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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit mehreren im Kraftfahrzeug aufgenommenen Komponenten eines Kleinfahrzeugs.
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Kleinfahrzeuge, insbesondere elektrisch angetriebene Kleinstfahrzeuge, die auch als Mikromobilitätsfahrzeuge benannt werden, beispielsweise Elektro-Tretroller, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ein Vorteil solcher Kleinfahrzeuge ist die leichte Handhabung und Bedienbarkeit, weshalb sie auch zunehmend von Sharing-Plattformen adaptiert werden. Kleinfahrzeuge können besonders vorteilhaft mit Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen kombiniert werden, wobei beispielsweise ein Kraftfahrzeug genutzt wird, um längere Strecken zurückzulegen, und das Kleinfahrzeug, um einen letzten Wegabschnitt bis zu einem Zielort zurückzulegen, an dem beispielsweise keine Parkplätze vorhanden sind. Es ist daher an sich bekannt, ein solches Kleinfahrzeug in einem Kraftfahrzeug mitzuführen, um es bedarfsgerecht nutzen zu können.
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Um eine solche Mitführung eines Kleinfahrzeugs mit geringem Stauraumverbrauch zu ermöglichen, schlägt die Druckschrift
EP 3 345 816 A1 vor, an einem Elektro-Tretroller mehrere Gelenke, nämlich insbesondere zwischen der Lenkstange und einem Trittbrett und inmitten des Trittbretts, vorzusehen, wodurch der Tretroller kompakt zusammengelegt und beispielsweise in einer Fahrzeugtür verstaut werden kann. Die beschriebene Konstruktion ist jedoch relativ aufwendig. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Nutzer vergisst, den Tretroller nach einer Benutzung wieder aufzuladen, so dass bei einer erneuten Benutzung potentiell nicht ausreichend Energie zur Verfügung steht.
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Die Druckschrift
DE 10 2015 114 689 A1 schlägt vor, eine Radanordnung gemeinsam für ein Kraftfahrzeug und ein Fahrrad zu nutzen. Hierdurch nimmt das Fahrrad während eines Transports weniger Platz im Kraftfahrzeug in Anspruch, da die Radanordnung während des Transports als Rad des Kraftfahrzeugs verwendet wird. Bei diesem Vorgehen ist jedoch dennoch relativ viel Platz im Kraftfahrzeug erforderlich, um das Gestell des Fahrrads zu transportieren. Zudem ist bei einem Wechsel von dem Kraftfahrzeug auf das Fahrrad ein relativ aufwendiger Umbau erforderlich und das Kraftfahrzeug und das Fahrrad können nicht gleichzeitig genutzt werden.
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Aus der Druckschrift
WO 2018/026363 A1 ist es bekannt, ein elektrisch angetriebenes Longboard in einem Kofferraum eines Kraftfahrzeugs mitzuführen und dort zu laden. Longboards sind zwar relativ klein bauend und können somit mit geringem Raumverbrauch mitgeführt werden, sie sind jedoch verglichen mit anderen Mikromobilitätsfahrzeugen relativ schwierig zu nutzen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine demgegenüber verbesserte Möglichkeit anzugeben, ein Kleinfahrzeug in einem Kraftfahrzeug mitzuführen, wobei das Kleinfahrzeug insbesondere eine geringere Komplexität aufweisen soll, was zu einer Kostenreduktion beitragen kann, und ein verbesserter Nutzungskomfort erreicht werden soll.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kraftfahrzeug mit mehreren separaten im Kraftfahrzeug aufgenommenen Komponenten, die nach einer Entnahme aus dem Kraftfahrzeug und einem Zusammenbau der Komponenten ein Kleinfahrzeug bilden, das dazu eingerichtet ist, einen Benutzer unabhängig von dem Kraftfahrzeug zu transportieren, gelöst, wobei eine erste der Komponenten einen elektrischen Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs und eine zweite der Komponenten eine Batterie des Kleinfahrzeugs umfasst, wobei die zweite Komponente mit einer Ladeeinrichtung des Kraftfahrzeugs verbunden ist, die dazu eingerichtet ist, die Batterie über ein Bordnetz des Kraftfahrzeugs zu laden.
