DE102019120049A1

DE102019120049A1 - Verfahren und Schmelzklebstoff zur Herstellung eines aus mehreren Schichten bestehenden Wert- oder Sicherheitsdokumentes sowie Wert- oder Sicherheitsdokument

Info

Publication number: DE102019120049A1
Application number: DE102019120049.0A
Authority: DE
Inventors: Per Krüger; Olaf Riebe; Hans-Peter Seijo Bollin
Original assignee: Bundesdruckerei GmbH
Current assignee: Bundesdruckerei GmbH
Priority date: 2019-07-24
Filing date: 2019-07-24
Publication date: 2021-01-28
Also published as: EP4003746A1; WO2021013480A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Schmelzklebstoff zur Herstellung eines aus mehreren Schichten (3, 5) bestehenden Wert- oder Sicherheitsdokumentes (11) sowie ein Wert- oder Sicherheitsdokument, bei dem auf zumindest eine erste oder zweite Schicht (3, 5) oder auf beide Schichten (3, 5) ein Schmelzklebstoff (4) aus einem latent reaktiven Klebematerial in einer flüssigen Form aufgebracht oder als Folie zugeführt wird und die zumindest zwei Schichten (3, 5) mit der dazwischen vorgesehenen Schmelzklebstoffschicht (4) zu einem Verbundkörper (6) zusammengeführt werden, bei dem das latent reaktive Klebematerial aufgeheizt und durch das anschließende Abkühlen die Schichten (3, 5) miteinander verklebt werden, wobei durch zumindest ein in das latent reaktive Klebematerial eingebrachter Füllstoff eine Aushärtedauer des Schmelzklebstoffs beschleunigt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Schichten bestehenden Wert- oder Sicherheitsdokumentes, bei dem auf zumindest eine erste oder zweite Schicht oder bei dem ein latent reaktives Klebematerial aufgebracht wird und die Schichten zu einem Verbundkörper miteinander verklebt werden. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Schmelzklebstoff zum Verbinden von zumindest zwei Schichten zu einem Verbundkörper sowie ein Wert- oder Sicherheitsdokument.
Aus der DE 10 2016 218 046 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumentes bekannt. Dieses Verfahren wird in einer dafür vorgesehenen Fertigungseinheit durchgeführt, um solche buchartigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente herzustellen. Bei diesem Verfahren werden zunächst ein Buchblock sowie ein Einband als auch eine Klebstoffschicht bereitgestellt. Die Klebstoffschicht ist auf einer Trägerfolie aufgebracht und weist eine Aktivierungstemperatur auf, bei der die Klebstoffschicht adhäsive Eigenschaften entwickelt sowie eine Aushärtetemperatur, bei der die Klebstoffschicht vernetzt und aushärtet, wobei die Aushärtetemperatur höher als die Aktivierungstemperatur ist. Nach dem Aufbringen der Klebstoffschicht auf die Innenseite des Einbandes wird die Klebstoffschicht auf die Aktivierungstemperatur erwärmt und die Trägerfolie abgelöst. Anschließend werden der Einband und der Buchblock zu einem Passbuch zusammengeführt und vorfixiert. Nach einem anschließenden Falten des Buchrohlings erfolgt ein Erhitzen der Klebstoffschicht auf die Aushärtetemperatur. Der Passbuchrohling wird im zusammengefalteten Zustand fixiert gehalten, bis die Klebstoffschicht ausgehärtet ist und eine stoff- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen dem Einband und dem Vorsatz durch die Klebstoffschicht