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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Auf- und Absatteln von Wechselladepritschen und Containern.
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Wechselladepritschen und Container sind im nationalen und internationalen Warenverkehr weit verbreitet. Die Wechselladepritschen und Container sind in verschiedenen Längen genormt. Sie werden als Einheit mit dem Fahrzeug, hier einem Landfahrzeug, verbunden, ohne die Ladung einzeln umschlagen zu müssen. Dies spart Zeit und ist mit vereinfachten logistischen Voraussetzungen möglich.
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Im internationalen Straßen-/Transportgewerbe haben sich heutzutage Lastkraftwagen mit pneumatischer Federung durchgesetzt. Neben einem hohen Federungs- und Fahrkomfort bieten die Fahrwerke die Möglichkeit die Bodenfreiheit des Fahrzeugs frei zu wählen. Damit verbunden ist selbstverständlich auch die Rahmenhöhe der Fahrzeuge veränderbar.
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Für das Auf- und Absatteln der Container bietet dieser Vorteil die Möglichkeit, die Fahrzeuge nach dem Abstellen der Container auf festen Stützen abzusenken, dabei die Wechselladepritsche oder den Container zu lösen und das Fahrzeug unter dem Container wegzufahren.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2013 017 171 A1 ist eine Vorrichtung zum Anheben von Achsen auf einer Fahrzeugseite von LKW-Anhängern, Sattelaufliegern und ähnlichen Fahrzeugen bekannt, aufweisend einen Fahrgestelllängsträger, Achsen und einen zwischen diesen als Federelement angeordneten Luftbalg, wobei der Luftbalg an das zentrale Pneumatiksystem des Fahrzeuges angeschlossen ist, welches den Luftdruck im Luftbalg steuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aus einem Träger, einer an seinem Ende angeordneten oberen Aufhängung, welche an dem Fahrgestelllängsträger eingehängt und fixiert werden kann, sowie einer an seinem unteren Ende angeordneten unteren Aufnahmeplatte, welche ca. 90° zu der Längsachse des Trägers angeordnet ist und welche mit ihrem dem Träger abgewandten Ende unter den den Luftbalg tragenden Bereich der Feder reicht, besteht.
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Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass eine Achse damit anhebbar ist um den Bodenkontakt des Reifens aufzuheben, ein Absenken der Rahmenhöhe wird jedoch nicht beschrieben.
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Dieses Problem wird durch die Federung für ein Fahrzeug gemäß Offenlegungsschrift
DE 198 53 838 A1 gelöst. Die Schrift offenbart eine Federung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein mit einer höhenverstellbaren Last be- und entladbaren Nutzfahrzeug, mit einer Karosserie und mit zumindest einer, zwei Räder aufweisender Achse, wobei die Räder zumindest dieser Achse über kompressible Federelemente gegenüber der Karosserie vertikal beweglich sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente schlauchartig ausgeführt und in ein Hydrauliksystem eingebunden sind, welches eine Änderung und Einstellung der Federkonstanten gestattet.
