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Die Erfindung betrifft ein System und eine Vorrichtung zum Detektieren eines Zielanalyts, insbesondere einer Ziel-Nucleinsäure, zum Beispiel DNA oder RNA, mittels einer isothermen Nucleinsäurevervielfältigung und Fluoreszenz.
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Nucleinsäurevervielfältigungstechnologien werden zum Vervielfältigen einer Menge einer Ziel-Nucleinsäure in einer Probe verwendet, um solch eine Ziel-Nucleinsäure in der Probe zu detektieren. Eine bekannte Nucleinsäurevervielfältigungstechnologie ist die Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction; PCR). Isotherme Nucleinsäurevervielfältigungstechnologien bieten insofern Vorteile gegenüber der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), als sie keine Wärmezyklen oder ausgefeilte Laborausstattung erfordern.
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Bekannte isotherme Nucleinsäurevervielfältigungstechnologien sind unter anderem die Recombinase Polymerase Amplifikation (RPA) und die stamminvasionsbasierte Amplifikation (Strand Invasion Based Amplification; SIBA) und andere dem Fachmann bekannte Verfahren.
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Die Recombinase Polymerase Amplifikation (RPA) ist ein Verfahren zum Vervielfältigen der Menge eines Zielanalyts, insbesondere einer Nucleinsäure wie DNA oder RNA in einer Probe. Für die Recombinase Polymerase Amplifikation werden drei Kernenzyme verwendet: eine Recombinase, ein einsträngiges DNA-bindendes Protein (SSB) und eine strangersetzende Polymerase. Recombinasen können Oligonucleotid-Primer durch homologe Sequenzen in einer Doppelstrang-DNA paaren. SSB bindet an ersetzte Stränge von DNA und verhindert, dass die Primer ersetzt werden. Die strangersetzende Polymerase beginnt die DNA-Synthese an Stellen, wo sich der Primer an die Ziel-DNA gebunden hat. Falls daher tatsächlich Zielgensequenzen in der getesteten Probe vorhanden sind, kann eine exponentielle DNA-Vervielfältigungsreaktion erzielt werden, um eine kleine Menge einer Zielnucleinsäure innerhalb von Minuten bei Temperaturen zwischen 37 °C und 42 °C auf detektierbare Mengen zu vervielfältigen.
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Die drei RPA-Kernenzyme können durch weitere Enzyme ergänzt werden, um zusätzliche Funktionalitäten zu bieten. Ein Hinzufügen von Exonuclease III erlaubt die Verwendung einer Exosonde für eine Echtzeitfluoreszenzdetektion. Wenn eine reverse Transkriptase, die zwischen 37 °C und 42 °C wirkt, hinzugefügt wird, kann die RNA in umgekehrte Richtung umgeschrieben und die erzeugte cDNA in einem Schritt vervielfältigt werden.
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Durch Hinzufügen eines reverse Transkriptase Enzyms zu der RPA-Reaktion kann sowohl RNA als auch DNA detektiert werden, ohne dass ein separater Schritt zum Erzeugen von cDNA erforderlich ist. Es ist ein Vorteil der RPA, dass sie isotherm ist und daher nur eine einfache Ausrüstung erfordert. Während die RPA am besten bei Temperaturen von 37 °C bis 42 °C abläuft, funktioniert sie auch bei Raumtemperatur.
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Zum Detektieren der Anwesenheit einer Zielnucleinsäure in einer Probe können Fluoreszenzdetektionstechniken verwendet werden. Nachdem eine Lichtquelle mit einer spezifischen Wellenlänge die Zielnucleinsäuren beleuchtet hat, reagieren die DNA-bindenden Farbstoffe oder Fluoreszin bindenden Abschnitte der Nucleinsäuren und ermöglichen das Emittieren von Fluoreszenzsignalen. Das Fluoreszenzsignal ist ein Hinweis auf die Existenz der Zielnucleinsäuren.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, das Testen von Proben mittels Nucleinsäurevervielfältigungstechnologien zu vereinfachen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein System vorgesehen, das eine Lysekammer, eine Vervielfältigungskammer und eine Fluoreszenzdetektionsvorrichtung aufweist.
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Die Lysekammer kann eine Lyseflüssigkeit aufweisen, die eine Lyse von Zellen in einer Probe bewirkt, um auf diese Weise Nucleinsäuren (DNA oder RNA) freizusetzen. Die Lyseflüssigkeit kann Säure enthalten, beispielsweise HCl oder eine schwache Base, und einen oberflächenaktiven Wirkstoff.