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Es wird somit vorgeschlagen, das Kleinfahrzeug in Form von mehreren separaten Komponenten im Kraftfahrzeug aufzunehmen, die erst bei Bedarf zusammengesetzt werden, um das Kleinfahrzeug zu bilden. Hierdurch kann das gesamte zu verstauende Volumen auf mehrere kleinere Volumen verteilt werden, so dass eine Bauraumoptimierung möglich ist. Zugleich wird erreicht, dass die Batterie des Kleinfahrzeugs durch das Bordnetz des Kraftfahrzeugs geladen werden kann, womit beispielsweise stets sichergestellt werden kann, dass eine ausreichende Ladung der Batterie vorhanden ist, bevor ein Nutzer die Komponenten aus dem Kraftfahrzeug entnimmt, um sie zusammenzusetzen. Hierdurch wird eine hochgradig effiziente Verstauung des Kleinfahrzeugs im Kraftfahrzeug und zugleich ein hoher Nutzerkomfort erreicht.
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Wird das Kleinfahrzeug zur Verstauung im Kraftfahrzeug in relativ wenige, beispielsweise zwischen zwei und fünf Komponenten, zerlegt, die insbesondere ohne weitere Werkzeuge zusammenbaubar und trennbar sind, kann erreicht werden, dass das Kleinfahrzeug durch einen Benutzer sehr schnell, beispielsweise in unter einer Minute, zusammengebaut werden kann, so dass beispielsweise gegenüber einem Ausklappen eines zusammengefalteten Kleinfahrzeugs im Wesentlichen kein Zeitverlust resultiert.
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Im Kraftfahrzeug können spezielle Ausnehmungen bzw. Halterungen für die Kleinfahrzeugkomponenten oder für zumindest Teile der Kleinfahrzeugkomponenten vorgesehen sein.
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Das Fahrzeug kann eine Fahrzeugtür, insbesondere eine Fahrertür, aufweisen, die Ausnehmungen aufweist, in denen die Komponenten aufgenommen sind oder die wenigstens eine Ausnehmung aufweist, in der wenigstens eine der Komponenten aufgenommen ist. Es können alle der Komponenten in der Fahrzeugtür aufgenommen sein oder es kann nur eine der Komponenten oder nur ein Teil der Komponenten in der Fahrzeugtür aufgenommen sein und wenigstens eine andere der Komponenten kann anderweitig im Kraftfahrzeug aufgenommen sein, beispielsweise in einer Ausnehmung einer weiteren Fahrzeugtür oder eines anderen Teils der Fahrzeugkaroserie oder auch im Fahrzeuginnenraum oder Kofferraum.
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Es können insbesondere Halterungen für die Kleinfahrzeugkomponenten vorgesehen sein, in denen diese beispielsweise bei einem Einbringen einrasten können. Die Ausnehmungen können beispielsweise an der Innenseite der Fahrzeugtür vorgesehen sein und optional durch bewegliche Verkleidungselemente verdeckt sein oder Ähnliches. Alternativ kann beispielsweise ein Zugang zu den Kleinfahrzeugkomponenten von einer Stirnfläche der Fahrzeugtür, insbesondere von jener Stirnfläche, an der ein Türschloss angeordnet ist oder von einer unteren Stirnfläche, erfolgen. Beispielsweise kann die Stirnfläche einer Säule der Karosserie des Kraftfahrzeugs, im Falle der Fahrertür beispielsweise der B-Säule, zugewandt sein. Durch Zugriff auf die Kleinfahrzeugkomponenten von Seiten der Innenfläche oder der Stirnfläche der Tür liegen diese unmittelbar im Zugriff eines aussteigenden bzw. sich nach dem Aussteigen im Türbereich befindenden Fahrzeuginsassen. Der Fahrzeuginsasse kann die Kleinfahrzeugkomponenten somit beim Aussteigen leicht entnehmen bzw. beim Einsteigen leicht verstauen, so dass ein sehr komfortabler Umstieg vom Kraftfahrzeug auf das Kleinfahrzeug oder umgekehrt ermöglicht wird. Verschiedene Komponenten können auch an verschiedene Stirnflächen entnommen werden. Beispielsweise kann eine Ausnehmung für die erste Komponente zur unteren Stirnfläche der Tür hin offen sein und eine Ausnehmung für die zweite Komponente zu jener Stirnfläche der Tür hin, die ein Türschloss aufweist.
