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Die Erfindung betrifft eine Motor-Leitungstrommelanordnung oder Motor-Schlauchtrommelanordung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Bei elektrisch oder hydraulisch angetriebenen fahrbaren Verbrauchern wie Kränen, Bau- und Lademaschinen sowie Maschinen aus dem Tagebau und vielen weiteren Einsatzgebieten wird die elektrische Antriebsenergie dem Verbraucher in der Regel von einem Festanschluss aus über eine Versorgungsleitung zugeführt. Zum Längenausgleich der Versorgungsleitung beim Verfahren des Verbrauchers wird hierbei bekanntermaßen eine durch einen Motor angetriebene Leitungstrommel eingesetzt, auf die die Versorgungsleitung auf- bzw. abgewickelt wird.
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In gleicher Weise werden Schlauchtrommeln dazu eingesetzt, unterschiedliche flüssige und gasförmige Medien, wie z.B. Wasser, Luft, Gas und Öle, mittels Schläuchen von einem feststehenden stationären Anschluss zu einem mobilen Verbraucher zu übertragen. Die Anwendungsbereiche von Schlauchtrommeln reichen vom Einsatzfahrzeug für die Feuerwehr und Tankfahrzeugen zum Betanken von Flugzeugen über die gesamte Tagebau-, Kraftwerks- und Lagerplatztechnik bis hin zu zahlreichen Industrieanwendungen.
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Obgleich der Antrieb der zuvor genannten Leitungstrommeln grundsätzlich auch durch einen Federantrieb oder einen Hydraulikmotor erfolgen kann, kommen heutzutage aufgrund der guten Regelbarkeit der Antriebe in erster Linie elektrische Antriebseinheiten zum Einsatz, welche eine Hohlwelle antreiben, an der die Trommeln aufgenommen sind. Durch die Hohlwelle hindurch wird bei den Leitungstrommeln die elektrische Versorgungsleitung zu einer Schleifringanordnung, bzw. bei den Schlauchtrommeln der Schlauch von der Trommelseite aus zu einer Drehdurchführung geführt, über welche der Anschluss an eine ortsfeste Stromquelle, bzw. einen Versorger für das über den Schlauch auszubringende Medium erfolgt.
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Eine solche Leitungstrommel, bei der der Antrieb über einen Elektromotor erfolgt, ist beispielsweise aus der
DE 39 21 679 C2 bekannt.
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Üblicherweise werden Trommelkörper über eine Hohlwelle angetrieben und gelagert. Die Hohlwelle ist dazu eigenständig gelagert, weshalb sie meistens Teil eines Getriebes ist. Es ist daher stets notwendig, Sonderhohlwellen zu fertigen, bzw. im Getriebe vorzusehen. Dies führt zu erheblichen Kosten durch den Material- und Zeitaufwand. Darüber hinaus ist der Leitungsdurchgang durch die Hohlwelle begrenzt, was insbesondere bei elektrischen Versorgungsleitungen mit einer großen Anzahl von Einzelleitungen/Adern, bzw. Schlauchtrommeln mit großen Schlauchdurchmessern bei den Antriebskonzepten des Standes der Technik in der Regel zu übergroßen und damit teuren Getrieben führt, die üblicherweise ein zentrales Element von Motortrommeln darstellen, welches die Größe und die Kosten des Antriebs maßgeblich beeinflusst.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Motor-Leitungstrommelanordnung oder eine Motor-Schlauchtrommelanordnung zu schaffen, welche preisgünstig zu fertigen ist, einen kompakten Aufbau besitzt und eine variable Anpassbarkeit des Antriebs an unterschiedliche Leitungsdurchmesser erlaubt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Motor-Leitungstrommelanordnung oder eine Motor-Schlauchtrommelanordnung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Der grundlegende Gedanke der Erfindung besteht darin, den Trommelkörper von