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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gegenstand der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung, ein Materialermüdungsgradberechnungsverfahren, ein Stellglied, eine Stellgliedsteuervorrichtung und ein Flugzeug.
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2. Stand der Technik
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Der Rumpf sowie Bauteile eines Transportmittels, wie beispielsweise eines Flugzeugs, müssen für die Sicherheit des Betriebs in angemessenen Zeitabständen gewartet werden. Patentdokument 1 beschreibt ein Wartungssystem, das Sensordaten über den Zustand eines Bauteils einer Maschine während des Betriebs der Maschine sammelt und Anomalie-Erfassungsinformationen auf der Grundlage eines Anomaliewertes, der aus den Sensordaten berechnet wird, an ein Netzwerk überträgt.
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[Patentdokument 1]
JP2017-142654
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Derzeit werden an vielen Standorten die Einrichtungen durch regelmäßige Inspektion gewartet. Der Ermüdungsgrad der Einrichtungen variiert jedoch üblicherweise in Abhängigkeit von dem Betriebsmuster, wie beispielsweise einer Außenumgebung während des Betriebs. In diesem Fall stellt eine regelmäßige Wartung aller Einrichtungen durch regelmäßige Inspektion ein Problem dar, da einige Einrichtungen aufgrund einer zu späten Wartung nicht funktionieren oder die Kosten durch eine unnötige, zu früh durchgeführte Wartung steigen.
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Gemäß der in Patentdokument 1 beschriebenen Technik werden die Sensordaten über den Zustand eines Bauteils, die während des Betriebs gesammelt werden, in Echtzeit analysiert, und eine Anomalie festgestellt, wenn die Sensordaten einen vorgegebenen Schwellenwert überschreiten. Mit anderen Worten, erfasst diese Technik den Zustand eines Bauteils in der Einrichtung, der sich bis zu einem gewissen Grad verschlechtert hat, als Sensordaten, und es wird eine Anomalie auf der Grundlage dieses Wertes erfasst. Diese Technik kann jedoch nicht zukünftige Verschlechterungen auf der Grundlage eines Betriebsmusters oder dergleichen, bevor das Gerät beginnt, sich tatsächlich zu verschlechtern, vorhersagen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung wurde angesichts des Vorstehenden konzipiert, und es ist eine Aufgabe der Erfindung, den Materialermüdungsgrad von Einrichtungen auf der Grundlage eines Betriebsmusters der Einrichtungen vorherzusagen.
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Zur Lösung des zuvor beschriebenen Problems, umfasst eine Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung bzw. Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Umgebungsinformationserfassungseinheit, die Umgebungsinformationen über eine Umgebung in einem Geräteumfeld erfasst, und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit, die auf der Grundlage der Umgebungsinformationen eine Beziehung zwischen einem Betriebszustand der Einrichtung und einem Ermüdungsgrad der Einrichtung berechnet.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Ermüdungsgradberechnungsverfahren. Das Verfahren umfasst einen Umgebungsinformations-Erfassungsschritt zum Erfassen von Umgebungsinformationen über eine Umgebung in einem Einrichtungsumfeld, und einen Ermüdungsgradberechnungsschritt zum Berechnen einer Beziehung zwischen einem Betriebszustand der Einrichtung und einem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der Umgebungsinformationen.
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Ein noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Stellglied. Das Stellglied umfasst eine Ausgabeeinheit, die eine Leistung ausgibt, eine Umgebungsinformationserfassungseinheit, die Umgebungsinformationen über eine Umgebung im Umfeld der Ausgabeeinheit erfasst, und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit, die eine Beziehung zwischen einem Betriebszustand der Ausgabeeinheit und einem Ermüdungsgrad der Ausgabeeinheit auf der Grundlage der von der Umgebungsinformationserfassungseinheit erfassten Umgebungsinformationen berechnet.
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Ein noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Stellgliedsteuervorrichtung. Die Stellgliedsteuervorrichtung umfasst eine Steuereinheit zur Steuerung einer Ausgabeeinheit, die eine Leistung steuert, eine Umgebungsinformationserfassungseinheit, die Umgebungsinformationen über eine Umgebung im Umfeld der Steuereinheit erfasst, und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit, die eine Beziehung zwischen einem Betriebszustand der Steuereinheit und einem Ermüdungsgrad der Steuereinheit auf der Grundlage der von der Umgebungsinformationserfassungseinheit erfassten Umgebungsinformationen berechnet.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Flugzeug. Ein Flugzeug umfasst einen Flugzeugrumpf, der fliegen kann und eine Vielzahl von Vorrichtungen umfasst, und eine Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung, die eine Umgebungsinformationserfassungseinheit, die Umgebungsinformationen über eine Umgebung im Umfeld der Vielzahl von Einrichtungen und/oder dem Flugzeugrumpf erfasst, und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit, die eine Beziehung zwischen einem Betriebszustand der Vielzahl von Einrichtungen und/ oder dem Flugzeugrumpf und einem Ermüdungsgrad der Vielzahl von Einrichtungen und/oder dem Flugzeugrumpf auf der Grundlage der Umgebungsinformationen berechnet, umfasst.
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Es sollte beachtet werden, dass jede optionale Kombination der zuvor erwähnten Bestandteilelemente oder eine Ausführungsform, die durch gegenseitiges Ersetzen der Bestandteilelemente der vorliegenden Erfindung oder dessen, was durch die vorliegende Erfindung ausgedrückt wird, in einem Verfahren, einer Vorrichtung, einem Programm, einem flüchtigen oder nicht-flüchtigen Speichermedium mit einem darin gespeicherten Programm, einem System usw. erhalten wird, auch als Aspekt der vorliegenden Erfindung gilt.
