DE102020104235A1 - Portkatheter - Google Patents
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Abstract
Portkatheter (10) mit einem Portgehäuse (20), einer im Portgehäuse (20) gebildeten, mittels eines Septums (30) verschlossenen Portkammer (40) und einem mit der Portkammer (40) kommunizierenden ersten Katheteranschluss (50) für den Anschluss eines ersten Katheters (55), gekennzeichnet durch einen zweiten Katheteranschluss (60) zum Anschluss eines mit einer Infusionspumpe verbundenen, dem Portkatheter (10) von der Infusionspumpe ein Fluid zuführenden zweiten Katheters (65), und einen mit dem zweiten Katheteranschluss (60) kommunizierenden dritten Katheteranschluss (70) zum Anschluss eines das von der Infusionspumpe zugeführte Fluid abführenden dritten Katheters (75).
Description
- Die Erfindung betrifft einen Portkatheter mit einem Portgehäuse, einer im Portgehäuse gebildeten, mittels eines Septums verschlossenen Portkammer und einem mit der Portkammer kommunizierenden ersten Katheteranschluss für den Anschluss eines Katheters.
- Derartig ausgebildete Portkatheter sind allgemein bekannt und werden unter der Hautoberfläche eines Patienten implantiert als dauerhafter Zugang zur Bauchhöhle, zum Blutgefäßsystem oder zum Ventrikelsystem genutzt. Durch perkutanes Einstechen mit einer Kanüle durch das regelmäßig als Silikonmembran ausgebildete Septum in die Portkammer wird über einen an den Portkatheter angeschlossenen Katheter eine Verbindung zur Bauchhöhle, zum Blutgefäßsystem oder zum Ventrikelsystem hergestellt. Insbesondere kann dem Patienten auf diese Weise ein Medikament oder eine therapeutisch wirksame Zubereitung verabreicht werden oder unter Beachtung der besonderen Gegebenheiten des Portkatheters auch Körperflüssigkeit entnommen werden.
- Nachteilig an derartigen Portkathetern ist, dass in Fällen, in denen eine sporadische Verabreichung eines Medikaments nicht mehr ausreichend ist, im Patienten gegebenenfalls eine implantierbare Infusionspumpe implantiert werden und ein neuer oder weiterer Zugang zur Bauchhöhle, zum Blutgefäßsystem oder zum Ventrikelsystem gelegt werden muss. Dieses Vorgehen ist für den Patienten strapazierend und für dessen Organe - auch hinsichtlich einer zunehmenden Vernarbung von Gewebe - schädlich.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen vielseitig einsetzbaren Portkatheter zu schaffen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Portkatheter mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
- Grundgedanke der Erfindung ist es, einen Portkatheter zu schaffen, über den bei Bedarf durch die Portkammer eine erste Flüssigkeit infundiert bzw. zur Analyse aspiriert und zugleich eine Infusionspumpe, insbesondere eine implantierte Infusionspumpe angeschlossen werden kann, die ein konstante Versorgung des Patienten mit einer zweiten Flüssigkeit gewährleistet. Dabei werden erfindungsgemäß zwei voneinander getrennte Flüssigkeitsleitungen geschaffen, sodass auch eine Verabreichung von unterschiedlichen Flüssigkeiten bzw. Medikamenten ermöglicht ist, die nicht gemeinsam gelagert werden können. Dabei sind die beiden flüssigkeitsabführenden Katheter an einem gemeinsamen Ort in das mit dem Portkatheter zu verbindende Hohlraumsystem des Patienten eingesetzt, sodass die Strapazierung des Gewebes und die damit verbundene Belastung des Patienten auf ein Minimum beschränkt ist.
- Zugleich ist es mit dem erfindungsgemäßen System auch möglich, bei medikamentöser Verabreichung durch eine (implantierte) Infusionspumpe über den Portkatheter Körperflüssigkeit zu entnehmen und die Wirkung der Medikamentengabe unmittelbar am Wirkort des Medikaments zu analysieren oder sogar zu überwachen.
