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Die Erfindung betrifft ein Schutzsystem für einen optischen Sensor zur Installation in einem Kraftfahrzeug, insbesondere in einem Personenkraftwagen oder einem Lastkraftwagen. Der optische Sensor ist dazu eingerichtet, Umfelddaten, wie Abstandsdaten, Bilddaten, Objektdaten bezüglich des Umfelds des Kraftfahrzeugs zu generieren und einem erfindungsgemäßen Fahrerassistenzsystem bereitzustellen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Schutzsystem für einen Kamerasensor oder einen Lidarsensor. Die Erfindung betrifft auch ein Fahrerassistenzsystem, insbesondere ein kamera- und/oder lidardatenverarbeitendes Fahrerassistenzsystem, für ein Kraftfahrzeug mit einem Schutzsystem zum Schutz eines Kamera- und/oder Lidardaten generierenden Sensors. Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Fahrzeugbauteil für die Montage im Außenbereich eines Fahrzeugs, wie einen Stoßfänger, eine Heckklappe, einen Kühlergrill, einen Außenspiegel oder ein anderes Teil der Außenhülle des Kraftfahrzeugs.
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Verschiedene Fahrerassistenzsysteme oder automatisierte Fahrsysteme setzen für deren Funktion mit einem optischen Sensor generierte Umfelddaten, wie Bilddaten oder Abstandsdaten voraus, die das Umfeld des mit dem Fahrerassistenzsystem ausgestatteten Fahrzeuges beschreiben. Mit wachsendem Automatisierungsgrad des Betreiben eines Fahrzeugs müssen Umfelddaten in immer höherer Qualität vorliegen und möglichst zu jedem Zeitpunkt und ohne Unterbrechung verfügbar sein. Zeitweise Nichtverfügbarkeit oder sich zeitweilig oder über einen längeren Zeitraum graduell vermindernde Qualität der Bilddaten, die durch Umwelteinflüsse hervorgerufen wird, wie Verschmutzung des Bildsensors oder Vereisung, können bei einer starken Abhängigkeit des Fahrerassistenzsystems von den Umfelddaten oder Bilddaten zu einer verminderten Leistung des Fahrerassistenzsystem und einer Gefährdung von Fahrzeuginsassen führen.
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Die Qualität der Umfelddaten hängt zudem von der optischen Durchleitungsqualität des im optischen Fluss vom Fahrzeugumfeld zum optischen Sensor hin äußersten, Fahrzeugumfeld seitigen optisch durchlässigen Bauteil ab. Auf dieses wirken Umwelteinflüsse über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs ein, wodurch sich die optische Durchleitungsqualität des äußersten, Fahrzeugumfeld seitigen Bauteils im optischen Pfad beeinträchtigt sein kann.
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Um eine hohe Erfassungsgenauigkeit zu erreichen, bilden regelmäßig, im Verhältnis zu Gesamtpreis des optischen Sensors teure, optische Bauteile, wie Linsen den Aus- und/oder Eingang des optischen Sensors. Um geringe Fertigungstoleranzen zu erreichen, sind diese in aller Regel ein nicht austauschbarer Teil des Sensors.
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Aus
US 2016/0264064 A1 ist ein Schutzsystem für ein optischen Sensor bekannt, wobei der optische Sensor durch eine optisch umleitende Abdeckung vor Umwelteinflüssen geschützt ist. Die Abdeckung ist austauschbar montiert. Das Schutzsystem umfasst eine Reinigungsdüse, über die ein Reinigungsfluid auf die Abdeckung aufsprühbar ist.
