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Die Erfindung betrifft einen Dämmziegel, eine Vorrichtung zu seiner Herstellung und eine Verfahren zu seiner Herstellung.
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Bekannt sind Dämmziegel in Form von Lochziegeln, deren Hohlräume vollständig mit Dämmmaterial gefüllt sind, wobei die Dämmmaterialien mit Bindemitteln behandelt sind, damit das Dämmmaterial nicht herausrieselt. Bei dem Bindemittel handelt es sich um Kunstharzpulver (als Bindemittelfeststoff-Komponente) oder eine Kunstharzdispersion auf Wasserbasis, wie Bindemittel bzw. Bindemittelwirkstoffe auf Basis von Polyvinylacetat als Homopolymer oder Copolymer mit Ethylen oder Acrylaten und können speziell über Silane modifiziert sein. Als weitere große Gruppe an Polymerarten kommen auch Styrol-Acrylate in Betracht. Im Detail können Monomeren-Einheiten aus Vinylester wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyllaurat, Vinylester von alphaverzweigten Monocarbonsäuren wie VeoVa, Vinylpivalat enthalten sein. Weitere Monomere können sein: Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propylmethacrylat, n-Butylarcylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat; als Olefine Ethylen, Propylen, 1,3 Butadien; Vinylaromaten aus Styrol oder Vinyltoluol oder Vinylhalogenide. Auch grobdisperse organische Polymerteilchen kommen als effiziente Bindemittel in Betracht, besonders Polymere auf Basis von Zuckern oder Cellulosen, bei letztgenannten genauer gesagt redispergierbare modifizierte Celluloseetherpulver mit unterschiedlichem Polymerisationsgrad (Molmassen) und unterschiedlichen Seitenketten u. a. Methyl- oder Ethylhydroxy-Gruppen.
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Lochziegel sind Mauerziegel, die zur Gewichtsverminderung und zur Verringerung ihrer Wärmeleitfähigkeit durchlocht sind. Man unterscheidet hierbei zwischen Hochlochziegel, deren Lochung senkrecht zur Auflagefläche verläuft und Langlochziegeln, deren Lochung waagerecht zur Auflagefläche verläuft. Der Hochlochziegel besitzt aufgrund seiner senkrecht zur Auflagefläche verlaufenden Lochung eine größere Tragkraft als der Langlochziegel. Zur Herstellung von Lochziegeln wird eine Tonmasse gereinigt und aufbereitet und mit Zusatzstoffen, wie beispielsweise Porosierungsstoffen, versetzt. Der Ton wird im Hinblick auf die gewünschte Konsistenz mit Wasserdampf versetzt und durch ein Extrusionswerkzeug gepresst und geschnitten. Üblicherweise werden die Ziegelrohlinge zuerst getrocknet und dann gebrannt.
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Die Belastbarkeit der Lochziegel ergibt sich im Wesentlichen durch die Positionierung der Löcher und der sie umgebenden Stege. Aufgrund der Geometrie der Stege sind Hochlochziegel insbesondere zur Weitergabe von Druckkräften ausgebildet und weniger auf die Beanspruchung durch eine Zugspannung ausgelegt.
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Dämmziegel in Form von Lochziegeln, deren Hohlräume vollständig mit Dämmmaterial gefüllt sind, haben eine eingeschränkte Instalationsebene, da diese mit Bindemittel vermischtem Dämmaterial gefült ist, das bei der Installation von Elektroleitungen eingefräst werden muss, so dass Dämmmittelstaub und Bindemittelstaub entsteht und auch das Fräsen selbst wird erschwert. Ein weiterer Nachteil ist das Fehlen der thermischen Ebene bei der Außen- und Innenwand. Ein vollständig gefüllter Ziegel kann keine Wärme von Außen nach Innen leiten, so dass sich der Putz bei Sonneneinstrahlung auf einem solchen vollständig gefüllten Ziegel und damit gedämmten Ziegel aufheizt, da er die Wärme nicht weiterleiten kann und so können Risse im Putz auftreten. Genauso kann ein vollständig gefüllter Ziegel auch keinen Temperaturausgleich von der Außenseite der Innenwand noch dem Ziegelinneren vornehmen, also keine Wärme vom Innenraum in den Ziegel leiten.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung den Stand der Technik zu verbessern und insbesondere einen Dämmziegel, eine Vorrichtung, und ein Verfahren zu seiner Herstellung zur Verfügung zu stellen, der trotz Dämmmaterial seine Instalationsebene und thermische Ebene behält und eine hohe Stabilität aufweist, um Druckkräfte aufzunehmen, die senkrecht auf den Dämmziegel einwirken.
