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Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage, welche Aufzuganlage eine Aufzugkomponente, ein Temperaturregelungssystem zum Regeln einer Betriebstemperatur der Aufzugskomponente und ein Steuerungssystem zum Erzeugen eines Soll-Temperaturwerts als Eingangsgröße für das Temperaturregelungssystem umfasst. Weiter umfasst das Steuerungssystem dieser Aufzuganlage einen Führungsgrößenerzeuger, welcher eingerichtet ist den Soll-Temperaturwert zu erzeugen.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Korrektur einer Betriebstemperatur von einer Aufzugkomponente in einer Aufzuganlage, wobei ein Steuerungssystem einen Soll-Temperaturwert als Eingangsgröße für das Temperaturregelungssystem erzeugt. Das Steuerungssystem umfasst einen Führungsgrößenerzeuger, welcher den Soll-Temperaturwert erzeugt.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Stellglied zur Temperatur-Korrektur für eine Aufzugkomponente in einer Aufzuganlage, welche Temperatur-Korrektur entsprechend des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird.
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Die
JP H-08 268662 A offenbart eine Aufzuganlage mit einem Temperaturregelungssystem, mittels dem die Temperatur einer Führungsschiene der Aufzuganlage auf einer vorgegebenen Temperatur konstant gehalten wird.
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Problematisch ist bei der aus dem Stand der Technik, dass die Temperatur der Führungsschiene ausschließlich mittels eines Temperaturregelungssystems eingestellt wird, welches erst dann tätig wird, wenn eine Abweichung der Temperatur der Führungsschiene zu einem bestimmten Temperaturwert vorliegt. Auf diese Weise kann es vorkommen, dass die Temperatur einer Aufzugkomponente, deren Temperatur mittels eines solchen Temperaturregelungssystems eingestellt werden soll, für eine längere Zeitspanne außerhalb des Idealbereichs liegt. Insbesondere kann es bei einem derart trägen System zu kurzzeitigen Überhitzungen von Aufzugkomponenten kommen, die die Betriebsfähigkeit dieser Aufzugkomponente einschränken, oder gar bleibende Schädigungen der Aufzugkomponente zur Folge haben.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine anfangs genannte Aufzuganlage zu verbessern, sowie ein Verfahren zum Betreiben dieser Anlage bereit zu stellen.
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Insbesondere soll der Aufbau der Aufzuganlage zum Zweck der Temperatur-Korrektur für die Betriebstemperatur einzelner Aufzugkomponenten eine einfache Konstruktion aufweisen, sowie kostengünstig realisierbar sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden eine Aufzuganlage, ein Verfahren und ein Stellglied zur Durchführung der Temperatur-Korrektur gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung beschrieben sowie in den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Die vorgeschlagene Lösung sieht eine Aufzuganlage vor, welche Aufzuganlage eine Aufzugkomponente, ein Temperaturregelungssystem zum Regeln einer Betriebstemperatur der Aufzugskomponente und ein Steuerungssystem zum Erzeugen eines Soll-Temperaturwerts als Eingangsgröße für das Temperaturregelungssystem umfasst. Weiter umfasst das Steuerungssystem dieser Aufzuganlage einen Führungsgrößenerzeuger, welcher eingerichtet ist den Soll-Temperaturwert zu erzeugen. Insbesondere ist der Führungsgrößenerzeuger dazu eingerichtet, den Soll-Temperaturwerts auf Basis eines ersten Eingangswerts und/oder eines zweiten Eingangswerts zu erzeugen.
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In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage umfasst das Steuerungssystem eine Datenbank, in welcher Datenbank Erfahrungswerte von auf die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente einflussnehmenden Parametern gespeichert sind, und welche Datenbank dazu eingerichtet ist auf Basis dieser Erfahrungswerte den ersten Eingangswert bereitzustellen.
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Der Führungsgrößenerzeuger kann allein auf Basis der in dem ersten Eingangswert beinhalteten Informationen einen Soll-Temperaturwert ermitteln, auf den die Temperatur einer Aufzugkomponente eingestellt werden muss, um die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente entsprechend einer voraussichtlichen Temperaturänderung durch eine voraussichtliche Nutzung der Aufzugkomponente gemäß den in der Datenbank hinterlegten Erfahrungswerten auf einen Idealwert einzuregeln.
