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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spendevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Etikettiermaschine gemäß Anspruch 12 und ein Verfahren zum Etikettieren von Behältern gemäß Anspruch 13.
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Stand der Technik
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DE 3 015 281 A1 offenbart eine Etikettierstation zum Aufbringen selbstklebender Etiketten auf Etikettierungsobjekte, in der eine Trägerbahn mit einer Vielzahl auf ihr haftenden Etiketten unter einer gegebene Reibungswiderstände überwindenden und einen Vortrieb bewirkenden Zugspannung eine spitzwinklige Umlenkkante umläuft, wobei sich das jeweils in dem Bereich des umgelenkten Trägerbahnabschnitts befindliche Etikett von der Trägerbahn ablöst, um auf ein Etikettierobjekt aufgebracht zu werden. Die Trägerbahn wird um die spitzwinklige Umlenkkante durch ein hinter der Umlenkkante angeordnetes stromabwärtiges Rollenpaar gezogen, wobei die Trägerbahn überdies durch ein vor der Umlenkkante angeordnetes stromaufwärtiges Rollenpaar derart vorgeschoben wird, dass die Trägerbahn unter einer geringstmöglichen im wesentlichen konstanten Zugspannung um die spitzwinklige Umlenkkante läuft.
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CH 691 231 A5 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung der Zugspannung in einem Etikettenband, auf dem haftend Etiketten angebracht sind, die durch Umlenken des Etikettenbandes über eine Spendekante abgezogen werden, wobei stromab der Spendekante ein Walzenpaar für den Etikettenvorschub und stromauf der Spendekante ein weiteres Walzenpaar zur Beeinflussung der Zugspannung im Etikettenband mit jeweils einem eigenen Antriebsmotor vorgesehen sind. Zwischen der Spendekante und dem weiteren Walzenpaar sind eine Messeinrichtung zur Messung der Zugspannung im Etikettenband und eine Reglereinheit mit einem Sollwertgeber für die Zugspannung vorgesehen, wobei die Reglereinheit einen Stellwert für den als Regelmotor ausgebildeten Antriebsmotor des weiteren Walzenpaares bildet.
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DE 20 2004 018 808 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Spenden von auf einem Trägerband haftenden Etiketten auf Gegenstände mit einer Spendekante und einer Antriebseinrichtung zum Abziehen des die Etiketten tragenden Trägerbandes von einem Bandvorrat und Überführen über die Spendekante. Zudem umfasst die Vorrichtung eine Einrichtung zur Beeinflussung der Lage der Bahnkanten quer zur Laufrichtung des Trägerbandes auf dem Weg zur Spendekante. Die Einrichtung kann mit dem Trägerband in Eingriff bringbare Steuerrollen aufweisen, die in einer zur Laufebene des Trägerbandes annähernd parallelen Ebene verlagerbar sind.
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DE 10 2006 019 265 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Spenden von Etiketten auf Gegenstände durch Abziehen der Etiketten von einem bahnartigen Trägermaterial eines Etikettenmaterials an einer Spenderkante, mit einer ersten Vorschubeinheit zum getakteten Vorschub des von einem Vorrat über einen Schlaufenbildner zugeführten Etikettenmaterials an die Spenderkante. Zudem sind Mittel zur Erzeugung einer definierten Bahnspannung des Etikettenmaterials auf seiner Bahnlänge zwischen dem Schlaufenbildner und der Spenderkante und/oder zur Erzeugung einer definierten Bahnspannung des Trägermaterials auf zumindest einem an die Spenderkante anschließenden Teil seiner Bahnlänge zwischen der Spenderkante und einer Aufnahme für das leere Trägermaterial vorgesehen. Die erste und/oder zweite und/oder dritte Vorschubeinheit können jeweils wenigstens zwei Rollen oder Walzen aufweisen, die zwischen sich einen Spalt zum Durchführen des Etiketten- bzw. Trägermaterials bilden und von denen jeweils wenigsten eine Rolle oder Walze durch einen Antrieb umlaufend antreibbar ist.
