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Die Erfindung betrifft einen Saugbagger zum gezielten Aufnehmen von Sauggut, insbesondere zum Ausheben von Erdreich, wobei der Saugbagger einen pneumatischen Saugrüssel zum Aufnehmen des Sauggutes, ein Sauggebläse zur Erzeugung eines Saugluftstromes und einen vom Saugrüssel zum Sauggebläse führenden Strömungskanal zur Führung des Saugluftstromes aufweist und wobei der Strömungskanal einen Sammelbehälter, in dem das Sauggut aus dem Saugluftstrom abgeschieden wird, aufweist und im Strömungskanal eine Filtervorrichtung angeordnet ist.
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Saugbagger sind Spezialbaumaschinen, mit denen Sauggut (z.B. Erdstoffaushub) pneumatisch angesaugt und transportiert wird. Sie werden überall dort eingesetzt, wo ein konventioneller Bagger mit seinem Grabwerkzeug nicht benutzt werden kann oder zu Schäden von wie z.B. an Erdleitungen oder Wurzeln führen würde. Derartige Saugbagger kommen heute in vielfältigen Bereichen zum Einsatz, u.a. im Tiefbau, beim Gleis- und Tunnelbau, beim Havariedienst, bei der Müllentsorgung, in der Gebäudesanierung, bei der Rohrleitungssanierung sowie in der Industrie (Tagebau, Chemieanlagen, Raffinerien, Hafenanlagen, Stahlwerke, Biogasanlagen). Je nach Anwendungsprofil verfügen sie über einen Sammelbehälter von einigen m3 bis über 20 m3. Deren Entleerung erfolgt diskontinuierlich durch seitliches Kippen - dafür muss der Arbeitsprozess unterbrochen und das Fahrzeug in der Regel umgesetzt werden. Gerade bei langen Arbeitsprozessen sind große Abscheidebehälter und damit auch große, schwere und teure Saugbagger erforderlich.
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Aus dem Stand der Technik ist aus
EP 0 613 983 A1 ein Saugbagger zum gezielten Aufnehmen von Sauggut, insbesondere zum Ausheben von Erdreich an erdverlegten Leitungen oder Wurzelwerk, bekannt. Dieser Saugbagger weist einen pneumatischen Saugrüssel auf, der in einen Sammelbehälter mündet. In dem Sammelbehälter wird das über den Saugrüssel aufgenommene Sauggut aus dem Saugluftstrom abgeschieden. Zur Erzeugung des Saugluftstroms ist der Saugbagger mit einem Sauggebläse ausgestattet. Zwischen Saugrüssel, Sammelbehälter und Sauggebläse wird ein Strömungskanal gebildet, in dem der Saugluftstrom geführt wird. In dem Sammelbehälter ist eine Filtervorrichtung aus umfassend ein Grobfilter und ein Feinfilter angeordnet. Der Grobfilter wird dadurch gebildet, dass ein Abschnitt des Strömungskanals labyrinth- bzw. kaskadenförmig ausgestaltet ist. In einer Ausführungsform ist der Filtervorrichtung ein Absetzraum vorgeschalten. Dieser Absetzraum ist mit einer Trennwand ausgebildet, die den Absetzraum in zwei Behälterabschnitte unterteilt, wobei der durch den Saugrüssel eingeleitete Saugluftstrom wahlweise in einen der beiden Behälterabschnitte einleitbar ist. Grobe Partikel innerhalb des Saugluftstromes werden dabei im jeweiligen Absetzraum abgeschieden. Durch die Zweiteilung des Absetzraumes kann dieser im kontinuierlichen Betrieb des Saubbaggers entleert werden. Nachteilig ist allerdings, dass sowohl zur Entleerung des Sammelbehälters unterhalb des Grob- und Feinfilters, als auch zur Reinigung des Grobfilters eine Unterbrechung des Saugvorgangs notwendig ist. Zur Reinigung des Feinfilters sind Luft- und Wasserdüsen vorgesehen, sodass der Feinfilter während des Saugbetriebes (Online-Betrieb) abgereinigt werden kann. Allerdings ist die Reinigungswirkung hier im Online-Betrieb nur wenig effektiv, da die Saugluftströmung viele feine Partikel am Feinfilter hält. Auch ein pulsartiges Unterbrechen oder Umkehren des Saugluftstromes bringt wenig Verbesserung, da gelöste Partikel sofort wieder angesaugt werden. Im Ergebnis ist in bestimmten Intervallen eine Reinigung des Feinfilters ohne Anliegen des Saugluftsromes notwendig (Offline-Betrieb). Bei den bekannten Saugbaggern ist dies immer mit einer Unterbrechung des Saugvorganges verbunden, was die Betriebszeit des Saugbaggers verringert.
