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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abdichtung einer Dichtzone zwischen einem ersten Dichtpartner und einem zweiten Dichtpartner. Hierbei ist zwischen einer ersten Dichtfläche des ersten Dichtpartners und einer zweiten Dichtfläche des zweiten Dichtpartners zumindest ein an der ersten Dichtfläche kraft- und/oder formschlüssig anliegendes, elastisches erstes Dichtungselement angeordnet. Überdies weist die Anordnung wenigstens ein nicht korrodierendes Mittel auf.
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Im Zuge der Ausstattung von Kraftfahrzeugen mit elektrischen Antrieben werden neben den elektrischen Antrieben selbst sowie den elektrische Energie für die Antriebe speichernden Energiequellen, hierbei insbesondere Batterien, zudem Leistungsteller benötigt, welche den Antrieben die notwendige elektrische Energie bereitstellen. Diese bestehen regelmäßig aus in einem metallischen Gehäuse angeordneten elektronischen Leistungsbaugruppen. Oftmals werden die Leistungsteller dabei im Unterbodenbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet, in welchem diese harschen Umweltbedingungen sowie der Motoren- und/oder Getriebeumgebung ausgesetzt sind und dadurch hohe Anforderungen, insbesondere hinsichtlich des Korrosionsschutzes, vorliegen.
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Um ein Eindringen von Flüssigkeiten in das Gehäuse zu verhindern, sind entsprechende Dichtstellen vorgesehen, an welchen regelmäßig Dichtelemente, insbesondere aus Elastomer wie z. B. O-Ringe oder Formdichtungen, vorgesehen sind. Eine solche, klassische Dichtverbindung wird z. B. durch die
DE 10 2010 042 137 A1 offenbart, wobei die Verformung des Dichtelements durch einen Anschlag begrenzt wird. In nachteiliger Weise ist es jedoch möglich, dass Flüssigkeiten diese Dichtelemente aufgrund einer Kapillarwirkung unterwandern und dadurch eine Korrosion im Bereich der Dichtstellen auftritt.
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Eine eine solche Korrosion minimierende Lösung besteht beispielsweise in der Verwendung von Flüssigdichtungen, welche anstelle der Elastomerdichtungen an den Dichtstellen aufgebracht werden. Die Verwendung von Flüssigdichtungen ist jedoch hinsichtlich einer Wartungs- und/oder Reparaturfreundlichkeit als nachteilig anzusehen, da sowohl die Demontage als auch die Reetablierung der Flüssigdichtung mit einem hohen Aufwand, beispielsweise der notwendigen Reinigung der Dichtstelle nach einer Demontage, verbunden ist.
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Um diese Nachteile zu umgehen, sind aus dem Stand der Technik bereits Lösungen bekannt. Das Problem wird hierbei in der
DE 10 2012 223 354 A1 dadurch adressiert, dass sich an eine Nut, in welcher das Dichtelement zwischen zwei Fügepartnern angeordnet ist, eine Öffnung im nicht die Nut aufweisenden Fügepartner, insbesondere in Form eines Freibereichs oder einer Belüftungsnut, anschließt. Diese dient dabei der Belüftung der Nut respektive des Nutenraums.
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Der
DE 10 2015 225 219 A1 ist zudem ein eine Schaltungsanordnung umgebendes und aus zwei Gehäuseteilen bestehendes Gehäuse zu entnehmen, wobei im Bereich der Dichtstelle zwischen den Gehäuseteilen ein Abdichtungsmittel vorgesehen ist, das eine hydrophobe Flüssigkeit beinhaltet. Diese Flüssigkeit tritt nach dem Einbringen des Abdichtmittels aus diesem aus und diffundiert in den zwischen den Gehäuseteilen ausgebildeten Spalt, wodurch dieser wasserabweisend abgedichtet wird.