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Die Vervielfältigungskammer enthält eine Mischung, die Recombinase, ein einzelsträngiges DNA-bindendes Protein (SSB) und strangersetzende Polymerase enthält, die eine Recombinase Polymerase Amplifikation (RPA) bewirkt. Die Vervielfältigungskammer enthält weiterhin Exonuclease III, die die Verwendung einer Exosonde für eine Echtzeitfloureszenzdetektion erlaubt.
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Vorzugsweise umfasst das System einen Kolben mit einem Deckel zum Schließen der Lysekammer und der Vervielfältigungskammer.
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Die Kombination aus Lysekammer und Kolben ist so angeordnet, dass, wenn sich der Kolben in die Lysekammer bewegt, ein Druckausgleich durch Entlüften möglich ist. Die Entlüftungsmittel sind so konfiguriert, dass sie den Inhalt entweder der Lysekammer oder der Vervielfältigungskammer oder von beiden daran hindern, aus der entsprechenden Kammer oder den entsprechenden Kammern auszutreten.
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Das System ist konfiguriert, ein isothermes Vervielfältigungsverfahren wie RPA oder SIBA oder andere, vorzugsweise isotherme Verfahren zu implementieren. Das Vervielfältigungsverfahren ist konfiguriert, um in einem Temperaturbereich zwischen 25 °C und 47 °C ausgeführt zu werden. In verschiedenen Ausführungsvarianten kann ein anfängliches Erwärmen angewandt werden. Andere Ausführungsvarianten implementieren ein kontinuierliches Erwärmen. Außerdem gibt es Ausführungsvarianten ohne externe Erwärmung in einem oder mehreren der Verfahrensschritte.
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Die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung umfasst
- - eine Detektionskammer, die dazu konfiguriert ist, die Vervielfältigungskammer oder den Inhalt der Vervielfältigungskammer aufzunehmen,
- - eine Lichtquelle,
- - einen optischen Sensor,
- - eine Energieversorgung,
- - eine drahtlose Datenschnittstelle und
- - eine Steuereinheit
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Die Steuereinheit kann ein Mikrocontroller und/oder ein Zustandsautomat sein.
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Die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung kann außerdem Heizmittel aufweisen, die das Erwärmen der in die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung eingesetzten Vervielfältigungskammer erlauben.
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Das System kann entweder ein Point-of-care-(POC)-System sein, bei dem die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung am Behandlungsort angeordnet ist, beispielsweise im Behandlungszimmer eines Arztes. Alternativ kann das System ein persönliches System sein, bei dem die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung eigenständig und mobil ist, insbesondere im Taschenformat.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Satz von zumindest zwei verschiedenen Kammern, die zum Bilden einer einzigen, flüssigkeitsdichten Anordnung kombiniert werden können, wobei eine erste Kammer einen ersten Satz von Chemikalien und/oder Wirkstoffen enthält und die erste Kammer vor der Verwendung geschlossen ist, und wobei eine zweite Kammer einen zweiten Satz von Chemikalien und/oder Wirkstoffen enthält, die zumindest in Teilen von den Chemikalien und/oder Wirkstoffen des ersten Satzes verschieden sind und wobei die erste Kammer einen Deckel aufweist, der geöffnet werden kann, wenn die erste Kammer und die zweite Kammer zum Bilden einer einzigen, flüssigkeitsdichten Anordnung kombiniert werden, um es dem Inhalt der ersten Kammer zu erlauben, in die zweite Kammer einzutreten.
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Vorzugsweise ist jede Kammer ein integraler einstückiger Körper. In einer alternativen Ausführung ist die Anordnung aus erster und zweiter Kammer ein integraler einstückiger Körper.
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Vorzugsweise können die Kammern mittels einer flüssigkeitsdichten Rastverbindung verbunden werden, um auf diese Weise eine einzige, flüssigkeitsdichte Anordnung zu bilden. Als Alternative zu einer Rastverbindung kann auch eine Schraubverbindung ähnlich einem Luer-Lock vorgesehen sein, um die Kammern dicht zu verbinden. Eine andere Alternative ist eine Klemmverbindung zwischen den Kammern.