- Erfindungsgemäß wird also ein Portkatheter mit einem Portgehäuse, einer im Portgehäuse gebildeten, mittels eines Septums verschlossenen Portkammer und einem mit der Portkammer kommunizierenden ersten Katheteranschluss für den Anschluss eines ersten Katheters vorgeschlagen bei dem ein zweiter Katheteranschluss zum Anschluss eines mit einer Infusionspumpe verbundenen, dem Portkatheter von der Infusionspumpe ein Fluid zuführenden zweiten Katheters, und ein mit dem zweiten Katheteranschluss kommunizierender dritter Katheteranschluss zum Anschluss eines das von der Infusionspumpe zugeführte Fluid abführenden dritten Katheters vorgesehen ist.
- Nach einer ersten bevorzugten Ausgestaltung sind erste Katheteranschluss und der dritte Katheteranschluss auf der dem Septum gegenüberliegenden Seite des Portkatheters angeordnet. Insbesondere sind das Septum, die Portkammer und der erste Katheteranschluss zueinander konzentrisch angeordnet, wobei die Portkammer besonders bevorzugt einen Nadelstopp aufweist.
- Der zweite Katheteranschluss ist am Portkatheter bevorzugt seitlich angeordnet und daher zum Verbinden des Portkatheters mit einer Infusionspumpe leicht zugänglich.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Portgehäuse drei Portgehäuseelemente auf, wobei das erste Portgehäuseelement eine Ausnehmung zur Aufnahme des zweiten Portgehäuseelements und des dritten Portgehäuseelements aufweist, das zweite Portgehäuseelement eine Ausnehmung zur Aufnahme des dritten Portgehäuseelements aufweist und das dritte Portgehäuseelement zwischen dem ersten Portgehäuseelement und dem zweiten Portgehäuseelement angeordnet ist. Dabei bilden das zweite und das dritte Portgehäuseelement die vom Septum verschlossene Portkammer aus.
- Besonders bevorzugt ist dabei eine zwischen dem ersten Portgehäuseelement und dem dritten Portgehäuseelement angeordnete, um den ersten Katheteranschluss verlaufende erste Dichtung vorgesehen. Die erste Dichtung ist insbesondere als O-Ring ausgebildet.
- Zusätzlich oder alternativ ist besonders bevorzugt auch eine zwischen dem ersten Portgehäuseelement und dem zweiten Portgehäuseelement angeordnete, um den dritten Katheteranschluss verlaufende zweite Dichtung vorgesehen. Auch die zweite Dichtung ist speziell als O-Ring ausgebildet.
- Höchst bevorzugt ist bei gemeinsamer Ausbildung der ersten Dichtung und der zweiten Dichtung ein zwischen dem zweiten Portgehäuseelement und dem dritten Portgehäuseelement verlaufender, den zweiten Katheteranschluss mit dem dritten Katheteranschluss verbindender Kanal vorgesehen, der von der ersten Dichtung und der zweiten Dichtung gedichtet ist.
- Die Portgehäuseelemente sind bevorzugt aus Titan, Edelstahl, Keramik, Kunststoff oder aus einem Verbundwerkstoff der vorgenannten Materialien gefertigt. Das Septum besteht bevorzugt aus Silikon und die Katheter bevorzugt aus Kunststoff, Gummi oder Silikon.
- Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Portgehäuses ist weiter bevorzugt vorgesehen, dass der mit der Portkammer kommunizierende erste Katheter länger als der mit der Infusionspumpe kommunizierende zweite Katheter ausgebildet ist. So kann über die Portammer Körperflüssigkeit entnommen werden, ohne dass die Flüssigkeitsgabe mittels einer an den Portkatheter angeschlossenen Infusionspumpe beeinträchtigt wird.
