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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einladen eines Rollstuhls in einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs, eine Fahrzeugtür und ein Kraftfahrzeug.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, mit denen ein Rollstuhl in einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs befördert werden kann. Beispielhaft genannt seien Rampen oder Hebeplattformen. Hebeplattformen für Busse sind beispielsweise aus der
WO 92/21532 A1 oder der
US 4 281 744 A bekannt. Die genannten Lösungen benötigen viel Platz und eignen sich darüber hinaus nicht für eine Anwendung bei automatisiert gefahrenen Kraftfahrzeugen und vollautomatisierten Mobilitätslösungen im öffentlichen Personennahverkehr.
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Aus der
US 2007/0207020 A1 ist ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugkarosserie bekannt, mit einer in einer Zugangsöffnung der Fahrzeugkarosserie lösbar positionierbaren Fahrzeugtür, einer Plattform, die zumindest einen Teil des Innenbodens des Fahrzeugs bildet und an der Fahrzeugkarosserie verschiebbar benachbart zu der Tür angebracht ist, und Mittel zum Verschieben der Plattform bezüglich der Fahrzeugkarosserie nach außen und innen durch die Zugangsöffnung, wenn die Tür geöffnet ist.
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Aus der
US 9 603 759 B2 ist ein kompakter Rollstuhlhubmechanismus bekannt, der in einem relativ kleinen Fahrzeuginnenraum, wie beispielsweise einem Kleintransporter mit einer erweiterten Kabine, verwendbar ist. Der Rollstuhllift umfasst einen seitlichen Aktuator und einen vertikalen Aktuator, die zusammenwirken, um eine Rollstuhlstütze seitlich in eine Fahrzeugkabine hinein und aus dieser heraus und vertikal zwischen dem Kabinenboden und dem Boden zu bewegen. Das Fahrzeug umfasst einen abgesenkten Boden zum Erweitern der vertikalen Öffnung, die dem Aufzug, dem Rollstuhl und dem Fahrzeuginsassen zur Verfügung steht. Der Lift ist in der Fahrzeugkabine so positioniert, dass durch den Einbau des Lifts kein Sitzplatzverlust entsteht.
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Aus der
US 2016 / 0 074 261 A1 ist ein kompakter Rollstuhlliftmechanismus bekannt. Dieser verwendet einen horizontalen Aktuator, um die Fahrzeugtüren zusammen mit einem von einer Plattform getragenen Rollstuhlbenutzer und einem vertikalen Aktuator, der dann die Plattform mit dem Rollstuhl und dem Benutzer zwischen den Türen nach unten absenkt, von der Seite des Fahrzeugs nach außen zu bewegen. Wenn sich die Plattform neben dem Fahrzeug auf dem Boden befindet, kann der Benutzer vorwärts und vom Fahrzeug weg rollen. Die Fahrzeugtüren sind auch schwenkbar an dem Hebemechanismus angebracht, sodass ein Benutzer das Fahrzeug verlassen kann, indem er einfach die Fahrzeugtür um ein herkömmliches Türscharnier öffnet und daher die Aktuatoren nicht antreibt. Auf diese Weise ermöglicht der Rollstuhlliftmechanismus ein sicheres und einfaches Verlassen des Fahrzeugs, selbst wenn die Stromversorgung unterbrochen wird, und erleichtert die Benutzung des Fahrzeugs sowohl durch rollstuhlfahrende Fahrer als auch durch Fahrer, die keinen Rollstuhl benutzen.
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Aus der
US 2015 / 0 173 984 A1 und der
US 2011 / 0 070 057 A1 ist ein kompakter Rollstuhlliftmechanismus bekannt, der in einem relativ kleinen Fahrzeugkabinenraum verwendet werden kann, wie beispielsweise einem Pickup mit einer verlängerten Kabine. Der Rollstuhllift umfasst einen seitlichen Aktuator und einen vertikalen Aktuator, die zusammenarbeiten, um eine Rollstuhlstütze seitlich in eine Fahrzeugkabine hinein und aus dieser heraus und vertikal zwischen dem Kabinenboden und dem Boden zu bewegen. Das Fahrzeug verfügt über einen abgesenkten Boden zum Erweitern der vertikalen Öffnung, die dem Aufzug, dem Rollstuhl und dem Fahrzeuginsassen zur Verfügung steht. Der Aufzug ist so in der Fahrzeugkabine positioniert, dass durch die Installation des Aufzugs kein Verlust der Sitzkapazität entsteht.
