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Gegenstand der Erfindung ist ein Kunststoffbehälter aufweisend einen Grundbehälter, einen Deckel, der den Behälter verschließt, mindestens ein Scharnier zur Verbindung von Grundbehälter und Deckel und mindestens ein Scharnierverschluss, wobei der Grundbehälter einen Behälterboden und mindestens eine Behälterwand hat, das Scharnier gelenkig am Grundbehälter befestigt ist, das Scharnier Deckel und Grundbehälter miteinander verbindet, wobei der Deckel einseitig über das Scharnierelement am Behälterrand gehaltert ist und der Deckel durch Bewegung des Scharniers aufgeklappt werden kann, der Deckel einen zumindest teilweise umlaufenden Deckelrand aufweist und der Deckelrand einen u-förmigen Querschnitt aufweist.
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Kunststoffbehälter zur Aufbewahrung und zum Transport von Gegenständen oder Lebensmitteln sind in vielen Formen und Ausführungen bekannt. Zum Schutz des Behälterinhalts vor Schmutz oder Staub und um die Behälter stapeln zu können, sind die Behälter teilweise mit Deckel versehen. Der Deckel ist dabei entweder ein einzelnes Bauteil, dass vom Unterteil abgenommen werden kann, was auch als Deckelbox bezeichnet wird, oder der Deckel ist über ein Scharnier am Unterteil angelenkt, was auch als Klappdeckelbox oder Scharnierbox bezeichnet wird. Der Benutzer muss sich also beim Kauf entscheiden, ob er eine Box mit abnehmbarem Deckel erwirbt oder eine Scharnierbox mit fixiertem Deckel. Abhängig von der Ausführungsform ist die Herstellung mehr oder weniger einfach, was zu deutlich höheren Herstellungs- und Transportkosten von Scharnierboxen führt.
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Die
US 3,663,990 beschreibt eine Lampe mit einem Deckel und Scharnier. Der Deckel kann mit Hilfe des Scharniers verschwenkt werden und ist in geöffneter Stellung arretierbar und vom Lampenrand abnehmbar. Wenn der Deckel geöffnet ist, kann er durch ein Aushaken der Deckelkante aus der Grundkörpernut vom Lampenkörper abgenommen werden. Der Nachteil dieser Scharnierform ist, dass beim Abnehmen des Deckels ein Aushaken vom Lampenrand erfolgen muss, was bei häufigem Abnehmen des zugehörigen Deckels aufwendig ist und leicht zu einer Beschädigung des Scharniers führen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kunststoffbehälter mit Deckel und Scharnier bereitzustellen, der die vorstehend beschriebenen Nachteile überwindet und insbesondere sowohl ein Aufklappen des Deckels als auch ein Abnehmen des Deckels vom Behälter ermöglicht, kostengünstig herstellbar ist und auch ein häufiges Abnehmen oder Öffnen des Deckels erlaubt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Kunststoffbehälter gemäß Patentanspruch 1.
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Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter weist einen Grundbehälter, einen Deckel, der den Behälter verschließt, mindestens ein Scharnier zur Verbindung von Grundbehälter und Deckel und mindestens einen Scharnierverschluss für den Deckel auf. Der Grundbehälter hat einen Behälterboden und mindestens eine Behälterwand. Wenn der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter einen runden oder ovalen Behälterboden hat, weist er eine umlaufende Behälterwand auf. Wenn der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter einen rechteckigen Behälterboden hat, weist er entsprechend vier miteinanderverbundene Behälterwände auf. Sowohl der Grundbehälter als auch der Deckel bestehen aus Kunststoff.
