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Die Erfindung betrifft ein Carsharing-System mit mindestens einem, insbesondere elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeug eines Fahrzeuginhabers. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug zur Nutzung in einem Carsharing-System.
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Ein Privatfahrzeug wird üblicherweise von einer Person gekauft, anschließend aber nur von sehr wenigen Personen genutzt. Die damit verbundene relativ geringe Auslastung macht sich bemerkbar insbesondere bei sehr teuren oder elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere bei Brennstoffzellenfahrzeugen oder batteriebetriebenen Fahrzeugen. Die Entscheidung zur Anschaffung eines solchen teuren Fahrzeugs findet einfacher Zustimmung, wenn mit dem gekauften Kraftfahrzeug Einnahmen zu generieren sind. Da jedoch Fremde das Kraftfahrzeug leihen und dafür Geld bezahlen würden, kann es erforderlich sein, diese vorab hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen, bevor das Kraftfahrzeug an diese Personen verliehen wird.
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In der
WO 2019 176 934 A1 ist eine Vorrichtung zum Vermieten eines Kraftfahrzeugs beschrieben, die nutzerbezogene Informationen, beispielsweise die Vitalparameter erfasst, um bewerten zu können, ob das Kraftfahrzeug an diesen Nutzer verliehen werden kann oder nicht. In der
US 2012/0 330 696 A1 ist ein Carsharing-System beschrieben, bei dem der Leiher des Kraftfahrzeugs zunächst in ein entsprechendes Ranking eingruppiert wird, wobei Nutzer zurückgewiesen werden, die eine schlechte Betriebshistorie, beispielsweise durch Strafzettel, Bedrohungen oder Unfälle vorweisen. Das darin beschriebene Carsharing-System ist nutzbar für Leute, die in einer Nachbarschaft leben. Weitere Carsharing Systeme sind den Druckschriften
DE 10 2017 207 124 A1 und
DE 10 2013 002 281 A1 zu entnehmen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Carsharing-System und ein Kraftfahrzeug für ein solches anzugeben, bei denen die Vertrauenswürdigkeit der Nutzer effizient vorab geprüft werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einem Carsharing-System gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Carsharing-System zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es ein insbesondere elektrisch antreibbares Kraftfahrzeug eines Fahrzeuginhabers umfasst, wobei eine fahrzeugexterne Serveranordnung vorhanden ist, die eine in einem Speicher hinterlegte Datenbank zur zumindest zeitweisen Speicherung nutzerbezogener und/oder fahrzeugbezogener Daten umfasst. Dem Kraftfahrzeug ist eine Kommunikationseinrichtung zugeordnet, die ausgelegt ist, die nutzerbezogenen und/oder fahrzeugbezogenen Daten von der fahrzeugexternen Serveranordnung zu empfangen und/oder solche an sie zu versenden, wobei eine Authentifizierungseinrichtung vorhanden ist, die ausgelegt ist, die nutzerbezogenen Daten zu verarbeiten und/oder zu prüfen. Die Authentifizierungseinrichtung ist außerdem ausgelegt, nur solchen Nutzern eine Herausgabe eines Freigabeschlüssels zur Deaktivierung eines Diebstahlschutzes einer dem Kraftfahrzeug zugeordneten Diebstahlschutzeinrichtung zu ermöglichen, deren nutzerbezogenen Daten hinsichtlich mindestens eines nutzerbezogenen Parameters einen Mindestwert aufweisen. Die Diebstahlschutzeinrichtung kann beispielsweise eine Wegfahrsperre oder eine Türverriegelung des Kraftfahrzeugs sein, wobei außerdem ein Fahrzeugschlüssel zum Starten des Kraftfahrzeugs eine solche Diebstahlschutzeinrichtung mit entsprechender Elektronik bilden kann.
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Mit dem erfindungsgemäßen Carsharing-System ist der Vorteil verbunden, dass nunmehr jeder Fahrzeuginhaber davor geschützt wird, sein Fahrzeug an eine Person vermieten zu müssen, die nicht den erforderlichen Grad an Vertrauenswürdigkeit vorweist. Auf diese Weise können sich auch ärmere Personen ein Fahrzeug leisten, wobei dem Fahrzeuginhaber durch die Anschaffung eines wertvollen elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugs eine Verdienstmöglichkeit an die Hand gegeben wird. Von Vorteil kann auch sein, dass keine Einschränkungen im normalen Betrieb des Kraftfahrzeugs vorliegen, wobei eine erhöhte Flexibilität der Nutzer aufgrund einer Vielzahl vorhandener Kraftfahrzeuge zur Nutzung im Carsharing-System vorliegen kann.