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Ferner wird durch die
US 9,777,838 B2 beschreibungseinleitend offenbart, dass die Abdichtung einer Flugzeugtür dadurch korrosionsgeschützt ausgeführt wird, dass auf der mit einer Dichtung der Flugzeugtür in Kontakt tretenden Dichtfläche durch Anodisieren oder Beschichten eine Korrosionsschutzschicht aufgebracht wird.
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Die gattungsbildende
DE 10 2010 001 979 A1 offenbart zudem eine Abdichtung zwischen zwei Dichtflächen, wobei an der Dichtstelle neben einem elastischen Dichtelement ein Reservoir vorgesehen ist, welches der Aufnahme eines Antikorrosionsmediums wie einem Öl, einem Fett oder gar einem Filz dient. Das Reservoir kann dabei in einem der abzudichtenden Fügepartner oder dem Dichtelement selbst ausgebildet sein. In nachteiliger Weise ist es jedoch auch notwendig, ein Öl, ein Fett oder einen eingebrachten Filz bei einer Wartung oder Reparatur zu erneuern.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass eine Verbindung zwischen den zwei Dichtpartnern in einfacher Weise lösen zu können und zugleich eine Wartung oder Reparatur zu vereinfachen und/oder kostengünstiger zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Anordnung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also eine Anordnung zur Abdichtung einer Dichtzone zwischen einem ersten Dichtpartner und einem zweiten Dichtpartner vorgesehen, wobei zwischen einer ersten Dichtfläche des ersten Dichtpartners und einer zweiten Dichtfläche des zweiten Dichtpartners zumindest ein an der ersten Dichtfläche kraft- und/oder formschlüssig anliegendes, elastisches erstes Dichtungselement - insbesondere entsprechend eine Elastomerdichtung oder ein O-Ring - angeordnet ist. Zudem weist die Anordnung wenigstens ein - insbesondere mit dem ersten Dichtungselement und/oder dem zweiten Dichtpartner in Kontakt befindliches - nicht korrodierendes Mittel auf. Erfindungsgemäß weist die Anordnung weiterhin als nicht korrodierendes Mittel zumindest ein stoffschlüssig mit der zweiten Dichtfläche verbunden ausgebildetes, - im Wesentlichen - nicht korrodierendes Zwischenelement und/oder eine - im Wesentlichen - nicht korrodierende Zwischenschicht auf. Hierdurch kann es einerseits aufgrund der lediglich kraft- und/oder formschlüssigen Anlage des ersten Dichtungselements ermöglicht werden, dass eine Verbindung zwischen dem ersten Dichtpartner und dem zweiten Dichtpartner in einfacher Weise gelöst und/oder erneut etabliert werden kann, ohne dass eine Erneuerung eines Dichtungselements erfolgen muss. Dies vereinfacht z. B. eine Wartung oder Reparatur und minimiert die dabei anfallenden Kosten. Andererseits lässt sich eine Unterwanderung des ersten Dichtungselements durch insbesondere korrosive Flüssigkeiten aufgrund der stoffschlüssigen Verbindung zwischen Zwischenelement und/oder Zwischenschicht und der zweiten Dichtfläche vorteilhaft vermeiden. Dies minimiert oder verhindert eine Korrosion oder auch einen Lochfraß in der Dichtzone am zweiten Dichtpartner.
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Der zweite Dichtpartner kann hierbei insbesondere als ein Gehäuse ausgebildet und/oder der erste Dichtpartner könnte zudem ein Stecker oder auch ein Gehäusedeckel sein. Dabei wäre bevorzugt, dass das Gehäuse zur Hausung einer Leistungsbaugruppe respektive einer Leistungselektronik vorgesehen ist. Die somit innerhalb des Gehäuses angeordnete Leistungsbaugruppe oder Leistungselektronik könnte dabei über den Stecker kontaktiert werden.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Zwischenelement oder eines der Zwischenelemente über die als eine Klebschicht ausgeführte Zwischenschicht mit der zweiten Dichtfläche durch Verkleben stoffschlüssig verbunden. Das Verkleben stellt dabei eine kostengünstige und montagetechnisch einfache Möglichkeit dar, den Stoffschluss zwischen dem Zwischenelement oder einem der Zwischenelemente und der zweiten Dichtfläche herzustellen. Gleichzeitig ließe sich garantieren, dass eine Unterwanderung mit Flüssigkeiten unterbunden wird.