hergestellt wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Schichten bestehenden Wert- oder Sicherheitsdokuments sowie einen Schmelzklebstoff für ein Wert- oder Sicherheitsdokument vorzuschlagen, bei welchem die Verarbeitungsdauer verkürzt wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Schichten bestehenden Wert- oder Sicherheitsdokumentes gelöst, bei dem ein Schmelzklebstoff aus einem latent reaktiven Klebematerial in fließfähiger Form aufgebracht oder als Folie zugeführt wird und in das latent reaktives Klebematerial zumindest ein Füllstoff eingebracht wird, wodurch die erforderliche Aushärtedauer des Schmelzklebstoffs reduziert wird. Dieser zumindest eine Füllstoff kann in einem ersten Prozess den Kristallisationsprozess schneller starten oder beschleunigen. In einem zweiten Prozess kann eine schnellere Vernetzung der Polymere erfolgen. Dies führt zur Reduzierung der Aushärtedauer. Dadurch kann in kürzerer Zeit ein weiterer Arbeitsschritt, wie beispielsweise ein Schneiden oder Stanzen, erfolgen, ohne dass es zu einem Verkleben der Schneid- oder Stanzwerkzeuge kommt. Des Weiteren weist dieser zumindest eine Füllstoff in dem latent reaktiven Klebematerial den Vorteil auf, dass durch die Vernetzung des latent reaktiven Klebematerials ein Aufschmelzen erschwert oder verhindert wird. Auch kann nach einer Manipulation durch das Fehlen des Füllstoffs in dem Klebematerial die Manipulation dargelegt werden. Dadurch kann ein Sicherheitsmerkmal zur Erkennung von Manipulationen gegeben sein.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Schmelzklebstoff aus PUR (Polyurethan), PVA (Polyvinylazetat), PE (Polyethylen), POR (reaktives Polyolefin), PA (Polyamid), Epoxide oder Silikone besteht. Diese Klebstoffe eignen sich besonders für eine schnelle Aushärtung nach dem Erhitzen auf eine Aushärtetemperatur.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass als Füllstoff ein amorphes Siliziumdioxid beigemischt wird. Dieser Füllstoff weist ergänzend zur kurzen Aushärtdauer auch den Vorteil auf, dass bei Schneiden des Verbundkörpers aus den zumindest zwei Schichten keine spröden Bruchstellen sich an der Stirnseite der Klebstoffschicht ergeben, sondern sogenannte runde Kanten erzielt werden können. Insbesondere kann ein Silikatgel als Füllstoff beigemischt sein.
Alternativ und/oder ergänzend kann als Füllstoff Kaolin, Talkum, Kreide oder Kieselgur beigemischt werden.
Vorteilhafterweise wird ein Masseanteil von 5 bis 25 % an Füllstoff dem latent reaktiven Klebematerial für den Schmelzklebstoff beigemischt. Dadurch kann ein optimales Verhältnis zwischen einer Verkürzung der Aushärtdauer einerseits und einer Haftkraft zwischen den beiden zu verbindenden Schichten andererseits erzielt werden.
Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Schmelzklebstoff eine Aushärtetemperatur von größer 70°, insbesondere einen Temperaturbereich zwischen 90 und 130°, aufweist. Dies weist den Vorteil auf, dass diese Aushärtetemperatur kleiner als die Erweichungstemperatur von den zu verbindenden Schichten ist, insbesondere bei Ausführungsformen, bei denen die zu verbindenden Schichten aus einem polymeren Material, wie beispielsweise Polycarbonat, hergestellt sind.
Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass zur Herstellung des Wert- oder Sicherheitsdokumentes die zumindest eine erste und/oder zweite Schicht aus einem thermoplastischen Polymers hergestellt werden. Beispielsweise können Schichten aus Polycarbonat, Polyethylen, Polyamid oder dergleichen miteinander verklebt werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die zumindest eine erste und zweite Schicht aus Papier und/oder einem papierähnlichen Werkstoff, wie beispielsweise Pappe oder papierbasiertes Einbandmaterial, bestehen, die miteinander verklebt werden. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass dieses Papier und/oder der papierähnliche Werkstoff zumindest eine gewisse Saugfähigkeit aufweist, damit der Schmelzklebstoff mit den einzelnen Papierfasern an der Oberfläche eine Verkrallung bilden kann. Auch kann vorgesehen sein, dass eine Schicht aus polymerem Material mit Papier oder einem papierähnlichen Werkstoff verklebt wird. Beispielsweise kann ein Sicherheitspatch oder ein Hologramm oder dergleichen mit dem Papier oder dem papierähnlichen Werkstoff verklebt werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Schicht als eine Buchdecke und die zweite Schicht als ein Vorsatz eines Buchblocks ausgebildet ist und auf eine Innenseite der Buchdecke oder eine Außenseite des Vorsatzes oder auf beide der Schmelzklebstoff gemäß einem der vorherigen Ausführungsformen aufgebracht und darauffolgend der Vorsatz und die Buchdecke zueinander ausgerichtet, zusammengeführt und dauerhaft miteinander verklebt werden. Durch den Einsatz des schnell aushärtenden Schmelzklebstoffs aufgrund des zumindest einen eingebrachten Füllstoffes kann die Weiterverarbeitung des buchartigen Wert- oder Sicherheitsdokumentes nach dem Ausrichten, Zusammenführen und Verkleben beschleunigt werden. Beispielsweise kann darauffolgend ein Arbeitsprozess erfolgen, um das buchartige Wert- oder Sicherheitsdokument auf ein Endformat zu stanzen oder zumindest die Buchdecke auf ein Endformat zu schneiden oder zu stanzen. Auch können weitere Bearbeitungsschritte wie ein Bedrucken oder dergleichen schneller nachfolgen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch einen Schmelzklebstoff zum Verkleben von zumindest zwei Schichten zur Herstellung eines Wert- oder Sicherheitsdokumentes gelöst, bei welchem in ein latent reaktives Klebematerial, welches durch Abkühlen aus einer Aushärtetemperatur aushärtet, zumindest ein Füllstoff zur Beschleunigung der Aushärtedauer eingebracht ist. Durch den zumindest einen Füllstoff in dem Klebematerial können die Ruhezeiten nach dem Zusammenführen und Verkleben von zumindest zwei Schichten verkürzt werden.
Bevorzugt ist das latent reaktive Klebematerial aus PUR, PVA, PE, POR oder PA, Silikone oder Epoxide hergestellt.
Als Füllstoff kann bevorzugt ein amorphes Siliziumdioxid beigemischt sein. Insbesondere ist ein Silikatgel vorgesehen.
Alternativ und/oder zusätzlich kann Kaolin, Talkum, Kreide oder Kieselgur als Füllstoff beigemischt sein.
Die Einbringung des zumindest einen Füllstoffs in das latent reaktive Klebematerial weist darüber hinaus den Vorteil auf, dass eine Rückwärtsbetrachtung bei einer möglichen Manipulation ermöglicht ist. Über den eingebrachten Füllstoff kann eine Manipulation nachgewiesen werden, da entweder das Vorhandensein des zumindest einen Füllstoffes und/oder der Anteil des Füllstoffs in dem Klebstoff nicht in der ursprünglichen Form vorhanden sein wird.
Vorteilhafterweise ist ein Masseanteil von 5 bis 25 % an Füllstoff in dem Schmelzklebstoff eingebracht. Der zumindest eine Füllstoff ist bevorzugt gleichmäßig verteilt in dem latent reaktiven Klebematerial eingemischt.
Der Schmelzklebstoff mit dem zumindest einen Füllstoff kann in flüssiger Form ausgebildet sein oder als eine Schmelzklebstoffschicht ausgebildet sein, welche insbesondere auf einer Trägerfolie bereitgestellt ist, welche von der Schmelzklebstoffschicht ablösbar ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Wert- oder Sicherheitsdokument gelöst, bei welchem zumindest zwei Schichten mit einem Schmelzklebstoff aus einem latent reaktiven Klebematerial mit eingebrachtem Füllstoff verklebt sind. Beim Aushärten der Schmelzklebstoffschicht erfolgt eine Vernetzung des latent reaktiven Klebematerials. Dadurch kann eine Manipulation durch Aufschmelzen dieser Schmelzklebstoffschicht erschwert oder verhindert werden, um eine der beiden Schichten aus dem Verbund herauszulösen und durch eine manipulierte Schicht wieder zu ersetzen.
