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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Die Anzeigevorrichtung umfasst eine Bildschirmeinrichtung, die einen Anzeigebereich zum Anzeigen pixelbasierter Anzeigeinhalte aufweist. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine entsprechende Anzeigevorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Anzeigevorrichtung.
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Eine Anzeigevorrichtung der oben beschriebenen Art, umfassend eine Bildschirmeinrichtung oder ein Display, ist in der Regel im Bereich einer Windschutzscheibe innerhalb eines Kraftfahrzeuginnenraums angeordnet. Diese Anordnung ergibt sich zwangsläufig durch die bedarfsgerechte Positionierung des Displays im Sichtfeld eines Fahrzeugführers. Ein Display kann beispielsweise ein OLED-Display (OLED - Organic Light Emitting Diode) sein. OLED-Displays bieten verschiedene Vorteile. Diese sind beispielsweise ein geringer Energieverbrauch, eine sehr gute Bildqualität sowie die Möglichkeit, flexible oder transparente Displays bereitzustellen. Aufgrund ihrer Vorteile werden OLED-Displays vermehrt in Kraftfahrzeugen verbaut, so dass Bedarf an einer Lösung besteht, insbesondere diese Displays zuverlässig vor einer frühzeitigen Alterung und/oder Verschleiß zu schützen.
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Aus der
DE 10 2012 019 559 A1 ist eine Blend- und/oder Sonnenschutzanordnung für einen Bildschirm bekannt, welcher in oder an einem Armaturenbrett eines Fahrzeugs angeordnet ist. Die Blend- und/oder Sonnenschutzanordnung weist eine Schutzeinrichtung auf, die eine Sonnenspiegelung auf dem Bildschirm verhindern soll.
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Die
DE 199 38 690 A1 beschreibt einen ausklappbaren Monitor in einer Instrumententafel eines Kraftfahrzeugs. Der Monitor ist in einer Nichtgebrauchtposition geschützt in einem Aufnahmefach in der Instrumententafel eingelagert und wird bei Inbetriebsetzung des Kraftfahrzeugs in eine Gebrauchtlage verbracht. Da die Verbringung des Monitors aus der Gebraucht- in die Nichtgebrauchtposition und umgekehrt lediglich von der Inbetriebsetzung des Kraftfahrzeugs abhängt, stellt die Lösung der
DE 199 38 690 A1 keine Möglichkeit bereit, den Monitor auch während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs zuverlässig zu schützen.
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Auch die
US 2015/0002991 A1 beschreibt eine Display-Anordnung in einem Kraftfahrzeug. Das beschriebene Display kann zwischen einer Gebrauchtposition und einer Nichtgebrauchtposition bewegt werden.
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Aus der
DE 10 2011 105 689 A1 ist ein Verfahren zum Schützen eines Flüssigkristalldisplays einer Head-up-Display-Vorrichtung bekannt, bei welchem mittels eines Temperatur- und UV-Lichtsensors eine aktuelle Temperatur des Flüssigkristalldisplays und eine auf das Flüssigkristalldisplay einfallende optische Strahlung gemessen werden, sodass bei einem Überschreiten der Temperatur und einer Beleuchtungsstärke der optischen Strahlung über einen jeweiligen Schwellenwert eine Abschattungsvorrichtung das Flüssigkristalldisplay vor der optischen Strahlung abschattet.
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Aus der
DE 10 2014 214 976 A1 ist ein Verfahren zum Schützen einer Anzeigevorrichtung einer Head-up-Display-Vorrichtung vor einer Überhitzung durch einfallendes Sonnenlicht bekannt, bei welchem eine Temperaturverteilung der Anzeigevorrichtung von einer Sensorvorrichtung erfasst wird, sodass bei einem Überschreiten der Temperatur über einen Schwellenwert die Anzeigevorrichtung von einer Unterbrechungseinheit vor dem einfallenden Sonnenlicht abgeschirmt wird.
