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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines fluidischen Schüttgutfördersystems, bei dem ein Volumenstrom eines Förderfluids in einer Schüttgutentnahmeeinheit bereitgestellt wird, sodass Schüttgut aus der Schüttgutentnahmeeinheit vom Förderfluid aufgenommen und abtransportiert wird.
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Auch betrifft die Erfindung ein Schüttgutfördersystem mit einer Förderfluidquelle zur Bereitstellung eines Volumenstroms an Förderfluid, einem Förderfluidmengenregelsystem zur Steuerung oder Regelung des bereitgestellten Volumenstroms an Förderfluid und einer Schüttgutentnahmeeinheit zum Beladen des Förderfluids mit einem Schüttgut.
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Derartige Schüttgutfördersysteme und zugehörige Verfahren zu deren Betrieb sind aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei stellt Luft ein gängiges Förderfluid dar. In diesem Zusammenhang spricht man auch von pneumatischen Schüttgutfördersystemen. Unter Schüttgut werden üblicherweise rieselfähige Materialien aller Art verstanden, z. B. Kunststoffgranulat.
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Bei bekannten Schüttgutfördersystemen steht die Schüttgutentnahmeeinheit in der Regel mit einem ersten Behälter in Verbindung, in dem das zu fördernde Schüttgut aufgenommen ist. Das Schüttgut wird ausgehend hiervon mittels des Schüttgutfördersystems in einen zweiten Behälter umgeladen. Erste oder zweite Behälter sind insbesondere als Silos, Wagons oder sogenannte Big Bags ausgebildet. Alternativ zum zweiten Behälter können auch Förderbänder eingesetzt werden. Ebenso ist es bekannt, in der Schüttgutentnahmeeinheit zum sogenannten Beladen des Förderfluids mit Schüttgut einen Stellschieber, eine Förderschnecke, einen Zuteiler oder ein Becherwerk vorzusehen, über die ein Volumenstrom an Schüttgut beeinflusst werden kann.
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Bei bekannten Schüttgutfördersystemen wird im Sinne eines effizienten Anlagenbetriebs angestrebt, einen möglichst großen Volumenstrom an Schüttgut zu fördern. Dieser ist jedoch durch eine maximale Transportkapazität des Schüttgutfördersystems begrenzt. Zudem liegt es in der Natur von Schüttgut, dass dessen Materialeigenschaften, die auch die Transportfähigkeit mittels eines pneumatischen Schüttgutfördersystems beeinflussen, gewissen Schwankungen unterworfen sind. Es besteht somit stets die Gefahr, dass das Schüttgutfördersystem verstopft oder überläuft, wenn dessen Transportkapazität vollständig ausgenutzt werden soll.
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Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung, bekannte Schüttgutfördersysteme weiter zu verbessern. Dabei sollen insbesondere Schüttgutfördersysteme angegeben werden, deren Transportkapazität gut ausgenutzt werden kann, ohne ein Verstopfen oder Überlaufen des Schüttgutfördersystems in Kauf nehmen zu müssen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem ein Bereitstellungdruck des Förderfluids stromaufwärts der Schüttgutentnahmeeinheit erfasst wird und der Volumenstrom des Förderfluids verringert wird, wenn der Bereitstellungsdruck ansteigt und/oder der Volumenstrom des Förderfluids vergrößert wird, wenn der Bereitstellungsdruck abfällt.
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Die Grundidee der Erfindung besteht somit darin, den Bereitstellungsdruck als Indikator für den Ausnutzungsgrad der Transportkapazität des Schüttgutfördersystems zu verwenden und den Betrieb des Schüttgutfördersystems mit Hilfe des Bereitstellungsdrucks zu steuern oder zu regeln. Insbesondere wird dabei das Schüttgutfördersystem ausschließlich über den Bereitstellungsdruck gesteuert oder geregelt.
