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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit zumindest einem Tiegel und einem einen Garraum im Tiegel schließenden, beweglichen Deckel, wobei der Tiegel eine Oberseite hat, an der der Deckel mit seiner Unterseite bei geschlossenem Gargerät dichtend anliegen kann.
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Gargeräte mit einem schwenkbaren Tiegel werden auch als Kipper bezeichnet, sie sind Allround-Geräte, in denen zum Beispiel erwärmt, gekocht, gebraten oder frittiert werden kann. Die Tiegel werden üblicherweise nach vorne zum Bediener verschwenkt, um den Tiegel zu leeren. Der Garraum wird durch einen schwenkbaren Deckel optional geschlossen, wobei üblicherweise zwischen Tiegel und Deckel eine Dichtung ist, sodass im Garraum ein Überdruck herrschen kann, um ein sogenanntes Druckgaren zu ermöglichen. Die Drücke im Garraum können hoch sein, deshalb wird vor dem Öffnen des Tiegels, d.h. Entriegeln und Verschwenken des Deckels in seine Öffnungsstellung, zuerst sichergestellt, dass der Druck im Garraum auf nahezu Umgebungsdruck abgesenkt worden ist. Um Energie während des Garvorgangs zu sparen und den Garvorgang schneller abschließen zu können, sind höhere Gardrücke vorteilhaft. Ein derartiges Gargerät ist in der
DE 10 2017 115 556 A1 gezeigt.
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Die
JP H07-298986 A beschreibt einen automatischen Verschluss eines Reiskochers, der an einer Vorderwand eines Basisteils angeordnet ist und zum Schließen eines Deckels vorgesehen ist.
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In der
JP 2007-285546 A ist ein Gargerät mit einer deckelintegrierten Verschlussvorrichtung offenbart, die ein horizontal bewegliches Verschlusselement aufweist.
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Die
US 2007/0028780 A1 zeigt ein Gargerät mit einer Verschlussanordnung, die ein starres, vertikal vom Gehäuse abstehendes Verschlusselement aufweist.
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Die nachfolgende Erfindung bezieht sich gleichermaßen auf Gargeräte mit einem oder mehreren nicht kippbaren Tiegeln als auch solche mit kippbaren Tiegeln.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Gargerät so zu verbessern, dass das Gargerät bei höheren Drücken dicht ist und eine sehr einfache Reinigung ohne Störkonturen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Gargerät nach Anspruch 1 gelöst.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Beim erfindungsgemäßen Gargerät ist nicht etwa im hinteren Bereich des Tiegels und Deckels, in der Nähe der Schwenkachse zum Schwenken des Deckels, und/oder an der Vorderseite oder an den beiden Seiten links und rechts des Deckels und Tiegels eine mechanische Verriegelung, die i.d.R. außen liegt, gegen Bewegung des Deckels vorgesehen, sondern das motorisch verfahrbare Verriegelungselement erstreckt sich integriert zwischen Oberseite des Tiegels und Unterseite des Deckels, um eine Brücke zwischen beiden Teilen zu bilden. Durch die Integration in den Tiegel bzw. in den Deckel steht das Verriegelungselement stets zur Verfügung, aber nicht im Wege. Es ist nicht etwa eine separate Klammer, die außenseitig auf den Deckel und den Tiegel wirkt, oder eine Verriegelung mit Verriegelungsbolzen und Verriegelungsbolzenaufnahmegeometrien, wie bspw. Ösen, jeweils am Tiegel oder am Deckel aufbauend angebracht. Solche Lösungen würden nämlich zumindest einseitig permanent im Wege stehen, wirken bzw. sind störend und stellen schwer reinigbare Konturen dar.