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Der Scharnierverschluss ist mit einem Scharnierelement gelenkig am Grundbehälter befestigt und verbindet Deckel und Grundbehälter miteinander, wobei der Deckel in der aufgeklappten Stellung (Klappstellung) einseitig über den Scharnierverschluss am Behälterrand gehaltert ist. Der Deckel kann dann durch eine Schwenkbewegung um die Drehachse des Scharnierelements aufgeklappt werden. Der Deckel weist einen zumindest teilweise umlaufenden Deckelrand, bevorzugt einen um den gesamten Deckel umlaufenden Deckelrand, auf. Der Deckelrand weist einen L-förmigen oder U-förmigen Querschnitt auf. Der Scharnierverschluss ist lösbar mit dem Deckel verbunden und hat ein Verschlusselement. Mit dem Verschlusselement wird der Deckel lösbar am Scharnierverschluss fixiert, bevorzugt verklemmt. Das Verschlusselement weist mindestens einen Steg und ein mit dem Steg verbundenes Halteelement auf, wobei zumindest das Haltelement über den Deckelrand greift, bevorzugt das Halteelement und der Steg über den gewölbten Deckelrand greifen. In einer Ausführungsform ist das Halteelement an dem Ende des Stegs angeordnet, welches in der geschlossenen Stellung an einer Anlagefläche des Deckelinnenrands anliegt. Das Scharnierelement ist ein integraler Bestandteil des Scharnierverschlusses und ist mit diesem einstückig ausgebildet, d.h. aus einem Kunststoffbauteil geformt. Das Scharnierelement ist an einer Seite des Scharnierverschlusses angeordnet und das Verschlusselement ist an der gegenüberliegenden Seite des Scharnierverschlusses angeordnet. Bevorzugt ist der Scharnierverschluss gelenkig, aber lösbar mit dem Grundbehälter verbunden. Lösbar bedeutet, dass durch den Zusammenbau von Scharnierverschluss und Grundbehälter eine feste Verbindung entsteht, die aber durch Demontage des Scharnierverschlusses vom Grundbehälter wieder gelöst werden kann. Die Drehachse des Scharnierelements verläuft parallel zum Deckelrand.
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Auch der Scharnierverschluss besteht bevorzugt aus Kunststoff. Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter weist somit bevorzugt drei Kategorien von Bauteilen auf, nämlich einen Grundbehälter, einen Deckel und einen oder mehrere Scharnierverschlüsse. Die Scharnierverschlüsse können dabei identisch ausgeführt sein oder verschiedene Ausführungsformen haben.
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Bevorzugt weist der Scharnierverschluss ein vertikales Element, bevorzugt einen vertikalen Steg, ein horizontales Element, bevorzugt einen horizontalen Steg, und ein Verschlusselement auf. Besonders bevorzugt hat der Scharnierverschluss in dieser Variante einen hakenförmigen Querschnitt, wobei das gekrümmte Ende über den Deckelrand greift. Der Scharnierverschluss ist in dieser Ausführungsform als Klemmverschluss ausgebildet, womit der Deckel am Scharnierverschluss festgeklemmt wird. Das horizontale Element ist als geschlossenes Element, etwa als geschlossene Fläche oder geschlossener Steg oder als durchbrochenes Element ausgeführt. Als durchbrochenes Element weist das horizontale Element bevorzugt eine Ausnehmung/Öffnung in der Mitte auf und zwei oder mehre seitliche Stege.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Scharnierverschluss ein vertikales Element, ein horizontales Element und ein Verschlusselement auf, wobei das Verschlusselement Teil des horizontalen Elements ist. Beispielsweise ist in dieser Ausführung der horizontale Steg als Klippverschluss ausgebildet, der mit Klippelement auf der Oberseite des Deckelrands zusammenwirkt. Diese Ausführung ist erfindungsgemäß weniger bevorzugt.
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Bevorzugt ist der Grundbehälter quaderförmig mit ggf. abgerundeten Ecken und der Deckel ist rechteckig mit ggf. abgerundeten Ecken ausgeführt.
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Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter weist bevorzugt 2 bis 6 Scharnierverschlüsse, bevorzugt 3 oder 4 Scharnierverschlüsse auf. Die Scharnierverschlüsse sind in dieser Ausführung bevorzugt an zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden des Grundbehälters angeordnet, bevorzugt an den langen Seitenwänden eines quaderförmigen Behälters. Dabei sind bei drei Scharnierverschlüsse am erfindungsgemäße Kunststoffbehälter beispielsweise zwei Scharnierverschlüsse an einer Behälterseite und der dritte Scharnierverschluss an der gegenüberliegenden Seite auf einer Position mittig zwischen den beiden gegenüberliegenden Scharnierverschlüssen angeordnet. Bei vier Scharnierverschlüssen am erfindungsgemäße Kunststoffbehälter sind beispielsweise jeweils zwei Scharnierverschlüsse an zwei einander gegenüberliegenden Behälterseite angeordnet.