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Alternativ stellt die Patentschrift
DE 102 61 090 B4 ein Transportfahrzeug vor, auf dessen Ladefläche Transportboxen, von einem Abstellplatz zu einem anderen verfahrbar sind, wozu die Ladefläche, die von der Oberseite einer auf dem Fahrzeugchassis angeordneten Chassisauflage gebildet ist, während der Lade- und Entladezeit unter das Niveau der Bodenfläche der angehoben stehenden Transportbox abgesenkt ist, um die Chassisauflage unter die Transportbox positionieren zu können, und wobei das Fahrzeugchassis mit der Chassisauflage für die Zeit des Verfahrens zwischen den Abstellplätzen auf Fahrhöhe angehoben ist, das Transportfahrzeug Luftbälge aufweist, deren Ladung mit Luft zum Zwecke der Federung während des Fahrbetriebes eine Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil übernimmt, die Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil im Fahrbetrieb mit den Luftbälgen wieder in pneumatischer Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftbälge der Luftfederung auch dem schnellen Senken und Heben des Fahrzeugchassis dienen, wozu die Ladung der Luftbälge mit Luft jeweils Hubwegeventile übernehmen und die Hubwegeventile den Fahrzeugachsen und deren Luftbälgen zugeordnet sind, und die Hubwegeventile im schnellen Hubbetrieb die Hubsteuerung vornehmen und erhöhte Hubluftmengen in zu den Luftbälgen führende Leitungen einspeisen, und dass in den von der Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil zu den Luftbälgen führenden Luftleitungen durch Druckdifferenz schaltende Ventile vorgesehen sind, die diese Leitungen zur Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil hin in dem Augenblick schließen, indem der Druck der für die Schnellhubbewegung zugeführten Luft den Druck, unter dem die Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil arbeitet, überschreitet, wodurch die pneumatische Wirkverbindung zwischen Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil und Luftbälgen dadurch gekennzeichnet, dass die Luftbälge der Luftfederung auch dem schnellen Senken und Heben des Fahrzeugchassis dienen, wozu die Ladung der Luftbälge mit Luft jeweils Hubwegeventile übernehmen und die Hubwegeventile den Fahrzeugachsen und deren Luftbälgen zugeordnet sind, und die Hubwegeventile im schnellen Hubbetrieb die Hubsteuerung vornehmen und erhöhte Hubluftmengen in zu den Luftbälgen führende Leitungen einspeisen, und dass in den von der Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil zu den Luftbälgen führenden Luftleitungen durch Druckdifferenz schaltende Ventile vorgesehen sind, die diese Leitungen zur Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil hin in dem Augenblick schließen, indem der Druck der für die Schnellhubbewegung zugeführten Luft den Druck, unter dem die Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil arbeitet, überschreitet, wodurch die pneumatische Wirkverbindung zwischen Luftfedersteuerung mit Luftfederwegeventil und Luftbälgen mittels der Ventile für die Zeit des schnellen Hubbetriebes außer Betrieb gesetzt ist und zumindest zwei Schnellentlüfter jeweils mit Auslass an die zu den Luftbälgen führenden Leitungen angeschlossen sind für die Hubsteuerung im Zeitraum des schnellen Absenkbetriebes, wobei der Auslass am jeweiligen Schnellentlüfter geöffnet wird durch Druckabfall in der Leitung zum jeweiligen Hubwegeventil in der Stellung „Senken“ des Hubwegeventils.
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Sofern der Federweg des Fahrzeugs für ein planmäßiges Auf- und Absatteln der Wechselprischen und Container nicht ausreicht, offenbart die Offenlegungsschrift
DE 100 19 832 A1 eine Einrichtung zur Montage von Wechselaufbauten an Lastkraftwagen beziehungsweise deren Anhänger bei der am Chassis des Fahrzeugs eine den Hubbereich der Fahrzeugfederung bei Bedarf erhöhende, gesonderte Hubeinrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung aus wenigstens drei, vorzugsweise vier oder mehr Einzelelementen besteht, die derart am Chassis angeordnet sind, dass ihr Längenabstand geringer ist als die Länge des kürzesten der zur Verfügung stehenden Wechselaufbauten und dass generell ihr Breitenabstand geringer ist als die verfügbare Ladeflächenbreite, so dass ein zu montierender Wechselaufbau derart am Chassis anordbar ist, dass er im Eckbereich des in Fahrtrichtung vorderen und hinteren Bereichs seiner Auflagefläche, beziehungsweise im Fall einer Dreipunktauflage im Randbereich einer der Schmalseiten seiner Auflagefläche, den Einzelelementen der am Chassis angeordneten Hubeinrichtung gegenüberliegt.
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Für Fahrzeuge bei denen ein hoher Wert auf Robustheit, Zuverlässigkeit und hohe Geländegängigkeit, wie beispielsweise militärisch genutzte Transportfahrzeuge, gelegt wird, konnten sich diese Art von pneumatischen Federungen nicht durchsetzen.
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Diese Fahrzeuge zeichnen sich durch mechanische Federungen, häufig mit Blatt- oder Schraubenfedern, die keine Möglichkeit zur Absenkung des Fahrzeugrahmens bieten, aus. Zum Umschlag der Container ist für solche Fahrzeuge ein separater Kran notwendig, der den Vorteil eines eigenständigen und schnellen Warenumschlags aufhebt.