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Ein Vorteil einer flüssigkeitsdichten Anordnung von zumindest zwei Kammern ist, dass die Anordnung einfach ohne das Risiko einer Kontamination entsorgt werden kann, weil der Inhalt der Anordnung in der Anordnung dicht eingeschlossen ist.
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Vorzugsweise hat die zweite Kammer transparente Wände, die das Anregen und Detektieren von Lumineszenz und insbesondere Fluoreszenz erlauben.
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Eine Anordnung, die zwei ursprünglich separate Kammern und eine Fluoreszenzdetektionsvorrichtung mit einer Aufnahme, die die Anordnung für die Fluoreszenzdetektion aufnehmen kann, aufweist, ermöglicht es, ein Testverfahren auszuführen, das zwei aufeinanderfolgende chemische oder biochemische Verfahrensschritte aufweist - beispielsweise Lyse und Vervielfältigung -, und einen Lumineszenztestschritt in einer einfachen, sauberen und sicheren Weise, die das Risiko einer Kontamination und Infektion minimiert und gleichzeitig eine einfache Handhabung bietet. Die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung kann wiederverwendet werden, da sie bei Verwendung nicht von der Probe oder irgendeinem Wirkstoff oder einer Chemikalie kontaktiert wird, weil diese dicht in der Anordnung von Kammern eingeschlossen sind. Die Anordnung von Kammern und deren Inhalt kann nach Gebrauch sicher entsorgt werden, weil der Inhalt zuverlässig im Inneren der Anordnung gehalten wird.
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Die Erfindung soll nun anhand eines Beispiels mit Bezug auf die Figuren näher erläutert werden. Von den Figuren zeigt
- 1: ein Detektionssystem gemäß der Erfindung;
- 2: eine Detektionsvorrichtung des Detektionssystems aus 1;
- 3: eine schematische Darstellung der Detektionsvorrichtung aus 2;
- 4: eine Schnittansicht der Detektionsvorrichtung aus 2; und
- 5: eine schematische Darstellung einer alternativen Detektionsvorrichtung.
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Das System 10 zum Detektieren eines Zielanalyts umfasst eine Lysekammer 12, eine Vervielfältigungskammer 14, einen Kolben 16 und eine Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 18.
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Die Lysekammer 12 enthält eine Lyseflüssigkeit, die die Lyse von Zellen oder Viren in einer zu testenden Probe bewirkt. Mittels der Lyse werden Nucleinsäuren wie DNA oder RNA durch Aufbrechen der Zellen oder Viren in der zu testenden Probe freigesetzt. Eine Lyse kann mittels einer Lyseflüssigkeit erzielt werden, die eine Säure wie Salzsäure oder eine schwache Base enthält. Die Lysekammer 12 hat einen Deckel 20, sodass die Lysekammer 12 geöffnet werden kann und eine zu testende Probe in die Lysekammer 12 eingebracht werden kann. Der Inhalt der Lysekammer 12 ist etwa 100 µl.
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Der Deckel der Lysekammer ist vorzugsweise eine Membran 20, die durch ein Wattestäbchen mit einer Probe durchstochen werden kann.
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Das Detektionssystem 10 weist außerdem eine Vervielfältigungskammer 14 auf. Die Vervielfältigungskammer 14 enthält eine Mischung von Enzymen, die für die Recombinase Polymerase Amplifikation (RPA) benötigt werden. Vorzugsweise ist die Mischung in Form eines trockenen Pellets 22 vorgesehen, das in der Vervielfältigungskammer 14 enthalten ist.
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Die Vervielfältigungskammer ist vorzugsweise eine Küvette, die in eine Aufnahme 24 der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 eingesetzt werden kann. Die Aufnahme 24 ist Teil einer Detektionskammer 26 der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16.
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Die Vervielfältigungskammer 14 ist so dimensioniert, dass sie das Einsetzen der Lysekammer 12 in die Vervielfältigungskammer in einer dichtenden definierten Weise erlaubt. Ein Anschlag 28 begrenzt die Einsetztiefe. Sobald die Lysekammer 12 vollständig in die Vervielfältigungskammer 14 eingesetzt ist, kann der Kolben 18 dazu verwendet werden, die Flüssigkeit von der Lysekammer in die Vervielfältigungskammer zu transferieren und es der Recombinase Polymerase Amplifikation zu erlauben, in der geschlossenen Vervielfältigungskammer 14 abzulaufen. Um den Transfer des Inhalts der Lysekammer 12 in die Vervielfältigungskammer 14 zu erlauben, ist ein weiterer dünner Deckel 28 am Boden der Lysekammer 12 angeordnet. Der dünne Deckel 28 ist so dimensioniert, dass er unter dem Flüssigkeitsdruck bricht, der von dem Kolben bewirkt wird. Alternativ können der Kolben 18 und der dünne Deckel 28 so gestaltet sein, dass eine Spitze (nicht dargestellt) des Kolbens den dünnen Deckel 28 durchsticht.
