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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse mit einer Abdichtung.
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Im Stand der Technik sind flüssigkeitsdicht abgedichtete Gehäuse vielfach bekannt, weil es eine typische Anforderung ist, eine feuchtigkeitsempfindliche Komponente in einem flüssigkeitsdicht abgedichteten Gehäuse anzuordnen. Dabei ist das Gehäuse zweiteilig mit einem ersten Gehäuseteil und mit einem zweiten Gehäuseteil ausgebildet, die mit ihren zugewandten Flächen aufeinandergesetzt einen Spalt bilden, welcher abzudichten ist.
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Dabei ist es bekannt, dass in den Spalt eine Dichtung eingelegt wird, welche an den beiden gegenüberliegenden zugewandten Flächen anliegt. Eine solche Gestaltung hat allerdings Nachteile im Hinblick auf Dichtheit und Langlebigkeit. Hebt sich die Dichtung beispielsweise nur an einer Stelle von einer der Flächen ab, ist die Abdichtung nicht mehr gewährleistet.
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Auch ist es bekannt, dass an einer der beiden gegenüberliegenden zugewandten Flächen eine Nut eingebracht ist und an der anderen gegenüberliegenden Fläche ein komplementärer Vorsprung vorgesehen ist und weiterhin zwischen den gegenüberliegenden Flächen eine Dichtung angeordnet ist. Der Vorsprung bildet dabei einen durchgängig umlaufenden Steg. Eine solche Gestaltung hat sich allerdings auch als nachteilig im Hinblick auf Dichtheit und Langlebigkeit erwiesen. In gewissen Situationen ist es insbesondere bei Wasserdampf möglich, dass der Dampf den Vorsprung auch überwindet und in den Innenraum des Gehäuses eindringen kann. Auch kann ein durchgängig umlaufender Steg verhindern, dass das Wasser wieder aus dem Innenraum des Gehäuses abfließen kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gehäuse mit einer Abdichtung zu schaffen, welches gegenüber dem Stand der Technik in Bezug auf die Abdichtung verbessert ist und dennoch einfach herzustellen ist.
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Gehäuse mit einer Abdichtung, welches ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil aufweist, welche einen Innenraum des Gehäuses umschließen, wobei das erste Gehäuseteil eine erste Fläche aufweist und das zweite Gehäuseteil eine zweite Fläche aufweist, welche im geschlossenen Zustand einander gegenüberliegen und einen Spalt zwischen sich ausbilden, wobei die erste Fläche eine erste Teilfläche und eine zweite Teilfläche ausbildet und die zweite Fläche eine dritte und eine vierte Teilfläche ausbildet, wobei die erste Teilfläche ein erste Nut und die zweite Teilfläche eine zweite Nut ausbilden, wobei die dritte Teilfläche einen zur ersten Nut kompatiblen ersten Vorsprung ausbildet und die vierte Teilfläche einen zur zweiten Nut kompatiblen zweiten Vorsprung ausbildet, so dass der erste Vorsprung im geschlossenen Zustand des Gehäuses in die erste Nut eingreift und der zweite Vorsprung im geschlossenen Zustand des Gehäuses in die zweite Nut eingreift, wobei in dem Spalt zwischen dem ersten Gehäuseteil und dem zweiten Gehäuseteil eine Dichtung angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass eine verbesserte Abdichtung des Gehäuses auch dauerhaft, insbesondere gegen Wasser und Wasserdampf, erreicht wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Teilfläche gegenüber der zweiten Teilfläche um eine Stufe versetzt ist und dass die dritte Teilfläche gegenüber der vierten Teilfläche um eine Stufe versetzt ist, jeweils in einer Richtung senkrecht zu den Teilflächen. Dadurch wird ein besonders guter Effekt für die Abdichtung erreicht, da die Stufe, insbesondere von außen nach innen hin zum Innenraum des Gehäuses überwunden werden muss, was eine zusätzlich verbesserte Dichtwirkung bewirkt.