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Ein Ansteigen des Bereitstellungsdruckes deutet in diesem Zusammenhang auf eine Engstelle innerhalb des Schüttgutfördersystems hin. Diese kann daraus resultieren, dass das Förderfluid zu viel Schüttgut aufgenommen hat. Auch kann sich eine Engstelle ergeben, wenn beispielsweise ein Reinigungsfilter des Schüttgutfördersystems verstopft ist. Durch das Verringern des Volumenstroms an Förderfluid wird als Reaktion auf diese Situation die Menge an vom Förderfluid aufgenommenem Schüttgut verringert. Dabei wird ein Anstieg des Bereitstellungsdrucks bereits detektiert, bevor das Schüttgutfördersystem verstopft oder übergelaufen ist. Eine Engstelle ist somit nicht mit einer Verstopfung oder einem Überlauf gleichzusetzen. Vielmehr kann ein solcher Zustand durch das erfindungsgemäße Verfahren wirkungsvoll vermieden werden. Es wird dem Verstopfen oder Überlaufen also bereits in der zugehörigen Entstehungsphase entgegengewirkt.
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Ein Abfallen des Bereitstellungsdrucks deutet darauf hin, dass die Transportkapazität des Schüttgutfördersystems nicht vollständig ausgenutzt ist. Das kann einerseits daran liegen, dass nicht genügend Schüttgut vom Förderfluid aufgenommen wurde. Auch fällt der Bereitstellungsdruck ab, wenn Förderfluid beispielsweise durch eine Leckage aus dem Schüttgutfördersystem entweicht. In beiden Fällen wird der Volumenstrom an Förderfluid angehoben, sodass von diesem ein größerer Volumenstrom an Schüttgut aufgenommen wird. Auf diese Weise kann das Schüttgutfördersystem unter vollständiger Ausnutzung seiner Transportkapazität betrieben werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Bereitstellungsdruck zur Zustandsüberwachung des Schüttgutfördersystems verwendet werden (englischer Begriff: Condition Monitoring). Dabei können bzw. kann aus einem Ansteigen und/oder einem Abfallen des Bereitstellungsdruckes ein Wartungserfordernis und/oder eine Wartungsempfehlung abgeleitet werden. Dies kann mittels einer Fördersteuerungseinheit geschehen. Nach einem detektierten Abfallen des Bereitstellungsdruckes wird in diesem Zusammenhang beispielsweise nach einem gewissen Zeitintervall der Bereitstellungsdruck nochmals überprüft. Wenn der Bereitstellungsdruck weiter abfällt, kann eine Leckage im Schüttgutfördersystem vorliegen. Eine zugehörige Wartungsempfehlung lautet dann zum Beispiel „Dichtmesser austauschen“ oder „Dichtmesser nachstellen“.
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Das Schüttgutfördersystem kann somit insgesamt zuverlässig und effizient betrieben werden. Es kann dabei schnell auf solche Schwankungen der Materialeigenschaften des Schüttguts reagieren, die eine Änderung des Bereitstellungsdrucks nach sich ziehen. Diese Anpassungsfähigkeit ist auch vorteilhaft, wenn das Schüttgutfördersystem für unterschiedliche Arten von Schüttgut verwendet wird. Es justiert sich dabei im Wesentlichen selbstständig und passt sich somit an ein geändertes Schüttgut an. Manuelle Anpassungen sind nicht oder nur in geringem Umfang notwendig.
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Der Volumenstrom an Förderfluid kann ausgehend von einem Soll-Volumenstrom oder einem Ist-Volumenstrom an Förderfluid verringert oder vergrößert werden, insbesondere wobei der Soll-Volumenstrom an Förderfluid in Abhängigkeit eines Volumenstroms an Schüttgut oder eines Betriebsparameters der Schüttgutentnahmeeinheit bestimmt wird. Dabei wird unter einem Soll-Volumenstrom ein vorgegebener Volumenstrom verstanden. Der Soll-Volumenstrom kann auf einer Steuerung des Schüttgutfördersystems hinterlegt sein. In einem stationären Betrieb des Schüttgutfördersystems entspricht bevorzugt der Ist-Volumenstrom an Förderfluid dem Soll-Volumenstrom. Unter Betriebsparametern der Schüttgutentnahmeeinheit werden Kennwerte derselben verstanden, die zumindest mittelbar auf den Volumenstrom an Schüttgut zurückwirken. Dabei handelt es sich zum Beispiel um einen Schieberöffnungsgrad eines Stellschiebers oder um eine Rotationsgeschwindigkeit einer Förderschnecke. Die Verringerung oder Vergrößerung des Volumenstroms an Förderfluid kann die Vorgabe eines neuen Soll-Volumenstroms umfassen. Es lässt sich somit das Schüttgutfördersystem zuverlässig und effizient betreiben.
