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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtsystem für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Herstellen eines Lichtsystems für ein Kraftfahrzeug. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Lichtsystem.
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Stand der Technik
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In Kraftfahrzeugen werden zunehmend Ambientebeleuchtungen vorgesehen. Solche Ambientebeleuchtungen werden zurzeit insbesondere zu dekorativen Zwecken genutzt, um verschiedenste Beleuchtungen im Fahrzeuginnenraum zu realisieren. Ambientebeleuchtungen können auch noch weitere Aufgaben erfüllen, beispielsweise um Funktionen oder Warnhinweise in Kraftfahrzeugen optisch anzuzeigen. Insbesondere wenn zunehmend an unterschiedlichsten Positionen im Fahrzeuginnenraum derartige Ambientebeleuchtungen vorgesehen werden, wäre es von Vorteil, dies mit besonders geringen Lichtverlusten realisieren zu können. Dies bedeutet, dass ein besonders großer Anteil des Lichts, der von einer oder mehreren Lichtquellen emittiert wird, auch verlustfrei im Fahrzeuginnenraum ankommt.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Lichtsystem für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, das besonders geringe Lichtverluste aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lichtsystem für ein Kraftfahrzeug und durch ein Verfahren zum Herstellen eines Lichtsystems für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren angegeben.
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Das erfindungsgemäße Lichtsystem für ein Kraftfahrzeug umfasst ein einteiliges Spritzgussteil, das eine transparente Komponente, eine diffuse Komponente und eine Dekorkomponente aufweist. Die transparente Komponente ist dazu ausgelegt, in ihre Rückseite eingeleitetes Licht zumindest teilweise in Richtung ihrer Vorderseite zu leiten. Die diffuse Komponente ist an der Vorderseite der transparenten Komponente angeordnet und dazu ausgelegt, zumindest einen Teil des durch die Vorderseite der transparenten Komponente in die diffuse Komponente eingeleiteten Lichts in Richtung ihrer Lichtaustrittsseite, welche einen Sichtbereich der diffusen Komponente bildet, zu streuen. Die diffuse Komponente kann z.B. eine milchige Optik aufweisen. Eine Dekorfläche der Dekorkomponente ist neben der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente angeordnet und bildet gemeinsam mit dieser eine Sichtseite des Spritzgussteils.
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Bei dem einteiligen Spritzgussteil handelt es sich mit anderen Worten um ein Drei-Komponenten-Spritzgussteil, also um ein sogenanntes 3K-Spritzgussteil. Funktional gesehen handelt es sich bei dem einteiligen Spritzgussteil um eine Art 3K-Lichtscheibe, die dazu ausgelegt ist, in diese eingekoppeltes Licht zur Sichtseite des Spritzgussteils zu leiten, wobei die diffuse Komponente dafür sorgt, dass das in das Spritzgussteil eingeleitete Licht an der Lichtaustrittsseite gestreut austritt. Die Dekorfläche der Dekorkomponente kann insbesondere unmittelbar neben der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente angeordnet sein.
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Die diffuse Komponente kann zum Beispiel im Inneren Partikel enthalten, die das Licht streuen. Die diffuse Komponente sorgt dafür, dass das ins Spritzgussteil eingekoppelte beziehungsweise eingeleitete Licht so in Richtung der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente gestreut wird, dass das aus der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente austretende Licht insbesondere aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet gleich stark austritt. Die transparente Komponente fungiert bei dem einteiligen Spritzgussteil des Lichtsystems als eine Art Lichtleiter, ist also so ausgelegt beziehungsweise aufgebaut, dass das in die transparente Komponente eingeleitete Licht zumindest im Wesentlichen verlustfrei zur diffusen Komponente weitergeleitet wird. Eine Streuung des eingekoppelten Lichts findet also innerhalb der transparenten Komponente zumindest im Wesentlichen überhaupt nicht statt.
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Erst nachdem das Licht die transparente Komponente in Richtung der diffusen Komponente verlassen hat, sorgt diese für die erforderliche Streuung des Lichts. Innerhalb der transparenten Komponente geht also zumindest im Wesentlichen das eingebrachte Licht nicht verloren, es treten also so gut wie keine oder überhaupt keine Lichtverluste innerhalb der transparenten Komponente auf. Denn wie bereits erwähnt, wird das in das Spritzgussteil eingebrachte beziehungsweise eingeleitete Licht innerhalb der transparenten Komponente nicht gestreut.