Auf Grundlage der in der Datenbank gespeicherten Erfahrungswerte ist es möglich die Betriebstemperatur von Aufzugkomponenten „vorahnend“ zu regulieren. So ist es möglich entsprechend der voraussichtlichen Nutzung einer Aufzugkomponente gemäß den in der Datenbank gespeicherten Erfahrungswerten mittels des Temperaturregelungssystems die Temperatur einer Aufzugkomponente derart vorzeitig zu erhöhen oder zu senken, sodass die Betriebstemperatur während der Nutzung einem Idealwert entspricht.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist eine Fahrbetriebssteuerung der Aufzuganlage dazu eingerichtet den zweiten Eingangswert bereitzustellen.
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Entsprechend durch Fahrgäste getätigter Eingaben in wenigstens eine Rufeinrichtung der Aufzuganlage wird mittels der Fahrbetriebssteuerung für einen Fahrkorb der Aufzuganlage ein Fahrweg bestimmt. In einer Aufzuganlage, umfassend mehrere Aufzugschächte, in denen wenigstens ein Fahrkorb mittels eines Linearantriebs verfahren wird und mittels einer Schachtwechseleinheit von einem ersten Aufzugschacht in einen zweiten Aufzugschacht gewechselt werden kann, wird dabei insbesondere ermittelt wie viele Schachtwechseleinheiten und welche Schachtwechseleinheiten für den Fahrweg des Fahrkorbs verwendet werden. Insbesondere wird bei der Bestimmung des Fahrwegs eines Fahrkorbs eine Eingabe eines Fahrgasts bezüglich einer Freigabe zur Nutzung wenigstens einer Schachtwechselvorrichtung berücksichtigt.
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In einer weiteren Ausgestaltung erfasst die Fahrbetriebssteuerung das aktuelle Fahrgastaufkommen. Das Fahrgastaufkommen wird insbesondere über die von den Fahrgästen getätigte Eingabe in die wenigstens eine Rufeinrichtung ermittelt. Insbesondere wird das Fahrgastaufkommen durch eine ID-Erfassung mittels einer ID-Erfassungseinrichtung ermittelt. Die ID-Erfassungseinrichtung ist insbesondere in der Rufeinrichtung und/oder in dem Fahrkorb integriert.
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Das Fahrgastaufkommen lässt Rückschlüsse zu, wie stark frequentiert die Aufzuganlage genutzt wird und liefert konsequenterweise Informationen über die Auslastung einzelner Aufzugkomponenten.
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In einer weiteren Ausgestaltung ermittelt die Fahrbetriebssteuerung mittels Gewichtssensoren das Gewicht der Zuladung des Fahrkorbs. Das zusätzliche Gewicht führt zu einer weiteren Belastung einzelner Aufzugkomponenten, welche in der Regel zu einer Temperaturerhöhung dieser Aufzugkomponenten führt.
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Basierend auf den der Fahrbetriebssteuerung zur Verfügung stehenden Informationen stellt die Fahrbetriebssteuerung dem Führungsgrößenerzeuger den zweiten Eingangswert bereit.
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Weiter kann die Temperatur der die Aufzugkomponente umgebenden Schachtluft bei der Erzeugung des Soll-Temperaturwerts berücksichtigt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Aufzuganlage ist ein Temperatursensor dazu eingerichtet den Ist-Temperaturwert für die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente zu erfassen und an einen Differenzermittler zu senden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Aufzuganlage dazu eingerichtet die in der Datenbank gespeicherten Erfahrungswerte zur Erstellung des ersten Eingangswerts permanent zu aktualisieren, wobei zur Aktualisierung der Erfahrungswerte aktuelle Parameterwerte, welche von der Fahrbetriebssteuerung bereitgestellt werden, in Korrelation zu einem durch den Temperatursensor übermittelten Ist-Temperaturwert verwendet werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Aufzuganlage ist der Differenzermittler dazu eingerichtet aus dem von dem Führungsgrößenerzeuger erzeugten Soll-Temperaturwert und dem vom dem Temperatursensor übermittelten Ist-Wert der Betriebstemperatur der Aufzugkomponente eine Temperaturdifferenz zu berechnen, welche als Eingangsgröße für einen Regler dient.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Aufzuganlage ist der Regler dazu eingerichtet einen Regelwert zu bestimmen, welcher an ein Stellglied weitergegeben wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Aufzuganlage ist das Stellglied dazu eingerichtet entsprechend des Regelwerts eine Temperatur-Korrektur der Betriebstemperatur der Aufzugkomponente vorzunehmen, indem das Stellglied die Betriebstemperatur senkt oder erhöht.