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Das Verriegelungselement kann, motorisch angetrieben, eine axiale Bewegung ausführen, um zum Verriegeln bei einem tiegelintegrierten Verriegelungselement in den Deckel einzudringen und bei einem deckelintegrierten Verriegelungselement in den Tiegel einzudringen. Natürlich kann neben der axialen Bewegung auch eine Schwenkbewegung ausgeführt werden, das heißt die beiden Bewegungen können zeitlich nacheinander verlaufen oder in Form einer kombinierten Bewegung. Die axiale Bewegung erlaubt es, das Verriegelungselement in den Deckel beziehungsweise in den Tiegel zurückzuführen oder weiter aus dem jeweiligen Teil herauszufahren, um aktiv in das jeweilige andere Teil hineinzufahren und dort für die Verriegelung zu sorgen. Auch im verriegelten Zustand stehen keine Teile der Verriegelung nach außen vor, die für den Benutzer hinderlich wären.
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Das zumindest eine entweder tiegelintegrierte oder deckelintegrierte Verriegelungselement kann gemäß einer Variante der Erfindung eine Schwenkbewegung ausführen, um ein Gegenstück am Deckel bei einem tiegelintegrierten Verriegelungselement oder ein Gegenstück am Tiegel bei einem deckelintegrierten Verriegelungselement zu hintergreifen. Durch dieses Hintergreifen ist die mechanische Verriegelung in Schwenkbewegung des Deckels und/oder des Tiegels gesichert.
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Das zumindest eine Verriegelungselement kann zumindest einen seitlich abstehenden Verriegelungsfortsatz aufweisen, mit dem es das Gegenstück hintergreift.
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Dieses Gegenstück ist beispielsweise eine der Oberseite zugewandte Deckelwand oder die Tiegelstirnwand, welche die Oberseite des Tiegels bildet.
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Bei dem tiegelintegrierten Verriegelungselement hat der Deckel an seiner der Oberseite zugewandten Deckelwand zumindest eine Durchtrittsöffnung, durch die das zugeordnete Verriegelungselement beim Verriegeln hindurch in das Innere des Deckels eindringen kann. Umgekehrt hat bei einem deckelintegrierten Verriegelungselement der Tiegel an seiner Oberseite zumindest eine Durchtrittsöffnung, durch die das zugeordnete Verriegelungselement beim Verriegeln durch das Innere des Tiegels eindringt.
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Um eine Funktionssicherheit über Jahre hinweg sicher zu stellen und um zu vermeiden, dass Flüssigkeit oder Dampf, insbesondere Dampf mit Fett, in den Tiegel oder in den Deckel über die jeweilige Durchtrittsöffnung eindringen kann, ist eine federbelastete Abdeckung für die zumindest eine Durchtrittsöffnung vorhanden. Diese Abdeckung kann durch das zugeordnete, in die Durchtrittsöffnung eindringende Verriegelungselement verdrängt werden. Im geöffneten, also entriegelten Zustand wird die Durchtrittsöffnung aber durch die Abdeckung geschlossen. Vorzugsweise schließt die Abdeckung sogar bündig mit der Deckelunterseite bei einem tiegelintegrierten und bündig mit der Tiegeloberseite, d. h. der Tiegelstirnwand, bei einem deckelintegrierten Verriegelungselement und geöffnetem Gargerät ab. Das Gerät kann so sehr einfach und komplett gereinigt werden, es steht kein Teil vor und ist auch keine Durchtrittsöffnung offen.
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Das Verriegelungselement kann beispielsweise einen T-förmigen Kopf haben, der an dem Deckel oder an dem Tiegel verriegelnd angreift. Insbesondere dann, wenn eine Art Schlüssellochöffnung als Durchtrittsöffnung vorgesehen ist, kann das Verriegelungselement mit dem T-förmigen Kopf durch die längliche Durchtrittsöffnung hindurchgeführt und anschließend zum Beispiel um neunzig Grad gedreht werden.