Motorleitungstrommeln und Motorschlauchtrommeln mittels einer Drehverbindung zu lagern und anzutreiben, wie sie oftmals in Baumaschinen eingesetzt wird. Der Antrieb der Drehverbindung erfolgt dabei insbesondere über deren Außenverzahnung durch ein oder mehrere Ritzel, die bevorzugt direkt von einem Motor angetrieben werden, der bevorzugt ein Elektromotor oder ein Hydraulikmotor ist, jedoch auch ein anderer bekannter Antriebsmotor, wie z.B. ein Pneumatikmotor etc. sein kann. Insbesondre können als Antrieb FU-Getriebemotoren oder aber auch Magnetkupplungs-Antriebe mit vorgeschaltetem Untersetzungsgetriebe zum Einsatz gelangen. Zum Schutz kann der Außenring, der die Verzahnung trägt, bzw. in welchen diese z.B. durch eine Fräsbearbeitung oder Stoßbearbeitung eingebracht ist, durch ein Abdeckelement abgedeckt bzw. abgedichtet werden.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Verwendung einer Drehverbindung als zentrales Antriebselement einer Motorleitungstrommel oder Motorschlauchtrommel eine besonders kompakte Bauform erhalten werden kann, die einen gro-ßen, von den eingesetzten Getrieben unabhängigen Durchgang für das auf die Trommel aufzuwickelnde Kabel, bzw. den darauf aufzuwickelnden Schlauch ermöglicht.
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Hierdurch erlaubt es die erfindungsgemäße Vorrichtung im Gegensatz zu bekannten Trommeln, bei denen eine Hohlwelle zum Einsatz gelangt, welche gleichzeitig als Lager für die Trommel dient, dass die technische Auslegung der Vorrichtung auf der Basis von vergleichsweise wenigen Standard-Komponenten vorgenommen werden kann.
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Zusammengefasst besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung folgende Vorteile:
- • Es sind höhere Radialkräfte und Biegemomente realisierbar, wodurch lange Leitungs- und Schlauchlängen ermöglicht werden, die auch eine Ausführung als Doppel- und Dreifachtrommel erlauben,
- • der Leitungsdurchmesser stellt keine Begrenzung mehr dar, da bei Bedarf ein sehr großer Durchgang im Innenring möglich ist,
- • es wird ein Standardaufbau mit wenigen Baugrößen einschließlich der Drehverbindung ermöglicht, was zu einer geringeren Varianz der Bauteile führt,
- • die Antriebs-Untersetzung lässt sich über vorgeschaltetes Standardgetriebe realisieren und dadurch in hohem Maße variabel und kostengünstig an die jeweiligen Erfordernisse anpassen,
- • die Antriebseinheit besitzt einen wesentlich kompakteren Aufbau,
- • die Einbaulagen sind unabhängig, und
- • bei größeren Getrieben ergibt sich ein wesentlicher Kostenvorteil.
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Gemäß der Erfindung umfasst eine Motor-Leitungstrommelanordnung oder Motor-Schlauchtrommelanordnung hierzu einen an einer Konsole aufgenommenen und durch einen Antriebsmotor rotierbaren Trommelkörper, auf den eine über eine Schleifringanordnung mit einem ortsfesten elektrischen Anschluss verbindbare elektrische Leitung oder ein über eine Drehdurchführung mit einem ortsfesten Versorgungsanschluss verbindbarer Schlauch auf- und abwickelbar ist. Die Motor-Leitungstrommelanordnung oder Motor-Schlauchtrommelanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass der Trommelkörper über eine Drehverbindung an der Konsole aufgenommen ist.
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Derartige Drehverbindungen sind im Stand der Technik insbesondere von Baumaschinen her bekannt. So werden diese beispielsweise bei Baggern eingesetzt und dort als Drehkränze bezeichnet, welche den oberen Aufbau des Baggers mit Schaufel und Kabine kippfest und um 360 ° drehbar auf dem Fahrgestell lagern.