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Weiterhin ist aus
EP 0 640 720 A1 ein Saugbagger bekannt, bei dem der Saugrüssel wahlweise mit einem ersten Strömungskanal oder einem zweiten Strömungskanal verbindbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Saugbagger vorzuschlagen, bei dem im laufenden Betrieb sowohl der Sammelbehälter entleerbar, als auch die Filtervorrichtung reinigbar sind. Insbesondere soll auch eine Reinigung des Feinfilters ohne Anliegen des Saugluftstromes (Offline-Betrieb) möglich sein, ohne dass der Saugvorgang unterbrochen wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Saugbagger mit einem vom Saugrüssel zum Sauggebläse führenden zweiten Strömungskanal zur Führung des Saugluftstromes ausgebildet ist. Dieser zweite Strömungskanal weist einen zweiten Sammelbehälter, in dem das Sauggut aus dem Saugluftstrom abgeschieden wird, auf. Im zweiten Strömungskanal ist eine zweite Filtervorrichtung angeordnet. An einer Anbindung des ersten Strömungskanals an das Sauggebläse ist ein erstes Verschlusselement und an einer Anbindung des zweiten Strömungskanals an das Sauggebläse ist ein zweites Verschlusselement vorgesehen. Das erste und das zweite Verschlusselement sind jeweils in eine Öffnungsstellung und eine Verschlussstellung bringbar und der Saugrüssel ist wahlweise mit dem ersten Strömungskanal oder dem zweiten Strömungskanal verbindbar. Die Verschlusselemente dienen zum Unterbrechen des Saugluftstromes im jeweiligen Strömungskanal. Mit der Filteranordnung wird die Saugluft vor der Zuführung zum Sauggebläse gereinigt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Saugbagger ist damit eine wechselseitige Beaufschlagung der Strömungskanäle und damit der Sammelbehälter und Filtervorrichtungen möglich, sodass ein kontinuierlicher Saugprozess erreicht wird. Damit ist sowohl die Leerung der Sammelbehälter, als auch die Reinigung der Filtervorrichtung bei kontinuierlichem Betrieb des Saugbaggers möglich. Es wird damit zum einen die Standzeit des Saugbaggers verkürzt. Zum anderen wird der Reinigungsprozess der Filter wesentlich verbessert, was die Lebensdauer der Filter erhöht, den Strömungswiderstand reduziert, was in einer Verringerung des Energieverbrauches und in einer Verbesserung der Filtereigenschaften resultiert. Die wechselseitige Beaufschlagung der beiden Sammelbehälter erfolgt erfindungsgemäß dadurch dass ein den Sammelbehältern zugeordnetes Ende des Saugrüssels an einem Klappenelement (Wechselklappe) befestigt ist und durch ein Schwenken dieser Wechselklappe das Ende des Saugrüssels in den jeweiligen Sammelbehälter geschwenkt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind das erste und/oder das zweite Verschlusselement in zumindest eine zwischen Öffnungsstellung und Verschlussstellung liegende Zwischenstellung bringbar, wobei ein Strömungsquerschnitt des Saugluftstromes am Verschlusselement in Zwischenstellung gegenüber einem Strömungsquerschnitt des Saugluftstromes am Verschlusselement in Öffnungsstellung vermindert ist. In vorteilhafter Ausführung sind die Verschlusselemente stufenlos zwischen Öffnungsstellung und Verschlussstellung verstellbar.