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Der Soll-Volumenstrom an Förderfluid kann auch von einer übergeordneten Steuerungseinheit vorgegeben werden. Alternativ kann er manuell am Schüttgutfördersystem eingestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein durch die Schüttgutentnahmeeinheit bereitgestellter Volumenstrom an Schüttgut verringert, wenn der Bereitstellungsdruck ansteigt und/oder es wird ein durch die Schüttgutentnahmeeinheit bereitgestellter Volumenstrom an Schüttgut vergrößert, wenn der Bereitstellungsdruck sinkt. Mit anderen Worten wird der bereitgestellte Volumenstrom an Schüttgut verringert, wenn auch der Volumenstrom an Förderfluid verringert wird. Der bereitgestellte Volumenstrom an Schüttgut wird vergrößert, wenn auch der Volumenstrom an Förderfluid vergrößert wird. Auf diese Weise sind der Volumenstrom an Förderfluid und der Volumenstrom an Schüttgut stets gut aufeinander abgestimmt, sodass sich die Transportkapazität des Schüttgutfördersystems gut ausnutzen lässt. Es ergibt sich ein effizienter Betrieb desselben.
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Vorzugsweise wird der Volumenstrom an Schüttgut ausgehend von einem Soll-Volumenstrom oder einem Ist-Volumenstrom verringert oder vergrößert. Dabei wird unter einem Soll-Volumenstrom wieder ein vorgegebener Volumenstrom verstanden. Dieser kann auch für das Schüttgut auf einer Steuereinheit hinterlegt sein. Dies kann in Abhängigkeit eines Volumenstroms des Förderfluids erfolgen, beispielsweise in Form von Tabellen oder Kurven. In einem stationären Betrieb des Schüttgutfördersystems entspricht bevorzugt der Ist-Volumenstrom an Schüttgut dem zugeordneten Soll-Volumenstrom. Die Verringerung oder Vergrößerung des Volumenstroms an Schüttgut kann auch die Vorgabe eines neuen Soll-Volumenstroms umfassen. Es lässt sich somit das Schüttgutfördersystem zuverlässig und effizient betreiben.
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Der Soll-Volumenstrom an Schüttgut kann in Analogie zum Soll-Volumenstrom an Förderfluid von einer übergeordneten Steuerung vorgegeben werden. Alternativ kann er manuell am Schüttgutfördersystem eingestellt werden.
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Das Schüttgut kann in der Schüttgutentnahmeeinheit diskontinuierlich bereitgestellt werden. Ein Volumenstrom an Schüttgut ist somit nicht durchgängig. Das kann dadurch erreicht werden, dass die Schüttgutentnahmeeinheit intermittierend betrieben wird. Für den Fall, dass die Schüttgutentnahmeeinheit einen Stellschieber umfasst, wird dieser also stets nur für ein gewisses Zeitintervall geöffnet. Auf diese Weise wird ein Überlaufen oder Verstopfen des Schüttgutfördersystems wirkungsvoll vermieden, da ein Nachströmen von Schüttgut auf eine gewisse Schüttgutmenge begrenzt ist. Wenn die Bereitstellungspausen für das Schüttgut vergleichsweise kurz gewählt werden, ist deren Einfluss auf das insgesamt geförderte Volumen an Schüttgut unerheblich. Dadurch kann das Schüttgutfördersystem weiterhin effizient betrieben werden.