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Die Lysekammer 12, die Vervielfältigungskammer 14 und der Kolben 18 sind so konfiguriert, dass sie flüssigkeitsdicht ineinandergreifen, wenn sie vollständig eingesetzt sind. Ein flüssigkeitsdichtes Ineinandergreifen kann mittels einer Rastverbindung erzielt werden, bei der ein ringförmiger Vorsprung 30 der Lysekammer 12 oder der Vervielfältigungskammer 14 in eine ringförmige Nut der jeweils anderen Kammer eingreift. Entsprechend kann ein ringförmiger Vorsprung 32 des Kolbens 18 oder der Lysekammer 12 in eine ringförmige Nut des jeweils anderen Teils eingreifen. Die ringförmigen Vorsprünge 30 und 32 wirken als Dichtung und können mit der übrigen Kammer oder dem übrigen Kolben integral ausgebildet sein.
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Als Alternative zu einer Rastverbindung kann eine Schraubverbindung ähnlich einem Luer-Lock vorgesehen sein, um die Lysekammer 12 und die Vervielfältigungskammer 14 dicht miteinander zu verbinden.
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Um das Einsetzen der Lysekammer 12 in die Vervielfältigungskammer 14 und des Kolbens 18 in die Lysekammer 12 zu erlauben, sind Entlüftungsmittel (nicht dargestellt) vorgesehen.
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Sobald sie vollständig miteinander in Eingriff sind, bilden die Vervielfältigungskammer 14, die Lysekammer 12 und der Kolben 18 eine dichte Anordnung 34, die als eine einzige, flüssigkeitsdichte Einheit gehandhabt werden kann.
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Wände 36 der Vervielfältigungskammer 14 sind transparent, sodass Licht in die Vervielfältigungskammer 14 eintreten kann und aus der Vervielfältigungskammer 14 austreten kann. Die transparenten Wände 36 der Vervielfältigungskammer 14 machen es möglich, den Inhalt der Vervielfältigungskammer 14 anregendem Licht auszusetzen, das eine Lumineszenz bewirken kann. In dem Fall, in dem der Inhalt der Vervielfältigungskammer lumineszent ist, kann die Lumineszenz der Probe in der Vervielfältigungskammer 14 durch die transparenten Wände 36 der Vervielfältigungskammer 14 detektiert werden.
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Das Pellet 26, das die Mischung von Enzymen für die Recombinase Polymerase Amplifikation enthält, enthält vorzugsweise eine Recombinase, ein einzelsträngiges DNA-bindendes Protein (SSB) und eine strangersetzende Polymerase, Exonuclease III und, falls RNA detektiert werden soll, eine reverse Transkriptase.
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Im Anwendungsfall wird zunächst eine zu testende Probe in die Lysekammer 12 gefüllt. Nach der Lyse der Zellen in der zu testenden Probe wird der vollständige Inhalt der Lysekammer 12 mittels des Kolbens 18 in die Vervielfältigungskammer 14 transferiert, sodass eine Recombinase Polymerase Amplifikation in der Vervielfältigungskammer 14 erfolgen kann.
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Sobald die Recombinase Polymerase Amplifikation in der Vervielfältigungskammer 14 erfolgt ist - typischerweise zwischen 10 und 15 Minuten nach dem Füllen des Inhalts der Lysekammer 12 in die Vervielfältigungskammer 14 - kann die Vervielfältigungskammer 14 - oder alternativ nur ihr Inhalt - in die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 18 eingebracht werden.
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In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform wird die gesamte Anordnung 34 in die Aufnahme 24 der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 eingesetzt. Zum Handhaben der Anordnung 34 ist ein Griff 38 am proximalen Ende des Kolbens 18 vorgesehen.
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Um externes Licht, beispielsweise Streulicht, nach dem vollständigen Einsetzen der Anordnung 34 in die Aufnahme 22 daran zu hindern, in die Aufnahme einzutreten, ist ein Kragen 40 vorgesehen, der einen Deckel für die Aufnahme 22 bildet.