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Bei einer Stellung der Verschlusselemente in der Zwischenstellung kann eine Reduzierung der Leistung des Sauggebläses erreicht werden. Das kann genutzt werden um das Sauggebläse:
- a) unter geringerer Last hoch zu fahren und damit Überlastungen des Systems zu vermeiden
- b) bei leichteren Sauggut mit geringerer Leistung fahren zu können
- c) bei kurzzeitigen Pausen schnell eine Leistungsreduzierung herbeizuführen.
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Eine Ausführung sieht vor, dass der erste Sammelbehälter und der zweite Sammelbehälter jeweils eine verschließbare Austragöffnung aufweisen. Diese Austragöffnungen dienen der Entleerung des jeweiligen Sammelbehälters.
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In einer weiteren Ausführung weist der Saugbagger unterhalb des ersten und/oder zweiten Sammelbehälters ein Förderband zum Abtransport von aus dem ersten oder zweiten Sammelbehälters herausgeführten Saugguts auf.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Filtervorrichtung in Strömungsrichtung ein Grobfilter und nachgelagert eine Feinfiltervorrichtung aufweist.
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Weiterhin wird ein Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Saugbaggers vorgeschlagen, wobei
- - in einem ersten Verfahrensschritt eine Füllung des ersten Sammelbehälters mit Sauggut erfolgt, indem die Austragöffnung des ersten Sammelbehälters geschlossen wird und der Saugrüssel mit dem ersten Strömungskanal verbunden wird und das erste Verschlusselement in seine Öffnungsstellung und das zweite Verschlusselement in seine Verschlussstellung gebracht werden und der vom Sauggebläse erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut aus dem Saugluftstrom in den ersten Sammelbehälter abgeschieden wird und wobei
- - in einem zweiten Verfahrensschritt ein Wechsel von der Füllung des ersten Sammelbehälters auf eine Füllung des zweiten Sammelbehälters erfolgt, indem die Austragöffnung des zweiten Sammelbehälters geschlossen ist und zunächst das erste Verschlusselement in seine Verschlussposition gebracht, anschließend der Saugrüssel mit dem zweiten Strömungskanal verbunden und anschließend das zweite Verschlusselement in seine Öffnungsposition gebracht werden und der vom Sauggebläse erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel über den zweiten Strömungskanal zum Sauggebläse geführt wird und im zweiten Strömungskanal Sauggut aus dem Saugluftstrom in den zweiten Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des ersten Sammelbehälters dessen Austragöffnung geöffnet wird und wobei
- - in einem dritten Verfahrensschritt ein Wechsel von der Füllung des zweiten Sammelbehälters auf eine Füllung des ersten Sammelbehälters erfolgt, indem die Austragöffnung des ersten Sammelbehälters geschlossen, anschließend das zweite Verschlusselement in seine Verschlussposition gebracht, anschließend der Saugrüssel mit dem ersten Strömungskanal verbunden und anschließend das erste Verschlusselement in seine Öffnungsposition gebracht werden und der vom Sauggebläse erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut aus dem Saugluftstrom in den ersten Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des zweiten Sammelbehälters dessen Austragöffnung geöffnet wird.
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Bei diesem Ablauf sind beim Umschalten des Saugrüssels vom ersten Strömungskanal auf den zweiten Strömungskanal bzw. vom zweiten Strömungskanal auf den ersten Strömungskanal beide Verschlusselemente in ihrer Verschlussposition, sodass beide Strömungskanäle und beide Sammelbehälter drucklos sind. Während des Wechselvorgangs liegt in beiden Kammern kein vom Sauggebläse erzeugter Unterdruck an, sodass in dieser Zeit der Saugprozess kurzzeitig unterbrochen ist. Trotz dieser kurzzeitigen Unterbrechung wird ein quasi-kontinuierlicher Betrieb ermöglicht, da die Zeit des Umschaltens dennoch deutlich kürzer als die Zeit zum Entleeren eines Sammelbehälters und Reinigen einer Filtervorrichtung ist. Der Ablauf ist vorteilhaft, wenn beispielsweise aufgrund der Beschaffenheit des Sauggutes ein Blockieren des Umschaltens des Saugrüssels an der Wechselklappe eintreten kann.
