Hebelabschnitt zur Bildung eines Handhebels, welcher durch den Fahrer per Hand betätigt bzw. mit einer Handkraft beaufschlagt werden kann. Der Hebelabschnitt schließt sich hierzu unmittelbar an den Schwenkabschnitt an, wobei bei einer Betätigung des Bremshebels, der Hebelabschnitt über den Schwenkabschnitt um die Schwenkachse verschwenkt wird. Dabei schließt sich der Hebelabschnitt auf der einen Seite an den Schwenkabschnitt und die Erfassungskontur auf der anderen Seite in Verlängerung zu dem Hebelabschnitt an den Schwenkabschnitt an. Insbesondere sind der Schwenkabschnitt, der Hebelabschnitt und die Erfassungskontur aus einem gemeinsamen Materialabschnitt gefertigt. Bevorzugt kann der Bremshebel einstückig, z.B. aus einem Guss oder einem gemeinsamen Halbzeug, gefertigt sein. Beispielsweise kann der Bremshebel aus Aluminium oder Kunststoff sein. Es ist somit eine Überlegung der Erfindung, einen Bremshebel vorzugschlagen, welcher sich durch eine kostengünstige und einfache Ausgestaltung bzw. Fertigung auszeichnet.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit mindestens oder genau einer Bremsvorrichtung, wie diese insbesondere bereits zuvor beschrieben wurde, welche zum Bremsen mindestens oder genau eines Rades des Fahrzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist das Fahrzeug als ein elektrisch betriebenes Fahrzeug ausgebildet. Das Fahrzeug weist hierzu eine elektrische Antriebsvorrichtung auf, welche zur Übertragung eines Antriebsmoments auf mindestens oder genau ein Rad des Fahrzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient die elektrische Antriebsvorrichtung zum direkten Antrieb eines oder mehrere Räder des Fahrzeugs. Alternativ dient die elektrische Antriebsvorrichtung zur Kraftunterstützung eines muskelbetriebenen Antriebs des Fahrzeugs. Die Antriebsvorrichtung ist vorzugsweise als ein Elektromotor ausgebildet. Insbesondere ist die Bremsvorrichtung als eine Vorderradbremse ausgebildet, welche zum Abbremsen eines oder mehrerer Vorderräder des Fahrzeugs dient. Alternativ ist die Bremsvorrichtung oder optional ergänzende eine weitere Bremsvorrichtung als eine Hinterradbremse ausgebildet, welche zum Abbremsen eines oder mehrerer Hinterräder des Fahrzeugs dient.
Das Fahrzeug weist die Bremshebelanordnung auf, wie diese bereits zuvor beschrieben wurde. Insbesondere dient die Bremshebelanordnung zur Betätigung der Vorderrad- und/oder Hinterradbremse. Optional ergänzend kann das Fahrzeug eine weitere Bremshebelanordnung aufweisen, welche baugleich und/oder identisch zu der Bremshebelanordnung ausgebildet ist. Vorzugsweise dient dabei die eine Bremshebelanordnung zur Betätigung der Vorderradbremse und die andere Bremshebelanordnung zur Betätigung der Hinterradbremse. Bevorzugt sind die Bremshebelanordnung und die weitere Bremshebelanordnung gemeinsam an dem Lenker des Fahrzeugs angeordnet.
In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass das Fahrzeug eine Steuerungseinrichtung aufweist. Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung ausgebildet, ein Signal, insbesondere basierend auf der erfassten Hebelstellung, der Erfassungseinrichtung auszuwerten und/oder zu verarbeiten. Hierzu ist die Steuerungseinrichtung signaltechnisch mit der Erfassungseinrichtung verbunden. Beispielsweise kann die Erfassungseinrichtung kabelgebunden oder kabellos, z.B. via Funk, mit der Steuerungseinrichtung verbunden sein. Die Steuerungseinrichtung ist dabei ausgebildet ist, auf Basis der erfassten Hebelstellung, insbesondere zumindest in der Bremsstellung, ein Bremssignal auszugeben. Insbesondere weist die Bremsvorrichtung eine Bremsleuchte auf, wobei die Bremsleuchte in Abhängigkeit des Bremssignals durch die Steuerungseinrichtung angesteuert werden kann. Vorzugsweise wird in der Bremsstellung des Bremshebels ein optisches Signal, z.B. ein Aufleuchten des Bremslichtes, auf Basis des Bremssignals ausgegeben.
