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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Drehen pharmazeutischer Behältnisse nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs.
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Aus der
EP 837311 B1 ist ein berührungsloses Prüfsystem für pharmazeutische Behältnisse bekannt. Oftmals werden beispielsweise Spritzen zu Inspektionszwecken um 150°-210° gedreht und anschließend wieder zurückgedreht. Hierzu soll eine besonders einfache und zuverlässige Vorrichtung zum Drehen pharmazeutischer Behältnisse angegeben werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Drehen bzw. Wenden pharmazeutischer Behältnisse hat demgegenüber den Vorteil, dass sie sehr klein baut. Außerdem kann ein einfaches Formatteil verwendet werden. Darüber hinaus kann in einem Ausführungsbeispiel auf einen Antrieb verzichtet werden. Außerdem wird keine Schutzverkleidung benötigt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass zumindest ein Körper im oberen Bereich mit zumindest einer Führung vorgesehen ist, insbesondere eine Spiralrutsche, dem das Behältnis mit Flansch zugeführt wird. Hierbei ist die Führung besonders zweckmäßig so ausgestaltet, dass das pharmazeutische Behältnis, insbesondere eine Spritze, nur an einem Flansch, insbesondere Fingerflansch fixiert gedreht wird, ohne dass der Frontverschluss der Spritze bzw. ein weiterer Teil des Behältniskörpers berührt werden. Dadurch kann eine Führung lediglich im Kopfbereich des Behältnisses realisiert werden, so dass aus pharmazeutischer Sicht störende weitere Kontaktpunkte bzw. Reibungspunkte vermieden werden.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung endet die Führung im unteren Bereich des Körpers. Damit kann das Behältnis ohne zusätzliches Antriebsmittel allein über die Schwerkraft vorzugsweise um 150°-210° gedreht werden. Eine weitere Interaktion mit einem unter Umständen Störungen verursachenden Antriebsmittel kann unterbleiben.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist zwischen einer Innenseite des Körpers und dem Gegenstück zumindest ein Spalt vorgesehen zur Aufnahme des Flansches. Auf besonders einfache Art und Weise kann ein Behältnis sicher geführt werden.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist der Körper relativ zu der horizontalen Ebene geneigt angeordnet. Damit kann in besonders einfacher Art und Weise die auf das Behältnis wirkende Schwerkraft vergrößert werden.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist zumindest ein Antriebsmittel vorgesehen zum Antrieb des Gegenstücks. Damit kann ein sicherer Transport des Behältnisses entlang der Führung bewerkstelligt werden.
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Weitere zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und aus der Beschreibung.
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Figurenliste
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Unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren werden Ausführungsformen der Erfindung im Detail beschrieben.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Inspektionseinrichtung mit Zuführung und Auslauf.
- 2 eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Drehen eines Behältnisses.
- 3 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels in geneigter Anordnung.
- 4 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Drehen eines Behältnisses mit angetriebenem Gegenhalter.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 die Ausführungsbeispiele der Erfindung im Detail beschrieben.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 1 zeigt einen Einlauf 10, über den zu inspizierende Behältnisse 18 zugeführt werden. Exemplarisch gezeigt ist eine entsprechende Zuführung 12, über die die Behältnisse 18 nacheinander über ein Transportmittel 14 wie beispielsweise eine Transportschnecke in eine Behältnisaufnahme 16 gelangen. Die Behältnisaufnahme 16 ist auf die Geometrie der zu Inspektionszwecken aufzunehmenden Behältnisse 18 ausgelegt. Die zu inspizierenden Behältnisse 18 gelangen beispielsweise über entsprechende Transportmittel wie Transportsterne oder Transporträder etc. in eine Inspektionseinrichtung 20. Bei der Inspektionseinrichtung 20 kann es sich beispielsweise um ein optisches Inspektionssystem handeln, welches berührungslos über entsprechende Bildverarbeitung die Behältnisse 18 auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hin überprüft. Jedoch auch andere Inspektionsverfahren sind möglich. Bei der Inspektion kann das Behältnis 18 rotiert werden. Bei bestimmten Inspektionseinrichtungen 20 verlässt das Behältnis 18 die Inspektionseinrichtung 20 auf dem Kopf stehend. Das Behältnis 18 gelangt über den Auslauf 22 an eine Vorrichtung 24 zum Drehen von pharmazeutischen Behältnissen 18 wie in den 2-4 näher gezeigt. Die Vorrichtung 24 dreht das Behältnis 18 um 150°-210°, stellt es also beispielsweise vom Kopf auf die Füße. Anschließend wird das zurückgedrehte Behältnis 18 über einen Abtransport 26 von der Inspektionseinrichtung 20 wegbewegt. Es können sich weitere Verarbeitungsschritte anschließen, insbesondere können als nicht ordnungsgemäß erkannte Behältnisse 18 ausgeschleust werden.