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Die Ladeeinrichtung kann Batteriekontakte der zweiten Komponente zum Laden der Batterie kontaktieren, die im zusammengebauten Zustand des Kleinfahrzeugs Kontakte der ersten Komponente oder einer weitere Komponente des Kleinfahrzeugs kontaktieren, um den Antriebsmotor und/oder wenigstens ein weiteres Bauteil des Kleinfahrzeugs zu bestromen. Anders ausgedrückt werden die Batteriekontakte im erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug bzw. im Kleinfahrzeug zu zwei unterschiedlichen Zwecken genutzt, nämlich einerseits zum Laden der Batterie und andererseits dazu, den Antriebsmotor bzw. das weitere Bauteil des Kleinfahrzeugs zu bestromen. Hierdurch sind keine separaten Kontakte zum Laden der Batterie erforderlich. Hierdurch kann insbesondere vermieden werden, dass zusätzliche Kontakte, die anderenfalls zum Laden der Batterie erforderlich wären, im zusammengebauten Kleinfahrzeug freiliegen und somit beispielsweise vor Kurzschlüssen, Verunreinigungen oder Ähnlichem geschützt werden müssten.
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Die Batteriekontakte können im zusammengebauten Zustand des Kleinfahrzeugs insbesondere allseitig von der zweiten Komponente und der ersten Komponente oder der weiteren Komponente umgeben sein. Hierdurch können Kurzschlüsse aufgrund von einer Verunreinigung, einer Berührung der Batteriekontakte durch Gegenstände oder einen Benutzer und/oder durch Spritzwasser vermieden werden. Insbesondere kann durch die zweite Komponente und die erste bzw. die weitere Komponente ein Gehäuse für die Batteriekontakte gebildet werden, das vorzugsweise wasser- bzw. zumindest spritzwasserdicht ist.
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Die Batteriekontakte können somit nur in einem relativ kurzen Zeitabschnitt zwischen der Entnahme der zweiten Komponente aus dem Kraftfahrzeug und dem Zusammenfügen der zweiten Komponente mit der ersten bzw. der weiteren Komponente freiliegen. Je nach verwendeten Spannungen kann es dennoch vorteilhaft sein, die Batteriekontakte spannungsfrei zu schalten, solange die zweite Komponente nicht im Kraftfahrzeug aufgenommen ist bzw. die Batteriekontakte durch die Ladeeinrichtung kontaktiert werden und die Batteriekontakte die Kontakte der ersten bzw. weiteren Komponente nicht kontaktieren. Dies kann im einfachsten Fall durch einen mechanischen Schalter erfolgen, der wenigstens einen der Batteriekontakte von der Batterie bzw. von mit dieser verbundenen Komponenten trennt. Beispielsweise kann ein versenkter Schalter genutzt werden, der durch einen Vorsprung der ersten bzw. weiteren Komponente bzw. der Ladeeinrichtung gedrückt wird, wenn die Batteriekontakte mit Spannung beaufschlagt werden sollen.
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Die Spannungsfreiheit der Batteriekontakte kann jedoch auch durch eine elektronische Steuerung realisiert werden. Beispielsweise kann die an den Batteriekontakten anliegende Spannung durch eine Steuereinrichtung steuerbar sein, was beispielsweise dazu dienen kann, einen Betriebsstrom des Antriebsmotors zu steuern. Ist eine solche Steuereinrichtung in die zweite Komponente integriert, kann diese, solange kein entsprechendes Steuersignal vorliegt bzw. kein Kontakt mit den Kontakten der Ladeeinrichtung bzw. der ersten bzw. weiteren Komponente ermittelt wird, die Batteriekontakte spannungsfrei schalten.