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Es ist die Möglichkeit gegeben, dass die Authentifizierungseinrichtung ausgelegt ist, eine Mehrzahl an nutzerbezogenen Parametern auf die Einhaltung eines parameterbezogenen Mindestwert zu überprüfen, wobei dann nur solchen Nutzern die Herausgabe des Freigabeschlüssels ermöglicht ist, die hinsichtlich aller Parameter die Mindestwerte einhalten. Der Fahrzeuginhaber kann dabei die Parameter auch selbst vorgeben, die einzuhalten sind, bevor sein Kraftfahrzeug genutzt werden kann. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass die Authentifizierungseinrichtung ausgelegt ist, eine Mehrzahl an nutzerbezogenen Parametern auf die Einhaltung eines parameterbezogenen Mindestwertes zu überprüfen und nur solchen Nutzern die Herausgabe des Freigabeschlüssels zu ermöglichen, die einen Mindestdurchschnittswert über die Werte aller Parameter einhalten. Auf diese Weise können Defizite in einem ersten Parameter durch über dem Durchschnitt liegende Werte in einem zweiten Parameter ausgeglichen werden, sodass dieser entsprechend klassifizierte Nutzer dem Möglichkeit gegeben ist, den Freigabeschlüssel zur Deaktivierung der Diebstahlschutzeinrichtung zu erhalten.
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Als nutzerbezogene Parameter kommt beispielsweise ein Parameter in Betracht, der einer Gruppe umfassend eine „Fahrsicherheit während der Fahrt“, eine „Fahrzeugbelastung während der Fahrt“ und einen „Fahrzeugzustand nach Rückgabe des Kraftfahrzeugs“ angehört. Es können auch mehrere dieser Parameter erfasst werden. Um die Werte für die Fahrsicherheit während der Fahrt festzulegen, kann beispielsweise die Anzahl, die Art und die Schwere von bisherigen Unfällen in einer Datenbank verwaltet werden, sodass sich daraus der entsprechende Wert für den Parameter „Fahrsicherheit“ während der Fahrt ergibt. Der Parameter der „Fahrzeugbelastung“ lässt sich beispielsweise anhand der bisherigen Nutzerhistorie für das Beschleunigungs- und Abbremsverhalten des jeweiligen Nutzers festlegen. Auch der Fahrzeugzustand kann beispielsweise optisch erfasst werden, wobei ein entsprechender Wert für die Reinhaltung des Kraftfahrzeugs in den Parameter „Fahrzeugzustand“ einfließt.
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Um die Fahrtdistanz einzuschränken und nicht ausufern zu lassen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Authentifizierungseinrichtung ausgelegt ist, eine mit dem Kraftfahrzeug geplante zurückzulegende Distanz abzufragen und nur solchen Nutzern eine Herausgabe des Freigabeschlüssels zu ermöglichen, deren Distanz unter einer vorgegebenen maximal Distanz zurückbleibt.
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Außerdem kann es wünschenswert sein, die Abstell- und Bereitstellungsorte des Kraftfahrzeugs vorzugeben, weshalb die Authentifizierungseinrichtung vorzugsweise ausgelegt ist, einen mit dem Kraftfahrzeug geplanten Abstellort abzufragen und nur solchen Nutzern eine Herausgabe des Freigabeschlüssels zu ermöglichen, deren Abstellort sich in keinem Abstand oder in einem vorgegebenen Höchstabstand von einem Bereitstellungsort befindet.
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Die letzte Rückführung kann gegebenenfalls auch durch eine weitere Person erfolgen, die durch entsprechende Anreizsysteme gegebenenfalls eine Vergütung erhält. In diesem Zusammenhang ist es daher möglich, dass die Authentifizierungseinrichtung ausgelegt ist, dem Nutzer die Herausgabe des Freigabeschlüssels dennoch zu ermöglichen, wenn der Authentifizierungseinrichtung Nutzungsinformationen zur Nutzung des Kraftfahrzeugs eines weiteren Nutzers bereitgestellt sind, dessen geplanter Abstellort sich wieder in keinem Abstand oder in einem Höchstabstand vom ursprünglichen Bereitstellungsort befindet.
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Um dem Fahrzeuginhaber die Planung zu erleichtern, ist es oftmals von Vorteil, wenn die Fahrtdauer abgefragt wird. In diesem Zusammenhang ist es daher von Vorteil, wenn die Authentifizierungseinrichtung ausgelegt ist, eine mit dem Kraftfahrzeug geplante Fahrtdauer abzufragen und nur solchen Nutzern eine Herausgabe des Freigabeschlüssels zu ermöglichen, deren Fahrtdauer hinter einer vorgegebenen Maximaldauer zurückbleibt.