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EP 3 230 128 B1 zeigt eine Kameraanordnung, die gemeinsam mit einer Reinigungseinheit an einem Träger gehalten ist, der aus einer Ruheposition, in der die Kamera vor Umwelteinflüssen geschützt ist in eine Aufnahmeposition bewegt werden kann, in der die Kameraeinheit funktionsgemäß zum Einsatz kommt. Die Kameraanordnung umfasst außerdem eine Reinigungseinheit, mit der ein Reinigungsfluid auf ein Objektiv der Kameraeinheit aufgebracht werden kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden, insbesondere ein Schutzsystem, ein Fahrerassistenzsystem und ein Fahrzeugbauteil bereitzustellen, welche jeweils die Verfügbarkeit und Qualität der Umfelddaten eines optischen Sensors über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs erhöhen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Demnach ist ein Schutzsystem für einen optischen Sensor vorgesehen, wobei der Sensor in einem Kraftfahrzeug montierbar oder montiert und zum Erfassen eines Umfelds des Kraftfahrzeugs eingerichtet ist und das Schutzsystem eine insbesondere wenigstens im für den Sensor relevanten Wellenlängenbereich transluzente, vorzugsweise transparente, Abdeckung für den optischen Sensor umfasst. Die Abdeckung ist in eine Abdeckposition bringbar, in der der optische Sensor durch die Abdeckung vor Umwelteinflüssen geschützt ist. Erfindungsgemäß umfasst das Schutzsystem eine Bevorratungsvorrichtung für mehrere wenigstens im für den Sensor relevanten Wellenlängenbereich transluzente, vorzugsweise transparente Abdeckungen, aus der wenigstens die eine Abdeckung in die Abdeckposition bewegbar ist. In der Abdeckposition ist die Abdeckung bezüglich des optischen Pfads vom Umfeld des Kraftfahrzeugs hin zum optischen Sensor des äußerste, umfeldseitige Bauteil. Die Abdeckung ist insbesondere separat von einem einen Sensoreingang und/oder Sensorausgang bildenden strukturell dem optischen Sensor zuzuordnenden Teil, wie einer Linse, ausgebildet. Die Abdeckung ist in jedem Fall durchlässig für die von dem optischen Sensor zu empfangenen und/oder auszusendenden Lichtanteile. Die Bevorratungsvorrichtung enthält mehrere insbesondere gleich dimensionierte, vorzugsweise gleichartige und/oder technisch identische Abdeckungen, von denen jeweils wenigstens eine aus der Bevorratungsvorrichtung in die Abdeckposition bewegbar angeordnet ist. Durch das Bereithalten mehrerer Abdeckungen kann bei einer Verschmutzung oder optischen Beeinträchtigung der Abdeckung im Laufe des Lebenszyklus eine unverschmutzte oder unbeeinträchtigte Abdeckung aus der Bevorratungsvorrichtung in die Abdeckposition gebracht werden, um die ursprüngliche Abbildungsqualität des optischen Sensors wiederherzustellen.
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Als optischer Sensor, der Umfelddaten bereitstellt, ist insbesondere ein Kamerasensor, wie eine mit einem CMOS- oder CCD-Sensor ausgestattete Kamera oder eine PMD-Kamera, oder ein Lidarsensor vorgesehen.
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In einer besonderen Ausführung ist die Abdeckung zurück in die Bevorratungsvorrichtung bewegbar. Mit dieser Maßnahme wird ein Kreislaufsystem gebildet, das eine Wiederverwendung der Abdeckung ermöglicht.
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In einer besonderen Ausführung umfasst das Schutzsystem eine Reinigungsvorrichtung, die eine Reinigungsposition für wenigstens eine Abdeckung bereitstellt. Insbesondere ist das Schutzsystem mit einer Transporteinrichtung, wie einem Drehmechanismus oder einem Schienensystem ausgestattet, mittels dem die Abdeckung aus der Abdeckposition in die Reinigungsposition bewegbar ist. Die Transporteinrichtung kann elektrisch, durch Federkraft, Gravitation oder Fluidströmung angetrieben sein.
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Vorzugsweise ist die Reinigungsvorrichtung derart dimensioniert und eingerichtet, dass mehrere Abdeckungen gleichzeitig reinigbar sind. Mit Hilfe der Reinigungsstation kann die Durchleitqualität zumindest einer verschmutzen Abdeckung und somit die Bilddatenqualität für einen langen Zeitraum wiederholbar wiederhergestellt werden. Durch das Vorsehens einer Reinigungsposition sowie mehrerer Abdeckungen ist zeitgleich ein Betrieb des optischen Sensors und eine Reinigung einer Abdeckung ermöglicht. Mit Hilfe der synchronen Reinigung mehrere Abdeckungen werden lange und gründliche Reinigungsvorgänge ermöglicht, ohne dass die Reinigungsvorrichtung für die Aufnahme weiterer verschmutzter Abdeckungen blockiert ist.