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Auch ist es bei einem Ausführungsbeispiel zweckmäßig, wenn die Stufe eine Höhe H aufweist und der erste Vorsprung eine Höhe h1 und der zweite Vorsprung eine Höhe h2, wobei H größer ist als h1 und H größer ist als h2, insbesondere H um ein mehrfaches größer ist als h1 und als h2, zumindest, dass H zumindest um das Dreifache größer ist als h1 und als h2. Damit wird auch eine verbesserte Dichtwirkung erreicht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zum Innenraum des Gehäuses benachbarte dritte Teilfläche höher angeordnet ist als die zum Außenraum benachbarte vierte Teilfläche. Dadurch hat das Wasser nach innen hin anzusteigen, um in das Gehäuse einzudringen. Da dies entgegen der Gravitation erfolgen muss, ist dadurch die Dichtwirkung verbessert.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der erste Vorsprung und/oder der zweite Vorsprung als umlaufender oder nahezu umlaufender Vorsprung ausgebildet ist, wobei die erste Nut und/oder die zweite Nut als umlaufende oder nahezu umlaufende Nut ausgebildet ist. Dadurch wird eine Variante der Abdichtung realisierbar. Diese ist in der Fertigung einfach herzustellen und einfach zu montieren.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der erste Vorsprung und/oder der zweite Vorsprung in Teilvorsprünge unterteilt sind, die sich aneinanderreihen und einen im Wesentlichen umlaufenden oder nahezu umlaufenden Vorsprung ausbilden, wobei die erste Nut und/oder die zweite Nut in Teilnuten unterteilt sind, die sich aneinanderreihen und eine im Wesentlichen umlaufende oder nahezu umlaufende Nut ausbilden. Dadurch wird eine weitere Variante der Abdichtung realisierbar.
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Vorteilhaft ist auch, wenn der erste Vorsprung und/oder der zweite Vorsprung oder die Teilvorsprünge des ersten Vorsprungs und/oder des zweiten Vorsprungs gerade ausgebildet sind oder bogenförmig gekrümmt ausgebildet sind, wobei die erste Nut und/oder die zweite Nut oder die Teilnuten der ersten Nut und/oder der zweiten Nut gerade ausgebildet sind oder bogenförmig gekrümmt ausgebildet sind. Diese gekrümmte Variante ist im Hinblick auf eine Entwässerung vorteilhaft.
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Auch ist es zweckmäßig, wenn die Teilvorsprünge des ersten Vorsprungs und die Teilvorsprünge des zweiten Vorsprungs versetzt zueinander angeordnet sind, wobei die Teilnuten der ersten Nut und die Teilnuten der zweiten Nut versetzt zueinander angeordnet sind. Damit wird die Dichtwirkung auch verbessert.
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Vorteilhaft ist weiterhin, wenn die Teilvorsprünge des ersten Vorsprungs mehrreihig angeordnet sind und/oder die Teilvorsprünge des zweiten Vorsprungs mehrreihig angeordnet sind, wobei die Teilvorsprünge einzelner Reihen versetzt zueinander angeordnet sind, wobei die Teilnuten der ersten Nut mehrreihig angeordnet sind und/oder die Teilnuten der zweiten Nut mehrreihig angeordnet sind, wobei die Teilnuten einzelner Reihen versetzt zueinander angeordnet sind. Damit kann die Dichtwirkung auch verbessert werden.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es auch zweckmäßig, wenn die Dichtung aus einem elastischen Material besteht oder dieses aufweist, insbesondere aus Polyurethan oder Butyl.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung detailliert erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Teildarstellung eines Gehäuses mit einem ersten Gehäuseteil und einem zweiten Gehäuseteil, die aufeinandergesetzt werden, um den Innenraum abzudichten,
- 2 eine schematische Darstellung einer Fläche eines Gehäuseteils mit Vorsprüngen, und
- 3 eine schematische Darstellung einer alternativen Fläche eines Gehäuseteils mit Vorsprüngen.
