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Vorliegende Erfindung betrifft ein Lager und eine Montagehilfevorrichtung für ein Lager.
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Bei Lagern, die eine festgelegte Montagerrichtung bzw. Einbaulage aufweisen, zum Beispiel bei asymmetrischen Lagern, muss bei der Montage sichergestellt werden, dass das Lager in der richtigen Einbaulage eingebaut wird. Dazu ist bekannt, an den Lagern Markierungen anzubringen, die dem Fachmann die entsprechende Einbaurichtung kennzeichnen.
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Nachteilig bei dieser Montagehilfe für die Lager ist jedoch, dass die Markierung auf der metallischen Oberfläche der Lager aufgebracht werden muss, was zeit- und kostenintensiv ist.
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Ebenfalls bekannt sind Montagehilfen, die vor der eigentlichen Montage entfernt werden, was jedoch wiederum leicht zu einer Fehlmontage führen kann.
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist es deshalb, eine Montagehilfevorrichtung bereitzustellen, die leicht herzustellen ist, leicht von dem Lager zu entfernen ist, und einen korrekten Einbau zuverlässig sicherstellt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Im Folgenden wird ein Lager mit festgelegter Einbaulage und vorgegebener Montagerichtung, mit zumindest einem Lagerring vorgestellt. Dabei ist an dem Lagerring eine radiale Montagefläche vorgesehen, und der Lagerring weist weiterhin zumindest eine erste und eine zweite axiale Stirnfläche auf, wobei die erste axiale Stirnfläche in Montagerichtung auf einer Montagevorderseite des Lagers angeordnet ist, und die zweite Stirnfläche in Montagerichtung auf einer Montagerückseite des Lagers angeordnet ist.
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Um sicherzustellen, dass das Lager richtig herum eingebaut wird, ist an dem Lager weiterhin eine Montagehilfevorrichtung angeordnet, die zumindest einen radialen Schenkel aufweist, der die radiale Montagefläche des zu montierenden Lagers zumindest teilweise überragt, und der sich auf der Montagerückseite entlang der zweiten axialen Stirnfläche des Lagers erstreckt, so dass eine Montage des Lagers über die Montagerückseite verhindert ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Montagehilfevorrichtung auch zumindest einen axialen Schenkel aufweisen, der sich zumindest teilweise entlang der radialen Montagefläche erstreckt, so dass auch dadurch die Montagefläche zumindest auf der Montagerückseite blockiert ist und eine Montage des Lagers über die Montagerückseite verhindert ist. Dabei ist insbesondere bevorzugt, wenn der axiale Schenkel der Montagehilfevorrichtung mit hohem Reibschluss an der radialen Montagefläche anliegt, so dass ein Verschieben der Montagehilfevorrichtung in axialer Richtung verhindert ist. Dadurch kann auch bei der Verwendung von nur einem axialen Schenkel sichergestellt werden, dass die Montagehilfevorrichtung an der Montagerückseitigen Seite der radialen Montagefläche angeordnet bleibt.
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Mit anderen Worten ist bei beispielsweise einem asymmetrischen zweireihigen Lager, das auf einer Welle oder in einem Gehäuse angebracht werden soll, die Montagevorderseite als die Seite definiert, die zuerst auf die Nabe gesteckt oder in das Gehäuse eingeführt werden soll. Die entgegengesetzte Seite des Lagers, ist dagegen die Montagerückseite. Die erfindungsgemäße Montagehilfevorrichtung ist nun so angeordnet, dass sie verhindert, dass die Nabe von der Montagerückseite her in das Lager gesteckt wird, bzw. das Lager mit der Montagerückseite zuerst in einem Gehäuse eingebaut wird, so dass sichergestellt wird, dass das Wälzlager richtig herum eingebaut ist.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Montagehilfevorrichtung lösbar an dem Lager befestigt. Dabei ist insbesondere bevorzugt, wenn sich die Montagehilfevorrichtung automatisch im Verlauf der Montage von dem Lager löst. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass an dem Lager Befestigungsstellen vorgesehen sind, die mit der Montagehilfevorrichtung zusammenwirken und die Montagehilfevorrichtung an dem Lager selbst befestigen. Bei Montage des Lagers stößt die Welle und/oder das Gehäuse, auf/in denen das Lager befestig wird, an der Montagehilfevorrichtung an und löst diese bei weiterer Bewegung in Montagerichtung von dem Lager. Selbstverständlich sind auch andere Lösemechanismen vorstellbar. Ebenfalls möglich ist eine händische Ablösung der Montagehilfevorrichtung bei der Montage selbst.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel weist die Montagehilfevorrichtung weiterhin zumindest einen axialen Schenkel aufweist, der mit dem radialen Schenkel verbunden ist und sich zumindest teilweise entlang einer radialen Fläche des Lagers erstreckt. Der axiale Schenkel kann sich dabei entlang der Montagefläche erstrecken, es ist jedoch auch möglich, dass er sich entlang einer anderen radialen Fläche des Lagerrings erstreckt. Mit diesem axialen Schenkel kann die Montagehilfevorrichtung leicht an dem Lager befestigt werden, ohne, dass zusätzliche Befestigungsstellen für die Montagehilfevorrichtung vorgesehen werden müssen.