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Insbesondere handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Aufzuganlage um eine Aufzuganlage, in der in einem Aufzugschacht ein Fahrkorb mittels eines Linearantriebs verfahren wird.
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Insbesondere handelt es sich bei der Aufzugkomponente, für die eine Temperatur-Korrektur der Betriebstemperatur durchgeführt wird, um eine Führungsschiene und/oder eine Schachtwechseleinrichtung und/oder einen Umrichter und/oder eine Magnetspule eines Aufzugantriebs.
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Bei dem Verfahren zur Korrektur der Betriebstemperatur einer Aufzugkomponente in der Aufzuganlage erzeugt das Steuerungssystem einen Soll-Temperaturwert als Eingangsgröße für das Temperaturregelungssystem, wobei das Steuerungssystem den Führungsgrößenerzeuger umfasst, der den Soll-Temperaturwert erzeugt, und wobei der Führungsgrößenerzeuger den Soll-Temperaturwert auf Basis des ersten und/oder des zweiten Eingangswerts erzeugt.
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Insbesondere umfasst das Steuerungssystem die Datenbank, in welcher Datenbank Erfahrungswerte zur Erstellung des ersten Eingangswerts gespeichert werden, welche Erfahrungswerte permanent aktualisiert werden.
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Insbesondere umfasst die Aufzuganlage eine Fahrbetriebssteuerung, welche Fahrbetriebssteuerung den zweiten Eingangswert bereitstellt.
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Insbesondere ist das Verfahren zur Korrektur der Betriebstemperatur einer Aufzugkomponente in der Aufzuganlage ein iteratives Verfahren, welches folgende Verfahrensschritte umfasst:
- - Abrufen der in der Datenbank gespeicherten Erfahrungswerte und Senden des ersten Eingangswerts an den Führungsgrößenerzeuger;
- - Bereitstellung aktueller Werte einer Gruppe von Parametern durch die Fahrbetriebssteuerung und Senden des zweiten Eingangswerts an den Führungsgrößenerzeuger;
- - Erzeugen des Soll-Temperaturwerts;
- - Ermitteln des Ist-Temperaturwerts der Aufzugkomponente;
- - Übermitteln des Ist-Temperaturwerts an einen Differenzermittler;
- - Berechnen der Temperaturdifferenz zwischen dem Soll-Temperaturwert und dem Ist-Temperaturwert;
- - Bestimmen eines Regelwerts anhand der Temperaturdifferenz;
- - Temperaturkorrektur der Betriebstemperatur der Aufzugkomponente entsprechend des Regelwerts;
- - Aktualisieren der in der Datenbank gespeicherten Erfahrungswerte auf Basis der von der Fahrbetriebssteuerung bereitgestellten aktuellen Parameterwerte in Korrelation des Ist-Temperaturwerts.
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Weiter umfasst die Erfindung ein Stellglied zur Temperatur-Korrektur für eine Aufzugkomponente in der Aufzuganlage, wobei die Temperatur-Korrektur durch das Stellglied entsprechend des oben beschriebenen Verfahrens durchgeführt wird.
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Insbesondere umfasst das Stellglied:
- - eine erste Öffnung in einem Aufzugschacht der Aufzuganlage, wobei die erste Öffnung in einem unteren Schachtbereich des Aufzugschachts angeordnet ist, insbesondere in einer Schachtwand des Aufzugsschachts angeordnet ist;
- - eine zweite Öffnung, welche in einem oberen Schachtbereich des Aufzugschachts angeordnet ist, insbesondere in einer Schachtwand des Aufzugsschachts angeordnet ist.
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Insbesondere weist die erste Öffnung und/oder die zweite Öffnung eine Drosselklappe auf.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Stellglied eine Temperaturanpassungsleitung, die sich entlang des Aufzugschachts erstreckt. Insbesondere ist die Temperaturanpassungsleitung mit der ersten Öffnung verbunden.
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Insbesondere ist die Temperaturanpassungsleitung zumindest teilweise in mindestens einer Schachtwand des Aufzugschachts integriert. Insbesondere ist die Temperaturanpassungsleitung entlang der Aufzugkomponente, deren Betriebstemperatur korrigiert werden soll, geführt ist und/oder zumindest teilweise in dieser Aufzugkomponente integriert.
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Insbesondere ist die Drosselklappe derart ausgebildet ist, dass die Menge eines durch die Temperaturanpassungsleitung geführten Temperaturanpassungsmittels mittels einer Steuerung reguliert wird.