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Weiterhin wird ein alternatives Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Saugbaggers vorgeschlagen, wobei
- - in einem ersten Verfahrensschritt eine Füllung des ersten Sammelbehälters mit Sauggut erfolgt, indem die Austragöffnung des ersten Sammelbehälters geschlossen wird und der Saugrüssel mit dem ersten Strömungskanal verbunden wird und das erste Verschlusselement in seine Öffnungsstellung und das zweite Verschlusselement in seine Verschlussstellung gebracht werden und der vom Sauggebläse erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut aus dem Saugluftstrom in den ersten Sammelbehälter abgeschieden wird und wobei
- - in einem zweiten Verfahrensschritt ein Wechsel von der Füllung des ersten Sammelbehälters auf eine Füllung des zweiten Sammelbehälters erfolgt, indem zunächst die Austragöffnung des zweiten Sammelbehälters geschlossen wird, anschließend das zweite Verschlusselement in seine Öffnungsposition gebracht, anschließend der Saugrüssel mit dem zweiten Strömungskanal verbunden und anschließend das erste Verschlusselement in seine Verschlussposition gebracht werden und der vom Sauggebläse erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel über den zweiten Strömungskanal zum Sauggebläse geführt wird und im zweiten Strömungskanal Sauggut aus dem Saugluftstrom in den zweiten Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des ersten Sammelbehälters dessen Austragöffnung geöffnet wird und wobei
- - in einem dritten Verfahrensschritt ein Wechsel von der Füllung des zweiten Sammelbehälters auf eine Füllung des ersten Sammelbehälters erfolgt, indem zunächst die Austragöffnung des ersten Sammelbehälters geschlossen, anschließend das erste Verschlusselement in seine Öffnungsposition gebracht, anschließend der Saugrüssel mit dem ersten Strömungskanal verbunden und anschließend das zweite Verschlusselement in seine Verschlussposition gebracht werden und der vom Sauggebläse erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut aus dem Saugluftstrom in den ersten
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Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des zweiten Sammelbehälters dessen Austragöffnung geöffnet wird.
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Bei diesem Ablauf sind beim Umschalten des Saugrüssels vom ersten Strömungskanal auf den zweiten Strömungskanal bzw. vom zweiten Strömungskanal auf den ersten Strömungskanal nicht beide Verschlusselemente geschlossen. An einen der beiden Strömungskanäle liegt nach wie vor der vom Sauggebläse erzeugte Unterdruck an. Somit wird gar keine Unterbrechung des Saugprozesses verursacht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Vertikalschnitt in Längsrichtung eines erfindungsgemäßen Saugbaggers
- 2 einen Horizontalschnitt des Saugbaggers gemäß 1
- 3 eine Ansicht von hinten auf den Saugrüssel des Saugbaggers gemäß 1
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1 zeigt einen Vertikalschnitt eines erfindungsgemäßen Saugbaggers 1 zum gezielten Aufnehmen von Sauggut 2, insbesondere zum Ausheben von Erdreich, wobei der Saugbagger 1 einen pneumatischen Saugrüssel 3 zum Aufnehmen des Sauggutes 2, ein Sauggebläse 4 zur Erzeugung eines Saugluftstromes und einen vom Saugrüssel 3 zum Sauggebläse 4 führenden ersten Strömungskanal zur Führung des Saugluftstromes aufweist. Im ersten Strömungskanal ist eine erste Filtervorrichtung angeordnet, die in der dargestellten Ausführung ein Grobfilter 5a und eine Feinfiltervorrichtung 6a umfasst. Der Grobfilter 5a wird durch einen labyrinth- bzw. kaskadenförmig ausgebildeten Strömungskanalabschnitt gebildet. Die Feinfiltervorrichtung 6a ist als eine Anordnung von Filterpatronen ausgestaltet. Weiterhin weist der erste Strömungskanal einen ersten Sammelbehälter auf, in dem das Sauggut aus dem Saugluftstrom abgeschieden wird. Ein erster Abschnitt 7a dieses ersten Sammelbehälters ist in Strömungsrichtung vor dem Grobfilter 5a angeordnet. Dieser erste Abschnitt 7a wirkt als Abscheidekammer des ersten Strömungskanals, wobei hier zunächst grobes Sauggut aus dem Saugluftstrom abgeschieden wird. Nachdem der Saugluftstrom den ersten Abschnitt 7a passiert hat, wird in dem labyrinth- bzw. kaskadenförmig ausgebildeten Grobfilter 5a aufgrund Strömungsumlenkung und Strömungsquerschnittsänderung weiteres Sauggut aus dem Saugluftstrom separiert. Darauf folgend wird der Saugluftstrom durch die Filterpatronen geführt, wobei hier feines Sauggut zurückgehalten wird. Sowohl das am Grobfilter separierte Sauggut, als auch ggf. von den Filterpatronen abfallendes Sauggut wird im zweiten Abschnitt 8a abgelagert. Ein zweiter Abschnitt 8a des ersten Sammelbehälters befindet sich unterhalb der Feinfiltervorrichtung 6a. Der vom Sauggut befreite Saugluftstrom wird abschließend abgeführt.