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Um auch bezüglich des Verriegelungselements keine vorstehenden Abschnitte im geöffneten Zustand des Deckels zu erlauben, kann das Verriegelungselement, wenn es tiegelintegriert ist, in eingefahrenem Zustand bündig mit der Tiegeloberseite abschließen. Die Oberseite hat eine Aufnahmeöffnung, durch die hindurch sich das Verriegelungselement in ausgefahrener Stellung erstreckt. Ist das Verriegelungselement jedoch eingefahren, schließt es vorzugsweise an der Oberseite ab, insbesondere plan oder mit sehr geringem Winkel zu den Seiten die plan anliegen. Dasselbe ist bei einem deckelintegrierten Verriegelungselement vorgesehen, das bündig mit der Deckelunterseite abschließt und dann eine Aufnahmeöffnung an der Deckelunterseite schließt.
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Damit die Dichtigkeit im Bereich der Aufnahmeöffnung bei eingefahrenem Verriegelungselement abgesichert ist, sieht die Erfindung hier bei einer Variante vor, dass zwischen dem die Aufnahmeöffnung definierenden Öffnungsrand und dem Umfangsrand des Verriegelungselements in dem eingefahrenen Zustand des Verriegelungselements eine Dichtung einen Spalt zwischen Öffnungsrand und Umfangsrand schließt. Diese Dichtung kann zum Beispiel aus Kunststoff bestehen. Die Dichtung schließt aus, dass Flüssigkeit oder Reinigungsflüssigkeit bei entriegeltem und geöffneten Gargerät über die Aufnahmeöffnung in das Innere des Tiegels beziehungsweise des Deckels gelangen kann.
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Wenn elektrische Antriebe eingespart werden sollen, lässt sich ein singulärer Antrieb zum Betätigen des zumindest einen Verriegelungselements an eine mechanische Führungseinrichtung koppeln, von deren Bewegung ein vertikales Verstellen und zusätzlich ein Drehen des zumindest einen Verriegelungselements vom Antrieb abgeleitet wird. Das bedeutet, derselbe Antrieb führt zu einem vertikalen Verstellen und zusätzlich zum Drehen des Verriegelungselements in und aus der Verriegelungsstellung heraus.
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Der Tiegel des erfindungsgemäßen Gargeräts kann ein bodennahes Auslassventil zum Entleeren des Tiegels besitzen. Dieses Auslassventil ist zum Beispiel mechanisch mit dem Antrieb des zumindest einen tiegelintegrierten Verriegelungselements gekoppelt. Der Antrieb betätigt damit auch das Auslassventil und hat folglich mehrere Funktionen.
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Bevorzugt wird eine mechanische Koppelung des Antriebs mit dem Auslassventil so ausgebildet, dass das Auslassventil nur bei unverriegeltem Deckel geöffnet werden kann. Wären hierzu mehrere Antriebe vorhanden, die einerseits das Auslassventil und andererseits die Verriegelungselemente betätigen, wäre allenfalls eine elektrische Absicherung nötig, die verhindert, dass der Ventilantrieb bei verriegeltem Deckel betätigt wird und dadurch kein Druckbetrieb möglich ist.
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Die vorgenannte mechanische Koppelung kann ein längsverstellbares Antriebsglied umfassen, welches mit dem Antrieb gekoppelt ist. Dieses Antriebsglied wird in einem Verriegelungshub verstellt und verstellt damit das zumindest eine Verriegelungselement. Ein über den Verriegelungshub hinausgehender Hub betätigt erst das Auslassventil, sodass der Gesamthub des Antriebsglieds in mehrere Sektoren unterteilt ist.
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Eine optimale Platzierung der Verriegelungselemente wird im Folgenden erläutert. Der Deckel ist über eine Schwenkachse gegenüber dem Tiegel schwenkbar. Am rückseitigen Rand des Deckels ist diese Schwenkachse vorgesehen. Am vorderen, von der Schwenkachse entfernten Bereich hat der Tiegel zwei entgegengesetzte Eckbereiche, wobei jeweils ein Verriegelungselement in einem dieser vorderen Eckbereiche vorgesehen ist. Damit ist der Garraum optimal verriegelt, denn am rückseitigen Rand ist der Deckel mechanisch fest über die Schwenkachse und der Tiegel mit definierten, ggfs. einstellbaren Auflagepunkten am Gargerät platziert und am entgegengesetzten vorderen Rand wirken die Verriegelungselemente und halten den Deckel am Tiegel, der hier selber mit seiner Schwenkachse mechanisch am Gargerät sicher platziert ist.
