-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wegesitzventil mit einem Gehäuse und einer im Gehäuse angeordneten ersten Wegesitzventileinheit und einer im Gehäuse angeordneten zweiten Wegesitzventileinheit.
-
Derartige Ventile sind aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise die
DE 20 2004 002 268 U1 ein derartiges Mehrwegesitzventil, bei welchem die erste Wegesitzventileinheit ein erstes zwischen wenigstens einer ersten und einer zweiten Schaltstellung bewegliches Schließglied und wenigstens einen Sitz aufweist und bei welchem die zweite Wegesitzventileinheit ein zweites zwischen wenigstens einer dritten und einer vierten Schaltstellung bewegliches Schließglied und wenigstens einen Sitz aufweist. Die Schließglieder sind hier als Kugeln ausgeführt, die über einen gemeinsamen Magneten und ein zwischen den Schließgliedern angeordnetes Übertragungselement synchronisiert bewegt werden.
-
Bei einer Bewegung des ersten Schließglieds aus der zweiten Schaltstellung in die erste Schaltstellung bewegt sich somit das zweite Schließglied aus der dritten Schaltstellung in die vierte Schaltstellung und bei einer Bewegung des zweiten Schließglieds aus der vierten Schaltstellung in die dritte Schaltstellung bewegt sich somit das erste Schließglied aus der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung.
-
Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, dass der Magnet permanent bestromt sein muss, um eine Schaltstellung des ersten Schließglieds und des zweiten Schließglieds zu halten. Bei einem Stromausfall bewegen sich die Schließglieder zwingend immer in eine Schaltstellung, nämlich die Schaltstellung, bei welcher der Magnet nicht bestromt ist. Darüber hinaus kann auch aufgrund nicht zu vermeidender Toleranzen beim Fertigen des Übertragungselements und der Schließglieder nicht gewährleistet werden, dass die Schließglieder sicher am Sitz anliegen, wenn eine synchronisierte Bewegung durch das Übertragungselement erfolgt.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Wegesitzventil aufzuzeigen, welches die Schaltstellungen sicher und sitzdicht einhält.
-
Die Lösung der Aufgabe gelingt mit den Gegenstand von Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Das erfindungsgemäße Wegesitzventil zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik dadurch aus, dass das Wegesitzventil wenigstens eine erste, dem ersten Schließglied zugeordnete Rasteinrichtung und eine zweite, dem zweiten Schließglied zugeordnete Rasteinrichtung aufweist. Das erste Schließglied ist erfindungsgemäß durch die erste Rasteinrichtung in der ersten Schaltstellung und in der zweiten Schaltstellung verrastbar, und das zweite Schließglied ist erfindungsgemäß durch die zweite Rasteinrichtung in der dritten Schaltstellung und in der vierten Schaltstellung verrastbar.
-
Ferner ist die erste Rasteinrichtung so ausgebildet ist, dass sich das erste Schließglied beim Einrasten in der ersten Schaltstellung axial in Richtung der ersten Schaltstellung und beim Einrasten in der zweiten Schaltstellung axial in Richtung der zweiten Schaltstellung beweg und die zweite Rasteinrichtung ist so ausgebildet, dass sich das zweite Schließglied beim Einrasten in der dritten Schaltstellung axial in Richtung der dritten Schaltstellung und beim Einrasten in der vierten Schaltstellung axial in Richtung der vierten Schaltstellung bewegt. Erfindungsgemäß hat das Übertragungselement Spiel zwischen dem ersten Schließglied und dem zweiten Schließglied. Hierbei ist es von Vorteil, wenn das Übertragungselement ein mechanisches Übertragungselement ist.
-
Durch das erfindungsgemäße Spiel zwischen dem Übertragungselement und dem ersten und dem zweiten Schließglied kann ausgeschlossen werden, dass beispielsweise das erste Schließglied bereits am Sitz anliegt und daher keine weitere Bewegung der Schließglieder mehr möglich ist, obgleich das zweite Schließglied noch nicht sitzdicht am Sitz anliegt. Denn aufgrund des Spiels ist jederzeit gewährleistet, dass ein Anliegen eines der Schließglieder am entsprechenden Sitz nicht das Anliegen des anderen Schließglieds an seinem Sitz verhindert.