Bevorzugt ist die eine Schicht eine Buchdecke und die andere Schicht ein Vorsatz eines Buchblockes. Dadurch kann ein Austausch eines Buchblockes, der bevorzugt eine Datenseite, insbesondere Personalisierdatenseite, umfasst, erschwert oder verhindert sein.
Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:

1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Wert- oder Sicherheitsdokuments,
2 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines buchartigen Wert- oder Sicherheitsdokumentes, und
3 eine schematische Seitenansicht der Ausführungsform gemäß 2.

In 1 ist perspektivisch eine erste Ausführungsform eines Wert- oder Sicherheitsdokumentes 11 dargestellt. Dieses Wert- oder Sicherheitsdokument 11 besteht aus einer oberen Schicht 3 sowie einer unteren Schicht 5. Dazwischenliegend ist eine Schicht 4 aus einem Schmelzklebstoff dargestellt. Die obere und/oder untere Schicht 3, 5 können aus einer einzelnen Schicht oder aus mehreren Schichten ausgebildet sein. Durch die Verklebung der Schichten 3, 5 mit der Schicht 4 aus einem Schmelzklebstoff ist ein Verbundkörper 6 gebildet. Dieser Verbundkörper 6 kann als Rohprodukt ausgebildet sein, welches für eine Weiterverarbeitung bereitgestellt wird. Dieser Verbundkörper 6 kann auch durch einen Schneid- oder Stanzprozess auf ein Endformat mit einer Außenkontur 9 geschnitten sein, so dass die obere und untere Schicht 3, 5 sowie die Schicht 4 aus Schmelzklebstoff eine umlaufende Stirnfläche 7 bzw. 8 aufweisen. Diese liegen bevorzugt in einer gemeinsamen Ebene.
Die oberen und/oder unteren Schichten 3, 5 zur Herstellung des Verbundkörpers 6 können aus einem oder mehreren Materialien aus Kunststoff bestehen. Insbesondere umfassen diese Polycarbonat (PC) oder bestehen aus PC. Weitere Alternativen können sein: Bisphenol-A-Polycarbonat, Carboxy-modifiziertes PC, Polyethylenterephthalat (PET), dessen Derivaten wie Glycolmodifiziertem PET (PETG), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), thermoplastischen Elastomeren (TPE), insbesondere thermoplastisches Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), und/oder deren Derivaten. Die Schichten 3, 5 können auch aus Papier und/oder Pappe oder aus Mischungen der vorgenannten Materialien.
Bevorzugt ist zumindest eine der weiteren beiden Schichten 3, 5 transparent ausgebildet.
Die Schicht 4 aus Schmelzklebstoff kann ein latent reaktives Klebematerial umfassen, welches aus PUR, PVA, PE, POR oder PA, Silikone oder Epoxide besteht. In dieses Klebematerial kann zumindest ein Füllstoff eingebracht sein. Als Füllstoff kann ein amorphes Siliziumdioxid, Kaolin, Talkum, Kreide und/oder Kieselgur beigemischt sein.
Bevorzugt ist ein Masseanteil von 5 bis 25 % an Füllstoff in das Klebematerial zur Bildung des Schmelzklebstoffs eingebracht. Dieser Masseanteil kann durch eine oder mehrere Füllstoffkomponenten gebildet sein. Vorteilhafterweise weist der Schmelzklebstoff bei einer Raumtemperatur oder einer Erweichungstemperatur, die unterhalb einer Aushärtetemperatur liegt, eine adhäsive Eigenschaft auf, so dass die zwei miteinander zu verbindenden Schichten vorfixiert werden. Nach dem Erwärmen des Schmelzklebstoffs auf eine Aushärtetemperatur größer 70°, insbesondere auf einen Temperaturbereich zwischen 90 und/oder 130°, kann bei dem darauffolgenden Abkühlen ein Auskristallisieren und Vernetzen erfolgen, wodurch die Schmelzklebstoffschicht aushärtet. Dadurch kann eine feste Verbindung zwischen den beiden aneinandergrenzenden Schichten 3, 5 zu dem Verbundkörper 6 erzielt werden.