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Das Kleinfahrzeug kann ein Elektro-Tretroller sein. Entsprechende Elektro-Tretroller sind ohnehin relativ kleinbauend und können, wie später noch genauer erläutert werden wird, in leicht verstaubare Komponenten aufgeteilt werden. Ein Elektro-Tretroller besteht insbesondere aus einem Trittbrett, an dessen vorderem und hinterem Ende jeweils zumindest ein Rad angeordnet ist, und einer vorne angebrachten Lenkstange. Der Antriebsmotor kann insbesondere das Vorderrad des Elektro-Tretrollers antreiben und das Hinterrad kann geschleppt sein. Es ist jedoch auch möglich, dass beide Räder, vorzugsweise durch einen jeweiligen Antriebsmotor, angetrieben werden. In diesem Fall können beide Antriebsmotoren Teil der ersten Komponente sein.
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Die erste Komponente kann das Trittbrett des Elektro-Tretrollers ausbilden. Ergänzend oder alternativ kann die zweite Komponente die Lenkstange oder den vertikalen Abschnitt der Lenkstange des Elektro-Tretrollers ausbilden. Das L-förmige Profil des Elektro-Tretrollers kann somit in zwei näherungsweise quader- bzw. stangenförmigen Komponenten zerlegt werden, die somit relativ bauraumeffizient untergebracht werden können.
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Lenkstangen von Elektro-Tretrollern sind typischerweise T-förmig und werden durch eine Querstangen und einen im Wesentlichen vertikalen Abschnitt gebildet, der die Querstange mit dem Trittbrett bzw. mit der ersten Komponente verbindet. Die Querstange kann weitere Komponenten, beispielsweise Antriebssteuerelemente, durch die der Antriebsmotor durch einen Benutzer steuerbar ist, beispielsweise einen Gas- und/oder Bremshebel, Anzeigeelemente, beispielsweise zur Anzeige eines Batterieladezustands und/oder einer Geschwindigkeit, oder Ähnliches aufweisen.
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Die erste Komponente kann zusätzlich wenigstens ein Rad des Kraftfahrzeugs umfassen und/oder die zweite Komponente kann zusätzlich wenigstens ein Bedienmittel zur Steuerung des Antriebsmotors und/oder eine Anzeigeeinrichtung umfassen. Insbesondere kann die erste Komponente zwei oder alle Räder des Kleinfahrzeugs umfassen. Die Räder können jeweils drehbar an einem Grundkörper der ersten Komponente, der insbesondere als Trittbrett ausgebildet ist, gelagert sein. Beispiele für Bedienmittel und Anzeigen wurden bereits obig erläutert.
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Eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Bestromung des Antriebsmotors kann in die zweite Komponente integriert sein und beispielsweise die Spannung an den Batteriekontakten, beispielsweise durch eine Pulsweitenmodulation, steuern, um beispielsweise ein Drehmoment des Antriebsmotors vorzugeben bzw. zwischen einem Antriebs- und einem Generatorbetrieb zu wechseln. Alternativ wäre es beispielsweise auch möglich, die Steuereinrichtung in die erste Komponente zu integrieren und Steuersignale der Bedienmittel über Signalkontakte oder drahtlos von der zweiten Komponente zu der ersten Komponente zu übertragen.
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Die zweite Komponente kann insbesondere eine T-förmige Lenkstange ausbilden, wobei die Batterie insbesondere in den vertikalen Abschnitt der Lenkstange integriert sein kann.
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Eine jeweilige weitere der separat im Kraftfahrzeug aufgenommenen Komponenten des Kleinfahrzeugs kann ein Rad und/oder ein Bedienmittel zur Steuerung des Antriebsmotors und/oder eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine Querstange der oder einer Lenkstange des Kleinfahrzeugs sein oder umfassen. Insbesondere kann die Querstange gemeinsam mit wenigstens einem Bedienmittel zur Steuerung des Antriebsmotors und/oder einer Anzeigeeinrichtung die weitere Komponente oder eine der weiteren Komponenten bilden.
