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Vorliegend werden eine Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung sowie ein Kraftfahrzeug beschrieben.
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Kraftfahrzeugscheinwerferanordnungen sowie Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Kraftfahrzeugscheinwerferanordnungen sind beispielsweise an einer Kraftfahrzeugfront und an einem Kraftfahrzeugheck vorgesehen. Sie müssen vielfältigen Anforderungen genügen und sind in vielen verschiedenen Formen und Gestaltungsvarianten mit verschiedener Technologie und verschiedenen Funktionen bekannt.
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Kraftfahrzeugscheinwerferanordnungen gehören zu den wichtigsten Gestaltungsmerkmalen von Kraftfahrzeugen. Es ist bekannt, dass Kraftfahrzeugscheinwerferanordnungen Leuchtmittel und Reflektoren aufweisen. Die Reflektoren werden zur Lichtformung verwendet. Insbesondere bei großen Scheinwerfern mit großen Reflektoren ist es wichtig, dafür Sorge zu tragen, dass die Kraftfahrzeugscheinwerferanordnungen ein gutes NVH-Verhalten aufweisen, also möglichst geräuschfrei und unempfindlich gegenüber Vibrationen sind.
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Es ist bekannt, Reflektoren mit Gehäusen oder Halterahmen zu verschrauben. Durch das notwendige Anzugsmoment kann es jedoch passieren, dass ein Reflektor tordiert wird, was zu unmittelbaren oder im Betrieb entstehenden Beschädigungen durch Materialermüdung oder zumindest Deformationen des Reflektors und schlechterer Lichtqualität führen kann.
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Aus der
GB 2 093 969 A ist eine Rückleuchtenvorrichtung für Kraftfahrzeuge bekannt. Ein Reflektorprofil ist mittels Ringdurchführungen aus Natur-, oder synthetischem Kautschuk oder elastischem Kunststoff montiert, die in die in den Kanten des Reflektorprofils gebildeten Kerben einrasten.
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Somit stellt sich die Aufgabe, Kraftfahrzeugscheinwerferanordnungen sowie Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine sichere, vibrationsgedämpfte Befestigung eines Reflektors in einer Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung möglich ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung gemäß Anspruch 1 sowie ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch 15. Weiterführende Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Nachfolgend wird eine Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung mit wenigstens einem Leuchtmittel und wenigstens einem Reflektor zur Formung einer definierten Lichtverteilung beschrieben, wobei der Reflektor an einer Halterung an wenigstens zwei voneinander beabstandeten Orten mittels Befestigungen festgelegt ist, wobei wenigstens eine der Befestigungen einen Pin aufweist, der in eine den Pin zumindest teilweise aufnehmende Vertiefung eintaucht.
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Dadurch, dass wenigstens eine Halterung als Pin ausgebildet ist, die in eine den Pin zumindest teilweise aufnehmende Vertiefung eintaucht, kann an dieser Stelle eine Schraubverbindung vermieden werden, die zu einer Tordierung und damit Verspannung des Reflektors führen kann. Das Risiko eines vorzeitigen Bruchs des Reflektors kann somit erheblich verringert werden. Der Pin kann dann in die entsprechende Vertiefung gesteckt werden, sodass lediglich axiale Kräfte bei der Montage wirken, aber keine Torsionskräfte. Des Weiteren kann somit eine Befestigung erreicht werden, die ausreichend unanfällig gegen Vibrationen ist.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Halterung als Halterahmen ausgebildet ist.
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Wenn die Halterung als Halterahmen ausgebildet ist, können die daran zu montierenden Bauteile, beispielsweise der Reflektor und, je nach Ausgestaltung, das wenigstens eine Leuchtmittel sowie weitere Komponenten der Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung an den Halterahmen zu einer Baugruppe montiert werden, bevor die Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung weiter fertiggestellt wird.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Pin am Reflektor angeordnet und/oder angespritzt ist, wobei die Vertiefung in oder an der Halterung ausgebildet ist.