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Die Aufgabe wird überraschend durch die Merkmale der Ansprüche gelöst.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Dämmziegel, dessen Hohlräume, vorzugsweise einer Mehrzahl von Hohlräumen die vorzugsweise durch Längsstege und Querstege begrenzt sind, im Zentrum, also in der Mitte ein Dämmmaterial, wie vorzugsweise Perlit aufweisen, wobei die Hohlräume an der Außen- und Innenseite einer aus den Dämmziegeln zusammensetzbaren Wand leer sind.
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Als erfindungsgemäße Dämmaterialien sind vorzugsweise Schüttgüter bevorzugt, vorzugsweise mit der Maßgabe, dass sie keine Bindemittel aufweisen, wobei die Dämmmaterialien vorzugsweise Perlit bzw. Blähperlit (d.h. expandiertes Perlit) aufweisen bzw. daraus besteht. Bei Perlit handelt es sich um ein alteriertes vulkanisches Glas mit SiO2 als Hauptbestandteil. Durch einen Glühprozess bei etwa 800 bis 1000 °C kann sich Rohperlit aufblähen und bildet dabei ein Dämmmaterial mit geringer Rohdichte und geringer Wärmeleitfähigkeit aus, das geradezu als Dämmmaterial für den erfindungsgemäßen Dämmziegel geeignet ist. Die Blähperlitteilchen („Granalien“) sind dabei zumeist Mischungen aus Stäbchen und eierförmigen Teilchen, die in Folge des Blähprozesses eine offenzellige Struktur d.h. eine offene Porosität aufweisen. Als Perlitquellen sind Perlitstäube denkbar. Vorstellbar als Dämmmaterial sind aber auch „künstliche Perlite“, wobei es sich um expandierte bzw. geblähte Geopolymere, insbesondere alkalisch aktivierte Alumosilikate handelt. Das Dämmmaterial, bzw. die Dämmstoffe ist vorzugsweise lufteinschließendes, luftbindendes Schüttgut, wie vorzugsweise Polystyrolteilchen, wie vorzugsweise geschäumte Kunststoffe wie Polystyrol, Polyurethan, Neopor Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyamide (PA), Polylactat (PLA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE), Polyetheretherketon (PEEK), Polypropylen, Polyvinylchlorid; Holzfaserwerkstoffe, wie Holzwolle, Kork; pflanzliche oder tierische Faser wie z.B. Hanf, Flachs, Holzfaser, Seegras, Holzwolle, Kokosfaser, Schilf, Baumwolle, Schafwolle, Cellulosefasern, Textilfasern; Kunststoffasern, wie Polyamid- oder Polyesterfasern; anorganische Wärmedämmstoffe, wie Mineralfasern, wie Glaswolle, Mineralwolle, Steinwolle, Basaltwolle, Schlackenwolle, keramische Fasern, Silicafasern, Schaumglas, (gepresste) Mineralfaser, Kieselsäure, vorzugsweise hydrophobe Kieselsäure, bevorzugt pyrogene Kieselsäure, besonders bevorzugt hydrophobe pyrogene Kieselsäure, Bimsstein, Perlite, Vermiculite, Metalloxide, wie vorzugsweise Metalloxide, wie Aluminiumoxid, Titanoxid, Eisenoxid, Silikate, wie Calciumsilikat, Magnesiumsilikat, Magnesium-Eisensilikat, enthalten. Weitere Dämmstoffe sind Blähton, Calciumsilicat, Schaumglas. Es können auch vorzugsweise beliebige Dämmmaterialien in beliebigen Mischungsverhältnissen vorliegen.