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Aus der
CN 203 524 878 U ist eine Ein- und Ausstiegsvorrichtung eines Automobils bekannt. Diese umfasst eine Kraftfahrzeugtür und eine Hebebühne an der Kraftfahrzeugtür.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Einladen eines Rollstuhls, insbesondere zusammen mit einem Rollstuhlfahrer, in einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, mit denen ein vollautomatisiertes Einladen des Rollstuhls in den Innenraum des Kraftfahrzeugs möglich ist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, zugehörige Vorrichtungen zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Fahrzeugtür mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 und ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Insbesondere wird ein Verfahren zum Einladen eines Rollstuhls in einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung gestellt, wobei eine Fahrzeugtür vom Kraftfahrzeug vollständig abgekoppelt wird, wobei die abgekoppelte Fahrzeugtür mittels Antriebsmitteln an einer Aufladeposition angeordnet wird, wobei eine Hebeplattform der Fahrzeugtür abgesenkt wird, wobei der Rollstuhl auf der abgesenkten Hebeplattform angeordnet wird, wobei die Fahrzeugtür mit dem aufgeladenen Rollstuhl mittels der Antriebsmittel an einer Ankoppelposition angeordnet wird, wobei die Hebeplattform mit dem Rollstuhl angehoben wird, und wobei die Fahrzeugtür wieder an das Kraftfahrzeug angekoppelt wird, sodass der Rollstuhl in den Innenraum des Kraftfahrzeugs eingeladen wird.
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Ferner wird insbesondere eine Fahrzeugtür für ein Kraftfahrzeug geschaffen, umfassend ein Türblatt, eine an dem Türblatt angeordnete Hebeplattform, Antriebsmittel, und eine Steuereinrichtung, wobei die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, zum Einladen eines Rollstuhls ein vollständiges Abkoppeln der Fahrzeugtür vom Kraftfahrzeug zu veranlassen, die abgekoppelte Fahrzeugtür mittels der Antriebsmittel an einer Aufladeposition anzuordnen, ein Absenken der Hebeplattform der Fahrzeugtür zu veranlassen, die Fahrzeugtür nach einem Aufladen eines Rollstuhls mittels der Antriebsmittel an eine Ankoppelposition anzuordnen, ein Anheben der Hebeplattform mit dem Rollstuhl zu veranlassen, und ein Ankoppeln der Fahrzeugtür an das Kraftfahrzeug zu veranlassen, sodass der Rollstuhl in einen Innenraum des Kraftfahrzeugs eingeladen wird.
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Weiter wird insbesondere ein Kraftfahrzeug geschaffen, umfassend mindestens eine erfindungsgemäße Fahrzeugtür.
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Die Erfindung ermöglicht es, einen Rollstuhl zusammen mit einem Rollstuhlfahrer an einer Aufladeposition einzuladen, die unabhängig von einer Position des Kraftfahrzeugs ist. Hierdurch kann das Einladen des Rollstuhls und des Rollstuhlfahrers verbessert, insbesondere automatisiert, erfolgen.
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Ein beispielhaftes Anwendungsszenario des Verfahrens sieht wie folgt aus. Ein Kraftfahrzeug, das dem automatisierten Transport im Personennahverkehr dient, beispielsweise ein automatisiert gefahrener Kleinbus, wird von einem Rollstuhlfahrer über einen Transportdienstleister gerufen. Der Rollstuhlfahrer begibt sich zu einem Treffpunkt und das Kraftfahrzeug hält zu einem vereinbarten Zeitpunkt am Treffpunkt an. Am Treffpunkt soll der Rollstuhlfahrer gemeinsam mit dem Rollstuhl eingeladen werden. Hierzu wird eine Fahrzeugtür geöffnet und vom Kraftfahrzeug vollständig abgekoppelt. Die abgekoppelte Fahrzeugtür wird anschließend mittels Antriebsmitteln an einer Aufladeposition angeordnet, das heißt die Fahrzeugtür fährt (insbesondere in horizontaler Richtung auf einem Untergrund) selbständig zu der Aufladeposition. Der Rollstuhlfahrer begibt sich manuell oder motorisiert mit dem Rollstuhl zu der Aufladeposition und fährt, beispielsweise über eine ausklappbare Rampe, zusammen mit dem Rollstuhl auf eine abgesenkte Hebeplattform der Fahrzeugtür auf. Ist der Rollstuhl zusammen mit dem Rollstuhlfahrer auf der abgesenkten Hebeplattform angeordnet, so fährt die Fahrzeugtür