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Bei dem erfindungsgemäßen Lichtsystem treten also besonders geringe Lichtverluste auf. Würde hingegen das Spritzgussteil nicht aus den besagten drei Komponenten bestehen, sondern nur die diffuse Komponente und die Dekorkomponente aufweisen, so würde eine Durchleuchtstrecke des Spritzgussteils vollständig durch die diffuse Komponente gebildet werden. Bei einem derartigen Aufbau würden erheblich größere Lichtverluste als bei dem erfindungsgemäßen Lichtsystem auftreten. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des einteiligen Spritzgussteils aus den besagten drei Komponenten hingegen kann das in das einteilige Spritzgussteil im Bereich der transparenten Komponente eingekoppelte Licht besonders effizient genutzt werden, da insbesondere ein Großteil der Durchleuchtstrecke durch die transparente Komponente gebildet sein kann. Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Lichtsystems in Kraftfahrzeugen können somit insbesondere Lichtquellen eingespart oder kleiner dimensioniert werden, wobei dennoch aufgrund des erfindungsgemäßen Aufbaus des einteiligen Spritzgussteils ein hinreichend starker und gestreuter Lichtaustritt an der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente realisiert werden kann.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Lichtsystem wenigstens einen Lichtleiter aufweist, wobei eine Lichtaustrittsseite des Lichtleiters zum Einkoppeln des Lichts in das Spritzgussteil der Rückseite der transparenten Komponente zugewandt ist. Auf diese Weise kann das einzukoppelnde Licht besonders verlustfrei in die Rückseite der transparenten Komponente eingekoppelt werden, von wo aus es zumindest im Wesentlichen verlustfrei bis zur diffusen Komponente gelangen kann, welche dann für die bereits erläuterte Lichtstreuung in Richtung der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente sorgt. Das Lichtsystem kann zumindest eine Lichtquelle aufweisen, welche dazu ausgelegt ist, das Licht in den Lichtleiter einzuspeisen beziehungsweise einzukoppeln. Der Lichtleiter kann also das Licht auf eine gewisse Länge verteilen und es in die transparente Komponente im Bereich ihrer Rückseite einkoppeln. Bei der Lichtquelle kann es sich beispielsweise um ein LED-Modul handeln, das besonders energieeffizient Licht emittieren und in den Lichtleiter einkoppeln kann. Andere Arten von Lichtquellen können aber ebenso eingesetzt werden.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Dekorfläche der Dekorkomponente galvanisiert oder galvanisierbar ist. So ist es beispielsweise möglich, dass die Dekorfläche der Dekorkomponente, die zusammen mit der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente die Sichtseite des Spritzgussteils bildet, eine chromartige Optik aufweist. Grundsätzlich ist es möglich, die Dekorfläche der Dekorkomponente mit unterschiedlichsten Optiken herzustellen, indem die Dekorfläche der Dekorkomponente galvanisiert oder auch anderweitig beschichtet oder bearbeitet wird. Dadurch ist es insbesondere möglich, eine besonders scharf abgegrenzte Optik hinsichtlich des austretenden Lichts zu realisieren.