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Figurenliste
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- 1 zeigt ein Diagramm einer Beziehung zwischen der Anzahl von Flügen einer Vielzahl von Flugzeugrümpfen, die in unterschiedlichen Betriebsmuster betrieben werden, und der Häufigkeit von Ausfällen in Stellgliedern der Flugzeugrumpf;
- 2 zeigt ein Diagramm einer Beziehung zwischen der Anzahl von Flügen der Vielzahl von Flugzeugrümpfen, die entsprechend den in 1 dargestellten Betriebsmustern betrieben werden, und dem Ermüdungswert der Stellglieder der Flugzeugrümpfe;
- 3 zeigt ein Funktionsblockdiagramm einer Konfiguration einer Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 4 zeigt ein schematisches Diagramm einer Umgebungsinformationserfassungseinheit und ihrer Peripheriegeräte einer Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 5 zeigt ein Flussdiagramm eines Ermüdungsgradberechnungsverfahrens gemäß einer dritten Ausführungsform;
- 6 zeigt ein Flussdiagramm eines Ermüdungsgradberechnungsverfahrens gemäß einer vierten Ausführungsform;
- 7 zeigt ein Flussdiagramm eines Ermüdungsgradberechnungsverfahrens gemäß einer fünften Ausführungsform;
- 8 zeigt eine Betriebsverwaltung eines Flugzeugrumpfes gemäß der in 7 gezeigten Ausführungsform; und
- 9 zeigt ein Diagramm, das die Ansammlung von Ermüdungswerten eines jeden Flugkörpers veranschaulicht, die bei der in 8 gezeigten Betriebsverwaltung ermittelt wurden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im Nachfolgenden wird die vorliegende Erfindung mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben. Diese sollen den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht eingeschränkt, sondern die Erfindung veranschaulichend darstellen.
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Im Nachfolgenden wird die vorliegende Erfindung auf der Grundlage bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Identische oder gleichwertige Bestandteile, Elemente und Verarbeitungsschritte, die in den Zeichnungen dargestellt sind, werden mit identischen Bezugszeichen versehen, und es wird gegebenenfalls auf eine wiederholte Beschreibung verzichtet.
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Vor der Beschreibung der bestimmten Ausführungsformen wird zunächst das zugrundeliegende Wissen als Basiswissen beschrieben.
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Die Materialermüdung der Einrichtungen nimmt zu, wenn sich eine Last, die während des Betriebs auf die Einrichtungen ausgeübt wird, erhöht. Der Ermüdungsgrad solcher Einrichtungen variiert in Abhängigkeit von dem Betriebsmuster, wie beispielsweise einer Au-ßenumgebung während des Betriebs. Im Nachfolgenden wird anhand eines Stellglied, das bei der Flugsteuerung eines Flugzeugs verwendet wird und als Beispiel dient, eine Beziehung zwischen einem Betriebsmuster (beispielsweise einer Außenumgebung) und einem Betriebszustand (zum Beispiel die Anzahl der Flüge oder die Flugfrequenz) beschrieben.
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In der vorliegenden Beschreibung bezieht sich der Begriff „während des Betriebs“ auf eine Dauer oder einen Zustand, in dem eine Funktion einer Einrichtung verfügbar ist. Beispielsweise bezieht sich im Falle eines Flugzeugs der Begriff „während des Betriebs“ auf eine Dauer oder einen Zustand, in dem sich das Flugzeug in der Luft befindet oder sich auf einer Start- und Landebahn bewegt (einschließlich der Bewegung während des Schleppens). Der Begriff „vor Inbetriebnahme“ bezieht sich auf eine Dauer oder einen Zustand, in dem die Einrichtung temporär gelagert wird, und bezieht sich auf einen Zustand, in dem die Einrichtung nicht in den Zustand „während des Betriebs“ übergegangen ist. Im Falle eines Flugzeugs bezieht sich der Begriff „vor Inbetriebnahme“ beispielsweise auf eine Dauer oder einen Zustand, in dem das Flugzeug zum Einsteigen von Passagieren am Flughafen geparkt wird. Der Begriff „nach Inbetriebnahme“ bezieht sich auf eine Dauer oder einen Zustand, in dem die Einrichtung temporär gelagert wird, und bezieht sich auf einen Zustand, der eintritt, nachdem sich das Gerät im Zustand „während des Betriebs“ befunden hat. Beispielsweise bezieht sich im Falle eines Flugzeugs der Begriff „nach Inbetriebnahme“ auf eine Dauer oder einen Zustand, in dem das Flugzeug geparkt wird, um die Passagiere am Flughafen abzusetzen. Eine Dauer oder ein Zustand, in dem Besatzungsmitglieder, einschließlich eines Piloten, ein Flugzeug verlassen, ist in dem Begriff „nach Inbetriebnahme“ umfasst.
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Das Eindringen von Feuchtigkeit, die durch die Differenz zwischen der Temperatur am Boden und der Temperatur am Himmel entsteht, führt zu einer Belastung und zu einer Materialermüdung eines Stellglieds. Die Materialermüdung schreitet mit Zunahme der Anzahl von Flügen fort, und führt schließlich zu einer fehlerhaften Isolierbeständigkeit im Stellglied. Somit tritt die fehlerhafte Isolierbeständigkeit im Stellglied früher auf, wenn die Außenfeuchtigkeit höher ist und die Differenz zwischen der Bodentemperatur und der Temperatur am Himmel größer ist. Der hier verwendete Begriff „Materialermüdung“ bezeichnet einen Faktor oder einen Zustand, der verhindert, dass Einrichtungen ihre erwartete Leistung zeigen.
