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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zwischenspeichern von flexiblen Flachteilen in einer Vorrichtung zum Verarbeiten von bahnförmigem Material, insbesondere in einer Konvertierungsmaschine für bahnförmiges Material sowie eine Vorrichtung, insbesondere eine Konvertierungsmaschine, zum Zwischenspeichern von flexiblen Flachteilen.
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Bei der Verarbeitung von Etiketten ist es bekannt, dass diese mittels dauerhaften Haftklebstoff auf bahnförmigen Material angeordnet und auf dem bogenförmigem Material in Konvertierungslinien gefördert werden. Dabei bewirkt der Haftklebstoff, dass die Etiketten in ihrer Position verbleiben. Ein unerwünschtes Verschieben der Etiketten gegenüber dem bahnförmigen Material unterbleibt. Hierbei ist es jedoch von Nachteil, dass die Weiterverarbeitbarkeit der Etiketten durch die dauerhafte Verbindung des Haftklebstoffs mit dem Etikett eingeschränkt ist.
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Bei der Verarbeitung von Etiketten mittels wieder lösbarem Klebstoff kann beim Fördern des bahnförmigen Materials in Konvertierungslinien nicht immer in zuverlässiger Weise sichergestellt werden, dass die Etiketten in ihrer Position verbleiben. Diesem Problem wird bisher damit entgegnet, dass die Etiketten mittels Unterdruck gehalten werden, indem das bahnförmige Material beim Fördern mittels Unterdruck unterstützt wird. Eine derartige Lösung erhöht die Herstellungskosten und die Komplexität der Konvertierungslinie.
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Die Druckschrift
DE102011105739A1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Selbstklebeetiketten und eine dazugehörige Vorrichtung.
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Die Druckschrift
DE2130251A offenbart ein Verfahren und eine Maschine zum Verarbeitung von Etiketten, wobei die Etiketten mit Hilfe eines Vakuumbandes gefördert werden.
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Vor diesem Hintergrund ist eine Lösung wünschenswert, welche die eingangs beschriebenen Nachteile überwindet.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, welche ein technisch vereinfachtes, kostengünstiges und zugleich klebstoffloses Zwischenspeichern von flexiblen Flachteilen gestattet, um eine flexiblere Weiterverarbeitung der flexiblen Flachteile zu ermöglichen.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zwischenspeichern von flexiblen Flachteilen, welche auf einer ersten Seite einer Materialbahn angeordnet sind, aufweisend die Schritte:
- i) Fördern einer Trägerbahn und der die flexiblen Flachteile bereithaltenden Materialbahn zu einer ersten Verbindungsvorrichtung;
- ii) Erzeugen einer Trägeranordnung durch Zusammenführen einer ersten Seite der Trägerbahn mit einer zweiten Seite der Materialbahn mittels der ersten Verbindungsvorrichtung, wobei die der Materialbahn zugewandte Seite der Trägerbahn und die zweite Seite der Materialbahn klebstofflos aneinanderhaften;
- iii) Fördern der erzeugten Trägeranordnung zu einer Trennvorrichtung und Ausbilden von Materialbahnabschnitten durch Durchtrennen der Materialbahn mit der Trennvorrichtung in Bereichen, welchen jeweils ein flexibles Flachteil zugeordnet ist;
- iv) Erzeugen einer Bahnanordnung durch Zusammenführen der Trägeranordnung mit einer Abdeckbahn mittels einer zweiten Verbindungsvorrichtung, wobei die Trägeranordnung und die Abdeckbahn wieder lösbar miteinander verbunden werden.
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Ein derartiges Zwischenspeichern von flexiblen Flachteilen mit Hilfe einer Abdeckbahn ermöglicht eine größere Flexibilität bei der Handhabung und Verarbeitung der flexiblen Flachteile, da die flexiblen Flachteile für eine spätere Verarbeitung mit ihrer jeweils klebstofflosen ersten oder zweiten Seite nachfolgenden Bearbeitungsprozessen zugeführt werden können, bei welchen mit Klebstoff versehene Oberflächen unerwünscht sind oder zumindest zu Beginn des Bearbeitungsprozesses unerwünscht sind.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird die Haftung der Abdeckbahn an der Trägeranordnung bzw. an den flexiblen Flachteilen alternativ beispielsweise durch Van-der-Waals-Kräfte, elektrostatische (Haft-)Kräfte oder durch Kohäsionskräfte oder Adhäsionskräfte basierend auf molekularen Anziehungskräften verwirklicht. Die der Trägeranordnung zugewandte zweite Seite der Abdeckbahn ist klebstofflos.
