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Die Erfindung betrifft ein Entlüftungsventil zum Entlüften einer Fahrzeugantriebsstrangkomponente. Ein solches Entlüftungsventil weist ein bewegbares Schließelement auf, durch das in einer Schließposition das Entlüftungsventil geschlossen ist und durch das in einer Öffnungsposition das Entlüftungsventil geöffnet ist. Zudem betrifft die Erfindung einen Radkopfträger mit einem Entlüftungskanal.
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Aus der
DE 35 38 670 A1 ist ein Gehäuse mit einem Kugelventil zur Be- und Entlüftung bekannt. Das Verschließen des Kugelventils kann durch einen Füllstrom erfolgen. Bei Unterbrechung eines Öldruckes gibt das Kugelventil dann eine Belüftungsleitung frei. Zum Schließen und Öffnen des Kugelventils kann alternativ auch eine isothermische Druckfeder vorgesehen sein. Das Schließen und Öffnen des Kugelventils erfolgt dann temperaturabhängig.
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Aus der
DE 10 2014 007 542 A1 ist eine Gehäuseausführung zur Verwendung in einem Achsgetriebe bekannt. Hierbei ist eine Ölberuhigungskammer vorgesehen, die mit einer Gehäuseentlüftung verbunden ist. Die Gehäuseentlüftung weist einen Entlüftungskanal auf, der zu einer Staubschutzkappe führt. Die Kappe ist in den Entlüftungskanal teilweise eingesteckt.
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Aus der
DE 10 2017 209 462 A1 der Anmelderin ist ein Radkopf mit einem Radkopfträger bekannt. Der Radkopfträger weist einen Tragzapfen auf, der in einen Innenraum einer Radnabe ragt. Zur Entlüftung des Innenraumes verfügt der Radkopfträger über einen Entlüftungskanal, der an einem Ende in den Innenraum mündet und am anderen Ende in die Umgebung mündet.
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Im Innenraum eines Radkopfes, wie auch in vielen anderen Fahrzeugantriebsstrangkomponenten, wird häufig Schmierstoff zur Schmierung der darin vorhandenen Bauteile eingesetzt. Sowohl im Betrieb, als auch auf natürliche Weise im Stand treten Temperaturänderungen auf. Dies bewirkt ein Zusammenziehen oder Ausdehnen der Bauteile, des Schmierstoffs sowie der im Innenraum vorhandenen Restluft. Eine damit einhergehende Druckdifferenz zwischen dem Innenraum und einer Umgebung, also dem Außenbereich der Komponente, ist in der Regel störend und wird daher durch eine Entlüftung ausgeglichen. Die Entlüftung stellt zumindest eine Druckverbindung zwischen dem Innenraum und dem Außenbereich her. Somit entspricht der Druck im Innenraum weitestgehend demjenigen am Außenbereich, also der Umgebung.
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Problematisch ist bei gängigen Entlüftungen, dass über die Entlüftung nicht nur der beabsichtigte Druckaustausch erfolgen kann, sondern dass darüber unter Umständen auch Schmierstoff austreten kann. Dies ist häufig dann der Fall, wenn die entlüftete Komponente in eine Ausrichtung gebracht wird, die nicht der Ausrichtung im vorgesehenen bestimmungsgemäßen Betrieb entspricht. Eine solche Ausrichtung kann jedoch in manchen Situationen vorteilhaft sein. Beispielsweise kann es bei manchen Fahrzeugantriebsstrangkomponente sinnvoll sein, diese im umgedrehten Zustand zu montieren, also in Upside-Down-Ausrichtung. Dadurch kann die Montage wesentlich erleichtert sein, da bei einer solchen Montageausrichtung beispielsweise Anschraubpunkte besser erreichbar sind oder die Belastung für Montagearbeiter verringert werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte Entlüftung für eine Fahrzeugantriebsstrangkomponente bereitzustellen. Diese soll insbesondere einen Austritt von Schmierstoffen aus der Komponente zuverlässig bei einer Ausrichtung verhindern, die außerhalb der Ausrichtung für den bestimmungsgemäßen Betrieb der Komponente liegt, wie insbesondere zur Montage der Komponente.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Hauptansprüchen angegebenen Maßnahmen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen hiervon sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar. Demgemäß werden ein Entlüftungsventil und ein Radkopfträger vorgeschlagen.
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Das vorgeschlagene Entlüftungsventil dient zum Entlüften einer Fahrzeugantriebsstrangkomponente. Es sorgt damit zumindest für einen Druckaustausch, insbesondere für einen Luftaustausch, zwischen einem Innenraum der Fahrzeugantriebsstrangkomponente und einer Umgebung am Außenbereich der Komponente. Dies schließt also eine Belüftung der Fahrzeugantriebsstrangkomponente ein. Der Außenbereich ist also derjenige Bereich, in den die Be- und Entlüftung stattfinden soll.
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Das Entlüftungsventil weist ein bewegbares Schließelement auf. Das Schließelement ist in eine Schließposition und in eine Öffnungsposition bewegbar. In der Schließposition ist das Entlüftungsventil durch das Schließelement geschlossen. In der Öffnungsposition ist das Entlüftungsventil durch das Schließelement geöffnet. Hierbei ist nun vorgesehen, dass das Schließelement durch die Erdanziehung, also durch das Schwerefeld der Erde, von der Öffnungsposition (selbständig) in die Schließposition überführbar ist.
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Bevorzugt ist es durch die Erdanziehung auch umgekehrt von der Schließposition (selbständig) in die Öffnungsposition überführbar. Insbesondere ist das Entlüftungsventil so ausgeführt, dass dieses Öffnen und Schließen beliebig oft reversibel ist.
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Auf diese Weise erfolgt das Schließen und gegebenenfalls auch das Öffnen des Entlüftungsventils selbständig und in Abhängigkeit der Ausrichtung des Entlüftungsventils zur Wirkrichtung der Erdanziehung. Je nach Ausrichtung des Entlüftungsventils ist es somit geöffnet und erlaubt eine Be- und Entlüftung der Fahrzeugantriebsstrangkomponente, oder es ist geschlossen und erlaubt zwar keine Be- und Entlüftung, es verhindert dann jedoch, dass Schmierstoff aus dem Innenraum der Fahrzeugantriebsstrangkomponente in die Umgebung gelangen kann.
