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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betritt ein Glasformteil, bei dem ein Kunstharzrahmen an einer äußeren Umfangsstirnfläche eines plattenförmigen Glases integral angeformt ist. Insbesondere betrifft sie ein Glasformteil, bei dem an der Grenze zwischen dem Plattenglas und einem Rahmen keine Stufe vorhanden ist.
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Stand der Technik
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Die nachstehend aufgeführte Patentliteratur 1 beschreibt eine Erfindung eines Glasgegenstandes mit einer äußeren Polymer-Beschichtung und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Dieser Glasgegenstand umfasst ein geformtes Glassubstrat mit einer ersten Oberfläche, einer zweiten Oberfläche und einem Umfangsrand. Dieses geformte Glassubstrat besteht aus Hartglas mit einer Druckspannungsschicht, die Oberflächenbeschädigungen ohne Rissbildung standhält. Die äußere Polymer-Beschichtung ist mit dem Verbindungsmechanismus des Umfangsrandes des geformten Glassubstrats verbunden und schützt so den Umfangsrand des geformten Glassubstrats vor Beschädigung. Bei zumindest einem Teil des Umfangsrandes des geformten Glassubstrats kann der Verbindungsmechanismus in Bezug auf die erste Oberfläche mit Versatz angeordnet sein. Des Weiteren ist vorgesehen, dass zumindest ein Verbinder an der äußeren Polymer-Beschichtung angeformt ist.
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Dokument aus dem Stand der Technik
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Patentliteratur
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Patentliteratur 1:
JP 2012-526040 A
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Der in der Patentliteratur 1 beschriebene Glasgegenstand ist ein plattenförmiges Produkt, bei dem eine äußere Polymer-Beschichtung mit dem Umfangsrand eines geformten Glassubstrats wie vorstehend beschrieben verbunden ist. Auf mindestens einer der Vorder- und Rückseite des Produkts bildete sich dabei jedoch eine große Stufe zwischen dem geformten Glassubstrat und der äußeren Beschichtung. Vorzugweise sollte diese Stufe beseitigt werden, da sie an der Vorderseite das Gesamterscheinungsbild des Produkts beeinträchtigt, und sie an der Rückseite bei der Anbringung von Vorrichtungen wie einem Berührungssensor oder bei der Anbringung an einem Substrat oder Rahmen, an dem der Glasgegenstand befestigt ist, ein Hindernis darstellt.
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Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat daher, wie in 1 dargestellt, ein neuartiges Glasformteil 3a vorgeschlagen, bei dem ein Kunstharzrahmen 2 durch integrales Formen an der äußeren Umfangsstirnfläche eines rechteckigen plattenförmigen Glases 1a angeformt ist und bei dem Vorder- und Rückseite plan sind. 1 stellt eine Querschnittsansicht eines Formverfahrens dar, die einen Zustand zeigt, in dem das plattenförmige Glas 1a in die Form 4 eingesetzt und dort mittels des Stifts 7 positioniert wird, woraufhin dann die Form 4 geschlossen wird, um die Kunstharzeinspritzung in den inneren Hohlraum zu ermöglichen.
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Dabei setzt sich die Form 4 im Übrigen aus einer oberen Form 5 und einer unteren Form 6 zusammen, wobei die obere Form 5 und die untere Form 6 relativ zueinander in vertikaler Richtung geöffnet bzw. geschlossen werden können. Dabei ist die untere Form 6 wiederum unterteilt in eine äußere Form 6a und eine innere Form 6b, auf die das plattenförmige Glas 1a aufgesetzt wird. An der Grenze zwischen der äußeren Form 6a und der inneren Form 6b ist ein Positionierstift 7 vorgesehen, der zur Positionierung des plattenförmigen Glases 1a frei in das Innere der Form 4 ausgefahren werden kann. Die innere Form 6b ist ein Einstellelement, mit dem sich Schwankungen in der Dicke des plattenförmigen Glases 1a berücksichtigen lassen, und es kann auf und ab bewegt werden, wie es durch Pfeil A angedeutet ist. Unter der inneren Form 6b ist ein Puffermaterial 8 vorgesehen, beispielsweise eine Feder oder ein Urethanmaterial. Darüber hinaus wird jedoch auf die Darstellung des detaillierten Aufbaus usw. jedes Teils verzichtet, einschließlich des Führungs- und des Antriebsmechanismus, die die Bewegung jedes Teils der Form 4 führen. Bei dieser Form 4 wird, wenn das plattenförmige Glas 1a dicker als erwartet ausfällt und sobald das plattenförmige Glas 1a dem Klemmdruck der Form 4 ausgesetzt ist, das Puffermaterial 8 zurückgeschoben, so dass die innere Form 6b zusammen mit dem plattenförmigen Glas 1a abgesenkt wird.