-
Der aufgrund dessen unter Umständen nicht ausreichende Hub wird durch die entsprechende Rasteinrichtung kompensiert, die eine axiale Kraft in Richtung der jeweiligen Schaltstellung ausübt und so das entsprechende Schließglied in die gewünschte Schaltstellung bewegt. Mit anderen Worten wird erfindungsgemäß das Spiel so gewählt, dass die dadurch bedingte Hubdifferenz ausreichend ist, um zu verhindern, dass ein Schließglied aufgrund des bereits erfolgten Anliegens am Sitz keine weitere Bewegung des anderen Schließglieds zulässt. Gleichzeitig wird der dann aber unter Umständen nicht ausreichende Hub durch die entsprechende Rasteinrichtung kompensiert, welche das entsprechende Schließglied sicher in die gewünschte Schaltstellung bewegt.
-
Ferner halten die Rasteinrichtungen die Schließglieder auch in der jeweiligen Schaltstellung, sodass auch ein Stromausfall oder dergleichen keinen Einfluss auf die Schaltstellung hat.
-
Es ist von Vorteil, wenn das erste Schließglied ein erster Kolben ist. Ferner ist es von Vorteil, wenn das zweite Schließglied ein zweiter Kolben ist. Kolben haben den Vorteil, dass eine gute Führung erreicht wird und auch komplexere Geometrien des Schließglieds möglich sind.
-
Zweckmäßigerweise weist die erste Rasteinrichtung wenigstens ein erstes Rastelement und eine am ersten Schließglied angeordnete erste Rastnut mit einer ersten Nockenfläche auf. Das erste Rastelement bewegt sich vorteilhafterweise bei einer Bewegung des ersten Schließglieds aus der zweiten Schaltstellung in die erste Schaltstellung entlang der ersten Nockenfläche und übt dabei eine axiale Bewegungskraft in Richtung der ersten Schaltstellung auf das erste Schließglied aus. Sobald das erste Rastelement bei einer Bewegung des ersten Schließglieds also an der ersten Nockenfläche anliegt, bewegt sich das erste Rastelement radial bis es vollständig in der ersten Rastnut einrastet und bedingt hierbei gleichzeitig eine axiale Bewegung des ersten Schließglieds in Richtung der ersten Schaltstellung. Die hierüber erzeugte axiale Bewegung des ersten Schließglieds ist ausreichend, um die durch das Spiel erzeugte Hubdifferenz auszugleichen.
-
Zweckmäßigerweise weist die erste Rasteinrichtung wenigstens ein zweites Rastelement und eine am ersten Schließglied angeordnete zweite Rastnut mit einer zweiten Nockenfläche auf. Das zweite Rastelement bewegt sich vorteilhafterweise bei einer Bewegung des ersten Schließglieds aus der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung entlang der zweiten Nockenfläche und übt dabei eine axiale Bewegungskraft in Richtung der zweiten Schaltstellung auf das erste Schließglied aus. Sobald das zweite Rastelement bei einer Bewegung des ersten Schließglieds also an der zweiten Nockenfläche anliegt, bewegt sich das zweite Rastelement radial bis es vollständig in der zweiten Rastnut einrastet und bedingt hierbei gleichzeitig eine axiale Bewegung des ersten Schließglieds in Richtung der zweiten Schaltstellung. Die hierüber erzeugte axiale Bewegung des ersten Schließglieds ist ausreichend, um die durch das Spiel erzeugte Hubdifferenz auszugleichen.
-
Zweckmäßigerweise weist die zweite Rasteinrichtung wenigstens ein drittes Rastelement und eine am zweiten Schließglied angeordnete dritte Rastnut mit einer dritten Nockenfläche auf. Das dritte Rastelement bewegt sich vorteilhafterweise bei einer Bewegung des zweiten Schließglieds aus der vierten Schaltstellung in die dritte Schaltstellung entlang der dritten Nockenfläche und übt dabei eine axiale Bewegungskraft in Richtung der dritten Schaltstellung auf das zweite Schließglied aus. Sobald das dritte Rastelement bei einer Bewegung des zweiten Schließglieds also an der dritten Nockenfläche anliegt, bewegt sich das dritte Rastelement radial bis es vollständig in der dritten Rastnut einrastet und bedingt hierbei gleichzeitig eine axiale Bewegung des zweiten Schließglieds in Richtung der dritten Schaltstellung. Die hierüber erzeugte axiale Bewegung des zweiten Schließglieds ist ausreichend, um die durch das Spiel erzeugte Hubdifferenz auszugleichen.
