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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Signalverarbeitungseinheit, welche eine Schätzung für ein respiratorisches Signal ermitteln. Dieses respiratorische Signal ist ein Maß für die eigene spontane Atmungsaktivität und / oder die künstliche Beatmung eines Patienten. Das respiratorische Signal wird beispielsweise dafür benötigt, um den Zustand der Atmungsmuskulatur des Patienten zu ermitteln oder um die künstliche Beatmung an die spontane Atmung des Patienten anzupassen.
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In der Regel lässt das respiratorische Signal sich nicht direkt messen. Vielmehr lässt sich nur ein Signal messen, welches aus einer Überlagerung des gesuchten respiratorischen Signals mit einem kardiogenen Signal und optional mit Störsignalen resultiert. Das kardiogene Signal ist ein Maß für die Herzaktivität des Patienten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Signalverarbeitungseinheit bereitzustellen, welche besser als bekannte Verfahren aus einem Summen-Signal den Anteil eines kardiogenen Signals rechnerisch zu entfernen vermögen, wobei das Summen-Signal aus Messwerten, die an einem Patienten gemessen worden sind, erzeugt worden ist und eine Überlagerung des respiratorischen und eines kardiogenen Signals umfasst.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Signalverarbeitungseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auch entsprechende vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Signalverarbeitungseinheit.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren und durch die erfindungsgemäße Signalverarbeitungseinheit wird eine Schätzung für ein respiratorisches Signal ermittelt. Das respiratorische Signal und damit auch die Schätzung korrelieren mit der spontanen eigenen Atmung und / oder der künstlichen Beatmung eines Patienten. Möglich ist, dass der Patient künstlich beatmet wird und die künstliche Beatmung die spontane Atmung des Patienten überlagert. In diesem Fall korreliert das respiratorische Signal mit dieser Überlagerung.
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Die erfindungsgemäße Signalverarbeitungseinheit ist dazu ausgestaltet, automatisch das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, und hat wenigstens zeitweise Lesezugriff und wenigstens zeitweise Schreibzugriff auf einen Datenspeicher. Das erfindungsgemäße Verfahren wird automatisch durchgeführt. Dem Verfahren wird ein Referenz-Herzschlag-Zeitraum vorgegeben. Eine rechnerverfügbare Festlegung dieses Referenz-Herzschlag-Zeitraums ist in dem Datenspeicher abgespeichert.
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Ein kardiogenes Signal, das mit dem Herzschlag eines Menschen korreliert, zeigt einen typischen Verlauf. Nur im Verlauf eines Herzschlags nimmt dieses Signal Werte an, die messbar von null abweichen. Ein Herzschlag-Zeitraum ist ein Zeitraum, in dem diese Signalwerte von null abweichen. Ein Referenz-Herzschlag-Zeitraum ist eine Zeitspanne, die einen typischen Herzschlag-Zeitraum abdeckt. Im Falle eines elektrischen kardiogenen Signals deckt dieser Referenz-Herzschlag-Zeitraum bei einem Heranwachsenden oder Erwachsenen beispielsweise einen Zeitraum von -0,25 sec bis +0,65 sec oder -0,15 sec bis +0,6 sec ab, bei einem Kind einen kürzeren Zeitraum, wobei bei 0 sec ein charakteristischer Herzschlag-Zeitpunkt liegt, z.B. die sogenannte R-Spitze.
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Die Signalverarbeitungseinheit empfängt Messwerte von mindestens einem Summen-Signal-Sensor, bevorzugt von mehreren Summen-Signal-Sensoren. Der oder jeder Summen-Signal-Sensor misst ein im Körper des Patienten erzeugtes Signal. Dieses Signal ist insbesondere ein elektrisches oder mechanisches oder pneumatisches oder plethysmographisches Signal (korreliert mit dem aktuellen Volumen von Blut in einem Blutgefäß), insbesondere ein durch optische Plethysmographie (Photoplethysmographie) erzeugtes Signal und ein aus diesem abgeleitetes Signal.
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Die Signalverarbeitungseinheit erzeugt ein Summen-Signal. Dieses Summen-Signal resultiert aus einer Überlagerung des zu schätzenden respiratorischen Signals, eines kardiogenen Signals sowie optional zusätzlich von Störsignalen. Das kardiogene Signal korreliert mit der Herzaktivität des Patienten. Die Signalverarbeitungseinheit erzeugt das Summen-Signal unter Verwendung von Messwerten des oder mindestens eines Summen-Signal-Sensors.
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Die Signalverarbeitungseinheit detektiert mehrere Herzschläge des Patienten. Für jeden detektierten Herzschlag detektiert die Signalverarbeitungseinheit jeweils einen Herzschlag-Zeitraum, in dem dieser Herzschlag stattfindet. Für diese Detektion verwendet die Signalverarbeitungseinheit das erzeugte Summen-Signal.
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Die Signalverarbeitungseinheit berechnet aus dem Summen-Signal ein Zwischen-Signal. Bei dieser Berechnung kompensiert die Signalverarbeitungseinheit näherungsweise rechnerisch den Einfluss der Herzaktivität auf das Summen-Signal. In einer alternativen Ausgestaltung verwendet die Signalverarbeitungseinheit direkt das Summen-Signal als das Zwischen-Signal.
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Die Signalverarbeitungseinheit ermittelt mindestens ein Dämpfungs-Signal. In einer Ausgestaltung berechnet die Signalverarbeitungseinheit das Dämpfungs-Signal. In einer anderen Ausgestaltung ermittelt sie es durch einen Lesezugriff auf den Datenspeicher. Das oder jedes Dämpfungs-Signal ist ein Maß für den durchschnittlichen zeitlichen Verlauf des Beitrags, den das kardiogene Signal im vorgegebenen Referenz Herzschlag-Zeitraum an dem Zwischen-Signal hat.
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Für mindestens einen detektierten Herzschlag erzeugt die Signalverarbeitungseinheit einen Zwischen-Signalabschnitt. Bevorzugt erzeugt sie für jeden detektierten Herzschlag jeweils einen Zwischen-Signalabschnitt. Der Zwischen-Signalabschnitt ist derjenige Abschnitt des Zwischen-Signals, der in dem Herzschlag-Zeitraum dieses detektierten Herzschlags liegt.
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Die Signalverarbeitungseinheit führt die Ermittlung des geschätzten respiratorischen Signals für mehrere aufeinander folgende Abtast-Zeitpunkte durch. Jedem Abtast-Zeitpunkt entspricht genau ein Referenz-Zeitpunkt im vorgegebenen Referenz-Herzschlag-Zeitraum - es sei denn, der Abtast-Zeitpunkt liegt außerhalb eines Herzschlag-Zeitraums. Verschiedene Abtast-Zeitpunkte können demselben Referenz-Zeitpunkt entsprechen. Die Signalverarbeitungseinheit ermittelt für mindestens einen Abtast-Zeitpunkt denjenigen Referenz-Zeitpunkt, der diesem Abtast-Zeitpunkt entspricht. Bevorzugt ermittelt sie für jeden Abtast-Zeitpunkt den entsprechenden Referenz-Zeitpunkt im Referenz-Herzschlag-Zeitraum.
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Die Signalverarbeitungseinheit ermittelt den jeweiligen Wert, den das oder jedes Dämpfungs-Signal zu diesem Referenz-Zeitpunkt jeweils annimmt.
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Die Signalverarbeitungseinheit erzeugt aus jedem Zwischen-Signalabschnitt einen gedämpften Zwischen-Signalabschnitt für den Herzschlag-Zeitraum. Hierfür verwendet die Signalverarbeitungseinheit die ermittelten Werte des oder mindestens eines Dämpfungs-Signals.
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Um die gesuchte Schätzung für das respiratorische Signal zu erzeugen, verwendet die Signalverarbeitungseinheit den oder jeden gedämpften Zwischen-Signalabschnitt.
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Die Erfindung zeigt einen Weg auf, um eine Schätzung für das respiratorische Signal aus den Summen-Signal zu ermitteln. In vielen Fällen ist es nicht möglich, dieses respiratorische Signal direkt zu messen, weil in jedem Messpunkt das respiratorische Signal von dem kardiogenen Signal und optional von Störsignalen überlagert ist.
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Gemäß der Erfindung wird ein zweistufiges Verfahren durchgeführt, um das respiratorische Signal zu ermitteln. In der ersten Stufe wird das Zwischen-Signal erzeugt, indem rechnerisch der Einfluss des kardiogenen Signals auf das Summen-Signal kompensiert wird. In der Regel gelingt es durch diese rechnerische Kompensation nicht, den Einfluss des kardiogenen Signals vollständig zu kompensieren. Daher wird die zweite Stufe durchgeführt. Möglich ist auch, nur die zweite Stufe durchzuführen.
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Der zweiten Stufe liegt die Erkenntnis zugrunde, dass wenigstens in einem Abschnitt eines Herzschlag-Zeitraums der Einfluss des kardiogenen Signals auf das Summen-Signal erheblich größer ist als der Einfluss des respiratorischen Signals. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlag-Zeiträumen wird das Summen-Signal hingegen überwiegend oder sogar ausschließlich von dem respiratorischen Signal bestimmt. Das Dämpfungs-Signal kompensiert wenigstens näherungsweise den verbleibenden Einfluss des kardiogenen Signals auf das Zwischen-Signal.
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Möglich ist, dass zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden detektierten Herzschlag-Zeiträumen ein Zeitraum auftritt, der frei von eine Herzaktivität acht ist. Bevorzugt berechnet die Signalverarbeitungseinheit in diesem Falle einen nicht gedämpften Zwischen-Signalabschnitt. Hierfür verwendet sie das Zwischen-Signal. In einer Ausgestaltung verwendet die Signalverarbeitungseinheit denjenigen Signalabschnitt des Zwischen-Signals, der sich auf diesen herzschlagfreien Zeitraum bezieht, als den nicht gedämpften Zwischen-Signalabschnitt.
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Die Signalverarbeitungseinheit setzt die gedämpften Zwischen-Signalabschnitten zu der gesuchten Schätzung des respiratorischen Signals zusammen. Falls vorhanden, fügt sie zwischen zwei gedämpften Zwischen-Signalabschnitten für zwei aufeinanderfolgende Herzschlag-Zeiträume jeweils einen nicht gedämpften Zwischen-Signalabschnitt ein.
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In einer Ausgestaltung wird das oder jedes Dämpfungs-Signal vorgegeben und vorab in dem Datenspeicher abgespeichert. In einer bevorzugten Ausgestaltung berechnet die Signalverarbeitungseinheit hingegen automatisch das oder mindestens ein Dämpfungs-Signal und speichert das berechnete Dämpfungs-Signal in dem Datenspeicher ab. Der Vorgang, das oder einen Dämpfungssignal zu berechnen, umfasst bevorzugt die folgenden Schritte:
- - Die Signalverarbeitungseinheit erzeugt eine Stichprobe mit Signalabschnitten. Diese Signalabschnitts-Stichprobe umfasst für mehrere detektierten Herzschläge den jeweiligen Zwischen-Signalabschnitt, der sich auf diesen Herzschlag bezieht.
- - Die Signalverarbeitungseinheit bildet rechnerisch jeden Zwischen-Signalabschnitt der Signalabschnitts-Stichprobe auf den vorgegebenen Referenz-Herzschlag-Zeitraum ab. Hierbei bildet sie bevorzugt mindestens einen, bevorzugt jeden, Abtast-Zeitpunkt des Zwischen-Signalabschnitts auf den entsprechenden Referenz-Zeitpunkt des Referenz-Herzschlag-Zeitraums ab. Durch diese Abbildung werden die Zwischen-Signalabschnitte im Referenz-Herzschlag-Zeitraum rechnerisch überlagert.
- - Die Signalverarbeitungseinheit berechnet das Dämpfungs-Signal, wofür sie die abgebildeten Zwischen-Signalabschnitte der Signalabschnitts-Stichprobe berechnet.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht es, das Dämpfungs-Signal an den Patienten und an dessen aktuellen Zustand anzupassen. Nicht erforderlich ist, dasselbe Dämpfungs-Signal fest vorzugeben und für jeden Patienten zu verwenden. Ermöglicht wird, in einer Initialisierungsphase die Signalabschnitts-Stichprobe zu ermitteln und abhängig von der Signalabschnitts-Stichprobe so wie gerade beschrieben das Dämpfungs-Signal zu berechnen. Möglich ist auch, dass die Signalverarbeitungseinheit das Dämpfungs-Signal laufend aktualisiert.
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Gemäß dieser Ausgestaltung werden die Zwischen-Signalabschnitte der Signalabschnitts-Stichprobe in dem Referenz-Herzschlag-Zeitraum rechnerisch überlagert, und anschließend wird ein geeignetes statistisches Verfahren angewendet. Dadurch wird der Einfluss des respiratorischen Signals auf die Zwischen-Signalabschnitte in vielen Anwendungen herausgemittelt, und das Dämpfungs-Signal hängt nur noch von dem verbleibenden Beitrag des kardiogenen Signals zum Zwischen-Signal ab.
