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Die Erfindung betrifft eine Radzierblende gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
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In der
DE 10 2018 108 149 B3 ist eine im Wesentlichen zweiteilig aufgebaute Zierblende offenbart. Die Zierblende umfasst felgenaußenseitige Zierteile und an der Rückseite der Speiche anliegende, d.h. felgeninnseitige, Befestigungsplatten, die die Zierteile über lastübertragende, formschlüssige Rastverbindungen festlegen.
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Die
US 3,528,705 offenbart einen mehrteilig aufgebauten Radnabendeckel. Der Radnabendeckel umfasst ein felgenaußenseitiges Befestigungsteil, das über eine Rastverbindung mit der Felge verbindbar ist und das mit einem Gewinde versehen ist, wobei in das Gewinde eine Blende einschraubbar ist, über die ein zwischen Befestigungsteil und Blende angeordnetes Dekorteil gehalten wird.
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Ein gattungsgemäßes, sämtliche Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruches 1 aufweisende Zierblende ist in der
DE 87 11 976 U1 beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radzierblende gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, dass neben einer kostengünstigen Herstellung auch eine sichere Befestigung der Radzierblende an der Felge gewähreistet ist.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Radzierblende ist für eine mehrere Speichen aufweisende Felge vorgesehen.
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Lediglich der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass nachfolgend die Formulierung „Felge“ als Synonym zu „Rad“ verwendet wird, d.h. dass die Felge neben dem den Reifen tragenden Felgenbett, eine Felgennabe sowie mehrere das Felgenbett und die Felgennabe miteinander verbindende Speichen umfasst.
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In bekannter Art und Weise umfasst die Radzierblende ein in axialer Richtung betrachtet felgenaußenseitig angeordnetes Blendenelement und ein gegenüberliegendes, d.h. in axialer Richtung hinter den Speichen positioniertes, felgeninnenseitig angeordnetes Befestigungselement. Dabei sind das felgenaußenseitig angeordnete Blendenelement und das felgeninnenseitig angeordnete, d.h. das hinter den Speichen positionierte, Befestigungselement über eine Schraubverbindung kraftschlüssig miteinander verbindbar.
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Aufgrund der Schraubverbindung zwischen Blenden- und Befestigungselement ist auf eine einfache Art und Weise die Vorspannung in axialer Richtung zwischen den beiden Elementen einstellbar, wodurch eine sichere, gleichmäßige und damit insbesondere bei hohen Drehzahlen, wackelfreie Verbindung zwischen den beiden Elementen herstellbar ist.
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Zudem ist eine hohe Unabhängigkeit hinsichtlich des Designs und des Einsatzzweckes der Radzierblende ermöglicht. D.h. durch eine entsprechende Ausbildung des Blendenelements der erfindungsgemäßen Radzierblende kann diese z.B. in Hinblick auf eine aerodynamische Funktion optimiert sein. Aber auch eine Ausbildung rein zu Dekozwecken ist selbstverständlich möglich.
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Erfindungsgemäß sind das Blendenelement und das Befestigungselement derart ausgebildet, dass die Schraubverbindung durch eine Drehung der beiden Elemente relativ zueinander, insbesondere einer Drehbewegung des Befestigungselements relativ zum Blendenelement, herstellbar ist. D.h., die Schraubverbindung ist unmittelbar zwischen den Bauteilen Blendenelement und Befestigungselement wirksam, mit dem Effekt - da keine zusätzlichen Befestigungsmittel, wie z.B. Schraubbolzen, erforderlich sind - eine besonders einfache, wenige Losteile aufweisende Montage ermöglicht ist.
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Zudem ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Befestigungselement ringförmig, an einer Umfangsfläche, d.h. an der inneren Mantelfläche oder an der äußern Mantelfläche, ein Gewinde aufweisend ausgebildet ist und dass das Blendenelement mehrere in axiale Richtung a ausgerichtete Befestigungsstege aufweist, die jeweils mit einem dazu korrespondierend ausgebildeten und angeordneten Gegengewinde, d.h. mit einem zum Gewinde im Befestigungselement passenden Gewinde, versehen sind, sodass das Befestigungselement und Blendenelement miteinander verschraubbar sind.
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Die Befestigungsstege sind dabei so dimensioniert, dass diese in axialer Richtung a betrachtet eine Länge aufweisen, die größer als die Dicke der Speichen (Dicke der Speichen = Bauteilstärke der Speichen in axialer Richtung) ist. Mit anderen Worten, die Befestigungsstege sind in axialer Richtung a betrachtet so dimensioniert, dass - nachdem die Befestigungsstege durch die Zwischenräume zwischen den Speichen hindurchgesteckt wurden, die Stege über die Speichen „überstehen“, also in Kontakt mit dem ringförmigen Befestigungselement stehen. In Umfangsrichtung u betrachtet, sind die mehreren Befestigungsstege so angeordnet, dass diese einen kreisrunden, segmontierten Gewindeabschnitt bilden. Die Anzahl der Befestigungsstege ist variabel, bevorzugt ist die Anzahl an die Zahl der Speichen angepasst, so dass in Umfangsrichtung u jeder Speiche zwei Befestigungsstege zugeordnet sind, d.h. dass jede Speiche von zwei Befestigungsstegen begrenzt ist.