-
Zweckmäßigerweise weist die zweite Rasteinrichtung wenigstens ein viertes Rastelement und eine am zweiten Schließglied angeordnete vierte Rastnut mit einer vierten Nockenfläche auf. Das vierte Rastelement bewegt sich vorteilhafterweise bei einer Bewegung des zweiten Schließglieds aus der dritten Schaltstellung in die vierte Schaltstellung entlang der vierten Nockenfläche und übt dabei eine axiale Bewegungskraft in Richtung der vierten Schaltstellung auf das zweite Schließglied aus. Sobald das vierte Rastelement bei einer Bewegung des zweiten Schließglieds also an der vierten Nockenfläche anliegt, bewegt sich das vierte Rastelement radial bis es vollständig in der vierten Rastnut einrastet und bedingt hierbei gleichzeitig eine axiale Bewegung des zweiten Schließglieds in Richtung der vierten Schaltstellung. Die hierüber erzeugte axiale Bewegung des zweiten Schließglieds ist ausreichend, um die durch das Spiel erzeugte Hubdifferenz auszugleichen.
-
Als Rastelemente können insbesondere federbelastete Kugeln vorgesehen werden, die in einer entsprechenden Bohrung der jeweiligen Wegesitzventileinheit oder des Gehäuses des Wegesitzventils angeordnet sind.
-
Es ist von Vorteil, wenn das erste Schließglied und das zweite Schließglied in axialer Richtung nebeneinander in einer Ventilbohrung des Gehäuses angeordnet sind. Dies erlaubt einen besonders kompakten Aufbau des Wegesitzventils.
-
Weiterbildend ist das Übertragungselement ein Stößel, wobei der Stößel in der Ventilbohrung angeordnet ist und das Spiel ein axiales Spiel ist, und wobei ein radiales Spiel zwischen dem Stößel und dem Gehäuse vorgesehen ist.
-
Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Stößel eine axiale Durchgangsbohrung aufweist. Die Durchgangsbohrung ermöglicht einen Druckausgleich zwischen der ersten Wegesitzventileinheit und der zweiten Wegesitzventileinheit.
-
Es ist von Vorteil, wenn das Wegesitzventil einen induktiven Wegaufnehmer zur Ermittlung der Position des ersten Schließglieds und des zweiten Schließglieds aufweist. Denkbar ist in diesem Zusammenhang, dass der induktive Wegaufnehmer einen Anker aufweist, wobei sich der Anker synchronisiert mit dem ersten Schließglied und dem zweiten Schließglied bewegt. So können die Schaltstellungen der Schließglieder sicher und einfach über einen einzelnen Wegaufnehmer ermittelt werden.
-
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn das Übertragungselement der Anker ist. Mithin ist kein weiteres Bauteil als Anker notwendig, sondern das ohnehin vorzusehende Übertragungselement kann direkt hierfür genutzt werden. Dadurch wird das Wegesitzventil günstiger in der Herstellung.
-
Es ist von Vorteil, wenn die erste Wegesitzventileinheit einen ersten Sitz und einen zweiten Sitz aufweist, wobei das erste Schließglied in der ersten Schaltstellung am ersten Sitz aufliegt und wobei das erste Schließglied in der zweiten Schaltstellung am zweiten Sitz aufliegt. Ferner ist es von Vorteil, wenn die zweite Wegesitzventileinheit einen dritten Sitz und einen vierten Sitz aufweist, wobei das zweite Schließglied in der ersten Schaltstellung am vierten Sitz aufliegt und wobei das zweite Schließglied in der zweiten Schaltstellung am dritten Sitz aufliegt. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere von Vorteil, wenn die erste Wegesitzventileinheit eine 3/2- Wegesitzventileinheit ist, und/ oder wenn die zweite Wegesitzventileinheit eine 3/2- Wegesitzventileinheit ist. So kann das Wegesitzventil als 4/2- Wegesitzventil ausgestaltet sein.
-
Zweckmäßigerweise ist die erste Wegesitzventileinheit eine Sitzventilpatrone. Zweckmäßigerweise ist auch die zweite Wegesitzventileinheit eine Sitzventilpatrone.
-
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 ein Sinnbild eines erfindungsgemäßen Wegesitzventils;
- 2 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Wegesitzventil;
- 3 das in 2 dargestellte Wegesitzventil ohne Antriebe;
- 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus 2; und
- 5 einen Schnitt durch eine Wegesitzventileinheit des in 2 gezeigten Wegesitzventils.