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In einer Variante werden bzw. wird in einem Anlaufbetrieb ein Volumenstrom an Schüttgut und/oder ein Volumenstrom an Förderfluid gesteigert, insbesondere stetig gesteigert. Der Anlaufbetrieb dient dazu, ausgehend von einem Betriebsstart des Schüttgutfördersystems zuverlässig und effizient die maximale Ausnutzung der Transportkapazität zu erreichen. Dabei werden vorzugsweise die Volumenströme an Schüttgut und Förderfluid gleichzeitig und in Abhängigkeit voneinander gesteigert.
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Auch können bzw. kann in einem Maximalförderbetrieb ein Volumenstrom an Schüttgut und/oder ein Volumenstrom an Förderfluid im Wesentlichen konstant gehalten werden. Der konstante Wert entsprich dabei vorzugsweise der maximalen Transportkapazität oder kommt dieser zumindest nahe. Somit ist das Schüttgutfördersystem maximal oder nahezu maximal ausgelastet.
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Alternativ oder zusätzlich wird in einem Auslaufbetrieb ein Volumenstrom an Schüttgut verringert und ein Volumenstrom an Förderfluid im Wesentlichen konstant gehalten. Der Auslaufbetrieb dient dazu, das Schüttgutfördersystem am Ende eines Fördervorgangs von Schüttgut zu reinigen. Man spricht dabei auch vom Leerblasbetrieb. Somit ist das Fördersystem für einen neuen Fördervorgang vorbereitet.
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Vorteilhafterweise wird der Bereitstellungsdruck als Ausgangsdruck eines Förderfluidmengenregelsystems erfasst. Förderfluidmengenregelsysteme sind dabei an sich bekannt. Üblicherweise umfassen sie einen Drucksensor, der innerhalb des Förderfluidmengenregelsystems zur Regelung der Förderfluidmenge verwendet wird. Der von diesem Drucksensor erfasste Wert kann auch zur Erfassung des Bereitstellungsdrucks verwendet werden. Dadurch ergibt sich ein einfacher Aufbau der des Schüttgutfördersystems. Weitere Sensoren sind nicht notwendig.
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Darüber hinaus wir die Aufgabe durch ein Schüttgutfördersystem der eingangs genannten Art gelöst, bei dem eine Fördersteuerungseinheit vorgesehen ist, die steuerungstechnisch mit dem Förderfluidmengenregelsystem und der Schüttgutentnahmeeinheit gekoppelt ist. Mittels einer derartigen Fördersteuerungseinheit können also die Schüttgutentnahmeeinheit und das Förderfluidmengenregelsystem in Abhängigkeit voneinander gesteuert oder geregelt werden. Dabei erfolgt die steuerungstechnische Kopplung insbesondere über ein Bussystem, z. B. über Profibus. Es kann so ein zuverlässiger Betrieb des Schüttgutfördersystems gewährleistet werden, bei dem auch dafür gesorgt ist, dass die Transportkapazität desselben maximal ausgenutzt wird. Ein weiterer Vorteil der Fördersteuerungseinheit ist, dass sie auch an bestehenden Schüttgutfördersystemen nachgerüstet werden kann. In diesem Zusammenhang kann die Fördersteuerungseinheit auch mit übergeordneten Steuerungseinheiten koppelbar sein.
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Die Fördersteuerungseinheit kann eine Benutzerschnittstelle aufweisen. Mittels der Benutzerschnittstelle können Betriebsparameter des Schüttgutfördersystems anzeigbar, auswählbar und/oder vorgebbar sein. Über die Benutzerschnittstelle können also insbesondere Betriebsparameter durch einen Bediener manuell vorgegeben werden. Auch kann er sich über aktuell verwendete Betriebsparameter visuell informieren.
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Ferner kann die Fördersteuerungseinheit eine Speichereinheit aufweisen, auf der Betriebsparameter des Schüttgutfördersystems hinterlegt sind, insbesondere wobei Betriebsparameter für mehrere Betriebsmodi hinterlegt sind. Unter derartigen Betriebsmodi sind beispielsweise der bereits genannte Anlaufbetrieb, der Maximalförderbetrieb und der Auslaufbetrieb zu verstehen. Für jeden Betriebsmodus kann dabei ein Satz an Betriebsparametern hinterlegt sein, der insbesondere Soll-Werte für den Volumenstrom an Förderfluid und/oder den Volumenstrom an Schüttgut umfasst. Diese Werte können in Form von Tabellen oder Kurven hinterlegt sein.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Fördersteuerungseinheit auch dazu ausgebildet sein, eine Zustandsüberwachung des Schüttgutfördersystems auszuführen (englischer Begriff: Condition Monitoring). Mittels der Fördersteuerungseinheit kann bzw. können dann in Abhängigkeit des Bereitstellungsdruckes ein Wartungserfordernis und/oder eine Wartungsempfehlung erzeugt und ausgegeben werden.