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Es stellt sich zudem als überaus günstig dar, wenn zwei Zwischenelemente zwischen erstem Dichtungselement und zweiter Dichtfläche ausgebildet sind, wobei dies den Vorteil bietet, dass ein Zwischenelement den Stoffschluss zur zweiten Dichtfläche etablieren und das weitere Zwischenelement eine quasi optimale Oberfläche zur Anlage des ersten Dichtungselements zur Verfügung stellen kann. Dadurch ließe sich die Dichtwirkung der Anordnung, insbesondere von erstem Dichtungselement und den zwei Zwischenelementen, gewinnbringend steigern.
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Weiterhin ist eine Ausführungsform der Erfindung als gewinnbringend anzusehen, wenn das Zwischenelement oder eines der Zwischenelemente ein zweites Dichtungselement ist, wobei dieses mit der zweiten Dichtfläche stoffschlüssig verbunden ist. Durch die stoffschlüssige Verbindung des zweiten Dichtungselements mit der zweiten Dichtfläche sowie im Hinblick auf die allgemeinen Eigenschaften von Dichtungselementen lässt sich eine Unterwanderung des zweiten Dichtungselements durch korrosive Flüssigkeiten im Grunde vollständig unterbinden. Hingegen ließe sich mittels des weiteren Zwischenelements eine für die kraft- und/oder formschlüssige Anlage des ersten Dichtungselements quasi optimale Oberfläche zur Verfügung stellen.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist ferner dadurch als mit Vorteil behaftet gekennzeichnet, dass das zweite Dichtungselement und/oder die Klebschicht aus einem - insbesondere ausgehärteten - Dichtstoff besteht. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass der Dichtstoff insbesondere ein Flüssigdichtstoff oder ein Klebstoff ist. Durch die Formung des zweiten Dichtungselements aus dem Dichtstoff lässt sich dabei überaus vorteilhaft die stoffschlüssige Verbindung zwischen dem zweiten Dichtungselement sowie der zweiten Dichtfläche und/oder mit dem zweiten Zwischenelement erzeugen.
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Erfolg versprechend ist es zudem, wenn das Zwischenelement oder eines der Zwischenelemente als ein nichtelastisches - insbesondere volumenbehaftetes - Bauteil ausgebildet ist. Das nichtelastische Bauteil könnte insbesondere durch die als Klebschicht ausgeführte Zwischenschicht mit der zweiten Dichtfläche verbunden sein, womit das nichtelastische Bauteil einfach mit dem zweiten Dichtpartner, z. B. dem Gehäuse, verklebt wäre. Somit wäre durch diese Weiterbildung eine fertigungstechnisch vorteilhaft einfache Lösung zur Vermeidung der Unterwanderung des ersten Dichtungselements gegeben. Das erste Dichtungselement sollte hierfür sowohl an der ersten Dichtfläche sowie an dem nichtelastischen Bauteil kraft- und/oder formschlüssig anliegen. Dies bietet zudem den Vorteil, dass eine Verbindung zwischen erstem und zweitem Dichtpartner einfach gelöst und reetabliert werden kann.
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Im Gegensatz zu einem nichtelastischen Bauteil wäre es denkbar, dass das Zwischenelement oder eines der Zwischenelemente auch als ein gering elastisches oder elastisches Bauteil ausgeführt ist.
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In einer praxisgerechten Ausgestaltung der Erfindung besteht das nichtelastische Bauteil überdies aus einem Kunststoff oder einem nichtrostenden Stahl. Die Ausführung des nichtelastischen Bauteils aus Kunststoff oder einem nichtrostenden Stahl, auch Edelstahl genannt, bietet insbesondere den Vorteil, dass eine Korrosion des nichtelastischen Bauteils vermieden werden kann.