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Wenn wenigstens zwei Verriegelungselemente vorgesehen sind, können diese antriebsmäßig über eine Mechanik gekoppelt sein und mit einem gemeinsamen Antrieb bewegt werden. Die vorgenannte Mechanik kann zum Beispiel ein Gestänge sein, welches quer zur Vorderseite des Tiegels oder des Deckels verläuft. Dieses Gestänge kann auch die vorgenannte Führungseinrichtung darstellen oder mit dieser fest gekoppelt sein.
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Der Deckel hat eine umlaufende Dichtung, die gegen eine Kontaktfläche an der Oberseite im geschlossenen Zustand des Tiegels drückt, um den Garraum abzuschließen. Die Kontaktfläche ist der Abschnitt der Oberseite, welcher mit dieser Dichtung in Kontakt kommt. Das zumindest eine Verriegelungselement sitzt vorzugsweise seitlich außerhalb der Kontaktfläche, auf der dem Garraum abgewandten Seite und ist deshalb außerhalb des Garraums (Druckgarraums), wenn dieser durch die Dichtung begrenzt ist. Auch dies führt dazu, dass über das Verriegelungselement keine Flüssigkeit oder Dampf in das Innere des Tiegels oder in den Deckel gelangen kann.
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Im geöffneten Zustand des Garraums, das heißt bei hochgeschwenktem Deckel, ist das Verriegelungselement vorzugsweise komplett im Deckel oder im Tiegel, je nachdem, ob es deckel- oder tiegelintegriert ist, untergebracht, nur seine Stirnfläche kann sichtbar sein, wenn es die Aufnahmeöffnung schließt. Auch der Antrieb und die entsprechende Mechanik ist komplett tiegel- oder deckelintegriert und deshalb von außen nicht sichtbar.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und auch der nachfolgenden Zeichnung zu entnehmen, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:
- - 1 eine perspektivische Ansicht auf eine Variante des erfindungsgenießenden Gargeräts mit einem Tiegel mit weggelassenem Deckel,
- - 2 eine perspektivische Draufsicht auf einen Abschnitt der Oberseite des Tiegels mit abgesenktem Verriegelungselement,
- - 3 eine perspektivische Draufsicht auf den Abschnitt der Oberseite des Tiegels nach 2 mit hochgefahrenem Verriegelungselement,
- - 4 eine perspektivische Unteransicht eines Abschnitts der Unterseite des Deckels mit geschlossener Durchtrittsöffnung,
- - 5 eine schematische Schnittansicht eines Teils des Deckel mit in den Deckel eingedrungenem Verriegelungselement vor Erreichen der Verriegelungsstellung,
- - 6 eine schematische Schnittansicht durch einen Teil des Tiegels und des Deckels, die den Antrieb und die Führungseinrichtung des Verriegelungselements zeigt,
- - 7 eine entsprechende Schnittansicht des Gargeräts gemäß 6 bei hochgefahrenem Verriegelungselement.
- - 8 eine Schnittansicht entsprechend 6 mit teilweise gedrehtem Verriegelungselement,
- - 9 eine Schnittansicht entsprechend 6 bei vollständig verriegeltem Verriegelungselement,
- - 10 eine Schnittansicht durch ein Gargerät gemäß einer zweiten Ausführungsform, und
- - 11 eine perspektivische Unteransicht des Deckels des Gargeräts nach 10.
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In 1 ist ein Gargerät 10 dargestellt, welches als Tisch-Gargerät oder als Gargerät mit Untergestell ausgeführt sein kann, wobei in 1 das Untergestell nicht dargestellt ist.
