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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Anzeigeinhalten auf einer Anzeigeeinheit eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug nach der im Oberbegriff von Anspruch 10 näher definierten Art.
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Um eine fahrzeugführende Person mit für die Fahrt relevanten Informationen zu versorgen, weisen Fahrzeuge üblicherweise eine Vielzahl verschiedener Anzeigeeinheiten auf. So wird die fahrzeugführende Person mit Hilfe eines Kombiinstruments beispielsweise über die aktuelle Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs, den Gesamtkilometerstand des Fahrzeugs oder über die aktuell im Tank befindliche Kraftstoffreserve informiert. Um diese Informationen während der Fahrt ablesen zu können, muss die fahrzeugführende Person ihren Blick von der Straße auf die Anzeigeeinheit richten. Dabei führt das Auge eine Akkommodation, also das Fokussieren von einem Blick in die Ferne zu einem Blick in den Nahbereich, durch. Hierfür ist ein geringer Zeitaufwand notwendig, der zur einer Reduktion der von der fahrzeugführenden Person auf das Fahrgeschehen gerichteten Aufmerksamkeit führt.
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Mit einer computerbasierten Erweiterung der Realität, durch das Einblenden virtueller Zusatzinformationen im Blickfeld der fahrzeugführenden Person, können diese besonders einfach von der fahrzeugführenden Person erfasst und kognitiv verarbeitet werden. Die fahrzeugführende Person kann somit eine erhöhte Aufmerksamkeit dem Fahrgeschehen widmen. Anzeigeeinheiten zum Einblenden virtueller Zusatzinformationen im Blickfeld der fahrzeugführenden Person sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Die größte Gruppe stellen dabei sogenannte Headup-Displays (HUD) oder auch Augmented-Reality Headup-Displays (AR-HUD) dar. So lässt sich beispielsweise auf einem HUD die Fahrtroute eines Navigationssystems, das aktuell geltende Tempolimit oder die aktuelle Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs anzeigen. Die im HUD angezeigten Zusatzinformationen scheinen in einer Entfernung zur fahrzeugführenden Person auf der Fahrbahn zu schweben, wodurch eine Akkommodation der Augen der fahrzeugführenden Person entfallen kann.
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Die Darstellung von Zusatzinformationen kann dabei auch kontaktanalog erfolgen, das bedeutet, dass die Informationen aus Sicht der fahrzeugführenden Person genau auf dem realen Objekt liegen. Hierzu ist die im HUD dargestellte Information so zum Auge der fahrzeugführenden Person auszurichten, dass sie auch bei einer Bewegung des Kopfes bzw. des Auges der fahrzeugführenden Person während des Darstellungsvorgangs weiter kontaktanalog dargestellt wird. Hierzu muss das HUD kalibriert werden oder mit Hilfe einer Blickrichtungserfassungsvorrichtung die Blickrichtung der fahrzeugführenden Person permanent überwacht werden. Dabei kann es passieren, dass das virtuelle Objekt hinter dem realen Objekt liegt, was aufgrund einer irreführenden Darstellung die Wahrnehmbarkeit von der fahrzeugführenden Person erschwert. Um dem entgegenzuwirken, offenbart die
DE 10 2015 008 0957 A1 ein Verfahren zur Anpassung der Darstellung von virtuellen Objekten, sodass diese hinter dem realen Objekt erscheinen.
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Neben der Anordnung des virtuellen Objekts vor, auf oder hinter dem realen Objekt erschwert zudem die Farbgebung des realen und des virtuellen Objekts die Wahrnehmbarkeit durch die fahrzeugführende Person. Weisen das reale und das virtuelle Objekt die gleiche oder eine ähnliche Farbe auf und liegen sie aus Blickrichtung der fahrzeugführenden Person aufeinander, so kann das virtuelle Objekt nur schwer erkannt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Darstellung eines virtuellen Objekts in einem Anzeigebereich einer Anzeigeeinheit eines Fahrzeugs anzugeben, welches eine verbesserte Erkennbarkeit des virtuellen Objekts durch eine fahrzeugführende Person ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Ansprüchen.