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Neben dem ersten Strömungskanal weist der Saugbagger 1 einen vom Saugrüssel 3 zum Sauggebläse 4 führenden zweiten Strömungskanal zur Führung des Saugluftstromes auf. Der zweite Strömungskanal ist mit einem zweiten Sammelbehälter ausgestaltet, wobei entsprechend der Ausführung des ersten Strömungskanal dieser zweite Sammelbehälter einen ersten Abschnitt 7b (3) und einen zweiten Abschnitt 8b aufweist. Der erste Abschnitt 7b wirkt als Abscheidekammer des zweiten Strömungskanals, in den zunächst grobes Sauggut aus dem Saugluftstrom abgeschieden wird. An die Abscheidekammer des zweiten Strömungskanals schließt analog zum ersten Strömungskanal ein Grobfilter 5b an. Der zweite Abschnitt 8b des zweiten Sammelbehälters befindet sich unterhalb einer Feinfiltervorrichtung 6b (2) des zweiten Sammelbehälters. Sauggut, welches vom Grobfilter 5b aus dem Saugluftstrom separiert worden ist und ggf. von den Filterpatronen abfallendes Sauggut wird im zweiten Abschnitt 8b abgelagert.
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An einer Anbindung des ersten Strömungskanals an das Sauggebläse 4 ist ein erstes Verschlusselement 9a und an einer Anbindung des zweiten Strömungskanals an das Sauggebläse 4 ist ein zweites Verschlusselement 9b (2) vorgesehen. Beide Verschlusselemente sind in der dargestellten Ausführung als Verschlussklappe ausgestaltet, allerdings nicht hierauf beschränkt. Das Verschlusselement 9b ist in der Darstellung 1 nicht sichtbar. Die Verschlusselemente 9a, 9b sind jeweils in eine Öffnungsstellung, eine Verschlussstellung und eine zwischen Öffnungsstellung und Verschlussstellung liegende Zwischenstellung bringbar. Bei der Zwischenstellung ist ein Strömungsquerschnitt des Saugluftstromes am Verschlusselement gegenüber einem Strömungsquerschnitt des Saugluftstromes am Verschlusselement in Öffnungsstellung vermindert. In der Darstellung befindet sich das Verschlusselement 9a in seiner Öffnungsstellung.
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Der erste Strömungskanal führt damit vom Ausgang 3' des Saugrüssels 3 über die Abscheidekammer (erster Abschnitt 7a des Sammelbehälters) zum Grobfilter 5a, weiter zur Feinfiltervorrichtung 6a bis hin zum Verschlusselement 9a an der Anbindung zum Sauggebläse 4. Der zweite Strömungskanal führt vom Ausgang 3' des Saugrüssels 3 über das Grobfilter 5b zur Feinfiltervorrichtung 6b bis zum Verschlusselement 9b an der Anbindung zum Sauggebläse 4.