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Insbesondere arbeitet die Reinigungsvorrichtung nach einem First-in-First-out-Prinzip. Hierdurch wird eine längst mögliche Reinigung bei gleichzeitig hoher Verfügbarkeit von Abdeckungen sichergestellt.
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In einer besonderen Ausführung umfasst das Schutzsystem eine Reinigungsvorrichtung mit einer Nassreinigungsstation. Insbesondere ist die Nassreinigungsvorrichtung dazu eingerichtet, eine Abdeckung in der Reinigungsposition vollflächig mit einem Reinigungsfluid zu benetzen. Insbesondere umfasst die Nassreinigungsstation einen flexiblen fluidspeichernden Träger, wie einen Schwamm, der über die Abdeckung bewegbar angeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Nassreinigungsstation ein Tauchbad. Insbesondere ist das Tauchbad beheizbar. Vorzugsweise umfasst die Nassreinigungsvorrichtung eine Ultraschallreinigungsanlage. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Nassreinigungsvorrichtung wenigstens eine Düse, über die eine Reinigungsflüssigkeit auf wenigstens eine, insbesondere auf mehrere in der Reinigungsposition befindliche Abdeckungen, vorzugsweise mit Hochdruck, aufsprühbar ist. Insbesondere ist die Nassreinigungsvorrichtung mit einem Tank für ein Reinigungsfluid verbunden. Vorzugsweise ist die Nassreinigungsanlage mit einem Tank einer Scheibenreinigungsanlage des Kraftfahrzeugs verbunden. Mit Hilfe der Nassreinigungsstation wird eine gründliche Reinigung erreicht. Durch das vollständige Benetzen der Abdeckung wird eine homogene Veränderung der Durchleiteigenschaften der Abdeckungen durch die Reinigungsvorgänge über den Lebenszyklus sichergestellt. Durch die Verwendung eines Tauchbads können längere Einwirkzeiten der Reinigungslösung auf die Abdeckungen und somit eine schonendere und gründlichere Reinigung erreicht werden. Durch die Beheizung der Reinigungsflüssigkeit und/oder des Tauchbads verringert sich die Reinigungszeit bei gleichbleibender Reinigungsleistung. Insbesondere kann die Beheizung wahlweise bei zeitweilig hohen Verfügbarkeitsanforderungen oder schnelle Verschmutzungen zugeschaltet sein. Eine oder mehrere der vorgenannten Maßnahmen ermöglicht einen energiesparenden Betrieb des Schutzsystems.
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In einer besonderen Ausführung sind die Abdeckungen in der Bevorratungsvorrichtung jeweils von einer Bevorratungsvorrichtung B in die Abdeckposition A und/oder von der Bevorratungsposition B in eine Reinigungsposition C bewegbar angeordnet. Insbesondere umfasst das Schutzsystem eine Transporteinrichtung, wie ein Schienensystem oder wie eine Führungsvorrichtung, dass ein Bewegen der Abdeckungen von einer jeweiligen Bevorratungsposition in die Abdeckposition und in die Reinigungsposition ermöglicht. Mit dieser Maßnahme wird ein Kreislauf und eine Wiederverwendbarkeit der Abdeckungen erreicht, wobei durch die Bevorratungsposition Verfügbarkeit und Reinigungsleistung erhöht sind.
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In einer besonderen Ausführung ist die Bevorratungsvorrichtung als ein Revolvermagazin ausgeführt. Insbesondere ist das Revolvermagazin drehbar bezüglich einer vorzugsweise parallel zum optischen Pfad des optischen Sensors ausgerichteten Rotationsachse gelagert. Alternativ oder zusätzlich kann die Bevorratungsvorrichtung ein Stapelmagazin umfassen. Vorzugsweise ist die Bevorratungsvorrichtung als ein Revolvermagazin mit mehreren Magazinkammern ausgeführt, wobei eine jeweilige Magazinkammer als Stapelmagazin ausgeführt ist. Das heißt, dass in einem drehbar gelagerten Träger in einer jeweiligen Drehposition, aus der Abdeckungen vereinzelbar sind, mehrere Abdeckungen als Stapel angeordnet sind. Ein Revolvermagazin ermöglicht eine besonders einfache Bereitstellung einer Abdeckung aus einer Bevorratungsposition in die Abdeckposition. Insbesondere ist die Transporteinrichtung derart ausgelegt, dass eine Abdeckung aus der Bevorratungsposition des Revolver- und/oder Stapelmagazins in die Reinigungsposition und/oder die Abdeckposition bewegbar ist. Dazu ist die Bevorratungsvorrichtung in eine zur Reinigungsposition führende und/oder zur Abdeckposition führende Abgabestellung bewegbar, in der eine oder mehrere der Abdeckungen vereinzelt und durch die Transporteinrichtung in die Reinigungsposition und/oder Abdeckposition bewegbar sind.