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Das Anordnen des Pins am Reflektor und das Anordnen der Vertiefung in oder an der Halterung ermöglicht einerseits eine leichtere Montage des Reflektors. Andererseits ist im Falle einer Beschädigung zu erwarten, dass der Pin zerstört wird, z.B. durch Abbrechen, und nicht die Vertiefung. Wenn der Pin am Reflektor angeordnet ist, ist zu erwarten, dass in vielen Fällen, lediglich der Reflektor ausgetauscht werden, die Halterung kann erhalten bleiben, was den Reparaturaufwand und die damit einhergehenden Reparaturkosten verringert.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Gehäuse mit wenigstens einer durch eine Scheibe abgedeckten Gehäuseöffnung vorgesehen ist.
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Die Halterung sowie die weiteren Komponenten können in den Gehäuse angeordnet werden, das dann von der Scheibe abgedeckt wird. Die Scheibe kann z.B. aus Kunststoff oder Glas bestehen.
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Wenn die Halterung als Halterahmen ausgebildet ist, können sämtliche Komponenten, die an den Halterahmen festgelegt werden sollen, vormontiert werden, bevor der Halterahmen mit den daran festgelegten Komponenten in das Gehäuse eingesetzt wird.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Vertiefung in einem Elastomermaterial ausgebildet ist.
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Wenn die Vertiefung in einem Elastomermaterial ausgebildet ist, kann die Aufnahme des Pins eine vibrationsdämpfende Wirkung haben. Somit kann das Geräuschverhalten der Scheinwerferanordnung verbessert werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Elastomermaterial Gummi ist.
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Als Gummi werden hier Vulkanisate von Natur-, oder Synthesekautschuken bezeichnet. Als Materialien kommen unter anderem Styrol-Butadien-Kautschuk, Butadien-Kautschuk, Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, Butylkautschuk, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Chloropren-Kautschuk oder Polyisopren-Kautschuk infrage.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Vertiefung in einer an der Halterung angeordneten Manschette ausgebildet ist.
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Die Manschette kann austauschbar sein oder sie kann aus einem anderen Material als der Rest der Halterung bestehen. Eine entsprechende Manschette kann leicht angebracht werden. Wenn die Manschette zusätzlich insgesamt elastisch und damit nachgiebig ist, können Fertigungstoleranzen ausgeglichen und ein sicheres Halten des Reflektors erreicht werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Pin einen größeren Durchmesser als eine lichte Weite der Vertiefung aufweist, sodass der in die Vertiefung eingetauchte Pin unter Vorspannung in der Vertiefung gehalten wird.
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Durch die Vorspannung kann erreicht werden, dass der Pin sicher gehalten wird. Zudem kann das Geräuschverhalten der Scheinwerferanordnung durch die dadurch erreichten Dämpfungseigenschaften verbessert werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Vertiefung als Nut oder Loch ausgebildet ist.
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Eine Nut gibt eine gewisse Variabilität hinsichtlich der Positionierung des Pins in Notrichtung und erlaubt unter anderem das seitliche Einführen des Pins. In einem Loch ist der Pin präzise gehalten.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Pin eine Hinterschneidung aufweist.
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Hierdurch kann erreicht werden, dass der Pin in der Vertiefung verrastet, sodass das Entfernen des Pins aus der Vertiefung erschwert wird, wodurch ein sich versehentliches lösen verhindert werden kann.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Leuchtmittel wenigstens eine Leuchtdiode aufweist.
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Leuchtdioden sind sehr kompakt und gleichzeitig hell, sodass mithilfe einer Kombination von Leuchtdiode und Reflektor eine gute Lichtverteilung erreicht werden kann.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass an dem Leuchtmittel ein Kühlkörper angeordnet ist.
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Durch die Vorsehung von Kühlkörpern kann die Lebensdauer des Leuchtmittels erhöht werden, da die thermische Belastung auf die Materialien des Leuchtmittel zwingt.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Halterung im Gehäuse festgelegt ist.