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Der Saugrüssel ist in der dargestellten Ausführung schwenkbar ausgestaltet und damit wahlweise in den ersten Strömungskanal oder den zweiten Strömungskanal führbar. An dem Saugrüssel sind weiterhin zwei Dichtelemente 10a, 10b vorgesehen. Wird der Saugrüssel in den ersten Strömungskanal geschwenkt, so dichtet das Dichtelement 10b den zweiten Strömungskanal am Saugrüssel 3 ab. Ist hingegen der Saugrüssel 3 in den zweiten Strömungskanal geschwenkt, dichtet das Dichtelement 10a den ersten Strömungskanal am Saugrüssel 3 ab. Das Dichtelement 10a, 10b ist jeweils als schwenkbare Klappe ausgebildet, die im jeweiligen Fall an der Trennwand 11 zwischen erstem und zweitem Strömungskanal anliegt. Gleichzeitig wird der Saugrüssel 3 von der schwenkbaren Klappe (Wechselklappe) 10a, 10b geführt.
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Der erste Sammelbehälter und der zweite Sammelbehälter weisen jeweils eine verschließbare Austragöffnung 12a, 12b (3) auf, aus der im jeweiligen Sammelbehälter abgeschiedenes Sauggut herausgeführt werden kann. In der dargestellten Ausführung sind die Austragöffnungen 12a, 12b jeweils von einer Verschlussklappe verschließbar, wobei sich die Verschlussklappe jeweils über den Abschnitt 7a und 8a bzw. 7b und 8b erstreckt. Alternativ können die Verschlussklappen aber auch mehrteilig ausgebildet sein, sodass sich jeweils ein Teil der Verschlussklappe über den Abschnitt 7a bzw. 7b und ein Teil der Verschlussklappe über den Abschnitt 8a bzw. 8b erstreckt. Unterhalb des ersten und zweiten Sammelbehälters ist ein Förderband 13 (3) zum Abtransport von aus dem ersten oder zweiten Sammelbehälters herausgeführten Saugguts 2 angeordnet.
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2 zeigt einen Horizontalschnitt des Saugbaggers gemäß 1.
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3 zeigt eine Ansicht von hinten auf den Saugrüssel 3 des Saugbaggers gemäß 1.
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Im Betrieb des Saugbaggers 1 wird vom Sauggebläse 4 ein Unterdruck erzeugt, der in einem Saugluftstrom resultiert, der je nach Stellung des Saugrüssels 3 und der Verschlusselemente 9a, 9b im ersten und/oder zweiten Strömungskanal geführt wird.
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In einer ersten Betriebsvariante erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt eine Füllung des ersten Sammelbehälters mit Sauggut 2, indem die Austragöffnung 12a des ersten Sammelbehälters (Abscheidekammer des ersten Strömungskanals) geschlossen wird und der Saugrüssel 3 mit dem ersten Strömungskanal verbunden wird und das erste Verschlusselement 9a in seine Öffnungsstellung und das zweite Verschlusselement 9b in seine Verschlussstellung gebracht werden und der vom Sauggebläse 4 erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel 3 über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse 4 geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut 2 aus dem Saugluftstrom in den ersten Sammelbehälter abgeschieden wird. In einem zweiten Verfahrensschritt erfolgt ein Wechsel von der Füllung des ersten Sammelbehälters auf eine Füllung des zweiten Sammelbehälters, indem die Austragöffnung 12b des zweiten Sammelbehälters geschlossen ist und zunächst das erste Verschlusselement 9a in seine Verschlussposition gebracht, anschließend der Saugrüssel 3 mit dem zweiten Strömungskanal verbunden und anschließend das zweite Verschlusselement 9b in seine Öffnungsposition gebracht werden und der vom Sauggebläse 4 erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel 3 über den zweiten Strömungskanal zum Sauggebläse 4 geführt wird und im zweiten Strömungskanal Sauggut 2 aus dem Saugluftstrom in den zweiten Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des ersten Sammelbehälters dessen Austragöffnung 12a geöffnet wird. In einem dritten Verfahrensschritt erfolgt ein Wechsel von der Füllung des zweiten Sammelbehälters auf eine Füllung des ersten Sammelbehälters, indem die Austragöffnung 12a des ersten Sammelbehälters geschlossen, anschließend das zweite Verschlusselement 9b in seine Verschlussposition gebracht, anschließend der Saugrüssel 3 mit dem ersten Strömungskanal verbunden und anschließend das erste Verschlusselement 9a in seine Öffnungsposition gebracht werden und der vom Sauggebläse 4 erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel 3 über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse 4 geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut 2 aus dem Saugluftstrom in den ersten Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des zweiten Sammelbehälters dessen Austragöffnung 12b geöffnet wird.