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In einer besonderen Ausführung umfasst das Schutzsystem eine Auswurfvorrichtung, die dazu eingerichtet ist, die wenigstens eine Abdeckung aus der Abdeckposition heraus vom Schutzsystem wegzubewegen. Die Auswurfvorrichtung kann auch derart ausgelegt sein, dass eine oder mehrere Abdeckungen aus der Bevorratungsvorrichtung heraus, vom Schutzsystem wegbewegbar sind. Somit können Abdeckungen, deren optische Durchlässigkeit dauerhaft beeinträchtigt ist, aus dem Kreislauf entfernt werden und belegen keine Platz -oder Reinigungskapazität. In dieser Ausgestaltung können die Abdeckungen aus einem biologisch abbaubaren Material hergestellt sein. Die Auswurfvorrichtung kann elektrisch, durch Federkraft, Gravitation oder Luftströmung angetrieben sein.
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In einer besonderen Ausführung umfasst das Schutzsystem eine Heizung zum Beheizen wenigstens einer der Abdeckungen in der Bevorratungsposition, der Abdeckposition und/oder der Reinigungsposition. Insbesondere ist die Heizung dazu eingerichtet, jede der Abdeckungen zu beheizen. Insbesondere ist die Beheizung dazu eingerichtet, die Bevorratungsposition, die Abdeckposition und die Reinigungsposition zu beheizen. Insbesondere umfasst die Heizung ein Teilheizsystem zum Beheizen einer Reinigungsflüssigkeit und/oder eines Tauchbads der Reinigungsvorrichtung. Vorzugsweise ist die Heizung als Heizdraht ausgestaltet. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Heizung ein Infrarotheizelement. Alternativ oder zusätzlich ist die Heizung mit einem Heizsystem des Kraftfahrzeugs verbindbar. Mit Hilfe der Heizung ist eine hohe optische Durchleitqualität bei winterlichen Witterungsbedingungen sichergestellt.
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In einer besonderen Ausführung ist die Abdeckung quer, vorzugsweise senkrecht zum optischen Pfad des optischen Sensors aus einer Bevorratungsposition in die Abdeckposition bzw. aus der Abdeckposition in die Bevorratungsposition bewegbar angeordnet. Durch die Bewegungsrichtung quer oder senkrecht zum optischen Pfad lässt sich die Abdeckung wechseln, ohne dass die Funktion des optischen Sensors länger unterbrochen werden müsste.
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In einer besonderen Ausführung weist die Bevorratungsvorrichtung eine Wartungsöffnung auf, über die mehrere Abdeckungen austauschbar sind. Insbesondere sind die Abdeckungen einzeln austauschbar. Vorzugsweise umfasst die Bevorratungsvorrichtung einen Träger bzw. Magazin für mehrere Abdeckungen, der bzw. das als Austauschmodul über die Wartungsöffnung entnehmbar und einsetzbar ist. Vorzugsweise ist die Wartungsöffnung mittels einer Wartungsklappe verschließbar. Die einfache Ersetzbarkeit mehrerer Abdeckungen erhöht die Wartungsfreundlichkeit des Schutzsystem sowie des damit ausgestatten Kraftfahrzeugs.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug, das einen optischen Sensor zum Bereitstellen von Umfelddaten des Kraftfahrzeugs sowie ein insbesondere erfindungsgemäß ausgestaltetes Schutzsystem mit mehreren Abdeckungen umfasst, von denen wenigstens eine in eine Abdeckposition zum Schutz des optischen Sensors vor Umwelteinflüssen bringbar ist, und eine Steuereinheit, die dazu ausgelegt und eingerichtet ist, anhand einer Veränderung von durch den optischen Sensor bereitgestellten Daten eine Verschmutzung der Abdeckung in der Abdeckposition zu erkennen, die Abdeckung aus einer Abdeckposition in eine Bevorratungsposition zu bringen und eine andere der mehreren Abdeckungen in die Abdeckposition zu bringen.