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DE 10 2017 205 372 A1 offenbart ein Etikettierverfahren und eine Etikettiermaschine zum Etikettieren von Behältern mit einem Etikettieraggregat zum Aufbringen von Etiketten auf in einer Transportstrecke transportierte Behälter, wobei das Etikettieraggregat eine Spenderrolle für selbstklebende Etiketten, die auf einem Etikettenband aufgebracht sind, umfasst und wobei stromab der Spenderrolle eine Spendekante angeordnet ist, um die Etiketten von dem Etikettenband zu trennen. Stromab der Spendekante ist eine Abführeinrichtung zum Abführen des Etikettenbandes angeordnet, wobei eine angetriebene Schubwalze zwischen der Spendekante und der Spenderrolle angeordnet ist, um das Etikettenband von der Spenderrolle zur Spendekante zu transportieren und wobei eine angetriebene Zugwalze zwischen Spendekante und Abführeinrichtung angeordnet ist, um das Etikettenband von der Spendekante zur Abführeinrichtung zu transportieren. Für die Schubwalze und die Zugwalze sind jeweils separate, unabhängig voneinander steuerbare Antriebe vorgesehen. Es können wenigstens zwei Schubwalzen und/oder zwei Zugwalzen vorgesehen sind, die entweder gemeinsam durch den separaten Antrieb angetrieben werden können oder wobei für jede der Schubwalzen und/oder Zugwalzen ein separater Antrieb vorgesehen ist.
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Die aus dem Stand der Technik bekannte Anordnung, dass vor der Spendekante eine Schubwalze und nach der Spendekante eine Zugwalze vorgesehen ist, schränkt die Dicke der damit verarbeitbaren Etiketten ein.
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Aufgabe
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Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die zu lösende technische Aufgabe darin, eine Spendevorrichtung, eine Etikettiermaschine und ein Verfahren zum Etikettieren von Behältern anzugeben, mit denen unterschiedliche Etiketten verarbeitbar sind.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Spendevorrichtung nach Anspruch 1, die Etikettiermaschine nach Anspruch 12 und das Verfahren nach Anspruch 13 gelöst. Weitere Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen erfasst.
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Die erfindungsgemäße Spendevorrichtung zur Verwendung in einer Etikettiermaschine zum Spenden von über ein mehrere selbstklebende Etiketten tragendes Trägerband zuführbare Etiketten auf Behälter, wie Flaschen, in der getränkeverarbeitenden Industrie durch Abziehen von Etiketten von einem Trägerband umfasst eine Zuführeinrichtung für ein mehrere selbstklebende Etiketten tragendes Trägerband, eine stromab der Zuführeinrichtung angeordnete Spendekante, um die Etiketten von dem Trägerband zu trennen und eine stromab der Spendekante angeordnete Abführeinrichtung zum Abführen eines Trägerbands. Zudem umfasst die Spendevorrichtung ein Schubwalzensystem, umfassend eine Schubwalze und eine der Schubwalze zugeordnete erste Andrückrolle, wobei das Schubwalzensystem zwischen der Zuführeinrichtung und der Spendekante angeordnet ist, und ein Zugwalzensystem, umfassend eine antreibbare Zugwalze und eine der Zugwalze zugeordnete zweite Andrückrolle, wobei das Zugwalzensystem zwischen der Spendekante und der Abführeinrichtung angeordnet ist, wobei die Zugwalze und die zweite Andrückrolle derart ausgebildet sind, dass sie im Zusammenwirken das Trägerband von der Spendekante zur Abführeinrichtung transportieren. Das Schubwalzensystem ist in einer Wegstellposition und in einer Zustellposition anordenbar, wobei in der Wegstellposition und in der Zustellposition ein Trägerband von der Spendekante zur Abführeinrichtung durch das Zusammenwirken der Zugwalze und der zweiten Andrückrolle transportierbar ist, wobei in der Zustellposition die Schubwalze und die zugeordnete erste Andrückrolle derart zusammenwirken, dass ein Trägerband mit Etiketten zwischen der Schubwalze und der ersten Andrückrolle klemmbar und dadurch zusätzlich vorschubbar ist und wobei in der Wegstellposition ein Vorschub eines Trägerbands mit Etiketten durch das Schubwalzensystem unterbunden wird.
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Das Trägerband mit bzw. ohne Etiketten ist nicht Teil der Spendevorrichtung. In Zusammenhang mit der Spendevorrichtung wird ein Trägerband mit bzw. ohne Etiketten erwähnt, um die funktionellen Eigenschaften von Elementen der Spendevorrichtung anzugeben.