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Der Deckel und der Grundbehälter sind bevorzugt so gestaltet, dass der Deckel in zumindest zwei verschiedenen Orientierungen auf dem Grundbehälter angeordnet werden kann, insbesondere in zwei um 180° entlang einer vertikalen Drehachse verdrehten Orientierungen. Dieses ist eine weitere Besonderheit des erfindungsgemä-ßen Kunststoffbehälters, dass sich der Deckel drehen lässt und in verschiedenen Orientierungen auf den Grundbehälter legen lässt, da die Scharnierverschlüsse am Grundbehälter befestigt sind. Der Benutzer kann somit den Deckel zum Verschließen der Scharnierverschlüsse nicht falsch auflegen, was die Handhabung vereinfacht.
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Der Deckelrand hat entweder einen U-förmigen Querschnitt, der mit der Öffnung des Us nach unten zum Grundbehälter orientiert ist. Der Deckelrand weist in dieser Ausführungsform eine Randaußenseite und eine Randinnenseite auf, die den beiden vertikalen Grundstrichen des Us entsprechen und eine Randoberseite, die dem Mittelbogen des Us entspricht. Die Randinnenseite ist zur Behältermitte gerichtet, während die Randaußenseite des Deckelrands nach außen, vom Behälter weg gerichtet ist.
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Der Deckelrand hat in einer weiteren Ausführung einen L-förmigen Querschnitt, wobei der vertikale Grundstrich des Ls nach unten zum Behälterboden orientiert ist. Der Deckelrand weist in dieser Ausführungsform eine Randinnenseite auf, die dem vertikalen Grundstrich des Ls entspricht und eine Randoberseite, die dem Horizontalstrich des Ls entspricht. Die Randinnenseite ist zur Behältermitte gerichtet.
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Der Deckel weist in einer Ausführungsform mindestens einen Griff auf. Der Griff ist bevorzugt am Deckelrand angeordnet. Der Deckel kann einseitig oder beidseitig Griff aufweisen, bevorzugt an 2 einander gegenüberliegenden Seiten. Über den Griff lässt sich der Deckel leichter anfassen, so dass es für den Benutzer leichter ist den Deckel aufzuklappen oder vom Behälter abzunehmen. Der Griff kann als separates Element ausgeformt sein oder insbesondere bei einem L-förmigen Deckelrand ein Fortsatz der Randoberseite sein.
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Wenn der Deckel mindestens ein Griff aufweist, ist der Griff bevorzugt auf Höhe eines Scharnierverschlusses angeordnet. Der Scharnierverschluss weist in diesem Fall eine Ausnehmung im horizontalen Element auf, in der der Griff angeordnet werden kann. Der Behälterrand kann zusätzlich im Bereich des Griffes eine Einbuchtung aufweisen.
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Optional weist der Deckelrand bevorzugt auf seiner Oberseite Positionierungselemente auf, die helfen die Position des Deckels passend zu den Scharnierverschlüssen auszurichten. Durch das Positionierungselement wird bei aufgeklapptem Deckel verhindert, dass der Deckel im Scharnierverschluss in seiner Position verschoben werden kann und hierdurch aus dem Scharnierverschluss rutschen könnte. Durch das Positionierungselement ist der Deckel in seiner Position zum Scharnierverschluss fixiert. Dieses erhöht zusätzlich die Stabilität bei aufgeklapptem Deckel. Die Positionierungselemente sind beispielsweise als Ausformungen, Einbuchtungen oder Auswölbungen des Deckelrands gestaltet, bevorzugt als ausgewölbte Kugelschnitte.
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Bevorzugt weist der Scharnierverschluss auf der Unterseite des horizontalen Stegs ebenfalls Vertiefungen oder Auswölbungen auf, die mit dem Positionierungselement zusammenwirken.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter ermöglicht die Konstruktion des Scharnierverschlusses als Scharnierelement mit Verschlusselement für den Deckel sowohl ein Aufklappen des Deckels vom Grundbehälter als auch ein Entfernen des Deckels vom Grundbehälter. Zusätzlich lässt sich bei Ausführung der erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters mit mindestens zwei sich gegenüberliegenden Scharnierverschlüssen der aufgelegte Deckel unabnehmbar am Grundbehälter fixieren.
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Der Scharnierverschluss ist bevorzugt einstückig aus Kunststoff gefertigt. Auf diese Weise kann ein Scharnierverschluss bereitgestellt werden, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und gleichzeitig eine sehr gute Klemmwirkung entwickelt.
