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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen von Fahrzeuginformationen, ein Steuergerät, ein Windschildsystem für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfah rzeug.
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Durch die wachsende Anzahl an Fahrassistenzsystemen und die fortschreitende Digitalisierung für Kraftfahrzeuge, wächst auch die Menge an Informationen, die übersichtlich und gut lesbar angezeigt werden müssen.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Darstellung der Fahrzeuginformationen zu verbessern.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Anzeigen von Fahrzeuginformationen mittels eines Steuergeräts und einer Anzeigeeinheit, wobei die Anzeigeeinheit transparent ist und an einem Windschild eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a) Erhalten von zumindest einer Fahrzeuginformation durch das Steuergerät,
- b) Ermitteln einer verzerrten Darstellung der Fahrzeuginformation durch das Steuergerät, und
- c) Ausgeben der verzerrten Darstellung der Fahrzeuginformation mittels der Anzeigeeinheit durch das Steuergerät.
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Dabei wird die verzerrte Darstellung derart ermittelt wird, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs die Darstellung der Fahrzeuginformation auf der Anzeigeeinheit unverzerrt wahrnimmt.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, die Fahrzeuginformationen auf der Anzeigeeinheit des Windschilds anzuzeigen. Üblicherweise dient der Windschild des Kraftfahrzeugs nur dazu, den Fahrtwind so umzulenken, dass der Fahrer weniger bis gar nicht angeströmt wird. Der Windschild ist es daher üblicherweise gebogen geformt, sodass eine normale d. h. unverzerrte Darstellung einer Fahrzeuginformation auf einer auf dem Windschild angebrachten Anzeigeeinheit durch den Fahrer verzerrt wahrgenommen werden würde. Daher wird eine verzerrte Darstellung für die Fahrzeuginformation auf der Anzeigeeinheit ermittelt, sodass der Fahrer die angezeigte Fahrzeuginformation auf dem Windschild unverzerrt wahrnimmt. Dementsprechend wird ein sonst nicht genutzter Ort zum Anzeigen von Fahrzeuginformationen verwendet, sodass eine zusätzliche Anzeigemöglichkeit geschaffen wird. Außerdem erhöht die Anzeige der Fahrzeuginformation auf dem Windschild den Komfort für den Fahrer des Kraftfahrzeugs, da sich der Windschild üblicherweise im Sichtfeld des Fahrers befindet, sodass der Fahrer des Kraftfahrzeugs die Fahrzeuginformation nahezu ohne eine Bewegung des Kopfes wahrnehmen kann.
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Die Anzeigeeinheit ist insbesondere ein aktives Display, das die Fahrzeuginformationen direkt an dem Windschild wiedergibt.
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Im Gegensatz dazu werden die Fahrzeuginformationen bei Head-up-Displays an den Windschild oder die Windschutzscheibe projiziert, sodass dort zusätzliche Komponenten notwendig sind, um die Anzeigeeinheit zu realisieren.
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Beispielsweise sind die Fahrzeuginformationen eine Drehzahl eines Motors des Kraftfahrzeugs, eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, Navigationsdaten, die den Weg zu einem bestimmten Ort beschreiben, und/oder Warnhinweise, wie Informationen zu einer Fehlfunktion einer Kraftfahrzeugkomponente oder Informationen zu einem auf dem Fahrweg befindlichen Unfall oder Stau.
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Der Windschild ist insbesondere an einem Motorrad angeordnet. Auf diese Weise wird eine zusätzliche Anzeigemöglichkeit für Fahrzeuginformationen des Motorrads geschaffen.
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Unter der verzerrten Darstellung einer Fahrzeuginformation wird eine Stauchung und/oder Streckung der Darstellung in der zweidimensionalen Anzeigeebene der Anzeigeeinheit verstanden.
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Dementsprechend erscheint die Darstellung der Fahrzeuginformation auf der Anzeigeeinheit verzerrt, d.h. die Darstellung wirkt gedehnt oder gestaucht, falls der Fahrer in Richtung einer Normalen auf die Anzeigeeinheit schaut. Falls der Fahrer allerdings unter einem gewissen Winkel auf die Anzeigeeinheit schaut, kompensiert die Dehnung und/oder Stauchung der Darstellung die blickwinkelabhängige Wahrnehmung des Fahrers und der Fahrer nimmt die Fahrzeuginformation unverzerrt wahr.