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Unter Zustellposition ist zu verstehen, dass das Schubwalzensystem auf das Trägerband mit den Etiketten einwirkt und für einen Vorschub sorgt. Das Schubwalzensystem wirkt daher zusätzlich zu dem ziehenden Zugwalzensystem, das auf ein (leeres) Trägerband ziehend wirkt.
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Unter Wegstellposition ist zu verstehen, dass das Schubwalzensystem nicht auf das Trägerband mit Etiketten einwirkt und daher für keinen Vorschub sorgen kann. Nur das Zugwalzensystem wirkt ziehend auf das (leere) Trägerband.
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Dadurch, dass das Schubwalzensystem derart vorgesehen ist, dass es in einer Wegstellposition und in einer Zustellposition anordenbar ist, können Behälter mit oder ohne aktiviertes Schubwalzensystem etikettiert werden, ohne dass ein Umbau von Komponenten der Spendevorrichtung erforderlich ist.
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Das Aktivieren des Schubwalzensystems, d.h. das Anordnen des Schubwalzensystems in der Zustellposition, kann manuell oder automatisch mittels einer Steuerung erfolgen, in dem die Schubwalze der ersten Andrückwalze oder die erste Andrückwalze der Schubwalze zugestellt wird.
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Es somit möglich, auf unterschiedliche Etikettenmaterialien mit jeweils einer passenden Variante der Spendevorrichtung - mit dem Schubwalzensystem in der Zustellposition oder in der Wegstellposition - zu reagieren. Es sind somit nicht verschiedene Spendevorrichtungen notwendig und es müssen keine Umbauten aufgrund unterschiedlicher Etikettenmaterialien vorgenommen werden.
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Bei Standardetiketten, beispielsweise bei flachen Papieretiketten, kann die Spendevorrichtung mit dem Schubwalzensystem in der Zustellposition verwendet werden, so dass die Etiketten mit großer Positionsgenauigkeit auf den Behältern aufbringbar sind. Durch Einsatz des Schubwalzensystems und des Zugwalzensystems können Einflüsse, wie Banddehnung und Schlupf des Trägerbands in der Spendevorrichtung weitestgehend vermieden werden. Weiterhin lässt sich die Bandspannung, die für eine korrekte Trennung des Etiketts von dem Trägerband an der Spendekante erforderlich ist, einstellen.
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Sonderetiketten, wie hohe und/oder steife Etiketten, Etikettenheftchen, RFID-Etiketten, leicht verformbare Etiketten, können ebenfalls mit der Spendevorrichtung, bei der das Schubwalzensystem in der Wegstellposition angeordnet ist, verarbeitet werden.
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Die erste Andrückrolle kann derart vorgesehen sein, dass sie in der Zustellposition auf die Seite eines Trägerbands wirkt, auf der Etiketten angeordnet sind, und die Schubwalze kann derart vorgesehen sein, dass sie in der Zustellposition (und in der Wegstellposition) auf die Seite eines Trägerbands wirkt, auf der keine Etiketten angeordnet sind.
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Die erste und/oder die zweite Andrückrolle können ein elastisches Material umfassen.
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Die erste Andrückrolle kann derart vorgesehen sein, dass die erste Andrückrolle zum Anordnen des Schubwalzensystems in der Zustellposition der Schubwalze zustellbar ist, und dass die erste Andrückrolle zum Anordnen des Schubwalzensystems in der Wegstellposition von der Schubwalze wegstellbar ist, beispielsweise durch Vorsehen der ersten Andrückrolle an einem schwenkbaren Arm. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Schubwalze eine feste Position beibehält und in Kontakt mit dem Trägerband bleibt.
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Die Schubwalze kann derart vorgesehen sein, dass die Schubwalze zum Anordnen des Schubwalzensystems in der Zustellposition der ersten Andrückrolle zustellbar ist, und dass die Schubwalze zum Anordnen des Schubwalzensystems in der Wegstellposition von der ersten Andrückrolle wegstellbar ist, beispielsweise durch Vorsehen der Schubwalze an einem schwenkbaren Arm. Dabei kann vorgesehen sein, dass die erste Andrückwalze eine feste Position beibehält und in Kontakt mit dem Trägerband bleibt.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass sowohl die Schubwalze als auch die erste Andrückrolle bewegt werden, um in die Zustellposition verbracht zu werden und dass sowohl die Schubwalze als auch die erste Andrückwalze bewegt werden, um in die Wegstellposition verbracht zu werden.