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Der Deckel wird bei einem Grundbehälter mit rechteckigem Behälterboden bevorzugt an der langen Seitenwand angeschlagen, so dass er durch eine Schwenkbewegung um die Drehachse des Scharnierelements/der Scharnierelemente in eine geöffnete Stellung, d.h. die Klappstellung, gebracht werden kann. Der Kunststoffbehälter entspricht einer handelsübliche Kunststoffbox mit Grundbehälter und Deckel und weist zusätzlich die Scharnierverschlüsse auf. Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter ist bevorzugt eine Aufbewahrungsbox.
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Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter hat, wenn er als Aufbewahrungsbehälter ausgestaltet ist bevorzugt zwei Scharnierverschlüsse und einen gegenüberliegenden Verschluss, der auch als Scharnierverschluss ausgestaltet sein kann, aber auch ein herkömmlicher Behälterverschluss sein kann.
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Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter ermöglicht es im Gegensatz zu herkömmlichen Klappdeckelboxen mit Scharnier, die einfach nur aufgeklappt werden können, dass der Deckel bei geöffneten Scharnierverschlüssen nicht nur aufgeklappt werden, sondern vollständig abgenommen werden kann. Wenn der Benutzer dieses wünscht, kann er den erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter, wie eine normale Klappdeckelbox benutzen, indem er mindestens einen Scharnierverschluss geschlossen lässt. Wenn er alle Scharnierverschlüsse öffnet, lässt sich der Deckel entsprechend vom Grundbehälter abnehmen. Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter kann somit als Deckelbox oder als Klappdeckelbox genutzt werden.
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Die besondere Konstruktion des Scharnierverschlusses hat eine Reihe von Vorteilen. Der Scharnierverschluss lässt sich über das Scharnierelement entweder normal zur Seite klappen und öffnen, so dass der Deckel freigegeben wird. Das Scharnierelement ist sehr einfach gestaltet, darin liegt eine weitere Besonderheit der erfindungsgemäßen Konstruktion, dass keine besonderen Bauteile oder schwer zu erzeugenden Einzelkonstruktionen benötigt werden. Die einfache Konstruktion führt zu einer kostengünstigen Bauweise. Der Scharnierverschluss ist über ein Scharnierelement einfach zu montieren, so dass der Benutzer dieses selbst machen kann, ohne dass hierfür Werkzeug oder eine Anleitung notwendig sind. Grundbehälter und Deckel können separat oder zusammengebaut geliefert werden.
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Bei den typischen Klappdeckelboxen muss der Deckel immer vorab im Werk montiert werden, weil der Benutzer dieses nicht selbst montieren kann. Entsprechend lässt sich die herkömmliche Box nur zusammengebaut transportieren. Hierdurch ist das Transportvolumen höher, während bei dem erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter der Grundbehälter und der Deckel separat jeweils untereinander genestet transportiert werden können. Dieses führt über eine Volumenreduktion zu geringeren Transportkosten pro Stück.
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Beim erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter steht die Einfachheit im Vordergrund: Der Kunststoffbehälter hat einen Deckel und einen Grundbehälter, der Deckel wird auf den Grundbehälter gelegt, der Grundbehälter weist noch ein oder mehrere Scharnierverschlüsse auf, über die der Kunststoffbehälter geschlossen wird. Weitere Bauteile sind nicht notwendig oder vorgesehen. Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter besteht somit bevorzugt aus Deckel, Grundbehälter und mindestens einem Scharnierverschluss.
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Die erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter können wegen ihrer einfachen Konstruktion und Form bei geschlossenem Deckel beliebig aufeinandergestapelt werden, zudem sind sie auch platzsparend ineinander nestbar, wobei die Deckel separat genestet werden können.
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Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter kann auf drei verschiedene Weisen genutzt werde. Wenn alle Scharnierverschlüsse in der geöffneten Stellung sind, liegt der Deckel nur lose auf dem Grundbehälter auf und der Kunststoffbehälter entspricht einer normalen Deckelbox. Wenn alle Scharnierverschlüsse in der Verschlussstellung sind, ist der Deckel auf dem Grundbehälter fixiert. Wenn nur ein Scharnierverschluss geschlossen ist oder nur alle Scharnierverschlüsse, die sich an einer Seite des Grundbehälters befinden, geschlossen sind, ist der Deckel einseitig am Grundbehälter befestigt. Er lässt sich dann aus der geschlossenen Stellung durch eine Schwenkbewegung um die Drehachse des Scharnierelements/der Scharnierelemente in eine geöffnete Stellung, d.h. die Klappstellung bringen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform greifen beim Schließen der horizontale Steg und der Haltesteg über den Deckelrand und der Haltesteg federt nach innen gegen die Randinnenseite in die Verschlussstellung. Der Haltesteg liegt in der Verschlussstellung an der Randinnenseite des Deckelrands an der Anlagefläche an, während der horizontale Steg des Scharnierverschlusses auf der Oberseite des Deckelrands anliegt.