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Um dem Fahrzeuginhaber die Planung zu erleichtern, ist es außerdem oftmals von Vorteil, wenn er über ein Eingabegerät das Datum oder die Uhrzeiten für die Vermietungsmöglichkeit seines Kraftfahrzeugs vorgeben kann. In diesem Zusammenhang ist es daher von Vorteil, wenn die Authentifizierungseinrichtung ausgelegt ist, eine geplante Mietzeit abzufragen, mit den vom Fahrzeuginhaber bereitgestellten Daten und/oder Uhrzeiten für die Vermietung abzugleichen, und nur solchen Nutzern eine Herausgabe des Freigabeschlüssels zu ermöglichen, bei denen sich Mietzeit mit den vom Fahrzeuginhaber vorgegebenen Vermietdaten und/oder Vermietzeiten deckt.
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Wenn die Authentifizierungseinrichtung feststellt, dass einem Nutzer die Möglichkeit zur Übermittlung des Freigabeschlüssels eingeräumt werden kann, so ist es von Vorteil, wenn die Authentifizierungseinrichtung außerdem ausgebildet ist, eine vom Fahrzeuginhaber überprüfbare Meldung über diese Herausgabemöglichkeit auszugeben. Die tatsächliche Herausgabe des Freigabeschlüssels durch die Authentifizierungseinrichtung lässt sich vorzugsweise im Falle eines Empfanges eines vom Fahrzeuginhaber ausgelösten Freigabesignals vornehmen.
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Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, einen unter den Mindestwerten zurückbleibend eingestuften Nutzer dennoch den Freigabeschlüssel herauszugeben, wenn dieser bereit ist, einen über dem üblichen Mietpreis liegenden erhöhten Mietpreis zu bezahlen. In diesem Falle kann der Fahrzeuginhaber die Entsendung des Freigabesignals am die Serveranordnung und an die Authentifizierungseinrichtung veranlassen, so dass die Diebstahlschutzeinrichtung durch Bereitstellung des Freigabeschlüssels deaktiviert und dem ursprünglich nicht autorisierten Nutzer die Nutzung des Kraftfahrzeugs ermöglicht wird.
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Ein erfindungsgemäßes elektrisch betriebenes Kraftfahrzeug ist mit einer Bordelektronik ausgestattet, die zur Nutzung des Kraftfahrzeugs in einem vorstehend erwähnten Carsharing-System ausgebildet ist. Die in Zusammenhang mit dem Carsharing-System erläuterten Vorteile und Wirkungen gelten gleichermaßen für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwend-bar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervor-gehen und erzeugbar sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 ein Carsharing-System mit einem dem System zugehörigen elektrisch betriebenen Kraftfahrzeug (schematisch gezeigt),
- 2 eine Karte mit drei Fahrtrouten (schematisch gezeigt), und
- 3 der Mietpreis (P) in Abhängigkeit des Rankings (R) eines Nutzers.
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In 1 ist ein vereinfacht mit lediglich einem einzigen Kraftfahrzeug 1 dargestelltes Carsharing-System schematisch gezeigt. Das Kraftfahrzeug 1 ist elektrisch antreibbar und gehört einem Fahrzeuginhaber 2, der dazu bereit ist, sein wertvolles Kraftfahrzeug 1 an andere Nutzer zu vermieten. Das Carsharing-System umfasst eine fahrzeugexterne Serveranordnung, die eine in einem Speicher 4 hinterlegte Datenbank zur zumindest zeitweisen Speicherung nutzerbezogener und fahrzeugbezogener Daten umfasst.
