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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Schneiden von Blechbauteilen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bei der Fertigung, insbesondere Serienfertigung, von Kraftfahrzeugen kommt heutzutage Scherschneiden beziehungsweise Stanzen zum Einsatz, um Blechformteile, insbesondere Karosseriebauteile, zu fertigen. Mittels des Scherschneidens können aus einem Blech Ausschnitte ausgetrennt werden (Ausschneiden, Lochen) und/oder von dem Blech Abfall abgetrennt werden (Abschneiden). Üblicherweise kommen hierzu pressengebundene Schneidwerkzeuge zum Einsatz, die ein Schnittmesser oder zwei einander gegenüberliegende Schnittmesser aufweisen, deren Klingen gefräst und gehärtet sind. Infolgedessen ist bei einem Verschleiß der Schneidkante beziehungsweise Klingen erforderlich, diese entweder vollständig auszutauschen oder an verschlissenen Bereichen der Klingen Material aufzuschweißen und anschließend die entsprechende Klinge mittels eines Materialabtrags, insbesondere Fräsens, zu schärfen. Dies erfordert zum einen besonders hohen Kosten- und/oder Zeitaufwand, wodurch ein Fertigungsprozess des Kraftfahrzeugs in nachteiliger Weise beeinträchtigt wird. Des Weiteren besteht aufgrund des thermischen Einwirkens auf ein Material der Klinge die Gefahr einer Oxidbildung und einer nachteiligen Gefügeveränderung des Materials der Klinge, was zu einer Bruchgefahr der Klinge führt.
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Um diesem Problem zu begegnen, sind aus dem Stand der Technik Wechselklingensysteme bekannt, bei denen eine Vielzahl von Klingenelementen gemeinsam eine Schneidkante des pressengebundenen Werkzeugs bilden. So offenbart beispielsweise die
DE 10 2005 007 676 B3 eine Anordnung und Befestigung von Schneidplatten auf einem Werkzeuggrundkörper mit in den Schneidplatten angeordneten Nuten und in den Schneidplatten angeordneten, etwa kegelförmig erweiternden Befestigungsbohrungen, wobei die am Werkzeuggrundkörper zu befestigenden Schneidplatten mittels in den Befestigungsbohrungen angeordneten Senkkopfschrauben am Werkzeuggrundkörper verspannt werden, wobei die am Werkzeuggrundkörper angeordneten Werkzeugschneiden jeweils von den Schneiden mehrerer, nebeneinander auf einer gemeinsamen Auflagefläche des Werkzeuggrundkörpers angeordneten Schneidplatten gebildet werden, und wobei am Werkzeuggrundkörper auf der Auflagefläche der Schneidplatten eine mit der Nut korrespondierende Führungsschiene angeordnet ist, die in die Nuten eingreift und worauf die Schneidplatten angeordnet sind.
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Schon aufgrund des Ausbildens der Nut in den Schneidplatten ist diese herkömmliche Anordnung und Befestigung von Schneidplatten besonders aufwendig. Des Weiteren weisen die Schneidplatten, vor allem im Bereich der Nut, eine gegenüber einen jeweiligen nutfreien Anteil der Schneidplatten verringere Materialdicke auf, sodass die Schneidplatten, zumindest im Bereich der jeweiligen Nut, besonders instabil sind.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Werkzeug zum Schneiden eines Bleichbauteils bereitzustellen, dessen wenigstens eine Schneidkante besonders stabil und einfach zu warten ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
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Ein erfindungsgemäßes Werkzeug zum Schneiden von Blechbauteilen umfasst einen ersten Werkzeugteil, an welchem ein aus mehreren ersten Klingenelementen zusammengesetztes erstes Schneidkantenelement mit einer ersten Schneidkante angeordnet ist. Ferner umfasst das Werkzeug einen dem ersten Werkzeugteil gegenüberliegenden zweiten Werkzeugteil, an welchem ein zweites Schneidkantenelement mit einer zweiten Schneidkante angeordnet ist.