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Insbesondere weist die Aufzugkomponente Kühlrippen auf. Insbesondere weist die Aufzugkomponente einen Ventilator auf.
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Insbesondere weist das Stellglied eine fluidführende Leitung, insbesondere eine Wasserleitung, auf. Insbesondere ist die fluidführende Leitung zumindest teilweise in mindestens einer Schachtwand integriert.
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Die erfindungsgemäße Aufzuganlage, in der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren die Betriebstemperatur einer Aufzugkomponente korrigiert wird, gegenüber dem bekannten Stand der Technik den Vorteil auf, dass die Temperatur-Korrektur bereits eingeleitet wird, bevor es zu einer Änderung der Betriebstemperatur durch Nutzung der Aufzugkomponente kommt.
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Entsprechend des ersten und/oder zweiten Eingangswerts wird die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente entsprechend der voraussichtlichen Auslastung dieser Aufzugkomponente wird die Temperatur der jeweiligen Aufzugkomponente individuell reguliert, sodass die Betriebstemperatur der jeweiligen Aufzugkomponente während des Verfahrens des Fahrkorbs entlang des bestimmten Fahrwegs einem Wert in einem bestimmten Temperaturbereich entspricht, im welchen die Idealtemperatur für die Betriebstemperatur dieser Aufzugkomponente liegt.
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Mit der erfindungsgemäßen Aufzuganlage und dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Temperatur-Korrektur von Aufzugkomponenten ist es möglich, die Temperatur der Aufzugkomponente, derart einzustellen, dass die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente stets innerhalb des Idealbereichs für die Betriebstemperatur dieser Aufzugkomponente liegt. Insbesondere können Überhitzungen von Aufzugkomponenten verhindert werden, die die Betriebsfähigkeit dieser Aufzugkomponente einschränken, oder gar bleibende Schädigungen der Aufzugkomponente zur Folge haben.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 in einer vereinfachten schematischen Darstellung das Verfahren zur Temperatur-Korrektur der Betriebstemperatur von Aufzugkomponenten;
- 2 eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stellglieds zur Einstellung der Betriebstemperatur einer Aufzugkomponente in einer Aufzuganlage
- a in einer Vorderansicht,
- b in einer Rückansicht;
- 3 eine Detailansicht eines Ausschnitts von 2a;
- 4 eine Detailansicht eines Ausschnitts von 3; und
- 5 verschiedene Konfigurationen zur Erweiterung des erfindungsgemäßen Stellglieds zur Einstellung der Betriebstemperatur einer Aufzugkomponente
- a mittels Kühlrippen,
- b mittels Ventilatoren,
- c mittels Temperaturregelungsleitungen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung des Verfahrens zur Temperaturkorrektur einer Betriebstemperatur von Aufzugkomponenten 23.
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Zur Durchführung des Verfahrens zur Temperatur-Korrektur der Betriebstemperatur von Aufzugkomponenten 23 umfasst die Aufzuganlage 20 ein Temperaturregelungssystem IV, sowie ein Steuerungssystem II zum Erzeugen eines Soll-Temperaturwerts χ als Eingangsgröße für das Temperaturregelungssystem IV.
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Das Steuerungssystem II umfasst einen Führungsgrößenerzeuger IIb, welcher dazu eingerichtet ist den Soll-Temperaturwert χ auf Basis eines ersten Eingangswerts α und/oder eines zweiten Eingangswerts β zu erzeugen.
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Den ersten Eingangswert α erhält der Führungsgrößenerzeuger IIb von einer Datenbank IIa. Den zweiten Eingangswert β erhält der Führungsgrößenerzeuger IIb von einer Fahrbetriebssteuerung I. Basierend auf dem ersten Eingangswert α und dem zweiten Eingangswert β generiert der Führungsgrößenerzeuger IIb den Soll-Temperaturwert χ.
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Der Soll-Temperaturwert χ ergibt sich aus einem Idealwert für die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente 23 und der voraussichtlichen Temperaturdifferenz, welche sich durch die Nutzung der Aufzugkomponente 23 ergibt, wobei die Temperatur der Schachtluft, welche die Aufzugkomponente 23 umgibt, berücksichtigt wird.