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In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung umfasst der Schritt, das Dämpfungs-Signal zu berechnen, die folgenden Schritte:
- - Die Signalverarbeitungseinheit berechnet eine Stichprobe für ein vorgegebenes Leistungs-Maß. Diese Stichprobe umfasst mehrere zeitliche Verläufe eines Maßes, welches mit einer elektrischen oder mechanischen oder pneumatischen oder plethysmographischen oder auf andere Weise gemessenen Leistung im Referenz-Herzschlag-Zeitraum korreliert.
- - Bei dem Schritt, die Stichprobe zu berechnen, berechnet die Signalverarbeitungseinheit für mehrere Zwischen-Signalabschnitte der Signalabschnitts-Stichprobe jeweils einen zeitlichen Verlauf des Leistungs-Maßes im Referenz-Herzschlag-Zeitraum. Bevorzugt führt die Signalverarbeitungseinheit diese Berechnung für jeden Zwischen-Signalabschnitt der Signalabschnitts-Stichprobe durch.
- - Die Signalverarbeitungseinheit berechnet einen durchschnittlichen zeitlichen Verlauf des Leistungs-Maßes im Referenz-Herzschlag-Zeitraum. Hierbei führt die Signalverarbeitungseinheit eine geeignete statistische Mittelung über die zeitlichen Verläufe für die Zwischen-Signalabschnitte durch.
- - Die Signalverarbeitungseinheit berechnet das Dämpfungs-Signal unter Verwendung des durchschnittlichen zeitlichen Verlaufs des Leistungs-Maßes.
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Diese Ausgestaltung nutzt die Tatsache aus, dass während eines Herzschlag-Zeitraums das kardiogene Signal einen erheblichen Beitrag zum Zwischen-Signalabschnitt für diesen Herzschlag-Zeitraum liefert. Daher hängt das Leistungs-Maß wesentlich von dem Beitrag des kardiogenen Signals ab. Der Beitrag des respiratorischen Signals wird durch die Mittelung über die Stichprobe weitgehend „herausgerechnet“.
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Bevorzugt ist der Wert des Dämpfungs-Signals für einen Referenz-Zeitpunkt umso kleiner, je größer der Wert des durchschnittlichen zeitlichen Verlaufs des Leistungs-Maßes für diesen Referenz-Zeitpunkt ist.
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In einer Ausgestaltung berechnet die Signalverarbeitungseinheit einen Leistungs-Durchschnittswert, der die durchschnittliche elektrische oder mechanische oder pneumatische oder plethysmographische Leistung im Verlauf des Referenz-Herzschlag-Zeitraums angeht. Für diese Berechnung verwendet die Signalverarbeitungseinheit die Leistungs-Maß-Stichprobe. Um das Dämpfungs-Signal zu berechnen, verwendet die Signalverarbeitungseinheit den durchschnittlichen zeitlichen Verlauf des Leistungs-Maßes sowie zusätzlich den Leistungs-Durchschnittswert. In einer Ausgestaltung berechnet die Signalverarbeitungseinheit das Dämpfungs-Signal unter Verwendung des Quotienten aus dem Leistungs-Durchschnittswert und dem durchschnittlichen zeitlichen Verlauf des Leistungs-Maßes und verwendet beispielsweise diesen Quotienten als das Dämpfungs-Signal.
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In einer Ausgestaltung werden mehrere Frequenzbänder vorgegeben, wobei diese Frequenzbänder bevorzugt zusammen das gesamte Frequenzspektrum des menschlichen Herzschlags und der menschlichen Atmung abdecken - genauer: das gesamte mögliche Frequenzspektrum eines erfindungsgemäß erzeugten Summen-Signals, welches aus einer Überlagerung des respiratorischen mit dem kardiogenen Signal resultiert. Die gerade beschriebenen Schritte werden für jedes Frequenzband durchgeführt. Gemäß dieser Ausgestaltung werden die folgenden Schritte durchgeführt:
- - Die Signalverarbeitungseinheit berechnet für jedes vorgegebene Frequenzband jeweils mindestens ein Dämpfungs-Signal. Dieses Dämpfungs-Signal ist ein Maß dafür, welchen Beitrag der in diesem Frequenzband liegende Anteil des kardiogenen Signals am Zwischen-Signal hat - genauer: ein Maß für den zeitlichen Verlauf dieses Beitrags im vorgegebenen Referenz-Herzschlag-Zeitraum.
- - Die Signalverarbeitungseinheit berechnet für mindestens einen detektierten Herzschlag und für jedes vorgegebene Frequenzband jeweils einen Anteil des Zwischen-Signalabschnitts für den Herzschlag-Zeitraum dieses detektierten Herzschlags, nämlich den in diesem Frequenzband auftretenden Anteil des Zwischen-Signalabschnitts. Bevorzugt berechnet die Signalverarbeitungseinheit diesen Anteil für jeden detektierten Herzschlag.
- - Für mindestens einen detektierten Herzschlag und für jedes vorgegebene Frequenzband erzeugt die Signalverarbeitungseinheit einen gedämpften Zwischen-Signalabschnitt-Anteil, der sich auf dieses Frequenzband und auf diesen Herzschlag bezieht. Bevorzugt wird dieser Schritt für jeden detektierten Herzschlag und für jedes vorgegebene Frequenzband durchgeführt. Für die Erzeugung verwendet die Signalverarbeitungseinheit den in diesem Frequenzband auftretenden Anteil des Zwischen-Signalabschnitts.
- - Die Signalverarbeitungseinheit erzeugt den gedämpften Zwischen-Signalabschnitt für einen detektierten Herzschlag, wofür sie die für diesen Herzschlag erzeugten gedämpften Zwischen-Signalabschnitt-Anteile der Frequenzbänder verwendet.
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Erfindungsgemäß berechnet die Signalverarbeitungseinheit aus dem Summen-Signal ein Zwischen-Signal, wobei die Signalverarbeitungseinheit den Einfluss des kardiogenen Signals wenigstens teilweise kompensiert. In einer Ausgestaltung verwendet die Signalverarbeitungseinheit einen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt, um das Zwischen-Signal zu berechnen. Dieser kardiogene Referenz-Signalabschnitt beschreibt einen durchschnittlichen Verlauf des kardiogenen Signals im Verlauf des Referenz-Herzschlag-Zeitraums, ist also ein Template für das kardiogene Signal.
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In einer Ausgestaltung wird dieser kardiogene Referenz-Signalabschnitt vorab vorgegeben und im Datenspeicher abgespeichert. In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Schritt, das Zwischen-Signal zu berechnen, hingegen die folgenden Schritte:
- - Die Signalverarbeitungseinheit generiert einen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt und speichert ihn im Datenspeicher ab. Um den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt zu generieren, verwendet die Signalverarbeitungseinheit mehrere detektierte Herzschlag-Zeiträume sowie das Summen-Signal.
- - Bevorzugt erzeugt die Signalverarbeitungseinheit für jeden Herzschlag-Zeitraum jeweils einen Summen-Signalabschnitt, der sich auf diesen Herzschlag-Zeitraum bezieht, und bildet diesen Summen-Signalabschnitt auf den Referenz-Herzschlag-Zeitraum ab. Dadurch werden die Summen-Signalabschnitte rechnerisch überlagert. Die Signalverarbeitungseinheit wendet ein statistisches Verfahren an, beispielsweise eine Mittelung, um aus den rechnerisch überlagerten Summen-Signalabschnitte den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt zu berechnen.
- - Als Zwischen-Signal berechnet die Signalverarbeitungseinheit ein kompensiertes Signal. Hierbei kompensiert die Signalverarbeitungseinheit rechnerisch den Einfluss der Herzaktivität auf das Summen-Signal während eines detektierten Herzschlags. Für diese rechnerische Kompensation verwendet die Signalverarbeitungseinheit den detektierten Herzschlag-Zeitraum dieses Herzschlags sowie den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt, der zuvor erzeugt und im Datenspeicher abgespeichert worden ist.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht es, den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt an den Patienten und seinen aktuellen Zustand anzupassen.
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In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung verwendet die Signalverarbeitungseinheit den gleichen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt für jeden Herzschlag. In einer anderen Ausgestaltung misst die Signalverarbeitungseinheit für mindestens einen detektierten Herzschlag, besonders bevorzugt für jeden detektierten Herzschlag, jeweils mindestens einen Wert, den ein vorgegebener anthropologischer Parameter bei diesem Herzschlag annimmt. Der Parameter ist beispielsweise der Lungen-Füllstand oder ein Maß für die aktuelle Körperhaltung des Patienten. Die Signalverarbeitungseinheit berechnet einen angepassten Signalabschnitt für den Herzschlag-Zeitraums. Hierfür verwendet die Signalverarbeitungseinheit den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt, der im Datenspeicher abgespeichert ist, sowie den oder mindestens einen Wert des oder eines anthropologischen Parameters, der bei diesem Herzschlag gemessen worden ist.
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Diese Ausgestaltung mit dem Wert des anthropologischen Parameters führt in vielen Anwendungen dazu, dass der Einfluss des kardiogenen Signals auf das Summen-Signal besser rechnerisch kompensiert wird verglichen mit der Ausgestaltung, in jedem Herzschlag den gleichen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt zu verwenden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Hierbei zeigt
- 1 schematisch, welche Sensoren welche verschiedenen Größen messen, die für die Ermittlung des geschätzten respiratorischen Signals Sigres,est verwendet werden;
- 2 einen beispielhaften Verlauf des kardiogenen Signals Sigkar ;
- 3 einen beispielhaften Verlauf des Summen-Signals SigSum ;
- 4 schematisch die beiden Funktionsblöcke zum Ermitteln des geschätzten respiratorischen Signals Sigres,est ;
- 5 einen beispielhaften Verlauf des Kompensations-Signals Sigcom ;
- 6 die beiden Funktionsblöcke von 4, wobei mehrere Schritte des Kompensations-Funktionsblocks 20 schematisch dargestellt werden;
- 7 die beiden Funktionsblöcke von 4, wobei die Zerlegung, die Dämpfung und die Zusammensetzung durch den Dämpfungs-Funktionsblocks 21 schematisch dargestellt werden;
- 8 mehrere beispielhafte Bestandteile einer Modifizierungsfunktion;
- 9 eine statistische Ermittlung einer Modifizierungsfunktions-Stichprobe;
- 10 eine statistische Ermittlung einer Modifizierungsfunktion: Verteilungsfunktion, Dichtefunktion, Kennlinie;
- 11 eine Darstellung mit Höhenlinien für die Herleitung der Modifizierungsfunktion;
- 12 ein Beispiel für eine vorab vorgegebene Modifizierungsfunktion;
- 13 eine Variation des Verfahrens, wobei nur der Dämpfungs-Funktionsblock verwendet wird;
- 14 eine Gegenüberstellung mit jeweils einem beispielhaften Verlauf des Summen-Signals Sigsum des Kompensations-Signals Sigcom und des geschätzten respiratorischen Signals Sigres,est ;
- 15 durchschnittliche Leistungs-Signalabschnitte Powcom,av(1), ..., Powcom,av(n) und berechnete Schwellenwerte φ(1), ..., φ(n) für die n Levels;
- 16 einen durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitt Powcom,av(5) für den Level Nr. 5;
- 17 die Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Mod(1), ..., Mod(n) für die n Levels;
- 18 den Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(5) für das Level Nr. 5;
- 19 den jeweiligen zeitlichen Verlauf des Effektivwerts für das tatsächliche respiratorische Signal Sigres, das Summen-Signal Sigsum sowie drei ermittelte Signale, welche das respiratorische Signal Sigres schätzen, in einer überlagerten Darstellung;
- 20 die fünf Effektivwert-Verläufe von 19 in fünf getrennten Darstellungen;
- 21 das Summen-Signal Sigsum, das Kompensations-Signal Sigcom und drei Signalanteile Sigcom(4), Sigcom(5), Sigcom(6) für die drei Levels 4, 5, 6.
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Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung für die künstliche Beatmung und / oder Überwachung eines Patienten verwendet.
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Unter einem „Signal“ soll im Folgenden der Verlauf im Zeitbereich oder auch im Frequenzbereich einer direkt oder indirekt messbaren und zeitlich veränderlichen Größe verstanden werden, welche mit einer physikalischen Größe korreliert. Vorliegend hängt diese physikalische Größe mit der Herzaktivität und / oder der eigenen Atmungsaktivität und / oder der sonstigen Muskelaktivität eines Patienten und / oder mit der künstlichen Beatmung des Patienten zusammen und wird von mindestens einer Signalquelle im Körper des Patienten und / oder von einem Beatmungsgerät erzeugt. Ein „respiratorisches Signal“ korreliert mit der eigenen Atmung und / oder künstlichen Beatmung des Patienten, ein „kardiogenes Signal“ korreliert mit der Herzaktivität des Patienten. Ein Abschnitt dieses Signals, der sich auf einen bestimmten Zeitraum bezieht, wird im Folgenden als Signalabschnitt bezeichnet. Der Wert eines Signals zu einem bestimmten Zeitpunkt wird als Signal-Wert oder auch als Signalabschnitts-Wert bezeichnet.