-
In 1 ist ein Sinnbild eines erfindungsgemäßen Wegesitzventils 1 dargestellt. Das Wegesitzventil 1 ist ein 4/2- Wegesitzventil, welches einen Pumpenanschluss P und einen Tankanschluss T wahlweise mit entweder einem hydraulischen Verbraucheranschluss A oder einem hydraulischen Verbraucheranschluss B verbindet. Zur Schaltung des Wegesitzventils 1 weist dieses zwei herkömmliche Elektromagneten als Antriebe M auf, welche hierin nicht näher beschrieben werden. Selbstverständlich können auch andere Antriebe verwendet werden, beispielsweise Handantriebe. Ferner weist das Wegesitzventil 1 Rasteinrichtungen 12,13 auf, um die jeweilige Schaltstellung zu halten, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird.
-
2 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Wegesitzventil 1 und 3 eine vergrößerte Darstellung des Wegesitzventils 1 ohne die beiden seitlich angeordneten Antriebe M. Das Wegesitzventil 1 hat ein Gehäuse 2 mit einer das Gehäuse 2 axial durchsetzenden Ventilbohrung 26. In die Ventilbohrung 26 sind eine erste Wegesitzventileinheit 3 und eine zweite Wegesitzventileinheit 4 eingesetzt, die in axialer Richtung innerhalb der Ventilbohrung 26 nebeneinander liegen. Die Wegesitzventileinheiten 3, 4 sind jeweils 3/2- Wegesitzventile und sind jeweils als Sitzventilpatrone ausgebildet. Ferner sind die beiden Wegsitzventileinheiten 3, 4 identisch aufgebaut.
-
Wie auch 5 zu entnehmen, weist die erste Wegesitzventileinheit 3 ein erstes Schließglied 5 in Form eines Kolbens auf. Der erste Kolben 5 ist axial in einem ersten Sitzventilgehäuse 33 zwischen einer ersten Schaltstellung und einer zweiten Schaltstellung bewegbar. Hierfür sind am ersten Sitzventilgehäuse 33 ein erster Sitz 6 und ein zweiter Sitz 7 vorgesehen. Der erste Kolben 5 weist ein erstes Kegelsitzelement 29 und ein zweites Kegelsitzelement 30 auf. In der ersten Schaltstellung der ersten Wegesitzventileinheit 3 liegt das erste Kegelsitzelement 29 am ersten Sitz 6 an und das zweite Kegelsitzelement 30 ist vom zweiten Sitz 7 abgehoben. Entsprechend ist das erste Kegelsitzelement 29 in der zweiten Schaltstellung der ersten Wegesitzventileinheit 3 vom ersten Sitz 6 abgehoben und das zweite Kegelsitzelement 30 liegt am zweiten Sitz 7 an.
-
Ferner weist die erste Wegesitzventileinheit 3 eine erste Rasteinrichtung 12 auf, welche den ersten Kolben 5 gegenüber dem ersten Sitzventilgehäuse 33 in der ersten Schaltstellung und in der zweiten Schaltstellung verrastet. Hierfür sind ein erstes Rastelement 14 und ein zweites Rastelement 17 vorgesehen, welche jeweils aus einer federbelasteten Kugel, die im ersten Sitzventilgehäuse 33 geführt ist, gebildet sind. Der erste Kolben 5 weist eine erste Rastnut 15 mit einer ersten Nockenfläche 16 und eine zweite Rastnut 18 mit einer zweiten Nockenfläche 19 auf.
-
Wenn die erste Wegesitzventileinheit 3 in der ersten Schaltstellung ist, ist das erste Rastelement 14 in der ersten Rastnut 15 eingerastet. Wird der erste Kolben 5 von der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung geschaltet, bewegt sich der erste Kolben 5 axial und das erste Rastelement 14 rastet aus der ersten Rastnut 15 aus. Gleichzeitig kommt das zweite Rastelement 17 mit der zweiten Nockenfläche 19 in Kontakt und bewegt sich entlang der zweiten Nockenfläche 19. Hierbei übt das zweite Rastelement 17 eine axiale Bewegungskraft auf den ersten Kolben 5 in Richtung der zweiten Schaltstellung aus. Sobald der erste Kolben 5 in der zweiten Schaltstellung ist, ist das das zweite Rastelement 17 in der zweiten Rastnut 18 eingerastet. Entsprechend wird beim Schalten von der zweiten Schaltstellung in die erste Schaltstellung über das erste Rastelement 14 und die erste Nockenfläche 16 eine axiale Bewegungskraft auf den ersten Kolben 5 in Richtung der ersten Schaltstellung ausgeübt.