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Eine mit dem vorgeschlagenen Entlüftungsventil ausgestattete Fahrzeugantriebsstrangkomponente kann somit in eine Betriebsausrichtung gebracht werden, in dem die Komponente bestimmungsgemäß betrieben werden kann und in dem die Komponente durch das Entlüftungsventil be- und entlüftet wird. Und eine solche Fahrzeugantriebsstrangkomponente kann somit in eine Montageausrichtung gebracht werden, in der das Ventil durch die Erdanziehung geschlossen ist. Bei der Montageausrichtung kann es sich um eine Upside-Down-Ausrichtung der Fahrzeugantriebsstrangkomponente handeln.
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Das Entlüftungsventil ist also dort von Vorteil, wo die Fahrzeugantriebsstrangkomponente umgedreht montiert werden soll, beispielsweise an ein „auf den Rücken“ gedrehter Fahrzeugrahmen. Diese Montage kann Vorteile bieten, wie beispielsweise eine bessere Zugänglichkeit von Schraubern zu Befestigungspunkten für die Komponente. Bei Einsatz einer konventionellen Entlüftung könnte bei einer solchen umgedrehten Montage der in die Komponente vorgefüllte Schmierstoff durch die Entlüftung auslaufen oder in der Entlüftung stehen bleiben. Nach der Montage und dem Zurückdrehen könnte der Schmierstoff dann nicht mehr vollständig zurückfließen. Somit droht ein Überhitzen der Komponenten im späteren Betrieb. Außerdem könnte die Funktion der Entlüftung durch den darin eingeflossenen Schmierstoff beeinträchtigt sein. Dies könnte zum Ausfall von Dichtungen führen und schließlich zum Totalausfall der Komponente. Dies kann durch die Verwendung des vorgeschlagenen Entlüftungsventils verhindert werden.
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Das Schließelement ist in geeigneter Weise ausgeformt. Insbesondere handelt es sich dabei allerdings um eine Kugel, insbesondere eine Metallkugel. Das Schließelement ist vorzugsweise in einer Entlüftungskammer des Entlüftungsventils bewegbar angeordnet. Das Entlüftungsventil ist somit insbesondere frei darin bewegbar, also auch frei von einer Feder. Somit kann das Entlüftungsventil besonders einfach ausgestaltet sein.
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Bei der Fahrzeugantriebsstrangkomponente kann es sich im Grunde im jede beliebige Komponente handeln, die zur Anordnung in einem Fahrzeugantriebsstrang ausgebildet ist und die mit einer Entlüftung ausgestattet ist. Der darüber be- und entlüftete Innenraum der Komponente kann dazu ausgebildet sein, um mit Schmierstoff zumindest teilweise befüllt zu werden. Beispiele für eine solche Komponente können sein: ein ein- oder mehrstufiges Getriebe, ein Achsgetriebe, ein Verteilergetriebe, ein Differentialgetriebe, ein Radkopf, ein Radkopfträger, ein Antriebsmotor. In einer bevorzugten Ausführungsform, die weiter unten noch erläutert wird, handelt es sich bei der Fahrzeugantriebsstrangkomponente um einen Radkopfträger. Der Fahrzeugantriebsstrang kann zum Antrieb eines beliebigen Fahrzeugs dienen. Bevorzugt handelt es sich allerdings um einen solchen eines Kraftfahrzeugs, insbesondere um einen solchen eines Nutzfahrzeugs, also eines Lastkraftwagens oder eines Kraftomnibusses.
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Vorzugsweise sind ein erster und ein zweiter Entlüftungskanalabschnitt vorgesehen. Der erste Entlüftungskanalabschnitt mündet in die Entlüftungskammer, in der das Schließelement bewegbar angeordnet ist. Er verbindet die Entlüftungskammer mit dem zu entlüftenden Innenraum der Komponente. Der zweite Entlüftungskanalabschnitt mündet ebenfalls (jedoch an anderer Stelle) in die Entlüftungskammer. Er verbindet die Entlüftungskammer mit dem Außenbereich, in den entlüftet werden soll. Vorzugsweise sind nur diese beiden Entlüftungskanalabschnitte vorgesehen; es mündet dann also kein weiterer Entlüftungskanalabschnitt in die Entlüftungskammer. Vorzugsweise sind die Entlüftungskammer und die Entlüftungskanalabschnitte ganz oder zumindest teilweise innerhalb einer Wandung der Fahrzeugantriebsstrangkomponente ausgebildet, beispielsweis indem diese darin eingearbeitet oder eingegossen sind. Somit kann die Entlüftung kompakt ausgebildet sein. Die Entlüftungskammer und/oder zumindest einer der Entlüftungskanalabschnitte kann allerdings alternativ auch durch ein separates Bauteil ausgebildet sein, das zur Anordnung an die Komponente ausgeführt ist.
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Vorzugsweise münden die Entlüftungskanalabschnitte abgewinkelt zueinander in die Entlüftungskammer. Hierbei kann der erste Entlüftungskanalabschnitt in eine Stirnseite der Entlüftungskammer münden. Der zweite Entlüftungskanalabschnitt kann dann abgewinkelt dazu seitlich in die Entlüftungskammer münden. Auf diese Weise kann die Montage des Entlüftungsventils vereinfacht sein, denn das Schließelement kann durch eine Öffnung, die später geschlossen wird, von außen in die Entlüftungskammer eingeführt werden.
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Vorzugsweise weist das Entlüftungsventil eine Hülse auf. Die Hülse ist mit zumindest einer seitlichen Öffnung versehen. Die Hülse ist in den ersten Entlüftungskanalabschnitt eingeführt und ragt so in die Entlüftungskammer, dass einerseits ihre seitliche Öffnung in die Entlüftungskammer mündet und dass andererseits sich das Schließelement in seiner Öffnungsposition abseits dieser seitlichen Öffnung an die Hülse anlegt. Insbesondere legt sich das Schließelement dann an eine in die Entlüftungskammer ragende Stirnseite der Hülse an. Die Hülse verhindert, dass sich das Schließelement in seiner Öffnungsposition unmittelbar an den ersten Entlüftungskanalabschnitt anlegt und ihn dadurch verschließt. Somit ist die Entlüftungsfunktion über die seitliche Öffnung der Hülse stets sichergestellt. Vorzugsweise ist der Innendurchmesser der Hülse kleiner als der Außendurchmesser des Schließelements. Bei der Öffnung kann es sich um einen Längsschlitz der Hülse handeln. Der Längsschlitz kann sich über die komplette Länge der Hülse erstrecken. Bei der Hülse handelt es sich insbesondere um einen Spannstift. Es kann sich dadurch um ein Normteil handeln.
