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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Leuchten-Modul und mit einem Stoßfänger.
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Kraftfahrzeuge werden seit geraumer Zeit mit Leuchten-Modulen und mit Stoßfängern ausgeführt, die an einem Fahrzeugheck oder einer Fahrzeugfront des Kraftfahrzeugs angeordnet sein können. Dabei ist ein solches Leuchten-Modul üblicherweise unmittelbar benachbart zum Stoßfänger angeordnet, der zur Absorption von Kollisionsenergie im Falle einer Kollision deformierbar ist. Ein derartiges Leuchten-Modul kann ein Frontleuchten-Modul sein, mittels welchem unter anderen eine Abblendlicht- und Fernlichtfunktion realisiert werden können. Alternativ kann ein solches Leuchten-Modul ein Heckleuchten-Modul sein, mittels welchem unter anderen eine Schlusslicht- und eine Bremslichtfunktion umgesetzt werden kann. Als Stoßfänger werden häufig Kunststoffschürzen eingesetzt.
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In nachteiliger Weise kann es bei solchen herkömmlichen Kraftfahrzeugen bei einer kollisionsbedingten Deformation des Stoßfängers dazu kommen, dass ein Teil der Kollisionsenergie mechanisch auf das Leuchten-Modul übertragen wird, was schlimmstenfalls eine Zerstörung des Leuchten-Moduls zur Folge hat.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung - insbesondere zur Beseitigung des voranstehend genannten Nachteils - für Kraftfahrzeuge mit einem Leuchten-Modul und einem Stoßfänger neue Wege aufzuzeigen.
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Grundidee der Erfindung ist demnach, ein Leuchten-Modul eines Kraftfahrzeugs mit einem Lager-Fortsatz und einen Stoßfänger des Kraftfahrzeugs mit einem Lager-Vorsprung auszustatten, wobei der Lager-Fortsatz des Stoßfängers, insbesondere schwerkraftbedingt, lose auf dem Lager-Vorsprung des Leuchten-Moduls aufliegt, so dass der Lager-Fortsatz des Stoßfängers bei kollisionsbedingter Deformation des Stoßfängers relativ zum Leuchten-Modul auf dessen Lager-Vorsprung gleiten kann.
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Damit lässt sich vorteilhaft vermeiden, dass im Kollisionsfall Kollisionsenergie vom deformierten Stoßfänger auf das Leuchten-Modul übertragen wird. Entsprechend kann eine Zerstörung des Leuchten-Moduls bei der kollisionsbedingten Deformation des Stoßfängers wirksam vermieden oder die Folgen einer solchen Deformation für das Leuchten-Modul zumindest abgemindert werden.
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Eine zweite wichtige Wirkung, die mit der Erfindung erzielt wird, ist ein verbesserter Personenschutz. Durch die ermöglichte Gleitbewegung des Stoßfängers kann dieser zunächst weitgehend kraftfrei eine definierte Strecke abtauchen, so dass die Kraftwirkung auf eine angefahrene Person deutlich verringert wird.
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Eine erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst ein Leuchten-Modul, mittels welchem Licht an einer Leuchtseite des Leuchten-Moduls abstrahlbar ist. Das Leuchten-Modul ist vorzugsweise ein Frontleuchten-Modul oder ein Heckleuchten-Modul des Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug umfasst außerdem einen Stoßfänger, der zur Absorption von Kollisionsenergie deformierbar ist. Dabei ist an dem Leuchten-Modul ein Lager-Vorsprung vorhanden, der an der Leuchtseite von der Basis des Leuchten-Moduls entlang einer Längsrichtung des Kraftfahrzeugs absteht. Diese Längsrichtung des Kraftfahrzeugs kann dabei im Wesentlichen einer Fahrtrichtung entsprechen, entlang welcher sich das Kraftfahrzeug fortbewegen kann. Die Längsrichtung verläuft dabei zweckmäßig im Wesentlichen parallel zu einem Untergrund, auf welchem das Kraftfahrzeug in seiner Betriebslage steht bzw. fährt. An dem Stoßfänger ist ein Lager-Fortsatz vorhanden, der an einer Innenseite des