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Der erfindungsgemäße Dämmziegel, der vorzugsweise ein sogenannter Filigranziegel ist, also ein Ziegel mit Quer- und Längsstegen, die vorzugsweise 2 bis 3 mm stark sind, wobei der Ziegel mit Dämmmaterial gefüllte Lochreihen zu leeren Lochreihen im Verhältnis von vorzugsweise 1:1 aufweist, vorzugsweise liegen die gefüllten Hohlräume des Dämmziegel so, dass sie sich in der Mitte, dem Zentrum des Dämmziegels zu zwei sich gegenüberliegenden Außenseiten befinden, also die gefüllten Hohlraumreihen sind zu den zwei sich gegenüberliegenden Außenseiten, von leeren Hohlraumreihen eingerahmt, wobei der erfindungsgemäße Dämmziegel vorzugsweise 10 bis 14 gefüllte Hohlraumreihen im Zentrum des Dämmziegels und zu den Außenseiten des Dämmziegels jeweils vorzugsweise 4 bis 7 leere Hohlraumreihen, aufweist. Es können auch vorzugsweise nur an der Außenseite des Dämmziegels die leeren Hohlraumreihen des Dämmziegels sein, so dass die Dämmziegelinnenseite, die sich im Inneren eines Gebäudes befindet gefüllt sind, somit ist der Dämmmziegel im Verhältnis von vorzugsweise 2:1 gefüllt, also 1 Teil ist leer und 2 Teile sind vorzugsweise mit Dämmmaterial gefüllt.
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Der erfindungsgemäße Dämmziegel wird durch die Füllung mit Dämmmaterial auch stabilisiert, insbesondere dann, wenn er durch eine Beschädigung, die erfolgt, wenn er als Installatinsebene dient, geschwächt ist.
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Zusätzlich kann der erfindungsgemäße Dämmziegel auch senkrechte Kräfte aufnehmen, wie sie erfolgen, wenn auf einer Wand aus den erfindungsgemäßen Dämmziegeln, eine Decke gesetzt wird. Dies kann noch durch ein schmales Betonband an der Oberkante der Dämmziegelwand unterstützt werden.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Dämmziegels sind, dass er verbesserte baupysikalische Eigenschaften gegenüber einem Filigranziegel aufweist.
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Gegenüber einem Filigranziegel, kann der erfindungsgemäßen Dämmziegel thermische Spannungen im Außenmauerbereich besser aufnehmen, wodurch eine Gewebespachtelung im thermischen Bereich außen weniger notwendig ist und ermöglicht ein homogenes Mauerwerk mit den Außenziegeln und der erfindungsgemäßen Dämmziegel dämmt den Schall besser.
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Zusätzlich ermöglicht der erfindungsgemäße Dämmziegel eine problemlose Installationsebene im baulichen Bereich gegenüber der Kantenabtragung beim Filigranziegel
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Ein weiterer Gegenstand ist eine Dämmziegelfüllvorrichtung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dämmziegels die eine Einfüllöffnung und zumindest eine Bürste, vorzugsweise eine Walzenbürste, vorzugsweise zwei Walzenbürsten und einen Bürstenantrieb aufweist, wobei die Bürstenborsten soweit aus dem unteren Teil der Dämmziegelfüllvorrichtung hervor herausragen, so dass sie die Oberfläche des zu befüllenden Dämmziegels berühren.