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In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die transparente Komponente dazu ausgelegt ist, das eingeleitete Licht durch Reflexionen an jeweiligen Grenzflächen der transparenten Komponente in Richtung ihrer Vorderseite zu leiten. Durch besagte Reflexionen an jeweiligen Grenzflächen der transparenten Komponente ist es möglich, das in die transparente Komponente eingeleitete beziehungsweise eingekoppelte Licht besonders verlustfrei in Richtung ihrer Vorderseite zu leiten, wo das Licht dann in die diffuse Komponente gelangt.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass ein die transparente Komponente teilweise umgebendes Medium einen so viel geringeren Brechungsindex als die transparente Komponente aufweist, dass das Licht durch Totalreflexionen in Richtung der Vorderseite der transparenten Komponente geleitet wird. Dadurch kann das in die transparente Komponente eingekoppelte beziehungsweise eingeleitete Licht besonders verlustfrei bis zur diffusen Komponente gelangen.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Licht durch zumindest teilweise Verspiegelung der Grenzflächen der transparenten Komponente in Richtung der Vorderseite der transparenten Komponente geleitet wird. Dadurch kann sichergestellt werden, dass bei der Lichtleitung innerhalb der transparenten Komponente besonders geringe Lichtverluste auftreten. Zudem kann dadurch sichergestellt werden, dass das in die transparente Komponente eingekoppelte Licht nur an der Vorderseite der transparenten Komponente diese in Richtung der diffusen Komponente verlässt. Die Verspiegelung kann z.B. durch eine Oberflächenbeschaffenheit der transparenten Komponente gebildet sein. In diesem Fall wird eine Oberfläche der transparenten Komponente als Hochglanzoberfläche mit hoher Oberflächengüte ausgeführt. Dadurch entsteht der Effekt der Totalreflexion. Diese Oberflächengüte kann z.B. durch ein Spritzgusswerkzeug gebildet werden, so wie es auch bei gängigen Lichtleitern ausgeführt wird.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die diffuse Komponente so ausgelegt ist, dass von der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente aus betrachtet dahinterliegende Komponenten des Lichtsystems bei deaktivierter Lichtquelle des Lichtsystems unsichtbar sind. Beispielsweise kann die diffuse Komponente eine sogenannte „Black-Panel Optik“ aufweisen. Auch ist es beispielsweise möglich, dass die diffuse Komponente zumindest im Bereich ihrer Lichtaustrittsseite bei deaktivierter Lichtquelle des Lichtsystems zumindest im Wesentlichen die gleiche Optik beziehungsweise Erscheinung wie die benachbarte Dekorfläche der Dekorkomponente aufweist. Im sogenannten Tagdesign des Lichtsystems fällt also die Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente nicht weiter auf. Handelt es sich bei dem Lichtsystem beispielsweise um eine Ambientebeleuchtung für einen Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs, so kann ein Fahrzeuginsasse bei deaktivierter Lichtquelle des Lichtsystems nicht durch die diffuse Komponente hindurchschauen, kann also dahinterliegende Komponenten nicht erkennen. Das Lichtsystem kann auch bei einer hellen Ausführung der diffusen Komponente so ausgeführt sein, dass dahinter liegende Elemente, wie z.B. die Lichtquelle bzw. der Lichtleiter nicht erkennbar sind. Der Vorteil eines dunklen Materials bei der diffusen Komponente liegt darin, dass das als Lichtscheibe dienende einteilige Spritzgussteil bzw. die diffuse Komponente im Tagdesign unauffälliger wird bzw. sich optisch besser den umgebenden Bauteilen anpasst. Das Lichtsystem ist also im Tagdesign ohne aktive Beleuchtung nicht als solches bzw. als helle Linie erkennbar. Der Einsatz eines dunklen Materials bei der der diffusen Komponente erfordert allerdings etwas mehr Lichtintensität, da die Lichtabsorption eines dunklen Materials höher ist als bei einem hellen Material.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bezogen auf eine Durchleuchtstrecke des Spritzgussteils die diffuse Komponente dünner als die transparente Komponente ist. Unter der Durchleuchtstrecke des Spritzgussteils ist insbesondere diejenige Strecke zu verstehen, die das Licht innerhalb des Spritzgussteils bis zum Austreten aus der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente zurücklegen muss, insbesondere ein Abstand zwischen der Vorderseite der transparenten Komponente und der Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente. Ein insbesondere wesentlich größerer Anteil der Durchleuchtstrecke des Spritzgussteils wird also durch die transparente Komponente gebildet. Dadurch kann das in das Spritzgussteil eingekoppelte beziehungsweise eingeleitete Licht besonders verlustfrei einen Großteil der Durchleuchtstrecke zurücklegen. Dadurch können beispielsweise Lichtquellen des Lichtsystems reduziert oder kleiner dimensioniert werden. Zudem kann das Lichtsystem dadurch insbesondere auch an derartigen Stellen in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden, wo bauraumbedingt große Teile des Lichtsystems sehr weit hinter einem Dekor oder einem anderweitigen Interieurteil des Kraftfahrzeugs platziert werden müssen. Das Ganze kann dann dennoch mit besonders geringen Lichtverlusten realisiert werden, da bezogen auf die Durchleuchtstrecke des Spritzgussteils die diffuse Komponente wesentlich dünner als die transparente Komponente ist.