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Vorzugsweise weist das Entlüftungsventil ein Ventilsitzelement auf. Das Ventilsitzelement ist in der Entlüftungskammer angeordnet und darin fixiert. Das Ventilsitzelement weist eine Ventilöffnung auf, die den ersten und den zweiten Entlüftungskanalabschnitt miteinander verbindet. Über die Ventilöffnung erfolgt also im Entlüftungsventil der Druck- oder Luftaustausch zur Be- oder Entlüftung. Das Schließelement liegt in seiner Schließposition an dem Ventilsitzelement an, sodass die Ventilöffnung durch das Schließelement geschlossen ist, insbesondere an einem Ventilsitz. Dadurch ist das Entlüftungsventil geschlossen. Vorzugsweise ist der Innendurchmesser der Ventilöffnung kleiner als der Außendurchmesser des Schließelements. Der Ventilsitz für das Schließelement kann durch eine Kegelsenkung in dem Ventilsitzelement ausgebildet sein. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Ventilsitzelement um ein separates Bauteil. Vorzugsweise ist das Ventilsitzelement von dem Außenbereich in die Entlüftungskammer eingesetzt und von dort fixiert. Somit ist die Montage des Entlüftungsventils einfach. Das Ventilsitzelement kann in die Entlüftungskammer beispielsweise eingeschraubt oder eingepresst sein. Hierzu kann das Ventilsitzelement selbst über ein Gewinde zum Einschrauben in die Entlüftungskammer oder eine Einpressfläche zum Einpressen in die Entlüftungskammer verfügen. Das Ventilsitzelement kann stattdessen auch durch ein separates Befestigungsmittel in der Entlüftungskammer fixiert sein; das Ventilsitzelement verfügt dann selbst über keine entsprechenden Mittel.
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Vorzugsweise weist das Ventilsitzelement eine Dichtfläche auf. Diese Dichtfläche dient an dem Ventilsitzelement zum Abdichten der Entlüftungskammer zum Außenbereich hin. Bei dieser Ausführungsform bewirkt das Ventilsitzelement selbst also die Abdichtung der Entlüftungskammer zum Außenbereich. Mit anderen Worten kann dann das Ventilsitzelement die Öffnung, die zum Einführen des Ventilsitzelements in die Entlüftungskammer nutzbar ist oder genutzt wird, selbst abdichten. Die Entlüftung erfolgt durch den von der Entlüftungskammer abgehenden zweiten Entlüftungskanal.
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Vorzugsweise verfügt das Ventilsitzelement über einen Längskanal und einen abgewinkelt dazu verlaufenden Querkanal. Der Längskanal ist bevorzugt als Sacklochbohrung ausgebildet. Der Längskanal führt an eine Stirnseite des Ventilsitzelements. Dort ist der Ventilsitz für das Schließelement angeordnet. Hier bildet der Längskanal die Ventilöffnung aus. Der Querkanal ist bevorzugt als Durchgangsbohrung zum Längskanal ausgebildet. Der Querkanal verbindet hierbei den Längskanal des Ventilsitzelements mit dem zweiten Entlüftungskanalabschnitt. Dementsprechend erfolgt die Entlüftung bei dieser Ausführungsform und bei geöffnetem Entlüftungsventil wie folgt: Innenraum, erster Entlüftungskanal, Entlüftungskammer, Ventilöffnung, Längskanal im Ventilsitzelement, Querkanal im Ventilsitzelement, zweiter Entlüftungskanal, Außenbereich (Umgebung). Eine eventuell stattfindende Belüftung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Vorzugsweise ist das Ventilsitzelement bolzenförmig ausgebildet. Hierbei kann die besagte Dichtfläche des Ventilsitzelements an einem Kopf des Ventilsitzelements angeordnet sein. Der besagte Längskanal und der besagte Querkanal können hierbei in einem Schaft des Ventilsitzelements angeordnet sein. Der Querkanal kann in einem Zwischenabschnitt zwischen dem Kopf und einem endseitigen Gewinde, an dem sich auch der Ventilsitz für das Schließelement befindet, radial aus dem Ventilsitzelement münden. Das Gewinde dient hierbei insbesondere zum Einschrauben und Fixieren des Ventilsitzelements in der Entlüftungskammer. Das Gewinde kann auch an einer anderen Position des Ventilsitzelements angeordnet sein. An dem Gewinde kann Dichtmasse angeordnet sein, um das Gewinde abzudichten. An dem Kopf ist insbesondere ein Mittel zum Ansetzen eines Einschraubwerkzeugs vorgesehen (also ein so genanntes Antriebsprofil), beispielsweise ein Außensechskant oder ein Innensechskant. Mittels des Einschraubwerkzeugs ist das Ventilsitzelement dann einfach in die Entlüftungskammer einschraubbar. Ein solches Einschraubwerkzeug kann beispielsweise ein Schraubenschlüssel sein.
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Vorzugsweise verfügt das Entlüftungsventil über ein Dichtelement. Das Dichtelement ist separat zum Ventilsitzelement ausgeführt. Das Dichtelement ist an oder in der Entlüftungskammer fixiert. Somit kann das Ventilelement konstruktiv einfacher ausgeführt sein.
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Das Dichtelement weist eine Dichtfläche auf. Diese Dichtfläche dient an dem Dichtelement zum Abdichten der Entlüftungskammer zum Außenbereich hin. Bei dieser Ausführungsform bewirkt also das Dichtelement die Abdichtung der Entlüftungskammer zum Außenbereich hin. Mit anderen Worten kann das Dichtelement die Öffnung, die zum Einführen des Ventilsitzelements in die Entlüftungskammer nutzbar ist oder genutzt wird, abdichten. Die Entlüftung erfolgt auch hier durch den von der Entlüftungskammer abgehenden zweiten Entlüftungskanal.
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Vorzugsweise ist das Dichtelement von dem Außenbereich an oder in die Entlüftungskammer eingesetzt und von dort fixiert. Somit ist die Montage des Dichtelements einfach. Das Dichtelement kann an oder in die Entlüftungskammer beispielsweise geschraubt oder gepresst sein. Hierzu verfügt das Dichtelement über ein Gewinde zum Ein- oder Anschrauben oder eine Einpressfläche zum Ein- oder Anpressen.
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Durch das Dichtelement kann auch gleichzeitig das Ventilsitzelement in der Entlüftungskammer fixiert sein. Somit ist keine eigenes Befestigungsmittel des Ventilsitzelements erforderlich, wie beispielsweise ein eigenes Gewinde oder eine eigene Einpressfläche.