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Derartige Drehverbindungen umfassen hierzu jeweils wenigstens einen Außenring und einen Innenring, die jeweils eine Kugelbahn aufweisen, ähnlich einem Radialkugellager. Im Gegensatz zu einem Radialkugellager sind die Kugelbahnen des Außen- und Innenrings jedoch bezüglich der Lagerlängsachse in der Regel nicht radial übereinander sondern in einem Winkel geneigt zueinander angeordnet, so dass in Verbindung mit dem entstehenden Hinterschnitt sowie der Tiefe der Kugelbahnen nach dem Einsetzen der Kugeln ein Lager entsteht, welches einen sehr flachen Aufbau besitzt und konstruktionsbedingt sehr hohe Axial- und Radialkräfte sowie auch Kippkräfte aufnehmen kann. Es sind jedoch auch Drehverbindungen bekannt, bei denen die Kugelbahnen bezogen auf die Lagerdrehachse radial in einer Ebene übereinanderliegend angeordnet sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Innenring der Drehverbindung an der in der Regel ortsfest positionierten Konsole befestigt, welche den gesamten Trommelkörper trägt, wohingegen der Außenring der Drehverbindung bevorzugt direkt am Trommelkörper befestigt ist. In besonders vorteilhafter Weise kann der Innenring hierzu beispielsweise direkt mit einer Halteplatte an der Konsole verschraubt sein, die sich bevorzugt senkrecht zur Drehachse des Trommelkörpers, d.h. allgemein in vertikaler Richtung erstreckt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer besonders einfachen Montage der Drehverbindung sowie allgemein eine flache Bauform der Halteplatte, in der bevorzugt eine Öffnung geformt ist, durch die hindurch axiale Verbindungselemente zum Antrieb des Rotors der Schleifringanordnung, bzw. die entsprechende elektrischen Leitung vom Rotor zum Trommelkörper geführt sein können. Demgegenüber ist der Außenring bevorzugt direkt an der Wand der Trommelnabe angeflanscht, die auch im Inneren der Trommelnabe aufgenommen sein kann.
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Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken treibt der Antriebsmotor, der bevorzugt ein Elektromotor oder ein Hydraulikmotor oder Pressluftmotor ist, welcher bei der bevorzugten Ausführungsform ebenfalls an der zuvor erwähnten Halteplatte aufgenommen ist, den Außenring der Drehverbindung bei Bedarf über ein Getriebe, insbesondere ein Untersetzungsgetriebe an. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass sich die mitunter hohen Drehmomente, die bei großen Trommeldurchmessern von beispielsweise 1,5 oder gar 3,5 m erforderlich sind, um die zum Aufwickeln und Spannen der elektrischen Leitungen, bzw. Schläuche erforderlichen Zugkräfte aufzubringen, auch von vergleichsweise kleinen Motoren aufgebracht werden können. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, den Antriebsmotor im Inneren der Nabe des Trommelkörpers unterzubringen.
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Wie die Anmelderin gefunden hat, stellt es in Verbindung mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Drehverbindung in Hinblick auf die Baugröße einen besonderen Vorteil dar, wenn das Getriebe einen an der Außenseite des Außenrings der Drehverbindung angeordneten Zahnkranz umfasst, der durch ein auf der Antriebswelle des Antriebsmotors angeordnetes Ritzel angetrieben wird, welches direkt mit den Zähnen des Zahnkranzes in Zahneingriff ist. Der Zahnkranz kann hierbei bevorzugt direkt am Außenring der Drehverbindung befestigt sein, bzw. durch Fräsen oder eine bekannte Stoßbearbeitung in der Außenfläche des Außenrings geformt sein.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung besteht weiterhin die Möglichkeit, zwei oder mehr Antriebsmotoren mit zugehörigen Ritzeln zum Antrieb des Trommelkörpers vorzusehen, welche bevorzugt in gleichen Abständen um den Umfang des Zahnkranzes verteilt an der Konsole angeordnet sind. So können beispielsweise zwei Antriebsmotoren diametral gegenüberliegend angeordnet werden, die jeweils ein entsprechendes Ritzel aufweisen, welches direkt in die Zähne des Zahnkranzes eingreift, um die Antriebsleistung, bzw. das auf den Trommelkörper ausgeübte Antriebsdrehmoment zu verdoppeln. Wie die Anmelderin in diesem Zusammenhang erkannt hat, eröffnet dies eine besonders platzsparende Bauweise, da zwei oder mehr vergleichsweise lange elektrische Antriebsmotoren mit einem kleinen entsprechend kleinen Gehäusedurchmesser anstelle eines einzelnen Motors mit einem entsprechend großen Gehäusedurchmesser eingesetzt werden können, um das benötigte Antriebsdrehmoment zu erzeugen.