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Um ein Blechbauteil zu schneiden ist dieses zwischen den beiden Werkzeugteilen anordenbar, wofür die beiden Werkzeugteile aus einer Offenstellung in eine Durchschneidestellung aufeinander zu bewegbar sind. Folglich können zum Schneiden des Blechbauteils die beiden Werkzeugteile in die Offenstellung voneinander weg bewegt werden, das Blechbauteil wird dann zwischen den beiden Werkzeugteilen angeordnet und anschließend die beiden Werkzeugteile in die Durchschneidestellung aufeinander zu bewegt. Hierdurch dringen jeweilige Schneidkanten, von welchen jeweils eine an dem jeweiligen Schneidkantenelement angeordnet ist in ein Material des Blechbauteils ein und durchtrennen dieses schließlich.
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Um nun die erste Schneidkante des Werkzeugs besonders stabil und einfach wartbar auszubilden, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwischen jeweils zwei benachbarten ersten Klingenelementen jeweils ein in seiner Form auf einen Zwischenraum zwischen diesen angepasstes zweites Klingenelement angeordnet ist, wodurch sich die ersten und zweiten Klingenelemente zu dem leistenartigen Schneidkantenelement ergänzen. Dabei wird die erste Schneidkante des ersten Schneidkantenelements vorteilhafterweise durch die ersten Klingenelemente gebildet.
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Leistenartig ist hierbei so zu verstehen, dass das aus den ersten und zweiten Klingenelementen gebildete Schneidkantenelement eine Längserstreckungsrichtung aufweist, welche parallel zu der Schneidkante verläuft. Ferner wird durch die zweiten Klingenelemente ein Rand des Schneidkantenelements gebildet welcher der Schneidkante gegenüberliegt.
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Durch die zweiten Klingenelemente, wovon jeweils eines zwischen zwei benachbarten ersten Klingenelementen angeordnet ist, sind die ersten Klingenelemente positionssicher an dem ersten Werkzeugteil gehalten beziehungsweise haltbar, da die zweiten Klingenelemente zumindest teilweise den Zwischenraum zwischen den benachbarten ersten Klingenelementen formschlüssig ausbilden beziehungsweise ausfüllen. So ergibt sich der Vorteil, dass die ersten Klingenelemente beispielweise frei von einer Nut ausgebildet werden können. Ferner ergibt sich der Vorteil, dass die erste Schneidkante besonders einfach zu reparieren und/oder zu warten ist. Weist die erste Schneidkante beispielweise einen Verschleiß und/oder eine Beschädigung auf, kann auf einen vollständigen Austausch der ersten Schneidkante beziehungsweise des ersten Schneidkantenelements verzichtet werden, da nur diejenigen Klingenelemente des ersten Schneidkantenelements auszutauschen sind, welche von dem Verschleiß beziehungsweise von der Beschädigung betroffen sind. Durch die Möglichkeit einzelne erste Klingenelemente auszutauschen kann auch ein aufwändiges, zeitraubendes Aufbringen beziehungsweise Aufschweißen von Material auf die erste Schneidkante und ein darauffolgendes Schleifen der ersten Schneidkante entfallen. So ist bei dem erfindungsgemäßen Werkzeug eine Reparaturdauer beziehungsweise Wartungsdauer für die erste Schneidkante besonders gering. Dies kann sich vorteilhaft auf die Produktion, insbesondere Serienproduktion beispielweise von Kraftfahrzeugen auswirken, da eine unerwünschte, da unproduktive, Stillstandzeit des Werkzeugs zum Reparieren beziehungsweise Warten der ersten Schneidkante besonders kurz realisiert werden kann.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist in dem ersten Werkzeugteil eine leistenartige, an das Schneidkantenelement angepasste Ausnehmung ausgebildet. Mit anderen Worten weist das erste Werkzeugteil eine Aufnahme auf, in welcher das aus den ersten und zweiten Klingenelementen gebildete Schneidkantenelement aufnehmbar ist. Wobei das erste Schneidkantenelement insbesondere zumindest teilweise formschlüssig in der Ausnehmung eingepasst ist. Dabei ist die Form der Ausnehmung leistenartig, wodurch diese besonders einfach ausgebildet werden kann, da beispielweise nur eine geradlinig verlaufende Stufe als Anschlag für das erste Schneidkantenelement ausgebildet werden muss. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die erste Werkzeughälfte besonders einfach ausgebildet werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind ein jeweiliges der ersten Klingenelemente und ein jeweiliges der zweiten Klingenelemente baugleich. Mit anderen Worten weist das erste Klingenelement die gleiche Form wie das zweite Klingenelement auf. Ferner sind diese insbesondere aus dem gleichen Werkstoff ausgebildet. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass beispielweise ein verschlissenes erstes Klingenelement als zweites Klingenelement verwendet werden kann und das bisher als zweites Klingenelement vorgesehene Klingenelement als erstes Klingenelement eingesetzt werden kann. Das heißt erstes und zweites Klingenelement können vertauscht werden, wodurch auf besonders vorteilhafte Weise beispielweise eine Wartung des Werkzeugs durchgeführt werden kann. Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, dass nur eine Art von Klingenelement vorgehalten werden muss.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das jeweilige erste Klingenelement und/oder das jeweilige zweite Klingenelement ein, insbesondere gerades, Prisma mit einem Vieleck als Grundfläche oder ein Pyramidenstumpf mit einem Vieleck als Grundfläche. Mit anderen Worten ist das jeweilige Klingenelement als prismenförmiger Körper ausgebildet, wodurch dies beispielweise besonders einfach herstellbar ist. Demnach ergibt sich der Vorteil, dass das jeweilige Klingenelement besonders einfach herstellbar ist. Alternativ ist das jeweilige Klingenelement als Pyramidenstumpf ausgebildet, das heißt das ein der Grundfläche gegenüberliegende Fläche kleiner als die Grundfläche ist. Dadurch kann beispielsweise die Wahrscheinlichkeit eines Verkantens der Klingenelemente bei einer Montage besonders gering sein.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das das Vieleck ein regelmäßiges Vieleck, insbesondere ein gleichseitiges Dreieck. Mit anderen Worten ist das regelmäßige Vieleck, das als Grundfläche des Klingenelements dient, das gleichseitige Dreieck. Das entsprechend ausgebildete Klingenelement mit dem insbesondere gleichseitigen Dreieck bildet eine Vielzahl von Vorteilen. Zum einen ist das Klingenelement besonders einfach und/oder aufwandsarm herstellbar, da es lediglich über gerade Kanten verfügt. Infolgedessen ist das entsprechende Klingenelement besonders materialschonend herstellbar. Zum anderen weist das gerade Prisma ausgebildete Klingenelement mit dem gleichseitige Dreieck als Grundfläche, drei Symmetrieachsen auf, um welche das entsprechende Klingenelement rotierbar ist. Demnach ist das Klingenelement beispielweise in sechs verschiedenen Positionen entsprechend anordenbar um das Schneidkantenelement auszubilden. Demnach hat das Klingenelement mit dem gleichseitigen Dreieck als Grundfläche quasi eine sechsmal höhere Lebensdauer als ein Klingenelement das nur einen einzigen Kantenbereich zum Bilden einer Schneidkante aufweist. Ist das Klingenelement als Pyramidenstumpf mit dem gleichseitigen Dreieck als Grundfläche ausgebildet ergibt sich immer noch eine dreimal höhere Lebensdauer.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das jeweilige Klingenelement eine n-zählige Drehsymmetrie auf, wobei n 2, 3, 4 oder 5 ist. Mit anderen Worten hat das jeweilige Klingenelement wenigstens n-Symmetrieebenen, welche insbesondere vorteilhaft senkrecht zur Längserstreckungsrichtung des aus den Klingenelementen gebildeten Schneidkantenelements stehen. Dadurch ist das jeweilige Klingenelement in n unterschiedlichen Positionen zum Bilden der Schneidkante beziehungsweise des Schneidkantenelements anordenbar. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass das jeweilige Klingenelement im Vergleich zu einem herkömmlichen Klingenelement, das lediglich in einer einzigen Position mit einem Werkzeugteil verbindbar ist, eine höhere Lebensdauer aufweist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist eine Fläche des Klingenelements, welche auf dem ersten Werkzeugteil anliegt, kleiner, als die ihr gegenüber liegende Fläche des Klingenelements. Ist das Klingenelement als Pyramidenstumpf ausgebildet, ist die Grundfläche die Fläche, welche an dem Werkzeugteil anliegt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass beispielweise auf besonders einfache Weise ein Hinterschnitt an der Kante des jeweiligen Schneidkantenelements, welches die Schneidkante des Schneidkantenelements zumindest teilweise bildet, erfolgen kann. Wodurch beispielweise das Schneiden des Blechbauteils besonders vorteilhaft durchgeführt werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist wenigstens eines der ersten Klingenelemente an einer Kante, welche einen Teil der ersten Schneidkante bildet, eine Prägenase auf. Die Prägenase ist eine wulstförmige Ausformung an der Kante. Dabei kann beispielsweise die Prägenase an allen ersten Klingenelementen ausgebildet sein. Alternativ kann beispielsweise nur an jedem zweiten der ersten Klingenelemente eine Prägenase ausgebildet sein, das heißt zum Ausbilden der Schneidkante wechseln sich entlang dieser erste Klingenelemente mit und ohne Prägenase ab. Durch die Prägenase ergibt sich der Vorteil, dass beim Schneiden des Blechbauteils bereits kurz vor dem eigentlichen Schneidprozess eine Verdrängung von Material des Blechbauteils stattfindet, wodurch beim Schneiden ein Grat an dem geschnittenen Blechbauteil besonders gering ausgebildet werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Schneidkantenelement des zweiten Werkzeugteils analog zu dem ersten Schneidkantenelement des ersten Werkzeugteils gebildet. Mit anderen Worten ist das zweite Schneidkantenelement zumindest aus ersten Klingenelementen gebildet, wobei zwischen jeweils zwei benachbarten ersten Klingenelementen jeweils ein in seiner Form auf einen Zwischenraum zwischen diesen angepasstes zweites Klingenelement angeordnet ist, wodurch sich die ersten und zweiten Klingenelemente zu dem leistenartigen, zweiten Schneidkantenelement ergänzen. Infolgedessen gelten die in Zusammenhang mit der ersten Schneidkante angeführten Vorteile analog auch für die zweite Schneidkante. Mit anderen Worten ist auch die zweite Schneidkante besonders einfach zu reparieren und/oder zu warten. Hierdurch kann die Stillstandzeit des Werkzeugs zum Reparieren beziehungsweise Warten der Schneidkanten besonders kurz ausfallen.
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Ist das zweite Schneidkantenelement anlog dem ersten Schneidkantenelement sind die Klingenelemente des ersten Schneidkantenelements entlang der Längserstreckungsrichtung des ersten Schneidkantenelements beziehungsweise entlang der ersten Schneidkante vorteilhafterweise versetzt zu den Klingenelementen des zweiten Schneidkantenelements entlang der Längserstreckungsrichtung des zweiten Schneidkantenelements beziehungsweise entlang der zweiten Schneidkante angeordnet. Dabei weist der Versatz zwischen einem Klingenelement des ersten Schneidkantenelements und einem Klingenelement des zweiten Schneidkantenelements, welche dem Klingenelement des ersten Schneidkantenelements gegenüberliegt, eine Länge auf, welche ungleich einer Länge des Teils des jeweiligen Klingenelements ist, welcher jeweils ein Teil der jeweiligen Schneidkante bildet. Mit anderen Worten sind die ersten Klingenelemente des ersten Schneidkantenelements zu den ersten Klingenelementen des zweiten Schneidkantenelements derart zueinander angeordnet, dass sich jeweilige Enden, welche den jeweiligen die jeweilige Schneidkante bildenden Teil des jeweiligen ersten Klingenelements begrenzen, nicht, insbesondere direkt, gegenüberliegen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Schnittkante an dem Blechbauteil besonders homogen ausgebildet werden kann.