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In dem Schritt iv) kann es von Vorteil sein, wenn eine Haftkraft zwischen einer zweiten Seite der Abdeckbahn und den flexiblen Flachteilen geringer ist als eine Haftkraft zwischen den flexiblen Flachteilen und den Materialbahnabschnitten.
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Um die Haftung der Abdeckbahn an der Trägeranordnung bzw. an den flexiblen Flachteilen zu begünstigen, kann die Abdeckbahn eine Dicke zwischen 5µm und 100µm, insbesondere zwischen 20µm und 50µm aufweisen. Die Abdeckbahn kann des Weiteren aus Papier oder einer thermoplastischen Kunststofffolie, beispielsweise aus Polyethylen, bestehen. Die Abdeckbahn kann ferner einen E-Modul von 1300 - 1800 N/mm2 aufweisen.
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Die flexiblen Flachteile können vor dem Schritt i) mittels einer Einspendevorrichtung auf die Materialbahn eingespendet werden oder bereits beim Abwickeln der Materialbahn von der ersten Rolle bereitgehalten werden. Zudem können die flexiblen Flachteile klebstofflos auf der Materialbahn angeordnet sein. In einigen Ausführungsformen können die flexiblen Flachteile mittels einer Klebstoffschicht auf der Materialbahn angeordnet sein.
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In einer Ausführungsform können die flexiblen Flachteile als (quasi) endlose Rollenware bereitgestellt und einer Schneidbaugruppe zugeführt werden. Mittels der Schneidgruppe können die flexiblen Flachteile von der Rollenware vereinzelt und der Einspendevorrichtung zugeführt werden, um die flexiblen Flachteile auf die Materialbahn einzuspenden. Die Einspendevorrichtung kann in dieser Ausführungsform eine Vakuumtrommel sein, um die flexiblen Flachteile an ihrem Außenumfang aufzunehmen, zu halten und auf die Materialbahn einzuspenden.
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Gemäß einigen Ausführungsformen kann vor dem Schritt iv) ein nicht benötigter Teil der Materialbahn an einer in Förderrichtung der Trägeranordnung zwischen der Trennvorrichtung und der zweiten Verbindungsvorrichtung angeordneten Trennposition abgezogen werden.
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Insbesondere kann der nicht benötigte Teil der Materialbahn in Form eines Stanzgitters abgezogen werden. Ein fünftes Aufnahmemodul mit einer fünften Rolle kann an dem Rahmen vorgesehen sein, um den nicht benötigten Teil der Materialbahn aufzunehmen.
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Dabei kann in Förderrichtung der Trägeranordnung unmittelbar vor und/oder nach der Trennposition eine Hilfsvorrichtung angeordnet sein, um ein Ablösen der flexiblen Flachteile zu verhindern.
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Das flexible Flachteil kann eine flexible Dünnfilmsolarzelle oder ein unfertiges Halbzeug für die Herstellung einer flexiblen Dünnfilmsolarzelle sein. Das flexible Flachteil kann auch ein mit individuellen Informationen zu versehendes Etikett oder Ticket sein. Das flexible Flachteil kann ein Informationsträger sein, wie beispielsweise ein Ticket oder ein Etikett sein, und individuelle elektronische und/oder optische Informationen aufweisen. Der Informationsträger kann einen RFID-Transponder aufweisen. Zumindest die der Trägerbahn zugewandte Seite des Flachteils kann aus Kunststoffmaterial bestehen. Bevorzugt können die flexiblen Flachteile eine höhere Biegesteifigkeit aufweisen als die Trägerbahn und/oder die Abdeckbahn.