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Zum Öffnen und Abnehmen des Deckels muss der Klemmmechanismus des oder der Scharnierverschlüss(e) in die geöffnete Stellung gebracht werden. Hierzu löst der Benutzer das Verschlusselement des Scharnierverschlusses vom Deckel. Wenn das Verschlusselement Haltesteg und Griffkante aufweist, drückt der Benutzer mit dem Finger auf die Griffkante des Verschlusselements. Dabei verformt sich der horizontale Steg elastisch nach oben. Der Haltesteg bewegt sich von der Anlagefläche an der Randinnenseite des Deckelrands weg und gibt den Deckelrand und somit den Deckel frei. Durch Drehung um die Drehachse des Scharnierelements wird der Scharnierverschluss mit freiem Verschlusselement in die geöffnete Position bewegt. Wenn alle Scharnierverschlüsse geöffnet sind, ist der Deckel nicht mehr mit dem Grundbehälter verbunden und kann vom Behälter abgenommen werden. Zum Schlie-ßen des erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters wird der Deckel auf den Grundbehälter gelegt. Die Scharnierverschlüsse werden mit Hilfe der Scharnierelementes in Richtung der Behälteroberseite bewegt. Dabei greift das Verschlusselement über den Deckelrand, so dass der Scharnierverschluss wieder in der Verschlussstellung ist.
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Das Scharnierelement verbindet Grundbehälter und Verschlusselement beweglich miteinander. Das Scharnier ist bevorzugt als Steckscharnier ausgebildet, z.B. als Zapfen und Zapfenaufnahme oder Stift und Stiftaufnahme. Bevorzugt ist das Scharnierelement des Scharnierverschlusses als Zapfen oder Stifte ausgebildet und am Grundbehälter sind eine oder mehrere Zapfenaufnahmen oder Stiftaufnahmen ausgebildet. Beispielsweise weist ein Scharnierelement zwei ggf. baugleiche Zapfen auf, die an den beiden äußeren Enden des Scharnierverschlusses auf der Drehachse angeordnet sind. Der Grundbehälter weist in dieser Ausführungsform zwei ggf. baugleiche Zapfenaufnahmen auf. Bevorzugt ist das Scharnierelement kein Filmscharnier. Das Verschlusselement bringt den Deckel und den Scharnierverschluss in eine feste, aber lösbare Verbindung miteinander. Das Verschlusselement ist bevorzugt als Klemmverschluss ausgebildet. Durch die Verwendung eines Klemmverschlusses ist ein häufiges Öffnen und Schließen des Verschlusselements möglich, ohne dass das Verschlusselement deutliche Verschleißspuren zeigt oder ein höherer Kraftaufwand, wie bei einem Klippverschluss, notwendig ist.