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Das vom Erfinder der vorliegenden Anwendung vorgeschlagene Glasformteil 3a gemäß 1 zeichnet sich dadurch aus, dass es zwischen dem Flachglas 1a und dem Rahmen 2 keinen Höhenunterschied gibt und dass sowohl Vorder- als auch Rückseite plan sind. Zur Realisierung eines derartigen Strukturmerkmals wird der konvexe Abschnitt 10a an der äußeren Umfangsstirnfläche des plattenförmigen Glases 1a vorgesehen, wobei der konvexe Abschnitt 10a unter Verwendung der eingangs beschriebenen Form 4 mit dem geformten Kunstharz überzogen wird. Somit wird der Rahmen 2 lediglich von der äußeren Umfangsstirnfläche des plattenförmigen Glases 1a gehalten. In diesem Fall verläuft der konvexe Abschnitt 10a in Dickenrichtung des plattenförmigen Glases 1a durch die Mitte und ist vertikal symmetrisch zu einer Mittellinie parallel zu Vorderfläche 11a und Rückfläche 11b. In dem dargestellten Beispiel nimmt er eine gleichmäßige schräg zulaufende Form an, die den Scheitelpunkt des gleichschenkligen Dreiecks durch die Fläche senkrecht zur Oberfläche 11a schneidet. Genauer gesagt sind die Ecken auf der Vorderflächenseite und die Ecken auf der Rückflächenseite abgeschrägte Formen mit gleicher Tiefe bei einem Winkel von 45 Grad.
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Bei der Herstellung des Glasformteils 3a, bei dem der Rahmen 2 unter Verwendung einer derartigen Form 4 lediglich von dem konvexen Abschnitt 10a gehalten wird und die Vorderfläche 11a und die Rückseite 11b plan sind, hat der Erfinder der vorliegenden Anmeldung jedoch ein weiteres neues Problem festgestellt, das es zu lösen gilt. Selbst wenn nämlich das oben erwähnte Glasformteil 3a mit der oben erwähnten Metallform 4 hergestellt wird, ist dann nicht zwangsweise das Glasformteil 3a auch auf Vorder- und Rückseite plan, wie in 1 dargestellt. Wie durch das Bezugszeichen B in 2 angedeutet, entstehen dabei auf der Oberfläche 11a des Glasformteils 3a an der Grenze zwischen dem plattenförmigen Glas 1a und dem Rahmen 2 Kunstharzgrate und es kommt zur Bildung einer Stufe.
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Während des in 1 und 2 dargestellten Spritzgussvorgangs wirkt der Druck des Kunstharzes in der Form 4 auf den konvexen Abschnitt 10a des plattenförmigen Glases 1a sowohl in Richtung von oben als auch von unten, wie durch die Pfeile C und D in 1 angedeutet, und dieser Druck wirkt auch auf die innere Form 6b, wie durch den Pfeil E angedeutet. Die in die beiden Richtungen (Pfeile C und D) verlaufenden Kräfte, die auf den konvexen Abschnitt 10a des plattenförmigen Glases 1a wirken, haben die gleiche Größe in entgegengesetzter Richtung, so dass die resultierende Kraft das plattenförmige Glas 1a nicht in vertikaler Richtung bewegt. Aufgrund der auf die Innenform 6b einwirkenden Kraft (Pfeil E) kann jedoch die Innenform 6b gegen die Federkraft des Puffermaterials 8 nach unten bewegt werden, wie es in 2 dargestellt ist. Dadurch kommt es zur Bildung eines Spalts zwischen der Oberfläche 11a des plattenförmigen Glases 1a und der oberen Form 5, und das Kunstharz fließt wie vorstehend in den Spalt, so dass sich Kunstharzgrate an der Grenze zwischen dem plattenförmigen Glas 1a und dem Rahmen 2 bilden, wodurch eine Stufe entsteht.