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Diese Serveranordnung 3 ist mit entsprechenden Endgeräten des Fahrzeuginhabers 2 oder auch der Nutzer verbunden. Solche Endgeräte können beispielsweise PCs, Smartphones oder dergleichen sein. Die Serveranordnung 3 bietet dabei also eine Plattform für die Nutzer und für die Fahrzeuginhaber 2, die ihr Kraftfahrzeug 1 zur Nutzung durch den Nutzer bereitstellen. Die Bordelektronik der Kraftfahrzeuge 1 des Carsharing-Systems weist eine Kommunikationseinrichtung 5 auf, um mit der Serveranordnung 3 kommunizieren zu können. Die Kommunikationsverbindungen sind in 1 strichliert dargestellt. Sie können drahtlos erfolgen, beispielsweise über Funk, GPS oder dergleichen. Die Kommunikationseinrichtung 5 ist ausgelegt, nutzerbezogene und/oder fahrzeugbezogene Daten einschließlich GPS-Daten von der fahrzeugexternen Serveranordnung 3 zu empfangen und/oder solche an sie zu versenden. Das Kraftfahrzeug 1 weist außerdem eine Authentifizierungseinrichtung 6 auf, die ebenfalls in einer Kommunikationsverbindung mit der Kommunikationseinrichtung 5 steht. Die Authentifizierungseinrichtung 6 ist dazu ausgelegt, die nutzerbezogenen Daten zu verarbeiten und/oder zu prüfen und nur solchen Nutzern eine Herausgabe eines Freigabeschlüssels 7 zur Deaktivierung eines Diebstahlschutzes einer dem Kraftfahrzeug 1 zugeordneten Diebstahlschutzeinrichtung 10 zu ermöglichen, deren nutzerbezogenen Daten hinsichtlich mindestens eines nutzerbezogenen Parameters einen Mindestwert aufweisen. Die Diebstahlschutzeinrichtung 10 ist vorliegend durch eine Türverriegelung gebildet, wobei aber auch eine Diebstahlschutzeinrichtung 10 durch eine Wegfahrsperre oder auch durch eine Deaktivierungsfunktion eines Schlüssels zum Starten des Kraftfahrzeug 1 gegeben sein kann.
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Vorliegend ist die Authentifizierungseinrichtung 6 ausgelegt, eine Mehrzahl an nutzerbezogenen Parametern auf die Einhaltung eines parameterbezogenen Mindestwerts zu überprüfen und entweder nur solchen Nutzern die Herausgabe des Freigabeschlusses 7 zu ermöglichen, die hinsichtlich aller Parameter die Mindestwerte einhalten, oder solchen, die einen Mindestdurchschnittswert über die Werte aller Parameter vorweisen können.
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Rein beispielhaft, ist jedem Nutzer mindestens einer der folgenden nutzerbezogenen Parameter zugewiesen: „Fahrsicherheit während der Fahrt“, „Fahrzeugbelastung während der Fahrt“ und „Fahrzeugzustand nach Rückgabe des Kraftfahrzeugs 1“. Rein beispielhafte Werte für diese Parameter und die damit einhergehenden beispielhaften Mindestwerte sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
| Parameter | Wert | Mindestwert |
1. | Fahrsicherheit (Unfälle pro Buchung) | 74% | 79% |
2. | Fahrzeugbelastung (Beschleunigung) | 86% | 82% |
3. | Fahrzeugzustand (Kameraaufnahme am Ende der Fahrt...) | 94% | 90% |
4. | ... ... ..... | ... ... ..... | ... ... ..... |
| Gesamt | 85% | |
Die Auswertung oder die automatische Prüfung kann entweder in einem Prozessor der Serveranordnung
3 oder durch die Authentifizierungseinrichtung
6 erfolgen. Vorzugsweise sind die Werte nutzerbezogenen in einer zentralen Datei im Speicher
4 der Datenbank der Serveranordnung
3 hinterlegt.
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In 2 ist eine Karte von zwei unterschiedlichen Städten oder Orten „A“ und „B“ gezeigt, wobei rein exemplarisch ein Bereitstellungsort 81 durch den Fahrzeuginhaber 2 sich in „A“ befindet. Es kann daher sinnvoll und erforderlich sein, dass die Authentifizierungseinrichtung 6 ausgelegt ist, eine mit dem Kraftfahrzeug 1 geplante zurückzulegende Distanz abzufragen und nur solchen Nutzern eine Herausgabe des Freigabeschlüssels 7 zu ermöglichen, deren Distanz hinter einer vorgegebenen Maximaldistanz zurückbleibt. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nach dem Verleih- oder Mietvorgang der Fahrzeuginhaber 2 sein Kraftfahrzeug 1 selbst wieder nutzen kann, weshalb es von Vorteil ist, wenn die Authentifizierungseinrichtung 6 außerdem ausgelegt ist, eine mit dem Kraftfahrzeug 1 geplanten Abstellort 91, 92 abzufragen und nur solchen Nutzern eine Herausgabe des Freigabeschlüssels 7 zu ermöglichen, deren Abstellort 91, 92 sich in keinem Abstand oder in einem vorgegebenen, durch einen strichlierten Kreis dargestellten Höchstabstand von einem ursprünglichen Bereitstellungsort 81 befindet.