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Das Verfahren zum Zwischenspeichern der flexiblen Flachteile kann in einer Vorrichtung zum Verarbeiten von bahnförmigem Material, insbesondere in einer Konvertierungsmaschine für bahnförmiges Material erfolgen. Die Vorrichtung, insbesondere die Konvertierungsmaschine, kann einen Rahmen und eine Vielzahl an dem Rahmen angeordnete Module umfassen, um das Verfahren zum Zwischenspeichern der flexiblen Flachteile sowie ein weiteres Verfahren zum Bearbeiten von bahnförmigem Material auszuführen.
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Demnach betrifft ein zweiter Aspekt der Erfindung eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern von flexiblen Flachteilen, umfassend
- - einen Rahmen;
- - eine erste Gruppe mit mehreren Modulen, welche an dem Rahmen angeordnet ist und wenigstens umfasst:
- - ein erstes Aufnahmemodul mit einer ersten Rolle für das Bereitstellen einer Materialbahn, wobei auf der ersten Seite der Materialbahn flexible Flachteile angeordnet sind oder anordbar sind;
- - ein zweites Aufnahmemodul mit einer zweiten Rolle für das Bereitstellen einer Trägerbahn;
- - ein drittes Aufnahmemodul mit einer dritten Rolle für das Bereitstellen einer Abdeckbahn;
- - ein viertes Aufnahmemodul mit einer vierten Rolle für das Aufnehmen von verarbeitetem Bahnmaterial;
- - eine erste Verbindungsvorrichtung zum Erzeugen einer Trägeranordnung durch Zusammenführen der Materialbahn und der Trägerbahn;
- - eine Trennvorrichtung zum Ausbilden von Materialbahnabschnitten durch Durchtrennen der Materialbahn mit der Trennvorrichtung in Bereichen, welchen jeweils ein flexibles Flachteil zugeordnet ist;
- - eine zweite Verbindungsvorrichtung zum Erzeugen einer Bahnanordnung durch Zusammenführen der Trägeranordnung und der Abdeckbahn;
- - eine zweite Gruppe mit mehreren Modulen, welche an dem Rahmen angeordnet ist und wenigstens umfasst:
- - das erste Aufnahmemodul mit einer Rolle für das Bereitstellen von Bahnmaterial;
- - eine Einspendevorrichtung zum Einspenden von flexiblen Flachteilen F oder flexiblen Flachteilanordnungen auf die erste Seite des Bahnmaterials;
- - das dritte Aufnahmemodul mit einer Rolle für das Bereitstellen einer Deckbahn;
- - eine dritte Verbindungsvorrichtung zum Erzeugen einer bahnförmigen Schichtanordnung durch Zusammenführen des Bahnmaterials und der Deckbahn;
- - eine Schneidvorrichtung zum Vereinzeln von laminierten flexiblen Flachteilen durch Durchtrennen der Deckbahn und des Bahnmaterials mit der Schneidvorrichtung in Bereichen, welchen jeweils ein flexibles Flachteil zugeordnet ist;
- - ein fünftes Aufnahmemodul mit einer Rolle für das Aufnehmen von einem nicht benötigen Teil der bahnförmigen Schichtanordnung;
- - wobei die Vorrichtung weiterhin eine Steuervorrichtung zum Betreiben der mehreren Module der ersten Gruppe in einem ersten Betriebsmodus der Vorrichtung und zum Betreiben der mehreren Module der zweiten Gruppe in einem zweiten Betriebsmodus der Vorrichtung umfasst, wobei in dem ersten Betriebsmodus ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 unter Verwendung der mehreren Module der ersten Gruppe ausführbar ist.
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Mit einer derartigen Vorrichtung ist sowohl ein Verfahren zum Zwischenspeichern der flexiblen Flachteile sowie ein weiteres Verfahren zum Bearbeiten von bahnförmigem Material ausführbar.