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Eine weitere überaus vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass zwischen der ersten Dichtfläche und der zweiten Dichtfläche ein Abstandhalter angeordnet ist. Durch den Abstandhalter ließe sich insbesondere ein definierter Abstand zwischen erstem Dichtpartner und zweitem Dichtpartner erzeugen, wodurch ein definierter Anpresszustand des ersten Dichtungselements für eine quasi optimale Dichtwirkung vorläge.
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In vielversprechender Gestaltung ist ferner das nichtelastische Bauteil als Abstandhalter ausgeführt. Die Ausführung des nichtelastischen Bauteils als Abstandhalter respektive die Ausbildung eines in das nichtelastische Bauteil integrierten Abstandhalters böte insbesondere den Vorteil, dass eine mechanische Belastung des Dichtstoffs des zweiten Dichtungselements während seiner Aushärtung vermieden werden kann und dadurch keine unerwünschte Verformung des zweiten Dichtelements auftritt. Eine solche könnte zu einer verminderten Dichtwirkung und somit einer Unterwanderung des zweiten Dichtelements durch korrosive Flüssigkeiten führen. Selbiges gilt im Übrigen auch für die Klebschicht.
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Weiterhin stellt sich eine Ausführungsform der Erfindung als vorteilhaft dar, wenn das nichtelastische Bauteil - im Wesentlichen - ringförmig ausgebildet ist. Aufgrund der ringförmigen Ausgestaltung lässt sich die Dichtzone in einfacher Weise abdichten, dies insbesondere bei Ausführung des ersten Dichtpartners als Stecker.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Dichtpartner ferner ein Gehäuse. Dieses Gehäuse könnte eine elektrische und/oder elektronische Leistungsbaugruppe zur Beschaltung eines elektrischen Antriebs eines Kraftfahrzeugs hausen und insbesondere im Unterbodenbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet sein.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist zudem vorgesehen, dass - ausschließlich - der zweite Dichtpartner aus einem korrosionsgefährdeten Werkstoff besteht. Hierbei könnte der zweite Dichtpartner als Gehäuse, insbesondere aus einem Metall wie Aluminium, korrosionsgefährdetem Stahl, Grauguss oder einer Magnesiumlegierung hergestellt sein. Der Grund für die Verwendung eines korrosionsgefährdeten Werkstoffs kann dabei in der Minimierung von Kosten und/oder Umweltaspekten liegen. Gerade bei großvolumigen Teilen wie Gehäusen wäre die Verwendung von teuren, nichtkorrosiven Werkstoffen hinsichtlich entstehender Kosten als nachteilig zu betrachten, zumal dann, wenn hohe Ansprüche an die Werkstoffe hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften gestellt werden und dadurch z. B. Kunststoffe ausscheiden.
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Überdies liegt eine Erfolg versprechende Ausführungsform der Erfindung darin, dass wenigstens ein Teil des nichtelastischen Bauteils das zweite Dichtungselement in Umfangsrichtung zumindest abschnittsweise umschließt. Somit könnte das nichtelastische Bauteil als Aufnahme oder gar als formgebendes Element für das zweite Dichtungselement dienen. Dies insbesondere dann, wenn das zweite Dichtungselement aus einem Dichtstoff geformt wird.