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Aus der
DE 10 2004 024 515 A1 ist ein Fahrerinformationssystem umfassend zumindest zwei Anzeigeeinheiten bekannt, bei welchen im Fall eines Defekts einer primären Anzeigeeinheit, welche Betriebsparameter und/oder einen Fahrzeugzustand anzeigt, der Anzeigeinhalt der primären Anzeigeeinheit auf einer sekundären Anzeigeeinheit angezeigt wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit bereitzustellen, einen Alterungsprozess eines Display oder einer Bildschirmeinrichtung der oben beschriebenen Art zuverlässig hinauszuzögern oder zu verlangsamen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass sich direkte Sonneneinstrahlung und/oder eine mit der Sonneneinstrahlung zusammenhängende oder einhergehende erhöhte Temperatur, insbesondere eine Temperatur von mehr als 50°C, nachteilig auf eine Display-Alterung oder einen Verschleiß des Displays auswirken können. Zudem kann das Display durch eine in dem Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung) zusätzlich geschädigt werden. Insbesondere die oben beschriebenen OLED-Displays sind für einen derartigen Verschleiß besonders anfällig.
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Durch die Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Die Anzeigevorrichtung umfasst eine Bildschirmeinrichtung, welche einen Anzeigebereich zum Anzeigen pixelbasierter Anzeigeinhalte aufweist. Der Anzeigebereich kann beispielsweise durch ein OLED-Display oder ein TFT-Display (TFT - thin film transistor) oder durch ein Display gemäß einer anderen bekannten Technologie bereitgestellt sein. Der Anzeigebereich kann zusätzlich oder alternativ eine berührungsempfindliche Sensorschicht aufweisen, so dass das beschriebene Display auch eine Touch-Bedienfunktion bereitstellen kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht es vor, dass eine Sensoreinrichtung bereitgestellt wird, welche zumindest einen Strahlungsintensitätssensor und/oder zumindest einen Temperatursensor aufweist. Als Strahlungsintensitätssensor kann beispielsweise ein handelsüblicher Sensor eines UVA- und/oder UVB-Strahlungsmessgeräts verwendet werden. Es kann auch ein Helligkeitssensor verwendet werden, wie er beispielsweise aus der Kameratechnik bekannt ist. Zusätzlich oder alternativ zu dem Strahlungsintensitätssensor wird ein Temperatursensor bereitgestellt, welcher beispielsweise ein Thermometer umfassen kann. Bevorzugt sind die genannten Sensoren oder zumindest einer der genannten Sensoren in einer direkten oder unmittelbaren Umgebung der Bildschirmeinrichtung angeordnet, um sicherzustellen, dass jeweils erfasste Werte auch jeweiligen Umgebungswerten der Bildschirmeinrichtung selbst entsprechen oder diese wiedergeben.
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Erfindungsgemäß erfasst die Sensoreinrichtung eine Strahlungsintensität und/oder eine Temperatur in der Umgebung der Bildschirmeinrichtung. Die erfassten Werte, also die erfasste Strahlungsintensität und/oder die erfasste Temperatur, übermittelt die Sensoreinrichtung an eine Steuereinrichtung. Die Übermittlung der erfassten Strahlungsintensität und/oder der erfassten Temperatur kann dabei drahtlos oder kabelgebunden erfolgen. Bei der Steuereinrichtung kann es sich um eine zentrale Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs handeln oder um eine Steuereinrichtung der Anzeigevorrichtung selbst. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise in Form eines Mikroprozessors oder Chips ausgestaltet und dazu eingerichtet sein, die sie betreffenden und im Folgenden genauer erläuterten Verfahrensschritte durchzuführen.
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Die Steuereinrichtung vergleicht die erfasste und an sie übermittelte Strahlungsintensität und/oder die erfasste und an sie übermittelte Temperatur mit einem jeweiligen vorbestimmten Grenzwert. Mit anderen Worten hat die Steuereinrichtung Zugriff auf Informationen betreffend einen jeweiligen Grenzwert für die Strahlungsintensität und/oder die Temperatur. Der jeweilige Grenzwert kann beispielsweise herstellerseitig ermittelt und in einer entsprechenden Datenbank hinterlegt sein. Bevorzugt ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet und eingerichtet, anhand einer vorbestimmten Vergleichsvorschrift den Vergleich zwischen den erfassten Werten und den hinterlegten Grenzwerten durchzuführen. Im Zuge des Vergleichs kann die Steuereinrichtung ein Überschreiten des jeweiligen Grenzwerts feststellen. Überschreiten des Grenzwerts in dem hier beschriebenen Zusammenhang bedeutet, dass sich die erfasste Strahlungsintensität und/oder die erfasste Temperatur aus einem Wertebereich unterhalb des jeweiligen Grenzwerts in einen Wertebereich oberhalb des jeweiligen Grenzwerts bewegt.