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Alternativ besteht die Möglichkeit, dass das Getriebe ein Zugmittelgetriebe ist, welches eine am Außenring aufgenommene Riemenscheibe umfasst, die über eine vom Antriebsmotor angetriebene weitere Riemenscheibe über einen Riemen, insbesondere Zahnriemen angetrieben wird. Durch diese alternative Ausführungsform ergibt sich ein besonders weicher Lauf des Trommelkörpers, da Lastwechsel, Zugspannungsschwankungen und Unrundheiten beim Auf- und Abspulen der elektrischen Leitung, bzw. des Schlauches in vorteilhafter Weise durch den Zahnriemen gedämpft werden.
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Wie bereits zuvor ausgeführt wurde, weist der Trommelkörper eine Nabe mit einer Nabenwand auf, an deren Außenseite der Außenring der Drehverbindung bevorzugt direkt befestigt, insbesondere angeflanscht ist, wodurch sich die Möglichkeit einer besonders einfachen Montage eröffnet.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Nabenwand und die daran befestigte Drehverbindung im besonders vorteilhafter Weise im Inneren der Nabe angeordnet, und die Konsole, welche den Trommelkörper und den Antriebsmotor trägt, erstreckt sich zumindest teilweise von der Außenseite des Trommelkörpers her in dessen Innenraum hinein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Antriebsmotor, das Getriebe sowie auch die Drehverbindung gegen Beschädigungen und Verschmutzungen geschützt im Inneren der Nabe des Trommelkörpers aufgenommen werden können.
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Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken umfasst die Schleifringanordnung oder die Drehdurchführung einen feststehen Stator, welcher ein äußeres, mit der Konsole mechanisch gekoppeltes Stator-Gehäuse besitzt, das zumindest teilweise, bevorzugt zu mehr als 50%, im Inneren des Trommelkörpers aufgenommen ist. Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, dass auch die Schleifringanordnung, bzw. Drehdurchführung, zumindest teilweise im Inneren der Nabe des Trommelkörpers untergebracht werden kann, wodurch auch diese gegen eine Verschmutzung und äußere mechanische Beschädigungen durch Fahrzeuge und Gegenstände etc. beim Einsatz der erfindungsgemäßen Trommelanordnung geschützt sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es ferner vorgesehen sein, dass die elektrische Leitung oder der Schlauch durch die Öffnung im Innenring der Drehverbindung und eine weitere Öffnung in der Nabenwand des Trommelkörpers aus der Nabe des Trommelkörpers heraus zur umfänglichen Wickelfläche des Trommelkörpers geführt sind. Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, die elektrische Leitung, bzw. den Schlauch durch den Innenraum der Nabe zu führen.
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Bei dieser zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung wird die elektrische Leitung oder der Schlauch nach dem Durchtritt durch die weitere Öffnung in der Nabenwand bevorzugt im Inneren der Nabe in radialer Richtung zu einer in der Wickelfläche geformten radiale Durchtrittsöffnung und durch diese hindurch aus der Nabe heraus in den Bereich der Wickelfläche geführt ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Schleifringanordnung mit einer entsprechend großen Anzahl an elektrischen und/oder optischen Adern ausgeführt sein kann, welche den Einsatz der erfindungsgemäßen Trommelanordnung zum Auf- und Abwickeln von elektrischen Leitungen mit einer vergleichsweise großen Zahl von elektrischen Adern erlaubt, deren Anzahl allein durch den Durchmesser der elektrischen Leitung selbst begrenzt wird.