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Günstig ist es ebenso, wenn die Zwischenschicht als eine auf der zweiten Dichtfläche aufgebrachte oder als eine aus dem Werkstoff des zweiten Dichtpartners erzeugte Antikorrosionsschicht ausgebildet ist. Die als Antikorrosionsschicht ausgeführte Zwischenschicht wäre entsprechend ebenfalls mit dem zweiten Dichtpartner stoffschlüssig verbunden. Dabei ist denkbar, dass die Antikorrosionsschicht aus einem auf die zweite Dichtfläche aufgebrachten Elastomer besteht. Darüber hinaus wäre es jedoch ebenso möglich, dass die Antikorrosionsschicht durch eine Plasmabeschichtung, durch Aufbringen eines Lacks oder aber auch durch Anodisieren erzeugt wird, wobei die Antikorrosionsschicht beim Anodisieren aus dem Werkstoff des zweiten Dichtpartners erzeugt werden würde.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es als günstig anzusehen, wenn die Antikorrosionsschicht ausschließlich in der Dichtzone oder vollständig auf dem zweitem Dichtpartner ausgebildet ist. Eine ausschließliche Ausbildung der Antikorrosionsschicht in der Dichtzone würde dabei dazu beitragen, Materialkosten zu senken. Bei einer Ausbildung der Antikorrosionsschicht auf dem gesamten zweiten Dichtpartner bestünde hingegen die Möglichkeit, dass die Antikorrosionsschicht weitere Funktionen, wie beispielsweise die einer allgemeinen Verschleißschutzschicht, ausfüllt.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
- 1 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung mit zwei Zwischenelementen;
- 2 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung mit Zwischenelement und Zwischenschicht;
- 3 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung mit als Abstandhalter ausgeführtem Zwischenelement;
- 4a, 4b eine Weiterbildung des als Abstandhalter ausgeführten Zwischenelements mit zweitem Dichtelement;
- 5 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung mit als Antikorrosionsschicht ausgeführter Zwischenschicht;
- 6 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung mit als Antikorrosionsschicht ausgeführter Zwischenschicht und Abstandhalter.
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1 zeigt eine Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Abdichtung der Dichtzone 10 zwischen dem ersten Dichtpartner 1 und dem zweiten Dichtpartner 2, wobei der zweite Dichtpartner 2 als ein Gehäuse zur Hausung einer elektronischen Leistungsbaugruppe ausgebildet ist, welche über den als Stecker ausgebildeten ersten Dichtungspartner 1 kontaktiert wird. Eine solches Gehäuse wird regelmäßig im Bereich des Unterbodens eines Kraftfahrzeugs angeordnet, wodurch das Gehäuse und die in diesem gehauste Leistungsbaugruppe harschen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind und hierbei über Pfeile angedeutete Flüssigkeiten F in einen Kontaktbereich von Gehäuse und Stecker, in diesem Fall der Dichtzone 10, eindringen kann. Problematisch stellt sich hierbei dar, dass der als Gehäuse ausgebildete zweite Dichtpartner 2 aus einem korrosionsgefährdeten Werkstoff besteht und bei Unterwanderung von die Dichtzone 10 abdichtenden Dichtelementen durch die Flüssigkeiten F eine Korrosion des zweiten Dichtpartners 2, demnach des Gehäuses, auftreten, die Flüssigkeiten F in das Gehäuseinnere eindringen und die dortig angeordnete Leistungsbaugruppe beschädigen oder gar zerstören können. Um dies zu verhindern, ist in dieser Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass zwischen der ersten Dichtfläche 3 des ersten Dichtpartners 1 und der zweiten Dichtfläche 4 des zweiten Dichtpartners 2 das an der