Nach einer alternativen Ausführungsform kann in einem ersten Prozessschritt die Schmelzklebstoffschicht bei einer Erweichungstemperatur auf eine der beiden Schichten vorkaschiert werden. Nach dem Abkühlen der Schmelzklebstoffschicht können in einem zweiten Prozessschritt die Schichten übereinanderliegend positioniert und zueinander ausgerichtet werden. Die Ausrichtung kann beispielsweise durch Rütteln in Richtung einer Anlegekante erfolgen. Diese Ausrichtung ist ermöglicht, da nach dem Abkühlen der Schmelzklebstoffschicht diese nicht mehr klebrig ist. Anschließend wird der Verbund auf eine Aktivierungstemperatur über 70° erwärmt und fest miteinander verbunden. Danach härtet die Schmelzklebstoffschicht aus.
Das in 1 dargestellte Wert- oder Sicherheitsdokument kann als kartenförmiges Dokument beispielsweise in einem ID-1-, ID-2- oder ID-3-Format ausgebildet sein. Ein solches Dokument kann ein Personalausweis, Führerschein, Visum, Scheck-/Kreditkarte, Firmenausweis, Berechtigungsnachweis, Mitgliedsausweis, Gutschein oder dergleichen sein.
In 2 ist eine alternative Ausführungsform eines Wert- oder Sicherheitsdokuments 11 als ein buchartiges Dokument dargestellt.
Dieses buchartige Dokument 11 umfasst eine Buchdecke 12, die einen Bucheinband bilden kann. Die Buchdecke 12 besteht aus einer Buchdeckenvorderseite 13 und einer Buchdeckenrückseite 14, die durch einen Falzbereich 15 voneinander getrennt sind. Die Buchdecke 12 ist bevorzugt aus einer Schicht oder einer Materialbahn ausgebildet. Alternativ können auch mehrere Schichten die Buchdecke 14 bilden. Insbesondere kann ein Papier, ein mit Kunststoff getränktes Papier, ein Kunststoff-Papierverbund, ein Laminat aus Kunststofffolien oder dergleichen vorgesehen sein. Die die Buchdecke 12 bildende Schicht oder Schichten erstrecken sich bevorzugt vollständig entlang der Buchdeckenvorderseite 13 und der Buchdeckenrückseite 14 über den Falzbereich 15.
Das buchartige Dokument 11 umfasst des Weiteren einen Buchblock 22. Dieser Buchblock 22 besteht aus einer oder mehreren Datenseiten 19. Bevorzugt kann auch ein Datenträger 21, wie beispielsweise eine Personalisierdatenseite, vorgesehen sein. Ein solcher Datenträger 21 umfasst bevorzugt eine Lasche 29. Des Weiteren umfasst der Buchblock 22 einen Vorsatz 18. Der Vorsatz 18, die zumindest eine Datenseite 19 und die Lasche 29 des Datenträgers 21 sind im Falzbereich 15 miteinander verbunden. Dies kann beispielsweise durch die Bildung einer Naht 30 mit zumindest einem Faden erfolgen. Alternativ können der Vorsatz 18, die Lasche 29 des Datenträgers 21 und die zumindest eine Datenseite 19 durch Verschweißen und/oder Laminieren im Falzbereich 15 miteinander verbunden sein. Alternativ kann auch eine Kombination der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen möglich sein, um einen Buchblock 22 zu bilden. Der Buchblock 22 ist vorteilhafterweise eine handhabbare Einheit.
Der als Personalisierdatenseite ausgebildete Datenträger 21 ist beispielsweise gemäß ICAO-Standard ausgebildet und umfasst ein Bild 24 des Dokumenteninhabers, einen maschinenlesbaren Bereich 25 (MRZ) sowie weitere Personalisierdaten 26.