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Vorzugsweise verfügt das Dichtelement stirnseitig über Stege und eine dazwischen angeordnete Ausnehmung. Das Ventilsitzelement liegt dabei in der Entlüftungskammer an den Stegen an und ist dadurch in der Entlüftungskammer fixiert. Die Ventilöffnung des Ventilsitzelements mündet in die Ausnehmung. Auf diese Weise verbindet die Ausnehmung die Ventilöffnung mit dem zweiten Entlüftungskanal. Dementsprechend erfolgt die Entlüftung bei dieser Ausführungsform und bei geöffnetem Entlüftungsventil wie folgt: Innenraum, erster Entlüftungskanal, Entlüftungskammer, Ventilöffnung, Ausnehmung an Dichtelement, zweiter Entlüftungskanal, Außenbereich (Umgebung). Eine eventuell stattfindende Belüftung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Vorzugsweise ist das Dichtelement bolzenförmig ausgebildet. Hierbei kann die besagte Dichtfläche des Dichtelements an einem Kopf des Dichtelements angeordnet sein. Der besagten Stege und die Ausnehmung dazwischen können hierbei endseitig an einem Schaft des Dichtelements angeordnet sein. An den Kopf anschließend kann ein Gewinde an dem Dichtelement vorgesehen sein. Das Gewinde dient hierbei insbesondere zum Einschrauben und Fixieren des Dichtelements an oder in der Entlüftungskammer. Das Gewinde kann auch an einer anderen Position des Dichtelements angeordnet sein.
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Das Dichtelement und das Ventilsitzelement können auch separat und beabstandet voneinander an oder in der Entlüftungskammer fixiert sein. In diesem Fall weisen beide über eigene Mittel zur dortigen Fixierung auf, beispielsweise über ein eigenes Gewinde oder eine eigene Einpressfläche. Somit können das Dichtelement und das Ventilsitzelement konstruktiv einfach ausgebildet sein. Das Dichtelement kann beispielsweise als Verschlussstopfen zum Abdichten der Entlüftungskammer zum Außenbereich ausgebildet sein. Das Dichtelement ist hierbei insbesondere bolzenförmig oder scheibenförmig ausgebildet.
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Im Folgenden wird näher auf den vorgeschlagene Radkopfträger eingegangen. Unter einem Radkopfträger ist hierbei ein ein Radkopf oder eine Radnabe tragendes Bauelement eines Fahrzeugs zu verstehen. Der Radkopfträger kann daher auch als Radnabenträger bezeichnet werden.
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Der vorgeschlagene Radkopfträger verfügt über einen Entlüftungskanal. Dieser Entlüftungskanal dient insbesondere zur Entlüftung eines an dem Radkopfträger angeordneten Radkopfes. Wenn der Radkopf also an dem Radkopfträger angeordnet ist, verbindet der Entlüftungskanal einen Innenraum des Radkopfes mit der Umgebung am Außenbereich des Radkopfträgers. Es ist vorgesehen, dass das vorgeschlagene Entlüftungsventil bei dem Radkopfträger eingesetzt wird. Hierzu ist das Entlüftungsventil in dem Entlüftungskanal angeordnet. Die Entlüftung also über das Entlüftungsventil.
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Vorzugsweise verläuft der Entlüftungskanal ganz oder zumindest teilweise in einer Wandung des Radkopfträgers. Vorzugsweise ist auch das Entlüftungsventil ganz oder teilweise in der Wandung des Radkopfträgers angeordnet.
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Ein solcher Radkopfträger ist bei einer Montage an ein Fahrzeug, insbesondere an einen Fahrzeugrahmen oder an eine Achsbrücke, normalerweise bereits mit dem zugehörigen Radkopf bestückt. Der Radkopf ist dann fertig mit der zum Betrieb erforderlichen Menge an Schmierstoff befüllt. Der Radkopf und Radkopfträger können somit zusammen als komplette Baueinheit anmontiert werden. Oft erfolgt dies in Upside-Down-Ausrichtung. Die Baueinheit aus Radkopf und Radkopfträger wird also zur Montage umgedreht. Dabei soll das Schmiermittel nicht über die Entlüftung entweichen. Das Entlüftungsventil ist daher insbesondere so angeordnet, dass es bei einer Montageausrichtung des Radkopfträgers durch die Erdanziehung selbständig schließt. Nach der Montage wird der Radkopfträger wieder umgedreht. Das Entlüftungsventil öffnet dann selbständig durch die Erdanziehung, wodurch die Entlüftung des Radkopfträgers für den zukünftigen Betrieb des Fahrzeugs freigegeben wird.
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Dementsprechend weist der Radkopfträger bevorzugt eine Betriebsausrichtung und eine zur Betriebsausrichtung abweichende Montageausrichtung auf. In der Betriebsausrichtung ist der Radkopfträger für den bestimmungsgemäßen Betrieb ausgerichtet. In der Montageausrichtung ist der Radkopfträger für eine Montage ausgerichtet, insbesondere zur Montage an den Fahrzeugrahmen oder eine Achsbrücke. Die Bauteile des Radkopfes und des Radkopfträgers sind also insbesondere so angeordnet, dass der Radkopf in der Montageausrichtung anmontiert wird und dass er in der Betriebsausrichtung betrieben wird. Der Radkopfträger kann beispielsweise über Befestigungspunkte verfügen, die in der Montageausrichtung einfach erreichbar sind. Das Entlüftungsventil des Radkopfträgers ist dabei so angeordnet, dass es in der Montageausrichtung durch die Erdanziehung (selbständig) geschlossen ist und dass es in der Betriebsausrichtung durch die Erdanziehung (selbständig) geöffnet ist.
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Bevorzugt ist das Entlüftungsventil so angeordnet, dass es sich in der Betriebsausrichtung des Radkopfträgers oberhalb eines bestimmungsgemäßen Schmierstoffniveaus des zugehörigen Radkopfes befindet und dass es sich in der Montageausrichtung des Radkopfträgers unterhalb dieses Schmierstoffniveaus befindet. Dadurch wird sichergestellt, dass in der Betriebsausrichtung und bei normaler Befüllung mit Schmierstoff kein Schmierstoff aus dem Radkopf über die Entlüftung im Radkopfträger entweichen kann.