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Der erste Eingangswert α beinhaltet in der Datenbank IIa gespeicherte Erfahrungswerte von Parametern, die einen Einfluss auf die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente 23 haben. Bei den, in der Datenbank IIa gespeicherten Erfahrungswerten handelt es sich um gemittelte Werte, welche anhand von gesammelten Werten für die entsprechenden Parameter ermittelt wurden. Insbesondere handelt es sich bei den in der Datenbank IIa gespeicherten Erfahrungswerten um Werte, welche über die Betriebsdauer der Aufzuganlage 20 bis zum aktuellen Zeitpunkt erfasst und über diesen Zeitraum gemittelt wurden. Diese gemittelten Werte werden während des Betriebs der Aufzuganlage 20 permanent aktualisiert. Die in der Datenbank IIa gespeicherten Erfahrungswerte umfassen insbesondere gemittelte Werte für ein/eine
- - Fahrgastaufkommen in Abhängigkeit von der Uhrzeit, Wochentag und Datum;
- - Nutzung bestimmter Fahrwege in Abhängigkeit von Uhrzeit, Wochentag und Datum;
- - Temperatur der Schachtluft in Abhängigkeit von Uhrzeit, Wochentag und Datum;
- - Betriebstemperatur der Aufzugkomponente 23 in Abhängigkeit von Uhrzeit, Wochentag und Datum;
- - auftretende Temperaturdifferenz der Betriebstemperatur der jeweiligen Aufzugkomponente 23 bei Nutzung dieser Aufzugkomponente 23;
- - Idealwert für die Betriebstemperatur der jeweiligen Aufzugkomponente 23 für einen einwandfreien Betrieb.
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Der Führungsgrößenerzeuger IIb kann allein auf Basis der in dem ersten Eingangswert α beinhalteten Informationen einen Soll-Temperaturwert χ ermitteln, auf den die Temperatur einer Aufzugkomponente 23 eingestellt werden muss, um die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente 23 entsprechend einer voraussichtlichen Temperaturänderung durch eine voraussichtliche Nutzung der Aufzugkomponente 23 gemäß den in der Datenbank IIa hinterlegten Erfahrungswerten auf einen Idealwert einzuregeln.
Auf Grundlage der in der Datenbank IIa gespeicherten Erfahrungswerte ist es möglich die Betriebstemperatur von Aufzugkomponenten 23 „vorahnend“ zu regulieren. So ist es möglich entsprechend der voraussichtlichen Nutzung einer Aufzugkomponente (23) gemäß den in der Datenbank IIa gespeicherten Erfahrungswerten mittels des Temperaturregelungssystems IV die Temperatur einer Aufzugkomponente 23 derart vorzeitig zu erhöhen oder zu senken, sodass die Betriebstemperatur während der Nutzung einem Idealwert entspricht.
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Eine derartige „vorahnende“ Regulierung der Temperatur einer Aufzugkomponente in einer Aufzuganlage auf Basis von Erfahrungswerten ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Nutzung der Aufzuganlage eine Regelmäßigkeit aufweist, wie beispielsweise eine Aufzuganlage in einem Bürogebäude, in dem regulär an bestimmten Wochentagen zu einer bestimmten Uhrzeit die Arbeitszeit beginnt und zu einer bestimmten Uhrzeit endet.
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Es ist somit möglich, dass der Führungsgrößenerzeuger IIb allein auf Basis des ersten Eingangswertes α einen Soll-Temperaturwert χ ermittelt, wodurch eine Temperatur-Korrektur einer Aufzugkomponente 23 in Abhängigkeit einer potentiellen bevorstehenden Belastung dieser Aufzugkomponente 23 durchgeführt werden kann. So kann die Temperatur einer Aufzugkomponente 23, welche gemäß den in der Datenbank IIa gespeicherten Erfahrungswerten zu einem bestimmten Zeitpunkt von dem für diese Aufzugkomponente 23 gespeicherten Idealwert für die Betriebstemperatur dieser Aufzugkomponente 23 abweicht, entsprechend vorbeugend reguliert werden, dass die Betriebstemperatur dieser Aufzugkomponente 23 nahezu konstant auf dem für diese Aufzugkomponente 23 gespeicherten Idealwert für die Betriebstemperatur gehalten wird.
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Zusätzlich oder alternativ zu dem ersten Eingangswert α erhält der Führungsgrößenerzeuger einen zweiten Eingangswert β von der Fahrbetriebssteuerung I. Der zweite Eingangswert β umfasst aktuelle Werte von Parametern, die einen Einfluss auf die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente 23 haben, insbesondere für ein/eine
- - Fahrgastaufkommen
- - Nutzung bestimmter Fahrwege
- - Nutzung bestimmter Aufzugkomponenten 23, insbesondere Nutzung einer oder mehrerer Schachtwechseleinrichtungen
- - Temperatur der Schachtluft.