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Zum Beispiel ist die Differenz zwischen der Temperatur am Boden und der Temperatur am Himmel in einem tropischen Gebiet höher als in einem kalten Gebiet. Wenn somit ein Flugzeugrumpf, der in einem tropischen Gebiet betrieben wird, mit einem Flugzeugrumpf, der in einem kalten Gebiet betrieben wird, verglichen wird, ist selbst in dem Fall, in dem die Anzahl der Flüge gleich ist, der Ermüdungsgrad, das heißt, das Ausmaß der kumulierten Materialermüdung, im ersten Fall größer als im zweiten Fall. Wenn dieser Ermüdungsgrad einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt, wird das Gerät in einen Zustand versetzt, in dem das Gerät gravierend daran gehindert wird, seine erwartete Leistung zu zeigen, wodurch es zu einer höheren Ausfallwahrscheinlichkeit kommt. Auf diese Weise variiert das Verhältnis zwischen dem Betriebszustand (Anzahl der Flüge) und dem Ausfallrisiko in Abhängigkeit des Betriebsmusters (Außenumgebung, wie zum Beispiel Temperatur).
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1 zeigt ein Diagramm einer Beziehung zwischen der Anzahl von Flügen einer Vielzahl von Flugzeugrümpfen, die in verschiedenen Gebieten A, B und C betrieben werden, und der Häufigkeit von Ausfällen in Stellgliedern dieser Flugzeugrumpf. Dabei ist das Gebiet A ein tropisches Gebiet, das Gebiet B ein Gebiet mit gemäßigtem Klima, und das Gebiet C ein kaltes Gebiet. Somit sinkt die auf die Stellglieder ausgeübte Belastung, das heißt, der Ermüdungsgrad, in der Reihenfolge der Gebiete A, B und C. NA, NB und NC stellen die Anzahl der Flüge dar, bei der die Häufigkeit von Ausfällen in den entsprechenden Gebieten am höchsten ist. Wie in 1 gezeigt, tritt umso früher ein Ausfall ein, desto höher die auf das Stellglied ausgeübte Last ist.
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Die Beziehung zwischen der Anzahl von Flügen und dem Ermüdungsgrad der Stellglieder, die den jeweiligen Betriebsumgebungen entsprechen, kann berechnet werden, indem die Anzahl der Flüge der Vielzahl der in den jeweiligen Gebieten A, B und C betriebenen Flugzeugrümpfe und die Daten über die Häufigkeit von Ausfällen analysiert werden.
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2 zeigt ein Diagramm einer Beziehung zwischen der Fluganzahl von Flugzeugrümpfen, die in den entsprechenden Gebieten A, B und C betrieben werden und dem „Ermüdungswert“ der Stellglieder, der wie zuvor beschrieben, berechnet wird. Hier ist der Ermüdungswert der Materialermüdungsgrad, der in Form eines Zahlenwerts eines vorbestimmten Formats ausgedrückt wird.
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Die in 1 gezeigten Ermüdungswerte, werden, wenn die Anzahl der Flüge in den entsprechenden Gebieten NA, NB und NC sind, als „Bezugsermüdungswert“ bezeichnet. Der Bezugsermüdungswert wird als eine Art Schwellenwert angesehen, der den Materialermüdungsgrad angibt, bei dem die Ausfallwahrscheinlichkeit in einem Stellglied einen vorbestimmten Bezugswert übersteigt, wenn die Ermüdung weiter fortschreitet.
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Das in 2 gezeigte Diagramm wird berechnet, indem der Ermüdungswert statistisch an eine gerade Linie angepasst wird, unter der Annahme, dass der Ermüdungswert eine lineare Funktion der Anzahl der Flüge ist. Die Beziehung zwischen der Anzahl der Flüge und dem Ermüdungswert ist jedoch nicht auf eine lineare Funktion beschränkt, und es kann jede bevorzugte Funktionsform, die durch ein Polygondiagramm oder ein anderes Kurvendiagramm ausgedrückt wird, ebenfalls angenommen werden. Alternativ muss keine bestimmte Funktionsform im Voraus für das Verhältnis zwischen der Anzahl der Flüge und der Ermüdungswert angenommen werden, und die Beziehung kann berechnet werden, während eine Funktionsform erzeugt wird, die als Modell durch maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz oder dergleichen dient. Alternativ kann das Verhältnis zwischen der Anzahl der Flüge und dem Ermüdungswert in Form einer Nachschlagetabelle anstelle einer durch ein Diagramm ausgedrückten Funktion berechnet werden.
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Wie zuvor beschrieben, liegt ein technisches Merkmal der vorliegenden Erfindung darin, dass die Beziehung zwischen der Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage des Betriebsmusters der Einrichtung vorausgesagt wird, das zu einer Ermüdung oder Verschlechterung führen könnte, anstatt einen Ausfall aufgrund einer Anomalie oder dergleichen der Sensordaten, die als Ergebnis des Fortschreitens einer Verschlechterung der Einrichtung beobachtet wird, vorherzusagen.
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In jeder der nachfolgenden Ausführungsformen können Einrichtungen, deren Ermüdungsgrad berechnet werden soll, beliebige Betriebsmittel sein und kann insbesondere ein Transportmittel, wie ein Flugzeug oder eine Vorrichtung, die einen Teil der Transportmittel bildet, sein.
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[Erste Ausführungsform]
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3 zeigt ein Funktionsblockdiagramm einer Konfiguration einer Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung 1 gemäß einer ersten Ausführungsform. Die Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung 1 umfasst eine Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit 11.
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Die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 erfasst Umgebungsinformationen, über eine Umgebung eines Einrichtungsumfelds. Die Umgebungsinformationen können beispielsweise Wetterinformationen, wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, Staubmenge, eine durch Blitzschlag oder dergleichen, eine verursachte Stoßspannung, die Konzentration einer chemischen Substanz, wie eines photochemischen Oxidationsmittels, die Strahlenbelastung durch kosmische Strahlung oder dergleichen, angeben. Hierin betrifft der Begriff „Umgebung“ einen Bereich, in dem Umgebungsinformationen erfasst werden können, die im Wesentlichen identisch zu den Umgebungsinformationen sind, die an einer Position erhalten werden, an der sich die Einrichtung bzw. das Gerät befindet. Dies ist ein Konzept, das neben der Nähe der Position, an der die Einrichtung angeordnet ist, den Raum, in dem die Einrichtung angeordnet ist, oder einen weiteren Raum, der mit dem Raum, in dem die Einrichtung angeordnet ist, verbunden ist, umfasst. Der Begriff „im Wesentlichen identisch“ betrifft einen Bereich, in dem im Wesentlichen das gleiche Ergebnis bei der Berechnung des Ermüdungsgrades erhalten werden kann.