- Schließlich wird auch ein implantierbares System beansprucht, das eine implantierbare Infusionspumpe und einen erfindungsgemäß ausgestalteten Portkatheter aufweist, bei dem die Infusionspumpe mittels des zweiten Katheters mit dem zweiten Katheteranschluss des Portkatheters verbunden ist
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten, besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels näher erläutert, das insbesondere zur Implantation in der Schädeldecke eines Parkinson-Patienten und zur Infusion von Flüssigkeiten in einen Ventrikel eingerichtet ist. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels der Erfindung; -
2 eine Draufsicht auf das in1 dargestellte Ausführungsbeispiel; -
3 eine geschnittene Ansicht des zuvor gezeigten Ausführungsbeispiels entlang der in2 dargestellten Linie A-A; und -
4 eine geschnittene Ansicht des zuvor gezeigten Ausführungsbeispiels entlang der in2 dargestellten Linie B-B. -
1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Insbesondere zeigt1 einen besonders bevorzugt ausgestalteten Portkatheter10 mit einem Portgehäuse20 mit einem im Portgehäuse20 eingelassenen Septum30 , das eine im Portgehäuse angeordnete Portkammer verschließt. Weiter sind ein mit der Portkammer kommunizierender erster Katheter55 , ein den Portkatheter10 mit einer nicht dargestellten Infusionspumpe verbindender zweiter Katheter65 und ein mit dem zweiten Katheter65 kommunizierender dritter Katheter75 dargestellt. - In der in
2 dargestellten Draufsicht des in1 dargestellten Ausführungsbeispiels ist zu erkennen, dass das Septum30 im Portgehäuse20 konzentrisch angeordnet ist, wobei das Portgehäuse20 aus einer Mehrzahl von konzentrisch zueinander angeordneten Portgehäuseelementen20a ,20b gebildet ist. - Speziell lässt
3 , die eine geschnittene Ansicht des zuvor gezeigten Ausführungsbeispiels entlang der in2 dargestellten Linie A-A zeigt, erkennen, dass das Portgehäuse20 drei Portgehäuseelemente20a ,20b ,20c aufweist, wobei das erste Portgehäuseelement20a eine Ausnehmung zur Aufnahme des zweiten Portgehäuseelements20b und des dritten Portgehäuseelements20c aufweist, das zweite Portgehäuseelement20b eine Ausnehmung zur Aufnahme des dritten Portgehäuseelements20c aufweist und das dritte Portgehäuseelement20c zwischen dem ersten Portgehäuseelement20a und dem zweiten Portgehäuseelement20b angeordnet ist. Die verschachtelte Anordnung dieser drei Portgehäuseelemente20a ,20b ,20c ermöglicht das einfache Ausbilden der Portkammer40 und deren Verschließen mittels des Septums30 . Dabei kann eine Fixierung des dritten Portgehäuseelements20c einfach durch ein das zweite Portgehäuseelement20b am ersten Portgehäuseelement20a sicherndes Befestigungsmittel erfolgen. - Zwischen dem ersten Portgehäuseelement
20a und dem dritten Portgehäuseelement20c sind eine um den ersten Katheteranschluss50 verlaufende erste Dichtung80 und zwischen dem ersten Portgehäuseelement20a und dem zweiten Portgehäuseelement20b eine um den dritten Katheteranschluss70 verlaufende zweite Dichtung90 vorgesehen. Diese Dichtungen stellen jeweils eine kontaminationsfreie Fluidleitung von der mit dem zweiten Katheter65 verbundenen Infusionspumpe zum dritten Katheter75 und von der Portkammer40 zum ersten Katheter55 sicher, ohne dass die von den beiden getrennten Leitungen geförderten Flüssigkeiten miteinander in Berührung kommen könnten. - Die Flüssigkeitsleitung zwischen dem zweiten Katheteranschluss
60 und dem dritten Katheteranschluss70 wird insbesondere durch einen zwischen dem zweiten Portgehäuseelement20b und dem dritten Portgehäuseelement20c verlaufenden Kanal bewirkt, der von der ersten Dichtung80 und der zweiten Dichtung90 gedichtet ist. Insbesondere ist dieser Kanal als Ringkanal ausgebildet, sodass es nicht auf ein lagerichtiges Einsetzen des zweiten und dritten Portgehäuseelements20b ,20c in das erste Portgehäuseelement20a aufkommt. - Der erste Katheteranschluss
50 und der dritte Katheteranschluss70 sind nebeneinander auf der dem Septum30 gegenüberliegenden Seite des Portkatheters10 angeordnet, wobei der zweite Katheteranschluss60 seitlich am Portkatheter angeordnet ist. - Schließlich ist zu erkennen, dass der erste Katheter
55 länger als der zweite Katheter75 ausgebildet ist und die Portkammer40 einen Nadelstopp aufweist. - Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung zeigt
4 das Ausführungsbeispiel noch einmal in einer geschnittenen Ansicht entlang der in2 dargestellten Linie B-B.