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Anhand des zweiten Eingangswertes β ermittelt der Führungsgrößenerzeuger IIb, gegebenenfalls unter Berücksichtigung des ersten Eingangswertes α, einen Soll-Temperaturwert χ.
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Der Führungsgrößenerzeuger IIb kann allein auf Basis des zweiten Eingangswerts β einen Soll-Temperaturwert χ erzeugen. Der zweite Eingangswert β ermittelt sich jedoch erst nachdem eine Eingabe durch einen Fahrgast getätigt wurde, während der erste Eingangswert α auf gespeicherten Erfahrungswerten beruht. Mittels des ersten Eingangswerts α kann somit die Temperatur der Aufzugkomponente 23 bereits vor einer Eingabe eines Fahrgastes reguliert werden.
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Die in der Datenbank IIa gespeicherten gemittelten Erfahrungswerte zur Erstellung des ersten Eingangswerts α werden entsprechend aktueller Parameterwerte η, welche von der Fahrbetriebssteuerung I bereitgestellt werden, in Korrelation zu einem durch einen Temperatursensor V übermittelten Ist-Temperaturwert δ der Betriebstemperatur der Aufzugkomponente 23 permanent aktualisiert.
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Der vom Führungsgrößenerzeuger IIb erzeugte Soll-Temperaturwert χ wird an einen Differenzermittler III übermittelt.
Weiter erhält dieser Differenzermittler III von dem Temperatursensor V den aktuellen Ist-Temperaturwert δ für die Betriebstemperatur der entsprechenden Aufzugkomponente 23.
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Der Differenzermittler III berechnet die Temperaturdifferenz ε zwischen dem Soll-Temperaturwert χ und dem Ist-Temperaturwert δ, welche Temperaturdifferenz ε dem Temperaturregelungssystem IV als Eingangsgröße dient.
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Das Temperaturregelungssystem IV umfasst einen Regler IVa und ein Stellglied 10. Die von dem Differenzermittler III berechnete Temperaturdifferenz ε wird an den Regler IVa übermittelt. Entsprechend der Temperaturdifferenz ε zwischen dem Soll-Temperaturwert χ und dem Ist-Temperaturwert δ gibt der Regler IVa einen Regelwert ϕ für das Stellglied 10 vor.
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Entsprechend dem Regelwert ϕ nimmt das Stellglied 10 eine Temperatur-Korrektur y für die Betriebstemperatur der Aufzugkomponente 23 vor, indem das Stellglied 10 die Temperatur der Aufzugkomponente 23 entsprechend dem Regelwert ϕ verringert oder erhöht.
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Durch die Temperatur-Korrektur y des Stellglieds 10 verändert sich der Ist-Temperaturwert δ der Aufzugkomponente 23, welcher von dem Temperatursensor V erfasst wird, und welcher zum einen für die Aktualisierung der Erfahrungswerte zur Erzeugung des ersten Eingangswerts α verwendet wird, und zum anderen an den Differenzermittler III weitergegeben wird.
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Der Differenzermittler III bestimmt daraufhin erneut eine Temperaturdifferenz ε, wobei gegebenenfalls aufgrund eines veränderten ersten Eingangswerts α und/oder eines veränderten zweiten Eingangswerts β ein neuer Soll-Temperaturwert χ vorliegt.
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Die so neubestimmte Temperaturdifferenz ε wird wiederum an den Regler IVa weitergegeben, welcher wiederum dem Stellglied 10 einen Regelwert ϕ vorgibt. Das Stellglied 10 nimmt seinerseits wiederum eine erneute Temperatur-Korrektur γ vor. Auf diese Weise ergibt sich ein iterativer Prozess.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Stellglied 10 eines Temperaturregelungssystems zur Temperatur-Korrektur der Betriebstemperatur von Aufzugkomponenten 23 in einer Aufzuganlage 20. Dabei zeigt 2a einen Aufzugschacht der Aufzuganlage 20, in welchem Aufzugschacht das Stellglied 10 integriert ist, in einer Vorderansicht und 2b in einer Rückansicht.