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Radiale Flächen, die für die Anbringung der Montagehilfevorrichtung dienen, sind bei Lagern bereits vorhanden und müssen nicht extra gefertigt werden. Dabei ist insbesondere vorteilhaft, wenn die radiale Fläche die radiale Montagefläche ist. Dadurch kann die oben erwähnte automatische Entfernung der Montagehilfevorrichtung während der Montage selbst, auch bei Lagern erreicht werden, die nur teilweise auf die Welle bzw. in das Gehäuse eingebaut werden. Bei Einbau des Lagers in das Gehäuse bzw. auf die Welle wirkt die Welle bzw. das Gehäuse auf den axialen Schenkel ein und entfernt während der Montagebewegung die Montagehilfevorrichtung.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist der zumindest eine axiale Schenkel dazu ausgelegt, die Montagehilfevorrichtung an dem Lager zu befestigen, wobei insbesondere zwei, vorzugsweise diametral gegenüberliegende, Schenkel vorgesehen sind. Dabei kann der axiale Schenkel die Montagehilfevorrichtung in einer korrespondierend dazu ausgebildeten Öffnung in dem Lagerring eingreifen und die Montagehilfevorrichtung befestigen.
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Alternativ kann der axiale Schenkel auch als axial auskragendes Element ausgebildet sein, das in an dem Lager ausgebildete Befestigungsstellen eingreift. Das axiale Element kann auch ein elastischer, axial auskragender Ringwulst sein, der in einem Zwischenraum zwischen einem Innenring und einem Außenring des Lagers elastisch deformiert eingeklemmt wird.
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Insbesondere vorteilhaft ist ein Ausführungsbeispiel, bei dem zumindest zwei axiale Schenkel vorgesehen sind, die vorzugsweise derart zueinander angeordnet sind, dass sie eine Befestigung der Montagehilfevorrichtung an dem Lagerring gewährleisten. Dazu kann der eine axiale Schenkel sich beispielsweise entlang einer inneren radialen Fläche das Lagerrings erstrecken, während sich der andere axiale Schenkel entlang einer äußern radialen Fläche erstreckt, so dass der Lagerring über seine radiale Erstreckung umfasst wird. Alternativ oder zusätzlich können sich die radialen Schenkel auch nur entlang einer radialen Innenseite oder einer radialen Außenseite erstrecken, so dass eine Verklemmung über den gesamten Außen- bzw. Innendurchmesser des Lagerrings erfolgt.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der radiale Schenkel als Ringscheibe oder Scheibe ausgebildet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der radiale Anteil der Montagehilfevorrichtung auch bei einem Verrutschen sicher die Montageöffnung bzw. Montagefläche überdeckt.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann der axiale Schenkel als hohl- oder vollzylindrisches oder -röhrenförmiges Element ausgebildet sein, das vorzugsweise an die radiale Montageflächengröße angepasst ist. Auch dadurch ist ein Verrutschen der Montagehilfevorrichtung zuverlässig verhindert, da kein Freiheitsgrad in radialer Richtung für eine Bewegung der Montagehilfevorrichtung bereitsteht.