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In der dargestellten Variante umfasst das Gargerät 10 optional zwei kippbare Tiegel 12, die jeweils einzeln um eine Tiegelachse verschwenkbar sind. Dies ist anhand des rechten Tiegels 12 mittels eines Pfeiles symbolisiert dargestellt.
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Mit dem Kippen des Tiegels 12 nach vorne kann der Tiegelinhalt geleert werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf ein Gargerät 10 mit zwei Tiegeln 12 beschränkt, sondern es kann vielmehr auch nur ein Tiegel 12 vorhanden sein.
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Das Gestell kann einen Mittelsteg 14 sowie eine rückseitige Gestellwand 16 aufweisen sowie nichtgezeigte Seitenwände. Ein Touchscreen 18 dient der Bedienung des Gargeräts 10.
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Eine entsprechende Steuerung ist in einem Installationsraum im Gestell untergebracht, beispielsweise in einer Seitenwand oder im Mittelsteg 14.
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Der Tiegel 12 hat eine Oberseite 20, die vorzugsweise plan oder abschnittsweise plan ist, wobei der plane Abschnitt von einem zugeordneten schwenkbarem Deckel 22, genauer gesagt einer Dichtung im Deckel 22, kontaktiert wird. In 1 ist mit unterbrochenen Linien eine Kontaktfläche 23 symbolisiert, an welcher die umlaufende Dichtung auf einer Unterseite des Deckels 22 bei abgesenktem Deckel 22 aufliegt.
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Das Tiegelinnere bildet einen Garraum 24, der bei abgesenktem Deckel 22 dicht abgeschlossen ist, um ein Druckgaren zu ermöglichen.
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Der Tiegelboden ist beheizt. Die entsprechende Heizung kann eine elektrische oder eine gasbetriebene oder eine mit anderen Energieträgern versorgte Heizung sein.
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Der Deckel 22 kann entweder motorisch oder manuell verschwenkt werden, und zwar um eine Schwenkachse A.
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Um bei geschlossenem Tiegel 12 den Deckel 22 entfernt von der Schwenkachse A mit dem Tiegel 12 zu verriegeln, sind bei der dargestellten Ausführungsform für jeden Tiegel 12 zwei motorisch verfahrbare Verriegelungselemente 26 vorgesehen. Diese Verriegelungselemente 26, von denen in 1 nur jeweils die Oberseite dargestellt ist, sind seitlich außerhalb der Kontaktfläche 23, das heißt auf der dem Garraum 24 abgewandten Seite vorgesehen.
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Die Verriegelungselemente 26 liegen darüber hinaus in seitlichen Randbereichen, das heißt in Eckbereichen des Tiegels 12.
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2 zeigt einen Abschnitt der Oberseite 20 des Tiegels. In der 1 und in der in 2 gezeigten Stellung ist das entsprechende Verriegelungselement 26 mit seiner flachen oder leicht winkligen Oberseite 28 am Rand bündig mit der Oberseite 20 gelegen und steht dort nicht gegenüber der Oberseite 20 vor.
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Wie in 3 zu sehen ist, kann das Verriegelungselement 26 nach oben motorisch über die Oberseite 20 axial herausgefahren werden, sodass es aus seiner Aufnahmeöffnung 30 in der Tiegelstirnwand 32 heraustritt.
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Das Verriegelungselement 26 hat einen T-förmigen Kopf 34, wobei der Mittelsteg des „T“ verlängert wird und in eine Stange 36 einstückig übergeht, die mit dem Antriebsmechanismus für das Verriegelungselement 26 gekoppelt ist.
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Um den oberen Rand der Aufnahmeöffnung 30 verläuft eine Ringdichtung 38, die aus hitzebeständigem, lebensmitteltauglichen Kunststoff bestehen kann und die einen Spalt zwischen dem die Aufnahmeöffnung 30 definierenden Öffnungsrand 40 und einem Umfangsrand 42 an der Oberseite 28 des Verriegelungselements 26 schließt, wenn das Verriegelungselement 26 in der in 2 gezeigten eingefahrenen Stellung ist.