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Weisen beispielsweise einige der ersten Klingenelemente jeweils eine Prägenase auf, kann ein erster Teil der die Prägenasen aufweisenden ersten Klingenelemente an dem ersten Werkzeugteil und ein zweiter Teil der die Prägenasen aufweisenden ersten Klingenelemente an dem zweiten Werkzeugteil angeordnet sein. Vorzugsweise können sich erste Klingenelemente mit und ohne Prägenase jeweils an dem ersten und dem zweiten Werkzeugteil abwechseln, wobei insbesondere jeweils einem Klingenelement mit Prägenase an dem ersten Werkzeugteil ein Klingenelement ohne Prägenase an dem zweiten Werkzeugteil gegenübersteht und umgekehrt. Alternativ können die Prägenasen beispielsweise nur an ersten Klingenelemente des ersten Schneidkantenelements oder des zweiten Schneidkantenelements ausgebildet sein.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist eine jeweilige Befestigungseinrichtung, mittels derer das jeweilige Klingenelement an dem jeweiligen Werkzeugteil befestigt oder befestigbar ist, vorgesehen. Dabei weist der jeweilige Werkzeugteil ein erstes Befestigungselement der Befestigungseinrichtung und das jeweilige Klingenelement ein mit dem ersten Befestigungselement korrespondierendes zweites Befestigungselement der Befestigungseinrichtung auf. Hierdurch kann das jeweilige Klingenelement an dem jeweiligen Werkzeugteil besonders zuverlässig haltbar beziehungsweise gehalten sein, wodurch sichergestellt werden kann, dass das jeweilige Klingenelement nicht in unerwünschter Weise aus dem durch die ersten und zweiten Klingenelemente gebildeten Formschluss ausweicht. Dabei kann beispielweise das erste Befestigungselement an dem Werkzeugteil eine Gewindebohrung sein und das korrespondierende Befestigungselement an dem jeweiligen Klingenelement eine Durchgangsöffnung, sodass mittels einer Schraube, welche ein weiterer Teil der Befestigungseinrichtung ist, das Klingenelement an dem Werkzeugteil anschraubbar ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 In einer schematischen Perspektivansicht einen ersten Werkzeugteil eines Werkzeugs zum Schneiden von Blechbauteilen; und
- 2 In einer schematischen Schnittansicht den ersten Werkzeugteil mit einem korrespondierenden zweiten Werkzeugteil.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht ein Werkzeug 10 zum Schneiden von Blechbauteilen 12, wovon eines in 2 gezeigt ist. Das Werkzeug 10 umfasst einen ersten Werkzeugteil 14, an welchem ein aus mehreren ersten Klingenelementen 16 zusammengesetztes erstes Schneidkantenelement 18 mit einer ersten Schneidkante 20 angeordnet ist. Das Werkzeug 10 umfasst ferner ein in 2 gezeigtes dem ersten Werkzeugteil 14 gegenüberliegende zweites Werkzeugteil 22, an welchem ein zweites Schneidkantenelement 24 mit einer zweiten Schneidkante 26 angeordnet ist.
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Zum Schneiden zum Beispiel Anschneiden oder Durchschneiden des Blechbauteils 12 ist das Werkzeug 10 beziehungsweise sind die Werkzeugteile 14 und 22 in eine Offenstellung verlegbar. In der Offenstellung kann nun das Blechbauteil 12 zwischen die beiden Werkzeugteile 14 und 22 angeordnet werden. Ist das Blechbauteil 12 zwischen den Werkzeugteilen 14 und 22 beziehungsweise zwischen den Schneidkanten 20 und 26 angeordnet, können die Werkzeugteile 14 und 22 aus der Offenstellung in eine Durchschneidestellung aufeinander zu bewegt werden, wodurch die Schneidkanten 20 und 26 das Blechbauteil 12 zunächst plastisch verformen und schließlich in das Material des Blechbauteils 12 eindringen und darauffolgend das Blechbauteil 12 schließlich durchtrennen. Hierzu sind die Werkzeugteile 14 und 22 entlang einer Werkzeugschließrichtung aufeinander zu bewegbar.
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Um das erste Schneidkantenelement 18 mit seiner Schneidkante 20 besonders vorteilhaft auszubilden , sodass dieses besonders wartungsarm betrieben werden kann und gleichzeitig die Schneidkante 20 besonders einfach ausgebildet werden kann, ist zwischen jeweils zwei benachbarten ersten Klingenelementen 16 jeweils ein in seiner Form auf den Zwischenraum zwischen diesen angepasstes zweites Klingenelement 28 angeordnet, wodurch sich die ersten und zweiten Klingenelemente 16, 28 zu dem leistenartigen Schneidkantenelementen 18 ergänzen. Dabei ist die Schneidkante 20 des Schneidkantenelements 18 durch die ersten Klingenelemente 16 gebildet. Die Klingenelemente 16 bilden jeweils zusammen mit den Klingenelementen 28 aufgrund jeweils eines zumindest teilweise ausgebildeten Formschlusses zwischen benachbarten Klingenelementen 16 und 28 das Schneidkantenelement 18, welches dadurch besonders stabil ausgebildet werden kann.