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Zum Ausführen dieser Verfahren umfasst die Vielzahl an Modulen eine erste Gruppe mit mehreren Modulen und eine zweite Gruppe mit mehreren Modulen, sowie eine Steuervorrichtung zum Betreiben der mehreren Module der ersten Gruppe in einem ersten Betriebsmodus und zum Betreiben der mehreren Module der zweiten Gruppe in einem zweiten Betriebsmodus. Im ersten Betriebsmodus kann die Vorrichtung das Verfahren zum Zwischenspeichern der flexiblen Flachteile unter Verwendung der mehreren Module der ersten Gruppe ausführen.
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Die erste Gruppe weist hierfür wenigstens folgende Module auf: ein erstes Aufnahmemodul mit einer ersten Rolle für das Bereitstellen der Materialbahn, ein zweites Aufnahmemodul mit einer zweiten Rolle für das Bereitstellen der Trägerbahn, ein drittes Aufnahmemodul mit einer dritten Rolle für das Bereitstellen der Abdeckbahn, ein viertes Aufnahmemodul mit einer vierten Rolle für das Aufnehmen der erzeugten Bahnanordnung oder im Allgemeinen von verarbeitetem Bahnmaterial, eine erste und eine zweite Verbindungsvorrichtung zum Zusammenführen und Verbinden von Bahnen, eine Trennvorrichtung zum Schneiden einer oder mehrerer Bahnen. Optional kann die erste Gruppe auch eine Einspendevorrichtung und/oder ein fünftes Aufnahmemodul mit einer fünften Rolle für das Aufnehmen eines nicht benötigten Teils einer Bahn, insbesondere der Materialbahn, umfassen.
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Die zweite Gruppe weist folgende Module auf: das erste Aufnahmemodul mit einer Rolle für das Bereitstellen von Bahnmaterial, die Einspendevorrichtung, das dritte Aufnahmemodul mit einer Rolle für das Bereitstellen einer Deckbahn, das fünfte Aufnahmemodul mit einer Rolle für das Aufnehmen eines nicht benötigten Teils einer Bahn, eine dritte Verbindungsvorrichtung zum Zusammenführen und Verbinden von Bahnen, einer Schneidvorrichtung zum Vereinzeln von herzustellenden laminierten flexiblen Flachteilen.
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Die Steuervorrichtung ist ferner dazu eingerichtet eine Teilgruppe der mehreren Module der zweiten Gruppe ausschließlich in dem zweiten Betriebsmodus zu betreiben. Zusätzlich oder alternativ kann die Steuervorrichtung dazu eingerichtet sein eine Teilgruppe der mehreren Module der ersten Gruppe in dem ersten Betriebsmodus und in dem zweiten Betriebsmodus zu betreiben. Insbesondere können das erste Aufnahmemodul, das dritte Aufnahmemodul und das fünfte Aufnahmemodul in dem ersten und zweiten Betriebsmodus betreibbar sein. In einer anderen Ausführungsform können das erste Aufnahmemodul, das dritte Aufnahmemodul, das fünfte Aufnahmemodul und die Einspendevorrichtung in dem ersten und zweiten Betriebsmodus betreibbar sein.
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Für eine Vorrichtung mit bevorzugt geringem Bauraum kann für das Verfahren vorgesehen sein, dass die Bahnanordnung vor dem Aufwickeln der Bahnanordnung zu einem Umlenkabschnitt gefördert und umgelenkt wird. Nach dem Umlenken kann die Bahnanordnung mit einer Bewegung aufweisend eine vertikale Bewegungskomponente gefördert werden. Nach dem Umlenken kann die Bahnanordnung mit einer Horizontalen einen Winkel zwischen 30 und 150 Grad, vorzugsweise zwischen 60 und 120 Grad, einschließen. In einer Variante kann die Bahnanordnung ausschließlich mit einer vertikalen Bewegungskomponente gefördert werden.
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Weitere Ausführungsbeispiele, Merkmale sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Vorrichtung in einem ersten Betriebsmodus zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
- 2 eine Draufsicht auf eine Trägeranordnung
- 3 die Vorrichtung gemäß 1 in einem zweiten Betriebsmodus zur Durchführung eines weiteren Verfahrens
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Die 1 zeigt eine Vorrichtung 10 in einem ersten Betriebsmodus zum Zwischenspeichern von flexiblen Flachteilen F. Die Vorrichtung 10 weist einen Rahmen 12 auf, an welchem eine Vielzahl an Modulen angeordnet ist.