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Im Folgenden wir die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert, aus denen weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung entnehmbar sind. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
- 1, ein Radkopf im Längsschnitt,
- 2, ein Radkopfträger mit einer ersten Ausführungsform eines Entlüftungsventils im Längsschnitt,
- 3, das Entlüftungsventil aus 2 in einer Betriebsausrichtung,
- 4, das Entlüftungsventil aus 2 in einer Montageausrichtung,
- 5, das Entlüftungsventil aus 2 im Querschnitt,
- 6, ein Ventilelement des Entlüftungsventils aus 2 im Längsschnitt,
- 7, das Ventilelement aus 7 in Gänze,
- 8, eine zweite Ausführungsform eines Entlüftungsventils im Längsschnitt in einer Betriebsausrichtung,
- 9, das Entlüftungsventil aus 8 in einer Montageausrichtung,
- 10, eine dritte Ausführungsform eines Entlüftungsventils im Längsschnitt in einer Betriebsausrichtung,
- 11, das Entlüftungsventil aus 10 in einer Montageausrichtung,
- 12, das Entlüftungsventil aus 10 im Querschnitt,
- 13, ein Dichtelement des Entlüftungsventils aus 10 in Gänze,
- 14, ein Ventilelement des Entlüftungsventils aus 10 in Gänze,
- 15, eine vierte Ausführungsform eines Entlüftungsventils im Längsschnitt in einer Betriebsausrichtung,
- 16, das Entlüftungsventil aus 15 in einer Montageausrichtung,
- 17, das Entlüftungsventil aus 15 im Querschnitt.
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In den Figuren sind gleiche oder zumindest funktionsgleiche Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen.
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Der in 1 dargestellte Radkopf dient zum Tragen eines angetriebenen und lenkbaren Rades eines Nutzfahrzeugs. Er verfügt über einen Radkopfträger 1, der eine schwenkbar gelagerte Gabel 2 und einen Tragzapfen 3 aufweist. Der Tragzapfen 3 ragt durch eine Dichtung 4 abgedichtet in den Innenraum 5 einer topfartigen Radnabe 6, auf der ein nicht dargestelltes Fahrzeugrad eines Nutzfahrzeugs angeordnet wird. Die Radnabe 6 ist mittels eines Paares von Wälzlagern 7 um eine Drehachse 8 drehbar auf dem Tragzapfen 3 gelagert.
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Durch eine Koaxialbohrung 9 im Tragzapfen 3 ist eine Antriebswelle 10 geführt, die von einem motorischen Antrieb des Nutzfahrzeugs drehbar antreibbar ist. Die Antriebswelle 10 trägt an ihrem in den Innenraum 5 der Radnabe 6 ragenden Ende ein Sonnenrad 11 eines Planetengetriebes 12. Die Antriebswelle 10 ist aufgrund der gewählten Schnittebene nicht explizit in der Figur sichtbar, ist jedoch innerhalb der Koaxialbohrung 9 der Radnabe 6 angeordnet. Das Sonnenrad 11 greift in ein Planetenrad 13 ein, das um eine zur Drehachse 8 parallele Achse an der Radnabe 6 drehbar gelagert ist. Das Planetenrad 13 greift in ein zur Drehachse 8 koaxiales Hohlrad 15 ein, das mit dem Tragzapfen 3 fest verbunden ist.
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Im unteren Bereich des Innenraums 5 der Radnabe 6 befindet sich einen Ölsumpf 16 bildendes Öl als Schmierstoff, durch das das Planetengetriebe 12 sowie die Wälzlager 7 geschmiert werden. In dem oberen Bereich des Radkopfträgers 1 ist ein Entlüftungskanal 17 einer Entlüftung ausgebildet, der beispielhaft einen konstanten Querschnitt aufweist.
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Das erste Ende 18 des Entlüftungskanals 17 mündet oberhalb des Niveaus des Ölsumpfes 16 über einen Raum 19 größerer radialer Ausdehnung des Entlüftungskanals 17 in den Innenraum 5 der Radnabe 6. Mit unterschiedlicher Steigung aber immer ansteigend führt der Entlüftungskanal 17 zu seinem in die Umgebung mündenden zweiten Ende 20, das höher liegt als das erste Ende des Entlüftungskanals 17.
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Im oberen Bereich des Entlüftungskanals 17 ist darin ein Entlüftungsventil 30 angeordnet. Mögliche Ausführungsformen eines solchen Entlüftungsventils 30 sind in den folgenden Figuren dargestellt. Die in 1 und im Folgenden dargestellte Anwendung des Entlüftungsventils 30 ist lediglich beispielhaft zu verstehen. Ein solches Entlüftungsventil 30 kann stattdessen bei einer anderen Fahrzeugantriebsstrangkomponente oder einem andersartig ausgeführten Radkopfträger zum Entlüften genutzt werden.
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Der Radkopf ist in 1 in einer Betriebsausrichtung dargestellt. Das bedeutet, dass der Radkopf in dieser Ausrichtung bestimmungsgemäß betreibbar ist. In dieser Betriebsausrichtung ist das Entlüftungsventil 30 oberhalb eines bestimmungsgemäßen Schmierstoffniveaus des Ölsumpfs 16 angeordnet. Der Radkopf kann zur Montage, beispielsweise an eine Achsbrücke, in Upside-Down-Ausrichtung umgedreht werden. Dementsprechend ist bei einer solchen Montageausrichtung der Radkopf um ca. 180° gedreht zur Betriebsausrichtung. Das Entlüftungsventil 30 befindet sich dann unterhalb des bestimmungsgemäßen Schmierstoffniveaus. Daher besteht die Gefahr, dass Öl aus dem Radkopf über den Entlüftungskanal 17 austritt.
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Das Entlüftungsventil 30 verhindert dies. Dazu weist das Entlüftungsventil 30 ein Schließelement auf, das durch die Erdanziehung von der Öffnungsposition in die Schließposition und entsprechend zurück überführbar ist. Das Schließen und Öffnen des Entlüftungsventils 30 erfolgt also selbständig durch ein einfaches Umdrehen des Radkopfes. Das Entlüftungsventil 30 ist vorliegend so am Radkopfträger 1 angeordnet, dass es bei der in 1 gezeigten Betriebsausrichtung durch die Erdanziehung geöffnet ist und dass es in der Montageausrichtung durch die Erdanziehung geschlossen ist. Durch das geschlossene Entlüftungsventil 30 ist der Entlüftungskanal 17 also versperrt. Die druckausgleichende Verbindung zwischen Innenraum 5 und Umgebung im Außenbereich des Radkopfes ist damit geschlossen. Durch das offene Entlüftungsventil 30 ist der Entlüftungskanal 17 hingegen offen. Die druckausgleichende Verbindung zwischen Innenraum 5 und Umgebung im Außenbereich des Radkopfes ist dann also offen.
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Die folgenden Figuren zeigen beispielhafte Ausführungsformen eines solches Entlüftungsventils 30.