Alternativ oder optional ergänzend ist die Steuerungseinrichtung ausgebildet die Bremsvorrichtung und/oder die Antriebsvorrichtung auf Basis des Bremssignals anzusteuern. Dabei kann vorzugsweise ein auf die Antriebsvorrichtung und/oder die Bremsvorrichtung angewandtes Bremsmoment in Abhängigkeit des Bremssignal durch die Steuerungseinrichtung gesteuert werden. Insbesondere wird das durch die Antriebsvorrichtung erzeugt Bremsmoment durch Rekuperation erzeugt. Insbesondere wird das durch die Bremseinrichtung erzeugte Bremsmoment durch Reibung erzeugt.
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:

1 ein Fahrzeug in einer stark schematisierten Darstellung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
2a, b eine erste Ausführung einer Bremshebelanordnung für das Fahrzeug aus 1 in unterschiedlichen Schnittdarstellungen;
3a, b eine zweite Ausführung einer Bremshebelanordnung für das Fahrzeug aus 1 in unterschiedlichen Schnittdarstellungen;
4 einen Bremshebel für die Bremshebelanordnungen der 2a, b und 3a, b in einer dreidimensionalen Darstellung;

1 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung ein Fahrzeug 1, welches in diesem Ausführungsbeispiel als ein einspuriger Elektrotretroller oder Elektroscooter, auch als sogenannter E-Scooter bekannt, ausgebildet ist.
Das Fahrzeug 1 weist ein Vorderrad 2 und ein Hinterrad 3 auf, welche an einem Fahrzeugrahmen 4 des Fahrzeugs 1 drehbar angeordnet sind. Dabei ist das Vorderrad 2 über einen Lenker 5 schwenkbeweglich mit dem Rahmen 4 verbunden, sodass das Vorderrad 2 zur Lenkung des Fahrzeugs 1 über den Lenker 5 verschwenkt werden kann.
Das Fahrzeug 1 weist eine elektrische Antriebsvorrichtung 6 auf, welche zum elektrischen Antrieb des Fahrzeugs 1 dient. Hierzu ist die Antriebsvorrichtung 6 beispielsweise als ein in das Hinterrad 3 integrierter Elektromotor ausgebildet, welcher das Hinterrad 3 in einem Fahrbetrieb des Fahrzeugs 1 antreibt.
Das Fahrzeug 1 weist zudem eine Bremsvorrichtung 7 auf, welche zur Übertragung eines Bremsmoments auf das Vorderrad 2 dient. Die Bremsvorrichtung 7 ist beispielsweise als eine Reibbremse ausgebildet, welche das Vorderrad 3 bei einer Betätigung durch Reibung abbremst. Beispielsweise kann die Bremsvorrichtung 7 als eine Scheibenbremse oder als eine Felgenbremse ausgebildet sein.
Zur Betätigung der Bremsvorrichtung 7 weist das Fahrzeug 1 eine Bremshebelanordnung 8 auf, welche mit der Bremsvorrichtung 7 in Wirkverbindung steht. Beispielsweise kann die Bremshebelanordnung 8 über einen Seilzug oder eine hydraulische Leitung mit der Bremsvorrichtung 7 wirkverbunden sein. Dabei weist die Bremshebelanordnung 8 einen Bremshebel 9 auf, welcher zur manuellen Betätigung der Bremsvorrichtung 7 durch einen Fahrer des Fahrzeugs 1 dient. Die Bremshebelanordnung 8 ist hierzu an dem Lenker 5 angeordnet, wobei der Bremshebel 9 zum Abbremsen des Fahrzeugs 1 mit einer durch den Fahrer aufgebrachten Handkraft beaufschlagt werden kann.
Ferner weist das Fahrzeug 1 eine Steuerungseinrichtung 10 auf, welche ausgebildet ist, auf Basis einer Hebelstellung des Bremshebels 9 ein Bremssignal zu erzeugen. Beispielsweise ist die Steuerungseinrichtung 10 als ein Steuergerät ausgebildet. Zur Übertragung des Bremssignals ist die Bremshebelanordnung 8 signaltechnisch, z.B. über ein Kabel, mit der Steuerungseinrichtung 10 verbunden. Das Bremssignal kann beispielsweise zur Ansteuerung einer Bremsleuchte 11 des Fahrzeugs 1 genutzt werden. Beispielsweise kann bei einer Betätigung des Bremshebels 9 die Bremsleuchte 11 basierend auf dem Bremssignal ein optisches Signal, z.B. ein Aufleuchten der Bremsleuchte 11, ausgeben, um nachfolgende Fahrzeuge vor dem Bremsvorgang zu warnen.