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Ebenso werden zum Beispiel Unebenheiten und Krümmungen des Windschilds durch die verzerrte Darstellung kompensiert.
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Ein Aspekt der Erfindung sieht vor, dass zur Ermittlung der verzerrten Darstellung die Lage des Windschilds erkannt und berücksichtigt wird und/oder dass die Form des Windschilds berücksichtigt wird. Somit kann die Anzeigeeinheit an jeglichem Windschild verwendet werden, da die Darstellung individuell an die Form des Windschilds und an die Lage des Windschilds angepasst ist
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Dabei wird die Form des Windschilds insbesondere im Bereich der Anzeigeeinheit berücksichtigt.
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Beispielsweise wird eine Lage des Windschilds über einen Lagesensor und/oder eine Kamera bestimmt. Unter der Lage des Windschilds ist sowohl die Höhe des Windschilds in Bezug auf das Kraftfahrzeugs als auch die Neigung des Windschilds relativ zum Kraftfahrzeug zu sehen.
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Im Allgemeinen ist es auch denkbar, dass die Form des Windschilds im Steuergerät hinterlegt ist.
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Um die Darstellung an unterschiedliche Sitzpositionen und/oder verschiedene Fahrer des Kraftfahrzeugs anzupassen, kann das Steuergerät einen Blickwinkel eines Fahrers auf den Windschild bestimmen und zur Ermittlung der verzerrten Darstellung den Blickwinkel des Fahrers berücksichtigen.
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Hierfür kann eine Kamera am Windschild vorgesehen sein, mittels der das Steuergerät den Blickwinkel ermittelt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Anzeigeeinheit berührungsempfindlich, wobei das Steuergerät eine Berührungseingabe des Fahrers registriert und basierend auf der Berührungseingabe die Position der Darstellung ändert, die Verzerrung der Darstellung ändert, eine andere oder zusätzliche Fahrzeuginformation anzeigt und/oder einen Steuerbefehl erzeugt. Auf diese Weise kann der Fahrer die Darstellung schnell und einfach anpassen.
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Beispielsweise bestätigt der Fahrer mittels des Berührungseingabe einen Warnhinweis oder wählt ein Navigationsziel aus.
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Das Steuergerät kann mit einem lichtempfindlichen Sensor verbunden sein und einen Kontrast und/oder Helligkeit der Anzeigeeinheit anhand eines Helligkeitswertes anpassen, der von dem lichtempfindlichen Sensor bereitgestellt wird. Auf diese Weise kann die Darstellung der Anzeigeeinheit automatisch an verschiedenen Lichtsituationen angepasst werden.
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Beispielsweise wird der Kontrast der Anzeigeeinheit bei direkter Sonneneinstrahlung durch das Steuergerät erhöht und der Kontrast sowie die Helligkeit in der Nacht oder bei der Fahrt durch einen Tunnel verringert.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Steuergerät gelöst, das dazu ausgebildet ist ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen. Es ergeben sich die bereits bezüglich des Verfahrens und des Steuergeräts ausgeführten Vorteile und Merkmale und umgekehrt.
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Darüber hinaus wird die Aufgabe durch ein Windschildsystem für ein Kraftfahrzeug gelöst, mit einem Windschild, der eine transparente Anzeigeeinheit aufweist, und einem erfindungsgemäßen Steuergerät, das dazu ausgebildet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen. Hinsichtlich der Vorteile und Merkmale wird auf die obigen Erläuterungen bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Steuergeräts verwiesen, die gleichermaßen für das Windschildsystem gelten und umgekehrt.
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Der Windschild ist insbesondere eine Glasscheibe oder eine Plexiglasscheibe und bildet die Frontscheibe des Kraftfahrzeugs.
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Beispielsweise ist die Anzeigeeinheit über in den Windschild eingelassene, dünne Kabel ohne Ummantelung kontaktiert. Diese Kabel sind nahezu nicht sichtbar, sodass die Sicht des Fahrers durch den Windschild hindurch durch die Kabel nicht beeinträchtigt wird. Solche Kabel werden beispielsweise für Scheibenheizungen und/oder Scheibenantennen verwendet.