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Mit einer alternativen Betriebsvariante erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt eine Füllung des ersten Sammelbehälters mit Sauggut 2, indem die Austragöffnung 12a des ersten Sammelbehälters geschlossen wird und der Saugrüssel 3 mit dem ersten Strömungskanal verbunden wird und das erste Verschlusselement 9a in seine Öffnungsstellung und das zweite Verschlusselement 9b in seine Verschlussstellung gebracht werden und der vom Sauggebläse 4 erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel 3 über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse 4 geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut 2 aus dem Saugluftstrom in den ersten Sammelbehälter abgeschieden wird. In einem zweiten Verfahrensschritt erfolgt ein Wechsel von der Füllung des ersten Sammelbehälters auf eine Füllung des zweiten Sammelbehälters, indem zunächst die Austragöffnung 12b des zweiten Sammelbehälters geschlossen wird, anschließend das zweite Verschlusselement 9b in seine Öffnungsposition gebracht, anschließend der Saugrüssel 3 mit dem zweiten Strömungskanal verbunden und anschließend das erste Verschlusselement 9a in seine Verschlussposition gebracht werden und der vom Sauggebläse 4 erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel 3 über den zweiten Strömungskanal zum Sauggebläse 4 geführt wird und im zweiten Strömungskanal Sauggut 2 aus dem Saugluftstrom in den zweiten Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des ersten Sammelbehälters dessen Austragöffnung 12a geöffnet wird. In einem dritten Verfahrensschritt erfolgt ein Wechsel von der Füllung des zweiten Sammelbehälters auf eine Füllung des ersten Sammelbehälters, indem zunächst die Austragöffnung 12a des ersten Sammelbehälters geschlossen, anschließend das erste Verschlusselement 9a in seine Öffnungsposition gebracht, anschließend der Saugrüssel 3 mit dem ersten Strömungskanal verbunden und anschließend das zweite Verschlusselement 9b in seine Verschlussposition gebracht werden und der vom Sauggebläse 4 erzeugte Saugluftstrom vom Saugrüssel 3 über den ersten Strömungskanal zum Sauggebläse 4 geführt wird und im ersten Strömungskanal Sauggut 2 aus dem Saugluftstrom in den ersten Sammelbehälter abgeschieden wird und zur Entleerung des zweiten Sammelbehälters dessen Austragöffnung 12b geöffnet wird.
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Für einen dauerhaften Betrieb wird ständig zwischen der Füllung des ersten Sammelbehälters bzw. Leerung des zweiten Sammelbehälters und der Füllung des zweiten Sammelbehälters bzw. Leerung des ersten Sammelbehälters hin und her gewechselt. Über das Förderband 13 wird das aus den Sammelbehältern herausgeführte Sauggut 2 abgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saugbagger
- 2
- Sauggut
- 3
- Saugrüssel
- 4
- Sauggebläse
- 5a
- Grobfilter
- 5b
- Grobfilter
- 6a
- Feinfiltervorrichtung
- 6b
- Feinfiltervorrichtung
- 7a
- Sammelbehälter
- 7b
- Sammelbehälter
- 8a
- Sammelbehälter
- 8b
- Sammelbehälter
- 9a
- Verschlusselement
- 9b
- Verschlusselement
- 10a
- Dichtelement, Klappe
- 10b
- Dichtelement, Klappe
- 11
- Trennwand
- 12a
- Austragöffnung
- 12b
- Austragöffnung
- 13
- Förderband