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Die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 kann die Umgebungsinformationen durch ein bekanntes, für die Umgebungsinformationen geeignetes Verfahren, erfassen.
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So kann beispielsweise die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 die Umgebungsinformationen während des Betriebs der Einrichtung erfassen. In diesem Fall kann die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 die Umgebungsinformationen unter Verwendung eines Sensors erfassen, der im Umfeld der Einrichtung vorgesehen ist.
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Alternativ kann die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 die Umgebungsinformationen vor Inbetriebnahme der Einrichtung erfassen. In diesem Fall kann die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 die Umgebungsinformationen erfassen, wenn ein Bediener die Umgebungsinformationen auf der Grundlage eines Wartungsprotokolls oder eines Fehlerprotokolls eingibt. Alternativ kann auch eine Datenbank erstellt werden, in der die Umgebungsinformationen bei jedem Betrieb der Einrichtung gesammelt werden, wobei die Daten zu einem vorgeschriebenen Zeitpunkt in die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 aus einer Datenbank hochgeladen werden. Darüber hinaus können in Bezug auf die Umgebungsinformationen, wie die Temperatur oder die Luftfeuchtigkeit, die von dem Meteorologischen Institut oder dergleichen veröffentlicht werden, die veröffentlichten Informationen verwendet werden.
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Alternativ kann die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 die Umgebungsinformationen nach Inbetriebnahme der Einrichtung erfassen. Beispielsweise kann die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 detaillierte Umgebungsinformationen erfassen, die während einer Wartung an dem Tag nach der Wartung aufgezeichnet werden. Solche tatsächlich aufgezeichneten Umgebungsinformationen sind genau und somit nützlich, um ein genaue Wartungsverwaltung oder dergleichen auf der Grundlage des Ermüdungsgrades zu erzielen.
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Die Ermüdungsgradberechnungseinheit 11 berechnet die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der Umgebungsinformationen, die von der Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 erfasst werden.
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Die Ermüdungsgradberechnungseinheit 11 kann die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung mit Hilfe jedes gewünschten Verfahrens berechnen.
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Die Beziehung kann durch Kurvenanpassung einer vorbestimmten Funktion auf der Grundlage eines statistischen Verfahrens, wie beispielsweise einer multiplen Regressionsanalyse, berechnet werden. Alternativ kann die Beziehung durch maschinelles Lernen, mehrschichtiges Lernen (Deep Learning), oder durch künstliche Intelligenz, berechnet werden.
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Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der Betriebsform der Einrichtung, die eine Verschlechterung bzw. Ermüdung bewirken könnte, vorhersagen.
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[Zweite Ausführungsform]
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Eine Gesamtform einer Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform entspricht der Gesamtkonfiguration der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung 1, die in 3 gezeigt ist. Insbesondere umfasst in der zweiten Ausführungsform eine Umgebungsinformationserfassungseinheit einen Temperatursensor und einen Feuchtigkeitssensor, die an einem Verteiler eines Stellglieds in einem Flugzeug befestigt sind.
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4 zeigt ein schematisches Diagramm einer Umgebungsinformationserfassungseinheit 10, eines Stellglieds 15, eines Verteilers 16 und eines elektrischen Verbinders 17 der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform. Die Umgebungsinformationserfassungseinheit 10 umfasst einen Temperatursensor 13 und einen Feuchtigkeitssensor 14. Der Temperatursensor 13 ertastet und erfasst die Temperatur in der Umgebung des Verteilers 16, und der Feuchtigkeitssensor 14 ertastet und erfasst die Feuchtigkeit im Umfeld des Verteilers 16.
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Ein elektrisches Bauteil, wie beispielsweise ein Sensor (nicht dargestellt), der LVDT genannt wird, oder ein Ventil (nicht dargestellt), das EHSV genannt wird, ist im Verteiler 16 eingebettet. Der elektrische Verbinder 17, durch den die Drähte eines solchen elektrischen Bauteils führen, kann zu einem Pfad werden, durch den die Feuchtigkeit eindringt. Wie zuvor beschrieben, wird die Feuchtigkeit größtenteils aufgrund der Differenz zwischen der Temperatur am Boden und der Temperatur am Himmel erzeugt. Die Humidität ist eine Information, die in direktem Zusammenhang mit der Feuchtigkeit steht. Um einen Ausfall vorherzusagen, der durch eine elektrische Verschlechterung auftritt, wie beispielsweise eine fehlerhafte Isolierbeständigkeit, die durch das Eindringen von Feuchtigkeit verursacht wird, ist es daher wünschenswert, dass die genaue Temperatur und Humidität bzw. Luftfeuchtigkeit in der Umgebung des elektrischen Verbinders 17 erfasst werden kann.
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Die Umgebungsinformationserfassungseinheit ist nicht auf einen Temperatursensor oder einen Feuchtigkeitssensor beschränkt und kann jeden geeigneten Sensor umfassen, der im Umfeld der Einrichtung vorgesehen ist.
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Darüber hinaus ist die Umgebungsinformationserfassungseinheit nicht auf einen Sensor beschränkt und kann jede geeignete Vorrichtung umfassen, die der Umgebung im Umfeld der Einrichtung ausgesetzt ist.
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Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann die genaue Temperatur und Feuchtigkeit in der Umgebung eines elektrischen Verbinders erfasst werden.