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Die Vielzahl an Modulen umfasst eine erste Gruppe M1 mit mehreren Modulen und eine zweite Gruppe M2 mit mehreren Modulen. Die Vorrichtung 10 umfasst eine Steuervorrichtung, die dazu eingerichtet ist die mehreren Module der ersten Gruppe M1 in einem ersten Betriebsmodus der Vorrichtung 10 zu betreiben und die dazu eingerichtet ist die mehreren Module der zweiten Gruppe M2 in wenigstens einem zweiten Betriebsmodus der Vorrichtung 10 zu betreiben.
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In dem ersten Betriebsmodus ist mit der Vorrichtung 10 ein Verfahren zum Zwischenspeichern der flexiblen Flachteile F unter Verwendung der mehreren Module der ersten Gruppe M1 ausführbar. „Aktivierte“ Module bzw. Module der ersten Gruppe M1, welche zur Durchführung des Verfahrens zum Zwischenspeichern der flexiblen Flachteile F angesteuert werden, sind in den Figuren zum besseren Verständnis mit durchgezogener Linie dargestellt, während „deaktivierte“ Module bzw. Module der zweiten Gruppe M2 mit strichlinierter Linie dargestellt sind und für die Durchführung des Verfahrens zum Zwischenspeichern der flexiblen Flachteile F nicht angesteuert werden. Die mehreren Module der zweiten Gruppe M2 werden unter Bezugnahme auf 3 beschrieben.
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In einigen Ausführungsformen, wie nachstehend noch erläutert wird, kann ein ausgewähltes Modul der zweiten Gruppe M2 oder eine Teilgruppe der zweiten Gruppe M2 im ersten und im zweiten Betriebsmodus betreibbar sein.
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In der linken Bildhälfte befindet sich ein erstes Aufnahmemodul 20, welches eine erste Rolle 22 für das Bereitstellen einer (quasi) endlosen Materialbahn 14 trägt. Ein zweites Aufnahmemodul 24 trägt eine zweite Rolle 26 für das Bereitstellen einer (quasi) endlosen Trägerbahn 16. Ein drittes Aufnahmemodul 28 trägt eine dritte Rolle 30 für das Bereitstellen einer (quasi) endlosen Abdeckbahn 18. Ein viertes Aufnahmemodul 32 trägt eine vierte Rolle 34 für das Aufnehmen von verarbeitetem Bahnmaterial, insbesondere einer Bahnanordnung BA. Ein fünftes Aufnahmemodul 46 trägt eine fünfte Rolle 48 für das Aufnehmen von einem nicht benötigen Teil der Materialbahn 14D. Die Rollen der Vorrichtung 10 sind an dem jeweiligen Aufnahmemodul lösbar aufgenommen, um Material auszutauschen oder Rollen zu ersetzen, welche kein weiteres Material aufnehmen können.
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Auf einer ersten Seite 14A der Materialbahn können die flexiblen Flachteile F angeordnet sein oder anordbar sein. Mit Hilfe von Fördereinrichtungen wird die Materialbahn 14 in Pfeilrichtung entlang einer Förderrichtung gefördert. Die Trägerbahn 16 wird von der zweiten Rolle 26 abgezogen, wobei sowohl die Materialbahn 14 als auch die Trägerbahn 16 zu einer ersten Verbindungsvorrichtung 40 gefördert und zur Erzeugung einer Trägeranordnung TA mit der ersten Verbindungsvorrichtung 40, beispielsweise in Gestalt eines Walzenpaars aus zwei gegenläufigen Walzen, miteinander verbunden werden, wobei eine zweite Seite 14B der Materialbahn 14 der ersten Seite 16A der Trägerbahn zugewandt ist.
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Die Materialbahn 14 und die Trägerbahn 16 können mit einer Klebstoffschicht oder klebstofflos miteinander verbunden werden; beispielsweise kann die erste Seite 16A der Trägerbahn 16 eine Klebstoffschicht aufweisen, welche durch Abziehen einer die erste Seite 16A der Trägerbahn abdeckenden Trennschicht freigelegt wird. Die Materialbahn 14 und die Trägerbahn 16 können bevorzugt auch klebstofflos aneinanderheften.