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Weiterhin kann es bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung vorgesehen sein, dass der Trommelkörper über axiale Verbindungselemente, die sich durch die zuvor erwähnte Öffnung im Innenring der Drehverbindung hindurch erstrecken, mit dem Rotor der Schleifringanordnung oder dem Rotor der Drehdurchführung antriebsmäßig gekoppelt ist. Dies ermöglicht insbesondere bei Leitungstrommeln einen besonders schlanken Aufbau und die Möglichkeit, diese einseitig über die Drehverbindung zu lagern, da sämtliche Komponenten zum Antrieb des Trommelkörpers sowie auch der Stator und Rotor der elektrischen Schleifringanordnung auf der Seite der ortsfesten Konsole angeordnet werden können, so dass lediglich die elektrische Zuleitung vom Rotor zur Wickelfläche auf der gegenüberliegenden Seite der im Inneren der Nabe liegenden Nabenwand im Innenraum der Nabe untergebracht ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von unterschiedlichen Ausführungsformen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen Leitungs- oder Schlauchtrommelanordnung mit den wesentlichen Komponenten,
- 2 eine schematische Querschnittsansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leitungstrommelanordnung,
- 3 eine schematische Seitenansicht des Trommelkörpers sowie der Drehverbindung und der Getriebekomponenten einer erfindungsgemäßen Leitungs- oder SchlauchTrommelanordnung,
- 4 eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leitungs- oder Schlauchtrommelanordnung mit einer an der Außenseite des Trommelkörpers angeflanschten Drehverbindung und außerhalb der Trommelnabe angeordneter Schleifringanordnung/Drehdurchführung, und
- 5 eine schematische Querschnittsansicht der bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlauchtrommelanordnung.
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Wie in 1 sowie den 2 bis 5 gezeigt ist, umfasst eine Motor-Leitungstrommelanordnung 1 oder Motor-Schlauchtrommelanordnung 100 einen an einer Konsole 14 aufgenommenen und durch einen Antriebsmotor 8 rotierbaren Trommelkörper 2, auf den eine elektrische Leitung 12, die über eine Schleifringanordnung 6 mit einem ortsfesten elektrischen Anschluss 10 verbunden ist, oder ein Schlauch 112 auf- und abwickelbar ist, der über eine Drehdurchführung 106 mit einem ortsfesten Versorgungsanschluss 110 verbunden ist. Die Motor-Leitungstrommelanordnung 1 oder Motor-Schlauchtrommelanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass der Trommelkörper 2 über eine Drehverbindung 4 an der Konsole 14 aufgenommen ist, welche einen Außenring 4a und einen Innenring 4b aufweist, die jeweils eine in den Figuren angedeutete Kugelbahn aufweisen, welche bei der gezeigten Ausführungsform bezüglich der Lagerlängsachse in einem Winkel geneigt zueinander angeordnet sind, wie dies in 4 angedeutet ist. Aufgrund ihrer konstruktiven Ausgestaltung stellt eine solche Drehverbindung 4 ein Lager dar, welches einen in den Zeichnungen dargestellten besonders flachen Aufbau besitzt und hohe Kippmomente aufnehmen kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Innenring 4a der Drehverbindung 4 an der ortsfesten Konsole 14 befestigt, welche in den Figuren nur teilweise dargestellt ist und welche den gesamten Trommelkörper 2 trägt. Demgegenüber ist der Au-ßenring 4b der Drehverbindung 4 bevorzugt direkt am Trommelkörper 2 befestigt. Wie der Darstellung der 2, 4 und 5 entnommen werden kann, ist der Innenring 4a bevorzugt direkt mit einer Halteplatte 14a an der Konsole 14 verschraubt, bzw. mit Hilfe einer nicht näher gezeigten Verschraubung an dieser angeflanscht, die sich bevorzugt senkrecht zur Drehachse des Trommelkörpers 2, d.h. allgemein in vertikaler Richtung erstreckt. In der Halteplatte 14a, ist eine Öffnung 14c geformt (2), durch die hindurch axiale Verbindungselemente 18 zum Antrieb des Rotors 6r der Schleifringanordnung 6, bzw. die entsprechende elektrischen Leitung 12 vom Rotor 6r zum Trommelkörper 2 geführt sein können. Diese Öffnung 14c kommuniziert hierbei mit einer zugehörigen Öffnung 4c, die im Innenring 4a der Drehverbindung geformt ist. Demgegenüber ist der Außenring 4b der Drehverbindung 4 bevorzugt direkt an der Wand 2b der Trommelnabe 2a angeflanscht, die wie in 4 angedeutet entweder als Außenwand der Trommelnabe 2a ausgeführt ist, oder auch im Inneren der Trommelnabe 2a aufgenommen sein kann, wie dies bei den Ausführungsformen der 1, 2 und 5 gezeigt ist.