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Um auch komplexe Fahrzeuginformationen, wie die Wegbeschreibung durch Pfeile, auf der Anzeigeeinheit darstellen zu können, kann sich die Anzeigeeinheit über zumindest 50% der Breite des Windschilds, insbesondere im Wesentlichen über die gesamte Breite des Windschilds erstrecken.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigeeinheit in den oberen zwei Dritteln des Windschilds angeordnet sein.
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Beispielsweise ist die Anzeigeeinheit eine biegsame Folie, insbesondere eine OLED-Folie. Diese Folien können sich der Form des Windschilds problemlos anpassen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Windschildsystem eine Halterung auf, mittels der der Windschild an einem Kraftfahrzeug befestigbar ist. Auf diese Weise kann der Windschild einfach an einem Kraftfahrzeug befestigt und auch ausgetauscht werden.
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Die Halterung kann das Steuergerät aufweisen oder zumindest Kontaktpunkte zum Kontaktieren des Steuergeräts haben.
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Damit der Windschild an den Fahrer des Kraftfahrzeugs anpassbar ist, kann die Lage des Windschilds mittels der Halterung verstellbar sein, insbesondere höhenverstellbar und/oder kippbar.
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Um die Darstellung der Fahrzeuginformation automatisch anzupassen, kann das Windschildsystem einen Lagesensor, insbesondere einen Neigungssensor, aufweisen zur Bestimmung der Lage des Windschilds und/oder einen Blickwinkelsensor, insbesondere eine Kamera, zur Bestimmung des Blickwinkels des Fahrers.
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Weiterhin wird die Aufgabe der Erfindung auch durch ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Motorrad gelöst, das ein zuvor beschriebenes Windschildsystem hat. Auch hier wird hinsichtlich der Vorteile und Merkmale auf die obigen Erläuterungen verwiesen, die gleichermaßen für das Kraftfahrzeug gelten und umgekehrt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen einer Ausführungsform, auf die im Folgenden Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Windschildsystem,
- - 2 eine Rückansicht des erfindungsgemäßen Windschildsystems aus 1,
- - 3 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- - 4 ein Beispiel einer verzerrten Darstellung.
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs 11, im gezeigten Ausführungsbeispiel eines Motorrads 10, auf dem ein Fahrer 12 sitzt.
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Das Kraftfahrzeug 11 weist ein Windschildsystem 14 auf, das einen Windschild 16 und eine Halterung 18 hat.
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Der Windschild 16 ist dabei an der Vorderseite des Kraftfahrzeug 11 angeordnet und ist beispielsweise eine Glasscheibe oder eine Plexiglasscheibe. Der Windschild 16 ist dazu ausgebildet, den auf den Fahrer 12 einwirkenden Fahrtwind zu reduzieren.
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Dabei weist der Windschild 16 einen höchsten Punkt 28 auf, der auf einer Höhe H des Kraftfahrzeugs 11 angeordnet ist. Außerdem ist der Windschild 16 unter einem Winkel β in Bezug zur Vertikalen V des Kraftfahrzeugs 11 angeordnet.
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Der Windschild 16 ist über die Halterung 18 verstellbar am Kraftfahrzeug 11 befestigt.
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Der Windschild 16 ist mittels der Halterung 18 beispielsweise höhenverstellbar am Kraftfahrzeug 11 befestigt, sodass der höchste Punkt 28 des Windschilds 16 in Richtung der Vertikalen V verschiebbar ist.
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Ferner ist der Windschild 16 mittels der Halterung 18 kippbar am Kraftfahrzeug 11 befestigt, d. h. der Winkel β des Windschilds 16 in Bezug zur Vertikalen V ist veränderbar.
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Der Winkel β des Windschilds 16 und der höchste Punkt 28 des Windschilds 16 definieren die Lage des Windschilds 16. Die Lage des Windschilds 16 ist also die Orientierung des Windschilds 16 am Kraftfahrzeug 11.
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Auf dem Windschild 16 ist eine transparente Anzeigeeinheit 20 angeordnet. Genauer gesagt ist die Anzeigeeinheit 20 auf einer Seite des Windschilds 16 angeordnet, die dem Fahrer 12 zugewandt ist.