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Ein Anordnen des Schubwalzensystems in der Wegstellposition und in der Zustellposition kann unabhängig von einer Betätigung des Zugwalzensystems sein. So kann das Zugwalzensystem betrieben werden, unabhängig davon, in welcher Position sich das Schubwalzensystem, d.h. die Schubwalze und/oder die erste Andrückwalze, befindet.
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Die erste Andrückrolle und/oder die zweite Andrückrolle können antreibbar ausgebildet sein. Sie können jeweils unabhängig voneinander und beispielsweise auch unabhängig von Schubwalze und Zugwalze antreibbar ausgebildet sein.
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Die Schubwalze kann in der Wegstellposition angetrieben werden oder stillstehen und die Schubwalze kann in der Zustellposition angetrieben werden.
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Ein Antrieb von Schubwalzensystem und Zugwalzensystem kann durch eine mechanische Kopplung synchronisierbar sein, beispielsweise kann die mechanische Kopplung Zahnräder und/oder Riemen umfassen.
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Das Schubwalzensystem und das Zugwalzensystem können jeweils einen Antriebsmotor umfassen, wobei beispielsweise eine Synchronisierung elektrisch über ein antreibendes System erfolgen kann.
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Die Spendevorrichtung kann weiter Bleche, Bürsten und/oder Walzen umfassen, die zwischen der Zuführeinrichtung und der Spendekante angeordnet sein können und die in einer Aktivposition derart mit dem Trägerband zusammenwirken, dass eine Spannung des Trägerbands steuerbar sein kann.
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Unter Aktivposition ist zu verstehen, dass die Bleche, die Bürsten und/oder Walzen auf ein Trägerband mit darauf angeordneten Etiketten einwirken können. Die Aktivposition hat also eine Bedeutung wie die Zustellposition des Schubwalzensystems; die unterschiedliche Bezeichnung wurde lediglich gewählt, damit unterscheidbar ist, ob von dem Schubwalzensystem oder Komponenten wie den Blechen, den Bürsten und/oder den Walzen, beispielweise in einem Walzen-Bürsten-System, die Rede ist.
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Die Bleche, Bürsten und/oder Walzen können in der Aktivposition und in einer Inaktivposition anordenbar sein, wobei die Bleche, Bürsten und/oder Walzen in der Aktivposition angeordnet sein können, wenn das Schubwalzensystem in der Wegstellposition angeordnet ist.
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Unter Inaktivposition ist zu verstehen, dass die Bleche, die Bürsten und/oder Walzen nicht auf ein Trägerband mit darauf angeordneten Etiketten einwirken können. Die Inaktivposition hat also eine Bedeutung wie die Wegstellposition des Schubwalzensystems; die unterschiedliche Bezeichnung wurde lediglich gewählt, damit unterscheidbar ist, ob von dem Schubwalzensystem oder Komponenten wie den Blechen, den Bürsten und/oder den Walzen, beispielweise in einem Walzen-Bürsten-System, die Rede ist.
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Die Spendevorrichtung kann weiter eine Steuereinheit umfassen. Die Steuereinheit kann dazu ausgelegt sein, die Antriebsmotoren des Schubwalzensystems und des Zugwalzensystems zu steuern. Zudem oder alternativ kann die Steuereinheit dazu ausgelegt sein, eine Bewegung des Schubwalzensystems in die Zustellposition und die Wegstellposition zu steuern.
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Eine Etikettiermaschine zum Etikettieren von Behältern umfasst eine Spendevorrichtung wie oben oder weiter unten beschrieben.