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Sind die Bedienmittel bzw. die Anzeigeeinrichtung als weitere Komponente bzw. als Teil einer weiteren Komponente, die insbesondere auch die Querstange umfasst, ausgebildet, kann die zweite Komponente, wie obig erläutert, die weitere Komponente durch Batteriekontakte versorgen. Steuersignale können durch entsprechende Kontakte oder drahtlos von den Bedienmitteln zu der Steuereinrichtung bzw. von der Steuereinrichtung zu der Anzeigeeinrichtung übertragen werden.
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Zumindest die erste und die zweite Komponente können dazu eingerichtet sein, durch eine Schnappverbindung oder eine Dreh-Schnapp-Verbindung verbunden zu werden, um das Kleinfahrzeug zusammenzubauen. Insbesondere können alle Komponenten des Kleinfahrzeugs durch Schnapp- bzw. Dreh-Schnapp-Verbindungen verbunden werden. Dies ermöglicht es insbesondere, das Kleinfahrzeug schnell und ohne zusätzliches Werkzeug zusammenzubauen. Die Schnapp- bzw. Dreh-Schnapp-Verbindungen können insbesondere auch ohne zusätzliches Werkzeug lösbar sein, beispielsweise durch ein Drücken oder Ziehen an entsprechenden Sicherungselementen.
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Die zweite Komponente kann stangenförmig sein und/oder teleskopartig ausziehbar sein. Im zusammengeschobenen Zustand kann die Längsausdehnung der zweiten Komponente insbesondere durch die Ausdehnung der Batterie vorgegeben sein. Wird eine relativ kleinbauende Batterie genutzt, kann die zweite Komponente zur Verstauung im Kraftfahrzeug teleskopartig zusammengeschoben sein.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen sowie den zugehörigen Zeichnungen. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit mehreren separat im Kraftfahrzeug aufgenommenen Komponenten eines Kleinfahrzeugs,
- 2 den Zusammenbau des Kleinfahrzeugs aus den in 1 dargestellten Komponenten,
- 3 und 4 Detailansichten einer der Komponenten und
- 5 in weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt eine Detailansicht eines Kraftfahrzeugs 1 mit mehreren separat im Kraftfahrzeug 1 aufgenommenen Komponenten 2, 3, die nach einer Entnahme aus dem Kraftfahrzeug 1 und einem Zusammenbau der Komponenten 2, 3 ein Kleinfahrzeug 13 bilden. Der Zusammenbau des Kleinfahrzeugs 13 ist in 2 dargestellt und wird später noch genauer erläutert werden. Das zusammengebaute Kleinfahrzeug 13 ist im Beispiel ein Elektro-Tretroller. Diese Ausgestaltung dieses Kleinfahrzeugs 13 kann vorteilhaft sein, da Elektro-Tretroller in relativ kleine Komponenten 2, 3 zerlegbar sind und somit mit geringem Platzverbrauch im Kraftfahrzeug 1 aufnehmbar sind. Zugleich sind sie für einen Benutzer jedoch leicht handhabbar.
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Eine erste der Komponenten 2, 3, die im Beispiel das Trittbrett 17 des Elektro-Tretrollers ausbildet, weist zumindest einen Antriebsmotor 4 des Kleinfahrzeugs 13 auf. Bei einem Elektro-Tretroller kann es hierbei ausreichend sein, das vordere Rad 20 durch den Antriebsmotor 4 anzutreiben. Im gezeigten Beispiel ist zusätzlich ein Antriebsmotor 18 für das hintere Rad 21 vorgesehen.
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Eine zweite der Komponenten 2, 3, im Beispiel die Lenkstange 19 des Tretrollers, umfasst eine Batterie 5. Um zu erreichen, dass das Kleinfahrzeug 13 im Wesentlichen stets einsatzbereit sein kann, wenn es ein Nutzer des Kraftfahrzeugs 1 nutzen möchte, ist die zweite Komponente 3 mit einer Ladeeinrichtung 6 des Kraftfahrzeugs 1 verbunden, die dazu eingerichtet ist, die Batterie 5 über das Bordnetz 7 des Kraftfahrzeugs zu laden. Hierzu kontaktieren Batteriekontakte 32 der Komponente 3 die Ladeeinrichtung 6. Die Energie zum Laden der Batterie 5 kann beispielsweise über eine Batterie 8 oder einen Generator 9 des Kraftfahrzeugs 1 bereitgestellt werden. Insbesondere wenn das Kraftfahrzeug 1 ein Elektro- oder Hybridkraftfahrzeug ist, ist die fahrzeugseitig gespeicherte elektrische Energie typischerweise erheblich größer als die Kapazität der Batterie 5, womit die zusätzliche Belastung des Bordnetzes 7 zum Laden der Batterie 5 des Kleinfahrzeugs 13 typischerweise vernachlässigt werden kann bzw. ohne weitere Modifikationen des Bordnetzes 7 bereitgestellt werden kann. Das Laden der Batterie 5 des Kleinfahrzeugs 13 über das Bordnetz 7 des Kraftfahrzeugs 1 ist somit mit geringem technischen Aufwand realisierbar.