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In einigen Ausführungsformen kann in dem Förderweg zwischen der ersten Rolle 22 und der ersten Verbindungsvorrichtung 40 eine Einspendevorrichtung 62 zum Einspenden flexibler Flachteile F auf die erste Seite 14A der Materialbahn 14 vorgesehen sein.
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Die flexiblen Flachteile F können dabei auf die Materialbahn 14 eingespendet werden, während die Materialbahn 14 kontinuierlich oder schrittweise mit einer Bewegung aufweisend eine horizontale Bewegungskomponente gefördert wird.
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Die Einspendevorrichtung 62 kann wahlweise im ersten Betriebsmodus und/oder im zweiten Betriebsmodus betreibbar sein. In einigen Ausführungsformen kann die Einspendevorrichtung 62 nicht vorhanden sein oder bei Vorhandensein nicht im ersten Betriebsmodus betreibbar sein.
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Die nun gebildete Trägeranordnung TA wird zu einer Trennvorrichtung 42 gefördert. Die Trennvorrichtung 42 durchtrennt dabei die Materialbahn 14 in Bereichen, welchen jeweils ein flexibles Flachteil zugeordnet ist. Mit anderen Worten trennt die Trennvorrichtung 42 Materialbahnabschnitte 14C aus der Materialbahn 14. Auf jedem Materialbahnabschnitt 14C ist ein flexibles Flachteil F angeordnet, wobei die Materialbahnabschnitte 14C in ihrer Fläche den flexiblen Flachteilen F entsprechen oder bevorzugt in ihrer Fläche geringfügig größer sind als die flexiblen Flachteile F. Sprich die ein jeweiliger Materialbahnabschnitt 14C kann ein jeweiliges flexibles Flachteil randseitig umgeben. Dies ist in 2 durch eine Draufsicht auf die Trägeranordnung TA veranschaulicht. Die Trennvorrichtung 42 durchtrennt beim Ausbilden der Materialbahnabschnitte 14C lediglich die Materialbahn 14 und lässt die Trägerbahn 16 im Wesentlichen unversehrt. Ein flexibles Flachteil und ein dem jeweiligen flexiblen Flachteil F zugeordneter Materialbahnabschnitt 14C bilden zusammen eine flexible Flachteilanordnung.
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Stromabwärts der Trennvorrichtung 42 kann der nicht benötigter Teil 14D der Materialbahn 14 in Form eines Stanzgitters an einer Trennposition abgezogen und auf eine fünfte Rolle 48 aufgewickelt werden. Unmittelbar vor und/oder nach der Trennposition kann eine Hilfsvorrichtung 44 angeordnet sein, um ein Ablösen der flexiblen Flachteile F beim Abziehen des nicht benötigten Teils 14D der Materialbahn 14 zu verhindern. Die unmittelbar vor der Trennposition angeordnete Hilfsvorrichtung 44 kann eine Walze oder ein Leitblech sein. Die unmittelbar vor der Trennposition angeordnete Hilfsvorrichtung 44 kann eine Walze sein.
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Anschließend wird die Trägeranordnung TA mit den gebildeten Materialbahnabschnitten 14C zu einer zweiten Verbindungsvorrichtung 50 stromabwärts der Trennposition gefördert. Ebenso wird die von der dritten Rolle 30 bereitgestellte Abdeckbahn 18 zu der zweiten Verbindungsvorrichtung 50 gefördert, sodass die Trägeranordnung TA mit den der Abdeckbahn 18 zugewandten Flachteilen F mit einer zweiten Seite 18B der Abdeckbahn 18 durch die zweite Verbindungsvorrichtung 50 zusammengeführt und klebstofflos und wieder lösbar miteinander verbunden werden und eine Bahnanordnung BA erzeugt wird. Bevorzugt ist die Haftkraft zwischen der zweiten Seite 18B der Abdeckbahn 18 und den flexiblen Flachteilen F geringer als die Haftkraft zwischen den flexiblen Flachteilen F und den Materialbahnabschnitten 14C.