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Da es sich bei der Montagehilfevorrichtung um ein beliebig geformtes Element und oft um einen Einwegartikel handelt, ist es besonders bevorzugt, wenn leicht bearbeitbare Materialien, wie beispielsweise Kunststoff für die Montagehilfevorrichtung verwendet werden. Dabei ist zudem bevorzugt, wenn die verwendeten Materialien recycelt, recyclebar, und/oder leicht biologisch abbaubar sind, so dass der Wegwerfartikel die Umwelt nicht weiter belastet. Dabei ist insbesondere die Verwendung eines kompostierbaren Kunststoffs oder eines kompostierbaren Papiermaterials, wie beispielsweise Karton bevorzugt.
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Die Verwendung einer derartigen Montagehilfevorrichtung ist insbesondere bei einem asymmetrischen Lager vorteilhaft, da hier unbedingt eine bestimmte Einbaulage eingehalten werden muss. Derartige asymmetrische Lager treten insbesondere bei Wälzlagern auf, so dass ein Wälzlager, insbesondere ein asymmetrisches Wälzlager, mit einer oben beschrieben Montagehilfevorrichtung bevorzugt ist.
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Ein weiterer Aspekt betrifft eine Montagehilfevorrichtung für ein Lager, insbesondere ein asymmetrisches Wälzlager.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Beschreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen können.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen Ansprüche definiert.
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Es zeigen:
- 1: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 3: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
- 4: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel;
- 5: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel;
- 6: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel;
- 7: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel;
- 8: eine schematisch Schnittansicht durch ein Lager mit einer Montagehilfevorrichtung gemäß einem achten Ausführungsbeispiel; und
- 9: verschiedene Ausgestaltungen der Montagehilfevorrichtung.
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Im Folgenden werden gleiche oder funktionell gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 bis 8 zeigen jeweils eine Schnittansicht eines zu montierenden Lagers 1 auf eine Welle 2. Das hier dargestellte Lager ist beispielhaft als asymmetrisches Wälzlager dargestellt. Weiterhin sind in den 1 bis 8 verschiedene Ausführungsbeispiel einer sogenannten Montagehilfevorrichtung 4 dargestellt, die zumindest einen radialen Schenkel 6 und/oder zumindest einen axialen Schenkel 8 (siehe 4 bis 8) aufweist.
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Bei asymmetrischen Wälzlager 1, wie in den 1 bis 8 dargestellt, gibt es eine vorgegebene Einbaulage, so dass sichergestellt werden muss, dass das Lager 1 in der richtigen Montagerichtung (siehe Pfeil M) auf die Welle 2 bzw. in ein Gehäuse (nicht dargestellt) eingebaut wird.
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Wie üblich weist das Wälzlager 1 einen Außenring 10, einen Innenring 12 und Wälzkörper 14 auf, die in einem radialen Raum 16 zwischen Innenring 12 und Außenring 10 angeordnet sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Wälzlager als asymmetrisches Wälzlager ausgebildet, wobei der Durchmesser der Wälzkörper (in diesem Fall Kugeln) unterschiedlich ist. So sind die Wälzkörper 14-1 im Durchmesser größer als die Wälzkörper 14-2. Weiterhin hat das dargestellt Ausführungsbeispiel nicht einen einteiligen Innenring 12, sondern einen zweiteiligen Innenring 12-1, 12-2, um entsprechend die unterschiedlich groß ausgebildeten Wälzkörper 14-1, 14-2 aufzunehmen. Ein derartiges asymmetrisches Wälzlager kann jedoch nicht beliebig auf der Welle 2 aufgebracht oder in dem Gehäuse einbaut werden, sondern muss entlang der Montagerichtung M montiert werden.
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Dies bedeutet jedoch ebenfalls, dass das Wälzlager 1 in Montagerichtung M eine Montagevorderseite 18 und eine Montagerückseite 20 aufweist, wobei das Lager mit seiner Montagevorderseite 18 zuerst auf die Welle 2 oder in das Gehäuse eingebaut wird. Die Montagerückseite 20 ist der Montagevorderseite 18 entgegengesetzt und kann beispielsweise eine Kraftbeaufschlagung erfahren, beispielsweise mittels eines Werkzeugs, um das Wälzlager 1 in Montagerichtung M zu bewegen.