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Alternativ offenbart die Patentschrift
DE 10 2016 002 421 B4 ein Fahrzeug mit einer Aufnahmeeinrichtung, mittels der ein Wechselbehälter aufnehmbar und auf einem fahrzeugseitigen Ladebereich abstellbar ist, und mit einem Fahrgestellrahmen, der als eine Fahrgestell-Komponente wenigstens eine Fahrzeugachse aufnimmt, wobei die Aufnahmeeinrichtung wenigstens ein relativ zu dem Fahrgestellrahmen vertikal verlagerbares Hubelement aufweist, das derart ausgebildet ist, dass es durch vertikale Verlagerung nach oben in eine Anlageverbindung mit dem darüber angeordneten Wechselbehälter bringbar ist, so dass der Wechselbehälter auf dem wenigstens einen Hubelement abgestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Hubelement in Fahrzeug-Querrichtung über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt, dass ein in Fahrzeug-Querrichtung zwischen den beiden Längsträgern des Fahrgestellrahmens befindlicher Bereich des jeweiligen Hubelements sowie in Fahrzeug-Querrichtung seitlich außerhalb des Fahrgestellrahmens befindliche Bereiche des Hubelements im Querschnitt U-Profilförmig ausgebildet sind, und dass ein in Fahrzeug-Hochrichtung über den Längsprofilen des Fahrgestellrahmens liegender, in Anlage mit dem Fahrgestellrahmen bringbarer Anlagebereich des Hubelements plattenförmig ausgebildet ist, und dass das Hubelement in einer unteren Hubposition mit seinem plattenförmigen Anlagebereich auf dem Fahrgestellrahmen aufliegt, und dass bevorzugt der plattenförmige Anlagebereich des Hubelements eine Plattendicke von 8mm bis 12mm aufweist.
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Der Nachteil dieser speziellen Lösung, insbesondere für geländegängige Fahrzeuge besteht darin, dass der Container nicht fest mit dem Chassis des Fahrzeugs verbunden ist, sondern nur in Bereichen ineinandergreift und die Bewegung in Fahrzeughochachse (z) lediglich in der Endlage durch ein Stabelement begrenzt wird. Eine derartige Ausführung ist zur Ladungssicherung im Gelände nicht ausreichend.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zu schaffen, um Wechselpritschen oder Container in Verbindung mit einteiligen Abstützstreben und Fahrzeugen mit mechanischen, nicht absenkbaren Achsfedersystemen, ohne weitere Umschlageinrichtungen, wechseln zu können.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Für die Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll im weiteren Verlauf gelten, dass die Bezeichnung Container immer auch die offene, nicht geschlossene Version in Form einer Wechselladepritsche einschließt.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt insbesondere darin, dass mit der Platzierung von pneumatischen Hebekissen eine Möglichkeit geschaffen wird, die Container vom Fahrzeugrahmen mit Containeraufnahmen abzuheben. Pneumatische Hebekissen bestehen dafür bekanntermaßen aus einem flexiblen, luftdichten Behältnis, welches mit Druckluft befüllbar ist und sich dadurch ausdehnt. Die Ausdehnung kann einige Zentimeter bis zu nahezu einem Meter betragen. Für die erfindungsgemäßen Hebekissen sind Varianten mit einer Hubhöhe von 5 - 20 cm vorgesehen.
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Die Platzierung der Hebekissen kann im Bereich der Containeraufnahmepunkte, auch bekannt unter der Bezeichnung Twist-Locks, oder im Verlauf des Randbereichs des Containers erfolgen, da die Container aus einem biegesteifen Rahmen bestehen. Weiter kann auch die Anzahl der Hebekissen je nach Hubkraft der Kissen und Masse des Containers variieren. Erfindungsgemäß wird jedoch von mindestens vier Hebekissen, die jeweils in einem Eckbereich des Containers platziert sind, ausgegangen. Weitere Hebekissen können beispielsweise mittig unter den Längsseiten oder im Bereich hoher Lademassen, bei unterschiedlicher Containerbeladung, platziert werden.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, dass die Hebekissen mit dem fahrzeugseitigen Druckluftsystem betrieben werden. Es ist allgemein bekannt, dass Lastkraftwagen moderner Bauweise, insbesondere für deren Bremssystem, ein fahrzeugseitiges Druckluftsystem aufweisen. Daneben sind Abnahmestellen für weitere Verbraucher vorgesehen. Es wird vorgeschlagen eine Abnahmestelle des fahrzeugseitigen Druckluftsystems zu nutzen um die Hebekissen zu befüllen. Sehr einfach erfolgt dies direkt und gleichzeitig.