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Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung verwendet, um automatisch eine Schätzung Sigres,est für ein elektrisches respiratorisches Signal Sigres zu ermitteln, wobei das zu schätzende respiratorische Signal Sigres mit der eigenen spontanen Atmungsaktivität eines Patienten P korreliert. Der Index est zeigt an, dass das Signal geschätzt ist. In einer Anwendung des Ausführungsbeispiels wird der Patient P wenigstens zeitweise künstlich beatmet, während das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est ermittelt wird. In einer anderen Anwendung wird die Erfindung verwendet, um den Patienten P zu überwachen und dafür das zu schätzende respiratorische Signal Sigres zu verwenden, ohne dass der Patient P notwendigerweise künstlich beatmet wird.
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Die Atmungsaktivität wird durch elektrische Signale im Körper des Patienten P hervorgerufen, und diese elektrischen Signale werden näherungsweise ermittelt. Sowohl das respiratorische Signal Sigres als auch die ermittelte Schätzung Sigres,est sind zeitlich veränderlich, also Sigres = Sigres(t) und Sigres,est = Sigres,est(t).
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Dieses respiratorische Signal Sigres lässt sich nicht direkt messen. Zum einen lassen sich insbesondere dann, wenn Elektroden auf der Haut des Patienten Messwerte aufnehmen, nicht direkt die im Körper des Patienten erzeugten Signale messen, welche die Atmungsmuskulatur „ansteuern“, sondern lediglich elektrische Signale, welche beim Kontrahieren der Muskelfasern der Atmungsmuskulatur erzeugt werden. Außerdem werden die elektrischen Signale, welche die eigene Atmungsaktivität des Patienten P hervorrufen, von elektrischen Signalen überlagert, welche die Herzaktivität des Patienten P verursachen, genauer: welche beim Kontrahieren der Herzmuskulatur entstehen. Daher lässt sich nach einer entsprechenden Aufbereitung von Messwerten lediglich ein Summen-Signal Sigsum direkt messen. Dieses Summen-Signal Sigsum entsteht aus einer Überlagerung des gesuchten respiratorischen Signals Sigres , welches mit der Atmungsaktivität korreliert, und eines kardiogenen Signals Sigkar , welches mit der Herzaktivität korreliert. Dieses Summen-Signal Sigsum ist in der Regel von Stör-Signalen überlagert.
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1 zeigt schematisch, welche Signale sich aus Messwerten erzeugen lassen, indem die Messwerte auf geeignete Weise aufbereitet werden. Dargestellt werden
- - der künstlich beatmete Patient P,
- - die Speiseröhre Sp und das Zwerchfell Zw des Patienten P,
- - ein Beatmungsgerät 1, welches zumindest zeitweise den Patienten P künstlich beatmet und eine Signalverarbeitungseinheit 5 umfasst, die zumindest zeitweise Lesezugriff und Schreibzugriff auf einen Datenspeicher 9 aufweist,
- - vier Sätze 2.1.1 bis 2.2.2 von Sensoren mit jeweils mindestens einer Messelektrode, wobei die Messelektroden-Sätze 2.1.1 und 2.1.2 rechts und links vom Brustbein angeordnet sind und die Messelektroden-Sätze 2.2.1 und 2.2.2 am Rippenbogen,
- - ein pneumatischer Sensor 3, der räumlich vom Körper des Patienten P entfernt ist und beispielsweise vor dem Mund des Patienten P angeordnet ist,
- - ein optionaler Sensor 4, der ein Bildaufnahmegerät und eine Bildauswerteeinheit umfasst und auf den Brustbereich des Patienten P gerichtet ist, und
- - ein optionaler pneumatischer Sensor 6 in Form einer Sonde oder eines Ballons in der Speiseröhre Sp und nahe des Zwerchfells Zw des Patienten P,
- - optional nicht gezeigte Elektroden in der Speiseröhre des Patienten P,
- - optional ein nicht gezeigter plethysmographischer Sensor auf der Haut des Patienten P, bevorzugt ein optisch arbeitender Sensor.
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Die vier Messelektroden-Sätze 2.1.1 bis 2.2.2 sowie eine nicht gezeigte Elektrode für Masse oder auch die nicht gezeigten Speiseröhren-Elektroden oder der plethysmographische Sensor liefern - nach Signalaufbereitung - das Summen-Signal Sigsum. Bevorzugt umfasst die Signalaufbereitung eine sogenanntes Baseline Filtering.
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Anstelle eines elektrischen Signals (EMG-Signal) lässt sich z.B. auch ein Summen-Signal Sigsum in Form eines Mechanomyogramms (MMG-Signal) erzeugen und verwenden. Für das Ausführungsbeispiel werden nur die EMG- oder MMG-Sensoren benötigt. Möglich ist auch, als Summen-Signal Sigsum ein Signal zu erzeugen, welches mit dem zeitlichen Verlauf der Veränderung des Blutvolumens im Körper des Patienten P korreliert, beispielsweise mithilfe von Messwerten, die durch optische Plethysmographie gewonnen werden.
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Der optische Sensor 4 misst z.B. durch Bildauswertung den Lungen-Füllstand und / oder die Sitzhaltung des Patienten P.
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Aus den Messwerten der übrigen Sensoren lassen sich ein Maß Paw für den Atemwegsdruck oder ein Maß Pes für den Speiseröhrendruck erzeugen und daraus ein pneumatisches Maß Pmus herleiten, welches ebenfalls ein Maß für die eigene Atmungsaktivität des Patienten P ist. Indem einerseits eine Schätzung Sigres,est für das elektrische oder mechanische respiratorische Signal Sigres und andererseits ein pneumatisches Maß Pmus ermittelt werden, wird die eigene Atmungsaktivität des Patienten P mit höherer Zuverlässigkeit als bei der Herleitung nur eines Signals ermittelt, und es lässt sich ableiten, wie gut die Atmungsmuskulatur des Patienten P elektrische Reize im Körper des Patienten P in pneumatische Atmungsaktivität umsetzt (neuromechanische Effizienz). Die Erfindung lässt sich auch in einer Ausgestaltung verwenden, in welcher zwar das EMG-Signal oder das MMG-Signal erzeugt wird, aber nicht das pneumatische Maß Pmus für die Atmungsaktivität.
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Das erfindungsgemäß ermittelte geschätzte respiratorische Signal Sigres,est wird beispielsweise für die folgenden Zwecke verwendet:
- - Ein pneumatisches Maß Pmus für die eigene Atmungsaktivität des Patienten P wird unter Verwendung des respiratorischen Signals Sigres,est hergeleitet. Die künstliche Beatmung, die das Beatmungsgerät 1 bewirkt, wird so gut als möglich mit der eigenen Atmungsaktivität des Patienten P synchronisiert.
- - Die neuromechanische Effizienz der Atmung des Patienten P wird ermittelt.
- - Der Zustand der Atmungsmuskulatur des Patienten P wird ermittelt (Fatigue-Ermittlung) - hierfür wird das pneumatische Maß Pmus nicht benötigt,
- - Asynchronien in der eigenen Atmungsaktivität des Patienten werden detektiert - auch hierfür wird das pneumatische Maß Pmus nicht benötigt,
- - Um den Patienten P zu überwachen, werden das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est und die respiratorische EMG-Leistung ermittelt und als zwei Vitalparameter in einer von einem Menschen wahrnehmbaren Form ausgegeben, bevorzugt visuell in Form jeweils eines zeitlichen Verlaufs, optional zusammen mit dem Atemwegsdruck Paw oder dem Speiseröhrendruck Pes,
- - Falls der Patient P spontan atmet, also nicht vollständig sediert ist, so wird abhängig vom geschätzten respiratorischen Signal Sigres,est eine Unterstützung der eigenen Atmungsaktivität durch eine künstliche Beatmung ausgelöst und / oder durchgeführt. Bevorzugt werden die Beatmungshübe der künstlichen Beatmung abhängig von dem geschätzten respiratorischen Signal Sigres,est durchgeführt. Beispielsweise löst das Beatmungsgerät 1 die Beatmungshübe abhängig von dem geschätzten respiratorischen Signal Sigres,est aus und / oder beendet sie und / oder legt die jeweilige Amplitude jedes Beatmungshubs und / oder die zeitlich veränderliche Frequenz der Beatmungshübe abhängig von dem geschätzten respiratorischen Signal Sigres,est fest. Auch das Ende der künstlichen Beatmung kann abhängig von dem geschätzten respiratorischen Signal Sigres,est geregelt werden.
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Um das Beatmungsgerät 1 während der künstlichen Beatmung des Patienten P zu regeln oder den Patienten P zu überwachen und für die Regelung oder Überwachung das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est zu verwenden, wird mit einer hohen Abtast-Frequenz das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est ermittelt, d. h. zu jedem Abtast-Zeitpunkt t liefert die Signalverarbeitungseinheit 5 einen neuen Signalwert Sigres,est(t). Unter einer hohen Abtast-Frequenz wird verstanden, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abtast-Zeitpunkten ein Abstand von weniger als drei Millisekunden liegt. Insbesondere für die Fatigue-Ermittlung liegt die Abtastfrequenz bevorzugt bei mindestens 1 kHz, besonders bevorzugt bei mindestens 2 kHz. Einige Schritte des nachfolgend beschriebenen Verfahrens werden im Ausführungsbeispiel hingegen mit einer niedrigen Abtast-Frequenz durchgeführt, nämlich mit einer Frequenz, die im Bereich der Herzschlagfrequenz liegt, also zwischen 1 Hz und 2 Hz.
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2 zeigt beispielhaft drei typische zeitliche Verläufe des kardiogenen Signals Sigkar , nämlich von oben nach unten
- - ein pneumatisches Signal Pkar für den Herzkammerdruck, gemessen in Millimeter Quecksilber,
- - ein elektrisches EKG-Signal, gemessen in Millivolt, sowie
- - ein akustisches Signal Phkar für die Herztöne, gemessen mit einem akustischen Maß.
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Die x-Achse gilt für alle drei Verläufe. Die y-Achsen beziehen sich auf die jeweilige Maßeinheit des Signals. Auf der x-Achse ist die Zeit t aufgetragen, auf der y-Achse der jeweilige Wert des kardiogenen Signals Sigkar . Dargestellt sind vier aufeinander folgende Herzschläge. Beim EKG-Signal umfasst jeder Herzschlag eine sogenannte P-Welle, eine QRS-Phase und eine T-Welle. Für jeden zeitlichen Verlauf werden jeweils der Herzschlag-Zeitraum H_Zr(x) bzw. H_Zr(y) sowie die charakteristischen Herzschlag-Zeitpunkte H_Zp(x) bzw. H_Zp(y) der beiden beispielhaften Herzschläge Nr. x und Nr. y dargestellt. Als charakteristischer Zeitpunkt H_Zp(x) eines Herzschlags wird beim EKG-Signal beispielsweise die R-Spitze verwendet. In 2 werden der Abstand RR zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen sowie die QRS-Amplitude QRS eines Herzschlags gezeigt. Wie in 2 und 19 angedeutet ist, ist im Bereich von der P-Welle bis zur T-Welle eines Herzschlags das kardiogene Signal Sigkar um Größenordnungen größer als das respiratorische Signal Sigres und im restlichen Bereich gleich groß oder kleiner. Wie in 2 weiterhin zu sehen ist, hängt es vom verwendeten Signal ab, wie und insbesondere mit welcher Länge ein Herzschlag-Zeitraum und ein charakteristischer Herzschlag-Zeitpunkt festgelegt werden.
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3 zeigt einen beispielhaften zeitlichen Verlauf des Summen-Signals Sigsum mit vier Atemzügen und einer Vielzahl von Herzschlägen. Dargestellt sind vier Zeitspannen Atm(1),..., Atm(4) der vier Atemzüge und zwei charakteristische Herzschlag-Zeitpunkte H_Zp(x) und H_Zp(y). Zu sehen ist, dass das kardiogene Signal Sigkar in einem Herzschlag-Zeitraum um ein Vielfaches größer ist als das respiratorische Signal Sigres in diesem Zeitraum. Außerhalb eines Herzschlag-Zeitraums ist das respiratorische Signal Sigres aber im Vergleich zu dem kardiogenen Signal Sigkar ausreichend stark und kann daher aus dem Summen-Signal SigSum ermittelt werden.
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4 zeigt schematisch zwei Funktionsblöcke 20 und 21 der Signalverarbeitungseinheit 5, die jeweils verschiedene Signalverarbeitungs-Schritte durchführen, um rechnerisch aus dem Summen-Signal Sigsum das kardiogene Signal Sigkar zu eliminieren, also den Einfluss der Herzaktivität auf das gemessene Summen-Signal Sigsum wenigstens teilweise zu kompensieren. Das Ausgangssignal eines Kompensations-Funktionsblocks 20, nämlich ein nachfolgend beschriebenes Kompensations-Signal Sigcom, liegt als Eingangssignal an einem Dämpfungs-Funktionsblock 21 an.