ersten Dichtfläche 3 kraft- und/oder formschlüssig anliegende, elastische erste Dichtungselement 5 ein O-Ring angeordnet ist und zudem zwischen dem ersten Dichtungselement 5 und der zweiten Dichtfläche 4 zwei Zwischenelemente angeordnet sind. Hierbei ist eines der Zwischenelemente als ein aus einem Dichtstoff geformtes, zweites Dichtungselement 6 ausgebildet, welches im Bereich der Dichtzone 10 mit der zweiten Dichtfläche 4 stoffschlüssig verbunden ist. Neben diesem Zwischenelement weist die Anordnung zudem ein weiteres Zwischenelement auf, welches als das nichtelastische Bauteil 7 ausgebildet ist. Dieses besteht hierbei regelmäßig aus einem Kunststoff oder auch einem nichtrostenden Stahl, gemeinhin auch als Edelstahl bekannt, sodass bei diesem eine Korrosion im Wesentlichen ausgeschlossen werden kann. Auch das nichtelastische Bauteil 7 ist dabei mit dem zweiten Dichtungselement 6 stoffschlüssig verbunden, wobei die Etablierung der stoffschlüssigen Verbindung beim Aushärten des Dichtstoffs des zweiten Dichtungselements 6 erfolgt. Dabei stellt das nichtelastische Bauteil 7 in dieser Weiterbildung insbesondere sicher, dass während des Aushärtens des Dichtstoffs keine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Dichtungselement 5 und dem zweiten Dichtungselement 6 entsteht und stellt zudem eine quasi optimale Oberfläche zur Anlage des ersten Dichtungselements 5 zur Verfügung. Die Anordnung führt vorteilhaft dazu, dass einerseits aufgrund der stoffschlüssigen Verbindung des zweiten Dichtungselements 6 eine Unterwanderung des zweiten Dichtungselements 6 durch die Flüssigkeiten F und damit eine Korrosion des als Gehäuse ausgebildeten zweiten Dichtpartners 2 unterbunden werden kann. Zudem lässt sich die Verbindung zwischen erstem Dichtpartner 1 und zweitem Dichtpartner 2, in dieser Weiterbildung Stecker und Gehäuse, durch die kraft- und/oder formschlüssige Anlage des ersten Dichtungselements 5 am ersten Dichtpartner 1 und am nichtelastischen Bauteil 7 in einfacher Weise lösen und/oder erneut etablieren, wodurch eine Wartung oder Reparatur überaus vereinfacht wird.
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Das zweite Dichtungselement 6 lässt sich zudem auch durch eine Zwischenschicht ersetzen, wie in 2 dargestellt. Anstelle des zweiten, aus einem Dichtstoff geformten Dichtungselements 6 sowie des nichtelastischen Bauteils 7 weist die in 2 aufgezeigte Weiterbildung der Anordnung lediglich ein Zwischenelement auf, welches als das aus der 1 bereits bekannte, nichtelastische Bauteil 7 ausgebildet ist. Hierbei ist das nichtelastische Bauteil 7 durch die als eine Klebschicht 14 ausgeführte Zwischenschicht mit der zweiten Dichtfläche 4 durch Verkleben stoffschlüssig verbunden und somit ebenfalls gegenüber einer Unterwanderung durch die Flüssigkeiten F geschützt. Die Klebschicht 14 ist hierbei durch einen Klebstoff ausgeführt, wobei dieser wiederum als ein Dichtstoff ausgebildet ist. Im Übrigen entspricht die Weiterbildung der 2 der der 1.
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Um eine mechanische Belastung des Dichtstoffs des zweiten Dichtungselements 6 während seiner Aushärtung zu vermeiden, ist das nichtelastische Bauteil 7 in der Weiterbildung der 3 zudem als Abstandhalter 8 ausgeführt, sodass das als Abstandhalter 8 ausgeführte, nichtelastische Bauteil 7 in Kontakt mit der zweiten Dichtfläche 4 tritt und, übereinstimmend mit der Weiterbildung der 1, mit diesem über das zweite Dichtungselement 6 stoffschlüssig verbunden ist. Im Übrigen entspricht auch die Weiterbildung der 3 der Weiterbildung der 1 und 2.