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Ein Verfahren zur Darstellung von Anzeigeinhalten auf einer Anzeigeeinheit eines Fahrzeugs weist erfindungsgemäß die folgenden Verfahrensschritte auf:
- - Erzeugen von Sensordaten durch das Erfassen einer Fahrzeugumgebung und/oder das Empfangen von Daten mit Hilfe von vom Fahrzeug umfassten Sensoren;
- - Auswertung der Sensordaten mit Hilfe einer vom Fahrzeug umfassten Recheneinheit, wobei die Sensordaten wenigstens auf das Vorhandensein von Objekten untersucht werden und im Falle des Vorhandenseins wenigstens eines Objektes die Farbe des Objekts bestimmt wird;
- - Darstellen der Anzeigeinhalte in einem Anzeigebereich der Anzeigeeinheit des Fahrzeugs;
- - Analyse einer potenziellen Überdeckung der Anzeigeinhalte und dem wenigstens einem Objekt aus Sicht einer fahrzeugführenden Person;
- - Im Falle einer Überdeckung: Vergleich der Objektfarbe mit der Farbe der dargestellten Anzeigeinhalte;
- - Im Falle einer Farbüberschneidung: Ermitteln einer von der ursprünglichen alten Darstellungsfarbe abweichenden neuen Darstellungsfarbe;
- - Verändern der Darstellungsfarbe wenigstens eines Teils der Anzeigeinhalte, wobei die Farbe so verändert wird, dass sie der neuen Darstellungsfarbe entspricht.
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Durch das Erzeugen eines farblichen Unterschieds zwischen dem realen Objekt und den Anzeigeinhalten lassen sich die Anzeigeinhalte besonders leicht von einer fahrzeugführenden Person erkennen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die neue Darstellungsfarbe einer Komplementärfarbe der Objektfarbe entspricht. Das Verwenden einer Komplementärfarbe der Objektfarbe erleichtert die Erkennbarkeit der Anzeigeinhalte durch die fahrzeugführende Person durch den starken Farbunterschied noch weiter.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die Darstellung der Anzeigeinhalte auf einem Headup-Display oder eine Augmented-Reality-Brille. Headup-Displays (HUD) stellen bereits seit Jahren eine etablierte Vorrichtung zur Darstellung von virtuellen die Realität überlagernden Objekten in einer Blickrichtung einer fahrzeugführenden Person dar. Es ist jedoch auch möglich, das Verfahren auf einer Augmented-Reality-Brille durchzuführen, da so beispielsweise das Verfahren in einem Fahrzeug angewendet werden kann, welches selbst kein HUD aufweist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht ferner vor, dass die Überwachung der Fahrzeugumgebung mit Hilfe einer Kamera und/oder einer Stereokamera erfolgt und/oder Daten mit Hilfe einer Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung, insbesondere einer Schnittstelle zur Fahrzeug-zu-Fahrzeugkommunikation und/oder einer Schnittstelle zur X-zu-Fahrzeug Kommunikation vom Fahrzeug empfangen werden. Dank des mit der Entwicklung autonom betriebener Fahrzeuge einhergehenden Fortschritts einer Überwachung der Fahrzeugumgebung mit Hilfe von Kameras lassen sich mit dieser Technik Objekte zuverlässig detektieren und erkennen. Unter Einsatz einer Stereokamera lässt sich dabei insbesondere auch der Abstand zwischen der Kameraposition und dem detektierten Objekt bestimmen. Es ist jedoch auch denkbar, dass die zu detektierenden Objekte eine Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung aufweisen, wodurch dem von der fahrzeugführenden Person gesteuerten Fahrzeug zuverlässig eine Information über das Vorhandensein des Objekts mitgeteilt werden kann. Das Objekt kann dabei ein weiteres Fahrzeug oder ein beliebiges weiteres Objekt, beispielsweise eine Ampel, sein.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden die Sensordaten zur Bestimmung der Farbe des wenigstens eines Objekts von der Recheneinheit mit Methoden der Bildverarbeitung ausgewertet und/oder die Farbe des wenigstens einen Objekts über die Schnittstelle zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder die Schnittstelle zur X-zu-Fahrzeug Kommunikation übermittelt. Somit verfügt das Fahrzeug über die Information der Objektfarbe und kann darauf aufbauend einen Farbunterschied zur Farbe des Anzeigeinhalts bestimmen. Wird das reale Objekt teilweise durch ein weiteres Objekt verdeckt, so kann die Farbe des realen Objekts zuverlässig mit Hilfe der Schnittstelle zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder die Schnittstelle zur X-zu-Fahrzeug Kommunikation an das Fahrzeug übermittelt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht ferner vor, dass