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In der Aufzuganlage 20 werden Fahrkörbe 24 individuell mit einem Linearmotorantrieb entlang von Führungsschienen verfahren. Zu diesem Zweck sind Aufzugkomponenten 23 wie Umrichter und Magnetspulen von Nöten, die für einen störungsfreien Betrieb auf einer Betriebstemperatur in einem bestimmten Temperaturbereich gehalten werden müssen. Um dies zu gewährleisten muss die Temperatur dieser Komponenten 23 angepasst werden. Zu diesem Zweck sind mehrere Temperaturanpassungsleitungen 14 in derjenigen Schachtwand 22, an der die Führungsschienen angeordnet sind, integriert (in 3 durch gestrichelte Linien gekennzeichnet).
Die Temperaturanpassungsleitung 14 erstreckt sich entlang der Schachtwand 22 des Aufzugsschachts 21. Dabei verbindet die Temperaturanpassungsleitung 14 eine erste Öffnung 11, die in einem unteren Schachtbereich 21a des Aufzugschachts 21 in einer Schachtwand 22 angeordnet ist, mit einer zweiten Öffnung 12, die in einem oberen Schachtbereich 21b des Aufzugschachts in der Schachtwand 22 angeordnet ist. Insbesondere schließen die Temperaturanpassungsleitungen 14 im unteren Schachtbereich 21a an die ersten Öffnungen 11 an, erstrecken sich durch die Schachtwand 22, und schließen am Schachtkopf 21c mit den zweiten Öffnungen 12 ab.
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Sowohl an der ersten Öffnung 11, als auch an der zweiten Öffnung 12, ist jeweils eine Drosselklappe angeordnet. Durch ein Ansteuern dieser Drosselklappen lässt sich die Menge eines Temperaturanpassungsmittels, wie beispielsweise Luft oder Wasser, das durch die Temperaturanpassungsleitung 14 geführt wird, regulieren.
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In dem in 2 dargestellten Beispiel ist ein Teil der Temperaturanpassungsleitung 14 in der Komponente 23 integriert. Auf diese Weise wird die zu kühlende oder zu erwärmende Komponente 23 mittels dem in der Temperaturanpassungsleitung 14 geführten Temperaturanpassungsmittel von Innen gekühlt. Durch diese Bauart wird der Effekt der Temperatur-Korrektur erhöht. Ebenso kann die Temperaturanpassungsleitung 14 aber auch außen entlang einer Komponente 23 geführt sein, insbesondere steht die Temperaturanpassungsleitung 14 dabei in direkten Kontakt zu der Komponente 23. Eine derartige Anordnung kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn die Komponente 23 nicht die räumliche Kapazität aufweist, oder ihre Konstruktion nicht dazu geeignet ist, die Temperaturanpassungsleitung 14 in die Komponente 23 zu integrieren.
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3 zeigt eine Detailansicht eines Ausschnitts von 2a. Wie in 3 besser zu erkennen, sind in dieser Ausführungsform des Stellglieds 10 eine Mehrzahl von Temperaturanpassungsleitungen 14 in einer Schachtwand 22 zum Teil integriert (gestrichelt dargestellt).
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Die Temperaturanpassungsleitungen 14 sind derart angeordnet, dass direkt unterhalb einer Komponente 23 die entsprechende Temperaturanpassungsleitung 14 aus der Schachtwand 22 in den Schachtinnenraum des Aufzugschachts hineingeführt ist, die Komponente 23 passiert, und direkt oberhalb der Komponente 23 zurück in die Schachtwand 22 geführt ist und sich im Inneren der Schachtwand 22 weiter nach oben erstreckt.
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Insbesondere kommen zur Temperatur-Korrektur einer Komponente 23, wie in 3 verdeutlicht, jeweils eine erste Temperaturanpassungsleitung 14a und eine zweite Temperaturanpassungsleitung 14b zum Einsatz. Insbesondere wird jeweils ein Paar einer ersten Temperaturanpassungsleitung 14a und einer zweiten Temperaturanpassungsleitung 14b zur Temperatur-Korrektur mehrerer im Aufzugschacht senkrecht übereinander angeordneter Komponenten 23 verwendet. Dabei wird insbesondere zum Zweck der Kühlung von Komponenten 23 für jede der senkrecht übereinander angeordneten Komponenten 23 das durch die erste Temperaturanpassungsleitung 14a geführte Temperaturanpassungsmittel durch die Komponente 23 geleitet und das durch den Wärmeaustausch mit der Komponente 23 erwärmte Temperaturanpassungsmittel in die zweite Temperaturanpassungsleitung 14b geleitet, in der das dann erwärmte Temperaturanpassungsmittel mit dem in der zweiten Temperaturanpassungsleitung 14b geleiteten Temperaturanpassungsmittel abgeführt wird. Somit dient das in der ersten Temperaturanpassungsleitung 14a geführte Temperaturanpassungsmittel direkt der Kühlung der Komponenten 23, während das in der zweiten Kühlleitung 14b geführte Temperaturanpassungsmittel vorrangig zur Abführung des erwärmen Temperaturanpassungsmittels dient.