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Der Antriebsmotor 8, der bevorzugt ein Elektromotor oder ein Hydraulikmotor oder Pressluftmotor ist, treibt den Außenring 4b der Drehverbindung 4 über ein Getriebe, insbesondere ein Untersetzungsgetriebe 16 an, welches gemäß 2, 3 und 5 einen an der Außenseite des Außenrings 4b der Drehverbindung 4 angeordneten Zahnkranz 16b umfasst, der durch ein auf der Antriebswelle des Antriebsmotors 8 angeordnetes Ritzel 16a angetrieben wird, welches direkt mit den Zähnen des Zahnkranzes 16b in Zahneingriff ist. Der Zahnkranz 16b ist bevorzugt direkt am Außenring 4b der Drehverbindung 4 befestigt oder an diesem z.B. durch Fräsen in der Außenfläche geformt, wie dies in 3 angedeutet ist. Das Ritzel 16a und auch der Zahnkranz 16 können durch ein in 2 und 5 angedeutetes Abdeckelement 16c abgedeckt sein, welches z.B. aus Gummi oder Kunststoff bestehen kann und bevorzugt an der Konsole befestigt ist, so dass zwischen der Nabenwand 2b und dem Rand des Abdeckelements 16c ein schmaler Spalt verbleibt, der in den Zeichnungen nicht dargestellt ist.
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Wie bereits zuvor ausgeführt wurde, weist der Trommelkörper 2 eine Nabe 2a mit einer Nabenwand 2b auf, an deren Außenseite der Außenring 4b der Drehverbindung 4 befestigt, insbesondere angeflanscht ist.
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Gemäß der Darstellung der 1, 2 und 5 sind die Nabenwand 2b und die daran befestigte Drehverbindung 4 in besonders vorteilhafter Weise im Inneren der Nabe 2a angeordnet; und die Konsole 14, welche den Trommelkörper 2 und den Antriebsmotor 8 einseitig (d.h. fliegend) trägt, erstreckt sich zumindest teilweise von der Außenseite des Trommelkörpers 2 her in dessen Innenraum hinein, so dass der Antriebsmotor 8, das Getriebe 16 sowie auch die Drehverbindung 4, bzw. die Halteplatte 14a und auch die Schleifringanordnung 6, bzw. die Drehdurchführung 106 geschützt im Inneren der Nabe 2a des Trommelkörpers 2 aufgenommen sind.
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Die Schleifringanordnung 6 oder die Drehdurchführung 106 besitzt einen feststehenden, d.h. mit der Konsole 14, bzw. der Halteplatte 14a derselben verbundenen Stator 6s, 106s, welcher ein äußeres, mit der Konsole 14 mechanisch gekoppeltes Stator-Gehäuse 6g, 106g besitzt, das bevorzugt vollständig, zumindest jedoch zu mehr als 50% im Inneren der Nabe 2a des Trommelkörpers 2 aufgenommen ist.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass der Trommelkörper 2 - wie in 2 angedeutet - über axiale Verbindungselemente 18, die sich durch die zuvor erwähnte, im Innenring 4a der Drehverbindung 4 geformte Öffnung 4c sowie auch die Öffnung 14c in der Halteplatte 14a der Konsole 14 hindurch erstrecken, mit dem Rotor 6r der Schleifringanordnung 6 oder dem Rotor 106r der Drehdurchführung 106 antriebsmäßig gekoppelt ist. Dies ermöglicht insbesondere bei Leitungstrommeln 1 eine besonders schmale Bauweise der Trommelkörper 2a, da sämtliche Komponenten zum Antrieb des Trommelkörpers 2a einschließlich der Nabenwand 2b, an der die Drehverbindung 4 angeflanscht ist, und welche die Wickelfläche 2c zum Aufwickeln der elektrischen Leitung 12 trägt, im Inneren der Nabe 2a des Trommelkörpers 2a untergebracht werden können.