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Die zweite Verbindungsvorrichtung 50 kann als Walzenpaar ausgebildet sein. Ferner kann wenigstens eine der Bahnen während des Zusammenführens durch die zweite Verbindungsvorrichtung 50 beheizt werden. Um Lufteinschlüsse zwischen der Abdeckbahn 18 und der Trägeranordnung TA zu verringern, kann wenigstens eine der Walzen des Walzenpaars einen Walzenkörper mit einer konischen Gestalt aufweisen. Insbesondere kann wenigstens eine der Walzen einen Walzenkörper mit einem äußeren Durchmesser aufweisen, welcher sich von einem mittleren Bereich des Walzenkörpers aus in axialer Richtung zu wenigstens einem Ende des Walzenkörpers hin verjüngt. Dadurch wird bewirkt, dass die Abdeckbahn 18 und die Trägeranordnung TA zuerst in einem mittleren Bereich zusammengeführt werden.
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In einigen Ausführungsformen kann jedoch auch vorgehen sein, dass der nicht benötigte Teil 14D der Materialbahn 14 nicht abgezogen wird und stattdessen Teil der Bahnanordnung BA bleibt.
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Durch die Abdeckbahn 18 sind die flexiblen Flachteile F trotz ihrer klebstofflosen Anordnung in ihrer Position fixiert, sodass die flexiblen Flachteile F bzw. die Bahnanordnung BA weiteren Prozessstationen stromabwärts der zweiten Verbindungsvorrichtung 50 in der Vorrichtung 10 zugeführt und die Bahnanordnung BA dabei bei Bedarf auch ab- bzw. umgelenkt werden kann oder nach einem Aufwickeln der Bahnanordnung BA auf der vierten Rolle 34 auch in anderen Vorrichtungen weiterverarbeitet werden kann.
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In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Bahnanordnung BA vor dem Aufwickeln zu einem Umlenkabschnitt 52 gefördert und umgelenkt wird, wobei die Bahnanordnung BA nach dem Umlenken mit einer Bewegung aufweisend eine vertikale Bewegungskomponente gefördert wird. Dabei kann die die Bahnanordnung BA nach dem Umlenken mit einer Horizontalen einen Winkel zwischen 30 und 150 Grad, vorzugsweise zwischen 60 und 120 Grad, einschließen. Infolge der an den flexiblen Flachteilen anhaftenden Abdeckbahn werden die flexiblen Flachteile beim Transport in der Vorrichtung nicht in ihrer Anordnung verschoben oder bei einem Umlenken der Bahnordnung BA abgeschält.
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Die 3 zeigt dieselbe Vorrichtung 10 wie in 1, in einem zweiten Betriebsmodus zur Durchführung eines weiteren Verfahrens mit den nun angesteuerten mehreren Modulen der zweiten Gruppe M2, wobei zur Durchführung des weiteren Verfahrens von dem ersten Aufnahmemodul 20 und dritten Aufnahmemodul 28 bereitgestelltes Material ausgetauscht wurde. Ein solches Verfahren kann beispielsweise ein Verfahren zum Herstellen von (RFID-) Smart Labels sein.
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Nun „aktivierte“ Module bzw. Module der zweiten Gruppe M2, welche zur Durchführung des weiteren Verfahrens angesteuert werden, sind nun in den Figuren mit durchgezogener Linie dargestellt, während „deaktivierte“ Module bzw. Module der ersten Gruppe M1 mit strichlinierter Linie dargestellt sind und nicht angesteuert werden.
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Von einer ersten Klebstoff-Aufbringvorrichtung 60 wird Klebstoff auf eine erste Seite 15A eines (quasi) endlosen Bahnmaterials 15 aufgebracht. Der Klebstoff kann thermisch oder UV-härtend sein. Die durch das erste Aufnahmemodul 20 aufgenommene Rolle dient jetzt zum Bereitstellen des Bahnmaterials 15. Alternativ kann das Bahnmaterial auch von einer an einem siebten Aufnahmemodul bereitgestellten siebten Rolle bereitgestellt werden (nicht gezeigt). Das Bahnmaterial 15 wird anschließend mittels Fördereinrichtungen an der Einspendevorrichtung 62 vorbeigeführt.