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Der beschriebene Vergleich kann beispielsweise zyklisch oder in vorbestimmten zeitlichen Abständen wiederholt werden. So kann es vorkommen, dass zu einem ersten Zeitpunkt die Steuereinrichtung kein Überschreiten des jeweiligen Grenzwerts feststellen kann, wobei zu einem zweiten Zeitpunkt, welcher nach dem ersten Zeitpunkt liegt, ein Überschreiten des jeweiligen Grenzwerts durch die Steuereinrichtung festgestellt werden kann.
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In der Folge einer Grenzwertüberschreitung löst die Steuereinrichtung dann einen Abschirmvorgang aus. Bevorzugt wird der Abschirmvorgang erst dann ausgelöst, wenn die Grenzwertüberschreitung für zumindest eine vorbestimmte Zeitdauer, beispielsweise für 10 Sekunden oder mehr, anhält oder andauert. Im Zuge des Abschirmvorgangs werden die Bildschirmeinrichtung und eine Abschirmeinrichtung der Anzeigevorrichtung relativ zueinander bewegt. Mit anderen Worten kann also die Bildschirmeinrichtung in Bezug zu der Abschirmeinrichtung bewegt werden, die Abschirmeinrichtung kann in Bezug zu der Bildschirmeinrichtung bewegt werden oder beide Einrichtungen, also die Bildschirmeinrichtung und auch die Abschirmeinrichtung, können im Zuge des Abschirmvorgangs gleichzeitig oder nacheinander oder abwechselnd relativ zueinander bewegt werden.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass die Bildschirmeinrichtung zuverlässig vor einer schädlichen Sonneneinstrahlung und/oder einer schädlichen Temperatur geschützt werden kann. Das Auslösen des Abschirmvorgangs erfolgt in vorteilhafter Weise sensorgesteuert oder automatisiert und somit besonders zuverlässig. Der oben beschriebene Nachteil, wonach es einem Benutzer obliegt, eine Schutzeinrichtung für eine Bildschirmeinrichtung zu aktivieren, wird somit ausgeräumt. Das Auslösen des Abschirmvorgangs in Abhängigkeit von dem Überschreiten des beschriebenen Grenzwerts stellt sicher, dass die Bildschirmeinrichtung zuverlässig vor einer kritischen Strahlungsintensität und/oder einer kritischen Temperatur geschützt wird. Hierdurch kann zuverlässig ein Alterungsprozess, insbesondere ein durch Sonneneinstrahlung und/oder Temperatur bedingter und/oder verstärkter Alterungsprozess der Bildschirmeinrichtung verzögert werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass im Zuge des Abschirmvorgangs die Bildschirmeinrichtung derart zumindest bereichsweise durch die Abschirmeinrichtung überdeckt wird, dass ein jeweils aktuell bereitgestellter Anzeigebereich der zumindest einen Bildschirmeinrichtung verkleinert wird, wobei die Anzeigeinhalte teilweise auf zumindest einer weiteren Bildschirmeinrichtung des Kraftfahrzeugs gespiegelt angezeigt werden. Mit anderen Worten werden im Zuge des Abschirmvorgangs die Bildschirmeinrichtung und die Abschirmeinrichtung derart übereinander hinwegbewegt, dass die Bildschirmeinrichtung, insbesondere ein Anzeigebereich der Bildschirmeinrichtung, zumindest teilweise durch die Abschirmeinrichtung überdeckt wird. In diesem überdeckten Zustand ist der aktuell bereitgestellte Anzeigebereich der Bildschirmeinrichtung also nur noch teilweise für einen Benutzer des Kraftfahrzeugs sichtbar. Die auf dem Anzeigebereich angezeigten Anzeigeinhalte sind somit ebenfalls für den Benutzer nicht mehr oder nicht mehr vollständig sichtbar und werden gemäß der hier beschriebenen Ausführungsform daher auf zumindest einer weiteren Bildschirmeinrichtung des Kraftfahrzeugs teilweise gespiegelt angezeigt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Bildschirmeinrichtung zuverlässig durch die Abschirmeinrichtung geschützt ist, wobei gleichzeitig ein Anzeigen der Anzeigeinhalte für den Benutzer des Kraftfahrzeugs vollumfänglich sichergestellt ist.