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Die Komponenten 2, 3 sind in Ausnehmungen 11, 12 einer Fahrzeugtür 10 des Kraftfahrzeugs 1, im Beispiel der Fahrertür, aufgenommen. Die Komponenten 2, 3 können von der Innenseite der Fahrzeugtür 10 bzw. von Seiten einer Stirnfläche 23, die einer Fahrzeugsäule 24 der Karosserie des Kraftfahrzeugs 1 zugewandt ist, entnommen werden. Hierzu kann beispielsweise die Querstange 15 in der Ebene der Stirnfläche 23 liegen. In einer vorteilhaften Alternative kann die Komponente 3 über die seitliche Stirnfläche 23 und die Komponente 2 über die untere Stirnfläche 42 entnehmbar sein. Alle genannten Alternativen ermöglichen es, dass ein Fahrzeuginsasse beim Aussteigen unmittelbar auf die Komponenten 2, 3 zugreifen kann und diese beispielsweise entnehmen und zusammensetzen kann, um seine Fahrt mit dem Kleinfahrzeug 13 fortzusetzen. Ebenso kann beim Einsteigen in das Kraftfahrzeug 1 ohne großen Zusatzaufwand ein Verstauen der Komponenten 2, 3 in den Ausnehmungen 11, 12 erfolgen.
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Wie sowohl in 1 als auch in 2 zu erkennen ist, umfasst die Komponente 2 zusätzlich die Räder 20, 21. Wie später noch mit Bezug auf 5 erläutert werden wird, ist es auch möglich, dass die Räder 20, 21 als separate Komponenten 25, 26 in dem Kraftfahrzeug 1, insbesondere in einer separaten Ausnehmung der Fahrzeugtür 10, aufgenommen werden.
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Die zweite Komponente 3 umfasst, wie in 1 dargestellt ist, sowohl den vertikalen Abschnitt 14 der Lenkstange 19 als auch die Querstange 15, die, wie in 2 dargestellt ist, weitere Bauteile 43, 44, nämlich Bedienmittel 27, beispielsweise einen Gas- bzw. Bremshebel zur Steuerung des Antriebsmotors 4 bzw. der Antriebsmotoren 4, 18, und eine Anzeigeeinrichtung 28, beispielsweise zur Darstellung eines Ladezustands der Batterie bzw. einer Geschwindigkeit, umfasst. Wie in 2 dargestellt ist, kann die Querstange 15 mit den daran angeordneten Bedienmitteln 27 und der Anzeigeeinrichtung 28 auch von dem vertikalen Abschnitt 14 der Lenkstange 19 trennbar sein. Dies kann insbesondere dazu dienen, die Querstange 15 mit den daran angeordneten Bauteilen 43, 44 als weitere Komponente 16 separat im Kraftfahrzeug 1 zu verstauen, wie später noch mit Bezug auf 5 erläutert werden wird. Bei der in 1 gezeigten Verstauung des Kleinfahrzeugs 13 ist eine solche Trennbarkeit jedoch nicht erforderlich, so dass der vertikale Abschnitt 14 und die Querstange 15 auch fest miteinander verbunden, also z. B. miteinander verschweißt, sein können.