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Das Verriegelungselement 26 kann, wie in 3 dargestellt, nach oben ausgefahren werden und im abgesenkten Deckel 22 mechanisch verriegelt werden.
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Hierzu hat der Deckel 22 eine untere Stirnwand 46 (siehe 4) mit einer Unterseite 48, die vorzugsweise komplett plan ist und an der die zuvor bereits erwähnte umlaufende Dichtung 51 angebracht sein kann.
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Die Dichtung 51 kann aber auch entfallen, wenn ein minimaler Spalt zwischen Deckel 22 und Tiegel 12 realisiert wird, z.B. kleiner 0,2 mm.
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Die Stirnwand 46 hat für jedes Verriegelungselement 26 eine Durchtrittsöffnung 50, deren Form der Außenkontur des Kopfes 34 des Verriegelungselements 26 entspricht, sodass nur ein kleiner Spalt zwischen den durchtretenden Verriegelungselement 26 und dem Rand der Durchtrittsöffnung 50 entsteht.
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Bei nicht verriegelten Deckel 22 ist jedoch die Unterseite 48 geschlossen, denn jede der Durchtrittsöffnungen 50 wird mittels einer federbelasteten Abdeckung 52 geschlossen.
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5 zeigt, dass die Abdeckung 52 im Inneren des Deckels 22 zum Beispiel an einer Halterung 54 angebracht ist oder in diese übergeht.
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Die Halterung 54 ist zum Beispiel über eine oder zwei Führungen 56 axial in Richtung des Doppelpfeils verschieblich gelagert und durch Federn 58 nach unten vorgespannt. Bei Druck nach oben wird die Abdeckung 52 entgegen der Federkraft in das Innere des Deckels 22 gedrückt.
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5 zeigt eine Position des Verriegelungselements 26, bei der das Verriegelungselement 26 mit seinem Kopf 34 gerade in das Innere des Deckels 22, das heißt durch die Durchtrittsöffnung 50, getaucht und leicht verdreht ist.
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Bei der Variante nach 5, diese ist nicht einschränkend zu verstehen, sind auf der Oberseite der unteren Stirnwand 46 Rampen 60 vorgesehen oder angeformt, an denen entlang die Unterseite der seitlichen Stege des „T“ beim Drehen des Verriegelungselements 26 entlanggleiten und dabei durch die entsprechenden Rampenflächen noch axial weiter in das Innere des Deckels 22 bewegt werden kann.
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Durch diese Rampen 60 wird eine axiale Vorspannkraft erreicht, die für ein festes Anpressen des Deckels 22 an der Oberseite 20 sorgt.
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6 zeigt den Antriebsmechanismus für ein Verriegelungselement 26.
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Den Antrieb bildet ein Elektromotor (vereinfacht Motor genannt) 62, der ein Getriebe oder Gestänge bewegt, welches mechanisch mit der Stange 36 gekoppelt ist.
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In der vorliegenden, nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsform ist hierbei eine mechanische Führungseinrichtung 64 vorgesehen, die mit der Stange 36 ein Gestänge bildet und mit ihm mechanisch gekoppelt ist. Die Stange 36 bildet, ganz allgemein ausgedrückt, ein längs verstellbares Antriebsglied, welches um einen Verriegelungshub nach oben axial verstellt werden kann.
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In der dargestellten, nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsform hat die mechanische Führungseinrichtung 64 eine Kulissenführung 66, in die ein seitlicher Vorsprung 68 der Stange 36 hineinragt. Durch die Stange 36 wird ein Stift gesteckt, der an entgegengesetzten Enden zwei Vorsprünge 68 bildet.
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In der dargestellten Ausführungsform ist zusätzlich eine Zahnstange 70 vorgesehen, die entweder Teil der mechanischen Führungseinrichtung 64 ist oder mit dieser befestigt ist.