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Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass eine Überdeckung oder ein Grad der Überdeckung der Bildschirmeinrichtung im Zuge des Abschirmvorgangs in Abhängigkeit von der erfassten Strahlungsintensität und/oder der erfassten Temperatur erfolgt. Wird die Bildschirmeinrichtung beispielsweise zur Hälfte oder zu 50% durch die Abschirmeinrichtung überdeckt, so können in vorteilhafter Weise die überdeckten 50% der Anzeigeinhalte gespiegelt angezeigt werden. Zusätzlich oder alternativ kann beispielsweise in einem Auswahlmenü für den Benutzer des Kraftfahrzeugs eine Auswahl bereitgestellt werden, wobei der Benutzer mittels seiner Auswahl festlegen kann, ob er eine vollständige oder nur eine teilweise Spiegelung der Anzeigeinhalte auf der zumindest einen weiteren Bildschirmeinrichtung des Kraftfahrzeugs wünscht.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass bei einer Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs auch bei dem Überschreiten des jeweiligen Grenzwerts ein vorbestimmter Mindestanzeigebereich der Bildschirmeinrichtung zum Anzeigen vorbestimmter Mindestinformationen zur Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs bereitgestellt ist. Mit anderen Worten kann das Auslösen des Abschirmvorgangs bedarfsgerecht, insbesondere bei der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs, unterdrückt oder überschrieben werden. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass einem Benutzer des Kraftfahrzeugs bei der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs alle wesentlichen Informationen zur Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden, auch wenn sich zu dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs eine Strahlungsintensität und/oder eine Temperatur in der Umgebung der Bildschirmeinrichtung ergibt, welche oberhalb des jeweiligen Grenzwerts liegt. Mindestinformationen können zum Beispiel eine Tankanzeige oder eine Motortemperaturanzeige sein.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Abschirmeinrichtung zumindest bereichsweise oder zumindest teilweise durch ein im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnetes Armaturenbrett bereitgestellt wird. Die Bildschirmeinrichtung wird im Zuge des Abschirmvorgangs entlang einer vorbestimmten Verschieberichtung durch einen Durchbruch innerhalb des Armaturenbretts hindurch in eine Aussparung oder einen Hohlraum des Armaturenbretts eingezogen. Mit anderen Worten wird die Bildschirmeinrichtung in Bezug auf die Abschirmeinrichtung im Zuge des Abschirmvorgangs bewegt. Die Abschirmeinrichtung ist gemäß der hier beschriebenen Ausführungsform zumindest abschnittsweise feststehend oder selbst unbeweglich. Zum Auslösen des Abschirmvorgangs sendet die Steuereinrichtung bevorzugt ein Steuersignal an einen Stellmotor der Bildschirmeinrichtung, wobei der Stellmotor in Abhängigkeit von dem Steuersignal die Bildschirmeinrichtung vollständig oder teilweise aus einer aktuellen Gebrauchsposition in die Aussparung oder den Hohlraum innerhalb des Armaturenbretts einzieht. Insbesondere zum Beenden des Abschirmvorgangs wird der Durchbruch durch ein Verschlusselement, beispielsweise in der Form einer Klappe, verschlossen. Hierdurch ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass die Bildschirmeinrichtung innerhalb der Aussparung vor Schmutz geschützt ist. Bei vollständig eingezogener Bildschirmeinrichtung kann also zusätzlich das genannte Verschlusselement geschlossen werden.