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Bei der eingangs beschriebenen vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Erfindung, mit der die Erfindung des Erfinders der vorliegenden Anmeldung zur Lösung der Probleme aus dem Stand der Technik weiter verbessert wird, um die dem Erfinder der vorliegenden Anmeldung bekannten weiteren Probleme zu lösen. Bei einem neuartigen Glasformteil, an dem ein Kunstharzrahmen durch integrales Formen an den konvexen Abschnitt der äußeren Umfangsstirnfläche eines plattenförmigen Glases vorgesehen wird und bei dem zumindest die Oberfläche plan ist, sollen gemäß der Aufgabe der vorliegenden Erfindung Harzgrate eliminiert werden, die sich an einer Grenze zwischen einer Vorderseite des plattenförmigen Glases und einem Rahmen bilden, und zumindest die Oberfläche des Glasformteils plan ausgeführt werden.
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Lösung der Aufgabe
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Glasformteil bereitgestellt, das folgendes umfasst:
- ein plattenförmiges Glas mit einem konvexen Abschnitt auf einer äußeren Umfangsstirnfläche; und
- einen Rahmen aus einem Kunstharz, der durch integrales Formen bereitgestellt wird, um den konvexen Abschnitt abzudecken,
- wobei die Vorderflächen des plattenförmigen Glases und des Rahmens auf gleicher Ebene liegen und die Rückflächen des plattenförmigen Glases und des Rahmens auf gleicher Ebene liegen, und
- wobei der konvexe Abschnitt derart geformt ist, dass eine resultierende Druckkraft, die beim integralen Formen durch das Kunstharz aufgebracht wird, auf die Vorderfläche des plattenförmigen Glases geleitet wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das Glasformteil von der wie im ersten Aspekt beschriebenen Art bereitgestellt,
bei dem der konvexe Abschnitt folgendes aufweist:
- eine vorderseitige Druckaufnahmefläche mit einem relativ kleinen Bereich zur Aufnahme des Drucks des Kunstharzes während des integralen Formvorgangs; und
- eine rückseitige Druckaufnahmefläche mit einem relativ großen Bereich zur Aufnahme des Drucks des Kunstharzes während des integralen Formvorgangs.
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Wirkung der Erfindung
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Bei dem Glasformteil der im ersten Aspekt beschriebenen Art verläuft bei der Bereitstellung eines Rahmens aus Kunstharz durch integrales Formen in dem konvexen Abschnitt, der in der äußeren Umfangsstirnfläche des plattenförmigen Glases vorgesehen ist, die resultierende Kraft des Drucks aus dem Kunstharz, das einem konvexen Abschnitt hinzugefügt wird, auf eine Oberfläche des plattenförmigen Glases. Aus diesem Grund weist selbst bei Verwendung einer Form, die beweglich ausgeführt ist, um den Dickenschwankungen des plattenförmigen Glases Rechnung zu tragen, wenigstens die Oberfläche des plattenförmigen Glases keine Grate und Stufen in Bezug auf den Rahmen auf, und wenigstens die Vorderseite des Glasformteils kann plan ausgeführt werden. Des Weiteren können entsprechend den Bedingungen dabei gleichzeitig auch Grate und Stufen auf der Rückseite des plattenförmigen Glases eliminiert werden, und die Rückseite des Glasformteils kann plan ausgeführt werden.