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In der Ausführungsform der 1 ist die Anzeigeeinheit 20 eine biegsame Folie, beispielsweise eine OLED-Folie, die am Windschild 16 angeordnet ist, beispielsweise aufgeklebt.
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Im Allgemeinen ist es auch denkbar, die Anzeigeeinheit 20 in den Windschild 16 einzulassen.
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Die Anzeigeeinheit 20 ist ein transparentes Display des Kraftfahrzeugs 11, auf dem Fahrzeuginformationen F (siehe 3), wie eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 11, eine Drehzahl eines Motors des Kraftfahrzeugs 11, Warnhinweise und/oder Navigationsinformationen, angezeigt werden können.
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Insbesondere ist die Anzeigeeinheit 20 berührungsempfindlich. Die Anzeigeeinheit 20 kann also eine Berührungseingabe BE (3) des Fahrers 12 auf der Anzeigeeinheit 20 registrieren.
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Die Berührungseingabe weist dabei auch die Koordinaten des Berührungspunkts durch den Fahrer 12 auf der Anzeigeeinheit 20 auf. Die Anzeigeeinheit 20 kann also auch den genauen Berührungspunkt durch den Fahrer 12 registrieren.
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Wie in 1 zu sehen ist, blickt der Fahrer 12 unter einem Winkel α auf die Anzeigeeinheit 20 des Windschilds 16. Der Winkel α ist also der Blickwinkel des Fahrers 12 auf die Anzeigeeinheit 20.
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Dabei ist der Winkel α als der Winkel α zwischen einer Normalen 22 der Anzeigeeinheit 20 und der Verbindungslinie 23 zwischen den Augen des Fahrers 12 und dem Aufpunkt bzw. Stützpunkt der Normalen 22 auf der Anzeigeeinheit 20 zu verstehen.
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Beispielsweise ist die Normale 22 von einem Mittelpunkt 24 der Anzeigeeinheit 20 aus aufgespannt. Der Mittelpunkt 24 der Anzeigeeinheit 20 ist dabei in der 2 dargestellt, die das Windschildsystem 14 in einer Rückansicht zeigt. Die 2 entspricht also in etwa der Sicht des Fahrers 12 auf den Windschild 16.
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Es ist zu sehen, dass der Windschild 16 eine Breite Bw und eine Höhe Hw aufweist und dass die Anzeigeeinheit 20 eine Breite BA und eine Höhe HA hat.
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Dabei ist die Breite BA der Anzeigeeinheit 20 in etwa 50 % der Breite Bw des Windschilds 16 und die Höhe HA ungefähr 25 % der Höhe Hw des Windschilds. Die Anzeigeeinheit 20 ist im oberen Drittel 26 des Windschilds 16 angeordnet. Dies ist in 2 durch eine geschweifte Klammer dargestellt.
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Im Allgemeinen erstreckt sich die Anzeigeeinheit 20 über zumindest 80 % der Breite Bw, insbesondere im Wesentlichen über die gesamte Breite Bw, des Windschilds 16 und die Anzeigeeinheit 20 ist in den oberen zwei Dritteln des Windschilds angeordnet.
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Die 2 zeigt auch die Halterung 18 des Windschildsystems 14 im Detail.
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Die Halterung 18 ist Y-förmig ausgebildet und greift von einer Unterseite des Windschilds 16 am Windschild 16 an, um diesen zu befestigen. Die Unterseite der Halterung 18 ist dabei Kraftfahrzeug 11 befestigt.
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Um die Lage des Windschilds 16 zu bestimmen, weist die Halterung 18 einen Lagesensor 30 auf.
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Der Lagesensor 30 ist beispielsweise ein Neigungssensor, der ein Signal in Abhängigkeit des Winkels β bereitstellt. Im Allgemeinen ist auch denkbar, dass der Lagesensor 30 eine Kamera ist, die an der Halterung 18 oder Kraftfahrzeug 11 angeordnet ist.
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Des Weiteren ist an der Halterung 18 ein Blickwinkelsensor 32 vorgesehen, der ein Signal in Abhängigkeit des Blickwinkels α des Fahrers 12 bereitstellt. In der Ausführungsform der 2 ist der Blickwinkelsensor 32 eine Kamera, die ein Bild des Fahrers 12 aufnimmt.