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Insbesondere umfasst das Fahrerassistenzsystem ein Steuergerät, das dazu eingerichtet und ausgelegt ist, eine Veränderung der Umfelddaten bezüglich eines konstanten Abschnitts des Umfelds auszuwerten. Aus der Veränderung eines als konstant erwarteten Abschnitts des Umfeld, lässt sich auf eine Veränderung oder Beeinträchtigung des optischen Pfads schließen, zum Beispiel durch eine Verschmutzung der Abdeckung, die sich momentan in der Abdeckposition befindet. Vorzugsweise ist das Steuergerät dazu eingerichtet und dazu ausgelegt, eine Abdeckung aus der Bevorratungsposition in die Abdeckposition sowie die Abdeckung in der Abdeckposition aus der Abdeckposition in die Bevorratungsposition und/oder in die Reinigungsposition zu bringen.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Fahrzeugbauteil für die Montage im Außenbereich eines Fahrzeugs, wobei das Fahrzeugbauteil einen optischen Sensor und ein insbesondere erfindungsgemäß ausgebildetes Schutzsystem mit einer Abdeckung zum Schutz des optischen Sensors vor Umfeldeinflüssen aufweist. Insbesondere ist das Fahrzeugbauteil eine Frontschürze oder ein Kühlergrill zum Beispiel mit einem integriertem Kamerasensor.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung werden anhand der Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung unter Verweis auf die Figuren erklärt, die zeigen:
- 1: eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugbauteils mit einem erfindungsgemäßen Schutzsystems.
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1 zeigt ein Beispiel eines Schutzsystems 10, das in einem Fahrzeugbauteil 80, zum Beispiel einem Frontstoßfänger integriert ist. Das Schutzsystem 10 schützt einen optischen Sensor, nämlich in 1 den Kamerasensor 82, vor von außen auf den optischen Eingang des Kamerasensors 82 einwirkenden Umwelteinflüssen. Der Kamerasensor 82 ist mit einem Steuergerät 84 verbunden. Steuergerät 84, Kamerasensor 82 und Schutzsystem 10 sind Teil eines nicht näher dargestellten Fahrerassistenzsystems, zum Beispiel eines kamerabildbasierten Spurwechselassistenten.
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Das Schutzsystem 10 umfasst eine Bevorratungsvorrichtung 20, die hier beispielhaft und nur schematisch als Stapelmagazin dargestellt ist. In der Bevorratungsvorrichtung 20 sind mehrere Abdeckungen 30, 31 bevorratet, die über eine nicht näher dargestellte Transporteinrichtung, wie eine Gleitschiene, aus einer Bevorratungsposition B in eine Abdeckposition A bewegbar sind. Die eine in der Abdeckposition dargestellte Abdeckung 33 ist derart angeordnet, dass ein optischer Eingang bzw. ein optischer Ausgang des optischen Sensors, hier der optische Eingang des Kamerasensors 82, durch bezüglich des optischen Pfads von außen einwirkende Umwelteinflüsse geschützt ist.
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Das Schutzsystem 10 weist außerdem eine Parkpositionsabdeckung 38 auf, die den optischen Pfad durchtrennt und sowohl den optischen Sensor, in 1 nämlich den Kamerasensor 82 sowie die nicht näher dargestellte Transporteinrichtung und die Abdeckung 33 in der Abdeckposition A von Umwelteinflüssen schützt. Die Parkpositionsabdeckung 38 wird zusätzlich vor die Abdeckposition A gebracht, wenn ein Kraftfahrzeug, in dem das Schutzsystem 10 installiert ist, in einen Ruhezustand versetzt wird, wie Zündung aus. In einem solchen Ruhezustand wird üblicherweise keine Funktion des optischen Sensors benötigt, so dass ein zusätzlicher Schutz durch die Parkpositionsabdeckung 38 zur Erhöhung der Lebensdauer des Schutzsystems 10 und des optischen Sensors führt.