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Wie weiterhin den 1 bis 8 zu entnehmen ist, weist der Innenring 12-1 auf der Montagevorderseite eine axiale Stirnfläche 22 und der Außenring 10 eine axiale Stirnfläche 24 auf. Analog weist der Innenring 12-2 auf der Montagerückseite 20 eine axiale Stirnfläche 26 und der Außenring 10 eine axiale Stirnfläche 28 auf.
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Das Wälzlager 1 umfasst weiterhin eine radiale Innenfläche 32, die über die Bohrung 34 in den Innenringen 12 - 1,12 - 2 bereitgestellt ist, sowie eine radiale Außenfläche 36, die die radiale Außenfläche des Außenrings 10 darstellt. Diese radialen Flächen 32; 36 sind üblicherweise auch gleichzeitig Montageflächen, an denen die Welle (radiale Innenfläche 32) bzw. das Gehäuse (radiale Außenfläche 36) in Anlage kommt. Allerdings kann auch nur eine der radialen Flächen 32; 26 als Montagefläche ausgebildet sein.
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Um sicherzustellen, dass das Lager nicht mit der Montagerückseite 20 zuerst auf die Welle 2 bzw. das Gehäuse montiert wird, ist die Montagehilfevorrichtung 4 auf der Montagerückseite 20 angeordnet und derart ausgebildet, dass sich ihr radialer Schenkel 6 entlang einer oder beiden axialen Stirnflächen 26; 28 des Innenrings 12-2 bzw. Außenrings 10 erstreckt, und eine der oder beide radialen Flächen 32; 36 überragt. Dabei ist vorzugsweise die überragte Fläche auch gleich die Montagefläche. Dies ist jedoch nicht zwangsläufig nötig, da auch andere Elemente beim Einbau an dem radialen überstand des radialen Schenkels anstoßen können und eine verkehrte Montage des Lagers 1 verhindern.
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Im Folgenden wird, der Einfachheit halber, das Prinzip der Montagehilfevorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels erklärt, bei dem der radiale Schenkel, die radiale Montagefläche selbst überragt, so dass eine Montage von dieser Seite verhindert ist.
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Im einfachsten Fall, der in den 1 bis 5 dargestellt ist, weist die Montagehilfevorrichtung lediglich den radialen Schenkel 6 (1-3) bzw. den axialen Schenkel 8 (4-5) auf. Dabei ist dennoch ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem das Lager 1 auf der Welle 2 montiert werden soll und somit die radiale Fläche 32 auch die Montagefläche ist.
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Wie in 1 und 3 dargestellt, erstreckt sich der radiale Schenkel 6 der Montagehilfevorrichtung 4 entlang der axialen Stirnfläche 26 des radialen Innenrings 12-2 und ragt in die Bohrung 34 des Innenrings 12 hinein. Der radiale Schenkel überragt somit auch die Montagefläche 32. Dies hat den Effekt, dass ein Aufstecken des Lagers, d.h. des Innenrings 12 auf die Welle 2 nur über die Montagevorderseite 18 möglich ist, während die Bohrung 34 auf der Montagerückseite 20 durch den radialen Schenkel 6 blockiert ist.
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Alternativ kann ein Aufstecken der Welle 2 in die Bohrung 34 auch durch eine Montagehilfevorrichtung 4 verhindert werden, die lediglich einen axialen Schenkel 8 hat, und beispielsweise als Hohl- oder Vollzylinder ausgebildet ist und teilweise die Montagefläche 32 abdeckt. Ein derartiges Ausführungsbeispiel zeigt 4.
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Eine gleiche Ausgestaltung kann natürlich auch an der radialen Außenfläche 36 vorgesehen sein, wie für den radialen Schenkel in den 2 und 3, und für den axialen Schenkel in der 5 dargestellt ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere bei einer Montagehilfevorrichtung 4 vorteilhaft, die nicht das aufstecken auf eine Welle in eine Bohrung, sondern beispielsweise den Einbau in ein Gehäuse blockieren soll.