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Eine Funktionseinheit 10 des Kompensations-Funktionsblocks 20 erzeugt ein synthetisches kardiogenes Signal Sigkar,syn , welches eine Näherung (Schätzung) für das kardiogene Signal Sigkar ist und aus Signalabschnitten zusammengesetzt wird. Der Kompensations-Funktionsblock 20 kompensiert rechnerisch, beispielsweise durch Subtraktion, den Beitrag des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn zu dem Summen-Signal Sigsum und erzeugt dadurch das Kompensations-Signal Sigcom. Beispielhafte Vorgehensweisen, um ein solches Kompensations-Signal Sigcom zu erzeugen, werden
- - in M. Ungureanu und W. M. Wolf: „Basic Aspects Concerning the Event-Synchronous Interference Canceller", IEEE Transactions on Biomedical Engineering, Vol. 53 No. 11 (2006), pp. 2240 - 2247,
- - in L. Kahl und U. G. Hofmann: „Removal of ECG artifacts from EMG signals with different artifact magnitudes by template subtraction," Current Directions in Biomedical Engineering 2019;5(1), pp.357 - 360,
- - in DE 10 2007 062 214 B3 und
- - in EP 3 381 354 A1
beschrieben. Der Kompensations-Funktionsblock 20 wendet in einer Ausgestaltung eine der dort beschriebenen Vorgehensweisen an.
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5 zeigt einen beispielhaften Verlauf des Kompensations-Signals Sigcom. Dieser beispielhafte Verlauf entsteht dadurch, dass der Kompensations-Funktionsblock 20 so wie gerade beschrieben das in 3 beispielhaft gezeigte Summen-Signal Sigsum bearbeitet. Außerdem werden in 5 zwei beispielhafte Herzschlag-Zeiträume H_Zp(x) und H_Zp(y) gezeigt. Veranschaulicht wird, wie diese beiden Herzschlag-Zeiträume H_Zp(x) und H_Zp(y) auf denselben Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref abgebildet werden.
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Eine Funktionseinheit 23 des Dämpfungs-Funktionsblocks 21 erzeugt aus dem Kompensations-Signal Sigcom einen weiter unten beschriebenen Modifizierungs-Signalabschnitt Mod, vgl. 4. Eine Funktionseinheit 26 wendet diesen Modifizierungs-Signalabschnitt Mod auf das Kompensations-Signal Sigcom an, bewirkt dadurch rechnerisch eine Verringerung der elektrischen Leistung, insbesondere eine Dämpfung, und erzeugt dadurch das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est .
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6 veranschaulicht die Schritte des Kompensations-Funktionsblocks 20 genauer. Der Kompensations-Funktionsblock 20 erzeugt in einer Initialisierungsphase einen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref , der im Datenspeicher 9 abgespeichert wird, und wendet diesen in einer nachfolgenden Nutzphase für jeden Herzschlag erneut an. Folgende Schritte werden durchgeführt:
- - Eine Funktionseinheit 12 identifiziert in dem Summen-Signal Sigsum den jeweiligen Beginn und das jeweilige Ende und / oder die jeweilige QRS-Phase jedes Herzschlags.
- - Eine Funktionseinheit 13 ermittelt den jeweiligen genauen Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) jedes Herzschlags, und zwar bevorzugt mit einer Toleranz von wenigen Millisekunden. Besonders bevorzugt beträgt die Toleranz höchstens die Hälfte der Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abtast-Zeitpunkten für die Ermittlung des Summen-Signals Sigsum, wobei diese Zeitspanne bevorzugt unter 1 Millisekunde liegt.
- - Die Funktionseinheiten 12 und 13 benötigen mehrere Werte des Summen-Signals Sigsum für mehrere aufeinanderfolgende Abtast-Zeitpunkte, um den genauen Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) jedes Herzschlags zu ermitteln. In einer Ausgestaltung verzögert eine optionale Funktionseinheit 32 das Summen-Signal SigSum für die nachfolgenden Schritte um einen entsprechenden Zeitraum. Dadurch steht in den nachfolgenden Schritten der genaue Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) zur Verfügung. Diese optionale Funktionseinheit 32 ist in den folgenden Figuren fortgelassen. Diese Verzögerung wird nur dann angewendet, wenn die jeweilige Anwendung nicht das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est in Echtzeit benötigt.
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In der Initialisierungsphase werden weiterhin folgende Schritte durchgeführt:
- - Zu jedem Herzschlag Nr. x gehört ein Abschnitt SigASum(x) des Summen-Signals Sigsum, vgl. 3. Eine Funktionseinheit 14 überlagert rechnerisch die N Summen-Signalabschnitte SigASum(x1), ..., SigASum(xN) für die letzten N Herzschläge x1, ..., xN. Bei Bedarf werden diese Signalabschnitte auf eine übereinstimmende Länge zugeschnitten oder gestaucht oder gestreckt. Ein Verfahren zur Überlagerung von Abschnitten wird in M. Ungureanu und W. M. Wolf, a.a.O., beschrieben. Bevorzugt werden die Signalabschnitte für die N Herzschläge so überlagert, dass sie die gleiche Länge haben und die R-Spitzen übereinanderliegen. Jeder Signalabschnitt bezieht sich somit auf denselben Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref . Ein relativer Zeitpunkt in diesem Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref wird mit τ bezeichnet. Jedem absoluten Zeitpunkt t des Summen-Signalabschnitts SigAsum(x) entspricht ein relativer Zeitpunkt τ = τ(t) in diesem relativen Herzschlag-Zeitraum. Anstelle der Bezeichnung „relativer Zeitpunkt“ lässt sich auch die Bezeichnung „Herzphase Φ“ mit einem Wertebereich von 0° bis 360° oder von 0 bis 2π verwenden.
- - Eine Funktionseinheit 15 erzeugt aus der Überlagerung von N Signalabschnitten SigASum(x1), ..., SigASum(xN), welche die Funktionseinheit 14 erzeugt hat, einen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt (template) SigAkar,ref . Dieser kardiogene Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref beschreibt näherungsweise den Verlauf des kardiogenen Signals Sigkar während eines einzigen Herzschlags und bezieht sich ebenfalls auf den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref . Bevorzugt liegt der charakteristische Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) bei τ=0. Wie bereits erwähnt, ist während eines Herzschlags der kardiogene Anteil im Summen-Signal Sigsum um ein Vielfaches größer als der respiratorische Anteil, und durch die Mittelung über N Signalabschnitte werden die respiratorischen Anteile während eines Herzschlags weitgehend „herausgemittelt“. Die Funktionseinheit 15 wendet bevorzugt auf die N Signalabschnitte für die letzten N Herzschläge ein lernendes Verfahren an. Der kardiogene Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref wird bevorzugt im Datenspeicher 9 abgespeichert.
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In der Nutzphase werden folgende Schritte durchgeführt:
- - Die Funktionseinheiten 32 und 13 detektieren im Summen-Signal SigSum die Herzschläge und ermitteln den jeweiligen charakteristischen Herzschlag-Zeitpunkt jedes detektierten Herzschlags.
- - Für jeden Herzschlag wird erneut der kardiogene Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref verwendet. In einer Ausgestaltung wird dieser unverändert vom Summen-Signalabschnitt SigAkar,ref subtrahiert (template subtraction).
- - Optional verwendet eine Funktionseinheit 16 hingegen den Wert mindestens eines anthropologischen Parameters, welcher die Herzaktivität und damit das kardiogene Signal Sigkar beeinflusst und bei diesem Herzschlag Nr. x gemessen worden ist. Der Lungen-Füllstand und ein Maß für die aktuelle Körperhaltung des Patienten P sowie der Abstand RR zwischen den R-Spitzen von zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen sind Beispiele für einen solchen anthropologischen Parameter. Die Funktionseinheit 16 passt für jeden Herzschlag den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref an den oder jeden bei diesem Herzschlag gemessenen Parameter-Wert an und erzeugt dadurch einen kardiogenen Signalabschnitt SigAkar(x).
- - Die Funktionseinheit 16 positioniert zeitrichtig, z.B. QRS-synchronisiert, den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref oder optional den angepassten kardiogenen Signalabschnitt SigAkar(x) relativ zu dem Summen-Signalabschnitt SigAsum(x) des aktuellen Herzschlags. Dadurch wird ein neuer synchronisierter Abschnitt SigAkar,syn(x) des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn generiert. Bevorzugt wird das synthetische kardiogene Signal Sigkar,syn in einer von einem Menschen wahrnehmbaren Form ausgegeben.
- - Eine Funktionseinheit 11 kompensiert im neuesten Summen-Signalabschnitt SigAsum(x) den Einfluss des kardiogenen Signals Sigkar , beispielsweise indem sie vom neuesten Summen-Signalabschnitt SigAsum(x) den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref oder den angepassten kardiogenen Signalabschnitt SigAkar(x) subtrahiert.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung dafür, in der Initialisierungsphase ein lernendes Verfahren sowie in der Nutzungsphase für jeden Herzschlag den jeweiligen Wert eines anthropologischen Parameters anzuwenden, wird in der nachveröffentlichten Offenlegungsschrift
DE 10 2019 006 866 A1 beschrieben.
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Zu Beginn des Verfahrens, also nachdem der Patient P mit den Messelektroden 2.1.1 bis 2.2.2 verbunden ist, wird die Initialisierungsphase durchgeführt, welche einen Zeitraum von N Herzschlägen umfasst. In dieser Initialisierungsphase generiert der Kompensations-Funktionsblock 20 so wie oben beschrieben abhängig von den Summen-Signalabschnitten SigASum(x1), ... , SigASum(xN) für die letzten N Herzschläge einen initialen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref . Während des Verfahrens passt der Kompensations-Funktionsblock 20 den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref an die jeweils letzten N Herzschläge an und speichert ihn in dem Datenspeicher 9 ab. Die Schritte in der Initialisierungsphase und die Anpassung an die jeweils letzten N Herzschläge werden mit der niedrigen Abtast-Frequenz, die etwa gleich der Herzschlagfrequenz ist, durchgeführt.
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Bevorzugt werden die Abschnitte für einen Herzschlag mit der doppelten Zeitauflösung des Summen-Signals Sigsum überlagert. Dies bedeutet: Die Werte des Summen-Signals Sigsum werden mit einer hohen Abtast-Frequenz f ermittelt, d.h. der Abstand Δt zwischen zwei Abtast-Zeitpunkten beträgt 1/f. Rechnerisch wird die Zeitauflösung auf z.B. 2f oder 3f vergrößert, z.B. indem zwischen zwei aus Messwerten hergeleiteten Signalwerten Sigsum(t) und SigSum(t+Δt) jeweils rechnerisch ein Signalwert SigSum(t+Δt/2) positioniert wird, beispielsweise durch Interpolation.
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Nach der Initialisierungsphase werden die folgenden Schritte mit der hohen Abtast-Frequenz (wenige Millisekunden oder sogar nur wenige Zehntel-Millisekunden) durchgeführt:
- - Die Signalverarbeitungseinheit 5 leitet aus Messwerten jeweils einen neuen Wert Sigsum(t) für das Summen-Signal Sigsum her.
- - Die Funktionseinheiten 12 und 13 erkennen im Summen-Signal Sigsum den Beginn bzw. den genauen charakteristischen Zeitpunkt H_Zp(x) eines Herzschlags x und ermitteln dadurch einen neuen Summen-Signalabschnitt SigAsum(x).
- - Der Kompensations-Funktionsblock 20 passt optional den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref an den jeweiligen Wert mindestens eines anthropologischen Parameters an, ermittelt den zugeordneten relativen Zeitpunkt τ = τ(t) und generiert durch zeitrichtige Positionierung einen weiteren Signalabschnitt, nämlich den zeitlich neuesten Abschnitt SigAkar,syn(x) des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn .
- - Die Funktionseinheit 11 subtrahiert vom neuen Wert Sigsum(t) den Wert SigAkar,ref[τ(t)] bzw. SigAkar(x) [τ(t)] des kardiogenen Referenz-Signalabschnitts SigAkar,ref oder des angepassten kardiogenen Signalabschnitts SigAkar(x) für denselben relativen Zeitpunkt τ, also
oder kompensiert auf andere Weise den kardiogenen Einfluss beispielsweise mithilfe eines Hochpassfilters oder durch eine Independent Component Analysis oder durch eine sogenannte blinde Quellentrennung („blind source separation“), die beispielsweise in DE 10 2015 015 296 A1 beschrieben wird.
- - Der Kompensations-Funktionsblock 20 gibt einen neuen Signalabschnitt SigAcom(x) für das Kompensations-Signal Sigcom aus.
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Das synthetische kardiogene Signal Sigkar,syn stimmt in der Regel nicht mit dem tatsächlichen kardiogenen Signal Sigkar überein. Die wesentlichen Gründe sind die folgenden:
- - Der Herzschlag ist in der Regel kein ideal periodischer Vorgang.
- - Die Atmung verläuft nicht synchron zum Herzschlag.
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Zwar ist in jedem Herzschlag-Zeitraum H_Zr(x) das kardiogene Signal Sigkar deutlich stärker als das respiratorische Signal Sigres. Jedoch wirkt sich auch in einem Herzschlag-Zeitraum das respiratorische Signal Sigres auf das Summen-Signal Sigsum aus.
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Beispielsweise dann, wenn das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est zur Regelung des Beatmungsgeräts 1 verwendet wird, wird ein neuer Signal-Wert quasi in Echtzeit benötigt. Hierbei tritt folgendes zusätzliche Problem auf: Der neueste Abschnitt SigAkar,syn(x) des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn kann erst dann ausreichend genau zeitrichtig positioniert werden, wenn der genaue Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) detektiert worden ist. Dies ist aber in der Regel erst dann der Fall, wenn die R-Spitze dieses Herzschlags detektiert worden ist. In der Zeitspanne zwischen dem Beginn eines Herzschlags und der R-Spitze dieses Herzschlags kann der neueste Abschnitt SigAsum(x) nicht exakt zeitrichtig, sondern nur geschätzt zeitlich positioniert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren reduziert den Einfluss einer nicht exakt zeitrichtigen Positionierung, insbesondere weil in einem nachfolgenden Schritt die genaue zeitliche Positionierung nicht benötigt wird.