Der Datenträger 21 kann gemäß diesem Ausführungsbeispiel des Weiteren ein Transpondermodul 28 umfassen, in welchem die Daten des Dokumenteninhabers und weitere Sicherheitsmerkmale gespeichert sein können. Der Datenträger 21 ist beispielsweise als Einlageblatt ausgebildet, welches die Lasche 29 umfasst, die sich über den Falzbereich 15 hinaus erstreckt. Alternativ kann anstelle der Lasche 29 eine vollständige Personalisier- oder Datenseite vorgesehen sein.
Der Datenträger 21 kann wenigstens zwei Kunststoffschichten 3, 5 umfassen, die miteinander verklebt oder laminiert sind. Diese können einen Verbundkörper 6 beispielsweise gemäß 1 bilden. Dazwischenliegend ist das Transpondermodul 28 vorgesehen. Vorzugsweise kann zwischen den zumindest zwei äußeren Kunststoffschichten 3, 5 eine weitere Schicht, insbesondere aus Papier, eingebracht sein, welche die Personalisierdaten 26 sowie das Bild 24 und den maschinenlesbaren Bereich 25 (MRZ) umfasst. Bevorzugt sind die äußeren Kunststoffschichten 3, 5 aus Polycarbonat ausgebildet und umhüllen die weitere Schicht, insbesondere aus Papier, bevorzugt vollständig.
Das Transpondermodul 28 umfasst einen IC-Chip 32 sowie eine damit verbundene Antenne 31, welche aus mehreren Windungen besteht und vorzugsweise aufgedruckt sein kann.
Bei dieser Ausführungsform kann die Buchdecke 12 als zumindest eine obere Schicht 3 und der Vorsatz 18 als zumindest eine untere Schicht 5 nach der Verklebung den Verbundkörper 6 bilden. Die innenliegende bzw. dazwischenliegende Schicht 4 zum Verbinden der Buchdecke 12 mit dem Vorsatz 18 kann wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 als eine Klebefolie oder eine aufzubringende flüssige Klebeschicht ausgebildet sein. Die Stirnflächen des Vorsatzes 18 und der Buchdecke 12 liegen bevorzugt in der gemeinsamen Ebene zur Stirnfläche der innenliegenden Schicht 4. Dadurch kann wiederum eine vollständige Prüfung einer Randverklebung oder einer vollflächigen Verklebung ermöglicht sein.
In 3 ist eine schematische Schnittansicht entlang der Linie III-III in 1 dargestellt. Durch diese Schnittansicht wird deutlich, dass sich das Appliziersegment 37 nach dem Schneiden oder Stanzen auf das Endformat des buchartigen Dokumentes 11 bis zur Außenkante 39 des Vorsatzes 18 der Stirnkante der Buchdecke 12 erstreckt.
Der Buchblock 22 kann gemäß der Ausführungsform in 3 ergänzend einen Verstärkungsstreifen 33 aufweisen. Dieser Verstärkungsstreifen 33 kann durch die Naht 30 mit dem Buchblock 22 verbunden sein. Bevorzugt besteht der Verstärkungsstreifen 33 aus einer Gewebeschicht, einer Kunststoffschicht oder einer Kombination hierzu. Dieser Verstärkungsstreifen 33 liegt unmittelbar an einer Außenseite des Vorsatzes 18 an. Dadurch kann der Falzbereich 15 verstärkt werden und eine erhöhte Sicherheit bei einer Manipulation gegeben sein.