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Die Erfindung wird anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen
- 1 einen erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter,
- 2 einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter aus 1 mit geöffneten Scharnierverschlüssen,
- 3 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter im Bereich des Scharnierverschlusses,
- 4 eine seitliche Ansicht eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters,
- 5 die gleiche Ansicht wie in 4 mit geöffneten Scharnierverschlüssen,
- 6 eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter
- 7 eine vergrößerte Ansicht eines geöffneten Scharnierverschlusses,
- 8 einen geöffneten Scharnierverschluss,
- 9a einen Ausschnitt aus einem Grundbehälter mit Scharnierverschluss,
- 9b den Ausschnitt aus 9a ohne Scharnierverschluss,
- 10 einen Ausschnitt mit Scharnierverschluss und
- 11 einen aufgelegten Deckel mit Griff.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter 1 in einer perspektivischen Ansicht. Der Kunststoffbehälter 1 weist einen Grundbehälter 2 mit einem darauf aufliegenden Deckel 3 auf. Der Deckel 3 ist mit drei Scharnierverschlüssen 5 am Grundbehälter 2 fixiert. Der Grundbehälter 2 weist einen rechteckigen Grundriss auf und hat entsprechend zwei lange Behälterwände 7, sowie zwei kurze Behälterwände 8. An der hinteren längeren Behälterwand 7 sind zwei Scharnierverschlüsse 5a angeordnet, während an der vorderen längeren Behälterwand 7 mittig ein Scharnierverschluss 5b angeordnet ist. Die Scharnierverschlüsse 5 sind in der geschlossenen Stellung gezeigt. In dieser Stellung fixieren die Scharnierverschlüsse 5 den Deckel 3 auf dem Grundbehälter 2, so dass der Deckel 3 nicht geöffnet werden kann.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter 1 aus 1. Die drei Scharnierverschlüsse 5 sind geöffnet und daher in der geöffneten Stellung dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Scharnierverschlüsse 5 jeweils über ein Scharnier am Grundbehälter 2 angelenkt sind und dort gelenkig an der Behälterwand 7 befestigt sind. Das Verschlusselement 11 des Scharnierverschlusses 5 ist jeweils freigestellt. Der Deckel 3 liegt bei der geöffneten Stellung der Scharnierverschlüsse nur noch lose auf dem Grundbehälter 2 auf und kann abgenommen werden.
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3 zeigt einen Schnitt durch einen geöffneten Scharnierverschluss 5 am Grundbehälter 2 mit Deckel 3. Der Scharnierverschluss 5 ist an seiner unteren Seite über ein Scharnierelement 4 beweglich am Grundbehälter 2 angelenkt. Der Scharnierverschluss weist einen vertikalen Steg 14, einen daran in einem Winkel angelenkt horizontalen Steg 13 und ein Verschlusselement 11 auf. Das Verschlusselement 11 ist an einem Ende des horizontalen Stegs 13 befestigt bzw. bildet ein Ende des horizontalen Stegs 13. Das Verschlusselement 11 weist ein Halteelement in Form eines Haltestegs 12 und eine Griffkante 9 auf. In der gezeigten Ausführungsform hat der Scharnierverschluss einen etwa hakenförmigen Querschnitt, wobei die Stege und der Haltesteg den gekrümmten Bereich des Hakens bilden. An der Unterseite des horizontalen Stegs 13 befindet sich eine Vertiefung 15. Die Vertiefung dient zur Aufnahme eines Positionierungselements 16 auf der Oberseite 17 des Deckelrands 10.
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Zum Öffnen und Abnehmen des Deckels 3 muss der Klemmmechanismus in die geöffnete Stellung gebracht werden. Hierzu drückt der Benutzer mit dem Finger gegen die Griffkante 9. Dabei verformt sich der horizontale Steg 13 elastisch nach oben. Der Haltesteg 12 bewegt sich von der Anlagefläche 18 an der Randinnenseite des Deckelrands 10 weg und gibt den Deckel 3 frei. Durch Drehung um die Drehachse des Scharnierelements 4 wird der Scharnierverschluss 5 in die geöffnete Position bewegt. Wenn alle Scharnierverschlüsse 5 geöffnet sind, ist der Deckel 3 nicht mehr mit dem Grundbehälter 2 verbunden und kann vom Behälter abgenommen werden. Zum Schließen des erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters wird der Deckel 3 auf den Grundbehälter 2 gelegt. Die Scharnierverschlüsse 5 werden durch Drehung um die Drehachse des Scharnierelements 4 in Richtung der Behältermitte bzw. Deckelmitte bewegt. Dabei greifen der horizontale Steg 13 und der Haltesteg 12 über den Deckelrand 10 und der Haltesteg 12 federt nach innen gegen die Anlagefläche 18 auf der Innenseite des Deckelrands. Der Haltesteg 12 liegt in der Verschlussstellung an der Randinnenseite 18 des Deckelrands an, während der horizontale Steg 13 des Scharnierverschlusses 5 auf der Oberseite 17 des Deckelrands anliegt.
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4 zeigt den erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter 1 aus 1 in einer anderen Perspektive. Die Scharnierverschlüsse 5 sind geschlossen. 5 zeigt die identische Perspektive das erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter 1 mit geöffneten Scharnierverschlüssen 5. Beim mittleren Scharnierverschluss 5b ist das Scharnierelement 4 erkennbar, über das der Scharnierverschluss 5 am Grundbehälter 2 angelenkt ist. Der Deckel 3 weist einen umlaufenden Deckelrand 10 auf. Der Deckelrand 10 hat hier einen U-förmigen Querschnitt.