zusammen mit dem aufgeladenen Rollstuhl und dem Rollstuhlfahrer mittels der Antriebsmittel zu einer Ankoppelposition vor dem Kraftfahrzeug und ordnet sich dort an. Die Hebeplattform mit dem Rollstuhl und dem Rollstuhlfahrer wird an der Ankoppelposition angehoben und die Fahrzeugtür wird wieder an das Kraftfahrzeug angekoppelt. Dies erfolgt derart, dass der Rollstuhl hierdurch in einen Innenraum des Kraftfahrzeugs eingeladen wird. Die Fahrzeugtür wird anschließend vollständig geschlossen und das Kraftfahrzeug kann nach Sichern des Rollstuhlfahrers an einen gewünschten Zielort fahren. An dem Zielort können die beschriebenen Maßnahmen zum Ausladen des Rollstuhls und des Rollstuhlfahrers in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
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Zum Steuern des Abkoppelns und Ankoppelns sowie des Anhebens und Absenkens der Hebeplattform und der Antriebsmittel weist die Fahrzeugtür eine Steuereinrichtung auf. Ferner kann die Fahrzeugtür eine Sensorik zur Umfeld- und/oder Zustandserfassung aufweisen, wobei Sensordaten der Sensorik der Steuereinrichtung zugeführt werden. Die Steuereinrichtung ist insbesondere derart ausgebildet, die Fahrzeugtür im abgekoppelten Zustand automatisiert zu einer Aufladeposition und nach Aufladen des Rollstuhls auf die Hebeplattform automatisiert wieder zur Ankoppelposition zu fahren. Auch die restlichen Maßnahmen können von der Steuereinrichtung gesteuert werden, wobei vorgesehen sein kann, dass hierzu zusätzlich eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist, die über eine Kommunikationsverbindung mit der Steuereinrichtung der Fahrzeugtür kommunizieren kann, sodass ein Ablauf des Verfahrens zwischen Fahrzeugtür und Kraftfahrzeug koordiniert werden kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Fahrzeugtür und/oder das Kraftfahrzeug eine Anzeige- und Bedieneinrichtung aufweisen. Die Anzeige- und Bedieneinrichtung umfasst insbesondere zumindest ein (Notfall-)Bedienelement mit dem das Verfahren durch Betätigen abgebrochen werden kann.
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Teile der Steuereinrichtung können einzeln oder zusammengefasst als eine Kombination von Hardware und Software ausgebildet sein, beispielsweise als Programmcode, der auf einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass Teile einzeln oder zusammengefasst als anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) ausgebildet sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass beim Abkoppeln der Fahrzeugtür eine Verriegelung in Form von Verriegelungsmitteln zwischen dem Kraftfahrzeug und der Fahrzeugtür gelöst wird, wobei die Verriegelung beim Ankoppeln wieder aktiviert wird. Hierdurch kann die Fahrzeugtür bei einer Fahrt des Kraftfahrzeugs mechanisch gesichert werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Fahrzeugtür zum Abkoppeln auf einen Untergrund abgesenkt wird und zum Ankoppeln wieder auf ein vorgegebenes Ankoppelniveau gehoben wird. Hierdurch kann die Fahrzeugtür unabhängig von einem Höhenunterschied zwischen dem Kraftfahrzeug und einem Untergrund abgekoppelt und wieder angekoppelt werden.
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In einer Ausführungsform der Fahrzeugtür ist vorgesehen, dass die Fahrzeugtür Absenkmittel umfasst, mit denen die Fahrzeugtür zum Abkoppeln auf einen Untergrund abgesenkt werden kann, und mit denen die Fahrzeugtür zum Ankoppeln auf ein vorgegebenes Ankoppelniveau angehoben werden kann. Hierdurch kann ein Höhenunterschied zwischen der Fahrzeugtür und einem Untergrund ausgeglichen werden. Dies ermöglicht es, die Fahrzeugtür unabhängig von einer Höhe des Untergrunds (z.B. Bordstein, Gehweg, Straße etc.) abzukoppeln und wieder anzukoppeln.
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In einer Ausführungsform der Fahrzeugtür ist vorgesehen, dass die Antriebsmittel ausfahrbar sind, wobei die Steuereinrichtung die Antriebsmittel derart ansteuert, dass die Antriebsmittel nur im abgekoppelten Zustand der Fahrzeugtür ausgefahren sind. Hierdurch können die Antriebsmittel als Absenkmittel eingesetzt werden, so dass ein benötigter Bauraum eingespart werden kann.