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Außerdem wirkt sich stets ein Prozessrauschen und / oder ein Messrauschen auf den Vorgang aus, das kardiogene Signal Sigkar durch das synthetische kardiogene Signal Sigkar,syn zu schätzen.
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Daher wird in Ausführungsbeispiel der Dämpfungs-Funktionsblock 21 angewendet, um das Kompensations-Signal Sigcom nachzubearbeiten. Diese Nachbearbeitung reduziert insbesondere die Auswirkung einer nur ungenauen zeitlichen Positionierung des neuesten Abschnitts SigAkar,syn(x) des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn vor der Detektion des genauen Herzschlag-Zeitpunkts H_Zp(x). Außerdem ist der Herzschlag eines Menschen häufig unregelmäßig, wobei insbesondere die Frequenz und / oder die Amplitude des Herzschlags über die Zeit variiert. Der Kompensations-Funktionsblock 20 kann in vielen Fällen diese Unregelmäßigkeit nicht vollständig rechnerisch kompensieren.
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Eine Nachbearbeitung eines Summen-Signals Sigsum wird z.B. auch in S. Abbaspour und A. Fallah: „A Combination Method for Electrocardiogram Rejection from Surface Electromyogram", Open Biomedical Engineering Journal Vol. 8 (2014), pp. 13 - 19, beschrieben. Die nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Ausgestaltung lässt sich zwar zusammen mit einem Schwellenwert verwenden, vermeidet aber insbesondere die dort auftretende Notwendigkeit, einen Schwellenwert vorab vorzugeben.
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7 Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. veranschaulicht die nachfolgend beschriebenen Schritte, welche der Dämpfungs-Funktionsblock 21 durchführt. Am Dämpfungs-Funktionsblock 21 liegt das Kompensations-Signal Sigcom an.
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Eine Funktionseinheit 30 erzeugt aus dem Kompensations-Signal Sigcom den Kompensations-Signalabschnitt SigAcom(x) für den neuesten detektierten Herzschlag x. Hierfür verwendet sie den charakteristischen Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) und den Herzschlag-Zeitraum H_Zr(x), den die Funktionseinheiten 12 und 13 unter Verwendung des Summen-Signals Sigsum detektiert haben.
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Eine Funktionseinheit 22 zerlegt den Kompensations-Signalabschnitt SigAcom(x) des Kompensations-Signals Sigcom in n Signalanteil-Abschnitte SigAcom(1)(x), ..., SigAcom(n)(x) für n Frequenzbänder, bevorzugt mittels einer Wavelet-Transformation. Hierbei ist n eine vorgegebene Anzahl. Bevorzugt liegt n zwischen 5 und 10 und beträgt besonders bevorzugt 8. Werden die Signalanteil-Abschnitte SigAcom(i)(x) zeitrichtig aneinandergefügt, so entsteht ein Signalanteil Sigcom(i).
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Für jedes Frequenzband i wird jeweils eine Funktionseinheit 23(i) auf den Signalanteil-Abschnitt SigAcom(i)(x) angewendet, i = 1, ..., n. Die Funktionseinheit 24 der Funktionseinheit 23(i) erzeugt ein Modifizierungs-Signal Mod(i), welches einen zeitlichen Verlauf darstellt, wobei das Modifizierungs-Signal Mod(i) einen relativen Herzschlag-Zeitraum T abdeckt und jeder Signalwert Mod(i)(τ) eine Zahl zwischen 0 und 1 (einschließlich) ist. Für jedes Level i wird in der Initialisierungsphase also jeweils ein Modifizierungs-Signal Mod(i) generiert. Der Pfeil Akt deutet an, dass auch in der Nutzphase das Modifizierungs-Signal Mod(i) laufend aktualisiert wird. Bei der in 12 gezeichneten Abwandlung entfällt diese Aktualisierung.
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Eine Funktionseinheit
26 wendet in der Nutzphase das zeitrichtig positionierte Modifizierungs-Signal
Mod(i) auf den Signalanteil-Abschnitt
SigAcom(i)(x) für den Herzschlag x an und erzeugt den gedämpften Signalanteil-Abschnitt
SigAcom,d(i)(x) (i=1,...,n). Beispielsweise multipliziert die Funktionseinheit
26 die beiden Signalwerte SigA
com(i)(x)(t) und Mod(i)[T(t)] miteinander und erzeugt dadurch für jeden Abtast-Zeitpunkt t einen Wert SigA
com,d(i)(x)(t) des gedämpften Signalanteil-Abschnitts
SigAcom,d(i)(x), beispielsweise gemäß der Rechenvorschrift
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Diese Modifizierung bewirkt eine Dämpfung des Signalanteil-Abschnitts SigAcom,d(i)(x). Das Vorzeichen jedes Signalwerts wird bei der Dämpfung beibehalten. Alternative Ausgestaltungen der Dämpfung werden weiter unten beschrieben.
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8 veranschaulicht fünf alternative Möglichkeiten, wie der gedämpfte Signalanteil-Abschnitt SigAcom,d(i)(x) durch Dämpfung aus dem Signalanteil-Abschnitt SigAcom(i)(x) erzeugt wird. Durch die Dämpfung wird der Signalanteil-Abschnitt SigAcom(i)(x) in einen respiratorischen Anteil SigAcom,d(i), der in 8 auch mit EMG bezeichnet wird, und einen kardiogenen Anteil, der als EKG bezeichnet wird, aufgeteilt.
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Die Möglichkeit a) ist die gerade dargelegte Ausgestaltung, mit einem Faktor Mod(i) zu multiplizieren, wobei die Steigung Mod(i)[τ(t)] der Gerade von τ(t) abhängt. Die Möglichkeit b) bedeutet einen harten Schwellenwert (hard threshold) α, wobei dieser Schwellenwert α = α[τ(t)] ebenfalls von τ(t) abhängt. Die Möglichkeit c) bedeutet einen weichen Schwellenwert (soft threshold). Die Möglichkeit d) ist eine Mischform. Die Möglichkeit e) wird weiter unten beschrieben.
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Durch die Modifikation wird also ein gedämpfter Signalanteil-Abschnitt SigAcom,d(i)(x) erzeugt, der sich auf den Zeitraum H_Zr(x) des letzten Herzschlags bezieht.
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Die Funktionseinheit 25 setzt die gedämpften Signalanteil-Abschnitte SigAcom,d(1)(x), ..., SigAcom,d(n)(x) zu einem gedämpften Signalanteil-Abschnitt SigAcom,d(x) zusammen, wobei die Funktionseinheit 25 bevorzugt eine Wavelet-Rücktransformation (inverse Wavelet-Transformation) durchführt, und gibt diesen gedämpften Signalanteil-Abschnitt SigAcom,d(x) als Ausgangssignal aus.
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Die Funktionseinheit 31 erzeugt das gesuchte geschätzte respiratorische Signal Sigres,est . Hierfür verwendet sie die charakteristischen Herzschlag-Zeitpunkte H_Zp(x), die Herzschlag-Zeiträume H_Zr(x) und die gedämpften Signalanteil-Abschnitte SigAcom,d(i)(x). Für einen Abschnitt, der zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlag-Zeiträumen H_Zr(x) und H_Zr(x+1) liegt, verwendet die Funktionseinheit 31 bevorzugt den entsprechenden Abschnitt des Kompensations-Signals Sigcom als Abschnitt des geschätzten respiratorischen Signals Sigres,est . Die Funktionseinheit 31 gibt das auf diese Weise erzeugte geschätzte respiratorische Signal Sigres,est aus.
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4, 6 und 7 Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden, zeigen eine Ausgestaltung, in welcher der Kompensations-Funktionsblock 20 aus dem Summen-Signal Sigsum das Kompensations-Signal Sigcom erzeugt und der Dämpfungs-Funktionsblock 21 aus dem Kompensations-Signal Sigcom das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est . 13 zeigt eine alternative Ausgestaltung, bei der nur der Dämpfungs-Funktionsblock 21 angewendet und das Summen-Signal Sigsum direkt als Eingangssignal für den Dämpfungs-Funktionsblock 21 verwendet wird.
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14 zeigt eine Gegenüberstellung mit jeweils einem beispielhaften Verlauf des Summen-Signals Sigsum (14 A), des Kompensations-Signals Sigcom (14 B) und des geschätzten respiratorischen Signals Sigres,est (14 C).
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Im Folgenden wird der Dämpfungs-Funktionsblock 21 näher beschrieben. Der Dämpfungs-Funktionsblock 21 beseitigt rechnerisch mit Hilfe eines Dämpfungs-Signals ein Rauschen in dem Kompensations-Signal Sigcom . Im Gegensatz zu anderen Verfahren, z.B. zu dem in S. Abbaspour und A. Fallah, a.a.O., beschriebenen, benötigt die erfindungsgemäße Ausgestaltung kein kardiogenes Signal Sigkar , um aus dem Summen-Signal Sigsum das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est zu ermitteln, insbesondere kein mithilfe von Messwerten ermitteltes kardiogenes Signal Sigkar . Ein solches kardiogenes Signal Sigkar lässt sich häufig genauso wenig ermitteln wie das gesuchte respiratorische Signal Sigres. Außerdem ist dann, wenn der erfindungsgemäße Dämpfungs-Funktionsblock 21 verwendet wird, der Schritt nicht erforderlich, einen binären Schwellenwert anzuwenden, also Signalwerte oberhalb oder unterhalb eines Schwellenwerts auf null zu setzen. Die erfindungsgemäße Dämpfung eines Werts des Kompensations-Signals Sigcom hängt außerdem von dem relativen Zeitpunkt τ, auf den sich dieser Signalwert bezieht, im Verlauf eines einzelnen Herzschlags ab, was zu einer besseren Kompensation des kardiogenen Signals Sigkar führt als beispielsweise eine über den gesamten Herzschlag-Zeitraum gemittelte Dämpfung. Darüber hinaus wird das Kompensations-Signal Sigcom in der Regel in unterschiedlichen Frequenzbändern verschieden gedämpft.
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In der Initialisierungsphase für die Dämpfung, die sich über M Herzschläge erstreckt, berechnet der Dämpfungs-Funktionsblock 21 n Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Mod(1), ..., Mod(n). In der nachfolgenden Nutzphase aktualisiert der Dämpfungs-Funktionsblock 21 diese n Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Mod(1), ..., Mod(n) laufend abhängig von den letzten M Herzschlägen und speichert sie im Datenspeicher 9 ab. Die Anzahlen M und N (Anzahl der Herzschläge zur Berechnung des kardiogenen Referenz-Signalabschnitts SigAkar,ref ) können gleich sein oder sich voneinander unterscheiden.
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Die Funktionseinheit 22 des Dämpfungs-Funktionsblocks 21 führt für die Zerlegung des neuesten Abschnitts SigAcom(x) des Kompensations-Signals Sigcom in n Signalanteil-Abschnitte SigAcom(1)(x), ..., SigAcom(n)(x) eine Wavelet-Transformation, bevorzugt eine stationäre Wavelet-Transformation oder eine transformation à trous, durch. Wavelet-Transformationen werden beispielsweise in W. Bäni: „Wavelets - Eine Einführung für Ingenieure“, Oldenbourg, 2002, beschrieben. Eine stationäre Wavelet-Transformation weist eine geringere Varianz gegen eine zeitliche Verschiebung als die alternativ anwendbare diskrete Wavelet-Transformation auf. Möglich ist auch, anstelle einer Wavelet-Transformation eine Short Time Fourier Transformation oder eine Empirical Mode Decomposition anzuwenden.
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Vorgegeben werden n Frequenzbänder, die bei einer Wavelet-Transformation „Levels“ genannt werden. Das Level
1 gehört zu dem Frequenzband mit den höchsten Frequenzen, das Level
n zu dem Frequenzband mit den niedrigsten Frequenzen. Zu jedem Level i (i=1,...,n) gehört eine Wavelet-Funktion
mit einer vorgegebenen Basisfunktion (mother wavelet) ψ, einer vorgegebenen Stauchung s(i) und einer vorgegebenen Verschiebung a(i), wobei das Level
1 die größte Stauchung und das Level
n die kleinste Stauchung aufweist, also s(1) ≤ s(2) ≤... ≤s(n). Möglich ist, dass die Verschiebung nicht vom Level abhängt, also a(1) = a(2) = ... a(n). Schrittweise werden die n Signalanteil-Abschnitte SigA
com(1)(x), ..., SigA
com(n)(x) in dieser Reihenfolge erzeugt, also zuerst der Signalanteil SigAcom(1)(x) für das erste Level. Als Basisfunktionen ψ wird beispielsweise das db5 Wavelet verwendet (db = Daubechies), auch als Daubechies wavelet with 5 vanishing moments bezeichnet.