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Weiterbildungen des als Abstandhalter 8 ausgeführten nichtelastischen Bauteils 7 und des mit diesem stoffschlüssig verbundenen zweiten Dichtungselements 6 ist in den 4a und 4b aufgezeigt. Hierbei ist das nichtelastische Bauteil 7 im Wesentlichen ringförmig ausgebildet, wobei ein Teil des nichtelastischen Bauteils 7 das zweite Dichtungselement 6 in Umfangsrichtung abschnittsweise umschließt. Hierfür weist das nichtelastische Bauteil 7 in seiner Längsrichtung zwei Abschnitte auf, wobei ein Abschnitt als Ring 11 ausgeformt ist, von welchem sich einseitig Zähne 12 erstrecken, die in Umfangsrichtung zueinander gleichmäßig beabstandet angeordnet sind. Diese sind ausgehend vom Umfang radial nach innen zulaufend ausgestaltet und erstrecken sich nicht vollständig bis zur inneren Durchgangsöffnung 13 des nichtelastischen Bauteils 7. Dadurch weisen die Zähne 12 einen Querschnitt nach Form eines gleichschenkligen Trapezes auf, wobei jedoch die Grundseiten durch Bogenabschnitte ausgebildet sind. Die sich ergebenden Zwischenräume sind durch den Dichtstoff des zweiten Dichtungselements 6 ausgefüllt, sodass sich in Kombination des als Abstandhalter 8 ausgeformten nichtelastischen Bauteils 7 und des zweiten Dichtungselements 6 wiederum eine Ringstruktur ergibt.
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Der 5 ist zudem eine Ausführungsform der Anordnung zu entnehmen, bei welcher die Zwischenschicht als die Antikorrosionsschicht 9 ausgebildet ist, an welcher das elastische erste Dichtungselement 5 in Form eines O-Rings und dieses zudem an der ersten Dichtfläche 3 des ersten Dichtpartners 1 anliegt. Hierbei sind der erste Dichtpartner 1 und der zweite Dichtpartner 2 erneut als Stecker sowie Gehäuse ausgeführt. Die als Antikorrosionsschicht 9 ausgeführte Zwischenschicht ist ebenfalls mit dem zweiten Dichtpartner 2 stoffschlüssig verbunden, wobei die Antikorrosionsschicht 9 lediglich in der Dichtzone 10 ausgebildet ist und aus einem auf die zweite Dichtfläche 4 aufgebrachten Elastomer besteht. Zudem ist jedoch auch denkbar, dass die Antikorrosionsschicht 9 durch eine Plasmabeschichtung, durch Aufbringen eines Lacks oder aber auch durch Anodisieren erzeugt wird, wobei die Antikorrosionsschicht 9 beim Anodisieren aus dem Werkstoff des zweiten Dichtpartners 2 erzeugt werden würde. Auch durch diese Anordnung ist es möglich, eine Unterwanderung des ersten Dichtungselements 5 durch die Flüssigkeiten F und damit eine Korrosion des zweiten Dichtpartners 2 zu vermeiden. Zugleich lässt sich jedoch auch in dieser Ausführungsform der Anordnung eine Wartung oder Reparatur vereinfachen, da sich die Verbindung zwischen den Dichtpartnern 1, 2 in einfacher Weise lösen und/oder erneut etablieren lässt.
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Die Gestaltung der Anordnung der 6 entspricht zudem im Wesentlichen der Gestaltung der Anordnung der 5, wobei zudem zwischen der ersten Dichtfläche 3 und der zweiten Dichtfläche 4 ein Abstandhalter 8 angeordnet ist. Durch diesen lässt sich ein definierter Abstand zwischen erstem Dichtpartner 1 und zweitem Dichtpartner 2 etablieren, wodurch ein definierter Anpresszustand des ersten Dichtungselements 5 vorliegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Dichtpartner
- 2
- zweiter Dichtpartner
- 3
- erste Dichtfläche
- 4
- zweite Dichtfläche
- 5
- erstes Dichtungselement
- 6
- zweites Dichtungselement
- 7
- Bauteil
- 8
- Abstandhalter
- 9
- Antikorrosionsschicht
- 10
- Dichtzone
- 11
- Ring
- 12
- Zahn
- 13
- Durchgangsöffnung
- 14
- Klebschicht
- F
- Flüssigkeiten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010042137 A1 [0003]
- DE 102012223354 A1 [0005]
- DE 102015225219 A1 [0006]
- US 9777838 B2 [0007]
- DE 102010001979 A1 [0008]