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Bei korrekter Montage, wird das Lager 1 auf die Welle 2 gesteckt, bis die Welle 2 während der Montage in Anlage an dem radialen Schenkel 6 bzw. axialen Schenkel 8 der Montagehilfevorrichtung 4 kommt. Um das Lager dann vollständig auf der Welle 2 zu befestigen, muss die Montagehilfevorrichtung von dem Lager entfernt werden. Dies kann händisch beispielsweise durch eine Bedienperson erfolgen, es ist jedoch bevorzugt, dass die Montagehilfevorrichtung lösbar derart an dem Lager angebracht ist, dass sie sich automatisch bei Montieren des Lagers ablöst.
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In dem in den 1 bis 3 dargestellten Fall kann dies darüber erfolgen, dass der radiale Schenkel 6 der Montagehilfevorrichtung 4 beispielsweise an dem Lager angeklebt ist, und/oder eine Befestigungsvorrichtung, beispielsweise eine Klemme oder Stift, aufweist, mit der die Montagehilfevorrichtung in einer speziell ausgebildeten Öffnung am Lagerring festgeklemmt wird. Anstatt einer speziell dafür vorgesehenen Öffnung, können auch bereits vorhandene Öffnung, wie beispielsweise Schraublöcher oder der radiale Raum 16 zwischen Innen- und Außenring für ein Zusammenwirken mit der Befestigungsvorrichtung für die lösbare Befestigung der Montagehilfevorrichtung verwendet werden.
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Sind keine radialen Schenkel vorhanden wie beispielsweise bei den Hohlzylindern der 4 und 5 ist es insbesondere sinnvoll, dass die Montagehilfevorrichtung 4 mit ausreichendem Reibschluss an den radialen Flächen anliegt, so dass eine Verschiebung, beispielsweise während eines Transportes, zuverlässig verhindert ist, aber eine Ablösung von dem Lager möglich ist. Selbstverständlich kann auch hier ein Klebstoff zum Einsatz kommen.
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Statt einer extra Befestigungsöffnung um den radialen Schenkel 6 der Montagehilfevorrichtung 4 zu befestigen, oder im Fall eines Lagers, bei dem die Welle 2 oder das Gehäuse nur teilweise auf die Montagefläche 32; 36 aufgebracht werden, kann weiterhin vorteilhaft sein, dass die Montagehilfevorrichtung 4 beide Schenkel 6, 8 also einen radialen Schenkel 6, und einen axialen Schenkel 8 aufweist, der an einer oder beiden radialen Fläche 32, 36 anliegt. Derartige beispielhafte Ausgestaltungen sind in den 6 bis 8 dargestellt.
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Bei derartigen Ausgestaltungen kann beispielsweise die Welle 2 bereits deutlich früher während der Montage in Anlage an dem axialen Schenkel 8 kommen, und die Montagehilfevorrichtung 4 lösen. Gleichzeitig kann mit dem axialen Schenkel 8 eine leichte Befestigung der Montagehilfe erreicht werden.
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Dabei kann sich der axialen Schenkel 8 in der Bohrung 34 entlang der radialen Innenflächen 32 oder entlang der radialen Außenflächen 36 erstrecken (siehe 6 und 7), es ist jedoch auch möglich, dass sowohl radiale Innenfläche als auch radiale Außenfläche von dem Schenk umfasst werden (siehe 8), so dass das Lager über seine radiale Dicke umfasst wird. Ebenfalls ist möglich, dass nur einer der Lagerringe von den axialen Schenkeln umfasst wird, also beispielsweise nur der Innenring 12, so dass die Montagehilfevorrichtung wie eine Spange an dem Lagerinnenring 12 angebracht ist.
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Weitere Ausführungsbeispiel für verschiedene Ausgestaltungen der Montagehilfevorrichtung 4 sind in den 9a bis 9g dargestellt.
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Dabei ist gezeigt, dass sowohl der radiale Schenkel 6 als auch der axiale Schenkel 8 der Montagehilfevorrichtung als einstückiges Element ausgebildet sein kann. So ist insbesondere bevorzugt, wenn der radiale Schenkel 6 als Scheibe ausgebildet ist, die sich zumindest teilweise an den Stirnflächen 26 und/oder 28 erstreckt (siehe 9a-9f). Dabei kann die Scheibe als einstückige Scheibe, die die gesamte Bohrung 24 abdeckt, (siehe 9b, 9d, 9f) oder als Ringscheibe (9a, 9c, 9e) ausgebildet sein.