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Die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung wird direkt auf der Baustelle eingesetzt. Nach dem eine Ziegelreihe gesetzt worden ist, wird die Dämmziegelfüllvorrichtung über die noch leeren Hohlräume der gesetzten Ziegelreihe gezogen, wobei mittels der Bürsten das Dämmmaterial in die Hohlräume der Dämmziegel gebürstet und vorzugsweise verdichtet wird. Die Hohlräume gelten als gefüllt, wenn der Dämmmaterialstand in der Einfüllöffnung der Dämmziegelfüllvorrichtung stoppt, also nicht weiter fällte, sich nicht mehr ändert. Die Dämmziegelfüllvorrichtung weist, um sie über die Ziegelreihe zu ziehen, so dass die Dämmziegelfüllvorrichtung gerade, ohne auszubrechen über die Ziegel gezogen werden kann, vorzugsweise 1, 2, 3, 4 Führungslaufräder an der Seite auf, die an der Zigelaußenwand entlang rollen. Die Führungslaufräder sind vorzugsweise über 90° Winkeleisen an der Dämmziegelfüllvorrichtung befestigt, so dass die Lauffläche des Rades die Ziegel-Aussenwände der Ziegel berührt. Die Radachse steht also parallel zur Längsaussenseite der Ziegel, entlang der die Dämmziegelfüllvorrichtung gezogen wird. Zusätzlich weist die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung in Zugrichtung nach vorne und hinten vorzugsweise zumindest jeweils ein Laufrad, bevorzugt jeweils 2 Laufräder auf, um die Dämmziegelfüllvorrichtung über die Ziegelreihe zu ziehen.
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Mit den Bürsten wird das Dämmmaterial in die Hohlräume des Dämmziegels gebürstet und vorzugsweise verdichtet. Vorzugsweise sind die Borsten der Bürsten so angeordnet, dass sie die Oberfläche des Dämmziegels berühren, also die Borsten der Bürste keinen Abstand zur Oberfläche der Hohlräume des Dämmziegels aufweisen. Der Abstand der Längsachsen der Bürsten zu einander, kann vorzugsweise verstellbar sein, also die Spaltbreite der Bürsten kann zueinander beliebig verstellbar sein. Die Drehzahl pro Minute der Bürsten ist vorzugsweise beliebig einstellbar.
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Die Vorteile der Bürsten sind, dass sie die Stege säubern und durch die stetige Förderung von Dämmmaterial, dieses Dämmmaterial verdichten. Zusätzlich dienen die Hohlräume zwischen den Borsten der Bürsten als Vorratsraum für das Dämmmaterial, so dass es kontinuierlich förderbar ist.
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Möglich ist auch ein negativer Abstand der Borsten der Bürste, das heißt die Borsten, die Borstenenden der Bürste ragen über die Oberfläche der Hohlräume des Dämmziegels in die Ebene der Hohlräume des Dämmziegels herein, vorzugsweise 1 mm, 2 mm, 3 mm, 4 mm, 5 mm herein.
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Möglich ist auch ein negativer Abstand der Borsten der Bürste, das heißt die Borsten, die Borstenenden der Bürste befinden sich über der Oberfläche der Hohlräume des Dämmziegels, also so dass die Borsten über der Ebene der Hohlräume des Dämmziegels liegen, vorzugsweise 1 mm, 2 mm, 3 mm darüber, so dass das Material über den Materialfluss letztlich in die Hohlräume des Dämmziegel gedrängt wird.
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Bei den Bürsten handelt es sich vorzugsweise um Walzenbürsten, wobei aber auch ebene, plane Bürsten prinzipiell möglich wären.
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Die Borsten der Bürste sind rigide, wenig flexibel, so dass sie sich bei einer Belastung von 0,5, 1, 2, 3, 4 kg wenig durchbiegen.
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Die Anzahl der Walzenbürsten beträgt vorzugsweise zumindest eine Walzenbürste oder 2, 3, 4, 5, 6 etc. Walzenbürsten auf. Je nach Größe der Dämmziegelfüllvorrichtung.
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Die Walzenbürsten drehen sich vorzugsweise in die gleiche Richtung oder auch vorzugsweise gegeneinander.
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Der Bürstenantrieb ist vorzugsweise ein Elektromotor oder ein Verbrennungsmotor, wobei ein Elektromotor bevorzugt ist. Der Bürstenantrieb muss über ein ausreichendes Drehmoment verfügen, um die Bürsten drehen zu können. Der Bürstenantrieb weist vorzugsweise ein Drehmoment von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57 Nm oder mehr auf.