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6 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter 1 mit Scharnierverschlüssen 5 in geöffneter Position. Auf dem Deckelrand 10 sind vier Positionierungselement 16 äquidistant angeordnet. Zwei der Positionierungselemente sind durch Pfeile hervorgehoben.
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Die 7 und 8 zeigen diesen Bereich des Deckels 3 mit geöffnetem Scharnierverschluss 5 in vergrößerter Darstellung. Der Deckel 3 hat einen Deckelrand 10 mit U-förmigem Querschnitt. Auf der Oberseite 17 des Deckelrands ist ein Positionierungselemente 16 angeordnet, dass als Kugelschnitt ausgestaltet ist. Am Grundbehälter 2 ist ein Scharnierverschluss 5 angelenkt. Der Scharnierverschluss 5 weist im Bereich des Positionierungselements 16 einen Vertiefung 15 auf, die im geschlossenen Zustand mit dem Positionierungselement 16 zusammenwirkt und zur Ausrichtung des Deckels 3 dient. Der Scharnierverschluss 5 weist an seinem äußeren, freien Ende einen Haltesteg 12 und einen damit verbundenen Grifffortsatz 9 auf. Der Haltesteg 12 ist mit dem horizontalen Mittelsteg 13 des Scharnierverschlusses verbunden. In 8b ist der Scharnierverschluss aus 8a geschlossen dargestellt.
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9a zeigt eine Teilansicht. Der Behälterrand 19 ist schräg von unten dargestellt. Der Behälterrand 19 ist hier als umgestülpter Rand ausgeführt. Am Grundbehälter 2 ist ein Scharnierverschluss 5 befestigt. Der Scharnierverschluss 5 weist ein Scharnierelement 4 auf. Das Scharnierelement 4 ist als zwei Zapfen 20 ausgeführt. Der Behälterrand 19 weist zwei Zapfenaufnahmen 21 auf. Die zwei Zapfen 20 des Scharnierelement 4 sind in den Zapfenaufnahmen 21 gehaltert. Die Zapfen 20 und die Zapfenaufnahmen 21 bilden somit das Scharnier aus. 9b zeigt die Teilansicht aus 9a in anderer Perspektive. Es ist erkennbar, dass die Zapfenaufnahmen 21 im umgestülpten Behälterrand 19 angeordnet sind.
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10 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter. Der Scharnierverschluss 5 weist im vertikalen Steg 14 eine Ausnehmung 22 auf. Der vertikale Steg 14 ist als zwei seitliche Stege an den Rändern des vertikalen Stegs ausgeführt. In der Ausnehmung 22 ist der Griff 23 angeordnet. Der Griff 23 ist am Deckelrand 10 befestigt. Über den Griff lässt sich der Deckel leichter anfassen, so dass es für den Benutzer leichter ist den Deckel aufzuklappen oder vom Behälter abzunehmen. Der Griff kann als separates Element ausgeformt sein oder insbesondere bei einem L-förmigen Deckelrand ein Fortsatz der Randoberseite sein.
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11 zeigt den Griff 23. Der Griff 23 ist am Deckelrand 10 befestigt. Der Behälterrand 19 weist zudem im Bereich des Griffes 23 eine Einbuchtung 24 auf.
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12 zeigt den erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter mit aufgeklapptem Deckel. Der Scharnierverschluss 5a ist geschlossen und der Deckel 3 ist am Scharnierverschluss 5a festgeklemmt. Der Scharnierverschluss 5b auf der gegenüberliegenden Seite ist geöffnet, so dass der Deckel aufgeklappt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kunststoffbehälter
- 2
- Grundbehälter
- 3
- Deckel
- 4
- Scharnierelement
- 5
- Scharnierverschluss
- 6
- Behälterboden
- 7
- Behälterwand
- 8
- Behälterwand
- 9
- Griffkante
- 10
- Deckelrand
- 11
- Verschlusselement
- 12
- Haltesteg
- 13
- horizontalen Steg
- 14
- vertikalen Steg
- 15
- Vertiefung
- 16
- Positionierungselements
- 17
- Oberseite Deckelrand
- 18
- Anlagefläche Deckelrand
- 19
- Behälterrand
- 20
- Zapfen
- 21
- Zapfenaufnahme
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Griff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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