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In 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 24 zum Drehen von pharmazeutischen Behältnissen 18 näher gezeigt. Das Behältnis 18 weist zumindest in einem Kopfbereich einen Flansch 19 auf. Der Flansch 19 steht im Ausführungsbeispiel beidseitig - bezogen auf den zylinderförmigen Körper des Behältnisses 18 - über. Bei dem Behältnis 18 handelt es sich beispielsweise um eine Spritze, die im unteren Bereich mit einem Nadelschutz 21 oder einer Kappe geschützt ist. Das Behältnis 18 wird auf dem Kopf stehend dem Körper 32 zugeführt in einer Richtung wie mit einem Pfeil angedeutet. Das Behältnis 18 wird dem Körper 32 in dessen oberem Bereich zugeführt. Als oberer Bereich im Vergleich zu einem unteren Bereich des Körpers 32 wird ein solcher Bereich verstanden, von dem ein Behältnis 18 zumindest unterstützt durch die Schwerkraft in den unteren Bereich des Körpers 32 gelangen kann.
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Der Körper 32 ist mit einer Führung 34 versehen. Die Führung 34 ist beispielhaft als Spiralführung ausgebildet. Die Führung 34 ist zur Aufnahme und Führung des Kopfbereichs bzw. Flansches 19 des Behältnisses 18 ausgebildet. Hierzu weist eine spiralförmige Ausnehmung der Führung 34 im Wesentlichen die Breite des Körpers des Behältnisses 18 auf. Der bezogen auf den Körper des Behältnisses 18 überstehende Flansch 19 des Behältnisses 18 wird zwischen der Innenseite des Körpers 32 und der Oberfläche des Gegenhalters 28 eingeführt. Die Führung 34 umfasst also zur Aufnahme des Flansches 19 zwischen dem Körper 32 und dem Gegenhalter 28 entsprechende Ausnehmungen. Diese Ausnehmungen schließen sich zumindest beidseitig des Spiralbands an. Im Ausführungsbeispiel verläuft zwischen der Innenseite des zylinderförmigen Körpers bzw. Mantels 32 und der Oberfläche des zylinderförmigen Gegenhalters 28 ein vorzugsweise konstanter Spalt. Der Spalt ist etwas größer als die Dicke des Flansches 19 ausgebildet und dient der Führung des Flansches 19.
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Das Behältnis 18 wird lediglich an dieser einen Stelle im Bereich des Flansches 19 bzw. Fingerflansches im oberen Bereich des Behältnisses 18 geführt. Ein weiterer Kontakt beispielsweise im Bereich des Korpus des Behältnisses 18 oder am Nadelschutz 21 ist nicht vorgesehen.
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Der Auslauf 22 fördert das Behältnis 18 in den Beginn der Führung 34 bzw. des Spiralgangs der Spiralrutsche. Der Eingang der Führung 34 in Förderrichtung befindet sich im obersten Bereich des zylindrischen Körpers 32. Die Führung 32 verläuft spiralförmig bis hin zu einem unteren, vorzugsweise zum tiefsten, Punkt des Körpers 32. Somit kann das Behältnis 18 allein durch die Schwerkraft vom höchsten zum tiefsten Punkt entlang der Führung 34 gleiten. Am tiefsten Punkt hängt die Spritze 18 am Kopfbereich bzw. Flansch 19 nach unten, nun wieder korrekt orientiert wie das entsprechende Behältnis 18 nach Durchlaufen der Vorrichtung 24 zeigt.
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Der Körper 32 und der Gegenhalter 28 sind verbunden mit einem Halter 30 zur Befestigung mit der Gesamtvorrichtung.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 3 unterscheidet sich von demjenigen gemäß 2 lediglich darin, dass die Vorrichtung 24 bzw. eine Achse 36 des Gegenhalters 28 bzw. des Teils 32 geneigt gegenüber der Horizontalen angeordnet ist. Dadurch wird der Drehvorgang des Behältnisses 18 durch die Schwerkraft stärker unterstützt. Ein separater Antrieb zum Drehen des Behältnisses 18 ist nicht erforderlich.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 4 unterscheidet sich von demjenigen nach den 2 und 3 darin, dass nun der Gegenhalter 28 zusätzlich durch ein Antriebsmittel 36 angetrieben wird. Bei dem Antriebsmittel 36 handelt es sich beispielsweise um eine drehbare Welle, welche über einen Riemen mit dem zylinderförmigen Gegenhalter 28 verbunden ist. Durch eine geeignete Drehbewegung des Gegenhalters 28 wird eine entsprechende Kraft auf die Oberseite des Flansches 19 ausgeübt und somit das Behältnis 18 zusätzlich in den unteren Bereich der Führung 34 bewegt.
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Auch wenn im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung von Spritzen die Rede war, sind das erfindungsgemäße Vorgehen und System auch in der Lage, gegebenenfalls durch geeignete Formatteile beliebige mit einem Flansch 19 versehene pharmazeutische Behältnisse 18, z.B. auch Vials, Ampullen oder Karpulen in derselben Art und Weise zu drehen. Besonders bevorzugt eignet sich die Vorrichtung 24 zum Drehen pharmazeutischer Behältnisse 18 in Verbindung mit der Inspektionseinrichtung 20. Eventuell kann jedoch ein Drehen von Behältnissen 18 auch in Verbindung mit einem Befüllen oder Verschließen dieser Behältnisse 18 erforderlich werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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