In der 2a ist die Bremshebelanordnung 8 in einem Längsschnitt und in der 2b in einem Querschnitt dargestellt. Die Bremshebelanordnung 8 weist ein an dem Lenker 5, wie in 1 beschrieben, befestigbares Gehäuse 12 auf, wobei der Bremshebel 9 an dem Gehäuse 12 um eine Schwenkachse S schwenkbar angeordnet ist. Das Gehäuse 12 weist einen Gehäusegrundkörper 13 und einen Gehäusedeckel 14 auf, wobei der Gehäusedeckel 14 an einer Außenseite des Gehäusegrundkörpers 13 angeordnet ist. Der Gehäusedeckel 14 kann dabei formschlüssig und/oder kraftschlüssig, insbesondere lösbar, mit dem Gehäusegrundkörper 13 verbunden sein.
Der Gehäusegrundkörper 13 weist einen Befestigungsabschnitt 15 auf, welcher zur Befestigung an dem Lenker 5 dient. Weiterhin weist der Gehäusegrundkörper 13 einen Hohlraum 16 auf, welcher zur Aufnahme eines Übertragungsmittels, nicht dargestellt, dient. Bei einer mechanischen Anbindung des Bremshebels 9 über den Seilzug dient der Hohlraum 16 als Durchführung für den Seilzug, wobei der Seilzug als das Übertragungsmittel mit dem Bremshebel 9 bewegungsgekoppelt ist. Bei einer hydraulischen Anbindung des Bremshebels 9 über die hydraulische Leitung dient der Hohlraum als hydraulischer Druckraum, wobei ein Kolben als das Übertragungsmittel mit dem Bremshebel 9 bewegungsgekoppelt ist. Dabei weist das Grundkörpergehäuse 13 endseitig eine Einführöffnung 17a auf, wobei der Seilzug über die Einführöffnung 17a durch den Hohlraum 16 geführt oder die hydraulische Leitung über die Einführöffnung 17a fluidtechnisch mit dem Hohlraum 16 verbunden werden kann.
Der Bremshebel 9 weist einen Hebelabschnitt 18, einen Schwenkabschnitt 19, einen Anbindungsabschnitt 20 sowie eine Erfassungskontur 21 auf. Dabei ist der Bremshebel 9 über den Schwenkabschnitt 19 schwenkbar an dem Gehäusegrundkörper 13 gelagert, wobei der Schwenkabschnitt 19 zur Bildung eines Schwenklagers eine Lagerschnittstelle 22 aufweist. Die Lagerschnittstelle 22 ist dabei als eine koaxial zu der Schwenkachse S verlaufende Öffnung ausgebildet, durch welche beispielsweise ein Lagerbolzen zur Bildung des Schwenklagers geführt sein kann.
Der Hebelabschnitt 18 schließt sich zumindest annähernd in einer radialen Richtung in Bezug auf die Schwenkachse S unmittelbar an den Schwenkabschnitt 19 an. Dabei dient der Hebelabschnitt 18 zur Bildung eines Handhebels, welcher zur Betätigung der Bremsvorrichtung 7 per Hand von einer Grundstellung GS in eine Bremsstellung BS verschwenkt werden kann. Dabei kann der Bremshebel 9 beim Loslassen des Hebelabschnitts 18 stets selbsttätig wieder in die Grundstellung GS zurückkehren.
Der Anbindungsabschnitt 20 schließt sich zumindest annähernd in einer weiteren radialen Richtung in Bezug auf die Schwenkachse S an den Schwenkabschnitt 19 an. Der Anbindungsabschnitt 20 dient dabei zur Anbindung des Übertragungsmittels an dem Bremshebel 9. Hierzu weist der Anbindungsabschnitt 20 eine Anbindungsschnittstelle 23, wobei das Übertragungsmittel über die Anbindungsschnittstelle 23 mit dem Bremshebel 18 bewegungsgekoppelt ist. Beispielsweise ist die Anbindungsschnittstelle 23 als eine parallel zur Schwenkachse S verlaufende Öffnung ausgebildet.