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Um das erste Schneidkantenelement 18 insbesondere besonders vorteilhaft abzustützen ist in dem ersten Werkzeugteil 14 eine leistenartige, an das Schneidkantenelement 18 angepasste Ausnehmung 30 gebildet. In dieser kann das Schneidkantenelement 18 zumindest überwiegend formschlüssig aufgenommen werden, wodurch das Schneidkantenelement 18 besonders stabil ausgebildet werden kann. Durch die Ausbildung des Schneidkantenelements 18 durch die ersten Klingenelemente 16 und die zweiten Klingenelemente 28 kann das erste Werkzeugteil 14 besonders einfach ausgebildet sein, da beispielweise nicht eine für ein jeweiliges der ersten Klingenelemente 16 ausgebildete Aufnahme an dem Werkzeugteil 14 ausgebildet werden muss.
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Um das Schneidkantenelement 18 besonders einfach ausbilden zu können, ist es vorteilhaft, dass ein jeweiliges der ersten Klingenelemente 16 und ein jeweiliges der zweiten Klingenelemente 28 baugleich sind, das heißt ein jeweiliges erstes Klingenelement 16 und ein jeweiliges zweites Klingenelement 28 weisen die gleiche Form auf. Darüber hinaus sind sie aus dem gleichen Werkstoff gebildet.
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Vorteilhafterweise kann das jeweilige erste Klingenelement 16 und/oder das jeweilige zweite Klingenelement 28 ein, insbesondere gerades, Prisma mit einem Vieleck als Grundfläche sein. Vorteilhafter Weise und wie in den 1 und 2 gezeigt ist das jeweilige erste Klingenelement 16 und/oder das jeweilige zweite Klingenelement 28 ein Pyramidenstumpf mit einem Vieleck als Grundfläche. Dabei ist vorteilhafter Weise die Fläche des Klingenelements 16 beziehungsweise 28, welche aus dem ersten Werkzeugteil 14 anliegt, kleiner als die ihr gegenüberliegende Fläche des Klingenelements 16 beziehungsweise 28. Dadurch kann beispielweise auf besonders einfache Weise ein Hinterschnitt an der Schneidkante 20 ausgebildet werden. Durch diesen Hinterschnitt kann beispielweise auf besonders vorteilhafte Weise das Schneiden durchgeführt werden, da sich beispielweise ein abgetrennter Teil des Blechbauteils 12 nicht zwischen die beiden Schneidkantenelemente 18 und 24 verkeilt.
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Vorteilhafter Weise ist das Vieleck, welches die Fläche, insbesondere die Grundfläche des jeweiligen Klingenelements 16 beziehungsweise 28 bildet, ein regelmäßiges Vieleck, und insbesondere ein gleichseitiges Dreieck. Darüber hinaus weist das jeweilige Klingenelement vorteilhafterweise eine n-zahlige Drehsymmetrie, insbesondere an einer Achse senkrecht zur Grundfläche auf, wobei n 2, 3, 4 oder 5 ist, insbesondere jedoch 3, wodurch die Grundfläche das gleichseitige Dreieck beschreibt. Dadurch kann das jeweilige Klingenelement 16 beziehungsweise 28 vorteilhafterweise gedreht werden, wobei mehrere Kanten des jeweiligen Klingenelements 16 zum Bilden eines Teil der Schneidkante 20 verwendet werden können. So kann durch einfaches Drehen des Klingenelements 16 um eine Achse mit der Drehsymmetrie, einfach und wartungsarm ein verschleißfreier Teil der Schneidkante 20 gebildet werden.
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Ferner kann das jeweilige Klingenelement 16 beziehungsweise 28 mittels einer Befestigungseinrichtung an dem jeweiligen Werkzeugteil 14 beziehungsweise 22 befestigt werden beziehungsweise befestigbar sein, wobei das jeweilige Werkzeugteil 14 beziehungsweise 22 ein erstes Befestigungselement 32, hier in Form einer Gewindebohrung, aufweist. Das jeweilige Klingenelement 16, 28 weist ein mit dem ersten Befestigungselement 32 korrespondierendes zweites Befestigungselement 34, hier in Form einer Durchlassöffnung, auf, wodurch beispielweise das jeweilige Klingenelement 16, 28 mit einer Schraube mit dem jeweiligen Werkzeugteil 14, 22 verschraubbar ist.