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Wie durch 4 verdeutlicht, können jeweils unterhalb und/oder oberhalb der Komponente 23 Drosselklappen 13 in den Temperaturanpassungsleitungen 14 angeordnet sein. Auf diese Weise kann für eine Komponente 23 entsprechend des dem Stellglied bereitgestellten Regelwerts die die Komponente 23 passierende Menge des Temperaturanpassungsmittels reguliert werden. Ebenso können je nach Temperaturkorrekturbedarf einzelne Komponenten 23 auch mittels der Drosselklappen 13 von dem in den Temperaturanpassungsleitungen 14 geleiteten Temperaturanpassungsmittel separiert werden.
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5 zeigt verschiedene mögliche Varianten wie das Stellglied (10) des erfindungsgemäßen Temperaturregelungssystems ausgestaltet werden kann, um eine Temperatur-Korrektur, insbesondere eine Kühlung, einzelner Komponenten vorzunehmen. So können einzelne Komponenten 23, wie in 5a dargestellt mit Kühlrippen 15 ausgestattet werden, mittels denen die Oberfläche der Komponente 23 erhöht wird, sodass ein Wärmeaustausch mit der Luft im Schachtinnenraum verstärkt wird. Zusätzlich oder alternativ können Ventilatoren 16 zum Einsatz kommen, um vor allem für einen begrenzten Zeitraum eine Komponente 23 stärker zu kühlen (s. 5b). Weiter können die Komponenten neben Kühlrippen 15 entsprechend den in den 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen auch Temperaturanpassungsleitungen 14, insbesondere fluidführende Leitungen, insbesondere Wasserleitungen (s. 5c), aufweisen, wenn einzelne Komponenten 23 eine intensive Temperaturkorrektur benötigen. Insbesondere kommen fluidführende Leitungen zum Einsatz, wenn Komponenten dauerhaft einer intensiven Temperatur-Korrektur bedürfen.
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Insbesondere können parallel zu Temperaturanpassungsleitungen, durch die Luft geleitet wird, sich fluidführende Leitungen entlang einer Schachtwand erstrecken. Insbesondere sind die fluidführenden Leitungen in der Schachtwand integriert und werden zur Temperatur-Korrektur einzelner Komponenten punktuell aus der Schachtwand geführt. Die fluidführenden Leitungen sind im Schachtinnenraum entlang der Komponente geführt. Vorzugsweise sind die fluidführenden Leitungen in der Komponente integriert.
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Es ist denkbar, dass in einer Aufzuganlage die Betriebstemperatur einzelner Komponenten mittels eines Luftstroms korrigiert wird und die Betriebstemperatur anderer Komponenten mittels fluidführender Leitungen korrigiert wird. Ebenso kann die Betriebstemperatur von Komponenten zeitgleich mittels eines Luftstroms und mittels einem in fluidführenden Leitungen geleiteten Fluids korrigiert werden.
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Bezugszeichenliste
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I |
Fahrbetriebssteuerung |
II |
Steuerungssystem |
|
IIa |
Datenbank |
|
IIb |
Führungsgrößenerzeuger |
III |
Differenzermittler |
IV |
|
Temperaturregelungssystem |
|
IVa |
Regler |
V |
Temperatursensor |
α |
Erster Eingangswert |
β |
Zweiter Eingangswert |
χ |
Soll-Temperaturwert |
δ |
Ist-Temperaturwert |
ε |
Temperaturdifferenz |
Φ |
Regelwert |
γ |
Temperatur-Korrektur |
η |
Aktuelle Parameterwerte |
10 |
Stellglied |
11 |
erste Öffnung |
12 |
zweite Öffnung |
13 |
Drosselklappe |
14 |
Temperaturanpassungsleitung |
|
a |
erste Temperaturanpassungsleitung |
|
b |
zweite Temperaturanpassungsleitung |
15 |
Kühlrippen |
16 |
Ventilator |
20 |
Aufzuganlage |
21 |
Aufzugschacht |
|
a |
unterer Schachtbereich |
|
b |
oberer Schachtbereich |
|
c |
Schachtkopf |
22 |
Schachtwand |
23 |
Aufzugkomponente |
24 |
Fahrkorb |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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