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Die erfindungsgemäße Interieurbaugruppe für ein Kraftfahrzeug umfasst zumindest ein erfindungsgemäßes Lichtsystem oder eine mögliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Lichtsystems. Bei dem Lichtsystem handelt es sich also mit anderen Worten um eine sogenannte Ambientebeleuchtung. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass das Lichtsystem beispielsweise in eine Exterieurbaugruppe für ein Kraftfahrzeug integriert ist. So ist es mittels des Lichtsystems mit den genannten Vorteilen auch möglich, im Außenbereich eines Kraftfahrzeugs verschiedenste Beleuchtungen, insbesondere außenseitige Ambientebeleuchtungen, zu realisieren. Das Lichtsystem muss nicht nur als Ambientebeleuchtung dienen, sondern kann auch bei so genannten Funktionsbeleuchtungen eingesetzt werden; z.B. in Form einer speziellen Anzeige in einer Tür als Ausstiegswarnanzeige.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Lichtsystems oder einer möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Lichtsystems wird das die transparente Komponente, die diffuse Komponente und die Dekorkomponente aufweisende einteilige Spritzgussteil mittels Spritzguss hergestellt. So ist es möglich, das die drei Komponenten aufweisende einteilige Spritzgussteil insbesondere auch in großen Stückzahlen relativ kostengünstig und schnell herzustellen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung können sich aus der nachfolgenden Beschreibung möglicher Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Figurenliste
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine Seitenschnittansicht eines als Ambientebeleuchtung dienenden Lichtsystems für ein Kraftfahrzeug, welches im Bereich eines Dekorelements des Kraftfahrzeugs angeordnet ist;
- 2 eine vergrößerte Seitenschnittansicht des Lichtsystems, wobei schematisch jeweilige Strahlengänge von eingeleitetem Licht dargestellt sind, das ein einteiliges Spritzgussteil des Lichtsystems passiert.
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Ein als Ambientebeleuchtung dienendes Lichtsystem 10 für ein Kraftfahrzeug ist in einer Seitenschnittansicht in 1 gezeigt. Im vorliegend gezeigten Fall ist das Lichtsystem 10 im Bereich beziehungsweise teilweise hinter einem Dekorelement 12 des betreffenden Kraftfahrzeugs angeordnet. Bei dem Dekorelement 12 kann es sich z.B. um eine Zierleiste im Bereich eines Armaturenbretts handeln. Das Lichtsystem 10 kann an beliebigen Stellen im Kraftfahrzeug angeordnet sein. Das Lichtsystem 10, welches als Ambientebeleuchtung dient, und das Dekorelement 12 bilden gemeinsam eine Interieurbaugruppe 14 des hier nicht näher bezeichneten Kraftfahrzeugs. Das Lichtsystem 10 umfasst ein einteiliges Spritzgussteil 16, das eine transparente Komponente 18, eine diffuse Komponente 20 und eine Dekorkomponente 22 aufweist.
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Die transparente Komponente 18 ist dazu ausgelegt, in ihre Rückseite 24 eingeleitetes Licht zumindest teilweise in Richtung ihrer Vorderseite 26 zu leiten. Das Lichtsystem 10 umfasst des Weiteren wenigstens einen Lichtleiter 28, der mittels eines Halters 30 aufgenommen ist. Eine Lichtaustrittsseite 32 des Lichtleiters 28 ist zum Einkoppeln des Lichts in das Spritzgussteil 16 der Rückseite 24 der transparenten Komponente 18 zugewandt. Das Licht wird dabei mittels zumindest einer hier nicht dargestellten Lichtquelle in den Lichtleiter 28 eingespeist. Der Lichtleiter 28 verteilt dann das Licht auf eine gewisse Länge - gemäß der vorliegenden Darstellung also in eine Richtung senkrecht zur Betrachtungsebene - und leitet es beziehungsweise koppelt es in die transparente Komponente 18 im Bereich ihrer Rückseite 24 ein. Bei der hier nicht dargestellten zumindest einen Lichtquelle kann es sich beispielsweise um ein LED-Modul handeln.