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Oberhalb des Vorsprungs 68 hat die Stange 36 eine Verzahnung 72.
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Die Kulissenführung 66 umfasst einen oberen Abschnitt 74, einen schrägen Abschnitt 76 und einen unteren Abschnitt 78, die ineinander übergehen.
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Die 6-9 zeigen aufeinanderfolgende Stufen bei der Verriegelung von Tiegel 12 mit Deckel 22.
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In der Ausgangsposition, wenn der Deckel 22 auf der Oberseite 20 des Tiegels 12 aufliegt, ist der Vorsprung 68 im untern Abschnitt 78.
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Soll dann verriegelt werden, wird der Motor 62 angetrieben und bewegt die Führungseinrichtung 64 seitlich nach links, sodass der Vorsprung 68 den schrägen Abschnitt 76 entlang nach oben wandert und das Verriegelungselement 26 mit seinem Kopf 34 nach oben in die Durchtrittsöffnung 50 eindringt (siehe 7) und dabei die Abdeckung 52 nach oben drückt.
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In dieser Stellung ist der Vorsprung 68 am Übergang des schrägen Abschnitts 76 zum oberen Abschnitt 74 angelangt. Wird die mechanische Führungseinrichtung 64 noch weiter nach links bewegt, kämmen die Verzahnung 72 und die Zahnstange 70 miteinander, sodass das Verriegelungselement 26 gedreht wird, wie in 8 dargestellt.
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Obwohl die beiden Vorsprünge 68 nur an entgegengesetzten Seiten gegenüber der Stange 36 vorstehen, kann es bei dieser Drehung nicht passieren, dass das Verriegelungselement 26 nach unten fällt, denn sobald sich der zuvor in der Kulissenführung 66 befindliche Vorsprung 68 aus der Kulissenführung 66 herausbewegt, ist der Kopf 34 seitlich zur Durchtrittsöffnung 50 verdreht und kann nicht mehr durch diese nach unten durchfallen.
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Das Verriegelungselement 26 wandert mit seinem Kopf 34 dann, wie der Vergleich zwischen den 8 und 9 zeigt, entlang der Rampe 60, wobei dabei der andere Vorsprung 68 in die Kulissenführung 66 eingedrungen ist und dafür sorgt, dass das Verriegelungselement 26 axial verspannt wird. Das Verriegelungselement 26 sorgt dann bei der Bewegung entlang der Rampen 60 dafür, dass der Deckel 22 noch weiter nach unten gedrückt und die Dichtung 51 fest zusammengedrückt wird.
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Der Tiegel 12 und der Deckel 22 sind damit miteinander mechanisch verriegelt. Mit dem selben Antrieb wird eine axiale Bewegung des Verriegelungselement 26 sowie eine Schwenkbewegung des Verriegelungselements 26 erreicht.
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In der dargestellten Ausführungsform hat jedes Verriegelungselement 26 durch seinen T-förmigen Kopf 34 zwei seitlich abstehenden Verriegelungsfortsätze, mit denen das Gegenstück, hier der Deckel 22, hintergriffen wird. Im vorliegenden Fall ist das Gegenstück ganz genau gesagt die untere Stirnwand 46.
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Jeder Tiegel 12 hat im Bereich seines Bodens, und zwar nahe an dem vorderen Rand des Bodens, ein Auslassventil 80, welches in 1 symbolisch dargestellt wird. Dieses Auslassventil 80 ist vertikal verstellbar, und zwar mittels des Motors 62.
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Die mechanische Koppelung des Antriebs des Verriegelungselements 26, also vorliegend des Motors 62, mit dem Auslassventil 80 ist rein mechanisch. Die Koppelung ist so ausgebildet, dass das Auslassventil 80 nur bei unverriegeltem Deckel 22 geöffnet werden kann. Wie dies erfolgen kann, ist symbolisch in 6 dargestellt.