-
Die zweite Wegesitzventileinheit 4 ist identisch aufgebaut und weist ein zweites Schließglied 8 in Form eines zweiten Kolbens auf. Der zweite Kolben 8 ist axial in einem zweiten Sitzventilgehäuse 34 zwischen einer dritten Schaltstellung und einer vierten Schaltstellung bewegbar. Hierfür sind am zweiten Sitzventilgehäuse 34 ein dritter Sitz 9 und ein vierter Sitz 10 vorgesehen. Der zweite Kolben 8 weist ein drittes Kegelsitzelement 31 und ein viertes Kegelsitzelement 32 auf. In der dritten Schaltstellung der zweiten Wegesitzventileinheit 4 liegt das dritte Kegelsitzelement 31 am dritten Sitz 9 an und das vierte Kegelsitzelement 32 ist vom vierten Sitz 10 abgehoben. Entsprechend ist das dritte Kegelsitzelement 31 in der vierten Schaltstellung der zweiten Wegesitzventileinheit 4 vom dritten Sitz 9 abgehoben und das vierte Kegelsitzelement 32 liegt am vierten Sitz 10 an.
-
Ferner weist die zweite Wegesitzventileinheit 4 eine zweite Rasteinrichtung 13 auf, welche den zweiten Kolben 8 gegenüber dem zweiten Sitzventilgehäuse 34 in der dritten Schaltstellung und in der vierten Schaltstellung verrastet. Hierfür sind ein drittes Rastelement 20 und ein viertes Rastelement 23 vorgesehen, welche jeweils aus einer federbelasteten Kugel, die im zweiten Sitzventilgehäuse 34 geführt ist, gebildet sind. Der zweite Kolben 8 weist eine dritte Rastnut 21 mit einer dritten Nockenfläche 22 und eine vierte Rastnut 24 mit einer vierten Nockenfläche 25 auf.
-
Wenn die zweite Wegesitzventileinheit 4 in der dritten Schaltstellung ist, ist das dritte Rastelement 20 in der dritten Rastnut 21 eingerastet. Wird der zweite Kolben 8 von der dritten Schaltstellung in die vierte Schaltstellung geschaltet, bewegt sich der zweite Kolben 8 axial und das dritte Rastelement 20 rastet aus der dritten Rastnut 21 aus. Gleichzeitig kommt das vierte Rastelement 23 mit der vierten Nockenfläche 25 in Kontakt und bewegt sich entlang der vierten Nockenfläche 25. Hierbei übt das vierte Rastelement 23 eine axiale Bewegungskraft auf den zweiten Kolben 8 in Richtung der zweiten Schaltstellung aus. Sobald der zweite Kolben 8 in der vierten Schaltstellung ist, ist das vierte Rastelement 23 in der vierten Rastnut 24 eingerastet. Entsprechend wird beim Schalten von der vierten Schaltstellung in die dritte Schaltstellung über das dritte Rastelement 20 und die dritte Nockenfläche 22 eine axiale Bewegungskraft auf den zweiten Kolben 8 in Richtung der dritten Schaltstellung ausgeübt.
-
Da es sich bei dem erfindungsgemäßen Wegesitzventil 1 um ein 4/2- Wegesitzventil handelt ist es notwendig, dass sich der erste Kolben 5 und der zweite Kolben 8 synchronisiert bewegen. Mit anderen Worten, wenn der erste Kolben 5 von der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung bewegt wird, muss sich der zweite Kolben 8 synchron aus der vierten Schaltstellung in die dritte Schaltstellung bewegen. Entsprechend muss sich der erste Kolben aus der zweiten Schaltstellung in die erste Schaltstellung bewegen, wenn der zweite Kolben 8 aus der dritten Schaltstellung in die vierte Schaltstellung bewegt wird. Hierfür ist zwischen dem ersten Kolben 5 und dem zweiten Kolben 8 in axialer Richtung gesehen innerhalb der Ventilbohrung ein Übertragungselement 11 in Form eines Stößels vorgesehen. Wenn sich nun beispielsweise der erste Kolben 5 aus der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung bewegt, stößt das Ende des ersten Kolbens 5 am Stößel an, wodurch die Bewegung des ersten Kolbens 5 auf den zweiten Kolben 8 übertragen wird. Um den hierfür notwendigen Druckausgleich zu gewährleisten hat der Stößel 11 eine axiale Durchgangsbohrung 27.