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Abschirmeinrichtung zumindest bereichsweise oder abschnittsweise oder teilweise durch ein verschiebbar oder beweglich gelagertes Abschirmelement bereitgestellt wird. Im Zuge des Abschirmvorgangs wird das Abschirmelement derart über die Bildschirmeinrichtung hinweg verschoben, dass die Bildschirmeinrichtung durch das Abschirmelement vollständig oder teilweise abgeschirmt oder überdeckt wird. Mit anderen Worten ist das Abschirmelement gemäß der hier beschriebenen Ausführungsform zumindest abschnittsweise als ein nicht feststehendes Element ausgebildet, wohingegen die Bildschirmeinrichtung zumindest abschnittsweise feststehend ausgebildet ist. Bevorzugt übermittelt also die Steuereinrichtung im Zuge des Abschirmvorgangs ein Abschirmsignal an eine Antriebseinheit des verschiebbar gelagerten Abschirmelements, wobei die Antriebseinheit in Abhängigkeit von dem Abschirmsignal Stellelemente der Abschirmeinheit ansteuert, welche dann die Abschirmeinheit vollständig oder teilweise über die Bildschirmeinrichtung hinweg bewegen oder verschieben. Stellelemente können beispielsweise in der Form eines Scherengitters und/oder als Teleskoparme ausgebildet sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass ein jeweiliges Stellelement beispielsweise als eine vorgespannte Feder ausgebildet ist, welche durch das Abschirmsignal gelöst wird, wodurch sich das verschiebbar gelagerte Abschirmelement aus einer ersten Stellung lösen und sich über die Bildschirmeinrichtung hinweg verschieben kann.
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Es sei darauf hingewiesen, dass insbesondere die Merkmale der beiden letztgenannten Ausführungsformen kombiniert werden können. Mit anderen Worten kann es vorgesehen sein, dass sowohl die Bildschirmeinrichtung, als auch die Abschirmeinrichtung zumindest bereichsweise oder abschnittsweise beweglich ausgestaltet werden, so dass sie bezüglich einander bewegt werden können, um den Abschirmvorgang durchzuführen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Abschirmelement als eine auf- und abrollbare Matte oder eine Jalousie oder ein Lamellengitter oder eine Klappe bereitgestellt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das Abschirmelement besonders platzsparend verstaut werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der zumindest eine Strahlungsintensitätssensor und/oder der zumindest eine Temperatursensor in einer Oberfläche der Bildschirmeinrichtung integriert bereitgestellt wird. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise sichergestellt werden, dass der jeweilige Sensor eine jeweilige Strahlungsintensität und/oder eine jeweilige Temperatur in unmittelbarer Umgebung der Bildschirmeinrichtung erfassen kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass im Zuge des Abschirmvorgangs zusätzlich oder alternativ zumindest eine Scheibenfläche des Kraftfahrzeugs gegenüber einem Ausgangstransparenzwert verdunkelt wird. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs abgedunkelt wird, um ein Abschirmen der Bildschirmeinrichtung zu unterstützen.
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Die Erfindung umfasst auch eine Anzeigevorrichtung, umfassend eine Bildschirmeinrichtung, wobei die Bildschirmeinrichtung einen Anzeigebereich zum Anzeigen pixelbasierter Anzeigeinhalte aufweist. Eine Sensoreinrichtung der Anzeigevorrichtung weist zumindest einen Strahlungsintensitätssensor und/oder einen Temperatursensor auf und ist dazu ausgebildet, eine Strahlungsintensität und/oder eine Temperatur in einer Umgebung der Bildschirmeinrichtung zu erfassen und an eine Steuereinrichtung zu übermitteln. Bei der Steuereinrichtung kann es sich um eine Steuereinrichtung der Anzeigevorrichtung handeln oder um eine zentrale Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs. Für den Fall, dass es sich bei der Steuereinrichtung um die zentrale Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs handelt, kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung zusätzlich dazu ausgebildet und eingerichtet ist, eine weitere temperatur- und/oder strahlungsintensitätsabhängige Handlung auszulösen. Bei einer solchen Handlung kann es sich beispielsweise um eine Anpassung einer Klimaanlageneinstellung handeln. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, zu überprüfen, ob eine jeweilige Klimaanlageneinstellung angepasst werden muss, wenn sie von der Sensoreinrichtung eine Strahlungsintensität und/oder eine Temperatur übermittelt bekommt, welche oberhalb des vorbestimmten Grenzwerts liegt.