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2 zeigt in einer schematischen Schnittansicht das Werkzeug 10, wobei das Blechbauteil 12 durch ein Fixierelement 36 an dem ersten Werkzeugteil 14 fixiert ist und da zweite Werkzeugteil 22 gerade Kontakt mit dem Blechbauteil 12 hat, wodurch das Schneiden des Blechbauteils 12 eingeleitet wird.
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Das gezeigte erste Klingenelement 16 des ersten Werkzeugteils 14 weist an seiner Kante, welche einen Teil der ersten Schneidkante 20 bildet eine Prägenase 38 auf. Vorteilhafterweise weisen mehrere der ersten Klingenelemente 16 jeweils eine Prägenase 38 auf. Durch die Prägenase 38 ergibt sich der Vorteil, dass diese beim Verlagern der beiden Werkzeugteile 14 und 22 entlang der Werkzeugschließrichtung in die Durchschneidestellung bereits vor Erreichen der Durchschneidestellung das Material des Blechbauteils 12 zumindest verformt, wodurch eine Grat, welcher bei dem Schneiden an der Schnittkante des Blechbauteils 12 entsteht besonders gering ausfallen kann.
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Aus 2 ist entnehmbar, dass das zweite Schneidkantenelement 24 des zweiten Werkzeugteils 22 analog dem ersten Schneidkantenelement 18 ausgebildet werden kann. Dazu weist das zweite Werkzeugteil 22 analog dem ersten Werkzeugteil 14 ebenfalls die an das Schneidkantenelement 24 angepasste Ausnehmung 30 auf. Analog sind zum Bilden der Schneidkante 26 erste Klingenelemente 16 vorgesehen, welche formschlüssig durch die in den Zwischenräumen zwischen den ersten Klingenelementen angepassten zweiten Klingenelemente gestützt sind.
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Wie der Schnittansicht der 2 anhand der unterschiedlichen Größen der dargestellten Flächen der jeweiligen Klingenelemente 16, 28 zu entnehmen ist, weisen die Klingenelemente 16, 28, insbesondere die ersten Klingenelemente 16, des ersten Schneidkantenelements 18 entlang der Längserstreckungsrichtung des ersten Schneidkantenelements 18 beziehungsweise entlang der ersten Schneidkante 20 einen Versatz zu den Klingenelementen 16, 28, insbesondere den ersten Klingenelemente 16, des zweiten Schneidkantenelements 24 entlang der Längserstreckungsrichtung des zweiten Schneidkantenelements 24 beziehungsweise entlang der zweiten Schneidkante 26 auf. Dadurch kann vermieden werden, dass sich jeweilige entlang der jeweiligen Längserstreckungsrichtung auftretende Enden einander gegenüberliegender Klingenelemente 16 direkt gegenüberliegen. Dadurch kann die Schnittkante an dem Blechbauteil 12 besonders homogen ausgebildet werden.
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Vorteilhafter Weise können die jeweiligen Klingenelemente 16 beziehungsweise 18 besonders einfach und aufwandsarm herstellbar sein. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die jeweiligen Klingenelemente 16, 28 zumindest im Wesentlichen aus einem Hartmetall gebildet sind. Alternativ oder zusätzlich können die Klingenelemente 16, 28 Anteile aufweisen, die ein von einem metallischen Material unterschiedliches Material wie zum Beispiel einen Kunststoff, eine Keramik et cetera umfassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Werkzeug
- 12
- Blechbauteil
- 14
- erstes Werkzeugteil
- 16
- erstes Klingenelement
- 18
- erstes Schneidkantenelement
- 20
- erste Schneidkante
- 22
- zweites Werkzeugteil
- 24
- zweites Schneidkantenelement
- 26
- zweite Schneidkante
- 28
- zweites Klingenelement
- 30
- Ausnehmung
- 32
- erstes Befestigungselement
- 34
- zweites Befestigungselement
- 36
- Fixierelement
- 38
- Prägenase
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005007676 B3 [0003]