-
Wie man aus der vergrößerten Darstellung in 4 entnehmen kann, hat der Stößel 11 axiales Spiel Sa zwischen dem ersten Kolben 5 und dem zweiten Kolben 8. Diese Spiel Sa bedingt, dass beispielsweise der erste Kolben 5 bzw. das zweite Kegelsitzelement 30 beim Schalten der ersten Wegesitzventileinheit 3 von der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung sicher am zweiten Sitz 7 anliegt, obgleich der zweite Kolben 8 noch nicht vollständig von der vierten Schaltstellung in die dritte Schaltstellung bewegt wurde.
-
Dieser nicht ausreichende Hub wird in diesem Fall durch die zweite Rasteinrichtung 13 insofern kompensiert, da das dritte Rastelement 20 sich entlang der dritten Nockenfläche 22 bewegt und so eine axiale Bewegungskraft in Richtung der dritten Schaltstellung auf den zweiten Kolben 8 ausgeübt wird. Hierbei ist einzig notwendig, dass der Hub ausreichend ist, dass das entsprechende Rastelement 14, 17, 20, 23 mit der entsprechenden Nockenfläche 16, 19, 22, 25 in Kontakt kommt, um so den ersten Kolben 5 bzw. den zweiten Kolben 8 in die jeweilige Schaltstellung zu bewegen.
-
Um hier eine sichere Bewegung des Stößels 11 innerhalb der Ventilbohrung 26 zu erreichen, ist darüber hinaus ein radiales Spiel Sr zwischen dem Stößel 11 und dem Gehäuse 2 des Wegesitzventils 1 vorgesehen.
-
Des Weiteren weist das Wegesitzventil 1 einen induktiven Wegaufnehmer 28 auf, wie dieser insbesondere in 2 dargestellt ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird der für diese induktive Wegmessung notwendige Anker des induktiven Wegaufnehmers 28 durch den Stößel 11 gebildet. Mithin besteht der Stößel 11 aus einem geeigneten ferromagnetischen Material. Aufgrund der Stellung des Stößels 11 kann somit auf einfache Art und Weise die Schaltstellung des Wegesitzventils 1 bzw. der Wegesitzventileinheiten 3, 4 überwacht werden. Der induktive Wegaufnehmer 28 kann beispielsweise nach dem bekannten Prinzip einer Differential- Transformatorschaltung oder nach dem Prinzip einer Differentialdrossel- Schaltung arbeiten.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Wegesitzventil
- 2
- Gehäuse
- 3
- erste Wegesitzventileinheit
- 4
- zweite Wegesitzventileinheit
- 5
- erstes Schließglied/ erster Kolben
- 6
- erster Sitz
- 7
- zweiter Sitz
- 8
- zweites Schließglied/ zweiter Kolben
- 9
- dritter Sitz
- 10
- vierter Sitz
- 11
- Übertragungselement/ Stößel
- 12
- erste Rasteinrichtung
- 13
- zweite Rasteinrichtung
- 14
- erstes Rastelement
- 15
- erste Rastnut
- 16
- erste Nockenfläche
- 17
- zweites Rastelement
- 18
- zweite Rastnut
- 19
- zweite Nockenfläche
- 20
- drittes Rastelement
- 21
- dritte Rastnut
- 22
- dritte Nockenfläche
- 23
- viertes Rastelement
- 24
- vierte Rastnut
- 25
- vierte Nockenfläche
- 26
- Ventilbohrung
- 27
- Durchgangsbohrung
- 28
- induktiver Wegaufnehmer
- 29
- erstes Kegelsitzelement
- 30
- zweites Kegelsitzelement
- 31
- drittes Kegelsitzelement
- 32
- viertes Kegelsitzelement
- 33
- erstes Sitzventilgehäuse
- 34
- zweites Sitzventilgehäuse
- A, B
- Verbraucheranschlüsse
- M
- Magnetantrieb
- P
- Pumpenanschluss
- Sa
- axiales Spiel
- Sr
- radiales Spiel
- T
- Tankanschluss
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202004002268 U1 [0002]