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Die Steuereinrichtung ist also in jedem Fall dazu ausgebildet und eingerichtet, die erfasste Strahlungsintensität und/oder die erfasste Temperatur mit einem jeweiligen vorbestimmten Grenzwert zu vergleichen und bei einem Überschreiten des jeweiligen Grenzwerts einen Abschirmvorgang auszulösen. Die Bildschirmeinrichtung und eine Abschirmeinrichtung der Anzeigevorrichtung sind dazu ausgebildet, im Zuge des Abschirmvorgangs relativ zueinander bewegt zu werden.
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Zu der Erfindung gehört auch die Steuereinrichtung für das Kraftfahrzeug. Die Steuereinrichtung weist eine Prozessoreinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit einer beschriebenen Anzeigevorrichtung. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen oder als Personenbus oder Motorrad, ausgestaltet.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung und/oder des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung und/oder des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer Anzeigevorrichtung in einem Zustand vor Auslösen eines Abschirmvorgangs und in einem Zustand nach Auslösen eines Abschirmvorgangs;
- 2 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Ausschnitt eines Kraftfahrzeuginnenraums und einer Anzeigevorrichtung ebenfalls in einem Zustand vor Auslösen eines Abschirmvorgangs und in einem Zustand nach Auslösen eines Abschirmvorgangs,
- 3 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug 10 mit einem Ausschnitt eines Innenraums 12, wobei in dem Innenraum 12 eine Anzeigevorrichtung 14 angeordnet ist. Die Anzeigevorrichtung 14 umfasst in der hier dargestellten Ausführungsform eine Bildschirmeinrichtung 16 und eine Abschirmeinrichtung 18. Die Abschirmeinrichtung 18 in der in 1 gezeigten Ausführungsform ist als ein Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs 10 ausgebildet. Dem Armaturenbrett und der Abschirmeinrichtung 18 gegenüberliegend angeordnet ist eine Windschutzscheibe 20 des Kraftfahrzeugs 10. Darüber hinaus zeigt die 1 ein Verschlusselement 22 zum Verschließen eines Durchbruchs 24 innerhalb des Armaturenbretts oder der Abschirmeinrichtung 18.
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Der in 1 gezeigten Ausführungsform kann folgende Situation zugrunde liegen. Eine Sensoreinrichtung 26, welche zumindest einen hier nicht dargestellten Strahlungsintensitätssensor und/oder zumindest einen ebenfalls der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellten Temperatursensor umfasst, erfasst eine Strahlungsintensität und/oder eine Temperatur in einer Umgebung der Bildschirmeinrichtung 16. Die erfasste Strahlungsintensität und/oder die erfasste Temperatur übermittelt die Sensoreinrichtung 26 hierauf an eine nicht dargestellte Steuereinrichtung, welche eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs 10 sein kann. Die Steuereinrichtung vergleicht dann die erfasste Strahlungsintensität und/oder die erfasste Temperatur mit einem jeweiligen vorbestimmten Grenzwert und löst bei einem Überschreiten des jeweiligen Grenzwerts einen Abschirmvorgang 28 aus. Der Abschirmvorgang 28 ist in der 1 bildhaft als ein Pfeil mit dem Bezugszeichen 28 dargestellt. Im Zuge des Abschirmvorgangs 28 wird gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform die Bildschirmeinrichtung 16 entlang einer vorbestimmten Verschieberichtung 30 durch den Durchbruch 24 innerhalb des Armaturenbretts oder der Abschirmeinrichtung 18 hindurch in eine Aussparung 32 des Armaturenbretts eingezogen. Zum Beenden des Abschirmvorgangs 28 wird der Durchbruch 24 durch das Verschlusselement 22 verschlossen.
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Unter Bezugnahme auf die im Zusammenhang mit 1 bezeichneten und beschriebenen Komponenten zeigt 2 eine weitere mögliche Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung 14 in einem Innenraum 12 eines Kraftfahrzeugs 10. Gemäß der in 2 dargestellten Ausführungsform ist die Abschirmeinrichtung 18 als ein verschiebbar gelagertes Abschirmelement 34 ausgebildet. Die Bildschirmeinrichtung 16 hingegen ist als ein feststehender Bildschirm dargestellt. Im Zuge des Abschirmvorgangs 28 kann nun das Abschirmelement 34 derart über die Bildschirmeinrichtung 16 hinweg verschoben werden, dass die Bildschirmeinrichtung 16 durch das Abschirmelement 34 vollständig oder teilweise abgeschirmt wird.