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Beispielsweise ist ein längsverstellbares Antriebsglied 84 vorgesehen, welches zum Beispiel mit der mechanischen Führungseinrichtung 64 gekoppelt oder Teil derselben ist. Das längs verstellbare Antriebsglied 84 ist über ein Koppelglied 86, welches unterseitig am Auslassventil 80 angebracht ist, mechanisch dahingehend verbunden, dass eine seitliche Bewegung des Antriebsglieds 84 zu einer vertikalbewegung des Auslassventils 80 führt. Beispielsweise ist das Koppelglied 86 ein Bowdenzug oder eine Stange oder ein Gestänge.
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Der Motor 62 wird aus der in 6 dargestellten unverriegelten Stellung so betätigt, dass die mechanische Führungseinrichtung 64 nach rechts verfahren wird, somit wird das Antriebsglied 84 ebenfalls nach rechts verfahren und bewegt, hier zum Beispiel über eine Rampe 88, wodurch das Koppelglied 86 bewegt und das Auslassventil 80 nach oben in die geöffnete Stellung verfahren wird.
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Wird hingegen verriegelt, kommt eine Bewegung nach links zustande, die wiederum über eine Rampe 89 dafür sorgt, dass das Auslassventil 80 geschlossen wird.
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Vorzugsweise sind beide Verriegelungselemente 26 mit derselben mechanischen Führungseinrichtung 64 gekoppelt, sodass hier eine mechanische Zwangsbewegung bei der Bewegung beider Verriegelungselemente 26 vorhanden ist.
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Bei der bislang gezeigten Ausführungsform ist das Verriegelungselement 26 tiegelintegriert. Alternativ hierzu kann es jedoch auch deckelintegrierte Verriegelungselemente 26 geben, wie in den 10 und 11 dargestellt.
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Die Besonderheit dabei ist, dass diese Verriegelungselemente 26 bajonettförmige untere Enden 90 besitzen, mit anschließenden Gewindeabschnitten 92.
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Bei dieser Ausführungsform sitzt der entsprechende Antrieb für die Bewegung jedes Verriegelungselements (auch hier ist ein zentraler Antrieb für beide Verriegelungselemente 26 vorgesehen) im Deckel 22.
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Die Verriegelungselemente 26 tauchen in entsprechende, durch eine bewegliche Abdeckung auf der Oberseite 20 des Tiegels 12 vorgesehene Durchtrittsöffnungen, die in der Position der zuvor erwähnten Aufnahmeöffnungen 30 sein können.
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Im Inneren des Tiegels 12, das heißt unterhalb der Tiegelstirnwand 94 (siehe 10) hat der Tiegel 12 ein Gegenstück 96, welches in 10 separat dargestellt ist. Das Gegenstück 96 hat eine zentrale Öffnung 98, in die das bajonettförmige Ende 90 eindringen kann, und ein Innengewinde.
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Anschließend wird das Verriegelungselement 26 gedreht, sodass sich das Verriegelungselement 26 durch den Gewindeabschnitt 92 wie eine Schraube, die sich in eine Mutter eindreht, axial bewegt. Dadurch entsteht eine axiale Kraft, die entsprechend der durch die Rampen 60 ausgeübten Kraft entspricht und die ein Zusammendrücken der Dichtung 51 herbeiführt.
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Natürlich können die Konzepte zur Koppelung der Bewegung des Auslassventils 80 auch auf diese Ausführungsform umgesetzt werden, hier ist beispielsweise lediglich eine mechanische Koppelung zwischen dem Deckel 22 und dessen Antrieb sowie dem Tiegel 12 und dem Auslassventil 80 zu erreichen.
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Obwohl in der in 10 dargestellten Ausführungsform die Verriegelungselemente 26 permanent gegenüber der Unterseite des Deckels 22 vorstehen, könnte auch hier eine zusätzliche axiale Bewegungskomponente ein axiales Zurückziehen jedes Verriegelungselements 26 in das Innere des Deckels 22 sicherstellen.