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Die Erfindung betrifft ein Fliehkraftpendel mit einem Dämpfungselement nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Ein Fliehkraftpendel ist beispielsweise aus
DE 10 2012 217 958 A1 bekannt. Darin wird ein Fliehkraftpendel beschrieben, das einen um eine Drehachse drehbaren Pendelmassenträger und eine daran begrenzt auslenkbar gelagert aufgenommene Pendelmasse aufweist. Die Pendelmasse setzt sich aus einem ersten und zweiten Pendelmassenteil und einem axial dazwischen liegenden und axial mit dem Pendelmassenträger überlappenden Zwischenmassenelement zusammen. An einer Umfangsfläche des Zwischenmassenelements, die an den Pendelmassenträger angrenzt, ist ein Dämpfungselement angeordnet, das eine Anschlagdämpfung zwischen der Pendelmasse und dem Pendelmassenträger bereitstellt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Fliehkraftpendel zu verbessern. Das Fliehkraftpendel soll kostengünstiger und einfacher aufgebaut sein. Das Fliehkraftpendel soll leiser betrieben werden. Die Pendelmasse soll den vorhandenen Bauraum möglichst optimal nutzen.
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Wenigstens eine dieser Aufgaben wird durch ein Fliehkraftpendel mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Dadurch kann das Fliehkraftpendel einfach und kostengünstig ausgeführt werden. Das Fliehkraftpendel kann leiser und zuverlässiger betrieben werden. Die Anschlaggeräusche des Fliehkraftpendels, insbesondere bei Drehzahlsprüngen, beispielsweise bei einem Start-Stopp-Betrieb, können verringert werden. Die Pendelmasse kann stabiler in der Pendelbahn gehalten werden. Ein Abheben des Abrollelements aus der Pendelbahn kann begrenzt oder verhindert werden.
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Das Fliehkraftpendel kann in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, angeordnet sein. Die Drehschwingungen können durch ein Antriebselement, beispielsweise einen Verbrennungsmotor, entstehen.
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Die Pendelmasse kann ein erstes Pendelmassenteil und ein axial zu diesem beabstandet angeordnetes zweites Pendelmassenteil aufweisen. Das erste und zweite Pendelmassenteil können fest miteinander verbunden sein. Axial zwischen dem ersten und zweiten Pendelmassenteil kann ein Zwischenmassenelement axial überlappend mit dem Pendelmassenträger angeordnet sein. Das Zwischenmassenelement kann fest mit dem ersten und zweiten Pendelmassenteil verbunden sein.
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Der Pendelmassenträger kann mit einem Drehschwingungsdämpfer, beispielsweise einem Zweimassenschwungrad, verbunden sein. Das Fliehkraftpendel kann dämpferausgangsseitig angeordnet sein.
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Das Abrollelement kann eine Pendelrolle sein. Das Abrollelement kann in einem Ausschnitt in der Pendelmasse und einem Ausschnitt in dem Pendelmassenträger abrollbar aufgenommen sein.
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Das Anlagebauteil kann ein Abstandselement sein. Das Abstandselement kann als Abstandsblech ausgeführt sein. Das Anlagebauteil kann einteilig mit dem Pendelmassenträger ausgeführt sein.
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Zumindest ein Dämpfungselement kann an einer radialen Innenfläche des ersten Pendelmassenteils angeordnet sein. Wenigstens ein weiteres Dämpfungselement kann an einer radialen Innenfläche des zweiten Pendelmassenteils angeordnet sein.
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Das Dämpfungselement kann ausschließlich an dem ersten Pendelmassenteil oder dem zweiten Pendelmassenteil angeordnet sein. Ein Dämpfungselement an dem jeweils anderen Pendelmassenteil kann entbehrlich sein.