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Hierbei wird die elektrische Leitung 12, welche auf die Wickelfläche 2c des Trommelkörpers 2 aufgewickelt wird, durch die Öffnung 4c im Innenring der Drehverbindung 4 und eine weitere Öffnung 2d in der Nabenwand 2b des Trommelkörpers 2 aus der Nabe 2a des Trommelkörpers 2 heraus zur umfänglichen Wickelfläche 2c des Trommelkörpers 2 geführt, wie dies in 2 angedeutet ist.
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Alternativ kann gemäß einer nicht näher gezeigten Ausführungsform einer Schlauchtrommel 101 auch der Schlauch durch die Öffnung 4c im Innenring 4a hindurch von dem in diesem Falle im Bereich der Konsole angeordneten Rotor 106r der Drehdurchführung 106 zur Wickelfläche 2c geführt werden.
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Wie in 2 gezeigt ist, wird die elektrische Leitung 12 der Leitungstrommelanordnung 1 nach dem Durchtritt durch die weitere Öffnung 2d in der Nabenwand 2b bevorzugt im Inneren der Nabe 2a in radialer Richtung zu einer in der Wickelfläche 2c geformten radiale Durchtrittsöffnung 2e und durch diese hindurch aus der Nabe 2a heraus in den Bereich der Wickelfläche 2c geführt ist. In gleicher Weise kann der Schlauch 112 der Schlauchtrommelanordnung 101 von der in 5 gezeigten Drehdurchführung 106, deren Rotor 106r fest mit der Nabenwand 2b verbunden ist und mit dieser mitrotiert, durch die radiale Durchtrittsöffnung 2e in den Bereich der Wickelfläche 2c geführt werden, wobei der Schlauch 102 und auch die Drehdurchführung 106, wie in 5 angedeutet, bevorzugt vollständig im Innenraum der Nabe 2a angeordnet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Motor-Leitungstrommelanordnung
- 2
- Trommelkörper
- 2a
- Nabe
- 2b
- Nabenwand
- 2c
- Wickelfläche
- 2d
- weitere Öffnung in der Nabenwand
- 2e
- radiale Durchtrittsöffnung in Wickelfläche
- 4
- Drehverbindung
- 4a
- Innenring der Drehverbindung
- 4b
- Außenring der Drehverbindung
- 4c
- Öffnung im Innenring der Drehverbindung
- 6
- Schleifringanordnung
- 6s
- Stator der Schleifringanordnung
- 6r
- Rotor der Schleifringanordnung
- 6g
- Stator-Gehäuse der Schleifringanordnung
- 8
- Antriebsmotor
- 10
- ortsfester elektrischer Anschluss
- 12
- elektrische Leitung
- 14
- Konsole
- 14a
- Halteplatte der Konsole, welche den Innenring trägt
- 14c
- Öffnung in Halteplatte
- 16
- Getriebe
- 16 a
- Ritzel
- 16 b
- Zahnkranz an Außenring der Drehverbindung
- 16c
- Abdeckelement
- 18
- Antriebselemente zum Antrieb des Rotors der Schleifringanordnung
- 100
- Motor-Schlauchtrommelanordnung
- 106
- Drehdurchführung
- 110
- ortsfester Versorgungsanschluss
- 112
- Schlauch
- 106r
- Rotor der Drehdurchführung
- 106s
- Stator der Drehdurchführung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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