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Die 1 zeigt ein Gehäuse 1, das eine Abdichtung 2 aufweist, um den Innenraum 3 des Gehäuses 1 gegen den Außenraum 4 abdichten zu können. Dabei wird nur ein Teil des Gehäuses 1 im Schnitt gezeigt, um die Abdichtung 2 erläutern zu können. Es ist hierfür nicht notwendig, das gesamte Gehäuse 1 zu erkennen. Man kann sich jedoch vorstellen, dass das Gehäuse 1 im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist mit einem quaderförmigen Innenraum 3. Alternativ kann das Gehäuse 1 aber auch anderweitig ausgebildet sein.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Gehäuse 1 ein erstes Gehäuseteil 5 und ein zweites Gehäuseteil 6 auf. Diese Gehäuseteile 5, 6 werden dabei aufeinandergesetzt und schließen den Innenraum 3 ein. Das Gehäuse besteht daher aus zwei Gehäuseteilen 5, 6. Die Erfindung ist aber nicht auf solche Gehäuse 1 mit zwei Gehäuseteilen 5, 6 beschränkt, sondern das Gehäuse 1 kann auch aus mehr als zwei Gehäuseteilen 5, 6 bestehen, die miteinander zusammengesetzt werden. So kann das Gehäuse 1 auch aus drei oder mehr Gehäuseteilen 5, 6 bestehen, die jeweils abgedichtet miteinander zusammengesetzt werden können.
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Die 1 zeigt, dass das erste Gehäuseteil 5 eine erste Fläche 7 aufweist und das zweite Gehäuseteil 6 eine zweite Fläche 8 aufweist, welche im geschlossenen Zustand einander gegenüberliegen und einen Spalt 9 zwischen sich ausbilden.
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Es ist auch zu erkennen, dass die erste Fläche 7 eine erste Teilfläche 10 und eine zweite Teilfläche 11 ausbildet, wobei auch die zweite Fläche 8 eine dritte Teilfläche 12 und eine vierte Teilfläche 13 ausbildet.
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Die erste Teilfläche 10 bildet eine erste Nut 14 und die zweite Teilfläche 11 bildet eine zweite Nut 15 aus.
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Die dritte Teilfläche 12 bildet einen zur ersten Nut 14 kompatiblen ersten Vorsprung 16 aus und die vierte Teilfläche 13 bildet einen zur zweiten Nut 15 kompatiblen zweiten Vorsprung 17 aus.
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Im geschlossenen Zustand des Gehäuses 1, wenn das erste Gehäuseteil 5 auf das zweite Gehäuseteil 6 aufgesetzt ist, greift der erste Vorsprung 16 in die erste Nut 14 ein und der zweite Vorsprung 17 greift in die zweite Nut 15 ein.
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In dem verbliebenen Spalt 9 zwischen dem ersten Gehäuseteil 5 und dem zweiten Gehäuseteil 6 wird weiterhin eine Dichtung 18 angeordnet. Die Dichtung 18 besteht vorzugsweise aus einem elastischen Material oder weist dieses auf, insbesondere Polyurethan oder Butyl als elastisches Material.
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Das Gehäuse 1 mit seinen Gehäuseteilen 5, 6 kann aus zumindest einem Kunststoff und/oder aus Metall bestehen, insbesondere aus Polyamid, Polypropylen, Aluminium etc.
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In 1 ist auch zu erkennen, dass die erste Teilfläche 10 gegenüber der zweiten Teilfläche 11 um eine Stufe 19 versetzt ist und auch, dass die dritte Teilfläche 12 gegenüber der vierten Teilfläche 13 um eine Stufe 20 versetzt ist, jeweils in einer Richtung senkrecht zu den Teilflächen 10, 11, 12, 13. Dabei ist die Richtung der Stufe normal zur Teilfläche orientiert. Grundsätzlich könnte der Winkel α auch ungleich 90° sein, um eine bessere Fügung der Gehäuseteile 5, 6 zu erreichen. Vorteilhaft ist der Winkel der Stufen 19, 20 von den Teilflächen 10, 11, 12, 13 etwa 90°, insbesondere zwischen 80° und 90°.
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Auch ist zu erkennen, dass die Stufe 19, 20 eine Höhe H aufweist und der erste Vorsprung 16 eine Höhe h1 und der zweite Vorsprung 17 eine Höhe h2 aufweist, wobei H größer ist als h1 und H größer ist als h2, insbesondere H um ein mehrfaches größer ist als h1 und als h2, zumindest, dass H zumindest um das Dreifache größer ist als h1 und als h2.