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Das Dämpfungselement kann formschlüssig und/oder stoffschlüssig und/oder kraftschlüssig mit der Pendelmasse verbunden sein. Das Dämpfungselement kann an der Pendelmasse geklebt und/oder aufvulkanisiert sein. Das Dämpfungselement kann einteilig oder mehrteilig aufgebaut sein. Das Dämpfungselement kann einen Befestigungsbereich zur Verbindung mit der Pendelmasse und einen Dämpfungsbereich zur Anschlagdämpfung aufweisen. Der Befestigungsbereich und der Dämpfungsbereich können materialverschieden sein. Das Dämpfungselement kann zur Anschlagdämpfung an der radialen Außenfläche des Anlagebauteils anliegen.
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Das Dämpfungselement kann eine größere Elastizität als das Anlagebauteil aufweisen. Das Dämpfungselement kann aus Kunststoff, insbesondere einem Elastomer, bevorzugt einem Gummi, aufgebaut sein.
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Eine umfangsseitige Länge des Dämpfungselements kann kleiner gleich 20%, bevorzugt kleiner gleich 10%, insbesondere kleiner gleich 5 % der umfangsseitigen Länge der Pendelmasse sein. Eine axiale Breite des Dämpfungselements kann kleiner gleich oder größer gleich der axialen Breite der Pendelmasse, insbesondere des ersten oder zweiten Pendelmassenteils, sein. Eine umfangsseitige Länge des Dämpfungselements kann kleiner gleich oder größer gleich einer radialen Höhe des Dämpfungselements sein.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Anlagebauteil als eigenes Bauteil an dem Pendelmassenträger befestigt. Das Anlagebauteil kann mit dem Pendelmassenträger vernietet sein.
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In einer speziellen Ausführung der Erfindung ist das Anlagebauteil axial überlappend zu dem Dämpfungselement angeordnet. Das Anlagebauteil kann wenigstens abschnittsweise axial überlappend zu dem Dämpfungselement angeordnet sein. Das Dämpfungselement kann axial vollständig überlappend zu dem Anlagebauteil angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Dämpfungselement formschlüssig mit der Pendelmasse verbunden. Dadurch kann das Fliehkraftpendel einfacher und kostengünstiger aufgebaut sein.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Pendelmasse an der radialen Innenfläche eine Aufnahmeaussparung auf, in der das Dämpfungselement zumindest abschnittsweise aufgenommen ist.
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In einer speziellen Ausführung der Erfindung ist die Aufnahmeaussparung in der Pendelmasse axial durchgängig ausgeführt. Die Aufnahmeaussparung kann eine Hinterschneidung aufweisen.
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In einer weiteren speziellen Ausführung der Erfindung ist das Dämpfungselement in die Aufnahmeaussparung axial einschiebbar. Dadurch kann das Dämpfungselement einfach und zuverlässig mit der Pendelmasse verbunden werden.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist das Dämpfungselement einen radial nach innen abstehenden und sich umfangsseitig und/oder axial aufweitenden Anlageabschnitt auf. Der Anlageabschnitt kann eine umfangsseitige und/oder axiale Länge aufweisen, die größer als eine kleinste umfangsseitige und/oder axiale Länge der Aufnahmeaussparung ist.
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In einer speziellen Ausführung der Erfindung ist der Anlageabschnitt zumindest abschnittsweise in der Aufnahmeaussparung aufgenommen. Dadurch können die Scherkräfte auf das Dämpfungselement verringert werden. Das Dämpfungselement wird weniger stark belastet.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist ein weiteres Dämpfungselement vollständig umfangsseitig überlappend zu der Pendelmasse und umfangsseitig beabstandet von dem Dämpfungselement angeordnet. Dadurch kann die Anschlagdämpfung gleichmäßiger und über einen größeren Auslenkungswinkelbereich erfolgen. Das weitere Dämpfungselement kann eine umfangsseitige Länge aufweisen, die kleiner als eine umfangsseitige Länge der Pendelmasse ist. Das Dämpfungselement und das weitere Dämpfungselement können baugleich ausgeführt sein.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung und den Abbildungen.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Abbildungen ausführlich beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
- 1: Eine Seitenansicht eines Fliehkraftpendels in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung.