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Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist, dass hierdurch eine besonders einfache Montage der Radzierblende ermöglicht wird: So beschränkt sich die Montage darauf, dass bei abmontierten Rad die Radzierblende felgenaußenseitig positioniert wird (=> so, dass die Befestigungsstege die Zwischenräume zwischen den Speichen durchfassen) und felgeninnenseitig das ringförmige Befestigungselement in die Gewindegänge der Befestigungsstege eingeführt und durch eine Drehbewegung des ringförmigen Befestigungselements relativ zum Blendenelement verschraubt wird.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass eine im Vergleich zum Stand der Technik gemäß der
DE 10 2018 108 149 B3 kostengünstigere Herstellung ermöglicht ist: Sowohl die Zierblende gemäß dem Stand der Technik der
DE 10 2018 108 149 B3 als auch die hier vorgeschlagene erfindungsgemäße Radzierblende werden im Spritzgussverfahren hergestellt. Bekanntlich bestimmt die Geometrie der Bauteile die Werkzeugkosten. Mit der Folge, dass - da ein Werkzeug zur Ausbildung von Rastverbindungen wesentlich aufwändiger als ein Werkzeug zur Ausformung von Gewindegängen ist - die Herstellungskosten der erfindungsmäßen Radzierblende geringer als die der Zierblende nach dem Stand der Technik sind.
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Vorzugsweise ist dabei in radialer Richtung r betrachtet das Gewinde des ringförmigen Befestigungselements an der radial äußeren Umfangsfläche, d.h. an der radial äußeren Mantelfläche, ausgebildet, während das Gegengewinde der Befestigungsstege jeweils an der radial inneren Befestigungsstegoberfläche ausgebildet ist.
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Alternativ ist auch eine umgekehrte Anordnung möglich, d.h. das Gewinde des ringförmigen Befestigungselements ist an der radial inneren Umfangsfläche (= radial innere Mantelfläche) des ringförmigen Befestigungselements und das Gegengewinde der Befestigungsstege ist jeweils an der radial äußern Befestigungsoberfläche ausgebildet.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Blendenelement sowie die in axialer Richtung a ausgerichteten Befestigungsstege einteilig ausgebildet sind.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Befestigungsstege separat vom Blendenelement ausgebildet und mittels einer stoff-, form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung mit dem Blendenelement verbunden. Die mehrteilige Ausbildung, d.h. die Trennung des Blendenelements von den Befestigungsstegen hat den Vorteil, dass hierdurch die Komplexität hinsichtlich der zu verwendenden Werkzeuge deutlich geringer ist, mit der Folge, dass eine besonders kostengünstige Herstellung ermöglicht ist.
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Um nach Montage einen dauerhaften und sicheren Sitz der Radhierblende zu gewährleisten, ist nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass zwischen Befestigungselement und Blendenelement eine Verdrehsicherung angeordnet ist, sodass das Befestigungselement mittels der Verdrehsicherung gegen eine Drehbewegung des Befestigungselements gegenüber dem Blendenelement gesichert ist.
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Vorzugweise ist dabei die Verdrehsicherung in Form eines am Befestigungselement befestigbaren, Sicherungselements ausgebildet, welche mehrere in radiale Richtung r ausgerichtete stiftförmige Vorsprünge aufweist, die in im Befestigungselement eingebrachte Durchgangsbohrungen einschuhbar sind. Dabei sind die stiftförmigen Vorsprünge und die Durchgangsbohrungen so angeordnet und dimensioniert, dass in Umfangsrichtung u die stiftförmigen Vorsprünge an den Befestigungsstegen anliegen. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung der Verdrehsicherung ist, dass diese aufgrund der „Steckverbindung“ ohne zusätzliches Werkzeug einfach anzubringen ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass aufgrund des seitlichen Anliegens der stiftförmigen Vorsprünge an den Befestigungsstegen eine hohe Zuverlässigkeit gewährleistet ist.
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Vorzugsweise ist dabei das Sicherungselement in Form eines in Umfangsrichtung u betrachtet geschlossenen, ein- oder mehrteilig ausgebildeten, Ringes ausgebildet ist. Eine alternative, noch einfacher zu montierende Ausführungsform sieht vor, dass das Sicherungselement in Form eines oder mehrerer Kreisringabschnitte(n) ausgebildet ist.
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen.