Die Erfassungskontur 21 schließt sich in Verlängerung zu dem Hebelabschnitt 18 an einer dem Hebelabschnitt 18 gegenüberliegenden Seite des Schwenkabschnitts 19 an. Dabei ist die Erfassungskontur 21 exzentrisch zu der Schwenkachse S angeordnet, sodass die Erfassungskontur 21 bei einer Betätigung des Bremshebels 9 um die Schwenkachse S entlang einer Kreisbahn verschwenkt wird.
Die Bremshebelanordnung 8 weist eine Erfassungseinrichtung 24 auf, wobei die Erfassungseinrichtung 24 ausgebildet ist, die Erfassungskontur 21 zur Erfassung einer Hebelstellung des Bremshebels 9 zu erfassen. Die Erfassungseinrichtung 24 ist hierzu in einem Aufnahmeraum 25 aufgenommen, welcher zwischen dem Grundkörpergehäuse 13 und dem Gehäusedeckel 14 gebildet ist. Dabei ist die Erfassungseinrichtung 24 gegenüber der Erfassungskontur 21 an einer Außenseite des Grundkörpergehäuses 13 montiert, wobei die Erfassungskontur 21 bei der Betätigung des Bremshebels 9 relativ zu der Erfassungseinrichtung 24 verschwenkt wird.
Die Erfassungseinrichtung 24 ist beispielsweise über ein Kabel mit der Steuerungseinrichtung 10 verbunden, um die erfasste Hebelstellung signaltechnisch an die Steuerungseinrichtung 10 zu übermitteln. Hierzu weist das Gehäuse 12 eine weitere Einführöffnung 17b auf, über welche das Kabel, nicht dargestellt, in den Aufnahmeraum 25 geführt und mit der Erfassungseinrichtung 24 verbunden werden kann. Die weitere Einführöffnung 17b ist dabei benachbart zu der Einführöffnung 17a zwischen dem Gehäusegrundkörper 13 und dem Gehäusedeckel 14 gebildet, wobei die beiden Einführöffnungen 17a, b räumlich voneinander getrennt sind.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der 2a, b ist die Erfassungseinrichtung 24 als eine berührungslose Erfassungseinrichtung 26 ausgebildet. Die berührungslose Erfassungseinrichtung 26 dient dabei zur berührungslosen Erfassung der Erfassungskontur 21, wobei die Erfassungskontur 21 hierzu einen ersten Erfassungsabschnitt 21a aufweist. Der erste Erfassungsabschnitt 21a weist ein Targetelement 27 sowie eine Aufnahmetasche 28 auf, wobei das Targetelement 27 in der Aufnahmetasche 28 verliersicher aufgenommen ist. Beispielsweise kann das Targetelement 27 in die Aufnahmetasche 28 eingepresst oder eingeklebt sein. Alternativ sind jedoch auch weitere Befestigungsmöglichkeiten denkbar, um das Targetelement 27 in der Aufnahmetasche zu halten. Beispielsweise kann ein zusätzliches Bauteil, wie z.B. eine Klammer, vorgesehen sein, um das Targetelement 27 formschlüssig zu befestigen.
Die berührungslose Erfassungseinrichtung 26 ist beispielsweise als ein Wegsensor, vorzugsweise als ein Magnetfeldsensor, ausgebildet, welcher einen Abstand A zu dem Targetelement 27 erfassen kann. Hierzu kann das Targetelement 27 beispielsweise als ein Magnet ausgebildet sein, wobei der Wegsensor mit Hilfe des Magneten den Abstand A misst. Insbesondere ist das Targetelement 27 als ein Permanentmagnet ausgebildet, welcher ein dauerhaftes Magnetfeld erzeugt, wobei der Wegsensor, insbesondere der Magnetfeldsensor, ausgebildet ist, eine Änderung des Abstands A als eine Änderung des Magnetfelds zu erfassen. Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung 10 ausgebildet, die Hebelstellung auf Basis des erfassten Abstandes A zu ermitteln.
Die 3a, b zeigen eine alternative Ausführung der Bremshebelanordnung 8 in gleicher Darstellung wie die 2a, b. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der 2a, b ist die Erfassungseinrichtung 24 als eine berührende Erfassungseinrichtung 29 ausgebildet. Die berührende Erfassungseinrichtung 29 dient dabei zur berührenden Erfassung der Erfassungskontur 21, wobei die Erfassungskontur 21 hierzu einen zweiten Erfassungsabschnitt 21b aufweist.