von der Recheneinheit für jedes Objekt ein repräsentativer Farbwert ermittelt wird, insbesondere ein flächengemittelter Farbwert. Die auf der Anzeigeeinheit dargestellten Anzeigeinhalte sind meistens monochrom oder zum Erzeugen einer polychromen Darstellung aus einer Vielzahl von monochromen Elementen unterschiedlicher Farbe zusammengesetzt. Überlagert wenigstens ein Teil eines der monochromen Elemente eines der realen Objekte aus Sicht der fahrzeugführenden Person und ähneln sich die Farbe des Anzeigeinhalts und des realen Objekts, so wird die Farbe des Anzeigeinhalts geändert. Dies stellt kein Problem dar, solange das reale Objekt einfarbig ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass das reale Objekt bunt ist, insbesondere gestreift, gescheckt oder ein Muster beliebiger anderer Art aufweist. In diesem Falle kann ein gemittelter Farbwert für das reale Objekt bestimmt werden, um eine neue Darstellungsfarbe für die monochromen Teile des Anzeigeinhalts zu ermitteln.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird zur Analyse einer potenziellen Überdeckung der Anzeigeinhalte und dem wenigstens ein Objekt aus Sicht einer fahrzeugführenden Person wenigstens einer der folgenden Datentypen verwendet:
- - Mit Hilfe von Bildverarbeitung ausgewertete Kamerabilder wenigstens einer Kamera und/oder Stereokamera, die die Fahrzeugumgebung überwacht und/oder wenigstens eine Kamera, die einen Fahrzeuginnenraum überwacht;
- - Über die Schnittstelle zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder die Schnittstelle zur X-zu-Fahrzeug Kommunikation vom Fahrzeug empfangene Daten; und/oder
- - Abstandsdaten, die von wenigstens einem vom Fahrzeug umfassten Abstandssensor ermittelt wurden, insbesondere von einem Radarsensor, Lidar und/oder Ultraschallsensor.
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Heutzutage verfügen viele Fahrzeuge bereits über Kamerasysteme und Abstandssensoren, wodurch auf den Einsatz weiterer komplexer und teurer Hardware verzichtet werden kann. Durch den Einsatz einer Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung, beispielsweise einer Schnittstelle zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation sowie einer Schnittstelle zur X-zu-Fahrzeug Kommunikation können darüber hinaus Informationen über die Farbe des Objektes zuverlässig an das Fahrzeug übermittelt werden, eine mögliche Fehleinschätzung der Farbe durch eine visuelle Sensorik lässt sich hierdurch vermeiden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht ferner vor, dass zur Klassifizierung, ob eine Farbüberschneidung zwischen der Objektfarbe und der Darstellungsfarbe der Anzeigeinhalte vorliegt, ein zwischen den beiden Farben existierender Farbabstand in einem Farbraum unterhalb eines festgelegten Grenzwerts liegt. Kommt es zu einer Überdeckung des Anzeigeinhalts mit einem realen Objekt, ist der Anzeigeinhalt oftmals bereits schwer zu erkennen, wenn die Darstellungsfarbe der Objektfarbe nur ähnelt. Durch das Festlegen eines Grenzwertes, der festlegt, bis zu welchem Grad sich die Objektfarbe und die Darstellungsfarbe ähneln dürfen, bis die Farbe des dargestellten Anzeigeinhalts geändert wird, wird die Erkennbarkeit des Anzeigeinhalts verbessert, auch wenn die Farbe des dargestellten Anzeigeinhalts nicht exakt der Objektfarbe entspricht.
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Bevorzugt entspricht der wenigstens einen Teil des Anzeigeinhalts, dessen Farbe geändert wird, wenigstens einem Teil der Umrandung des Anzeigeinhalts. Hierdurch wird der Anzeigeinhalt klar vom realen Objekt abgegrenzt, wodurch er von der fahrzeugführenden Person einfach erkannt werden kann. Gleichzeitig weist der Anzeigeinhalt in seinem Kern die ursprüngliche Darstellungsfarbe auf. Dies ist besonders Vorteilhaft, wenn die Anzeigeeinheit das selbe Symbol, Form, Text oder dergleichen zur Vermittlung einer unterschiedlichen Information in einer abweichenden Farbe darstellt. So könnte beispielsweise eine Fahrgeschwindigkeitsanzeige grün dargestellt sein, solange das Fahrzeug eine Fahrgeschwindigkeit aufweist, die unterhalb eines aktuell geltenden Tempolimits liegt und die Fahrgeschwindigkeit rot dargestellt sein, sobald das Tempolimit überschritten wird. Überdeckt nun die Fahrgeschwindigkeitsanzeige bei einer Fahrt unterhalb des Tempolimits beispielsweise ein grün lackiertes Fahrzeug, so wird sie von der Anzeigeeinheit mit einem rot umrandeten grünen Kern dargestellt.