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Wenn die Halterung separat zum Gehäuse ausgebildet ist, kann die Halterung zur vor Montage verschiedener Komponenten, beispielsweise Reflektor, Leuchtmittel und Kühlkörper außerhalb des Gehäuses dienen und die Halterung dann anschließend ins Gehäuse eingesetzt werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine andere Befestigung als Schraubverbindung ausgebildet ist.
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Durch die Vorsehung wenigstens einer Schraubverbindung kann eine verliersichere Befestigung des Reflektors an der Halterung erreicht werden.
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Ein erster unabhängiger Gegenstand betrifft ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung nach einem der zuvor beschriebenen Art.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dabei zeigen schematisch:
- 1 Eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit mehreren Scheinwerferanordnungen;
- 2 eine perspektivische Ansicht auf eine Halterung mit mehreren daran angeordneten Komponenten einer Scheinwerferanordnung, sowie
- 3 einen Querschnitt durch eine Scheinwerferanordnung.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug 2. Das Kraftfahrzeug 2 weist vorne zwei Scheinwerferanordnungen 4, 6 und hinten zwei Scheinwerferanordnungen 8, 10 auf. In den nachfolgenden Figuren wird der Aufbau der Scheinwerferanordnungen 4, 6 am Beispiel der Scheinwerferanordnung 4 eingehender dargestellt.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des inneren Aufbaus der Scheinwerferanordnung 4.
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Die Scheinwerferanordnung 4 weist einen Reflektor 12, ein Leuchtmittel 14 sowie einen Kühlkörper 16 auf. Das Leuchtmittel 14 ist vorliegend eine LED-Anordnung.
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Reflektor 12, Leuchtmittel 14 sowie Kühlkörper 16 sind an einem Halterahmen 18 angeordnet und bilden eine Montagegruppe 20.
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Der Reflektor 12 ist an mehreren Punkten am Halterahmen 18 festgelegt, unter anderem mittels einer in 2 verdeckten und daher gestrichelt dargestellten Schraubverbindung 22.
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Eine weitere Verbindung 24 ist als Steckverbindung ausgebildet. Für die Verbindung 24 ist an dem Reflektor 12 ein Pin 26 vorgesehen, der angespritzt ist. Der Pin 26 taucht in ein Loch 28 einer Manschette 30 ein, die an den Halterahmen 18 angeordnet ist.
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Die Manschette 30 besteht aus Kautschuk. Durch die Elastizität der Manschette 30 kann hierdurch hinsichtlich im Betrieb entstehender Vibrationen eine Entkopplung der Verbindung 24 von den Halterahmen 18 erreicht werden. Vibrationen übertragen sich durch die gegebene Dämpfung nicht so leicht zwischen dem Reflektor 12 und den Halterahmen 18.
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Der Pin 26 weist einen Durchmesser auf, der geringfügig größer ist als eine lichte Weite des Lochs 28. Hierdurch wird der Pin 26 mit einer leichten Vorspannung in dem Loch 28 gehalten. Dies verhindert, dass sich der Pin 26 im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 2 durch die dort herrschenden mechanischen Kräfte aus dem Loch 28 löst und die Verbindung 24 aufgehoben wird.
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3 zeigt einen Querschnitt durch die Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung 4.
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Die Montagegruppe 20 ist in einem Gehäuse 32 angeordnet, das von einer Scheibe 34 abgedeckt ist.
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Die Montagegruppe 20 kann in das Gehäuse 32 eingesetzt und dort befestigt werden und anschließend das Gehäuse 32 mit der Scheibe 34 abgedeckt werden.
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Obwohl der Gegenstand im Detail durch Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa einer weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4 - 10
- Kraftfahrzeugscheinwerferanordnung
- 12
- Reflektor
- 14
- Leuchtmittel
- 16
- Kühlkörper
- 18
- Halterahmen
- 20
- Vormontagegruppe
- 22
- Schraubverbindung
- 24
- Verbindung
- 26
- Pin
- 28
- Loch
- 30
- Manschette
- 32
- Gehäuse
- 34
- Scheibe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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