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Der Dämpfungs-Funktionsblock 21 umfasst die Funktionseinheit 22 für die Zerlegung, eine Funktionseinheit 25 für die Rücktransformation sowie für jedes Level i jeweils eine Funktionseinheit 23(i) und zwei Funktionseinheiten 24 und 26.
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Die Funktionseinheiten 14 und 15 aktualisieren den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref , sobald ein weiterer Herzschlag abgeschlossen ist, d.h. sie erzeugen einen angepassten kardiogenen Signalabschnitt SigAkar(x). Außerdem aktualisiert die Funktionseinheit 23(i) die Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Mod(i) für die n Level, sobald der weitere Herzschlag abgeschlossen ist (i=1,...,n).
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Die Funktionseinheit 24 führt in der Initialisierungsphase für jeden Level i und für jeden Signalanteil-Abschnitt SigAcom(i)(x) eines Herzschlags x (i=1,...,n) in einer Ausgestaltung jeweils die nachfolgend beschriebenen Schritte durch:
- Sie ermittelt in der Initialisierungsphase einen durchschnittlichen Signalabschnitt Powcom,av(i) für den zeitlichen Verlauf einer elektrischen Leistung, der einen einzigen relativen Herzschlag-Zeitraum T abdeckt, wobei in gewisser Weise über die M Signalanteil-Abschnitte SigAcom(i) von M Herzschlägen gemittelt wird. Möglich ist, die neueren Herzschläge stärker zu gewichten als die älteren Herzschläge. Beispielsweise ist
oder
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In der Initialisierungsphase werden dadurch für die M Herzschläge M Leistungs-Signalabschnitte Powcom(i) berechnet. Bevorzugt wird jeder Leistungs-Signalabschnitt Powcom(i) unter Verwendung eines geeigneten Filters berechnet, wobei über die Werte des Kompensations-Signals Sigcom geeignet geglättet wird.
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Jeder Leistungs-Signalabschnitt Powcom(i) überdeckt jeweils einen relativen Herzschlag-Zeitraum T. Die Funktionseinheit 24 überlagert die M Leistungs-Signalabschnitte Powcom(i) synchron zu den Herzschlägen und mittelt dann über die überlagerten M Abschnitte. Dadurch wird ein durchschnittlicher Leistungs-Signalabschnitt Powcom,av(i) für das Level Nr. i ermittelt, der ein Maß für die durchschnittliche elektrische Leistung des Kompensations-Signals Sigcom während eines relativen Herzschlag-Zeitraums T ist, wobei die ermittelte durchschnittliche elektrische Leistung von dem relativen Zeitpunkt τ abhängt. Durch die Mittelung werden Einflussfaktoren, die nicht von der Herzaktivität des Patienten P herrühren, sondern von der Atmungsaktivität, beispielsweise ein Husten, „hinweggemittelt“.
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15 zeigt den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref sowie den Referenz-Herzschlag-Zeitpunkt H_Zpref dieses durch herzschlag-synchrone Überlagerung erzeugten durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitts Powcom,av(i). In diesem Beispiel werden acht verschiedene Levels unterschieden, also n = 8. Der Zeitpunkt t = 0 auf der x-Achse wurde in den Referenz-Herzschlag-Zeitpunkt H_Zrref gelegt. Weiterhin zeigt 15 die n=8 durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitte Powcom,av(1), ..., Powcom,av(8) für die n=8 Levels.
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16 zeigt den durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitt Powcom,av(5) für das Level Nr. 5.
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Aus dem durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitt Powcom,av(i) für das Level Nr. i werden ein mittlerer Signalwert Avg(i) und unter Verwendung des mittleren Signalwerts Avg(i) ein Schwellenwert (threshold) φ(i) hergeleitet. Der mittlere Signalwert Avg(i) und der Schwellenwert φ(i) variieren in der Regel von Level i1 zu Level i2 und auch für ein einziges Level i von Herzschlag zu Herzschlag, wenn der mittlere Signalwert Avg(i) und der Schwellenwert φ(i) laufend abhängig von den jeweils letzten M Herzschlägen aktualisiert werden. Mithilfe dieses vom Kompensations-Signal Sigcom abhängenden Schwellenwerts φ(i) wird später ein Rauschen im Kompensations-Signal Sigcom wenigstens teilweise rechnerisch eliminiert, wobei dieses Rauschen im Wesentlichen durch das kardiogene Signal Sigkar erzeugt wird. Dank des gerade beschriebenen Vorgehens werden die Schwellenwerte zur Laufzeit berechnet und brauchen nicht vorgegeben zu werden.
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Der mittlere Signalwert Avg(i) wird beispielsweise als arithmetisches Mittel oder auch als Median über R Signalwerte des durchschnittlichen Leistungs-SignalAnteil POwcom,av(i) zu R aufeinanderfolgenden relativen Abtast-Zeitpunkten τ1, ..., τR des Referenz-Herzschlag-Zeitpunkts H_Zrref berechnet. Der Median ist weniger sensitiv gegenüber Ausreißern als das arithmetische Mittel, seine Berechnung erfordert aber mehr Rechenzeit.
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Um den Schwellenwert
φ(i) zu berechnen, wird ein Faktor α vorgegeben, beispielsweise α=2. Der Schwellenwert
φ(i) wird beispielsweise gemäß der Rechenvorschrift
berechnet.
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15 zeigt weiterhin die n Schwellenwerte φ(1), ..., φ(n) für die n Level.
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Ein Signalwert SigAcom(i)(x)(t) des Signalanteils SigAcom(i)(x) des Kompensations-Signals Sigcom soll umso stärker gedämpft werden, je größer der Signalwert Powcom,av(i)(τ) des durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitts Powcom,av(i) zu dem entsprechenden relativen Zeitpunkt τ(t) des Referenz-Herzschlag-Zeitraums H_Zrref ist. Denn große Signalwerte stammen aufgrund der Mittelung über N Herzschlag-Zeiträume vom kardiogenen Signal Sigkar her. Die Dämpfung hängt also vom aktuell ermittelten Summen-Signal SigSum ab und nicht von einem vorgegebenen Schwellenwert. Wie bereits erwähnt, hängt die Dämpfung gemäß dieser Ausgestaltung außerdem vom relativen Zeitpunkt τ während eines Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref ab. Auf diese Weise lässt die Dämpfung sich an die aktuelle Herzaktivität des Patienten P anpassen, auch bei Unregelmäßigkeiten in der Herzaktivität.
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In einer Ausgestaltung wird aus dem durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitt
Powcom,av(i) ein Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt
Mod(i) erzeugt, beispielsweise gemäß der folgenden Rechenvorschrift:
falls
τ im Referenz-Herzschlag-Zeitraum
H_Zrref liegt und Pow
com,av(i)(τ) > φ(i) gilt, und
Mod(i)(τ) = 1 ansonsten.
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Jeder Signalwert Mod(i)(τ) des Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitts Mod(i) ist eine Zahl zwischen 0 und 1 (einschließlich).
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Die Ausgestaltung, dass der Signalwert Mod(i)(τ) außerhalb des Referenz-Herzschlag-Zeitraums H_Zrref auf 1 gesetzt wird, stellt sicher, dass der Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) nur für den aktuellen Herzschlag eine Dämpfung bewirkt.
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In einer Verallgemeinerung wird jeder Wert für Mod(i) gemäß der Rechenvorschrift
berechnet, wobei F= F(u) eine in u fallende Funktion ist [je größer u, desto kleiner F(u)] und einen Wertebereich von 0 bis y hat und wobei y größer oder gleich 1 ist.
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Wie in 8 dargestellt ist, gibt es Alternativen zu der Ausgestaltung, die Dämpfung durch eine Multiplikation zu erzielen. In mehreren Ausgestaltungen, die in 8 b) bis 8 d) gezeigt werden, wird ein Schwellenwert αx = αx(τ) verwendet. In einer Ausgestaltung, die in 8 d) gezeigt wird, werden zusätzlich zwei weitere Schwellenwerte βX = βX(τ) und βY = βY(τ) verwendet.
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In einer Realisierung der Ausgestaltung von
8 d) werden Parameter p1, p2, p3 und p4 vorgegeben. Bevorzugt gilt p1 < p2 < p3. Beispielsweise gilt p1 = 0.8, p2 = 1, p3 = 1.1 sowie p
4 = 1.2 oder auch p
1 = 1, p
2 = 1.2, p
3 = π/2 sowie p
4 = 1.8.
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In einer Realisierung der Ausgestaltung von
8 b) und
8 c) werden Parameter p
1 und p
4 vorgegeben, z.B. p
1 = 1.5 sowie p
4 = 0.8. Dann ist
-
8 a) bis
8 d) zeigen die Modifikation nur für positive Werte von SigA
com(i)(t). Bevorzugt verändert die Dämpfung aber nicht das Vorzeichen. Daher wird bevorzugt wie folgt gedämpft:
-
Hierbei bezeichnet f eine der Modifizierungsfunktionen von 8.
-
In der Ausgestaltung gemäß 8 e) wird die Modifizierungsfunktion statistisch ermittelt. Dies wird mithilfe von 9 und 10 veranschaulicht.
-
9 zeigt für das Level i = 5 alle in der Initialisierungsphase gemessenen Verläufe des Signalanteils SigAcom(5)(x) des Kompensations-Signals Sigcom sowie den durchschnittlichen Verlauf Powcom,av(5), wobei die Verläufe auf den Referenz Herzschlag-Zeitraum H_Zrref abgebildet sind. Der Zeitpunkt τ = 0 ist wieder die R-Spitze. Vorgegeben wird ein Norm-Zeitpunkt τNorm im Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref, beispielsweise τNorm = 0,4. Zu diesem Norm-Zeitpunkt ist der kardiogene Anteil Sigkar am Summen-Signal Sigsum und damit am Kompensations-Signal Sigcom vernachlässigbar klein. Die nachfolgend beschriebenen Schritte werden für jeden Zeitpunkt τx einer Menge mit mehreren Zeitpunkten im Referenz Herzschlag-Zeitraum H_Zrref durchgeführt, wobei die Zeitpunkte dieser Menge den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref überdecken. Dies liefert insgesamt eine Kennlinie, beispielsweise die in 8 e) gezeigte Kennlinie.
-
Die für den Zeitpunkt τx gemessenen Werte SigAcom(i)(τx) des auf den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref abgebildeten Signalanteils SigAcom(i) bilden eine Stichprobe. Mithilfe dieser Stichprobe wird eine empirische Verteilungsfunktion F[τx] berechnet. Die Werte, die für den Norm-Zeitpunkt τNorm gemessen worden sind, liefern eine Norm-Stichprobe. Mit Hilfe dieser Norm-Stichprobe wird eine empirische Norm-Verteilungsfunktion F[τNorm] berechnet. 10 a) zeigt diese beiden empirischen Verteilungsfunktionen. Auf die gleiche Weise lassen sich mithilfe der beiden Stichproben eine empirische Dichtefunktion f[τx ] sowie eine empirische Norm-Dichtefunktion f[τNorm ] berechnen. Diese werden in 10 b) gezeigt. Anschließend wird ein Wertepaar (x, y) mit x = Powcom,av(5)(τx) und y = F[τNorm]-1{F[τx](τx)} berechnet. F[τNorm]-1 ist die inverse Funktion. Diese Berechnung wird für jeden Zeitpunkt τ der Menge durchgeführt und liefert eine Kennlinie, die beispielhaft in 10 c) gezeigt ist.
-
Die Kennlinie wird benutzt, um SigAcom(i)(t) (x-Wert der Kennlinie) auf SigAcom,d(i)(t) (y-Wert der Kennlinie) abzubilden.
-
In einer Ausgestaltung wird keine Annahme über die Verteilung getroffen. In einer Abwandlung wird vorausgesetzt, dass die beiden Verteilungsfunktionen F[τx] und F[τNorm] Verteilungsfunktionen einer Normalverteilung sind. Die beiden Stichproben werden auf den jeweiligen Mittelwert verschoben, sodass der Erwartungswert der Normalverteilung gleich 0 ist, und die beiden Varianzen σ[τNorm ] und σ[τx ] werden empirisch geschätzt. Dann gilt y = σ[τNorm] / σ[τx] * x.
-
11 zeigt eine Darstellung mit Höhenlinien für die Herleitung einer Modifizierungsfunktion. Auf der horizontalen Achse ist wieder die Zeit τ im Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref eingetragen, auf der vertikalen Achse ein Maß für die Muskelaktivität der Atmungsmuskulatur. Bevorzugt wird dieses Maß für die Muskelaktivität auf Basis des Kompensations-Signals Sigcom berechnet, beispielsweise wie folgt: Das Kompensations-Signal Sigcom wird gleichgerichtet (von jedem Signalwert wird der Betrag gebildet). Das gleichgerichtete Signal wird mittels eines Tiefpassfilters gefiltert, sodass ein Hüllkurven-Signal entsteht. Abschnitte dieses Hüllkurven-Signals, die dicht an einem charakteristischen Herzschlag-Zeitpunkt liegen und daher durch die Herzaktivität und nicht durch die Muskelaktivität der Atmungsmuskulatur hervorgerufen werden, werden rechnerisch ausgeschnitten. Dieses Vorgehen lässt sich auch als „gating“ bezeichnen. Die Lücken werden durch Interpolation über die verbleibenden Bereiche gefüllt. Das resultierende Hüllkurven-Signal Env bezieht sich auf den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref und wird als Maß für die Muskelaktivität verwendet. Möglich ist auch, das Kompensations-Signal Sigcom als Maß für die Muskelaktivität zu verwenden.