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Ein Verfahren zum Etikettieren von Behältern unter Verwendung einer Etikettiermaschine wie oben oder weiter unten beschrieben, umfasst die folgenden Schritte:
- Anordnen eines Schubwalzensystems, umfassend eine Schubwalze und eine der Schubwalze zugeordnete erste Andrückrolle, dass zwischen einer Zuführeinrichtung und einer Spendekante angeordnet ist, in einer Wegstellposition oder in einer Zustellposition;
- Zuführen von selbstklebenden Etiketten von der Zuführeinrichtung mit einem mehrere selbstklebende Etiketten tragenden Trägerband;
- wenn das Schubwalzensystem in der Zustellposition angeordnet ist, Klemmen des Trägerbands mit den Etiketten zwischen der Schubwalze und der ersten Andrückrolle und dadurch Vorschieben des Trägerbands mit den Etiketten in Richtung der Spendekante;
- Trennen der Etiketten von dem Trägerband mittels der stromab der Zuführeinrichtung angeordneten Spendekante;
- Aufbringen dieser Etiketten auf die Behälter;
- Transportieren des Trägerbands von der Spendekante zu einer Abführeinrichtung mittels eines Zugwalzensystem umfassend eine Zugwalze und eine der Zugwalze zugeordneten zweiten Andrückrolle, das zwischen der Spendekante und der Abführeinrichtung angeordnet ist;
- Abführen des Trägerbands mittels einer stromab der Spendekante angeordneten Abführeinrichtung.
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Figurenliste
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Die beigefügten Figuren stellen beispielhaft zum besseren Verständnis und zur Veranschaulichung Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung dar. Es zeigt:
- 1 eine schematische Ansicht einer Spendevorrichtung mit einem Schubwalzensystem in einer Zustellposition,
- 2 eine schematische Ansicht der Spendevorrichtung mit dem Schubwalzensystem in einer Wegstellposition und
- 3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Etikettieren von Behältern unter Verwendung einer Etikettiermaschine mit der Spendevorrichtung.
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Ausführliche Beschreibung
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Die 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Spendevorrichtung 1 mit einem Schubwalzensystem 8 in einer Zustellposition. Die Spendevorrichtung 1 umfasst eine Zuführeinrichtung 2 mit einem mehrere selbstklebende Etiketten 3 tragenden Trägerband 4, die hier als Spenderolle ausgebildet ist. Durch ein optionales Walzen-Bürsten-System 5, das hier beispielsweise eine Walze 6 (die Walze 6 kann in eine erste Richtung 13 drehbar oder feststehend ausgebildet sein) und eine Bürste 7 umfasst, und durch ein Schubwalzensystem 8, das eine an einem schwenkbaren Arm 10 angeordnete erste Andrückrolle 9 und eine sich in eine zweite Richtung 12 drehende Schubwalze 11 umfasst, wird das Trägerband 4 einer Spendekante 14 zugeführt. Das Trägerband 4 mit den darauf befindlichen Etiketten 3 läuft so um die Spendekante 14 herum, dass die Etiketten 3 von dem Trägerband 4 gelöst und jeweils auf einen Behälter 15 übergeben werden können.
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Das Trägerband 4 läuft dann ohne Etiketten weiter und wird durch ein Zugwalzensystem 16, das eine sich in eine dritte Richtung 18 drehende Zugwalze 17 und eine an einem Arm 20 angeordnete zweite Andrückrolle 19 umfasst einer Abführeinrichtung 21 zugeführt, mit der das Trägerband 4 abgeführt werden kann.
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Durch die Drehung der Schubwalze 11 in die zweite Richtung 12 und durch die Drehung der Zugwalze 17 in die dritte Richtung 18, wird das Trägerband 4 zusammen mit den darauf angeordneten Etiketten 3 zunächst in eine vierte Richtung 22 bewegt und nach Passieren der Spendekante 14 wird das (leere) Trägerband in eine fünfte Richtung 23 bewegt.
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Bei der Abführeinrichtung 21 kann es sich um eine, wie beispielsweise dargestellte, Aufwickeleinrichtung handeln, auf der das von den (leere) Trägerband 4 aufgewickelt werden kann. Auch andere Ausführungen kommen hier in Frage. So kann es sich auch um einen Endlosförderer handeln, der das Trägerband 4 weitertransportiert. Alternativ kann das Trägerband 4 auch direkt einer Entsorgungseinrichtung oder einem Abfallbehälter in nicht weiter geordneter Weise (nicht absichtlich aufgerollt oder aufgewickelt oder gefaltet) zugeführt werden.
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Ist die Abführeinrichtung 21 als Aufwickeleinrichtung ausgebildet, kann sie beispielsweise einen drehbaren Dorn umfassen, auf den das (leere) Trägerband 4 aufgewickelt werden kann. Der Dorn kann beispielsweise von der übrigen Aufwickeleinrichtung abnehmbar sein, so dass der Dorn mit dem darauf aufgewickelten Trägerband 4 von der Spendevorrichtung abtransportiert werden kann, wenn auf dem Dorn beispielsweise das gesamte Trägerband 4 einer Etikettenrolle aufgewickelt worden ist.