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In der Zeichnung bedeutet:
- 1 eine erfindungsgemäße Radzierblende;
- 2 die Radzierblende aus 1 im montierten Zustand an einer Felge;
- 3 das felgenaußenseitige Blendenelement der Radzierblende in einer vergrößerten Darstellung;
- 4 eine die Schraubverbindung zwischen Blendenelement und Befestigungselement zeigende Detailansicht;
- 5 eine Detailansicht des Sicherungselements, und
- 6 die Radzierblende mit verbauten Sicherungselements, ohne Felge.
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1 zeigt eine insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnete Radzierblende. Die Radzierblende 10 ist zweigeteilt und umfasst - wie insbesondere auch 2 zu entnehmen ist - ein felgenaußenseitig an einer Felge 100 anzuordnendes Blendenelement 12 sowie ein felgeninnenseitig, d.h. hinter den Speichen 101 der Felge 100 anzuordnendes Befestigungselement 14. Sowohl das Blendenelement 12 als auch das Befestigungselement 14 sind vorliegend jeweils als geschlossene Ringkörper ausgebildet.
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Wie 1 weiter zeigt, ist die in radiale Richtung r betrachtet äußere Umfangfläche 16 des ringförmigen Befestigungselements 14 mit einem Gewinde 18 versehen und das Blendenelement 12 weist mehrere in axiale Richtung a ausgerichtete Befestigungsstege 20 auf. Wie insbesondere aus 3 ersichtlich, sind die Befestigungsstege 20 an ihrer in radialer Richtung r betrachtet inneren Befestigungsstegoberfläche 22 mit einem zum Gewinde 18 passenden Gegengewinde 24 versehen, sodass durch eine Drehbewegung der beiden Elemente 12, 14 relativ zueinander, eine Schraubverbindung zwischen Blendenelement 12 und Sicherungselement 14 herstellbar ist, vgl. 4.
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In axialer Richtung a betrachtet sind dabei die Befestigungsstege 20 so dimensioniert, dass diese eine Länge aufweisen, die größer als die Dicke der Speichen 101 (Dicke der Speichen = Bauteilstärke der Speichen in axialer Richtung a) ist. Mit anderen Worten, die Befestigungsstege 20 sind in axialer Richtung a betrachtet so dimensioniert, dass - nachdem die Befestigungsstege 20 durch die Zwischenräume zwischen den Speichen 101 hindurchgesteckt wurden, die Stege 20 über die Speichen 101 „überstehen“, also in Kontakt mit dem ringförmigen Befestigungselement 14 stehen.
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Wie 3 weiter zu entnehmen ist, sind in Umfangsrichtung u vorliegend zehn Befestigungsstege 20 vorgesehen, die so angeordnet sind, dass diese einen kreisrunden, segmentierten Gewindeabschnitt bilden.
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Die Montage der erfindungsgemäßen Radzierblende 10 erfolgt bei abmontierten Rad: Es wird zunächst felgenaußenseitig das Blendenelement 12 so positioniert, dass die Befestigungsstege 20 die Zwischenräume zwischen den Speichen 101 durchfassen. Anschließend wird felgeninnenseitig das ringförmige Befestigungselement 14 in die Gewindegänge 24 der Befestigungsstege 20 eingeführt und durch eine Drehbewegung relativ zum Blendenelement 12 verschraubt.
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Aufgrund der Schraubverbindung zwischen Blendenelement 12 und Befestigungselement 14 ist die Vorspannung in axialer Richtung a zwischen den beiden Elementen einstellbar, wodurch eine sichere, gleichmäßige und damit insbesondere bei hohen Drehzahlen, wackelfreie Verbindung zwischen dem Blendenelement 12 und dem Befestigungselement 14 gewährleistet.
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Um ein unbeabsichtigtes Lösen der Schraubverbindung zwischen Blendenelement 12 und Befestigungselement 14 zu vermeiden, ist zwischen Blendenelement 12 und Befestigungselement 14 eine Verdrehsicherung vorgesehen.
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Die Verdrehsicherung ist vorliegend in Form eines in Umfangsrichtung u betrachtet geschlossenen, kreisrundes Sicherungselements 26 ausgebildet, vgl. 5, wobei in 5 nur ein Kreisausschnitt des Sicherungselements 26 dargestellt ist. Wie 5 weiter zu entnehmen ist, weist das Sicherungselement 26 mehrere in radiale Richtung r ausgerichtete stiftförmige Vorsprünge 28 auf, die in entsprechende, im Befestigungselement 14 eingebrachte Durchgangsbohrungen 30, vgl. 4, einschuhbar sind.
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Wie 6 zeigt, sind dabei die stiftförmigen Vorsprünge 28 und die Durchgangsbohrungen 30 so angeordnet und dimensioniert, dass in Umfangsrichtung u betrachtet, die stiftförmigen Vorsprünge 28 an den Befestigungsstegen 20 anliegen und damit eine Drehung der Elemente 12, 14 relativ zueinander verhindern.