Der zweite Erfassungsabschnitt 21b weist eine Kontaktfläche 30a auf, welche benachbart zu der Aufnahmetasche 28 an der Erfassungskontur 21 angeordnet ist. In dieser Ausführung wird das Targetelement 27 nicht benötigt, sodass die Aufnahmetasche 28 leer bleibt. Die Kontaktfläche 30a ist dabei durch eine an die Erfassungskontur 21 angeformte Erhebung 31 gebildet, sodass die Kontaktfläche 30a gegenüber dem ersten Erfassungsabschnitt 21b abgesetzt bzw. erhaben ist.
Die berührende Erfassungseinrichtung 29 ist als ein Schalter ausgebildet, wobei die Kontaktfläche 30a in der Grundstellung GS des Bremshebels 9 mit einer Gegenkontaktfläche 30b des Schalters kontaktiert und in der Bremsstellung des Bremshebels 9 kontaktfrei zu dem Schalter angeordnet ist. Bei einer Betätigung des Bremshebels 9 verliert die berührende Erfassungseinrichtung 29 somit den Kontakt zu dem zweiten Erfassungsabschnitt 21b, wodurch ein Stromkreis geschlossen oder geöffnet wird. Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung 10 ausgebildet, die Hebelstellung basierend auf der Änderung des Stromkreises zu ermitteln.
4 zeigt den Bremshebel 9 in einer perspektivischen Darstellung. Der zweite Erfassungsabschnitt 21b exzentrisch, insbesondere in einem Randbereich der Aufnahmetasche 28, an der Erfassungskontur 21 angeordnet, sodass genügend Platz für das Targetelements 27 vorgesehen ist. In der gezeigten Darstellung sind der erste und der zweite Erfassungsabschnitt 21a, b überlappend zueinander angeordnet. Dabei ist der zweite Erfassungsabschnitt 21b, insbesondere die Kontaktfläche 30a durch den ersten Erfassungsabschnitt 21a, insbesondere durch die Aufnahmetasche 28, in einem Überlappungsbereich, ausgeschnitten. Beispielsweise ist ein Anteil von mehr als 25% und/oder weniger als 50% des zweiten Erfassungsabschnitts 21b überlappend zu dem ersten Erfassungsabschnitt 21a angeordnet und/oder durch die Aufnahmetasche 28 ausgeschnitten. Dadurch kann eine besonders kompakte Ausgestaltung der Erfassungskontur 21 realisiert werden, wobei der Bremshebel 9 zugleich für eine berührende und eine berührungslose Erfassung vorbereitet und eine optimale Bauraumausnutzung aufweist. Zudem wird ein Bremshebel 9 vorgeschlagen, welcher für die Serienproduktion geeignet und für mehrere unterschiedliche Sensorvarianten einsetzbar ist.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: Vorderrad
3: Hinterrad
4: Fahrzeugrahmen
5: Lenker
6: Antriebsvorrichtung
7: Bremsvorrichtung
8: Bremshebelanordnung
9: Bremshebel
10: Steuerungseinrichtung
11: Bremsleuchte
12: Gehäuse
13: Gehäusegrundkörper
14: Gehäusedeckel
15: Befestigungsabschnitt
16: Hohlraum
17a, b: Einführöffnungen
18: Hebelabschnitt
19: Schwenkabschnitt
20: Anbindungsabschnitt
21: Erfassungskontur
21a, b: Erfassungsabschnitte
22: Lagerschnittstelle
23: Anbindungsschnittstelle
24: Erfassungseinrichtung
25: Aufnahmeraum
26: berührungslose Erfassungseinrichtung
27: Targetelement
28: Aufnahmetasche
29: berührende Erfassungseinrichtung
30a, b: Kontaktflächen
31: Erhebung
A: Abstand
S: Schwenkachse
BS: Bremsstellung
GS: Grundstellung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 10317313 A1 [0003]

Claims

Bremshebelanordnung (8) für eine Bremsvorrichtung (7) eines Fahrzeugs (1), mit einem Gehäuse (12) zur Anordnung an einem Lenker (5) des Fahrzeugs (1), mit einem Bremshebel (9) zur Betätigung der Bremsvorrichtung (7), wobei der Bremshebel (9) zwischen einer Grundstellung (GS) und einer Bremsstellung (BS) um eine Schwenkachse (S) schwenkbar an dem Gehäuse (12) angeordnet ist, mit einer Erfassungseinrichtung (24) zur Erfassung einer Hebelstellung des Bremshebels (9), wobei die Erfassungseinrichtung (24) fest an dem Gehäuse (12) angeordnet ist, wobei der Bremshebel (9) eine durch die Erfassungseinrichtung (24) erfassbare Erfassungskontur (21) aufweist, wobei die Erfassungskontur (21) bei einer Betätigung des Bremshebels (9) zur Erfassung der Hebelstellung relativ zu der Erfassungseinrichtung (24) um die Schwenkachse (S) verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungskontur (21) einen ersten und einen zweiten Erfassungsabschnitt (21a, b) aufweist, wobei die Erfassungseinrichtung (24) wahlweise als eine berührungslose Erfassungseinrichtung (26) oder eine berührende Erfassungseinrichtung (29) ausgebildet ist, wobei der erste Erfassungsabschnitt (21a) durch die berührungslose Erfassungseinrichtung (26) berührungslos erfassbar ist oder der zweite Erfassungsabschnitt (21b) durch die berührende Erfassungseinrichtung (29) berührend erfassbar ist.