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Die diffuse Komponente 20 ist an der Vorderseite 26 der transparenten Komponente 18 angeordnet und dazu ausgelegt, zumindest einen Teil des durch die Vorderseite 26 der transparenten Komponente 18 in die diffuse Komponente 20 eingeleiteten Lichts in Richtung ihrer Lichtaustrittsseite 34 zu streuen. Diese Lichtaustrittsseite 34 ist einem hier nicht näher bezeichneten Fahrzeuginnenraum zugewandt und bildet somit eine Art Sichtbereich der diffusen Komponente 20, die Fahrzeuginsassen erkennen können.
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Eine Dekorfläche 36 der Dekorkomponente 22 ist unmittelbar neben, gemäß der vorliegenden Darstellung unmittelbar oberhalb von, der Lichtaustrittsseite 34 der diffusen Komponente 20 angeordnet und bildet gemeinsam mit dieser eine Sichtseite 38 des Spritzgussteils 16. Die Sichtseite 38 ist also derjenige Bereich des Lichtsystems 10, den Fahrzeuginsassen sehen beziehungsweise erkennen können. Die Dekorfläche 36 der Dekorkomponente 22 kann beispielsweise galvanisiert sein oder galvanisierbar sein. So kann die Dekorfläche 36 beispielsweise eine Chromoptik oder auch eine anderweitige Optik aufweisen.
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Die transparente Komponente 18 ist dazu ausgelegt, das durch den Lichtleiter 28 eingeleitete beziehungsweise eingekoppelte Licht durch Reflexionen an jeweiligen hier nicht näher bezeichneten Grenzflächen der transparenten Komponente 18 in Richtung ihrer Vorderseite 26 zu leiten. Beispielsweise kann ein die transparente Komponente 18 teilweise umgebendes und hier nicht näher bezeichnetes Medium einen so viel geringen Brechungsindex als die transparente Komponente 18 aufweisen, dass das Licht durch Totalreflexionen in Richtung der Vorderseite 26 der transparenten Komponente 18 geleitet wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass das Licht durch zumindest teilweise Verspiegelung der hier nicht näher bezeichneten Grenzflächen der transparenten Komponente 18 in Richtung der Vorderseite 26 der transparenten Komponente 18 geleitet wird. In die transparente Komponente 18 eingekoppeltes Licht wird also innerhalb der transparenten Komponente 18 zumindest im Wesentlichen gar nicht gestreut und durch Reflexionen, insbesondere durch Totalreflexionen, verlustfrei bis zur Vorderseite 26 geleitet, von wo aus das Licht dann in die diffuse Komponente 20 gelangt.
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Die diffuse Komponente 20 hat die Aufgabe, das Licht zu streuen, sodass es in unterschiedlichsten Winkeln aus der Lichtaustrittsseite 34 austritt. Dadurch erscheint die Lichtaustrittsseite 34 insbesondere aus unterschiedlichsten Blickwinkeln vom Fahrzeuginnenraum aus betrachtet gleichermaßen hell, sofern besagte Lichtquelle des Lichtsystems 10 aktiviert ist.
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Insbesondere kann die diffuse Komponente 20 so ausgelegt sein, dass von der Lichtaustrittsseite 34 der diffusen Komponente 20 aus betrachtet dahinterliegende Komponenten des Lichtsystems 10, also beispielsweise die transparente Komponente 18, der Lichtleiter 28 und der Halter 30, bei deaktivierter Lichtquelle des Lichtsystems 10 unsichtbar sind. Die gesamte diffuse Komponente 20 oder auch beispielsweise die Lichtaustrittsseite 34 können zum Beispiel so gestaltet sein, dass ein sogenannter „Black-Panel-Effekt“ gegeben ist, solange die Lichtquelle des Lichtsystems 10 deaktiviert ist.
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Vom Fahrzeuginnenraum aus betrachtet ist die diffuse Komponente 20 also bei deaktivierter Lichtquelle des Lichtsystems 10 undurchsichtig. Auch ist es beispielsweise möglich, dass die Lichtaustrittsseite 34 bei deaktivierter Lichtquelle zumindest im Wesentlichen die gleiche Optik wie die Dekorfläche 36 der Dekorkomponente 22 aufweist. Im Tagdesign des Lichtsystems 10, also bei deaktivierter Lichtquelle, fällt die für Fahrzeuginsassen sichtbare Lichtaustrittsseite 34 nicht weiter beziehungsweise gar nicht auf. Erst wenn die Lichtquelle des Lichtsystems 10 aktiviert wird, strahlt das durch die diffuse Komponente 20 gestreute Licht aus der Lichtaustrittsseite 34 heraus, in Folge dessen sich besagte Ambientebeleuchtung ergibt.