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Die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 weist eine Detektionskammer 42 auf, die dazu konfiguriert ist, die Vervielfältigungskammer 14 oder den Inhalt der Vervielfältigungskammer 14 aufzunehmen. In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform ist die Aufnahme 22 Teil der Detektionskammer 42. Innerhalb der Detektionskammer 42 oder angrenzend an die Detektionskammer 42 sind eine Lichtquelle 44 und ein optischer Sensor 46 angeordnet. Die Lichtquelle 44 ist dazu konfiguriert, den Inhalt der Detektionskammer 42 mit einem Licht zu beleuchten, das während oder nach der Recombinase Polymerase Amplifikation der Probe eine Lumineszenz in der Probe bewirken kann. Der optische Sensor 46 ist angeordnet und konfiguriert, um eine Lumineszenz in der Detektionskammer 42 zu detektieren, falls eine Lumineszenz auftritt.
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Um die Lichtquelle 44 und den optischen Sensor 46 zu aktivieren, ist eine Energieversorgung 48 vorgesehen. Die Energieversorgung 48 kann eine Batterie, vorzugsweise eine wiederaufladbare Batterie aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Energieversorgung 48 eine Versorgungsschnittstelle zum Verbinden der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 zu einer externen Energieversorgung aufweisen. Die Versorgungsschnittstelle kann drahtgebunden oder drahtlos sein. Die Energieversorgung 48 kann auch Solarzellen für eine photovoltaische Energieversorgung aufweisen.
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Die Lichtquelle 44 und der optische Sensor 46 sind mit einer Steuereinheit 50 verbunden, die dazu konfiguriert ist, den Betrieb der Lichtquelle 44 und des optischen Sensors 46 zu steuern und außerdem ein von dem optischen Sensor 46 ausgegebenes Sensorausgangssignal auszulesen. Die Steuereinheit 50 kann ein Mikrocontroller sein oder ein Zustandsautomat.
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Die Steuereinheit 50 ist mit einer drahtlosen Datenschnittstelle 52 wirkverbunden, die dazu konfiguriert ist, eine Datenkommunikation zwischen dem Mikrocontroller 50 und einem externen Gerät wie einem Mobiltelefon oder einem anderen Gerät für die Datenkommunikation und Datenverarbeitung zu erlauben.
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Vorzugsweise ist die drahtlose Datenschnittstelle 52 mit der Steuereinheit 50, der Energieversorgung 48 und einem Datenspeicher 54 wirkverbunden und zum Energie-Harvesting, Datenspeichern und eine Datenkommunikation konfiguriert. Vorzugsweise implementiert die drahtlose Schnittstelle 52 Mittel für die Nahfeldkommunikation (NFC) und umfasst einen Datenbus wie einen I2C-Datenbus 56 für die Kommunikation mit der Steuereinheit 50. Die drahtlose Datenschnittstelle 52 ist vorzugsweise dazu konfiguriert, eine bidirektionale Datenkommunikation zu erlauben, um von der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 erzeugte Daten zu einem externen Gerät zu übertragen und um Steuerbefehle und/oder Software-Updates von dem externen Gerät zu empfangen, sodass die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 mittels eines externen Geräts gesteuert und upgedated werden kann.
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Die drahtlose Datenschnittstelle 52 kann auch eine WLAN-Kommunikation anstelle einer Nahfeldkommunikation implementieren. Eine andere Alternative ist eine Bluetooth-Kommunikation.
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Vorzugsweise sind alle elektronischen Komponenten, die die drahtlose Datenschnittstelle 52, die Steuereinheit 50 und den Datenspeicher 54 implementieren, auf einer flachen gedruckten Platine 60 angeordnet. Die flache gedruckte Platine 60 kann Teil einer laminierten Karte sein, bei der die elektronischen Komponenten zwischen zwei laminierten Deckschichten 62 angeordnet sind. Elektrische Kontakte 24 auf der Oberfläche einer oder beider Deckschichten 60 erlauben die Kommunikation und die Energieübertragung zwischen den elektronischen Komponenten und weiteren Komponenten wie der Lichtquelle 44 oder dem optischen Sensor46. Alternativ, in anderen Ausführungsformen, kann die Platine eine flexible, halbflexible oder fest-flexible Platine sein. Die gedruckte Platine kann eine konventionelle Platine sein oder eine Platine, die durch Drucken oder additive Verfahren oder Kombinationen davon hergestellt ist.