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Die zweite Komponente 3 bzw. der vertikale Abschnitt 14 der Lenkstange 19 ist stangenförmig ausgebildet und teleskopartig ausziehbar. Wie in 2 dargestellt ist, kann dies beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Batterie 5 in einem Innenrohr 29 aufgenommen ist, das teleskopartig aus einem Außenrohr 30 ausziehbar ist, wobei eine Verriegelung in ausgezogener Stellung durch eine Verriegelungseinrichtung 33, beispielsweise eine Rastnase, erfolgen kann. In der zweiten Komponente 3 kann auch eine Steuereinrichtung 31 angeordnet sein, die dazu dient, die Batteriekontakte 32 und somit im zusammengebauten Zustand des Kleinfahrzeugs 13 den Antriebsmotor 4 und/oder den weiteren Antriebsmotor 18 zu bestromen. Die Bestromung kann in Abhängigkeit von Bedieneingaben an den Bedienmitteln 27 erfolgen, die über nicht gezeigte Steuerleitungen bzw. Kontakte mit der Steuereinrichtung 31 verbunden sind. Die Steuereinrichtung 31 kann zudem dazu dienen, bei einem Laden über das Ladegerät 6 den Stromfluss zur Batterie 5 zu steuern.
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Wie im Folgenden mit Bezug auf 3 und 4 erläutert werden wird, können die erste und zweite Komponente 2, 3 beispielsweise durch eine Dreh-Schnapp-Verbindung 34 miteinander verbunden werden. Hierbei wird die zweite Komponente 3 zunächst, wie in 2 und 3 durch den Pfeil 37 dargestellt ist, vertikal von oben in die erste Komponente 2 eingesetzt. Hierbei wird die zweite Komponente 3 so ausgerichtet, dass der Vorsprung 41 in die Nut 38 eingreift. Die Batteriekontakte 32 greifen in die Nuten 35 ein. Im folgenden Schritt wird die zweite Komponente 3 um die Hochachse gedreht, wie in den 3 und 4 durch die Pfeile 39 dargestellt ist. Der Vorsprung 41 wird somit in der seitlichen Nut 40 bis in die Rastposition 41 geführt, wobei die zweite Komponente bei Erreichen der Rastposition 41 einschnappt.
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Die Batteriekontakte 32 kontaktieren in dieser Position Kontakte 36 der ersten Komponente 2, um den Antriebsmotor 4 bzw. 18 zu bestromen. Um ein Lösen der Komponenten 2, 3 voneinander zu ermöglichen, kann eine ausreichende Drehkraft aufgebracht werden, um die Verrastung aufzuheben. Besonders bevorzugt kann der Vorsprung 41 jedoch auch gefedert gelagert sein, so dass die Schnappverbindung gezielt durch ein Eindrücken des Vorsprungs 41 aufgehoben werden muss.
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Die Aufteilung des Kleinfahrzeugs 13 in nur zwei Komponenten 2, 3, wie sie mit Bezug auf 1 erläutert wurde, ermöglicht ein sehr schnelles und einfaches Zusammensetzen des Kleinfahrzeugs 13. In einigen Fällen kann es jedoch notwendig sein, den Bauraumverbrauch der Komponenten des Kleinfahrzeugs 13 im Kraftfahrzeug 1 weiter zu reduzieren bzw. relativ kleine Bereiche freien Bauraums effizient auszunutzen. Eine Möglichkeit hierfür ist beispielhaft in 5 dargestellt. Hierbei werden die Querstange 15 und die Räder 20, 21 des Kleinfahrzeugs 13 als weitere separat im Kraftfahrzeug aufgenommene Komponente 16, 25, 26 in Kraftfahrzeug 1 bzw. im konkreten Beispiel in der Tür 10 verstaut. Die einzelnen Komponenten 2, 3, 16, 25, 26 können durch Schnapp- bzw. Dreh-Schnapp-Verbindungen miteinander verbunden werden oder auch miteinander verschraubt werden oder Ähnliches. Wie bereits in 2 dargestellt wurde, können an der Komponente 16, also der Querstange 15, insbesondere Bedienmittel 27 und eine Anzeigeeinrichtung 28 vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3345816 A1 [0003]
- DE 102015114689 A1 [0004]
- WO 2018/026363 A1 [0005]