Bremshebelanordnung (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Erfassungsabschnitt (21a) eine Aufnahmetasche (28) zur Aufnahme eines Targetelements (27) aufweist, wobei die Aufnahmetasche (28) in einem Erfassungsbereich der berührungslosen Erfassungseinrichtung (26) angeordnet ist.
Bremshebelanordnung (8) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Erfassungsabschnitt (21b) eine Kontaktfläche (30a) zur Kontaktierung mit der berührenden Erfassungseinrichtung (29) aufweist, wobei die Kontaktfläche (30a) zu dem ersten Erfassungsabschnitt (21a) abgesetzt und/oder überlappend angeordnet ist.
Bremshebelanordnung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungslose Erfassungseinrichtung (26) als ein Wegsensor ausgebildet ist, wobei der Wegsensor ausgebildet ist, einen Abstand (A) zu dem ersten Erfassungsabschnitt (21a) zu erfassen.
Bremshebelanordnung (8) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungslose Erfassungseinrichtung (26) als ein Magnetfeldsensor und dass das Targetelement (27) als ein Magnet ausgebildet ist, wobei das Targetelement (27) in der Grundstellung (GS) mit einem ersten Abstand und in der Bremsstellung (BS) mit einem zweiten Abstandet beabstandet zu der berührungslosen Erfassungseinrichtung (26) in der Aufnahmetasche (28) aufgenommen ist.
Bremshebelanordnung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die berührende Erfassungseinrichtung (29) als ein Schalter ausgebildet ist, wobei der Schalter durch den zweiten Erfassungsabschnitt (21b) betätigbar ist.
Bremshebelanordnung (8) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter eine zu der Kontaktfläche (31a) komplementäre Gegenkontaktfläche (30b) aufweist, wobei die Kontaktfläche (30) und die Gegenkontaktfläche (30b) in der Grundstellung (GS) des Bremshebels (9) miteinander kontaktieren und in der Bremsstellung (BS) voneinander beabstandet sind.
Bremshebelanordnung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremshebel (9) einen Hebelabschnitt (18) sowie einen Schwenkabschnitt (19) zur schwenkbaren Befestigung des Bremshebels (9) an dem Gehäuse (12) aufweist, wobei sich der Hebelabschnitt (18) auf der einen Seite an den Schwenkabschnitt (19) und die Erfassungskontur (21) auf der anderen Seite in Verlängerung zu dem Hebelabschnitt (18) an den Schwenkabschnitt (19) anschließt.
Fahrzeug (1) mit einer Bremsvorrichtung (7) zum Bremsen mindestens eines Rades (2) des Fahrzeugs (1) und mit einer elektrischen Antriebsvorrichtung (6) zur Übertragung eines Antriebsmoments auf mindestens ein Rad (3) des Fahrzeugs (1), gekennzeichnet durch eine Bremshebelanordnung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
Fahrzeug (1) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung (10), wobei die Steuerungseinrichtung (10) signaltechnisch mit der Erfassungseinrichtung (24) der Bremshebelanordnung (8) verbunden ist, wobei die Steuerungseinrichtung (10) ausgebildet ist, auf Basis der erfassten Hebelstellung ein Bremssignal auszugeben.