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Die in den 1 und 2 jeweils beschriebenen Ausführungsformen können auch kombiniert werden. Mit anderen Worten kann es vorgesehen sein, dass im Zuge eines Abschirmvorgangs 28 sowohl eine Bildschirmeinrichtung 16 in Bezug auf eine Abschirmeinrichtung 18 verschoben wird, als auch, dass eine Abschirmeinrichtung 18 oder ein Abschirmelement 34 in Bezug auf eine Bildschirmeinrichtung 16 verschoben werden.
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Unter Bezugnahme auf die im Zusammenhang mit den 1 und 2 bezeichneten und beschriebenen Komponenten beschreibt 3 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung 14 in einem Innenraum 12 eines Kraftfahrzeugs 10. Wie beschrieben, umfasst die Anzeigevorrichtung 14 eine Bildschirmeinrichtung 16 und eine Abschirmeinrichtung 18, wobei die Bildschirmeinrichtung 16 einen Anzeigebereich zum Anzeigen pixelbasierter Anzeigeinhalte aufweist. In einem Verfahrensschritt S1 wird eine Sensoreinrichtung 26 bereitgestellt, umfassend zumindest einen Strahlungsintensitätssensor und/oder zumindest einen Temperatursensor. In einem Verfahrensschritt S2 erfasst die Sensoreinrichtung 26 eine Strahlungsintensität und/oder eine Temperatur in einer Umgebung der Bildschirmeinrichtung 16 und übermittelt die erfasste Strahlungsintensität und/oder die erfasste Temperatur an eine Steuereinrichtung. In einem Verfahrensschritt S3 vergleicht die Steuereinrichtung die erfasste Strahlungsintensität und/oder die erfasste Temperatur mit einem jeweiligen vorbestimmten Grenzwert und löst bei einem Überschreiten des jeweiligen Grenzwerts einen Abschirmvorgang 28 aus. In einem Verfahrensschritt S4 werden im Zuge des Abschirmvorgangs 28 die Bildschirmeinrichtung 16 und die Abschirmeinrichtung 18 relativ zueinander bewegt.
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Die vorliegende Erfindung beschreibt also die Idee, dass ein Display oder eine Bildschirmeinrichtung 16 in einem Kraftfahrzeug 10 teilweise oder ganz in eine Abschirmeinrichtung 18 einfährt, wenn zu viel direktes Sonnenlicht die Bildschirmeinrichtung 16 trifft und/oder eine Temperatur der Bildschirmeinrichtung 16 zu hoch ist. Alternativ oder zusätzlich kann eine Schutzklappe oder ein Abschirmelement 34 teilweise oder ganz das Display oder die Bildschirmeinrichtung 16 abdecken. Hierzu messen Sensoren einer Sensoreinrichtung 26 eine Sonneneinstrahlung und/oder eine Temperatur der Bildschirmeinrichtung 16 oder in einer Umgebung der Bildschirmeinrichtung 16. Eine geeignete Elektronikeinheit oder eine Steuereinrichtung wertet die Sensordaten aus. In Abhängigkeit von den ermittelten oder erfassten Werten oder Sensordaten wird das Display oder die Bildschirmeinrichtung 16 eingefahren oder geschützt. Ein Umfang oder ein Grad des Einfahrens oder Überdeckens hängt hierbei von einer ermittelten Sonneneinstrahlung und/oder einer Einstrahlungsrichtung ab. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise das Display noch teilweise gebraucht werden, auch bei einer starken Sonneneinstrahlung. Insbesondere bei hitzeempfindlichen OLED-Displays, welche an einer Scheibenwurzel einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs angeordnet sind, kann somit in vorteilhafter Weise ein Schutz des Displays realisiert sein.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie eine Lösung für einen zuverlässigen Schutz eines Displays vor zu großer Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung und damit zusammenhängender Alterung realisiert werden kann.