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Erste Ausführung nach 2 bis 7: 2 zeigt einen Radkopfträger 1 sowie einen darin befindlichen Entlüftungskanal 17 in einem Längsschnitt. Wie bereits zur 1 erläutert, ist innerhalb des Entlüftungskanals 17 ein Entlüftungsventil 30 angeordnet, das durch die Erdanziehungskraft und damit durch eine entsprechende Ausrichtung des Entlüftungsventils 30 und des Radkopfträgers 1 selbständig öffnet und schließt. Das Entlüftungsventil 30 befindet sich im oberen Endbereich des Entlüftungskanals 17 zwischen einem ersten Entlüftungskanalabschnitt 17A und einem zweiten Entlüftungskanalabschnitt 17B. Der zweite Entlüftungskanalabschnitt 17B ist in 5 gut sichtbar.
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Das Entlüftungsventil 30 weist ein bevorzugt kugelförmiges Schließelement 31 auf. Es können auch andere geeignete Formen für das Schließelement 31 vorgesehen sein. Das Schließelement 31 ist innerhalb einer Entlüftungskammer 32 frei bewegbar angeordnet. Die Entlüftungskammer 32 ist innerhalb der Wandung des Radkopfträgers 1 ausgebildet, beispielsweise darin eingegossen oder eingearbeitet. Möglich ist auch, dass die Entlüftungskammer 32 in einem separaten Bauteil ausgebildet ist, dass an den Radkopfträger 1 angebracht wird.
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Der erste Abschnitt 17A des Entlüftungskanals 17 mündet von einer Stirnseite der Entlüftungskammer 32 in diese. Ein zweiter Abschnitt 17B des Entlüftungskanals 17 mündet von einer Seitenfläche der Entlüftungskammer 32, und damit abgewinkelt zum ersten Abschnitt 17A, in diese. Der zweite Abschnitt 17B ist in 5 zu erkennen, wobei 5 einen Schnitt durch den Radkopfträger 1 und das Entlüftungsventil 30 in einer anderen Schnittebene als 2 zeigt. Der erste Abschnitt 17A verbindet den Innenraum 5 des Radkopfes mit der Entlüftungskammer 32, erkennbar in 1 und 2. Der zweite Abschnitt 17B verbindet die Entlüftungskammer 32 mit dem Außenbereich des Radkopfes (also eine Umgebung), erkennbar in 5.
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Am außenseitigen Ende des zweiten Entlüftungskanalabschnitts 17B kann ein Mittel angeordnet sein, das ein Eindringen von Fremdpartikel, wie Staub oder Wasser, verhindert. Dies kann beispielsweise eine Staubschutzkappe und/oder ein Schlauch sein. Der Schlauch kann dann zu einer Stelle verlegt sein, wo ein Eindringen von Fremdpartikeln weitestgehend ausgeschlossen ist.
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Wie in 3 und 4 gut zu erkennen ist, ist in die Entlüftungskammer 32 ein Ventilsitzelement 33 des Entlüftungsventils 30 eingeschraubt. Möglich ist auch, dass das Ventilsitzelement 33 darin eingepresst oder auf andere Art darin fixiert ist.
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Das Ventilsitzelement 33 ist vorliegend von dem Außenbereich in die Entlüftungskammer 32 eingefügt und darin fixiert. Es ist allerdings auch prinzipiell möglich, dass dieses Einfügen stattdessen von einer Innenseite des Radkopfträgers 1 erfolgt.
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Das Ventilsitzelement 33 ist näher in 6 in einem Längsschnitt und in 7 in Gänze dargestellt. Das Ventilsitzelement 33 weist eine Ventilöffnung 33A auf, die den ersten und zweiten Entlüftungskanalabschnitt 17A, 17B verbindet. Das Schließelement 31 liegt in seiner Schließposition (4) durch die Erdanziehungskraft an einem Ventilsitz des Ventilsitzelements 33 an, der die Ventilöffnung 33A umgibt. Dann ist die Ventilöffnung 33A und daher auch das Entlüftungsventil 30 durch das Schließelement 31 geschlossen. Der Ventilsitz ist insbesondere durch eine Kegelsenkung im Ventilsitzelement 33 ausgebildet. Das Schließelement 31 ist in seiner Öffnungsposition (3) hingegen durch die Erdanziehungskraft von dem Ventilsitz und der Ventilöffnung 33A beabstandet. Somit ist die Ventilöffnung 33A und daher auch das Entlüftungsventil 30 durch das Schließelement 31 geöffnet.
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In der in 2 bis 7 gezeigten Ausführungsform des Entlüftungsventils 30 weist das Ventilsitzelement 33 selbst eine Dichtfläche 33B auf. Diese dient zum dortigen Abdichten der Entlüftungskammer 32 zum Außenbereich hin. Die Dichtfläche 33B befindet sich an einem Kopf des Ventilsitzelements 33. An dem Kopf ist auch ein Mittel zum Ansetzen eines Einschraubwerkzeugs vorgesehen ist, hier beispielhaft ein Außensechskant. An der Dichtfläche 33B kann eine separate Dichtung 34 vorgesehen sein, beispielsweise ein O-Ring aus Gummi oder ein Kupferring.
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An den Kopf des Ventilsitzelements 33 schließt sich ein Schaft an, der mit einem endseitigen Gewinde 33E abschließt. Dieses Gewinde 33E dient zum Einschrauben und damit Fixieren des Ventilsitzelements 33 in die Entlüftungskammer 32. Zwischen Kopf und gegenüber liegender Endseite weist der Schaft einen Zwischenabschnitt ohne Gewinde auf. Es ist möglich, dass das Gewinde 33E auch an einer anderen Stelle des Schaftes angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Bereich am Gewinde 33E mit einer Dichtung oder Dichtmasse versehen, der das Gewinde 33E abdichtet. Somit wird durch den Spalt zwischen dem Gewinde 33E und der Wandung der Entlüftungskammer 32 kein Bypass zur Ventilöffnung 33A gebildet.