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Es kann jedoch die Situation eintreten, dass ein weiterer Nutzer das Kraftfahrzeug 1 zum oder in die Nähe des Bereitstellungsorts 91 zurückbringt, sodass die Authentifizierungseinrichtung 6 vorzugsweise zusätzlich ausgelegt ist, dem Nutzer die Herausgabe des Freigabeschlüssels 7 dennoch zu ermöglichen, wenn der Authentifizierungseinrichtung 6 Nutzungsinformationen zur Nutzung des Kraftfahrzeugs 1 eines weiteren Nutzers bereitgestellt sind, dessen geplanter Abstellort 92 sich wieder in keinem Abstand oder in einem strichliert dargestellten Höchstabstand vom Bereitstellungsort 81 befindet. Da das Kraftfahrzeug 1 nicht beliebig lang vermietet werden soll, ist es zudem von Vorteil, dass die Authentifizierungseinrichtung 6 ausgelegt ist, eine mit dem Kraftfahrzeug 1 geplante Fahrtdauer abzufragen und nur solchen Nutzern eine Herausgabe des Freigabeschlüssels 7 zu ermöglichen, deren Fahrtdauer hinter einer vorgegebenen Maximaldauer zurückbleibt.
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Wird einem Nutzer aufgrund seines Rankings die Möglichkeit eingeräumt, den Diebstahlschutz durch Erhalt eines Freigabeschlüssels zu deaktivieren, so kann dennoch eine Überprüfung - als letzte Instanz - durch den Fahrzeuginhaber 2 erfolgen, ob er dem entsprechenden Nutzer sein Kraftfahrzeug 1 tatsächlich vermieten möchte. Zusätzlich ist dem Nutzer die Möglichkeit eröffnet, sein Ranking (Score) über ein Portal der Serveranordnung 3 einzusehen, wobei auch die Änderung des Rankings aufgrund der vorangehende Fahrt angezeigt werden kann. Ist ein Nutzer durch die Authentifizierungseinrichtung 6 zur Nutzung des Kraftfahrzeugs 1 autorisiert, so ist die Authentifizierungseinrichtung 6 weiterhin ausgelegt, eine vom Fahrzeuginhaber 2 überprüfbare Meldung über die Herausgabemöglichkeit des Freigabeschlüssels 7 auszugeben und den Freigabeschlüssel 7 zur Deaktivierung der Diebstahlschutzeinrichtung 10 tatsächlich herauszugeben, wenn ein vom Fahrzeuginhaber 2 ausgelöstes Freigabesignal empfangen wird. Dieses Freigabesignal kann beispielsweise über das Endgerät an die Serveranordnung 3 übersendet werden, welche die Authentifizierungseinrichtung 6 über dieses Freigabesignal entsprechend informiert. Auf diese Weise ist es auch möglich, Nutzern, die die Mindestwerte nicht einhalten, dennoch eine Herausgabe des Freigabeschlüssels 7 zu ermöglichen; und dies dann auch zu tun.
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3 ist eine exemplarische Darstellung des Mietpreises (P) in Abhängigkeit des Rankings (R) eines Nutzers. Dabei ist grundsätzlich ein Mindestmittelwert von ca. 50 Prozent erforderlich, damit der Nutzer das Kraftfahrzeug 1 des Fahrzeuginhabers 2 überhaupt mieten kann. Der Preis fällt dann linear oder nicht-linear, z.B. quadratisch oder exponentiell mit dem Ranking des Nutzers ab. Ein besser klassifizierter Nutzer wird also einen geringeren Mietpreis entrichten müssen als ein demgegenüber schlechter klassifizierter Nutzer.
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Mit dem erfindungsgemäßen Carsharing-System und dem erfindungsgemäßes elektrisch betriebenen Kraftfahrzeug 1 mit einer entsprechenden Bordelektronik zur Nutzung in dem Carsharing-System ist der Vorteil verbunden, dass auch ärmere Personen sich ein Fahrzeug leisten können und entsprechende Verdienstmöglichkeiten durch den Fahrzeugbesitz und die entsprechende Vermietung geschaffen sind. Zusätzlich liegt eine erhöhte Flexibilität für die Nutzer solcher in einem Carsharing-System vorhandener Kraftfahrzeuge 1 vor. Einschränkungen im regulären Betrieb des Kraftfahrzeugs 1 erfolgen nicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeuginhaber
- 3
- Serveranordnung
- 4
- Speicher
- 5
- Kommunikationseinrichtung
- 6
- Authentifizierungseinrichtung
- 7
- Freigabeschlüssel
- 10
- Diebstahlschutzeinrichtung
- 81
- Bereitstellungsort (für ersten Nutzer)
- 82
- Bereitstellungsort (für zweiten Nutzer)
- 91
- Abstellort (des ersten Nutzers)
- 92
- Abstellort (des zweiten Nutzers)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2019176934 A1 [0003]
- US 2012/0330696 A1 [0003]
- DE 102017207124 A1 [0003]
- DE 102013002281 A1 [0003]