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Bei dem Glasformteil gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung beinhaltet der konvexe Abschnitt, der auf der äußeren Umfangsstirnfläche des plattenförmigen Glases vorgesehen ist, folgendes: Eine frontseitige Druckaufnahmefläche mit einem relativ kleinen Bereich zum Aufnehmen des Drucks des Kunstharzes während des Anformvorgangs; und eine rückseitige Druckaufnahmefläche mit einem relativ großen Bereich zum Aufnehmen des Drucks des Kunstharzes während des Anformvorgangs. Somit lässt sich die Wirkung der Ausrichtung der resultierenden Druckkraft des Kunstharzes, das zum Zeitpunkt des integralen Formens auf den konvexen Abschnitt aufgebracht wird, auf die Oberfläche des plattenförmigen Glases zuverlässig erzielen.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1 eine Querschnittsansicht eines vom Erfinder der vorliegenden Anmeldung vorgeschlagenen Glasformteils, eine Form zur Herstellung desselben und ein Verfahren zur Herstellung des Glasformteils unter Verwendung dieser Form;
- 2 eine Querschnittsansicht eines vom Erfinder der vorliegenden Anmeldung vorgeschlagenen Glasformteils, eine Form zur Herstellung desselben, ein Verfahren zur Herstellung des Glasformteils unter Verwendung dieser Form und eine dabei vorgefundene Problematik;
- 3 eine Querschnittsansicht eines Schritts zum Einsetzen des plattenförmigen Glases 1 in eine Form während des Verfahrens zur Herstellung eines Glasformteils gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 4 eine Querschnittsansicht, die einen Schritt des Einspritzens eines Kunstharzes in eine Form während des Verfahrens der Herstellung eines Glasformteils gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 5 eine Querschnittsansicht, die einen Schritt des Einspritzens eines Kunstharzes in eine Form während des Verfahrens der Herstellung eines Glasformteils gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 6 eine Querschnittsansicht, die einen Schritt des Einspritzens eines Kunstharzes in eine Form während des Verfahrens der Herstellung eines Glasformteils gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt; und
- 7 eine Querschnittsansicht, die einen Schritt des Einspritzens eines Kunstharzes in eine Form während des Verfahrens der Herstellung eines Glasformteils gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Es werden nunmehr die Glasformteile 3b bis 3e gemäß der ersten bis vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die 3 bis 7 beschrieben. Die Glasformteile 3b bis 3e dieser Ausführungsformen sind plattenförmige Produkte, bei denen unter Verwendung von Formen Rahmen 2 aus Kunstharz an den äußeren Umfangsstirnseiten von rechteckigen plattenförmigen Gläsern 1 b bis 1e integral angeformt werden. Diese Glasformteile 3b bis 3e können als Abdeckglas zur Abdeckung von Vorrichtungen verwendet werden, die Komponenten verschiedener Geräte sind. So kann beispielsweise ein Berührungssensor auf der Rückseite der Glasformteile 3b bis 3e als Eingabevorrichtung angeordnet werden. Eine Flüssigkristallanzeige kann als Anzeigevorrichtung angeordnet werden. Der Anwendungsbereich ist jedoch nicht beschränkt. Im Übrigen entsprechen die Zeichnungen, die diese Ausführungsformen zeigen, den 1 und 2, die die frühere Erfindung des Erfinders der vorliegenden Anwendung zeigen, und sind Querschnittsansichten, in denen der Bereich an der Grenze zwischen dem plattenförmigen Glas 1b bis 1e und dem Rahmen 2 von einer Schnittfläche parallel zur Öffnungs-/Schließrichtung der Form 4 geschnitten wird.
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Es wird nunmehr ein Glasformteil 3b gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die 3 und 4 beschrieben. Wie in den 3 und 4 dargestellt, ist der konvexe Abschnitt 10b in der äußeren Umfangsstirnseite des plattenförmigen Glases 1a des Glasformteils 3a als Konstruktion zur Festlegung des Rahmens 2 vorgesehen. Dabei weist der konvexe Abschnitt 10b eine durch Abschrägen gebildete vorderseitige Druckaufnahmefläche 12 mit einem Neigungswinkel von etwa 50 Grad gegenüber der Vorderfläche, eine durch Abschrägen gebildete rückseitige Druckaufnahmefläche 13 mit einem Neigungswinkel von etwa 50 Grad gegenüber der Rückfläche auf, sowie eine vertikale Fläche 14, die an der Grenze zwischen der vorderen Druckaufnahmefläche 12 und der hinteren Druckaufnahmefläche 13 derart vorgesehen ist, dass sie senkrecht zur Vorderfläche 11a und zur Rückfläche 11b verläuft. Dabei ist die Tiefe der Abschrägung an der rückseitigen Druckaufnahmefläche 13 größer als an der vorderseitigen Druckaufnahmefläche 12 und beträgt etwa das Zweifache. Daher ist die Fläche der rückseitigen Druckaufnahmefläche 13 größer als die Fläche der vorderseitigen Druckaufnahmefläche 12. Des Weiteren wird der konvexe Abschnitt 10b des plattenförmigen Glases 1a mit einem relativ groben Poliermittel (beispielsweise einem Schleifstein mit einer Körnung von etwa 800 oder dergleichen) behandelt, und es bilden sich Unebenheiten (nicht dargestellt) auf der Oberfläche des konvexen Abschnitts 10b.