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Mittels dem zwischen der Zuführvorrichtung 2 und der Spendekante 14 angeordneten Schubwalzensystem 8 kann das Trägerband 4 unter eine Spannung gesetzt werden kann, bevor es die Spendekante 14 erreicht. Mittels dem zwischen der Spendekante 14 und der Abführeinrichtung 21 angeordneten Zugwalzensystem 16 kann das Trägerband 4 unter einen gewissen Zug gesetzt werden.
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Durch das Zusammenspiel des Schubwalzensystems 8 und des Zugwalzensystems 16 kann das Trägerband 4 - insbesondere in dem Bereich, in dem sich die Etiketten 3 von dem Trägerband 4 an der Spendekante 14 lösen sollen - unter eine geeignete Bandspannung gesetzt werden, so dass das Ablösen des Etiketts 3 von dem Trägerband 4 zuverlässig und ortsgenau erfolgen kann.
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Der Schubwalze 11 ist ein erster Antriebsmotor 24 zugeordnet und der Zugwalze 17 ein zweiter Antriebsmotor 25 zugeordnet, wobei es sich in der 1 bei den Antriebsmotoren 24 und 25 um voneinander verschiedene Antriebsmotoren handelt. Dabei kann vorgesehen sein, dass der erste 24 und der zweite Antriebsmotor 25 auch unabhängig voneinander steuerbar sind. Beispielsweise kann hier eine voneinander im Wesentlichen unabhängige Steuerung, beispielsweise mittels einer Steuereinheit, der Bewegungsparameter der beiden Antriebsmotoren 24, 25 vorgesehen sein.
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Beispielsweise kann deren relative Position zueinander (Drehstellungen beispielsweise bei Verwendung von Elektromotoren oder Servomotoren), ihre Rotationsgeschwindigkeit und das von ihnen erzeugte Drehmoment gesteuert werden.
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Dazu ist eine Steuereinheit 26 vorgesehen, die ausgelegt ist, die beiden Antriebsmotoren 24, 25 auch unabhängig voneinander ansteuern. Als Antriebsmotoren können Servomotoren verwendet werden, da diese eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Parameter erlauben.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass die Bewegungsparameter des ersten 24 und des zweiten Antriebsmotors 25 (also beispielsweise deren relative Position bzw. Drehstellung zueinander, deren Geschwindigkeit und Drehmoment) durch die Steuereinheit 26 in Abhängigkeit des Trägerbands 4 und/oder der Etiketten 3 gesteuert werden. So kann der Steuereinheit 26 eine Speichereinrichtung (beispielsweise eine Festplatte oder Ähnliches) zugeordnet sein. In dieser Speichereinrichtung können Informationen zu mehreren Sorten von Etiketten und/oder Trägerbändern hinterlegt sein. Jeder dieser Sorten oder auch Kombinationen von Etiketten und/oder Trägerbändern können die nötigen Bandspannungen oder Bereiche für die Bandspannung zugeordnet sein, so dass bei Auswahl einer der Sorten von Etiketten und/oder Trägerbändern die durch das Schubwalzensystem 8 und das Zugwalzensystem 16 einzustellende Bandspannung an der Spendekante 14 festlegbar ist. Diese kann dann von der Steuereinheit 26 durch Steuerung der beiden Antriebsmotoren 24, 25 (auch unabhängig voneinander) eingestellt werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die jeweiligen Bewegungsparameter der Antriebsmotoren in der Speichereinrichtung zusammen mit den Etikettensorten oder Sorten von Trägerbändern hinterlegt sind.
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Ebenso kann alternativ oder zusätzlich eine Vielzahl von Sensoren vorgesehen sein, die die Bandspannung in dem Trägerband 4 vor und nach der Spendekante 14 und beispielsweise auch an der Spendekante 14 überwachen. Wird festgestellt, dass die Bandspannung zu hoch oder zu gering ist, kann dies in der Steuereinheit 26 zu einer Regelung führen, die die Bandspannung durch Anpassung der Betriebsparameter der beiden Antriebsmotoren 24, 25 (auch unabhängig voneinander) wieder auf den notwendigen Wert oder in den notwendigen Wertebereich zurückführt.