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Die Kamera, also der Blickwinkelsensor 32, ist zudem ein lichtempfindlicher Sensor 33, der die Helligkeit der Umgebung des Kraftfahrzeugs 11 misst. Im Allgemeinen kann der lichtempfindliche Sensor 33 auch eine einfache Fotodiode sein, die an der Halterung 18 und/oder am Windschild 16 angeordnet ist.
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Genauer gesagt stellt der Lagesensor 30 Lagedaten LD, der Blickwinkelsensor 32 Blickwinkeldaten BD und der lichtempfindliche Sensor 33 einen Helligkeitswert H bereit (siehe 3), die an ein Steuergerät 34 des Windschildsystems 14 übergeben werden.
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In der Ausführungsform der 1 und 2 ist das Steuergerät 34 im Bereich eines Tanks des Kraftfahrzeugs 11 angeordnet und über elektrische Leitungen 36 mit der Anzeigeeinheit 20, dem Lagesensor 30 unter dem Blickwinkelsensor 32 verbunden.
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Die Halterung 18 weist also elektrische Kontaktpunkte für das Steuergerät 34 auf, um die Anzeigeeinheit 20, den Lagesensor 30 und den Blickwinkelsensor 32 zu kontaktieren.
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Im Allgemeinen ist es natürlich auch denkbar, das Steuergerät 34 in der Halterung 18 des Windschildsystems 14 anzuordnen.
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Das Steuergerät 34 ist dazu ausgebildet, ein Verfahren zum Anzeigen der Fahrzeuginformationen F auf der Anzeigeeinheit 20 des Windschilds 16 durchzuführen. Dieses Verfahren wird im Folgenden anhand der 3 erklärt, die ein Blockschaltbild des Windschildsystems 14 zeigt.
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In der 3 ist das Windschildsystem 14 in Softwarekomponenten (durchgezogene Kästen), die logische Blöcke des Steuergeräts 34 darstellt, und in Hardwarekomponenten (gestrichelte Kästen) aufgeteilt, die die physischen Komponenten des Windschildsystems 14 darstellen. Ferner zeigen die Pfeile Datenströme zwischen den Software- und/oder Hardwarekomponenten des Windschildsystems an.
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Es ist zu sehen, dass das Steuergerät 34 ein Lageerkennungsmodul 38, ein Blickwinkelerkennungsmodul 40, einen Formspeicher 42, ein Anzeigeanpassungsmodul 44 und ein Anzeigeermittlungsmodul 46 hat.
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Der Lagesensor 30 übergibt also die Lagedaten LD an das Lageerkennungsmodul 38, das die Lage L des Windschilds 16 aus den Lagedaten LD ermittelt.
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Beispielsweise ist der Lagesensor 30 eine Kamera, die ein Bild des Windschilds 16 an das Lageerkennungsmodul 38 übergibt. Das Lagererkennungsmodul erkennt dann den Windschild 16 in dem Bild und ermittelt aus der Position des Windschilds 16 im Bild der Kamera die Lage L des Windschilds 16, beispielsweise den Winkel β und die Höhe H des höchsten Punkts 28.
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Ferner übergibt der Blickwinkelsensor 32 die Blickwinkeldaten BD an das Blickwinkelerkennungsmodul 40, das dazu ausgebildet ist, aus den Blickwinkeldaten BD den Blickwinkel α zu ermitteln.
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Beispielsweise erhält das Blickwinkelerkennungsmodul 40 ein Bild des Fahrers 12 vom Blickwinkelsensor 32, sodass das Blickwinkelerkennungsmodul 40 aus dem Bild des Fahrers 12 die Lage des Kopfs des Fahrers 12 ermittelt. Ausgehend von der Position und der Lage des Kopfes des Fahrers 12 sowie der der Lage des Windschilds 16, kann das Blickwinkelerkennungsmodul 40 in diesem Beispiel dann den Blickwinkel α ermitteln.
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Das Blickwinkelerkennungsmodul 40 kann beispielsweise also auch auf die Lageinformation des Lageerkennungsmoduls 38 zugreifen. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist dies in 3 nicht dargestellt.
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Des Weiteren hat das Steuergerät 34 den Formspeicher 42, in dem die Form des Windschilds 16 und/oder die Position der Anzeigeeinheit 20 auf dem Windschild 16 hinterlegt ist.