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Zur Herstellung des Glasformteils 3b wird die Form 4 verwendet. Die Form zur Herstellung des Glasformteils 3b ist die gleiche wie die Form 4 zur Herstellung des Glasformteils 3a, bei dem es sich um die unter Bezugnahme auf die 1 und 2 beschriebene frühere Erfindung des Erfinders der vorliegenden Anwendung handelt. Zunächst wird, wie in 3 dargestellt, der Positionierstift 7 derart angebracht, dass er über die untere Form 6 hinausragt, und das plattenförmige Glas 1b wird derart auf das innere Teil 6b der unteren Form 6 aufgesetzt, dass die vordere Druckaufnahmefläche 12 nach oben zeigt. Anschließend wird die vertikale Fläche 14 des konvexen Abschnitts 10b an den Positionierstift 7 angelegt, um dadurch die Position des plattenförmigen Glases 1b festzulegen.
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Anschließend werden, wie in 4 dargestellt, die obere Form 5 und die untere Form 6 geschlossen und der Positionierstift 7 in die untere Form 6 hineingezogen. Dabei kann die Spitze des Positionierstiftes 7 noch leicht in die Form 4 hinein ragen. Anschließend wird das geschmolzene Kunstharz mit erforderlichem Druck in den Hohlraum der Form 4 eingespritzt und das plattenförmige Glas 1b in den integral zu formenden Kunstharzrahmen 2 eingesetzt.
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In der Form ist der konvexe Abschnitt 10b von einem Kunstharz umschlossen, und das geschmolzene Kunstharz fließt in die feinen Unebenheiten auf der Oberfläche des konvexen Abschnitts 10b und härtet dort aus, und es ergibt sich ein Verankerungseffekt, durch den der Rahmen 2 zuverlässig am konvexen Abschnitt 10b fixiert ist. Dabei wird der Rahmen 2 lediglich von dem konvexen Abschnitt 10b des plattenförmigen Glases 1b stabil gehalten.
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Bei einem derartigen integralen Formverfahren wird der Druck des geschmolzenen Kunstharzes in der Form 4 auf den konvexen Abschnitt 10b angelegt. Dabei ist die Kraft mit nach oben gerichteter Komponente (Pfeil D) der auf die rückwärtige Druckaufnahmefläche 13 angelegten Kraft größer als die Kraft mit nach unten gerichteter Komponente (Pfeil C) des auf die vorderseitige Druckaufnahmefläche 12 angelegten Drucks. Folglich wird das mit dem konvexen Abschnitt 10b versehene plattenförmige Glas 1b als Ganzes von der Kraft nach oben gedrückt, die der Differenz zwischen der Kraft mit nach oben gerichteter Komponente und der Kraft mit nach unten gerichteter Komponente entspricht. Daher liegt die Oberfläche 11a des plattenförmigen Glases 1a eng an der Unterseite der oberen Form 5 an. Somit tritt die oben unter Bezugnahme auf 2 beschriebene Problematik, dass nämlich bei der Herstellung des vom Erfinder der vorliegenden Anwendung vorgeschlagenen Glasformteils 3a die innere Form 6b durch den Druck des Kunstharzes heruntergedrückt wird und sich dabei ein Spalt (Bezugszeichen B) zwischen der Oberfläche 11a des plattenförmigen Glases 1a und der Unterseite der oberen Form 5 und eine Stufe zwischen dem plattenförmigen Glas 1a und dem Rahmen 2 bildet (oder Grate an dem betreffenden Teil entstehen), bei der ersten Ausführungsform überhaupt nicht auf, und so ist zumindest die Planheit auf der Seite der Oberfläche 11a des Glasformteils 3b zuverlässig gewährleistet.
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Obwohl die rückseitige Oberfläche des Glasformteils 3b von der Art des Produkts abhängt, bei dem das Glasformteil 3b als Komponente verwendet wird, ist für die Rückseite 11b, die im Allgemeinen die Innenseite des Geräts darstellt, keine derart präzise Oberflächenausführung erforderlich wie für die Vorderseite 11a. Wie bereits oben beschrieben, ist es daher häufig ausreichend, wenn auf der Oberfläche der Vorderseite 11a eine hochpräziser Planheit erzielt wird. Außerdem lässt sich durch entsprechende Einstellung des Kunstharzdrucks und der Federkraft des Puffermaterials 8 auf geeignete Werte ein sich Absenken der inneren Form 6b unter dem Druck des Kunstharzes vermeiden oder zumindest verringern. Folglich ist es auch möglich, sowohl die Vorderseite 11a als auch die Rückseite 11b des Glasformteils 3b mit dem erforderlichen Grad an Präzision plan auszuführen.