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[Dritte Ausführungsform]
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5 zeigt ein Flussdiagramm eines Ermüdungsgradberechnungsverfahrens gemäß einer dritten Ausführungsform. Dieses Verfahren umfasst einen Umgebungsinformationserfassungsschritt S1 und einen Ermüdungsgradberechnungsschritt S2.
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In dem Umgebungsinformations-Erfassungsschritt S1 erfasst das Verfahren die Umgebungsinformationen über die Umgebung im Umfeld der Einrichtung. Die Umgebungsinformationen können beispielsweise die Temperatur, die Feuchtigkeit, die Staubmenge, die Stoßspannung, die Konzentration einer chemischen Substanz, die Strahlenbelastungsdosis oder dergleichen betreffen.
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In dem Umgebungsinformations-Erfassungsschritt S1 kann das Verfahren die Umgebungsinformationen über jedes beliebige Verfahren erfassen.
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Beispielsweise kann in dem Umgebungsinformationserfassungsschritt S1 das Verfahren die Umgebungsinformationen während des Betriebs der Einrichtung erfassen. In diesem Fall kann im Umgebungsinformationserfassungsschritt S1 das Verfahren die Umgebungsinformationen unter Verwendung eines Sensors erfassen, der im Umfeld der Einrichtung vorgesehen ist.
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Im Umgebungsinformationserfassungsschritt S1 kann das Verfahren die Umgebungsinformationen vor Inbetriebnahme des Gerät erfassen. In diesem Fall kann im Umgebungsinformationserfassungsschritt S1 das Verfahren die Umgebungsinformationen erfassen, wenn ein Bediener die Umgebungsinformationen auf der Grundlage einer Wartungsaufzeichnung oder einer Fehleraufzeichnung eingibt. Alternativ kann eine Datenbank erstellt werden, in der die Umgebungsinformationen jedes Mal gesammelt werden, wenn das Gerät betrieben wird, und die Daten können zu einem vorbestimmten Zeitpunkt im Umgebungsinformationserfassungsschritt S1 aus dieser Datenbank hochgeladen werden.
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Im Ermüdungsgradberechnungsschritt S2 berechnet das Verfahren die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der Umgebungsinformationen, die im Umgebungsinformationserfassungsschritt S1 erfasst werden.
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Im Ermüdungsgradberechnungsschritt S2 berechnet das Verfahren die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung über ein beliebiges Verfahren.
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Die Beziehung kann durch Kurvenanpassung auf einer vorbestimmten Funktion auf der Grundlage eines statistischen Verfahrens, wie beispielsweise einer multiplen Regressionsanalyse, berechnet werden. Alternativ kann die Beziehung auf der Grundlage von maschinellem Lernen, mehrschichtigen Lernen (Deep Learning) oder künstlicher Intelligenz berechnet werden.
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Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der Betriebsform der Einrichtung, die die Verschlechterung oder die Ermüdung bewirken könnte, vorhergesagt werden.
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[Vierte Ausführungsform]
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6 zeigt ein Flussdiagramm eines Ermüdungsgradberechnungsverfahrens gemäß einer vierten Ausführungsform. Das Ermüdungsgradberechnungsverfahren, das in 6 gezeigt ist, umfasst einen Auswertungsschritt S3 zusätzlich zu den Schritten des in 5 gezeigten Ermüdungsgradberechnungsverfahrens.
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Im Auswertungsschritt S3 vergleicht das Verfahren den Ermüdungsgrad, der aus der Beziehung berechnet wird, die im Ermüdungsgradberechnungsschritt S2 berechnet wird, mit einem vorbestimmten Schwellenwert für eine Auswertung.
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Beispielsweise kann der in 2 gezeigte Bezugsermüdungswert als Schwellenwert dienen, und somit kann der Ermüdungsgrad ermittelt werden, bei dem die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls in einem Stellglied zunimmt. Der Schwellenwert ist nicht auf den Bezugsermüdungswert selbst beschränkt und kann ein Wert sein, der erhalten wird, indem der Bezugsermüdungswert mit einem vorbestimmten Wert oder einem Wert, der durch Addieren oder Subtrahieren eines vorbestimmten Werts zu oder von dem Bezugsermüdungswert erhalten wird, multipliziert wird. Das im Auswertungsschritt S3 erhaltene Auswertungsergebnis kann beispielsweise verwendet werden, um den Zeitpunkt der Einrichtungenwartung zu bestimmen. Beispielsweise kann der Wartungszeitpunkt auf den Zeitpunkt, zu dem der Ermüdungsgrad mit dem Schwellenwert übereinstimmt, oder auf den Zeitpunkt, zu dem die Differenz zwischen dem Ermüdungsgrad und dem Schwellenwert kleiner als ein vorbestimmter Wert ist, festgelegt werden. Somit kann für jedes Gerät, das in einer anderen Betriebsumgebung verwendet wird, ein geeigneter Wartungszeitpunkt festgelegt werden.
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Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann der Ermüdungsgrad der Einrichtung, bei dem die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls erhöht ist, auf der Grundlage der Betriebsform der Einrichtung ausgewertet werden.
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[Fünfte Ausführungsform]
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7 zeigt ein Flussdiagramm eines Ermüdungsgradberechnungsverfahrens gemäß einer fünften Ausführungsform. Das Ermüdungsgradberechnungsverfahren der 7 umfasst zusätzlich zu den Schritten des in 5 gezeigten Ermüdungsgradberechnungsverfahrens einen Verwaltungsschritt S4.
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Im Verwaltungsschritt S4 verwaltet das Verfahren den Betrieb der Einrichtung auf der Grundlage des Ermüdungsgrads, der aus der Beziehung, die im Ermüdungsgradberechnungsschritt S2 berechnet wurde, berechnet wird.