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Die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung weist einen Grundkörper auf, der eine Einfüllöffnung aufweist, vorzugsweise weist die Einfüllöffnung die Form eines Trichters auf, damit das Dämmmaterial vorzugsweise händisch aus Säcken eingefüllt werden kann. Die Einfüllöffnung kann auch so ausgebildet sein, dass ein Schlauch direkt an die Einfüllöffnung der Dämmziegelfüllvorrichtung befestigbar ist. Dieser Schlauch dient dazu aus einem entfernten Vorratsbehälter Dämmmaterial zu der Einfüllöffnung zu befördern, bevorzugt erfolgt das über einen Schneckendosierer oder eine Einblasvorrichtung.
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Der Grundkörper der Dämmziegelfüllvorrichtung weist auch noch vorzugsweise an zumindest einer Seite vorzugsweise 1, 2, 3, 4 Führungslaufräder auf, die seitlich an der Ziegelwand außen entlang gleiten können und vorzugsweise jeweils 1, 2 Laufräder in Zugrichtung an beiden Zugrichtungsseiten, also vorne und hinten, aufweisen.
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Ein weiterer Gegegenstand der Erfindung ist ein Dämmziegelfüllverfahren, wobei ein Lochziegel mit Hohlräumen durch Hereinbürsten von einem Dämmstoff in die Hohlräume eines Ziegels hergestellt wird, vorzugsweise mit der Maßgabe, dass das Hereinbürsten direkt beim Aufeinanderschichten der Dämmziegel erfolgt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Dämmziegelfüllverfahren, werden die oben genannten Dämmstoff und besonders bevorzugt der Dämmstoff Perlit verwendet
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Als erfindungsgemäße Dämmaterialien sind vorzugsweise Schüttgüter bevorzugt, vorzugsweise mit der Maßgabe, dass es keine Bindemittel aufweist, wobei die Dämmmaterialien vorzugsweise Perlit bzw. Blähperlit (d.h. expandiertes Perlit) aufweisen bzw. daraus besteht. Bei Perlit handelt es sich um ein alteriertes vulkanisches Glas mit SiO2 als Hauptbestandteil. Durch einen Glühprozess bei etwa 800 bis 1000 °C kann sich Rohperlit aufblähen und bildet dabei ein Dämmmaterial mit geringer Rohdichte und geringer Wärmeleitfähigkeit aus, das geradezu als Dämmmaterial für den erfindungsgemäßen Dämmziegel geeignet ist. Die Blähperlitteilchen („Granalien“) sind dabei zumeist Mischungen aus Stäbchen und eierförmigen Teilchen, die in Folge des Blähprozesses eine offenzellige Struktur d.h. eine offene Porosität aufweisen. Als Perlitquellen sind Perlitstäube denkbar. Vorstellbar als Dämmmaterial sind aber auch „künstliche Perlite“, wobei es sich um expandierte bzw. geblähte Geopolymere, insbesondere alkalisch aktivierte Alumosilikate handelt. Das Dämmmaterial, bzw. die Dämmstoffe ist vorzugsweise lufteinschließendes, luftbindendes Schüttgut, wie vorzugsweise Polystyrolteilchen, wie vorzugsweise geschäumte Kunststoffe wie Polystyrol, Polyurethan, Neopor Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyamide (PA), Polylactat (PLA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE), Polyetheretherketon (PEEK), Polypropylen, Polyvinylchlorid; Holzfaserwerkstoffe, wie Holzwolle, Kork; pflanzliche oder tierische Faser wie z.B. Hanf, Flachs, Holzfaser, Seegras, Holzwolle, Kokosfaser, Schilf, Baumwolle, Schafwolle, Cellulosefasern, Textilfasern; Kunststoffasern, wie Polyamid- oder Polyesterfasern; anorganische Wärmedämmstoffe, wie Mineralfasern, wie Glaswolle, Mineralwolle, Steinwolle, Basaltwolle, Schlackenwolle, keramische Fasern, Silicafasern, Schaumglas, (gepresste) Mineralfaser, Kieselsäure, vorzugsweise hydrophobe Kieselsäure, bevorzugt pyrogene Kieselsäure, besonders bevorzugt hydrophobe pyrogene Kieselsäure, Bimsstein, Perlite, Vermiculite, Metalloxide, wie vorzugsweise Metalloxide, wie Aluminiumoxid, Titanoxid, Eisenoxid, Silikate, wie Calciumsilikat, Magnesiumsilikat, Magnesium-Eisensilikat, enthalten. Weitere Dämmstoffe sind Blähton, Calciumsilicat, Schaumglas.