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Die 2 zeigt eine schematische Ansicht der Spendevorrichtung 1 mit einem Schubwalzensystem 8 in einer Wegstellposition, bei der die erste Andrückrolle 9 von der Schubwalze 11 weggestellt ist und daher nicht auf die auf dem Trägerband 27 aufgebrachten selbstklebende Etiketten 28 einwirkt. Beispielhaft sind die Etiketten 28 der 2 dicker dargestellt als die Etiketten 3 der 1. Die Schubwalze 11 hat Kontakt mit der Seite des Trägerbands 27, auf der keine Etiketten 28 aufgebracht sind. Die Schubwalze 11 kann sich hierbei in die Richtung 12 drehen oder stillstehen.
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Da das Schubwalzensystem 8 nicht vorschiebend auf das Trägerband 27 mit den Etiketten 28 wirkt, wird durch das Zugwalzensystem 16 ein Zug auf das (leere) Trägerband 27 durch die Drehung der Zugwalze 17 in die dritte Richtung 18 ausgeübt, so dass vor der Spendekante 14 das Trägerband 27 zusammen mit den darauf angeordneten Etiketten 28 zunächst in eine vierte Richtung 22 bewegt, d.h. gezogen, und nach Passieren der Spendekante 14 das (leere) Trägerband in eine fünfte Richtung 23 bewegt, d.h. gezogen, wird.
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Die 3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Etikettieren von Behältern 15 unter Verwendung einer Etikettiermaschine mit der Spendevorrichtung 1.
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Im Schritt 100 erfolgt ein Anordnen eines Schubwalzensystems 8 der Spendevorrichtung, umfassend eine Schubwalze 11 und eine der Schubwalze 11 zugeordnete erste Andrückrolle 9, das zwischen einer Zuführeinrichtung 2 und einer Spendekante 14 angeordnet ist, in einer Wegstellposition oder in einer Zustellposition. Das Anordnen in der Wegstellposition oder in der Zustellposition kann je nach Art der Etiketten vorgesehen werden.
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Im Schritt 101 erfolgt ein Zuführen von selbstklebenden Etiketten 3, 28 von der Zuführeinrichtung 2 mit einem mehrere selbstklebende Etiketten 3, 28 tragenden Trägerband 4, 27. Das Trägerband mit den Etiketten kann dazu in die Spendevorrichtung eingebracht werden, d.h. von der Zuführeinrichtung durch die Walzen und Andrückrollen und um die Spendekante zu der Abführeinrichtung geführt werden, so dass ein Transport, beispielsweise Vorschub und Ziehen oder nur Ziehen, des Trägerbands 4, 27 in der Spendevorrichtung 1 möglich ist.
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Wenn das Schubwalzensystem 8 in der Zustellposition angeordnet wurde, erfolgt im Schritt 102 ein Klemmen des Trägerbands 4 mit den Etiketten 3 zwischen der Schubwalze 11 und der ersten Andrückrolle 9 und dadurch ein Vorschieben des Trägerbands 4 mit den Etiketten 3 in Richtung einer Spendekante 11.
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Im Schritt 103 erfolgt ein Trennen der Etiketten 3, 28 von dem Trägerband 4, 27 mittels der stromab der Zuführeinrichtung 2 angeordneten Spendekante 14.
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Im Schritt 104 erfolgt ein Aufbringen dieser Etiketten 3, 28 auf Behälter 15;
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Im Schritt 105 erfolgt ein Transportieren des Trägerbands 4, 27 von der Spendekante 14 zu einer Abführeinrichtung 21 mittels eines Zugwalzensystem 16 umfassend eine Zugwalze 17 und eine der Zugwalze 17 zugeordneten zweiten Andrückrolle 19, das zwischen der Spendekante 14 und einer Abführeinrichtung 21 der Spendevorrichtung 1 angeordnet ist.
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Im Schritt 106 erfolgt ein Abführen des Trägerbands 4, 27 mittels einer stromab der Spendekante 14 angeordneten Abführeinrichtung 21.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3015281 A1 [0002]
- CH 691231 A5 [0003]
- DE 202004018808 U1 [0004]
- DE 102006019265 A1 [0005]
- DE 102017205372 A1 [0006]