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Bevorzugt ist die Fördersteuerungseinheit dazu ausgebildet, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen. Es ergeben sich so die bereits hinsichtlich des Verfahrens erläuterten Effekte und Vorteile.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das in den beigefügten Zeichnungen gezeigt ist. Es zeigen:
- - 1 ein erfindungsgemäßes Schüttgutfördersystem, das mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens betreibbar ist, und
- - 2 ein Detail II des erfindungsgemäßen Schüttgutfördersystems aus 1.
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1 zeigt ein Schüttgutfördersystem 10, das in der dargestellten Ausführungsform als pneumatisches Schüttgutfördersystem 10 ausgebildet ist.
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Es umfasst eine Förderfluidquelle 12, mittels der ein Volumenstrom F an Förderfluid bereitgestellt wird. Der Volumenstrom F an Förderfluid ist dabei mittels eines Pfeils symbolisiert.
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Der Volumenstrom F wird über ein Förderfluidmengenregelsystem 14 (siehe auch 2) und eine Transportleitung 16 in eine Schüttgutentnahmeeinheit 18 geleitet.
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Dabei dient das Förderfluidmengenregelsystem 14 dazu, den Volumenstrom F zu steuern oder zu regeln, d.h. auf einen vorgegebenen Wert einzustellen. Hierzu weist es einen Eingangsdrucksensor 20, einen Ausgangsdrucksensor 22 und ein strömungsmäßig dazwischen angeordnetes Regelventil 24 auf, das ein Stellglied des Förderfluidmengenregelsystems 14 darstellt.
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Die Schüttgutentnahmeeinheit 18 dient dazu, das Förderfluid mit einem Schüttgut, das in einem ersten Behälter 26 vorliegt, zu beladen. Dabei ist ein mittels der Schüttgutentnahmeeinheit 18 bereitgestellter Volumenstrom S an Schüttgut wieder mittels eines Pfeils symbolisiert.
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Auf diese Weise kann das Schüttgut mittels des Förderfluids durch die Förderleitung 28 in einen zweiten Behälter 30 transportiert werden (siehe Pfeil S+F).
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Ferner ist das Schüttgutfördersystem 10 mit einer Fördersteuerungseinheit 32 ausgestattet, die über ein Bussystem 34 steuerungstechnisch mit dem Förderfluidmengenregelsystem 14 und der Schüttgutentnahmeeinheit 18 gekoppelt ist.
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Die Fördersteuerungseinheit 32 ist dabei mit einer Benutzerschnittstelle 36 ausgestattet, mittels der Betriebsparameter des Schüttgutfördersystems 10 anzeigbar, auswählbar und/oder vorgebbar sind.
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Ferner weist die Fördersteuerungseinheit 32 eine Speichereinheit 38 auf, auf der Betriebsparameter des Schüttgutfördersystems 10 hinterlegt sind.
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Die Fördersteuerungseinheit 32 ist außerdem dazu ausgebildet, ein Verfahren zum Betrieb eines fluidischen Schüttgutfördersystems auszuführen.
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Dabei wird der mittels des Ausgangsdrucksensors 22 erfasste Druck als ein Bereitstellungsdruck P des Förderfluids erfasst und in der Fördersteuerungseinheit 32 verarbeitet.
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Der Bereitstellungsdruck P wird also bezüglich einer Strömungsrichtung des Förderfluids stromaufwärts der Schüttgutentnahmeeinheit 18 erfasst.
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Dabei wird der Volumenstrom F des Förderfluid derart gesteuert, dass er verringert wird, wenn der Bereitstellungsdruck P ansteigt und/oder vergrößert wird, wenn der Bereitstellungsdruck P abfällt.