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In einem nächsten Schritt werden auf das mit Klebstoff beschichtete Bahnmaterial 15 flexible Flachteile F oder flexible Flachteilanordnungen an einer Einspendestelle eingespendet. Die Einspendevorrichtung 62 weist zu diesem Zweck ein Aufnahmemodul auf, welches eine Rolle zum Bereitstellen der zuvor unter Bezug auf 1 erzeugten Bahnanordnung BA tragen kann. Die Bahnanordnung BA wird um eine Abspendekante der Einspendevorrichtung 62 geführt und der nicht an das Bahnmaterial 15 übergebene Teil der Bahnanordnung BA wird auf eine weitere der Einspendevorrichtung 62 zugeordneten Rolle aufgewickelt. Vor dem Einspenden der flexiblen Flachteile F oder der flexiblen Flachteilanordnungen auf das Bahnmaterial 15 wird die Abdeckbahn 18 abgezogen. Ein sechstes Aufnahmemodul 64 trägt hierzu eine sechste Rolle 66 für das Aufnehmen der Abdeckbahn 18. Durch den auf die erste Seite 15A des Bahnmaterials 15 aufgebrachten Klebstoff werden die eingespendeten Flachteile F oder Flachteilanordnungen klebend gehalten.
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Das dritte Aufnahmemodul 28 trägt nun eine Rolle für das Bereitstellen einer (quasi) endlosen Deckbahn 19. Alternativ kann die Deckbahn 19 auch von einem achten Aufnahmemodul bereitgestellt werden. Die Deckbahn 19 sowie das Bahnmaterial 15, welches die Einspendestelle passiert, werden an einer dritten Verbindungsvorrichtung 70, beispielsweise in Gestalt eines Walzenpaars aus zwei gegenläufigen Walzen, zum Erzeugen einer bahnförmigen Schichtanordnung SA zusammengeführt, wobei eine erste Seite 19A der Deckbahn 19 der ersten Seite 15A der Bahnmaterial 15 zugewandt ist. Vor dem Zuführen der Deckbahn 19 zu der dritten Verbindungsvorrichtung wird die erste Seite 19A durch eine zweite Klebstoff-Aufbringvorrichtung 68 zumindest stellenweise mit Klebstoff versehen. Der Klebstoff kann thermisch oder UV-härtend sein. In einer alternativen Ausführungsform kann die erste Seite 19A der Deckbahn 19 bereits beim Bereitstellen mit einer Klebstoffschicht versehen sein, sodass zum Freilegen der Klebstoffschicht lediglich ein Liner von der ersten Seite 19A abgezogen wird.
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Stromabwärts der dritten Verbindungsvorrichtung 70 befindet sich eine Aushärtevorrichtung 72, um wenigstens den auf der ersten Seite 19A der Deckbahn 19 aufgebrachten Klebstoff auszuhärten. Gemäß einer Ausführungsform kann die Deckbahn 19 für UV-Licht transparent sein und die Aushärtevorrichtung 72 kann eine oder mehrere Lichtquellen zum Emittieren von UV-Licht umfassen.
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In einem nachfolgenden Schritt wird die bahnförmige Schichtanordnung SA weiter entlang der Förderrichtung gefördert und einer Schneidvorrichtung 74 zur Vereinzelung von herzustellenden laminierten flexiblen Flachteilen aus der bahnförmigen Schichtanordnung SA durch Durchtrennen der Deckbahn 19 und des Bahnmaterials 15 mit der Schneidvorrichtung 74 in Bereichen, welchen jeweils ein flexibles Flachteil F oder eine flexible Flachteilanordnung zugeordnet ist, zugeführt. Das fünfte Aufnahmemodul 46 trägt nun eine Rolle, um den nicht benötigten Teil der bahnförmigen Schichtanordnung SA aufzunehmen. Insbesondere kann der nicht benötigte Teil der bahnförmigen Schichtanordnung SA in Form eines Stanzgitters abgezogen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011105739 A1 [0004]
- DE 2130251 A [0005]