Bezugszeichenliste

3.: Obere Schicht
4.: Schmelzklebstoff
5.: Untere Schicht
6.: Verbundkörper
7.: Stirnfläche
8.: Stirnfläche
9.: Außenkontur
11.: Wert- oder Sicherheitsdokument
12.: Buchdecke
13.: Buchdeckenvorderseite
14.: Buchdeckenrückseite
15.: Falzbereich
18.: Vorsatz
19.: Datenseite
21.: Datenträger (Personalisierdatenseite)
22.: Buchblock
24.: Bild
25.: Maschinenlesbarer Bereich
26.: Personalisierdaten
29.: Lasche
30.: Naht
31.: Antenne
32.: Elektronisches Bauteil/IC-Chip
33.: Verstärkungsstreifen

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102016218046 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Schichten (3, 5) bestehenden Wert- oder Sicherheitsdokumentes (11), - bei dem auf zumindest eine erste oder zweite Schicht (3, 5) oder auf beide Schichten (3, 5) ein Schmelzklebstoff (4) aus einem latent reaktiven Klebematerial in einer fließfähigen Form aufgebracht oder als Folie zugeführt wird und die zumindest zwei Schichten (3, 5) mit der dazwischen vorgesehenen Schmelzklebstoffschicht (4) zu einem Verbundkörper (6) zusammengeführt werden, - bei dem das latent reaktive Klebematerial aufgeheizt und durch das anschließende Abkühlen die Schichten (3, 5) miteinander verklebt werden, dadurch gekennzeichnet, - dass durch zumindest einen in das latent reaktive Klebematerial eingebrachten Füllstoff eine Aushärtedauer des Schmelzklebstoffs, verkürzt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als latent reaktives Klebemittel ein PUR, PVA, PE, POR oder PA, Silikone oder Epoxide eingesetzt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllstoff ein amorphes Siliziumdioxid beigemischt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllstoff Kaolin, Talkum, Kreide oder Kieselgur beigemischt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Masseanteil von 5 bis 25 % an Füllstoff in das latent reaktive Klebematerial eingemischt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzklebstoff auf eine Aushärtetemperatur von größer 70°, insbesondere einem Temperaturbereich von 90 bis 130°, eingestellt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine erste und/oder die zweite Schicht (3, 5) aus einem polymeren Material oder aus Papier oder einem papierähnlichen Werkstoff hergestellt sind.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (3) als eine Buchdecke (12) und die zumindest eine weitere Schicht (5) als ein Vorsatz (18) eines Buchblocks (22) ausgebildet ist, dass auf eine Innenseite der Buchdecke (12) oder auf eine Außenseite des Vorsatzes (18) oder auf beide der Schmelzklebstoff aufgebracht wird und dass der Vorsatz (18) und die Buchdecke (12) zueinander ausgerichtet, zusammengeführt und miteinander verklebt werden.
Schmelzklebstoff zum Verbinden von zumindest zwei Schichten (3, 5) zur Herstellung eines Wert- oder Sicherheitsdokumentes (11), mit einem latent reaktiven Klebematerial, welches durch Abkühlen aus einer Aktivierungstemperatur aushärtet, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Füllstoff in das Klebematerial eingebracht ist, welches die Aushärtdauer verkürzt.
Schmelzklebstoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das latent reaktive Klebematerial aus einem PUR, PVA, PE, POR, Silikone oder Epoxide oder PA besteht.
Schmelzklebstoff nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllstoff ein amorphes Siliziumdioxid, Kaolin, Talkum, Kreide und/oder Kieselgur vorgesehen ist.
Schmelzklebstoff nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem latent reaktiven Klebematerial ein Masseanteil von 5 bis 25 % an Füllstoff vorgesehen ist.
Schmelzklebstoff nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das latent reaktive Klebematerial mit dem zumindest einen Füllstoff eine Aushärtetemperatur größer 70°, insbesondere einen Temperaturbereich von 90 bis 130°, aufweist.
Wert- oder Sicherheitsdokument aus mehreren Schichten (3, 5), die miteinander verklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten (3, 5) mit einem Schmelzklebstoff (4) aus einem latent reaktiven Klebematerial mit eingebrachtem Füllstoff nach einem der Ansprüche 9 bis 13 verklebt sind.
Wert- oder Sicherheitsdokument nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Schicht (3) eine Buchdecke und die andere Schicht (5) ein Vorsatz eines Buchblocks ist.