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Das Ventilsitzelement 33 verfügt über einen Längskanal 33C. Der Längskanal 33C verfügt an einer Stirnseite des Ventilsitzelements 33 über die Ventilöffnung 33A, wo sich auch der Ventilsitz zum Anlegen des Schließelements 31 befindet. Zudem ist ein Querkanal 33D vorgesehen. Dieser erstreckt sich radial von einer Außenseite des Zwischenabschnittes des Schaftes bis hin zum Längskanal 33C. Der Längskanal 33C erstreckt sich in Längsrichtung des Schaftes von dem stirnseitigen Ventilsitz bis zumindest zum Querkanal 33D. Vorzugsweise ist der Längskanal 33C, wie in den Figuren dargestellt, als Sacklochbohrung ausgeführt. Längskanal 33C und Querkanal 33D verlaufen gewinkelt zueinander; vorliegend sind sie beispielhaft um 90° zueinander gewinkelt. Das Ventilsitzelement 33 verbindet auf diese Weise den ersten Entlüftungskanalabschnitt 17A mit dem zweiten Entlüftungskanalabschnitt 17B.
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In 5 ist die Verbindung von Längskanal 33C, Querkanal 33C und zweitem Entlüftungskanalabschnitt 17B erkennbar. Zwischen dem dort geschnitten sichtbaren Schaft des Ventilsitzelements 33 und der Wandung der Entlüftungskammer 32 befindet sich ein Ringspalt, sodass die Verbindung zwischen Querkanal 33C und zweitem Entlüftungskanalabschnitt 17B besteht.
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Die Funktion des Entlüftungsventils 30 erschießt sich einfach aus 3 und 4: In der normalen Betriebsausrichtung des Radkopfträgers 1 ist das Entlüftungsventil 30 durch die Erdanziehung geöffnet, denn das Schließelement 31 ist dadurch von der Ventilöffnung 33A beabstandet, siehe 3.
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In der umgedrehten Montageausrichtung des Radkopfträgers 1 (Upside-Down-Ausrichtung) ist das Entlüftungsventil 30 durch die Erdanziehung geschlossen, denn das Schließelement 31 ist dadurch an die Ventilöffnung 33A angelegt, siehe 4.
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Zweite Ausführung nach 8 und 9:
- Die Ausführungsform des Entlüftungsventils 30 nach 8 und 9 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach 2 bis 7 lediglich durch die zusätzliche, in den ersten Entlüftungskanalabschnitt 17A eingefügte Hülse 35. Die übrige Funktion und die Bauteile des Entlüftungsventils 30 bleiben gleich. Es gelten diesbezüglich daher die Erläuterungen zu 2 bis 7.
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Die Hülse 35 weist eine seitliche Öffnung 35A auf, hier beispielhaft in Form eines Längsschlitzes. Die Hülse 35 ragt in die Entlüftungskammer 32 hinein. Dabei mündet auch die seitliche Öffnung 35A in die Entlüftungskammer 32. Die Hülse 35 ist dabei so angeordnet, dass sich das Schließelement 31 in seiner Öffnungsposition abseits dieser seitlichen Öffnung 35A an die Hülse 35 anlegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel legt sich das Schließelement 31 an die Stirnseite der Hülse 35 an. Somit wird verhindert, dass das Schließelement 31 in der Öffnungsposition den ersten Entlüftungskanalabschnitt 17A verschließen kann. Es besteht somit stets über die Hülse 35 und deren seitliche Öffnung 35A eine Verbindung zwischen Entlüftungskammer 32 und erstem Entlüftungskanalabschnitt 17A. Darüber ist also stets ein Luft- oder Druckaustausch möglich. Dies ist in 8 sichtbar, die das Entlüftungsventils 30 analog zur 3 im geöffneten Zustand zeigt. 9 zeigt das Entlüftungsventil 30 hingegen analog zur 4 im geschlossenen Zustand.
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Dritte Ausführung nach 10 bis 14:
- 10 bis 14 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Entlüftungsventils 30, das analog zum Entlüftungsventil 30 aus 8 und 9 funktioniert und über einen ähnlichen, jedoch nicht identischen Aufbau verfügt. 10 und 11 zeigen dabei das Entlüftungsventil 30 in den zu 8 und 9 entsprechenden Zuständen (offen, geschlossen). Im Folgenden soll daher im Wesentlichen auf die Unterschiede zu den bereits im Detail beschriebenen Ausführungsformen eingegangen werden.
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Das Entlüftungsventil 30 nach 10 bis 14 verfügt ebenfalls über ein Ventilsitzelement 33. Dementsprechend verfügt dieses Ventilsitzelement 33 über die Ventilöffnung 33A sowie den Ventilsitz für das Schließelement 31.
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Das Ventilsitzelement 33 gemäß 10 bis 14 weist allerdings selbst keine Mittel zur Fixierung in der Entlüftungskammer 32 auf. Stattdessen ist ein Dichtelement 36 vorgesehen. Das Dichtelement 36 ist in die Entlüftungskammer 32 eingeschraubt. Möglich ist auch, dass das Dichtelement 36 darin eingepresst oder auf andere Art darin fixiert ist. Das Dichtelement 36 ist in 13 in Gänze dargestellt. Zum Einschrauben in die Entlüftungskammer 32 ist an dem Kopf des Dichtelements 36 ein Gewinde 36D vorgesehen. Das Gewinde 36D könnte auch an einer anderen Stelle des Dichtelements 36 angeordnet sein, beispielsweise am Schaft.
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Das Ventilsitzelement 33 ist in 14 in Gänze dargestellt. Der Außenumfang des Ventilsitzelements 33 ist glatt ausgeführt. Insbesondere ist eine Spielpassung zwischen Ventilsitzelement 33 und Entlüftungskammer 32 vorgesehen. Der Ventilsitz ist auch hier insbesondere durch eine Kegelsenkung im Ventilsitzelement 33 gebildet.
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Das Dichtelement 36 weist eine Dichtfläche 36A auf. Diese dient zum dortigen Abdichten der Entlüftungskammer 32 zum Außenbereich hin. Die Dichtfläche 36A befindet sich an einem Kopf des Dichtelements 36. An dem Kopf ist auch ein Mittel zum Ansetzen eines Einschraubwerkzeugs vorgesehen ist, hier beispielhaft ein Außensechskant. An der Dichtfläche 36A kann die separate Dichtung 34 vorgesehen sein.
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Das Dichtelement 36 und das Ventilsitzelement 33 sind vorliegend von dem Außenbereich in die Entlüftungskammer 32 eingefügt und mittels des Dichtelements 36 darin fixiert. Es ist allerdings auch prinzipiell möglich, dass dieses Einfügen stattdessen von einer Innenseite des Radkopfträgers 1 erfolgt.