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Der Bereitstellungsdruck P steigt insbesondere dann an, wenn eine vergleichsweise große Menge an Schüttgut, d.h. ein großer Volumenstrom S an Schüttgut, vom Förderfluid aufgenommen wurde. Die aufgenommene Menge an Schüttgut wird als Reaktion auf diesen Umstand dadurch verringert, dass ein kleinerer Volumenstrom F an Förderfluid bereitgestellt wird.
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Ein Abfallen des Bereitstellungsdrucks P stellt sich insbesondere dann ein, wenn eine Förderkapazität des Schüttgutfördersystem 10 nicht mehr vollständig ausgenutzt ist. Es wird dann der Volumenstrom F an Förderfluid erhöht, um mehr Schüttgut zu fördern.
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In der dargestellten Ausführungsform geht dabei die Vergrößerung oder Verringerung des Volumenstroms F an Förderfluid mit einer davon abhängigen Vergrößerung bzw. Verkleinerung des bereitgestellten Volumenstroms S an Schüttgut einher.
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Mit anderen Worten wird ein durch die Schüttgutentnahmeeinheit 18 bereitgestellte Volumenstrom S an Schüttgut verringert, wenn der Bereitstellungsdruck P ansteigt.
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Der durch die Schüttgutentnahmeeinheit 18 bereitgestellte Volumenstrom S an Schüttgut wird vergrößert, wenn der Bereitstellungsdruck P sinkt.
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Einander zugeordnete Volumenströme S, F an Schüttgut und Förderfluid können dabei auf der Speichereinheit 38 beispielsweise in Form von Tabellen oder Kurven hinterlegt sein. Dabei müssen die Volumenströme S, F nicht als solche hinterlegt sein, sondern können auch als die Volumenströme maßgeblich beeinflussende Einstellparameter der Schüttgutentnahmeeinheit 18 und/oder des Förderfluidmengenregelsystems 14 angegeben sein.
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Sowohl der Volumenstrom F an Förderfluid als auch der Volumenstrom S an Schüttgut können ausgehend von einem Soll-Volumenstrom oder ausgehend von einem Ist-Volumenstrom verringert oder vergrößert werden.
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Die Volumenströme S, F werden also ausgehend von einem tatsächlich vorhandenen Volumenstrom oder ausgehend von einem durch die Fördersteuerungseinheit 32 vorgegebenen Volumenstrom eingestellt. Dabei umfasst das Verringern oder Vergrößern der Volumenströme S, F die Vorgabe eines geänderten Soll-Volumenstroms.
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Auf der Fördersteuerungseinheit 32 sind zudem Betriebsparameter für verschiedene Betriebsmodi hinterlegt.
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Dabei bewirken die hinterlegten Betriebsparameter in einem Anlaufbetrieb, dass ein Volumenstrom S an Schüttgut und/oder ein Volumenstrom F an Förderfluid stetig gesteigert wird bis die Förderkapazität des Schüttgutfördersystem 10 ausgenutzt ist.
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Es ist dann ein so genannter Maximalförderbetrieb erreicht, bei dem ein Volumenstrom S an Schüttgut und/oder ein Volumenstrom F an Förderfluid im Wesentlichen konstant gehalten werden bzw. wird.
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Wenn ein Fördervorgang beendet ist, also der erste Behälter 26 vollständig geleert ist, muss das Schüttgutfördersystem 10 von Schüttgut gereinigt werden.
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Hierfür steht ein Auslaufbetrieb zur Verfügung, bei dem ein Volumenstrom S an Schüttgut verringert wird und ein Volumenstrom F an Förderfluid im Wesentlichen konstant gehalten wird. Auf diese Weise findet ein sogenanntes Leerblasen des Schüttgutfördersystems statt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird während aller dieser Betriebsmodi das Schüttgut diskontinuierlich in der Schüttgutentnahmeeinheit 18 bereitgestellt. Es findet sozusagen ein häufchenweiser Transport des Schüttguts durch die Förderleitung 28 statt.