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Ein Fahrzeug weist erfindungsgemäß einer Anzeigeeinheit auf, wobei die Anzeigeeinheit einen Anzeigebereich, eine Einrichtung zur Darstellung des Anzeigeinhalts auf dem Anzeigebereich und eine Einrichtung zur Steuerung der Einrichtung zur Darstellung des Anzeigeinhalts aufweist. Somit ist die Anzeigeeinheit eingerichtet, das beschriebene Verfahren zur Darstellung von Anzeigeinhalten auf einer Anzeigeeinheit eines Fahrzeugs auszuführen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie dem erfindungsgemäßen Fahrzeug ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben wird.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Ansicht auf ein Headup-Display eines Fahrzeugs, auf dem ein sich mit einem vorausfahrenden Fahrzeug überschneidende Anzeigeinhalt dargestellt wird;
- 2 eine Ansicht auf ein Headup-Display eines Fahrzeugs, auf dem ein sich mit einem vorausfahrenden Fahrzeug überschneidender alternativer Anzeigeinhalt sowie weitere Ausführungsformen des Anzeigeinhalts dargestellt werden;
- 3 eine Ansicht auf ein Headup-Display eines Fahrzeugs, auf dem ein zu einem Objekt kontaktanaloger Anzeigeinhalt dargestellt wird; und
- 4 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fahrzeug.
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1 zeigt eine Darstellung eines Anzeigeinhalts 1 in Form eines Navigationspfeils auf einem Anzeigebereich 2.1 einer Anzeigeeinheit 2, die in diesem Beispiel als Headup-Display (HUD) 7 in der Windschutzscheibe eines Fahrzeugs 3 ausgeführt ist. Es lassen sich beliebige Zusatzinformationen darstellen, beispielsweise als Anzeigeinhalt 1 in Form von Text, Mustern, Grafiken, Symbolen und/oder mit einer sonstigen beliebigen Form. Die dargestellten Anzeigeinhalte 1 können dabei eine beliebige Helligkeit, Kontrast, Farbe oder Größe aufweisen. Der Ort und die Dauer, an denen die Anzeigeinhalte 1 auf dem Anzeigebereich 2.1 dargestellt werden, ist ebenfalls beliebig, insbesondere situationsabhängig. So ist es beispielsweise auch möglich, einen Bewegungsablauf, beispielsweise in Form einer Animation, auf dem Anzeigebereich 2.1 darzustellen. Der Anzeigeinhalt 1 kann ferner beliebig zu einem realen Objekt 6 angeordnet sein. In 1 befindet sich als beispielhaftes Objekt 6 ein dem Fahrzeug 3 vorausfahrendes weiteres Fahrzeug auf einer Fahrbahn. Der dargestellte Anzeigeinhalt 1, hier in Form eines Navigationspfeils, kann sich hinter, in, vor, seitlich neben, auf oder unter dem vorausfahrenden Fahrzeug befinden. Die Ausrichtung des Anzeigeinhalts 1 zum realen Objekt 6, hier dem vorausfahrenden Fahrzeug, kann auf Methoden der erweiterten Realität (Augmented-Reality) beruhen. Hierzu wird der Anzeigeinhalt 1 auf dem Headup-Display 7 so ausgerichtet, dass er an einer festgelegten Position zur Realität liegt, wodurch der Anzeigeinhalt 1 für eine fahrzeugführende Person als ein Teil der Realität erscheint. Um dies zu ermöglichen, ist die Relativposition zwischen den Augen der fahrzeugführenden Person und des Anzeigebereichs 2.1 bei der Darstellung der Anzeigeinhalte 1 zu berücksichtigen. Hierzu kann das Headup-Display 7 kalibriert werden, oder es kann eine permanente Überwachung der Blickrichtung der fahrzeugführenden Person erfolgen. Es ist allerdings auch möglich, die Anzeigeinhalte 1 an einer festgelegten Position auf dem Anzeigebereich 2.1 darzustellen. So kann ein Richtungspfeil eines Navigationssystems beispielsweise immer in der Mitte des Anzeigebereichs 2.1 dargestellt werden.