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Des Weiteren kann die auch der axiale Schenkel als einstückiges Element, beispielsweise in Form einer Röhre ausgebildet sein (siehe 9a, 9c, 9g) oder in Form einer Scheibe, d.h. eines Vollzylindrischen Elements (siehe 9b) ausgebildet sein, das in der Bohrung 34 aufgenommen ist und diese vollständig abschließt.
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Alternativ ist auch möglich, dass einer oder beide Schenkel 6, 8 diskrete Elemente darstellen (siehe 7d, 7e, 7f, 7g).
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Selbstverständlich können die gezeigten Merkmale auch anders kombiniert vorliegen, oder weitere nicht gezeigt Ausgestaltungen vorgesehen sein.
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Durch den sich radial über die radiale Montagefläche erstreckenden Schenkel 6 bzw. den sich entlang der Montagefläche erstreckenden axialen Schenkel 8 der Montagehilfevorrichtung 4 wird erreicht, dass ein Einbau des Lagers 1 entgegen der Montagerichtung M verhindert wird, da die Montageöffnung bzw. die Montagefläche blockiert ist.
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Ein zweiter Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Montagehilfevorrichtung 4 derart aufgebaut ist, dass sich die Montagehilfevorrichtung 4 bei einer korrekten Montage direkt von dem Lager löst, ohne dass ein Monteur händisch eingreifen muss. Dies wird dadurch erreicht, dass die Welle 2 bzw. das Gehäuse bei fortschreitender Montage letztendlich an dem radialen Schenkel 6 oder an dem axialen Schenkel 8 in Anlage kommt, und bei weiterer Bewegung in Montagerichtung die Montagehilfevorrichtung 4 durch die Welle 2 bzw. das Gehäuse von dem Lager 1 abgelöst wird.
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Durch diese automatische Ablösung kann darauf verzichtet werden, dass die Montagehilfevorrichtung vor der Montage entfernt werden muss, was eine Fehlmontage zuverlässig verhindert. Auch auf eine Zeit- und kostenintensive Markierung des Lagers selbst kann bei Verwendung einer derartigen Montagehilfevorrichtung 4 verzichtet werden.
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Deshalb ist bevorzugt, wenn Montagehilfevorrichtung 4 leicht ablösbar ist. Dies kann beispielsweise über die oben angesprochenen Steckverbindungen oder über ein Verklemmen der Montagehilfevorrichtung 4 mittels der axial verlaufenden Schenkel 8 erreicht werden. Es ist jedoch auch möglich, dass die Montagehilfevorrichtung 4 mit einem leicht lösbaren Klebstoff an dem Lager befestigt ist.
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Weiterhin ist vorteilhaft, wenn die Montagehilfevorrichtung 4 aus einem Material besteht, dass leicht recyclebar ist und/oder aus einem recycelten Material besteht, da üblicherweise derartige Montagehilfevorrichtungen 4 als Einwegartikel ausgebildet sind und nach Montage des Lagers weggeworfen werden. Dabei ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Montagehilfevorrichtung aus einem recycelten, einem recycelbaren Kunststoffmaterial, und/oder sogar aus einem biologisch abbaubaren Kunststoffmaterial ausgebildet ist, sodass die Umwelt nicht weiter belastet wird. Kunststoff ist dabei einfach in beliebige Formen zu bringen, so dass die Herstellung unterschiedlichster Montagehilfevorrichtungen möglich ist. Alternativ kann die Montagehilfevorrichtung auch aus einem papierbasierten Material, wie beispielsweise Karton hergestellt sein. Auch dadurch kann eine recycelbare Vorrichtung geschaffen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lager
- 2
- Welle
- 4
- Montagehilfevorrichtung
- 6
- radialer Schenkel
- 8
- axialer Schenkel
- 10
- Außenring
- 12
- Innenring
- 14
- Wälzkörper
- 16
- Ringraum
- 18
- Montagevorderseite
- 20
- Montagerückseite
- 22, 24
- erste axiale Stirnfläche
- 26, 28
- zweite axiale Stirnfläche
- 30 32
- radial innere Montagefläche
- 34
- Bohrung
- 36
- radial äußere Montagefläche