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In einer Ausführungsform der Fahrzeugtür ist vorgesehen, dass die Fahrzeugtür mechanische Koppelmittel aufweist, die mit komplementären mechanischen Koppelmitteln des Kraftfahrzeugs mechanisch verbunden werden können, sodass die Fahrzeugtür zum Abkoppeln mechanisch vom Kraftfahrzeug angetrieben abgesenkt und zum Ankoppeln mechanisch vom Kraftfahrzeug angetrieben angehoben werden kann. Hierdurch kann ein benötigter Bauraum in der Fahrzeugtür eingespart werden, da das Absenken und Anheben mittels eines Antriebs im Kraftfahrzeug erfolgen kann. Die mechanischen Koppelmittel und die komplementären Koppelmittel können prinzipiell beliebig ausgebildet sein und beispielsweise Führungsschienen, Antriebsmittel, Greif-, Rast-, Klemm oder sonstige mechanischen Verriegelungsmittel umfassen.
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In einer Ausführungsform der Fahrzeugtür ist vorgesehen, dass die Fahrzeugtür mindestens eine Ausgleichseinrichtung zum Ausgleichen eines Höhenunterschieds während des Entkoppelns von dem Kraftfahrzeug und während des Ankoppelns der Fahrzeugtür an das Kraftfahrzeug umfasst. Hierdurch kann sowohl beim Einladen als auch beim Ausladen des Rollstuhls eine horizontale Ausrichtung einer Oberfläche der Hebeplattform sichergestellt werden. Die Ausgleichseinrichtung kann hierbei prinzipiell beliebig ausgestaltet sein und beispielsweise Räder und/oder Federmittel und/oder sonstige höhenverstellbare Elemente umfassen.
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In einer Ausführungsform der Fahrzeugtür ist vorgesehen, dass die Hebeplattform zum Anheben und Absenken einen elektromechanischen Antrieb und/oder einen pneumatischen Antrieb aufweist. Der elektromechanische Antrieb kann insbesondere mindestens einen Spindelantrieb umfassen. Der pneumatische Antrieb kann insbesondere pneumatisch ausfahrbare Zylinder umfassen, mit denen eine Höhe der Hebeplattform verändert und eingestellt werden kann. Prinzipiell kann der Antrieb auch anders ausgebildet sein, beispielsweise als hydraulischer Antrieb.
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In einer Ausführungsform der Fahrzeugtür ist vorgesehen, dass die Fahrzeugtür mindestens ein Führungselement aufweist, welches mit einem komplementären Führungselement des Kraftfahrzeugs derart zusammenwirken kann, dass die Fahrzeugtür während des Abkoppelns und Ankoppelns mechanisch geführt wird. Hierdurch kann das Abkoppeln und das Ankoppeln in geführter Weise erfolgen, sodass eine Stabilität verbessert ist.
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In einer Ausführungsform des Kraftfahrzeugs ist vorgesehen, dass eine Oberseite der Hebeplattform im angekoppelten Zustand der Fahrzeugtür auf dem gleichen Höhenniveau mit einem Fahrzeugboden im Innenraum des Kraftfahrzeugs liegt. Hierdurch wird die Hebeplattform bzw. ein in einen Innenraum des Kraftfahrzeugs hineinragender Teil der Fahrzeugtür Teil eines Fahrzeugbodens, sodass eine ebene Fläche ausgebildet werden kann. Der Rollstuhl kann nach dem Ankoppeln der Fahrzeugtür hierdurch von der Hebeplattform ungehindert in den Innenraum des Kraftfahrzeugs bewegt werden.
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Weitere Merkmale zur Ausgestaltung des Verfahrens und des Kraftfahrzeugs ergeben sich aus der Beschreibung von Ausgestaltungen der Fahrzeugtür. Die Vorteile des Verfahrens und des Kraftfahrzeugs sind hierbei jeweils die gleichen wie bei den Ausgestaltungen der Fahrzeugtür.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Kraftfahrzeugs;
- 2a, 2b schematische Darstellungen des Abkoppelns einer Ausführungsform der Fahrzeugtür von einem Kraftfahrzeug;
- 3 die Ausführungsform der Fahrzeugtür nach dem Abkoppeln vom Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Darstellung mit weiteren Details;
- 4 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Ausführungsform der Fahrzeugtür im Querschnitt im abgekoppelten Zustand.