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In 2 ist das Lichtsystem 10 in einer vergrößerten Seitenschnittansicht gezeigt. Über jeweilige Pfeile 40 sind jeweilige Strahlengänge des in die einteilige Spritzgusskomponente 16 eingekoppelten Lichts schematisch angedeutet. Wie durch die Pfeile 40 angedeutet, gelangt das in die transparente Komponente 18 an ihrer Rückseite 24 eingekoppelte Licht zumindest im Wesentlichen ausschließlich durch Totalreflexionen bis zur Vorderseite 26 der transparenten Komponente 18, von wo aus das Licht dann in die diffuse Komponente 20 gelangt und in unterschiedlichste Richtungen gestreut wird, sodass das Licht in unterschiedlichsten Winkeln aus der Lichtaustrittsseite 34 der diffusen Komponente 20 in Richtung des Fahrzeuginnenraums austritt.
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Bezogen auf eine Durchleuchtstrecke 42 des Spritzgussteils 16 ist die diffuse Komponente 20 wesentlich dünner als die transparente Komponente 18. Unter der Durchleuchtstrecke 42 ist insbesondere ein Abstand zwischen der Rückseite 24 der transparenten Komponente und der Lichtaustrittsseite 34 der diffusen Komponente zu verstehen. Die Durchleuchtstrecke 42 gibt also an, welchen Weg das Licht nach Einkopplung bzw. Einleitung in die transparente Komponente 18 mindestens innerhalb des Spritzgussteils 16 zurücklegen muss, bis es an der Lichtaustrittsseite 34 austritt.
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Je nach Bauraumsituation kann die transparente Komponente 18 in Richtung der Durchleuchtstrecke 42 um ein Vielfaches dicker ausgebildet sein als die diffuse Komponente 20. Muss also beispielsweise ein Großteil des Lichtsystems 10 bauraumbedingt sehr weit hinter dem Dekorelement 12 platziert werden, so ist es dennoch möglich, das Licht besonders verlustarm bis zur Lichtaustrittsseite 34 zu leiten. Eine oder mehrere Lichtquellen des Lichtsystems 10 können also entsprechend klein dimensioniert sein, wobei dennoch sichergestellt werden kann, dass aus der Lichtaustrittsseite 34 genug Licht austritt.
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Das Lichtsystem 10 kann insbesondere dadurch hergestellt werden, dass das einteilige Spritzgussteil 16, das die transparente Komponente 18, die diffuse Komponente 20 und die Dekorkomponente 36 aufweist, mittels Spritzguss hergestellt wird. So ist es möglich, das einteilige Spritzgussteil 16 des Lichtsystems 10 insbesondere auch in großen Stückzahlen besonders effizient herzustellen.
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Das Lichtsystem 10 kann an unterschiedlichsten Stellen im Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs verbaut werden, um darüber verschiedenste Arten von Ambientebeleuchtungen zu realisieren. Es ist es auch möglich, das Lichtsystem 10 in eine hier nicht dargestellte Außenbaugruppe für ein Kraftfahrzeug zu integrieren, sodass es mittels des Lichtsystems 10 auch möglich wäre, im Bereich einer Außenhaut beziehungsweise Karosserie des betreffenden Kraftfahrzeugs verschiedenste Beleuchtungsarten zu realisieren.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lichtsystem
- 12
- Dekorelement
- 14
- Interieurbaugruppe
- 16
- Spritzgussteil
- 18
- transparente Komponente
- 20
- diffuse Komponente
- 22
- Dekorkomponente
- 24
- Rückseite der transparenten Komponente
- 26
- Vorderseite der transparenten Komponente
- 28
- Lichtleiter
- 30
- Halter
- 32
- Lichtaustrittsseite des Lichtleiters
- 34
- Lichtaustrittsseite der diffusen Komponente
- 36
- Dekorfläche der Dekorkomponente
- 38
- Sichtseite des Spritzgussteils
- 40
- Strahlengänge
- 42
- Durchleuchtstrecke des Spritzgussteils