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Zu jedem Zeitpunkt τ des Referenz-Herzschlag-Zeitraums H_Zrref und zu jedem Wert für die Muskelaktivität, also z.B. für jeden Wert des Hüllkurven-Signals Env oder für jeden Wert Sigcom(T) des Kompensations-Signals Sigcom, gehört ein Teil der in der Initialisierungsphase gewonnenen Stichprobe, nämlich derjenige Teil, der zu diesem Zeitpunkt τ diesen Signalwert Env(τ) bzw. SigCom(τ) annimmt. Diese Stichprobe liefert eine empirische Varianz. Höhenlinien für verschiedene Werte der empirischen Varianz (Streuung) σ sind eingetragen, beispielsweise für σ = σ1, σ = σ2, σ = σ4 und σ = σ6. Eingetragen ist ein Referenzbereich Ref des Referenz-Herzschlag-Zeitraums H_Zrref , in dem das kardiogene Signal Sigkar vernachlässigbar klein ist.
-
Die Modifizierungsfunktion wird so festgelegt, dass folgendes gilt: Die Modifizierungsfunktion bildet die empirische Varianz für einen bestimmten Signalwert der Muskelaktivität und für einen bestimmten Referenz-Zeitpunkt τx auf eine empirische Varianz für denselben Signalwert und einen Referenz-Zeitpunkt τx im Referenzbereich Ref ab. Dies wird in 11 beispielhaft für die beiden Werte Mus1 und Mus2 des Maßes für die Muskelaktivität (auf der vertikalen Achse dargestellt), die empirischen Varianzen σ = σ3 und σ = σ7 und die beiden Referenz-Zeitpunkte τ1 und τ2, die im Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref und außerhalb des Referenzbereichs Ref liegen, dargestellt. Der Wert [τ1, Mus1 ] wird auf den Wert [τNorm , Mus1 ] abgebildet, der Wert [τ2, Mus2 ] auf den Wert [τNorm , Mus2 ].
-
Der Ansatz von
11 verallgemeinert den Ansatz y = σ[τ
Norm] /
σ[τ
x]*x, der mit Bezug auf
10 erläutert wurde. Gemäß
11 gilt
-
In 12 wird eine Abwandlung gezeigt, die ohne eine Initialisierungsphase auskommt. Im oberen Teil von 12 wird ein typischer Verlauf des kardiogenen Signals Sigkar in dem Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref gezeigt, im unteren Teil ein vorgegebener Verlauf für αx = αx(τ). Je größer die Leistung, also der Betrag des Signalwerts Sigkar(τ), ist, desto kleiner ist der Wert αx(τ). Dieser vorgegebene Verlauf ist im Datenspeicher 9 abgespeichert. Auch bei dieser Abwandlung lassen sich andere Modifikationsvorschriften verwenden.
-
In einer Abweichung fließt in den Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) zusätzlich der zeitliche variierende aktuelle Effektivwert (RMS) des Summen-Signals Sigsum ein. Bei starken Schwankungen in der Muskelaktivität der Atmungsmuskulatur lässt sich das respiratorische Signal Sigres noch besser von dem kardiogenen Signal Sigkar trennen. Die Variante, die mit Bezug auf 11 erläutert wurde, ist ein Beispiel dafür, wie der Effektivwert berücksichtigt wird.
-
17 zeigt beispielhaft die n Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Mod(1), ..., Mod(n) für die n Levels.
-
18 zeigt den Verlauf des Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitts Mod(5) für das Level Nr. 5.
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Die gerade beschriebenen Schritte, um in der Initialisierungsphase die n Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Mod(1), ..., Mod(n) zu generieren und in der nachfolgenden Nutzphase zu aktualisieren, werden bevorzugt mit der niedrigen Abtast-Frequenz durchgeführt. Bevorzugt werden die n Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Mod(1), ..., Mod(n) im Datenspeicher 9 abgespeichert.
-
Wie oben beschrieben wurde, liefert der Kompensations-Funktionsblock 20 mit der hohen Abtast-Frequenz jeweils einen neuen Wert Sigcom(t) für das Kompensations-Signal Sigcom . Der Dämpfungs-Funktionsblock 21 liefert mit dieser hohen Abtast-Frequenz oder auch mit der niedrigen Abtast-Frequenz jeweils einen neuen Wert Sigres,est(t) für das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est . Hierbei führt der Dämpfungs-Funktionsblock 21 folgende Schritte durch:
- Die Funktionseinheit 22 zerlegt einen Abschnitt des Kompensations-Signals Sigcom, der die letzten K Abtast-Zeitpunkte der hohen Abtast-Frequenz abdeckt, in n Signalanteil-Abschnitte, beispielsweise durch eine Wavelet-Transformation. Diese Abschnitt werden nachfolgend mit SigAcom(1), ..., SigAcom(n) bezeichnet.
-
Für jedes Level i (i=1,...,n) werden in der Nutzphase die folgenden Schritte durchgeführt:
- - Die Funktionseinheit 24 positioniert den Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) zeitrichtig relativ zum Herzschlag. Hierfür verwendet die Funktionseinheit 24 den Beginn bzw. den genauen Zeitpunkt H_Zp(x) des Herzschlags x, den die Funktionseinheiten 12 und 13 detektiert haben.
- - Falls ein Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) einen Signalanteil-Abschnitt SigAcom(i) nicht vollständig überdeckt, so wird er auf geeignete Weise aufgefüllt, bevorzugt mit dem konstanten Wert 1 oder durch Interpolation. Falls der Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) zu lang ist, so wird er bevorzugt in einem überstehenden Bereich auf geeignete Weise abgeschnitten.
- - Der zeitrichtig positionierte Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) wird von der Funktionseinheit 26 auf den Signalanteil-Abschnitt SigAcom(i) für das Level Nr. i angewendet, um den gedämpften Signalanteil-Abschnitt SigAcom,d(i) zu erzeugen, beispielsweise durch Multiplikation:
oder durch eine der in 8 b) bis 8 e) gezeigten Alternativen.
- - Hierdurch wird ein Abschnitt SigAcom,d(i) des gedämpften Kompensations-Signalanteils SigAcom,d(i) generiert, der wiederum die letzten K Abtast-Zeitpunkte abdeckt.
-
Die Funktionseinheit 25 erzeugt aus den n Abschnitten SigAcom,d(1), ... , SigAcom,d(n) der n gedämpften Kompensations-Signalanteile Sigcom,d(1), ..., Sigcom,d(n) durch Rücktransformation einen Abschnitt SigAcom,d des gedämpften Kompensations-Signals, welcher als der neueste Abschnitt des zu schätzenden respiratorischen Signals Sigres,est verwendet wird und der K Abtast-Zeitpunkte überdeckt.
-
Bei der gerade beschriebene Ausführungsform hängt der Wert eines Referenz-Modifizierungs-Signals Mod(i) eines Levels i nur vom relativen Zeitpunkt τ (oder von der Herzphase Φ) im Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref ab. Für jeden Herzschlag wird also der gleiche Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) verwendet. In einer Abwandlung wird in der Nutzphase für jeden Herzschlag der Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) abhängig von dem bei diesem Herzschlag gemessenen Wert des anthropologischen Parameters angepasst, so wie dies auch für den kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref durchgeführt wird, z.B. vom Lungen-Füllstand oder von einem Maß für die aktuelle Haltung des Patienten P. Bevorzugt wird in der Initialisierungsphase ein lernendes Verfahren angewendet, um automatisch die Abhängigkeit des Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitts Mod(i) von dem oder jeden anthropologischen Parameter zu erlernen.
-
In einer Abweichung wird in der Initialisierungsphase zusätzlich zu dem von der Herzphase Φ abhängigen Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt
Mod(i) ein respiratorischer Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt
Modres(i) generiert, der den zeitlichen Verlauf einer Dämpfung während eines Atemzugs beschreibt. Für jeden relativen Atemzug-Zeitpunkt τ
res ist Mod
res (i)[τ
res] ebenfalls eine Zahl zwischen 0 und 1. Der gedämpfte Signalanteil-Abschnitt SigA
com,d(i) wird z.B. gemäß der Vorschrift
berechnet.
-
In einer Abweichung wird anstelle des Atemzug-Zeitpunkts τ
res die aktuelle Muskelanstrengung MA = MA(t) geschätzt. Der respiratorische Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Modres(i) hängt von dieser Muskelanstrengung ab, also Modres(i) = Modres(i)(MA). Der gedämpfte Signalanteil-Abschnitt SigA
com,d(i) wird bei dieser Abwandlung z.B. gemäß der Vorschrift
berechnet.
-
In einer Ausgestaltung werden die Signalwerte des geschätzten respiratorischen Signals Sigres,est mit einer zeitlichen Verzögerung ausgegeben, welche aus der Rechenzeit resultiert, den der Dämpfungs-Funktionsblock 21 für die gerade aufgelisteten Rechenschritte benötigt. Im Folgenden bezeichnet Δt den Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abtast-Zeitpunkten bei der hohen Abtast-Frequenz, und die Anzahl K ist so bemessen, dass der Dämpfungs-Funktionsblock 21 die Rechenschritte in der Zeitspanne K*Δt bewältigt. Der Dämpfungs-Funktionsblock 21 führt die oben aufgeführten Rechenschritte jeweils für einen Abschnitt des Kompensations-Signals Sigcom durch, der die letzten K Abtast-Zeitpunkte abdeckt. Die resultierenden K Signalwerte für das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est werden nacheinander ausgegeben. Der Dämpfungs-Funktionsblock 21 verarbeitet zeitlich überlappend mit der Ausgabe erneut einen Abschnitt mit den jüngsten K Signalwerten des Kompensations-Signals Sigcom.
-
Bevorzugt realisieren beide Funktionsblöcke
20 und
21 jeweils einen schnellen Signalpfad für die Schritte, die mit der hohen Abtast-Frequenz durchgeführt werden, und einen langsamen Signalpfad für die Schritte, die mit der niedrigen Abtast-Frequenz durchgeführt werden. Die beiden Signalpfade sind parallel zueinander angeordnet. Eine Vorrichtung und ein Verfahren, um mithilfe eines schnellen und eines langsamen Signalpfades physiologische Signale zu verarbeiten, wird beispielsweise in
DE 10 2011 016 804 A1 und in
EP 2845616 B1 beschrieben.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung lassen sich mögliche Werte für die Auslegungsparameter des Verfahrens vorab miteinander vergleichen, und zwar mithilfe einer sogenannten Restleistungsanalyse. 19 und 20 zeigen beispielhaft fünf Signale, die den jeweils resultierenden zeitlichen Verlauf des Effektivwerts (RMS) beschreiben, und zwar in einer überlagerten Darstellung (19) und in fünf getrennten Darstellungen (20). Um diese Darstellung zu erzeugen, wurden jeweils Abschnitte der fünf Signale, die 19 Herzschläge überdecken, zeitrichtig übereinandergelegt (R-Spitze bei t = 0,0). Bevorzugt wird die Restleistungsanalyse auf Basis von mindestens 60 Herzschlägen durchgeführt. Idealerweise variiert der Effektivwert nicht oder nur wenig über die Zeit. Hierbei beziehen sich die Effektivwert-Verläufe auf folgende Signale:
- - Sigsum ist das Summen-Signal, welches durch eine Signalaufbereitung der Messwerte von den Messelektroden 2.1.1 bis 2.2.2 gewonnen wird und ein Eingangssignal für den Kompensations-Funktionsblock 20 ist,
- - Sigcom ist das Kompensations-Signal, das vom Kompensations-Funktionsblock 20 erzeugt worden ist, wobei das synthetische kardiogene Signal Sigkar,syn von dem Summen-Signal Sigsum subtrahiert wurde,
- - Sigres ist das tatsächliche respiratorische Signal,
- - Sigres,est die erfindungsgemäß von den beiden Funktionsblöcken 20 und 21 erzeugte Schätzung für das tatsächliche respiratorische Signal Sigres ,
- - Sigres,est,2 ist eine Schätzung für das respiratorische Signal Sigres, die aus dem Summen-Signal Sigsum ermittelt wird, indem nur der Dämpfungs-Funktionsblock 21 angewendet wird, aber nicht der Kompensations-Funktionsblock 20, vgl. 13.
-
Das Kompensations-Signal Sigcom , welches der Kompensations-Funktionsblock 20 erzeugt hat, weist in der QRS-Phase von -0,1 bis +0,1 sec noch einen hohen Effektivwert auf. Das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est,2 , welches ohne Verwendung des Kompensations-Funktionsblocks 20 erzeugt wurde, wurde in der QRS-Phase zu stark gedämpft. Die erfindungsgemäß erzeugte Schätzung Sigres,est kommt dem tatsächlichen respiratorischen Signal Sigres sehr nahe.