- 2: Einen Querschnitt entlang A-A aus 1.
- 3: Eine Seitenansicht der Pendelmasse des Fliehkraftpendels aus 1.
- 4: Einen Ausschnitt A aus 1 in vergrößerter Ansicht.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines Fliehkraftpendels 10 in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung. Das Fliehkraftpendel 10 ist in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zur Verringerung von Drehschwingungen eines Antriebselements, beispielsweise eines Verbrennungsmotors angeordnet.
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Das Fliehkraftpendel 10 weist einen um eine Drehachse 12 drehbaren Pendelmassenträger 14 auf. Der Pendelmassenträger 14 kann mit einem Drehschwingungsdämpfer verbunden sein. Insbesondere ist der Pendelmassenträger 14 einteilig mit einem, beispielsweise dämpferausgangsseitigen, Bauteil des Drehschwingungsdämpfers ausgeführt. An dem Pendelmassenträger 14 sind umfangseitig vier Pendelmassen 16 verteilt angeordnet. Die einzelne Pendelmasse 16 ist an dem Pendelmassenträger 14 entlang einer Pendelbahn begrenzt auslenkbar aufgenommen. Jede Pendelmasse 16 ist über zwei Abrollelemente 18 an dem Pendelmassenträger 14 gelagert. Jedes der Abrollelemente 18 ist in einem Ausschnitt 20 in der Pendelmasse 16 und in einem zugeordneten Ausschnitt 22 in dem Pendelmassenträger 14 abrollbar aufgenommen. Die Form der Ausschnitte 20, 22 und der Abrollelemente 18, sowie die Anordnung der beiden Abrollelemente 18 legen dabei die Pendelbahn fest, entlang der sich die Pendelmasse 16 gegenüber dem Pendelmassenträger 14 bewegt.
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An jeder der Pendelmassen 16 sind zwei umfangseitig beanstandet zueinander angeordnete Dämpfungselemente 24 befestigt. Das einzelne Dämpfungselement 24 ist an einer radialen Innenfläche 26 der Pendelmasse 16 angeordnet und erstreckt sich davon ausgehend radial nach innen. Das einzelne Dämpfungselement 24 liegt zur Anschlagdämpfung an einer radialen Außenfläche 28 eines Anlagebauteils 30 an. Das Anlagebauteil 30 ist dem Pendelmassenträger 14 zugeordnet und kann ein mit dem Pendelmassenträger 14 fest verbundenes Abstandselement, insbesondere ein Abstandsblech, sein.
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Das Anlagebauteil 30 ist radial innerhalb von der Pendelmasse 16 und bevorzugt axial überlappend zu der Pendelmasse 16 und zu den Dämpfungselementen 24 angeordnet. Das einzelne Dämpfungselement 24 ist vollständig umfangseitig überlappend zu der Pendelmasse 16 angeordnet. Eine umfangsseitige Länge Ld des Dämpfungselements 24 ist kleiner als eine umfangsseitige Länge Lp der Pendelmasse 16. Dadurch kann das Fliehkraftpendel 10 einfach und kostengünstig ausgeführt und leiser und zuverlässiger betrieben werden.
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In 2 ist ein Querschnitt entlang A-A aus 1 dargestellt. Die Pendelmasse 16 weist ein erstes Pendelmassenteil 16.1 und ein axial dazu beanstandet angeordnetes zweites Pendelmassenteil 16.2 auf. Das erste und zweite Pendelmassenteil 16.1, 16.2 sind fest miteinander verbunden. Der Pendelmassenträger 14 ist axial zwischen dem ersten und zweiten Pendelmassenteil 16.1, 16.2 angeordnet. Das Abrollelement 18 ist in einem Ausschnitt 20 in der Pendelmasse 16, insbesondere in dem ersten Pendelmassenteil 16.1 und in dem zweiten Pendelmassenteil 16.2, sowie in dem Ausschnitt 22 in dem Pendelmassenträger 14 abrollbar aufgenommen.