Claims (10)
- Portkatheter (10) mit einem Portgehäuse (20), einer im Portgehäuse (20) gebildeten, mittels eines Septums (30) verschlossenen Portkammer (40) und einem mit der Portkammer (40) kommunizierenden ersten Katheteranschluss (50) für den Anschluss eines ersten Katheters (55), gekennzeichnet durch - einen zweiten Katheteranschluss (60) zum Anschluss eines mit einer Infusionspumpe verbundenen, dem Portkatheter (10) von der Infusionspumpe ein Fluid zuführenden zweiten Katheters (65), und - einen mit dem zweiten Katheteranschluss (60) kommunizierenden dritten Katheteranschluss (70) zum Anschluss eines das von der Infusionspumpe zugeführte Fluid abführenden dritten Katheters (75).
- Portkatheter (10) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Katheteranschluss (50) und der dritte Katheteranschluss (70) auf der dem Septum (30) gegenüberliegenden Seite des Portkatheters (10) angeordnet sind. - Portkatheter (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Katheteranschluss (60) am Portkatheter (10) seitlich angeordnet ist.
- Portkatheter (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Portgehäuse (20) drei Portgehäuseelemente (20a, 20b, 20c) aufweist, wobei - das erste Portgehäuseelement (20a) eine Ausnehmung zur Aufnahme des zweiten Portgehäuseelements (20b) und des dritten Portgehäuseelements (20c) aufweist, - das zweite Portgehäuseelement (20b) eine Ausnehmung zur Aufnahme des dritten Portgehäuseelements (20c) aufweist und - das dritte Portgehäuseelement (20c) zwischen dem ersten Portgehäuseelement (20a) und dem zweiten Portgehäuseelement (20b) angeordnet ist.
- Portkatheter nach
Anspruch 4 , gekennzeichnet durch eine zwischen dem ersten Portgehäuseelement (20a) und dem dritten Portgehäuseelement (20c) angeordnete, um den ersten Katheteranschluss (50) verlaufende erste Dichtung (80). - Portkatheter nach einem der
Ansprüche 4 und5 , gekennzeichnet durch eine zwischen dem ersten Portgehäuseelement (20a) und dem zweiten Portgehäuseelement (20b) angeordnete, um den dritten Katheteranschluss (70) verlaufende zweite Dichtung (90). - Portkatheter nach
Anspruch 5 und6 , gekennzeichnet durch einen zwischen dem zweiten Portgehäuseelement (20b) und dem dritten Portgehäuseelement (20c) verlaufenden, den zweiten Katheteranschluss (60) mit dem dritten Katheteranschluss (70) verbindenden Kanal, der von der ersten Dichtung (80) und der zweiten Dichtung (90) gedichtet ist. - Portkatheter (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Katheter (55) länger als der zweite Katheter (75) ist.
- Portkatheter (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Portkammer (40) einen Nadelstopp aufweist.
- Implantierbares System, aufweisend eine implantierbare Infusionspumpe und einen Portkatheter (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Infusionspumpe mittels des zweiten Katheters (65) mit dem zweiten Katheteranschluss (60) des Portkatheters (10) verbunden ist.
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