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In 1 ist eine schematische perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des Kraftfahrzeugs 50 gezeigt. Das Kraftfahrzeug 50 umfasst eine Fahrzeugtür 1. Die Fahrzeugtür 1 ist über Verriegelungselemente mit komplementären Verriegelungselementen 51 mit dem Kraftfahrzeug 50 mechanisch verbunden. In einer Ausgangssituation soll ein Rollstuhl (nicht gezeigt) zusammen mit einem Rollstuhlfahrer von einem Untergrund 10 in einen Innenraum des Kraftfahrzeugs 50 eingeladen werden.
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In den 2a und 2b sind schematische Darstellungen des Abkoppelns einer Ausführungsform der Fahrzeugtür 1 gezeigt. Die Fahrzeugtür 1 umfasst ein Türblatt 2, eine Hebeplattform 3 und zum Anheben und Absenken der Hebeplattform 3 einen elektromechanischen Antrieb 4, der eine mit der bewegbaren Hebeplattform 3 verbundene Spindel 5 bewegt und hierüber das Anheben und Absenken der Hebeplattform 3 bewirkt. Alternativ können auch andere Arten von Antrieben verwendet werden, beispielsweise ein pneumatischer Antrieb 41.
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Zum Abkoppeln werden die Verriegelungselemente 51 (vgl. 1) gelöst und die Fahrzeugtür 1 wird geöffnet, das Türblatt 2 wird hierdurch in eine seitliche Richtung aus dem Kraftfahrzeug 50 herausbewegt (2a).
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Die Fahrzeugtür 1 befindet sich nach dem Herausbewegen oberhalb des Untergrunds 10. Ein Absenkmittel 6, das zugleich auch ein Antriebsmittel 7 der Fahrzeugtür 1 ist, wird abgesenkt und auf dem Untergrund 10 abgesetzt (2b). Zeitgleich wird die Hebeplattform 2 mittels des elektromechanischen Antriebs 4 und der Spindel 5 angehoben. Zusammen führt dies zum Absenken des Türblatts 2. Zeitgleich wird unterhalb der Hebeplattform 3 eine Ausgleichseinrichtung 8 ausgefahren, die für eine horizontale Ausrichtung der Hebeplattform 3 sorgt. Die Ausgleichseinrichtung 8 umfasst insbesondere zumindest ein Rad 9 und ein Federmittel 11, das beim Abkoppeln der Fahrzeugtür 1 von dem Kraftfahrzeug 50 eine Bewegung des mindestens einen Rades 9 nach unten bewirkt.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Fahrzeugtür 1 mechanische Koppelmittel 30 aufweist, die mit komplementären mechanischen Koppelmitteln 57 des Kraftfahrzeugs 50 mechanisch verbunden werden können, sodass die Fahrzeugtür 1 zum Abkoppeln mechanisch vom Kraftfahrzeug 50 angetrieben abgesenkt und zum Ankoppeln mechanisch vom Kraftfahrzeug 50 angetrieben angehoben werden kann.
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In 3 ist die Ausführungsform der Fahrzeugtür 1 nach dem Abkoppeln vom Kraftfahrzeug 50 in einer perspektivischen Darstellung und weiteren Details gezeigt. Die Fahrzeugtür 1 umfasst an einer Innenseite des Türblatts 2 neben dem elektromechanischen Antrieb 4 und der Spindel 5 Führungsschienen 12, an denen die Hebeplattform 3 entlang geführt wird, wenn diese angehoben oder abgesenkt wird. Die Hebeplattform 3 weist eine Rampe 13 auf, über die ein Rollstuhl zusammen mit dem Rollstuhlfahrer manuell oder motorisiert auf die Hebeplattform 3 gefahren werden kann. Neben den ausgefahrenen Antriebsmitteln 7 weist die Fahrzeugtür 1 unterhalb der Hebeplattform 3 zwei weitere Räder 14 und an dem Türblatt 2 drei Verriegelungsmittel 16 auf.
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Mittels der Antriebsmittel 7 kann die abgekoppelte Fahrzeugtür 1 automatisiert an eine Aufladeposition gefahren werden. Die Antriebsmittel 7 umfassen insbesondere Elektromotoren (nicht gezeigt) und lenkbare Räder 17. Zum Aufladen des Rollstuhls wird die Hebeplattform 3 vollständig mittels des elektromechanischen Antriebs 4 abgesenkt. Die Rampe 13 wird ausgeklappt und der Rollstuhl wird manuell oder motorisiert auf die Hebeplattform 3 gefahren. Zusammen mit dem Rollstuhl (und dem Rollstuhlfahrer) wird die Fahrzeugtür 1 mittels der Antriebsmittels 7 automatisiert an eine Ankoppelposition vor dem Kraftfahrzeug gefahren.