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Auf diese Weise lässt sich zumindest auf der Vorderseite 11a eine plane Struktur ohne Stufe zwischen dem plattenförmigen Glas 1b und dem Rahmen 2 erzielen. Im Übrigen ist diese Planheit dabei vorzugsweise von einer Güte, dass mit dem Finger kein Höhenunterschied fühlbar ist. Als Beispiel dafür sollte die Stufe zwischen dem plattenförmigen Glas 1b und dem Rahmen 2 maximal ca. 20 Mikrometer betragen, und diese Bedingung lässt sich bei der ersten Ausführungsform erfüllen.
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Es wird nunmehr ein Glasformteil 3c gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 5 beschrieben. Das Glasformteil 3c der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform durch die Form des konvexen Abschnitts 10c des plattenförmigen Glases 1c. Alles andere entspricht hinsichtlich Struktur und Herstellungsverfahren im Wesentlichen der ersten Ausführungsform. Wie in 5 dargestellt, ist der konvexe Abschnitt 10c des plattenförmigen Glases 1c gebildet aus einer durch Abschrägen geformten vorderen Druckaufnahmefläche 12 mit einem Neigungswinkel von etwa 50 Grad in Bezug auf die Fläche 11a, einer durch Abschrägen geformten hinteren Druckaufnahmefläche 13 mit einem Neigungswinkel von etwa 20 Grad in Bezug auf die Rückseite 11b, und einer vertikalen Fläche 14, die an der Grenze zwischen der vorderen Druckaufnahmefläche 12 und der hinteren Druckaufnahmefläche 13 vorgesehen ist, so dass sie senkrecht zur Vorderseite 11a und zur Rückseite 11b verläuft. Darüber hinaus beträgt die Abschrägtiefe der hinteren Druckaufnahmefläche 13 das Dreifache der Abschrägtiefe der vorderen Druckaufnahmefläche 12. Dementsprechend ist die Fläche der hinteren Druckaufnahmefläche 13 größer als die der vorderen Druckaufnahmefläche 12, und größer, als es bei der ersten Ausführungsform der Fall ist.
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Bei dem Schritt des integralen Formens unter Verwendung der Form 4 ist die Kraft mit nach oben gerichteter Komponente (Pfeil D) des auf die hintere Druckaufnahmefläche 13 angelegten Drucks größer als die Kraft mit nach unten gerichteter Komponente (Pfeil C) des auf die vordere Druckaufnahmefläche 12 angelegten Drucks, und größer, als es bei der ersten Ausführungsform der Fall ist. Dadurch ist die Wirkung, dass das plattenförmige Glas 1c hochgeschoben und mit der Unterseite der oberen Form 5 in Anlage gebracht wird, noch zuverlässiger gewährleistet als bei der ersten Ausführungsform. Die Planheit (geringes Ausmaß der Stufe) zumindest der Fläche 11a des Glasformteils 3c ist größer als bei der ersten Ausführungsform.
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Es wird nunmehr ein Glasformteil 3d gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 6 beschrieben. Das Glasformteil 3d der dritten Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten und zweiten Ausführungsform durch die Form des konvexen Abschnitts 10d des plattenförmigen Glases 1d. Alles andere entspricht hinsichtlich Struktur und Herstellungsverfahren im Wesentlichen der ersten Ausführungsform. Wie 6 in Querschnittsansicht zeigt, wird der konvexe Abschnitt 10d des plattenförmigen Glases 1d durch einen Teil eines Kreises gebildet. Diese Form besteht aus einem Teil einer zylindrischen Oberfläche, die in Richtung senkrecht zur Papieroberfläche von 6 durchgehend ist. Eine Linie L1, die durch den Mittelpunkt dieses Kreises und parallel zur Vorderseite 11a und zur Rückseite 11b verläuft, liegt in ihrer Position näher an der Fläche 11a als die Linie L2, die durch die Mitte in Dickenrichtung des plattenförmigen Glases 1d und parallel zur Vorderseite 11a und zur Rückseite 11b verläuft. Daher besteht die Fläche des konvexen Abschnitts 10d aus der vorderen Druckaufnahmefläche 12, die näher an der Fläche 11a liegt als die Linie L1, und der hinteren Druckaufnahmefläche 13, die näher an der hinteren Fläche 11b liegt als die Linie L1.