Stoßfängers von einem Grundkörper des Stoßfängers entlang der Längsrichtung absteht. Der Lager-Fortsatz des Stoßfängers liegt quer zur Längsrichtung auf dem Lager-Vorsprung des Leuchten-Moduls, insbesondere infolge der auf den Stoßfänger wirkenden Schwerkraft, lose auf. Dabei liegt der Lager-Fortsatz derart auf dem Lager-Vorsprung auf, dass der Lager-Fortsatz und der Lager-Vorsprung ein den Stoßfänger quer zur Längsrichtung am Leuchten-Modul haltendes Gleitlager bilden. Dieses Gleitlager ist vorzugsweise einwertig. Ein solches einwertiges Lager wird auch als Loslager bezeichnet und kann lediglich eine Lagerreaktion übertragen, die vorliegend betragsmäßig dem auf dem Lager-Vorsprung lastenden Schwerkraftanteil der auf den Stoßfänger wirkenden Schwerkraft entspricht. Wie oben bereits angedeutet wird somit vorteilhaft erreicht, dass im Kollisionsfall der Stoßfänger zur Absorption von Kollisionsenergie deformiert werden kann, wobei der Stoßfänger mittels des Gleitlagers derart von dem Leuchten-Modul bezüglich der Längsrichtung entkoppelt ist, dass eine Übertragung der Kollisionsenergie auf das Leuchten-Modul wirksam vermieden oder zumindest vermindert werden kann. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Kraftfahrzeugs weist das Leuchten-Modul eine sich entlang der Längsrichtung erstreckende Ausnehmung auf, die quer zur Längsrichtung von dem Lager-Vorsprung des Leuchten-Moduls begrenzt ist. Dem Lager-Vorsprung quer zur Längsrichtung gegenüberliegend ist die Ausnehmung von einer Ausnehmungswand des Leuchten-Moduls begrenzt, die abseits der Ausnehmung in eine transparente Sichtscheibe des Leuchten-Moduls übergeht. Bevorzugt sind die Ausnehmungswand und die transparente Sichtscheibe materialeinheitlich ausgebildet. Die Sichtscheibe steht winklig von der Ausnehmungswand quer zur Längsrichtung ab. Dabei bildet die Ausnehmung einen Eintauchraum, in welchen der Lager-Fortsatz des Stoßfängers bei Deformation des Stoßfängers eintauchen kann. Dies bietet eine konstruktiv besonders einfach umzusetzende Möglichkeit, das Gleitlager mit dem Lager-Fortsatz und dem Lager-Vorsprung zu realisieren.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Kraftfahrzeugs ist an einem die Ausnehmung bezüglich der Längsrichtung begrenzenden Ausnehmungsgrund des Leuchten-Moduls eine Dichtung vorhanden. Der Ausnehmungsgrund des Leuchten-Moduls geht dabei quer zur Längsrichtung einerseits in den Lager-Vorsprung und andererseits in die Ausnehmungswand über. Die Dichtung und der Lager-Vorsprung sind stofflich miteinander verbunden. Der Lager-Vorsprung ist als Schalenkörper ausgebildet, der einen Schalenraum teilweise begrenzt. Dabei ist zur Befestigung des Lager-Vorsprungs und der Dichtung an der Basis des Leuchten-Moduls ein Befestigungs-Dom des Leuchten-Moduls vorhanden, der in dem Schalenraum aufgenommen ist. Die Dichtung kann vorteilhaft einen Aufschlag des Stoßfängers auf dem Ausnehmungsgrund dämpfen, falls eine in Längsrichtung gemessene Tiefe der Ausnehmung kleiner ist als eine kollisionsbedingte Verformung des Stoßfängers in Längsrichtung.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
- 1 in einer perspektivischen Darstellung ein Beispiel eines Leuchten-Moduls für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug,
- 2 und 3 ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs jeweils in einem Teilschnitt entlang einer Längsrichtung des Kraftfahrzeugs.
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In der 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Beispiel eines Leuchten-Moduls 2 für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 gezeigt. Im gezeigten Beispiel ist das Leuchten-Modul 2 als Frontleuchten-Modul 3 ausgebildet. Alternativ kann das Leuchten-Modul 2 als Heckleuchten-Modul ausgebildet sein. Mittels des Leuchten-Moduls 2 kann Licht an einer Leuchtseite 4 des Leuchten-Moduls 2 abgestrahlt werden.