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Bei dem erfindungsgemäßen Dämmziegelfüllverfahren wird vorzugsweise erfindungsgemäße eine Dämmziegelfüllvorrichtung verwendet. Die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung wird bevorzugt bei dem Dämmziegelfüllverfahren während des Errichtens einer Ziegelmauer aus Dämmziegeln verwendet. Sobald die erste Ziegelreihe gesetzt ist, wird die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung darüber gezogen, um vorzugsweise die mittlere Lochreihe der Ziegel mit Dämmmarterial zu füllen. Dies kann in einer einfachen Ausführung direkt aus den mit Säcken gefüllten Dämmmaterial erfolgen oder bei einer größeren Dämmziegelfüllvorrichtung aus einem zentralen Vorratsbehälter mit Dämmmaterial über eine Schlauchleitung versorgt werden, die mit einer Dosierschnecke oder Einblasvorrichtung befüllt wird. Sobald die erste Ziegelreihe gesetzt ist, wird über die nun befüllte Ziegelreihe die nächste Ziegelreihe gesetzt und mit Dämmmaterial befüllt und so weiter wird Ziegelreihe auf Ziegelreihe gesetzt und befüllt. Die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung wird von einem oder zwei Männern gezogen und befüllt.
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Figuren
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Figur 1
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1 zeigt einen erfindungsgemäße Dämmziegel in Draufsicht, der in der Mitte befüllte Hohlraumreihen 3 und an den Seite leere Hohlraumreihen 2 aufweist, also den Seiten die die Innen- und Außenseite einer aus diese Dämmziegeln gebildeten Wand . Die Hohlräume werden durch Längsstege 4 und Querstege 5 begrenzt.
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Figur 2
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung in perspektivischer Ansicht von der Seite beim Befüllen eines Lochziegelreihe zu erfindungsgemäße Dämmziegeln 1, die gefüllte Lochreihen 3 aufweist. Die Dämmziegelfüllvorrichtung weist, um sie über die Ziegelreihe zu ziehen, so dass die Dämmziegelfüllvorrichtung gerade, ohne auszubrechen über die Ziegel gezogen werden kann, 2 Führungslaufräder 7 an der Seite auf, die an der Zigelaußenwand entlang rollen. Die Führungslaufräder sind über 90° Winkeleisen 10 an der Dämmziegelfüllvorrichtung befestigt, so dass die Lauffläche des Rades die Ziegel Aussenwände der Ziegel berührt. Die Radachse steht also parallel zur Senkrechten der Aussenseite der Ziegel, entlang der die Dämmziegelfüllvorrichtung gezogen wird.
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Zusätzlich weist die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung in Zugrichtung nach vorne und hinten jeweils 2 Laufräder 6 auf, um die Dämmziegelfüllvorrichtung über die Ziegelreihe zu ziehen. Die erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung weist eine Antriebseinheit 9 für die Bürsten, in Form eines Elektromotors, auf sowie den Einfülltrichter 8 in den das Dämmmaterial gefüllt werden kann.
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Figur 3
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung in Draufsicht mit dem Einfülltrichter 8 und den beiden Walzenbürsten 11.
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Figur 4
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Dämmziegelfüllvorrichtung in Seitenansich mit dem Einfülltrichter 8 und den beiden Walzenbürsten 11.