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Da beim Schritt des integralen Formens unter Verwendung der Form 4 die Kraft mit nach oben gerichteter Komponente infolge des auf die hintere Druckaufnahmefläche 13 (Pfeil D) ausgeübten Druckes größer ist als die Kraft mit nach unten gerichteter Komponente infolge des auf die vordere Druckaufnahmefläche 12 (Pfeil C) ausgeübten Drucks, kann entsprechend der Differenz zwischen den beiden Komponentenkräften der gleiche Effekt wie bei der ersten Ausführungsform erzielt werden.
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Es wird nunmehr ein Glasformteil 3e gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 7 beschrieben. Das Glasformteil 3e der vierten Ausführungsform unterscheidet sich von demjenigen der ersten bis dritten Ausführungsform durch den konvexen Abschnitt 10e des plattenförmigen Glases 1e. Alles andere entspricht hinsichtlich Struktur und Herstellungsverfahren im Wesentlichen der ersten Ausführungsform. Wie in 7 dargestellt, wird der konvexe Teil 10e des plattenförmigen Glases 1e in die rechteckige Form gebracht, die an der Ober- und Unterseite Stufen aufweist. Genauer gesagt wird die Seite der Fläche 11a des konvexen Abschnitts 10e durch Einschneiden einer relativ kleinen rechteckigen Form gebildet, und die Seite der Rückseite 11b des konvexen Abschnitts 10e wird durch Einschneiden einer relativ großen rechteckigen Form gebildet. Daher besteht der konvexe Abschnitt 10e aus der vorderen Druckaufnahmefläche 12 parallel zur Vorderseite 11a und zur Rückseite 11b, der hinteren Druckaufnahmefläche 13 parallel zur Vorderseite 11a und zur Rückseite 11b und drei vertikalen Flächen 14. Die Fläche der hinteren Druckaufnahmefläche 13 ist dabei größer als die Fläche der vorderen Druckaufnahmefläche 12.
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Da beim Schritt des integralen Formens unter Verwendung der Form 4 die nach oben gerichtete Kraft aufgrund des auf die hintere Druckaufnahmefläche 13 (Pfeil D) ausgeübten Drucks größer ist als die nach unten gerichtete Kraft aufgrund des auf die vordere Druckaufnahmefläche 12 (Pfeil C) ausgeübten Drucks, kann der gleiche Effekt wie bei der ersten Ausführungsform entsprechend der Differenz zwischen den beiden Kräften erzielt werden.
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Wie oben erläutert, ist bei jeder Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die vordere Druckaufnahmefläche 12 mit relativ kleiner Fläche und die hintere Druckaufnahmefläche 13 mit relativ großer Fläche an den konvexen Abschnitten 10b bis 10e vorgesehen, welche sich an den äußeren Umfangsstirnseiten der plattenförmigen Gläser 1b bis 1e befinden. Die plattenförmigen Gläser 1b bis 1e werden durch die Differenz der auf beide Seiten ausgeübten Kraft in vertikaler Richtung zur Seite der Fläche 11a hochgeschoben und mit der oberen Form 5 in engen Kontakt gebracht. Somit lässt sich unter gleichzeitiger Vermeidung einer Gratbildung, zumindest auf der Seite der Fläche 11a, die Stufe zwischen den plattenförmigen Gläsern 1b bis 1e und dem Rahmen 2 vermeiden und die erforderliche Planheit zuverlässig erzielen.
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Bezugszeichenliste
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- 1b -1e
- plattenförmiges Glas
- 2
- Rahmen
- 3b - 3e
- Glasformteil
- 4
- Form
- 5
- obere Form
- 6
- untere Form
- 6a
- äußere Form
- 6b
- innere Form
- 7
- Positionierstift
- 10b -10e
- konvexer Abschnitt
- 11a
- Vorderseite
- 11b
- Rückseite
- 12
- vorderseitige Druckaufnahmefläche
- 13
- rückseitige Druckaufnahmefläche
- 14
- vertikale Ebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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