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Das Dämpfungselement 24 an einer radialen Innenfläche 26 der Pendelmasse 16 befestigt und erstreckt sich davon ausgehend radial nach innen. Eine axiale Breite Bd des Dämpfungselements 24 ist gleich einer axialen Breite Bp des ersten Pendelmassenteils 16.1. Eine radiale Innenfläche 32 des Dämpfungselements 24 liegt an einer radialen Außenfläche 34 des Anlagebauteils 30 an. Dadurch wird die Pendelmasse 16 in einer vorgegebenen Position entlang der Pendelbahn gehalten und ein Anschlagen der Pendelmasse 16 an dem Pendelmassenträger 14 gedämpft. Das Fliehkraftpendel 10 wird leiser betrieben.
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3 zeigt eine Seitenansicht der Pendelmasse 16 des Fliehkraftpendels aus 1. Das erste Pendelmassenteil 16.1 der Pendelmasse 16 weist für jedes der Dämpfungselemente eine Aufnahmeaussparung 36 an der radialen Innenfläche 26 auf, in die das Dämpfungselement axial einschiebbar ist und in der das Dämpfungselement formschlüssig aufgenommen ist. Die Aufnahmeaussparung 36 in der Pendelmasse 16 ist bevorzugt axial durchgängig ausgeführt.
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In 4 ist ein Ausschnitt A aus 1 in vergrößerter Ansicht dargestellt. Das Dämpfungselement 24 weist einen radial abstehenden und sich umfangseitig aufweitenden Anlageabschnitt 38 auf. Der Anlageabschnitt 38 weist eine umfangsseitige Länge La auf, die größer als eine kleinste umfangsseitige Länge Lh der Aufnahmeaussparung 36 ist. Der Anlageabschnitt 38 ist zumindest abschnittsweise in der Aufnahmeaussparung 36 aufgenommen. Dadurch können die Scherkräfte auf das Dämpfungselement 24 verringert und das Dämpfungselement 24 weniger stark belastet werden.
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Eine umfangsseitige Länge Ld des Dämpfungselements 24 kann kleiner gleich einer radialen Höhe Hd des Dämpfungselements 24 sein. Dadurch kann das Dämpfungselement 24 zuverlässig in der Pendelmasse 16 aufgenommen sein. Die umfangsseitige Länge La des Anlageabschnitts 38 kann gleich der umfangsseitigen Länge Ld des Dämpfungselements 24 sein.
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Das Dämpfungselement 24 liegt zur Anschlagdämpfung über den Anlageabschnitt 38 mit einer radialen Innenfläche 32 an einer radialen Außenfläche 34 des Anlagebauteils 30 an. Die radiale Innenfläche 26 der Pendelmasse 16 ist dabei radial beabstandet zu der radialen Außenfläche 34.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fliehkraftpendel
- 12
- Drehachse
- 14
- Pendelmassenträger
- 16
- Pendelmasse
- 16.1
- erstes Pendelmassenteil
- 16.2
- zweites Pendelmassenteil
- 18
- Abrollelement
- 20
- Ausschnitt
- 22
- Ausschnitt
- 24
- Dämpfungselement
- 26
- radiale Innenfläche
- 28
- radiale Außenfläche
- 30
- Anlagebauteil
- 32
- radiale Innenfläche
- 36
- Aufnahmeaussparung
- 38
- Anlageabschnitt
- La
- umfangsseitige Länge
- Ld
- umfangsseitige Länge
- Lh
- umfangsseitige Länge
- Lp
- umfangsseitige Länge
- Bd
- axiale Breite
- Bp
- axiale Breite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012217958 A1 [0002]