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Es ist jedoch vorteilhafter für die Handhabung zunächst ein Steuerelement zu versorgen, welches dann seinerseits die Hebekissen einzeln ansteuert und je nach Bedarf die Luftmenge und den Luftdruck begrenzt.
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Zuletzt löst die Erfindung das Problem, dass die Container zum Absatteln angehoben werden, anstatt wie bisher die Fahrzeugrahmen mit Containeraufnahme abzusenken dadurch, dass die einteiligen Abstellstützen mit Distanzelementen unterlegt werden. Selbstverständlich ist es auch denkbar angepasste Abstellstützen anzufertigen, jedoch dient die Verwendung standardisierter einteiliger Abstellstützen einem weitverbreiteten Gebrauch.
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Die Distanzelemente können im Fahrzeug einfach mitgeführt werden und nach dem Absatteln des Containers bei diesem verbleiben. Die Distanzelemente des nächsten aufgesattelten Containers werden dann wieder bis zum Absatteln im Fahrzeug mitgeführt.
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Üblicherweise und weit verbreitet sind die Distanzelemente aus Holz, insbesondere Hartholz gefertigt und gleichzeitig geeignet die Auflagefläche zu erhöhen und dadurch den Bodenkontaktflächendruck zu senken. Zur Gewichtsreduzierung und zur verbesserten ergonomischen Gestaltung ist jedoch auch eine Ausführung in Kunststoffbauweise denkbar oder aus Metall.
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Zum besseren Verständnis wird folgender Funktionsablauf beschrieben:
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Die Erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auf- und Absatteln von Containern wird genutzt für Fahrzeuge mit mechanischen Federsystemen ohne die Möglichkeit zur Absenkung der Fahrzeugrahmen.
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Zwischen dem Fahrzeugrahmen mit Containeraufnahmen und den aufgesattelten Containern werden zunächst Hebekissen platziert. Die Hebekissen befinden sich in einem zusammengefalteten Zustand mit geringstem Bauraum. Die Hebekissen werden mit einem Steuerelement verbunden was seinerseits mit einer Abnahmestelle des fahrzeugseitigen Druckluftsystems verbunden ist. Durch die Betätigung des Steuerelements werden die Hebekissen einzeln mit Druckluft der fahrzeugseitigen Druckluftanlage beaufschlagt. Je nach Lage des Fahrzeugs und Beladungszustand des Containers wird Druckluftmenge und Druck im Hebekissen einzeln begrenzt. Durch die Beaufschlagung mit Druckluft dehnen sich die Hebekissen aus und heben den Container vom Fahrzeugrahmen an. Die einteiligen Abstellstützen werden oder sind bereits vor dem Anheben, am Container angebracht und mit Distanzelementen unterlegt. Die Druckluft aus den Hebekissen wird abgelassen, wodurch sich die Hebekissen zusammenziehen und die Belastung auf die einteiligen Abstellstützen verlagern. Nachdem der Kontakt zwischen Hebekissen und Container vollständig unterbrochen ist, kann das Fahrzeug unter dem abgesattelten Container herausgefahren werden.
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1 zeigt die Heckansicht eines Fahrzeugs mit erfindungsgemäßer Vorrichtung im angehobenen Zustand des Containers.
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Es zeigt 1 ein Fahrzeug 1 mit einem Fahrzeugrahmen 2 mit Containeraufnahmen 3. Zwischen den Containeraufnahmen 3 und dem Container 4 sind Hebekissen 5 platziert. Die Hebekissen 5 sind über Druckschläuche 6 mit einem Steuerelement 8 verbunden, welches seinerseits mit dem fahrzeugseitigen Druckluftsystem verbunden ist. Die einteiligen Abstellstützen 7 sind am Container 4 befestigt und mit Distanzelementen 9 unterlegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeugrahmen
- 3
- Containeraufnahmen
- 4
- Container
- 5
- Hebekissen
- 6
- Druckluftschlauch
- 7
- Einteilige Abstellstütze
- 8
- Steuerelement
- 9
- Distanzelement