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Zusätzlich zu den elektronischen Komponenten umfasst die gedruckte Platine 60, die zwischen zwei Deckschichten 62 laminiert sein kann, auch zumindest eine Antenne 66 für die drahtlose Datenkommunikation.
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Optional sind zusätzlich Heizmittel vorgesehen. Die Heizmittel können eine elektrische Heizung aufweisen, die in die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 integriert ist und die Anordnung 34 und ihren Inhalt erwärmen kann, um auf diese Weise den Vervielfältigungsprozess zu starten und/oder zu befördern. Vorzugsweise ist die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 dazu konfiguriert, die elektrische Heizung automatisch zu starten, sobald die Anordnung 34 in die Aufnahme 22 eingesetzt ist. Das Einsetzen der Anordnung 34 kann mittels eines dedizierten Sensors, beispielsweise eines Schalters, detektiert werden oder mittels des optischen Sensors 46. Insbesondere kann der optische Sensor 46 erfassen, dass die Anordnung in die Aufnahme 22 eingesetzt ist, weil der Kragen 40 externes Licht daran hindert, in die Detektionskammer 42 einzutreten, sobald die Anordnung in die Aufnahme 22 eingesetzt ist. Entsprechend bewirkt das Einsetzen der Anordnung 34 in die Aufnahme 22 einen Abfall der von dem optischen Sensor 46 erfassten Lichtintensität. Solch ein Abfall der Lichtintensität kann detektiert werden und kann ein Startsignal für die elektrische Heizung auslösen.
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Alternativ oder zusätzlich können die Heizmittel durch Chemikalien in der Vervielfältigungskammer 14 vorgesehen sein, die exotherm reagieren, sobald eine Probe in die Vervielfältigungskammer 14 gefüllt wird. Es ist auch möglich, dass die Lysekammer 12 eine erste Komponente und die Vervielfältigungskammer 14 eine zweite Komponente enthält, wobei die beiden Komponenten exotherm reagieren können. Die exotherme Reaktion beginnt, wenn der Inhalt der Lysekammer 12 in die Vervielfältigungskammer 14 transferiert wird.
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Alternativ oder zusätzlich können die Heizmittel als Chemikalien vorgesehen sein, die eine exotherme Reaktion eingehen, sobald eine Probe in die Aufnahme eingeführt wird. Diese Chemikalien sind in der Nähe der Vervielfältigungskammer 14 in einer separaten, versiegelten Anordnung vorgesehen, die die Heizchemikalien enthält. Durch einen Auslöser wird die exotherme chemische Reaktion gestartet.
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Eine andere Alternative, die das Erwärmen der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung erlaubt, ist das Vorsehen einer dunklen Farbe, beispielsweise schwarz, auf der Außenseite der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung. Auf diese Weise kann die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung zusammen mit der Vervielfältigungskammer solar erwärmt werden. Vorzugsweise sind Temperaturkontrollmittel vorgesehen, die ein mögliches Überhitzen der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung zusammen mit der Vervielfältigungskammer anzeigen. Die Temperaturkontrollmittel können einen Farbstoff oder eine Farbe aufweisen, die ihre Farberscheinung ändern, falls eine vordefinierte Temperatur überschritten wird. Entsprechend können die Temperaturkontrollmittel ein Indikator sein, der seine Farberscheinung bei einer bestimmten Temperatur ändert und der auf die Außenseite der Fluoreszenzdetektionsvorrichtung aufgebracht ist.
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Die Detektionskammer 42 ist in einem Detektionskammergehäuse 70 angeordnet, das äußere Abmessungen hat, die kleiner sind als 10 cm × 10 cm × 4 cm. Vorzugsweise ist das Volumen der gesamten Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16 kleiner als 200 cm3 und noch mehr bevorzugt kleiner als 100 cm3. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die längste äußere Ausdehnung zumindest zweimal so groß wie die kürzeste äußere Ausdehnung.
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Die Fluoreszenzdetektionsvorrichtung 16' kann eine zweite Aufnahme 68 aufweisen, in die die Lysekammer 12 vor der Verbindung mit der Vervielfältigungskammer 14 eingesetzt werden kann; siehe 5. Die zweite Aufnahme 68 kann auch die Vervielfältigungskammer 14 und die Lysekammer 12 vor der Benutzung aufnehmen.