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Die 2 und 3 zeigen jeweils in einem Teilschnitt entlang einer Längsrichtung L ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1. Die Längsrichtung L kann dabei im Wesentlichen einer Fahrtrichtung entsprechen, entlang welcher sich das Kraftfahrzeug 1 fortbewegen kann. Das Kraftfahrzeug 1 der 2 und 3 umfasst das beispielhaft in der 1 gezeigte Leuchten-Modul 2. Außerdem umfasst das Kraftfahrzeug 1 einen Stoßfänger 5, der zur Absorption von Kollisionsenergie deformierbar ist. An dem Leuchten-Modul 2 ist ein Lager-Vorsprung 6 vorhanden, der an der Leuchtseite 4 von einer Basis 7 des Leuchten-Moduls 2 entlang der Längsrichtung L des Kraftfahrzeugs 1 absteht. An dem Stoßfänger 5 ist ein Lager-Fortsatz 8 vorhanden, der an einer Innenseite 9 des Stoßfängers 5 von einem Grundkörper 10 des Stoßfängers 5 entlang der Längsrichtung L absteht. Es ist ferner erkennbar, dass der Lager-Fortsatz 8 des Stoßfängers 5 quer zur Längsrichtung L auf dem Lager-Vorsprung 6 des Leuchten-Moduls 2 lose aufliegt. Dabei liegt der Lager-Fortsatz 8 des Stoßfängers 5 derart auf dem Lager-Vorsprung 6 des Leuchten-Moduls 2 auf, dass der Lager-Fortsatz 8 und der Lager-Vorsprung 6 ein den Stoßfänger 5 quer zur Längsrichtung L am Leuchten-Modul 2 haltendes Gleitlager 11 bilden. Im gezeigten Beispiel ist dieses Gleitlager 11 einwertig ausgebildet. Dabei kann das Gleitlager 11 den Stoßfänger 5 in einer Betriebslage des Kraftfahrzeugs 1 entgegen einer auf den Stoßfänger 5 wirkenden Schwerkraftwirkung am Leuchten-Modul 2 halten. Die 1 bis 3 illustrieren außerdem, dass das Leuchten-Modul 2 eine sich entlang der Längsrichtung L erstreckende Ausnehmung 12 aufweist. Die Ausnehmung 12 ist quer zur Längsrichtung L von dem Lager-Vorsprung 6 des Leuchten-Moduls 2 begrenzt. Die Ausnehmung 12 ist dem Lager-Vorsprung 6 quer zur Längsrichtung L gegenüberliegend von einer Ausnehmungswand 13 des Leuchten-Moduls 2 begrenzt. Die Ausnehmungswand 13 des Leuchten-Moduls 2 geht abseits der Ausnehmung 12 in eine transparente Sichtscheibe 14 des Leuchten-Moduls 2 über. In dem gezeigten Beispiel geht die Sichtscheibe 14 materialeinheitlich in die Ausnehmungswand 13 über. Die Sichtscheibe 14 kann lichtdurchlässig ausgebildet sein, so dass durch die Sichtscheibe 14 hindurch mittels des Leuchten-Moduls 2 Licht abstrahlbar ist. Die Sichtscheibe 14 steht beispielsweise winklig von der Ausnehmungswand 13 quer zur Längsrichtung L ab. Die Ausnehmung 12 bildet einen Eintauchraum 15 aus, in welchen der Lager-Fortsatz 8 des Stoßfängers 5 bei Deformation des Stoßfängers 5 eintauchen kann.
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Darüber hinaus ist den 1 bis 3 zu entnehmen, dass an einem die Ausnehmung 12 quer zur Längsrichtung L begrenzenden Ausnehmungsgrund 16 des Leuchten-Moduls 2 eine Dichtung 17 vorhanden ist. Der Ausnehmungsgrund 16 des Leuchten-Moduls 2 geht quer zur Längsrichtung L einerseits in den Lager-Vorsprung 6 und andererseits in die Ausnehmungswand 13 über. Die Dichtung 17 und der Lager-Vorsprung 6 können stofflich miteinander verbunden sein.
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Aus den 2 und 3 ergibt es sich ferner, dass der Lager-Vorsprung 6 als Schalenkörper 18 ausgebildet ist, der einen Schalenraum 19 teilweise begrenzt. Dabei ist an der Basis 7 des Leuchten-Moduls 2 ein Befestigungs-Dom 20 vorhanden, der in dem Schalenraum 19 des Schalenkörpers 18 aufgenommen ist. Mittels des im Schalenraum 19 aufgenommenen Befestigungs-Dom 20 sind im gezeigten Beispiel der Lager-Vorsprung 6 und die Dichtung 17 an der Basis 7 des Leuchten-Moduls 2 befestigt.