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Bei der Betriebsverwaltung der Einrichtung kann das Betriebsmuster jedes Einrichtungenteils ausgetauscht werden, so dass der Ermüdungsgrad einer Vielzahl von Einrichtungenteilen einheitlich wird. Ein Beispiel einer solchen Einrichtungenverwaltung wird mit Bezug auf 8 und 9 beschrieben.
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8 zeigt die Betriebsführung bzw. -verwaltung eines Flugzeugrumpfes im Verwaltungsschritt S4.
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9 zeigt ein Diagramm, das eine Ansammlung von Ermüdungswerten jedes Flugzeugrumpfes darstellt, die bei der Durchführung der in 8 dargestellten Betriebsführung ermittelt wurden.
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In diesem Beispiel werden drei Flugzeugrümpfe 1, 2 und 3 in den jeweiligen Gebieten A, B und C betrieben. Das Gebiet A ist ein tropisches Gebiet, das Gebiet B ist ein Gebiet mit gemäßigtem Klima, und das Gebiet C ist ein kaltes Gebiet. Somit sinkt die auf den Flugzeugrumpf ausgeübte Last in der Reihenfolge der Gebiete A, B und C.
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Wie in 8 gezeigt, wird gemäß dieser Betriebsführung während eines Zeitraums (a) der Flugzeugrumpf 1 in dem Gebiet A betrieben, der Flugzeugrumpf 2 in dem Gebiet B betrieben, und der Flugzeugrumpf 3 in dem Gebiet C betrieben. Während des nachfolgenden Zeitraums (b) wird der Flugzeugrumpf 1 im Gebiet B betrieben, der Flugzeugrumpf 2 im Gebiet C betrieben und der Flugzeugrumpf 3 im Gebiet A betrieben. Ferner während des nachfolgenden Zeitraums (c) wird der Flugzeugrumpf 1 im Gebiet C betrieben, der Flugzeugrumpf 2 im Gebiet A betrieben und der Flugzeugrumpf 3 im Gebiet B betrieben. Anschließend wird eine solche Austauschschleife der Betriebsmuster wiederholt.
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9 zeigt die Anhäufung von Ermüdungswerten eines jeden Flugzeugrumpfes, die erhalten werden, wenn die obige Betriebsführung durchgeführt wurde. Die Zeichnung auf der linken Seite veranschaulicht den Ermüdungswert jedes Flugzeugrumpfes, der sich im Zeitraum (a) gebildet hat. Die Zeichnung in der Mitte zeigt den Ermüdungswert jedes Flugzeugrumpfes, der sich im Zeitraum (a) und im Zeitraum (b) gebildet hat. Die Zeichnung auf der rechten Seite zeigt den Ermüdungswert jedes Flugzeugrumpfes, der sich im Zeitraum (a) bis zum Zeitraum (c) gebildet hat.
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Wie in 9 gezeigt, wird durch die Durchführung der Betriebsführung bzw. -verwaltung, bei der die Betriebsmuster der Einrichtung in einer Schleife ausgetauscht werden, die Materialermüdung, die sich in jedem Flugzeugrumpf gebildet hat, durch den Zeitraum (c) ausgeglichen. Somit wird der Ermüdungsgrad zwischen den Flugzeugrümpfen ausgeglichen, und der Wartungszeitpunkt kann beispielsweise auf den gleichen Zeitpunkt gelegt werden.
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In dem in 8 und 9 gezeigten Beispiel werden die betriebenen Bereiche dieser Einrichtungsteile in einer Schleife ausgetauscht, um den Ermüdungsgrad jedes Flugzeugrumpfes zu vereinheitlichen, wobei jedoch die Betriebsführung nicht auf dieses Beispiel beschränkt ist.
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Anstatt beispielsweise den Ermüdungsgrad jedes Flugzeugrumpfes zu nivellieren, kann die Betriebsführung so durchgeführt werden, dass der Zeitpunkt, zu dem der Ermüdungsgrad jedes Flugzeugrumpfes den Bezugsermüdungswert erreicht, eingestellt wird. Insbesondere kann die Betriebsführung so durchgeführt werden, dass der Ermüdungswert des Flugzeugrumpfes 1 den Bezugsermüdungswert erreicht, und anschließend die Ermüdungswerte des Flugzeugrumpfes 2 und des Flugzeugrumpfes 3 in einem vorbestimmten Abstand den Bezugsermüdungswert erreichen. In diesem Fall können der Flugzeugrumpf 1, der Flugzeugrumpf 2 und der Flugzeugrumpf 3 in einem vorgegebenen Intervall gewartet und die Wartungseinrichtungen effizient genutzt werden.
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Wenn die Flugfrequenz (die Anzahl der Flüge pro Zeitraum) sich in verschiedenen Bereichen unterscheidet, kann alternativ der Wartungszeitpunkt jedes Flugzeugrumpfes durch Änderung der betriebenen Bereiche des Flugzeugrumpfes unter Berücksichtigung der Flugfrequenz angepasst werden.
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Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann der Betrieb der Einrichtung auf der Grundlage des Betriebsmusters der Einrichtung angemessen verwaltet werden.
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[Sechste Ausführungsform]
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Eine sechste Ausführungsform betrifft ein Stellglied (nicht dargestellt), das eine Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung umfasst. Die Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung umfasst eine Umgebungsinformationserfassungseinheit und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit. Die Umgebungsinformationserfassungseinheit erfasst die Umgebungsinformationen über die Umgebung im Umfeld des Stellglieds. Die Ermüdungsgradberechnungseinheit berechnet die Beziehung zwischen dem Betriebszustand des Stellglieds und dem Ermüdungswert des Stellglieds auf der Grundlage der Umgebungsinformationen, die durch die Umgebungsinformationserfassungseinheit erfasst werden.