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Überdecken sich der Anzeigeinhalt 1 und das Objekt 6, ist der Anzeigeinhalt 1 von der fahrzeugführenden Person, im Falle, dass sich die Farbe des Anzeigeinhalts 1 und die Farbe des Objekts 6 ähneln, nur schwer zu erkennen. Zur Bestimmung, ob sich die Farbe des Anzeigeinhalts 1 mit der Farbe des Objekts 6 ähnelt, wird die Objektfarbe ermittelt, und mit der Darstellungsfarbe des Anzeigeinhalts 1 verglichen. Hierzu werden beide Farben einer Position in einem Farbraum zugeordnet, beispielsweise einem RGB Farbraum, wobei die Position der jeweiligen Farbe im Farbraum durch eine Stärke des jeweiligen RGB Kanals bestimmt wird. Die Stärke des Farbkanals kann durch eine beliebige Codierung, beispielsweise eine Dezimalcodierung oder eine Hexadezimalcodierung, wobei die Kanalstärke einen Wert zwischen 0 und 1, respektive 0 und FF annimmt, festgelegt werden. Es ist auch möglich, jeden anderen Farbraum oder jede andere Codiermethode zu nutzen. Die Darstellungsfarbe des Anzeigeinhalts 1 und die Objektfarbe 6 ähneln sich, wenn die beiden Farben in dem Farbraum einen Abstand zueinander aufweisen, der unter einem vorher festgelegten Maximalabstand liegt.
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Zur Ermittlung der Objektfarbe wird eine Fahrzeugumgebung mit Hilfe einer visuellen Sensorik, beispielsweise einer in 4 dargestellten Stereokamera 8 erfasst und von diesen ausgegebenen Kamerabildern von einer vom Fahrzeug 3 umfassten, ebenfalls in 4 dargestellten Recheneinheit 5 ausgewertet. Die Objektfarbe kann außerdem über eine in 4 dargestellte Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung 9, beispielsweise einer Schnittstelle zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation oder eine Schnittstelle zur X-zu-Fahrzeug Kommunikation an das Fahrzeug 3 übermittelt werden. Dies hat den Vorteil einer zuverlässigen Bestimmung der Objektfarbe, da bei Einsatz einer visuellen Sensorik im Falle ungünstiger Bedingungen, beispielsweise bei Regen, Nebel, starken Reflektionen oder ähnlichem die ermittelte Objektfarbe von der tatsächlichen Objektfarbe abweichen kann.
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Weist das Objekt 6 mehrere Farben auf, beispielsweise ein buntes Muster, kann entweder für jeden monochromen Farbbereich des Musters eine eigene Objektfarbe zugeordnet werden und bei Überlagerung des Anzeigeinhalts 1 mit den monochromen Farbbereichen der komplette Anzeigeinhalt 1, oder genau der Teilbereich des Anzeigeinhalts 1, dessen Farbe mit einem überdeckten monochromen Farbbereich des Musters übereinstimmt, farblich verändert werden. Es ist außerdem möglich für ein buntes Objekt 6 eine gemittelte Farbe zu bestimmen, insbesondere ein flächengemittelter Farbwert, oder ein nach einer beliebigen anderen Methode gemittelter Farbwert.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Navigationspfeil eine rote Farbe auf. Überdeckt der rote Navigationspfeil ein vorausfahrendes rotes Fahrzeug, wird die Darstellungsfarbe des Navigationspfeils von Rot zu einer von Rot verschiedenen Farbe geändert. Die neue Darstellungsfarbe des Anzeigeinhalts 1 wird so gewählt, dass sich diese möglichst stark von der Objektfarbe unterscheidet. Dies ist insbesondere bei Verwenden einer Komplementärfarbe der Fall, in diesem Beispiel somit grün.