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An den Kopf des Dichtelements 36 schließt sich ein Schaft mit zwei stirnseitigen Stegen 36B an. Zwischen den Stegen 36B befindet sich eine Ausnehmung 36C. Das Ventilsitzelement 33 liegt in der Entlüftungskammer 32 an diesen Stegen 36B an. Das Ventilsitzelement 33 ist zwischen einem Absatz der Entlüftungskammer 32 einerseits und den Stegen 36B des Dichtelements 36 andererseits eingeklemmt und dadurch in der Entlüftungskammer 32 fixiert. Die Ventilöffnung 33A des Ventilsitzelements 33 mündet in die Ausnehmung 36C. Somit verbindet die Ausnehmung 36C die Ventilöffnung 33A mit dem zweiten Entlüftungskanalabschnitt 17B, siehe 12.
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Vorzugsweise ist an dem Ventilsitzelement 33 eine weitere Dichtung 37 oder eine Dichtmasse vorgesehen, um einen Spalt zwischen dem Ventilsitzelement 33 und der Wandung der Entlüftungskammer 32 abzudichten. Somit wird durch diesen Spalt kein Bypass zur Ventilöffnung 33A gebildet.
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Die Funktion des Entlüftungsventils 30 erschießt sich einfach aus 10 und 11:
- In der normalen Betriebsausrichtung des Radkopfträgers 1 ist das Entlüftungsventil 30 durch die Erdanziehung geöffnet, denn das Schließelement 31 ist dadurch von der Ventilöffnung 33A beabstandet, siehe 10.
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In der umgedrehten Montageausrichtung des Radkopfträgers 1 (Upside-Down-Ausrichtung) ist das Entlüftungsventil 30 durch die Erdanziehung geschlossen, denn das Schließelement 31 ist dadurch an die Ventilöffnung 33A angelegt, siehe 11.
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Vierte Ausführung nach 15 bis 17:
- 15 bis 17 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Entlüftungsventils 30, das analog zum Entlüftungsventil 30 aus 10 bis 14 funktioniert und über einen ähnlichen, jedoch nicht identischen Aufbau verfügt. 15 und 16 zeigen dabei das Entlüftungsventil 30 in den zu 10 und 11 entsprechenden Zuständen (offen, geschlossen). Im Folgenden soll daher im Wesentlichen auf die Unterschiede zu den bereits im Detail beschriebenen Ausführungsformen eingegangen werden.
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Das Entlüftungsventil 30 nach 15 bis 17 verfügt ebenfalls über ein Ventilsitzelement 33. Dementsprechend verfügt dieses Ventilsitzelement 33 über die Ventilöffnung 33A sowie den Ventilsitz für das Schließelement 31.
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Im Gegensatz zur Ausführungsform nach 10 bis 14 ist das Ventilsitzelement 33 nicht über das Dichtelement 36 in der Entlüftungskammer 32 fixiert. Stattdessen ist das Ventilsitzelement 33 separat und beabstandet zum Dichtelement 36 in der Entlüftungskammer 32 fixiert. In dem in 10 bis 14 gezeigten Beispiel sind sowohl das Ventilsitzelement 33, als auch das Dichtelement 36 eingepresst. Die radialen Seitenflächen des Ventilsitzelements 33 und des Dichtelements 36 ist dementsprechend als Einpressfläche ausgebildet. Auf diese Weise kann auch gleichzeitig eine Abdichtung des Spaltes zwischen dem Ventilsitzelements 33 und der Wandung des der Entlüftungskammer 32, sowie des Spaltes zwischen dem Dichtelement 36 und der Wandung des der Entlüftungskammer 32 bewirkt werden. Somit wird durch diesen Spalt kein Bypass zur Ventilöffnung 33A gebildet. Erforderlichenfalls kann am Dichtelement 36 und/oder Ventilsitzelement 33 auch eine extra Dichtung oder Dichtmasse vorgesehen sein.
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Das Ventilsitzelement 33 entspricht somit dem in 14 dargestellten Ventilsitzelement 33, wobei nun allerdings eine Presspassung zwischen dem Ventilsitzelement 33 und der Entlüftungskammer 32 vorgesehen ist. Das Dichtelement 36 bildet einen einfachen Verschlussstopfen.
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Ventilsitzelement 33 und/oder Dichtelement 36 können allerdings auch auf andere Weise als durch das Einpressen separat voneinander fixiert sein, beispielsweise durch jeweiliges Einschrauben.
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Das Dichtelement 36 und das Ventilsitzelement 33 sind auch bei der Ausführungsform gemäß 15 bis 17 von dem Außenbereich in die Entlüftungskammer 32 eingefügt und darin fixiert. Es ist auch hier prinzipiell möglich, dass dieses Einfügen stattdessen von einer Innenseite des Radkopfträgers 1 erfolgt.
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Die Funktion des Entlüftungsventils 30 erschießt sich einfach aus 15 und 16:
- In der normalen Betriebsausrichtung des Radkopfträgers 1 ist das Entlüftungsventil 30 durch die Erdanziehung geöffnet, denn das Schließelement 31 ist dadurch von der Ventilöffnung 33A beabstandet, siehe 15.
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In der umgedrehten Montageausrichtung des Radkopfträgers 1 (Upside-Down-Ausrichtung) ist das Entlüftungsventil 30 durch die Erdanziehung geschlossen, denn das Schließelement 31 ist dadurch an die Ventilöffnung 33A angelegt, siehe 16.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rad kopfträger
- 2
- Gabel
- 3
- Tragzapfen
- 4
- Dichtung
- 5
- Innenraum
- 6
- Radnabe
- 7
- Wälzlager
- 8
- Drehachse
- 9
- Koaxialbohrung
- 10
- Antriebswelle
- 11
- Sonnenrad
- 12
- Planetengetriebe
- 13
- Planetenrad
- 14
- Achse
- 15
- Hohlrad
- 16
- Ölsumpf
- 17
- Entlüftungskanal
- 17A
- Entlüftungskanalabschnitt
- 17B
- Entlüftungskanalabschnitt
- 18
- erstes Ende
- 19
- Raum
- 20
- zweites Ende
- 30
- Entlüftungsventil
- 31
- Schließelement
- 32
- Entlüftungskammer
- 33
- Ventilsitzelement
- 33A
- Ventilöffnung
- 33B
- Dichtfläche
- 33C
- Längskanal
- 33D
- Querkanal
- 33E
- Gewinde
- 34
- Dichtung
- 35
- Hülse
- 35A
- Öffnung
- 36
- Dichtelement
- 36A
- Dichtfläche
- 36B
- Steg
- 36C
- Ausnehmung
- 33D
- Gewinde
- 37
- Dichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3538670 A1 [0002]
- DE 102014007542 A1 [0003]
- DE 102017209462 A1 [0004]