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Mit anderen Worten stellt der Formspeicher 42 die geometrischen Abmessungen, also Geometriedaten GD, des Windschilds 16 und/oder der Anzeigeeinheit 20 bereit.
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Weiterhin ist der lichtempfindliche Sensor 33 mit dem Anzeigeanpassungsmodul 44 des Steuergeräts 34 verbunden und übergibt den Helligkeitswert H an das Anzeigeanpassungsmodul 44.
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Ausgehend von dem Helligkeitswert H bestimmt das Anzeigeanpassungsmodul 44 geeignete Helligkeits- und/oder Kontrastwerte für die Anzeigeeinheit 20 und stellt unter anderem diese Helligkeit- und/oder Kontrastwerte als Teil von Einstellungsdaten E bereit.
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Wie in 3 gezeigt, werden die Einstellungsdaten E, die Geometriedaten GD, die Lagedaten L, den Blickwinkel α des Fahrers 12 und die Fahrzeuginformation F an das Anzeigeermittlungsmodul 46 übergeben.
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Ausgehend von den genannten Daten ermittelt das Anzeigeermittlungsmodul 46 eine verzerrte Darstellung der Fahrzeuginformation F auf der Anzeigeeinheit 20 derart, dass der Fahrer 12 die Fahrzeuginformation F auf der Anzeigeeinheit 20 unverzerrt wahrnimmt.
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Mit anderen Worten dreht, kippt, staucht und/oder dehnt das Anzeigeermittlungsmodul 46 die Darstellung der Fahrzeuginformation F in der Anzeigeebene der Anzeigeeinheit 20 in Abhängigkeit des Blickwinkels α des Fahrers, der Lage L und/oder der Form des Windschilds 16.
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Ein Beispiel einer verzerrten Darstellung, wie sie auf einer ebenen Anzeigeeinheit unter Betrachtung entlang der Normalen auf die Anzeigeeinheit zu sehen wäre, ist in 4 dargestellt. Die vom Fahrer wahrgenommene Darstellung ist in 2 zu sehen.
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Die verzerrte Darstellung wird anschließend durch das Anzeigeermittlungsmodul 46 als Darstellungsdaten D an die Anzeigeeinheit 20 übergeben.
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Mit anderen Worten steuert das Steuergerät 34 die Anzeigeeinheit 20 derart an, dass die verzerrte Darstellung auf der Anzeigeeinheit 20 dargestellt wird.
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Ferner ermittelt das Anzeigeermittlungsmodul 46 eine Position zur Darstellung der Fahrzeuginformation F auf der Anzeigeeinheit 20. Die Position wird ebenfalls als Teil der Darstellungsdaten D übergeben.
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Außerdem ist das Anzeigeermittlungsmodul 46 dazu ausgebildet die Berührungseingabe BE des Fahrers 12 zu verarbeiten.
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Mit anderen Worten registriert das Steuergerät 34 die Berührungseingabe BE des Fahrers 12 und das Anzeigeermittlungsmodul 46 verändert die Darstellung entsprechend der Berührungseingabe BE und/oder erzeugt einen Steuerbefehl ausgehend von der Berührungseingabe BE.
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Beispielsweise kann der Fahrer 12 ein zusätzliche und/oder andere Fahrzeuginformation F durch ein Berühren der Anzeigeeinheit 20 anzeigen lassen.
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Außerdem ist es denkbar, dass der Fahrer 12 durch die Berührungseingabe ein Navigationsziel für ein nicht dargestelltes Navigationssystem des Kraftfahrzeugs 11 auswählt.
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Es ist selbstverständlich, dass die dargestellte Ausführungsform nur beispielhaft zu verstehen ist.
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Insbesondere kann das Steuergerät 34 ein Teil eines zentralen Steuergeräts des Kraftfahrzeugs 11 sein und muss nicht separat zu diesem ausgeführt sein.
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Weiterhin ist auch die getrennte Ausführung der Sensoren nur beispielhaft zu verstehen. Es ist durchaus denkbar, dass der Lagesensor 30, der Blickwinkelsensor 32 und der lichtempfindliche Sensor 33 durch einen einzigen Sensor realisiert werden, zum Beispiel durch eine Kamera.