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Die Tiefe der Nuten 14, 15 korrespondiert mit der jeweiligen Höhe der Vorsprünge 16, 17.
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In 1 ist auch zu erkennen, dass die zum Innenraum 3 des Gehäuses 1 benachbarte dritte Teilfläche 12 höher angeordnet ist als die zum Außenraum 4 benachbarte vierte Teilfläche 13. Auch die zum Innenraum 3 des Gehäuses 1 benachbarte erste Teilfläche 10 ist höher angeordnet als die zum Außenraum 4 benachbarte zweite Teilfläche 11.
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Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind der erste Vorsprung 16 und der zweite Vorsprung 17 als umlaufende oder nahezu umlaufende Vorsprünge ausgebildet, wobei die erste Nut 14 und die zweite Nut 15 als umlaufende oder nahezu umlaufende Nuten ausgebildet sind. Dies kann aber auch so ausgebildet sein, dass der erste Vorsprung 16 und/oder der zweite Vorsprung 17 als umlaufende oder nahezu umlaufende Vorsprünge ausgebildet sind, wobei die erste Nut 14 und/oder die zweite Nut 15 als umlaufende oder nahezu umlaufende Nuten ausgebildet sind.
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Alternativ kann der erste Vorsprung 16 und/oder der zweite Vorsprung 17 in Teilvorsprünge unterteilt sein, die sich aneinanderreihen und einen im Wesentlichen umlaufenden oder nahezu umlaufenden Vorsprung ausbilden, wobei die erste Nut 14 und/oder die zweite Nut 15 in Teilnuten unterteilt sind, die sich aneinanderreihen und eine im Wesentlichen umlaufende oder nahezu umlaufende Nut ausbilden. Im Schnitt der 1 betrachtet, ist dieser Unterschied zwischen diesen Ausführungsbeispielen jedoch nicht zu erkennen.
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Die 2 und 3 zeige in einer Ansicht auf die Fläche 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem der erste Vorsprung 16 und der zweite Vorsprung 17 oder die Teilvorsprünge 21, 22 des ersten Vorsprungs 16 und des zweiten Vorsprungs 17 gerade ausgebildet sind oder bogenförmig gekrümmt ausgebildet sind, wie es in 2 zu erkennen ist, wobei die erste Nut 14 und/oder die zweite Nut 15 oder die Teilnuten der ersten Nut 14 und/oder der zweiten Nut 15 entsprechend gerade ausgebildet sind oder bogenförmig gekrümmt ausgebildet sind. Auch können einzelne Vorsprünge 16, 17 oder Teilvorsprünge 21, 22 gerade oder gekrümmt ausgebildet sein, während andere Vorsprünge 16, 17 oder Teilvorsprünge 21, 22 gekrümmt oder gerade ausgebildet sind. Es kann also auch eine Mischung von geraden und gekrümmten Vorsprüngen 16, 17 und entsprechenden Nuten 14, 15 vorgesehen sein.
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Auch ist in der 2 zu erkenne, dass die Teilvorsprünge 21 des ersten Vorsprungs 16 und die Teilvorsprünge 22 des zweiten Vorsprungs 17 versetzt zueinander angeordnet sind, wobei die Teilnuten der ersten Nut und die Teilnuten der zweiten Nut entsprechend versetzt zueinander angeordnet sind, was jedoch nicht gezeigt ist.
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Auch ist es möglich, dass die Teilvorsprünge 21 des ersten Vorsprungs 16 mehrreihig angeordnet sind und/oder die Teilvorsprünge 22 des zweiten Vorsprungs 17 mehrreihig angeordnet sind, wobei die Teilvorsprünge 21 einzelner Reihen versetzt zueinander angeordnet sind, wobei die Teilnuten der ersten Nut mehrreihig angeordnet sind und/oder die Teilnuten der zweiten Nut mehrreihig angeordnet sind, wobei die Teilnuten einzelner Reihen versetzt zueinander angeordnet sind.