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[Siebte Ausführungsform]
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Eine siebte Ausführungsform betrifft eine Stellgliedsteuervorrichtung (nicht dargestellt), die eine Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung umfasst. Die Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung umfasst eine Umgebungsinformationserfassungseinheit und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit. Die Umgebungsinformationserfassungseinheit erfasst die Umgebungsinformationen über die Umwelt im Umfeld der Stellgliedsteuervorrichtung. Die Ermüdungsgradberechnungseinheit berechnet die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Stellgliedsteuervorrichtung und dem Ermüdungsgrad der Stellgliedsteuervorrichtung auf der Grundlage der Umgebungsinformationen, die durch die Umgebungsinformationserfassungseinheit erfasst wurden.
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[Achte Ausführungsform]
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Eine achte Ausführungsform betrifft ein Flugzeug (nicht dargestellt), das eine Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung umfasst. Die Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung umfasst eine Umgebungsinformationserfassungseinheit und eine Ermüdungsgradberechnungseinheit. Die Umgebungsinformationserfassungseinheit erfasst die Umgebungsinformationen über die Umgebung im Umfeld des Flugzeugs. Die Ermüdungsgradberechnungseinheit berechnet die Beziehung zwischen dem Betriebszustand des Flugzeugs und dem Ermüdungsgrad des Flugzeugs auf der Grundlage der durch die Umgebungsinformationserfassungseinheit erfassten Umgebungsinformationen.
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Bisher erfolgte die Beschreibung auf der Grundlage der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung. Diese Ausführungsformen dienen jedoch lediglich der Veranschaulichung, und ein Fachmann versteht, dass verschiedene Modifikationen und Änderungen im Rahmen der Ansprüche der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden können, und dass diese Modifikationen und Änderungen ebenfalls unter den Schutzbereich fallen, der durch die Ansprüche der vorliegenden Erfindung definiert wird. Dementsprechend sind die Beschreibung und die Zeichnungen der vorliegenden Erfindung in keinerlei Hinsicht als einschränkend, sondern als veranschaulichend zu erachten.
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[Modifikationen]
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Im Nachfolgenden werden einige Modifikationen beschrieben. In der Beschreibung der Modifikationen werden Bestandteile und Elemente, die identisch oder gleich zu denen der Ausführungsformen sind, mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Je nach Bedarf wird auf eine Beschreibung, die der der Ausführungsformen entspricht, verzichtet, und die nachfolgende Beschreibung konzentriert sich auf jene Konfigurationen, die von den Konfigurationen der Ausführungsformen abweichen.
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In den vorstehenden Ausführungsformen ist das Betriebsmuster eine physikalische Außenumgebung, wie beispielsweise die Temperatur, die Feuchtigkeit, die Staubmenge, die Stoßspannung, die Konzentration einer chemischen Substanz oder die Strahlenbelastung. Das Betriebsmuster ist jedoch nicht auf das Vorstehende beschränkt.
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(Modifikation 1)
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Das Betriebsmuster kann eine Betriebsdauer der Einrichtung sein. Selbst wenn die Dauer, in der ein Flugzeug nicht in Betrieb ist, mitgerechnet wird, führt die verstrichene Zeit seit Beginn des Betriebs eines Flugzeugrumpfes zu einer Belastung, die bewirkt, dass die Ermüdung des Flugzeugrumpfes aufgrund der Verschlechterung über die Zeit fortschreitet. Wenn somit ein Flugzeugrumpf mit einer längeren Betriebsdauer und ein Flugzeugrumpf mit einer kürzeren Betriebsdauer verglichen werden, weist der erstere auch bei gleicher Fluganzahl einen höheren Ermüdungsgrad auf.
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Die Umgebungsinformationserfassungseinheit einer Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Modifikation erfasst die Informationen über die Betriebsdauer eines Flugzeugrumpfes anstelle von oder zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Umgebungsinformationen. Anschließend berechnet die Ermüdungsgradberechnungseinheit die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der Informationen, die in der Betriebsdauer enthalten sind. Die restlichen Konfigurationen der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Modifikation entsprechen jenen der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß den vorstehenden Ausführungsformen.
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Gemäß der vorliegenden Modifikation kann die Beziehung zwischen der Betriebsdauer der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung mit hoher Genauigkeit vorhergesagt werden, indem die Länge der Betriebsdauer bei der Berechnung des Ermüdungsgrades berücksichtigt wird.
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(Modifikation 2)
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Das Betriebsmuster kann eine Flugdistanz eines Flugzeugrumpfes sein. Eine Last, die auf ein Flugzeug wirkt, während das Flugzeug horizontal fliegt, ohne Berücksichtigung des Lande- oder Startvorgangs, führt auch zu einer Last, die die Materialermüdung des Flugzeugrumpfes fortschreiten lässt. Wenn somit ein Flugzeugrumpf mit einer längeren Flugdistanz und ein Flugzeugrumpf mit einer kürzeren Flugdistanz verglichen werden, weist im ersten Fall der Flugzeugrumpf auch bei gleicher Fluganzahl eine höhere Ermüdung auf.
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Eine Umgebungsinformationserfassungseinheit einer Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Modifikation erfasst die Informationen über die Flugdistanz eines Flugzeugrumpfes anstelle von oder zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Umgebungsinformationen. Anschließend berechnet die Ermüdungsgradberechnungseinheit die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der in der Flugdistanz enthaltenen Informationen. Der restliche Aufbau der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Modifikation entspricht dem der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß den vorstehenden Ausführungsformen.
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Gemäß der vorliegenden Modifikation kann die Beziehung zwischen der Betriebsdauer der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung mit hoher Genauigkeit vorhergesagt werden, indem die Länge der Flugdistanz bei der Berechnung des Ermüdungsgrads berücksichtigt wird.
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(Modifikation 3)
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Das Betriebsmuster kann eine „Umgebungsklasse“ sein, die auf der Grundlage einer Kombination verschiedener Umgebungsinformationsteile beruht.