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Das Schutzsystem 10 weist zudem eine Reinigungsvorrichtung 40 auf, die als Tauchbad 42 ausgestaltet ist. Über eine nicht näher dargestellte Ein- und Ausführöffnung und eine nicht näher dargestellte Transporteinrichtung gelangt wenigstens eine der mehreren Abdeckungen der Bevorratungsvorrichtung 20 in ein Tauchbad 42 der Reinigungsvorrichtung 40, um von Verschmutzungen befreit zu werden. Die Reinigungsvorrichtung 40 ist derart dimensioniert, dass mehrere Abdeckungen zeitgleich einer Reinigung unterzogen werden können.
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Das Schutzsystem 10 umfasst weiterhin eine Heizung, die mehrere Heizzonen 74, 72, 76 umfasst. Eine erste Heizzone 72 ist in der Bevorratungsvorrichtung 20 vorgesehen und derart ausgestaltet, dass diese zumindest eine der mehreren Abdeckungen in der Bevorratungsposition B beheizt. Insbesondere ist die Heizzone 72 derart ausgelegt, dass zumindest die Abdeckung 31 beheizt wird, die als nächste aus der Bevorratungsposition B in die Abdeckposition A gebracht wird. In einer anderen nicht dargestellten Ausführung ist die Heizzone 72 derart ausgestaltet, dass alle in der Bevorratungsvorrichtung gehaltenen Abdeckungen beheizt werden.
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Eine weitere Heizzone 76 ist zur Beheizung des Tauchbads 42 vorgesehen. Eine dritte Heizzone 74 ist im Bereich des Kamerasensors 82 vorgesehen und stellt sicher, dass winterliche Witterungsbedingungen auf eine in der Abdeckposition A angeordnete Abdeckung 31 oder Parkpositionsabdeckung 38 keine Funktionsrelevanten Auswirkungen haben. Die Heizung 74 ist als bezüglich des Sensors durchlässiger Heizdraht oder durchlässiges Heizgeflecht ausgeführt. In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführung, die nicht näher dargestellt ist, kann die Heizung 70, insbesondere eine oder mehrere der Heizzonen 72, 74, 76 mit einem Heizsystem eines Kraftfahrzeugs, das mit dem Schutzsystem 10 ausgestattet ist, verbunden sein.
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Das Steuergerät 34 des Fahrerassistenzsystem überwacht einen Bilddatenstrom des Kamerasensors 82 auf Veränderungen des optischen Pfads. Dazu können mittels Bildverarbeitungsalgorithmen konstante Bildausschnitte identifiziert und auf den konstanten Bildausschnitten Detailveränderungen, die auf Veränderungen im optischen Pfad zurückzuführen sind, identifiziert werden. Wird eine solche Veränderung durch das Steuergerät 84 identifiziert, gibt das Steuergerät 84 zumindest ein Signal aus, dass einen Austausch der Abdeckung in der Abdeckposition A durch eine Abdeckung in der Bevorratungsposition B bewirkt. Im Anschluss generiert das Steuergerät 84 ein Signal, welches veranlasst, dass die aus der Abdeckposition entfernte Abdeckung A in die Reinigungsposition C in der Reinigungsvorrichtung 40 bewegt wird. Der Reinigungsvorgang in der Reinigungsvorrichtung 40 wird durch das Steuergerät 84 geregelt und überwacht. Im Anschluss an eine Reinigung der Abdeckung wird die Abdeckung aus der Reinigungsposition C wieder in die Bevorratungsvorrichtung transportiert.
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In der Bevorratungsvorrichtung 20 sind somit in der Regel mehrere gereinigte Abdeckungen vorrätig, so dass jederzeit eine verschmutze Abdeckung ausgetauscht werden kann, ohne den Funktionsbetrieb des optischen Sensors wesentlich zu beeinflussen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schutzsystem
- 20
- Bevorratungsvorrichtung
- 30,31,32,33
- Abdeckung
- 38
- Parkpositionsabdeckung
- 40
- Reinigungsvorrichtung
- 42
- Tauchbad
- 70
- Heizung
- 72, 74, 76
- Heizzonen
- 80
- Fahrzeugbauteil
- 82
- optischer Sensor
- 84
- Steuergerät
- A
- Abdeckposition
- B
- Bevorratungsposition
- C
- Reinigungsposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2016/0264064 A1 [0005]
- EP 3230128 B1 [0006]