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21 zeigt das Summen-Signal Sigsum, das Kompensations-Signal Sigcom und die drei Signalanteile Sigcom(4), Sigcom(5) und Sigcom(6) für die drei Levels 4, 5 und 6.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung lässt sich beispielsweise dann anwenden, wenn das Beatmungsgerät 1 auf Basis des erfindungsgemäß ermittelten respiratorischen Signals Sigres,est geregelt werden soll. Die Schritte des Kompensations-Funktionsblocks 20 setzen voraus, dass der Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) eines Herzschlags ausreichend genau detektiert ist, vgl. 4, 6 und 7 Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.. Nur dann lässt sich der kardiogene Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref für diesen Herzschlag zeitrichtig korrekt im synthetischen kardiogenen Signal Sigkar,syn positionieren. Der Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) lässt sich aber erst während der QRS-Phase ausreichend genau detektieren. Gemäß der bevorzugten Ausgestaltung werden daher im Verlauf eines Herzschlags zunächst nur der Dämpfungs-Funktionsblock 21 angewendet, also die Ausgestaltung gemäß 13 durchgeführt, bis während der QRS-Phase der Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) ausreichend genau detektiert ist. Sobald der Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) detektiert ist, aktualisiert zusätzlich der Kompensations-Funktionsblock 20 das Kompensations-Signal Sigcom, bis der Herzschlag-Zeitraum H_Zr(x) verstrichen ist.
-
In einer Abwandlung wird der Zeitpunkt des aktuellen Herzschlags geschätzt, bis die QRS-Phase erreicht und der Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) ausreichend genau detektiert werden kann. Um den aktuellen Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) zu schätzen, wird beispielsweise eine Vorhersage aufgrund der vorherigen Herzschläge und bevorzugt einer geschätzten Herzschlagfrequenz durchgeführt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Beatmungsgerät, beatmet künstlich und / oder überwacht den Patienten P, umfasst die Signalverarbeitungseinheit 5
- 2.1.1, 2.1.2,
- erster Satz von Messelektroden auf der Haut des Patienten P, liefert Messwerte für das elektrische Summen-Signal SigSum
- 2.2.1, 2.2.2
- zweiter Satz von Messelektroden auf der Haut des Patienten P, liefert weitere Messwerte für das Summen-Signal SigSum
- 3
- pneumatischer Sensor vor dem Mund des Patienten P, misst den Volumenfluss Vol' und den Atemwegsdruck Paw
- 4
- optischer Sensor mit einem Bildaufnahmegerät und einer Bildverarbeitungseinheit, misst die Geometrie des Körpers des Patienten P, aus welcher rechnerisch der aktuelle Lungen-Füllstand Vol hergeleitet wird
- 5
- Signalverarbeitungseinheit, umfasst die Funktionsblöcke 20 und 21, führt die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durch, hat Lesezugriff und Schreibzugriff auf den Datenspeicher 9
- 6
- Sonde in der Speiseröhre Sp, misst den pneumatischen Druck Pes in der Speiseröhre Sp
- 9
- Datenspeicher, auf den die Signalverarbeitungseinheit 5 Lesezugriff und Schreibzugriff hat und in dem der kardiogene Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref und die respiratorischen Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitte Modres(i) abgespeichert sind
- 10
- Funktionseinheit des Kompensations-Funktionsblocks 20: generiert das synthetische kardiogene Signal Sigkar,syn
- 11
- Funktionseinheit des Kompensations-Funktionsblocks 20: kompensiert unter Verwendung des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn den Einfluss des kardiogenen
- 12
- Signals Sigkar auf das Summen-Signal SigSum , beispielsweise durch Subtraktion von Sigkar,syn Funktionseinheit der Signalverarbeitungseinheit 5: erkennt im Summen-Signal Sigsum die jeweilige QRS-Zeitspanne jedes Herzschlags
- 13
- Funktionseinheit der Signalverarbeitungseinheit 5: detektiert den genauen Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(n) jedes Herzschlags
- 14
- Funktionseinheit des Kompensations-Funktionsblocks 20: überlagert rechnerisch die Summen-Signalabschnitte für jeweils einen Herzschlag
- 15
- Funktionseinheit des Kompensations-Funktionsblocks 20: erzeugt einen kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref
- 16
- Funktionseinheit des Kompensations-Funktionsblocks 20: positioniert die kardiogenen Referenz-Signalabschnitte SigAkar,ref abhängig vom Herzschlag-Zeitpunkt H_Zp(x) zeitrichtig, setzt die positionierten kardiogenen Referenz-Signalabschnitte SigAkar,ref zu dem synthetischen kardiogenen Signal Sigkar,syn zusammen
- 20
- Kompensations-Funktionsblock: erzeugt das synthetische kardiogene Signal Sigkar,syn und das Kompensations-Signal Sigcom
- 21
- Dämpfungs-Funktionsblock: erzeugt durch Dämpfung aus dem Kompensations-Signal Sigcom das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est
- 22
- Funktionseinheit des Dämpfungs-Funktionsblocks 21: zerlegt das Kompensations-Signal Sigcom in n Signalanteile
- 23
- Funktionseinheit des Dämpfungs-Funktionsblocks 21: erzeugt aus dem Kompensations-Signal Sigcom durch Dämpfung das geschätzte respiratorische Signal Sigres,est
- 23(i)
- Funktionseinheit des Dämpfungs-Funktionsblocks 21: erzeugt aus dem Signalanteil-Abschnitt SigAcom(i) den gedämpften Signalanteil-Abschnitt SigAcom,d(i) (i=1,...,n)
- 24
- Funktionseinheit des Dämpfungs-Funktionsblocks 21: erzeugt den Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) (i=1,...,n)
- 25
- Funktionseinheit des Dämpfungs-Funktionsblocks 21: setzt die gedämpften Signalanteil-Abschnitte SigAcom,d(1), ..., SigAcom,d(n) durch Rücktransformation zum neuesten Abschnitt SigAcom,d des gedämpften kompensierten Signals SigAcom,d zusammen, wobei dieser Abschnitt als neuester Abschnitt des geschätzten respiratorischen Signal Sigres,est verwendet wird
- 26
- Funktionseinheit in der Funktionseinheit 23 / 23(i): wendet das Referenz-Modifizierungs-Signal Mod(i) auf den Signalanteil SigAcom(i) an und erzeugt den gedämpften Signalanteil SigAcom,d(i) (i=1,...,n)
- 30
- Funktionseinheit des Dämpfungs-Funktionsblocks 21: erzeugt aus dem Kompensations-Signal Sigcom unter Verwendung der charakteristischen Herzschlag-Zeitpunkte die Kompensations-Signalabschnitte
- 31
- Funktionseinheit: erzeugt das gesuchte geschätzte respiratorische Signal Sigres,est , verwendet die gedämpften Signalanteil-Abschnitte SigAcom,d(x), ...
- 32
- optionale Funktionseinheit: verzögert das Summen-Signal Sigsum für die Laufzeit, die zum Ermitteln des charakteristischen Herzschlag-Zeitpunkts H_Zp(x) erforderlich ist
- Avg(i)
- mittlerer Signalwert für das Level Nr. i (i=1,...,n), aus dem durchschnittlichen Leistungs-Signalabschnitt Powcom,av(i) berechnet (i=1,...,n)
- Atm(1),...,Atm(4)
- Zeitspannen von Atemzügen
- Env
- resultierendes Hüllkurven-Signal, bevorzugt durch „gating“ erzeugt
- F[τNorm]
- empirische Dichtefunktion für den Norm-Zeitpunkt τNorm
- F[τx]
- empirische Dichtefunktion für den relativen Zeitpunkt τx
- F[τNorm]
- empirische Verteilungsfunktion für den Norm-Zeitpunkt τNorm
- F[τx]
- empirische Verteilungsfunktion für den relativen Zeitpunkt τx
- H_Zp(x)
- charakteristischer Herzschlag-Zeitpunkt des Herzschlags x, von der Funktionseinheit 13 detektiert
- H_Zpref
- Referenz-Herzschlag-Zeitpunkt
- H_Zr(x)
- Herzschlag-Zeitraum des Herzschlags x
- H_Zrref
- Referenz-Herzschlag-Zeitraum, vom kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref und vom Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt Mod(i) überdeckt
- M
- Anzahl der Herzschläge, die für die Generierung des Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitts Mod(i) verwendet werden (i=1,...,n)
- Mod(i)
- Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt für das Level Nr. i, deckt den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref ab
- Modres(i)
- respiratorischer Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitt für das Level Nr. i, deckt den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref ab
- Mus1, Mus2
- Werte, die das Maß für die Muskelaktivität annimmt
- n
- Anzahl der Signalanteile (Levels), in welche die Funktionseinheit 22 das Kompensations-Signal Sigcom zerlegt
- N
- Anzahl der Herzschläge, die für die Generierung des kardiogenen Referenz-Signalabschnitts SigAkar,ref verwendet werden
- Pkar
- pneumatisches Signal für den Druck in der Herzkammer
- Phkar
- akustisches Signal für die Lautstärke der Herztöne
- Powcom(i)
- Leistungs-Signal für das Level Nr. i (i=1,...,n)
- Powcom,av(i)
- durchschnittlicher Leistungs-Signalabschnitt für das Level Nr. i, deckt einen Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref ab
- Sigcom
- Kompensations-Signal, wird vom Kompensations-Funktionsblock 20 durch Kompensation des Beitrags des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn zum Summen-Signal Sigsum generiert
- Sigcom(x)
- Signalabschnitt des Kompensations-Signals Sigcom für den Herzschlag x
- Sigcom(i)
- Signalanteil für das Level Nr. i (i=1,...,n)
- Sigcom,d(i)
- gedämpfter Signalanteil für das Level Nr. i (i=1,...,n)
- SigAcom(i)(x)
- Signalanteil-Abschnitt für das Level Nr. i (i=1,...,n) des Kompensations-Signals Sigcom für den Herzschlag x, von der Funktionseinheit 22 durch Zerlegung des Kompensations-Signals Sigcom erzeugt
- SigAcom,d(i)(x)
- gedämpfter Signalanteil-Abschnitt für das Levels Nr. i (i=1,...,n) für den Herzschlag x, von der Funktionseinheit 23(i) unter Verwendung des Referenz-Modifizierungs-Signalabschnitts Mod(i) aus dem Signalanteil-Abschnitt SigAcom,d(i) erzeugt
- Sigkar
- kardiogenes Signal, bewirkt die Herzaktivität des Patienten P, durch das synthetische kardiogene Signal Sigkar,syn geschätzt
- SigAkar,ref
- kardiogener Referenz-Signalabschnitt, beschreibt näherungsweise den Verlauf des kardiogenen Signals Sigres während eines einzigen Herzschlags, bezieht sich auf den Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref
- SigAkar(x)
- kardiogener Signalabschnitt für den Herzschlag x, aus dem kardiogenen Referenz-Signalabschnitt SigAkar,ref durch Verwendung eines beim Herzschlag x gemessenen Wert eines anthropologischen Parameters erzeugt
- Sigkar,syn
- synthetisches kardiogenes Signal, ist eine Schätzung für das kardiogene Signal Sigkar , von der Funktionseinheit 10 aus den Signalabschnitten SigAkar,syn(x) erzeugt
- SigAkar,syn(X)
- Abschnitt des synthetischen kardiogenen Signals Sigkar,syn für den Herzschlag x
- Sigres
- zu ermittelndes respiratorisches Signal, bewirkt die eigene Atmungsaktivität des Patienten P
- Sigres,est
- erfindungsgemäß ermittelte Schätzung für das zu ermittelnde respiratorische Signal Sigres
- Sigres,est,2
- Schätzung für das zu ermittelnde respiratorische Signal Sigres , die aus dem Summen-Signal Sigsum ermittelt wird, indem das Summen-Signal Sigsum direkt als Eingangssignal am Dämpfungs-Funktionsblock 21 anliegt
- SigSum
- elektrisches Summen-Signal, von der Signalverarbeitungseinheit 5 unter Verwendung von Messwerten der Messelektroden 2.1.1 bis 2.2.2 oder sonstiger Sensoren erzeugt, entsteht durch eine Überlagerung des respiratorischen Signals Sigres mit dem kardiogenen Signal Sigkar
- SigASum(x)
- Abschnitt des Summen-Signals SigSum für den Herzschlag x im Herzschlag-Zeitraum H_Zr(x)
- φ(i)
- Schwellenwert (threshold) für das Level Nr. i (i=1,...,n), unter Verwendung des mittleren Signalwerts Avg(i) berechnet
- τ, τx
- relativer Herzschlag-Zeitpunkt im Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref
- τNorm
- Norm-Zeitpunkt im Referenz-Herzschlag-Zeitraum H_Zrref , an dem die Herzaktivität vernachlässigbar gering ist
- τ(t)
- relativer Herzschlag-Zeitpunkt im Referenz-Herzschlag-Zeitraum T, der dem absoluten Zeitpunkt t in einem Herzschlag-Zeitraum H_Zr(x) entspricht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007062214 B3 [0053]
- EP 3381354 A1 [0053]
- DE 102019006866 A1 [0059]
- DE 102015015296 A1 [0062]
- DE 102011016804 A1 [0128]
- EP 2845616 B1 [0128]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- M. Ungureanu und W. M. Wolf: „Basic Aspects Concerning the Event-Synchronous Interference Canceller“, IEEE Transactions on Biomedical Engineering, Vol. 53 No. 11 (2006), pp. 2240 - 2247 [0053]
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