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Zum Steuern des Abkoppelns und Ankoppelns sowie des Anhebens und Absenkens der Hebeplattform 3 und der Antriebsmittel 7 weist die Fahrzeugtür 1 eine Steuereinrichtung 20 auf. Ferner kann die Fahrzeugtür 1 eine Sensorik (nicht gezeigt) zur Umfeld- und/oder Zustandserfassung aufweisen, wobei Sensordaten der Sensorik der Steuereinrichtung 20 zugeführt werden.
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An der Ankoppelposition wird die Hebeplattform 3 zusammen mit dem Rollstuhl und dem Rollstuhlfahrer mittels des elektromechanischen Antriebs 4 angehoben und die Fahrzeugtür 1 wird wieder an das Kraftfahrzeug angekoppelt. Das Ankoppeln entspricht hierbei den 2a und 2b in umgekehrter Reihenfolge.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Fahrzeugtür 1 Führungselemente 15 aufweist, beispielsweise in Form von Führungsschienen an äußeren Seiten der Hebeplattform 3, welche mit komplementären Führungselementen im oder am Kraftfahrzeug derart zusammenwirken können, dass die Fahrzeugtür 1 während des Abkoppelns und Ankoppelns, das heißt insbesondere beim Heraus- bzw. Hineinbewegen der Fahrzeugtür 1 in das Kraftfahrzeug, mechanisch geführt wird.
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In 4 ist eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Ausführungsform der Fahrzeugtür 1 im Querschnitt gezeigt, die an ein Kraftfahrzeug 50 angekoppelt ist.
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Die Fahrzeugtür 1 befindet sich im angekoppelten Zustand an dem Kraftfahrzeug 50. Die Hebeplattform 3 ist vollständig in einen Innenraum 52 des Kraftfahrzeugs 50 hineingeschoben und befindet sich beispielsweise oberhalb einer Hochvoltbatterie 54 des Kraftfahrzeugs 50. Ein unterer Teil des Türblatts 2 befindet sich in diesem angekoppelten Zustand direkt oberhalb eines Schwellers 53 des Kraftfahrzeugs 50. Die Antriebsmittel 7, insbesondere lenkbare Räder 17 und Elektromotoren 27 sind in diesem Zustand in das Türblatt 2 eingefahren und dort verstaut. Eine Oberseite 30 der Hebeplattform 3 schließt mit einer Höhe 55 eines Fahrzeugbodens 56 im Innenraum 52 des Kraftfahrzeugs 50 ab, sodass ein auf der Hebeplattform 3 angeordneter Rollstuhl ungehindert in den Innenraum 52 hineinbewegt werden kann. Der Fahrzeugboden 56 weist zum Aufnehmen der Hebeplattform 3 eine Aussparung 58 auf.
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Der Vorteil der Erfindung ist, dass ein Rollstuhl zusammen mit einem Rollstuhlfahrer an einer beliebigen Aufladeposition aufgeladen und wieder abgeladen werden kann. Hierdurch wird insbesondere ein automatisiertes Einladen und Ausladen des Rollstuhls zusammen mit dem Rollstuhlfahrer in den Innenraum 52 des Kraftfahrzeugs 50 ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugtür
- 2
- Türblatt
- 3
- Hebeplattform
- 4
- elektromechanischer Antrieb
- 5
- Spindel
- 6
- Absenkmittel
- 7
- Antriebsmittel
- 8
- Ausgleichseinrichtung
- 9
- Rad
- 10
- Untergrund
- 11
- Federmittel
- 12
- Führungsschiene
- 13
- Rampe
- 14
- weiteres Rad
- 15
- Führungselemente
- 16
- Verriegelungsmittel
- 20
- Steuereinrichtung
- 17
- lenkbares Rad
- 27
- Elektromotor
- 30
- mechanisches Koppelmittel
- 41
- pneumatischer Antrieb
- 50
- Kraftfahrzeug
- 51
- Verriegelungsmittel
- 52
- Innenraum
- 53
- Schweller
- 54
- Hochvoltbatterie
- 55
- Höhe (Fahrzeugboden)
- 56
- Fahrzeugboden
- 57
- komplementäres mechanisches Koppelmittel
- 58
- Aussparung