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Beispielsweise wird ein Fall berücksichtigt, bei dem die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit als die verschiedenen Umgebungsinformationen verwendet werden. In diesem Fall werden auf der Grundlage der Kombination von Temperatur und Luftfeuchtigkeit die in die folgenden vier Klassen eingeteilten Umgebungsklassen definiert.
- Klasse A: hohe Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit
- Klasse B: niedrige Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit
- Klasse C: hohe Temperatur und niedrige Luftfeuchtigkeit
- Klasse D: niedrige Temperatur und niedrige Luftfeuchtigkeit
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Die auf den Flugzeugrumpf in diesem Fall ausgeübte Belastung nimmt in der Reihenfolge der Klassen A, B, C und D ab.
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Die Beziehung zwischen der Anzahl von Flügen und dem Ermüdungsgrad des Flugzeugrumpfes, der jeder Umgebungsklasse entspricht, kann durch Analysieren der Anzahl von Flügen der Vielzahl von Flugzeugrümpfen, die in den Klassen A, B, C und D betrieben werden, und der Daten über die Häufigkeit von Ausfällen berechnet werden.
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Eine Umgebungsinformationserfassungseinheit einer Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Modifikation erfasst Informationen über die Umgebungsklasse, in der ein Flugzeugrumpf betrieben wurde, anstelle von oder zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Umgebungsinformationen. Anschließend berechnet die Ermüdungsgradberechnungseinheit die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage der in der Umgebungsklasse enthaltenen Informationen. Der restliche Aufbau der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Modifikation entspricht dem der Materialermüdungsgradberechnungsvorrichtung gemäß den vorstehenden Ausführungsformen.
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Als verschiedene Umgebungsinformationen können neben der oben beschriebenen Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch geeignete Wetterinformationen, wie beispielsweise die höchste Temperatur, die niedrigste Temperatur, der Taupunkt, die Windgeschwindigkeit, die Niederschlagsmenge oder Blitze, verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden Modifikation kann die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung mit höherer Genauigkeit vorausgesagt werden, indem die Kombination der verschiedenen Umgebungsinformationsteile als Betriebsmuster berücksichtigt wird.
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In den vorstehenden Beispielen wurden verschiedene Umgebungsinformationsteile beschrieben, die das Betriebsmuster anzeigen. Die Umgebungsinformationserfassungseinheit kann einige oder alle dieser Umgebungsinformationsteile erfassen. Anschließend kann die Ermüdungsgradberechnungseinheit die Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung auf der Grundlage einiger oder aller Umgebungsinformationsteile berechnen.
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(Modifikation 4)
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Ein Ermüdungsgradberechnungsverfahren gemäß dieser vorliegenden Modifikation umfasst zusätzlich zu den Schritten in dem in 5 gezeigten Ermüdungsgradberechnungsverfahren einen Bewertungsschritt.
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Im Bewertungsschritt bewertet das Verfahren den Wert der Einrichtung auf der Grundlage des Ermüdungsgrades, der aus der Beziehung berechnet wird, die in dem Ermüdungsgradberechnungsschritt berechnet wurde. Die Bewertung kann beispielsweise automatisch anhand einer Tabelle erfolgen, die einen Zusammenhang zwischen dem kumulierten Ermüdungsgrad und dem Preis des Flugzeugrumpfes oder eines Bauteils angibt.
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Wie zuvor beschrieben, bedeutet ein Vor-Ermüdungswert, dass das Ausmaß der Ermüdung oder der Verschlechterung des Flugzeugrumpfes oder des Bauteils groß ist, das heißt, die Anzahl der verbleibenden Flüge, bevor ein Ausfall auftritt, ist gering. Umgekehrt bedeutet ein niedriger Ermüdungswert, dass das Ausmaß der Ermüdung oder die Verschlechterung des Flugzeugrumpfes oder des Bauteils gering ist und die Anzahl der Flüge, die vor einem Ausfall durchgeführt werden können, groß ist. Mit anderen Worten, kann ein Flugzeugrumpf oder ein Bauteil mit einem hohen Ermüdungswert so bewertet werden, dass der Wert niedrig ist, und umgekehrt kann ein Flugzeugrumpf oder ein Bauteil mit einem niedrigen Ermüdungswert so bewertet werden, dass er hoch ist. Dementsprechend kann der Wiederverkaufspreis des Flugzeugrumpfes oder der Bauteil anhand des Ermüdungswerts bewertet werden.
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Darüber hinaus kann ein mit einer Vielzahl von Bauteilen ausgestatteter Flugzeugrumpf seinen gesamten Wiederverkaufspreis anhand des Gesamtwertes der Ermüdungswerte der entsprechenden Bauteile oder des gewichteten Gesamtwertes bewerten lassen.
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Wenn ein bestimmtes Bauteil repariert oder ausgetauscht wurde, sinkt der Ermüdungswert dieser Bauteil, und somit sinkt auch der Gesamtwert der Ermüdungswerte des Flugzeugrumpfes als Ganzes. Dementsprechend kann in diesem Fall eine Bewertung vorgenommen werden, so dass der Wiederverkaufswert des Flugzeugrumpfes als Ganzes steigt.
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Gemäß der vorliegenden Modifikation kann der Wert der Einrichtung in geeigneter Weise auf der Grundlage des Ermüdungsgrads bewertet werden, der aus der Beziehung zwischen dem Betriebszustand der Einrichtung und dem Ermüdungsgrad der Einrichtung berechnet wird.
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Jede optionale Kombination der Ausführungsformen und der zuvor beschriebenen Modifikationen bildet ebenfalls eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Eine neue Ausführungsform, die durch eine solche Kombination gebildet wird, vereinigt in sich die kombinierten Effekte dieser Ausführungsformen und der Modifikationen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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