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2 zeigt eine Darstellung eines alternativen Anzeigeinhalts 1 im Anzeigebereich 2.1, bei dem eine Farbänderung nur eines Teils des Anzeigeinhalts 1 erfolgt. Insbesondere wird die Farbe der Umrandung 11 des Anzeigeinhalts 1 geändert. Dadurch ist der Kern des Anzeigeinhalts 1 von der fahrzeugführenden Person aufgrund einer gleichbleibenden Farbe einfach seiner ursprünglichen Bedeutung zuzuordnen. Beispielsweise kann im Anzeigebereich 2.1 eine aktuelle Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs 3 dargestellt werden. Liegt diese unterhalb des aktuell geltenden Tempolimits, wird diese grün dargestellt. Überschreitet die Fahrgeschwindigkeit das Tempolimit, wird die Fahrgeschwindigkeit im Anzeigebereich 2.1 rot dargestellt. Überdeckt die dargestellte Fahrgeschwindigkeit nun ein grün lackiertes, vorausfahrendes Fahrzeug, so würde die Darstellungsfarbe der Fahrgeschwindigkeit von grün zu rot wechseln. Dies würde der fahrzeugführenden Person fälschlicherweise vermitteln, dass sie das aktuell geltende Tempolimit überschreitet. Wird jedoch nur die Umrandung 11 des Anzeigeinhalts 1 farblich verändert, erscheint ein Großteil des Anzeigeinhalts 1 in seiner ursprünglichen Farbe (in diesem Falle grün), wodurch die fahrzeugführende Person erkennt, dass die Farbänderung aufgrund einer verbesserten Erkennbarkeit erfolgt und nicht aufgrund einer Überschreitung des aktuell geltenden Tempolimits. Ebenso ist es denkbar, wie im Ausschnitt von 2 unter Verwendung eines Navigationspfeils dargestellt, nur einen Teil der Umrandung 11, insbesondere den Teil der Umrandung 11, der das Objekt 6 überdeckt (siehe a.), oder aber den vollständigen Teil des Anzeigeinhalts 1, der das Objekt 6 überdeckt (siehe b.), umzufärben.
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3 zeigt eine Fahrsituation, bei der ein in Fahrtrichtung des Fahrzeugs 3 vorausliegendes Fahrzeug gerade aus einer Einfahrt ausparkt. Im Falle einer drohenden Kollision wird dies vom Fahrzeug 3 erkannt und zur besseren Wahrnehmbarkeit des ausparkenden Fahrzeugs durch die fahrzeugführende Person eine zum ausparkenden Fahrzeug kontaktanaloge Warnung im Anzeigebereich 2.1 der Anzeigeeinheit 2 dargestellt. Auch hier wird die Darstellungsfarbe des Anzeigeinhalts 1 so gewählt, dass sie bei einer Überlagerung mit einem Objekt 6 besonders gut von der fahrzeugführenden Person unterschieden werden kann. Ist die Standardfarbe des Warnzeichens beispielsweise rot und das ausparkende Fahrzeug weist ebenfalls eine rote Lackierung auf, wird die neue Darstellungsfarbe des Anzeigeinhalts 1 so gewählt, dass sie bei verwenden einer Komplementärfarbe grün erscheint.
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4 zeigt eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Fahrzeug 3. Dieses umfasst Sensoren 4, beispielsweise einen Innenraumsensor in Form einer Innenraumkamera 10 zur Erfassung der Blickrichtung der fahrzeugführenden Person, Umgebungssensoren in Form einer Kamera und/oder einer Stereokamera 8, ein Radar, ein Lidar und/oder Ultraschallsensoren. Ebenso verfügt es über eine Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung 9, beispielsweise eine Schnittstelle zur Fahrzug-Fahrzeug Kommunikation und/oder eine Schnittstelle zur X-zu-Fahrzeug Kommunikation, bei denen Daten mit Hilfe einer Antenne über Funk übertragen werden. Die von den Sensoren und/oder der Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung 9 übermittelten Daten werden von einer Recheneinheit 5 ausgewertet. Die Recheneinheit 5 kann dabei zentral als eine Recheneinheit vorgesehen sein, oder es können mehrere Recheneinheiten 5 vorgesehen sein, die miteinander kommunizieren. Die von der Recheneinheit 5 ausgewerteten Daten werden an eine Steuerungseinrichtung 2.3 übermittelt, die Steuersignale zur Steuerung einer Einrichtung zur Darstellung der Anzeigeinhalte 2.2 auf dem Anzeigebereich 2.1 berechnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1020150080957 A1 [0004]